Mit Handy und Laptop im Netz Was kostet uns die ständige Erreichbarkeit? Ursachen, Auswirkungen & Maßnahmen
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- Edwina Salzmann
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1 Mit Handy und Laptop im Netz Was kostet uns die ständige Erreichbarkeit? Ursachen, Auswirkungen & Maßnahmen pronova BKK Köln, Prof. Dr. Tim Hagemann - IAPAM Kulturell-Technisch vs. biologische Evolution Die biologische Evolution ist gegenüber der kulturellen Evolution, die durch die Digitalisierung enorm Geschwindigkeit aufnimmt, in den Hintergrund getreten Entwicklung des Milieus Entwicklung des Menschen 1
2 Digitalisierung Gordon Moore Moore`s Law Digitalisierung und Zeit Elektronische Datenverarbeitung in schier unglaublicher Geschwindigkeit Möglichkeiten der Hardware kein limitierender Faktor für Entwicklungsideen 2
3 Digitalisierung und Umweltveränderung Internet der Dinge Industrie 4.0 Losgröße 1 Spracherkennung, Inhaltsanalyen Text Mining Vervielfachung der Kommunikations- und Informationswege Stress und die Folgen 3
4 Psychophysiologische Stressreaktionen persönliche Einschätzung Herausforderung / Bedrohung Bewältigungsmöglichkeiten 1 2 niedrig hoch niedrig hoch Beanspruchungserleben Lazarus, Stress and Emotion, 1999, S. 77 Beanspruchungsfolgen Erhöhter Blutdruck Magen-Darm-Beschwerden Geschwächtes Immunsystem Befindlichkeitsstörungen Erschöpfungssyndrom Depression 4
5 Psychische Erkrankungen Kontinuum Stress burnout Depression Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde Psychische Beanspruchung Anstrengung-Belohnungs-Balance Anstrengung Mühen Zeit Produzentenstolz Erfolg Anerkennung Wertschätzung Sicherheit Einkommen Entwicklung Gratifikationskrisen-Modell nach Siegrist (1996) 5
6 Psychische Beanspruchung Gratifikationskrise! Digitale Belastungen Rebound-Effekte Wahrnehmungsprozesse Grenzenlosigkeit Unterbrechungen Multitasking 6
7 Realzeit Leben in der Jetztzeit oder Echtzeit Umwandlung des Analogen in 1/0 Codierung Raum- und Zeitstrukturen heben sich auf ( , digitale Bilder, Internet, 3D-Drucker, Quantenteleportation) Aufhebung von Zeit, Raum & Information als Puffer Dynamik Enorme Beschleunigung der Kommunikation des Transportes der Datenverarbeitung Trotz Effizienzsteigerung immer weniger Zeit! vgl. Kluge, 1985, Herrmann, 2009; Rosa, 2013; Hagemann,
8 Dynamik Zunehmende Verfallsraten der Verlässlichkeit von Erfahrungen und Wissen Unklarheit bezüglich der Zukunft Schrumpfung der als Gegenwart empfunden Zeit Stetige Weiterbildung als Teil der Arbeit vgl. Kluge, 1985, Herrmann, 2009; Rosa, 2013; Hagemann, 2016 Komplexität Steigerung der Zahl an Handlungs- oder Erlebnisepisoden pro Zeiteinheit Bedürfnis, mehr Dinge in weniger Zeit zu tun Gefühl, dass Zeit eine knappe Ressource ist Verhältnis realisierte Möglichkeiten zu den verpassten (oder nicht geschafften) scheint größer zu werden vgl. Kluge, 1985, Herrmann, 2009; Rosa, 2013; Hagemann,
9 Circadianer Rhythmus Tageszeitbezogene Schwankungen physiologischer und psychologischer Funktionen Erfordernis einer inneren Justierung Zeitempfinden Es gibt keine Zeitwahrnehmung nur Wahrnehmung in der Zeit (Ernst Pöppel) In einer Spanne von 30 Millisekunden können wir Ereignisse diskret wahrnehmen Alle 2-3 Sekunden aktualisieren wir unser Bild der Gegenwart 9
10 Informationsverarbeitung Überforderung bezüglich der Aufnahme von Bytes/Sekunde Konzentrationsstörungen ADHS Überforderung & Resignation Geisteswelt 10
11 Selbstreflexion Welches Feld ist dunkler A oder B? 11
12 Arbeitswelt Orientierung/Führung Orientierung, Zuversicht, Perspektiven Formulierung von Anforderungen und Zielen Lineare, progressive Zeitstrukturen durch zyklische Zeitstrukturen begrenzen Vorbildfunktion Be- anstatt Entgrenzung Planung Urlaubsvertretung etc. Strategien zum Umgang mit Mutitaskinganforderungen Qualifikation und Bildung (Ressourcenaufbau) Unternehmens- und Führungsgrundsätze Betriebsvereinbarungen Haltungen! 12
13 Diagnose und Prävention Ressourcen Sinnvolle Tätigkeit Keine Ängste vor Fehlern Partizipation Freude an der Arbeit Arbeit im Team Motivation Arbeitsplatzsicherheit Bezahlung Belastungen Zeitdruck Arbeitsdichte Arbeitsunterbrechungen (Entwicklungsmöglichkeiten) (Umgebungsfaktoren) 26 Diagnose und Prävention Gefährdungsbeurteilung psychische Belastungen gemäß 5 ArbSchG 1. Mittels kurzen Fragebogen Identifizierung von hotspots 2. Beobachtungsinterviews und/oder 3. Lösungsworkshops 4. Ableitung von Maßnahmen - Person, Situation und Organisation Belastungen und Ressourcen betrachten! 13
14 Dankeschön! Prof. Dr. Tim Hagemann IAPAM- 14
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