IS-LM Modell. Kapitel 5
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- Katharina Waldfogel
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1 IS-LM Modell Kapitel 5
2 Gütermarkt und IS-Gleichung! Große makroökonomische Entwicklungen in den 1930er Jahren " John Maynard Keynes: The General Theory of Employment, Interest and Money (1936) " interpretiert von John Hicks (1937) " wichtiger Einfluss heute als Keynesianismus (u.b. Paul Krugman)! im Wesentlichen ein Modell der Ökonomie in kurzer Frist " was ändert sich in kurzer Frist kaum? 103
3 Gütermarkt und IS-Gleichung! aus Kapitel 3: GG auf Gütermarkt wenn Produktion (Y) = Güternachfrage (Z) " IS-Gleichung " bis jetzt kein Einfluss des Zinssatzes auf Güternachfrage Y = C( Y T) + I + G! aber von welchen Faktoren hängen Investitionen eigentlich ab? Verkäufe (Y) Zinssatz (i)! neue Gleichgewichtsbedingung I = I( Y, i) ( +, ) Y = C( Y T) + I( Y, i) + G Nachfrage als steigende Funktion der Produktion! 104
4 Gütermarkt und IS-Gleichung 2 Charakteristika von ZZ: " Annahme das Konsum und Investitionen linear. Aber im Allgemeinen ist ZZ eher Kurve als Gerade. " ZZ ist flacher als 45-Grad Linie, weil Annahme, dass Erhöhung der Produktion zu einer geringeren Erhöhung der Nachfrage führt.. Gleichgewicht am Gütermarkt Die Güternachfrage ist eine steigende Funktion der Produktion. Im GG sind Güternachfrage und angebot gleich. 105
5 Gütermarkt und IS-Gleichung Ableitung der IS-Kurve (a) Eine Erhöhung des Zinssatzes senkt die Güternachfrage bei jedem Outputniveau. Dies führt zu einer Verringerung des Outputs im GG (b) GG auf Gütermarkt impliziert, dass ein höherer Zinssatz zu einem Rückgang der Produktion führt. Die IS-Kurve hat demnach eine negative Steigung. 106
6 Gütermarkt und IS-Gleichung Verschiebung der IS-Kurve Was passiert bei Steuererhöhung? Erhöhung der Staatsausgaben? Erhöhung des autonomen Konsums? 107
7 Finanzmärkte und LM-Gleichung! aus Kapitel 4: Zinssatz bestimmt aus GG zwischen Angebot und Nachfrage nach Geld " LM-Gleichung " reales Geldangebot = realer Geldnachfrage M = $ YL( i) M = P YL( i)! wie bestimmen wir die LM-Kurve? 108
8 Finanzmärkte und die LM-Gleichung Bestimmung der LM-Kurve a) Eine Einkommenserhöhung führt, bei gegebenem Zinssatz, zu einer Erhöhung der Geld-NF. Gegeben das Geldangebot führt dies zu einer Erhöhung des GG-Zinssatzes. b) GG auf Finanzmärkten impliziert, dass jede Einkommenserhöhung zu einem höheren Zinssatz führt. Die LM-Kurve hat somit eine positive Steigung. 109
9 Finanzmärkte und LM-Gleichung Verschiebung der LM-Kurve Was passiert bei Geldmengenerhöhung? Erhöhung des Preisniveaus? 110
10 Zusammenspiel von IS und LM IS relation: Y = C( Y T) + I( Y, i) + G LM relation: M P = YL( i) Das IS LM Modell Nur in Punkt A, welcher auf beiden Kurven liegt, sind sowohl Güter- wie auch Finanzmärkte im GG. Kann zur Analyse zahlreicher realen Probleme verwendet werden (wichtig für Wirtschaftspolitik). 111
11 Fiskal- und Geldpolitik! IS-LM-Modell zur Analyse von " Fiskalpolitik (Staat) " Geldpolitik (Zentralbank)! welchen Einfluss hat Wirtschaftspolitik auf unser IS-LM- Modell? " Expansion vs. Kontraktion 112
12 Verwendung eines policy mix! Die Kombination von Fiskal- und Geldpolitik nennt man policy mix! manchmal richtig wenn beide in gleiche Richtung wirken! manchmal richtig wenn beide in unterschiedliche Richtungen wirken Table 5-1 The Effects of Fiscal and Monetary Policy Shift of IS Shift of LM Movement in Output Movement in Interest Rate Increase in taxes Left None Down Down Decrease in taxes Right None Up Up Increase in spending Right None Up Up Decrease in spending Left None Down Down Increase in money None Down Up Down Decrease in money None Up Down Up 113
13 Die US-Rezession von 2001 Figure 1 The U.S. Growth Rate, 1999:1 to 2002:4 Figure 2 The Federal Funds Rate, 1999:1 to 2002: of 33
14 Die US Rezession von Figure 3 U.S. Federal Government Revenues and Spending (as Ratios to GDP), 1999:1 to 2002:4 115 of 33
15 Die US-Rezession von 2001 Was 2001 passierte war folgendes: " Das Sinken der Investitionsnachfrage führte zu einer starken Verschiebung der IS- Kurve nach links, von IS zu IS. " Die Erhöhung der Geldmenge führte zu einer Verschiebung der LM-Kurve nach unten, von LM zu LM. 116 " Die Steuersenkung und Erhöhung der Staatsausgaben führte zu einer Verschiebung der IS-Kurve nach rechts, von IS zu IS. Figure 4 Die US-Rezