Vom Ausbrennen zum Aufleuchten. Produktiver Umgang mit Stress.
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- Bernt Lichtenberg
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Workshop Vom Ausbrennen zum Aufleuchten. Produktiver Umgang mit Stress Herrengasse 8/6/4 1
2 Definition Stress Psychologischer Stress ist eine bestimmte Beziehung zwischen Individuum und Umwelt, die von der Person als entweder beanspruchend oder die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten übersteigend bewertet wird. Das Individuum sieht das eigene Wohlbefinden durch diese Beziehung als gefährdet an. (Lazarus 1984: Stress, Appraisal, and Coping, S.19, Übersetzung d.a.) 2
3 Modell Stress Situation Wahrnehmung Person Interpretation Kann ich mit meinen Ressourcen diesen Stressfaktor bewältigen? Ja Nein Adäquates Coping STRESS 3
4 Bedeutung von Stress Stress ist eine Bewertung, die besagt, dass zwischen Anforderung und Ressource ein Missverhältnis existiert. 4
5 5
6 Funktion von Stress Von Sicherung des Überlebens zum Daueralarm Von der Notbereitschaft zum Daueralarm: FRÜHER Kampf vs. Flucht HEUTE Hilflosigkeit und Unterordnung [ Selbsterhaltungstrieb ] [ Immer wiederkehrende psychische Bedrohung, die kein körperliches Handeln mehr erfordert] 6
7 Enstehung von Erschöpfung Phase 2: Erhöhung des Tempos Phase 3: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse Phase 1: Freude an der Arbeit Phase 4: Rückzug Phase 6: Erschöpfung, Depression, Burnout Phase 5: Innere Leere 7
8 Phase 1: Freude an der Arbeit Phase 2: Verstärkter Einsatz Phase 3: Subtile Vernachlässigung eigener Bedürfnisse Phase 4: Verdrängung von Bedürfnissen und Konflikten Phase 5: Umdeutung von Werten Phase 6: Verstärkte Verleugnung der eintretenden Probleme Phase 7: Rückzug Enstehung von Erschöpfung Phase 8: Beobachtbare Verhaltensänderung Phase 9: Depersonalisation/ Verlust d. Gefühls f. d. die eigene Persönlichkeit Phase 10: Innere Leere Phase 11: Depression Phase 12: Völlige Burnout-Erschöpfung 8
9 Menschliche Bedürfnisse 9
10 Hierarchie der Bedürfnisse 1. Selbstverwirklichung Sinn 2. Ich-Bedürfnisse Anerkennung, Geltung, Verantwortung 3. Soziale Bedürfnisse Freundschaft, Liebe, Gruppenzugehörigkeit 4. Sicherheitsbedürfnisse Wohnung, Arbeit 5. Grundbedürfnisse Essen, Trinken, Schlafen, Bewegung 10
11 Erschöpfungssymptome Körper Bluthochdruck, Beschleunigung von Herzfrequenz (Puls) und Atmung, Engegefühl, Kurzatmigkeit, Herzstiche, weiche Knie, trockener Mund, Kloß im Hals, Kreislaufstörungen (bis hin zum Kollaps), vermehrtes Schwitzen, Magen-Darm- Beschwerden, Schlafstörungen, Müdigkeit, sexuelle Störungen, Zyklusstörungen bei der Frau, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Migräne, Schwächung des Immunsystems, Hautveränderungen Denkvermögen und Gefühle Unsicherheit, Überempfindlichkeit, Innere Anspannung und Überbelastung, Angst, Nervosität, Gereiztheit, Aggressivität, Hypochondrie, depressive Verstimmung, Niedergeschlagenheit, Resignation, Konzentrationsschwäche, Alpträume, eingeengte Wahrnehmung, Fixierung auf den Stressor (Scheuklappeneffekt), Denkblockaden, Leistungsabfall, Fehlerzunahme Verhalten Vermeidung von stressauslösenden Situationen, gereiztes Verhalten, starre Mimik, Zittern, Stottern, Zähneknirschen, Fingertrommeln, Fuß wippen, sozialer Rückzug, seltenes Lachen, häufiges Weinen, Wut, Hass, massive Veränderung des Essverhaltens. 11
12 Definition Burn Out Gefühlszustand der affektiven und kognitiven Erschöpfung, der von zu viel Arbeit und zu wenig Erholung herrührt und zu einer zunehmenden Distanzierung (Zynismus, Depersonalisation) führt. 12
13 Betroffene von Burn Out Apothekerinnen Anwälte Ärzte Beamte Erzieher Gefängnispersonal Heimhelfer Krankenpflegepersonal Lehrer Manager Polizisten Pfarrer Pflegende Angehörige Pharmazeuten Politiker Reporter Rettungspersonal Schulpsychologen Sozialarbeiter Studenten Stewardessen Zahnärzte 13
14 Emotional Körperlich Burnoutsymptome Psychisch Sozial
15 Burnout Symptome in den 4 Feldern Soziale Erschöpfung Angst oder Widerwillen vor Besprechungen, Anrufen und Besuchen Verlust von Umsicht und Authentizität Reduziertes Durchsetzungsvermögen Anhaltende Konfliktvermeidung Beziehungskrisen im privaten Bereich Gefühl der Einsamkeit Nachlassende Teamfähigkeit Körperliche Erschöpfung Herzbeschwerden Verdauungsstörungen Bluthochdruck Nervöse Ticks Tinnitus Erhöhte Infektanfälligkeit Rückenschmerzen Andauernde Müdigkeit Muskelverspannungen Schlafstörungen Emotionale Erschöpfung Frustration Gefühl der Überforderung Innere Abstumpfung Abbau von Motivation und Kreativität Gleichgültigkeit und Apathie Demoralisierung Leidenschaftslosigkeit Mit dem Latein am Ende sein Frustriert sein bei der bzw. durch die Arbeit Psychische Erschöpfung Gefühle des Versagens Negative Lebenseinstellung Mutlosigkeit Gefühl von Leere Verlust von Idealismus keine Aktion, nur noch Re-Aktion Häufiges ärgerliches Reagieren Mitmenschen als Objekte behandeln 15
16 Burn Out Es gibt keine Burn-Out-Persönlichkeit Alle engagierten MitarbeiterInnen können davon betroffen sein Burn Out entwickelt sich immer aus einer Kombination von : 1. Arbeitsumständen 2. Unzureichendem Stressmanagement 3. Zusätzlichen Belastungen 16
17 Klinische Diagnostik ICD 10 Z 73 Probleme, verbunden mit einer vermehrten Inanspruchnahme des gesundheitssystems Z 73.0 Ausgebranntsein (Burnout, Zustand der totalen Erschöpfung) Z 73.1 Akzentuierte Persönlichkeitszüge einschließlich Typ- A Verhalten (Verhaltensmuster, das durch zügellosen Ehrgeiz, starkes Erfolgsstreben, Ungeduld, Konkurrenzdenken und Druckgefühl charakterisiert ist) Z 73.2 Mangel an Entspannung oder Freizeit Z 73.3 Belastung nicht näher klassifizierbar Z 73.4 Unzulängliche soziale Fähigkeiten nicht anderorts klassifizierbar Z 73.5 Sozialer Rollenkonflikt, nicht anderorts klassifizierbar 17
18 JoHaRi Fenster Anderen unbekannt Anderen bekannt Selbst bekannt verborgen offen Selbst unbekannt unbekannt unbewußt 18
19 Burnout als Organisationales Phänomen Primäre Aufgabe als systemisches Risiko Verarbeitung misslingt Psychosoziale Abwehrmech anismen Primäre Aufgabe Risiko Angst Verarbeitung gelingt Aufgabenori entierte Arbeit 19 19
20 Zusammenfassung Stressfaktoren Ressourcen Wenig Handlungsspielraum Wenig Vielseitigkeit Wenig Klarheit der eigenen Rolle und deren Grenzen Handlungsressourcen Beziehungsressourcen Zufriedenheitsressourcen Wenig Ganzheitlichkeit Wenig soziale Rückendeckung Wenig Vertrauen in Kollegen Inhaltliche Arbeitsbelastungen Viele Umgebungsbelastungen Wenig Information und Mitsprache Wenig Entwicklungsmöglichkeiten 20
21 Rollenanalyse Praxis Welche Funktion und welche Rolle erfüllen Sie in Ihrem Beruf? Was ist die primäre Aufgabe Ihrer Organisation? Was ist Ihre Aufgabe darin? Was ist Ihnen dabei verboten? Welche Spielräume haben Sie? Was genau an Ihrer Rolle erfüllt Sie mit Leidenschaft? Was genau in Ihrer Rolle verursacht Ihnen Stress? 21
22 Vielen Dank für die Zusammenarbeit! 22
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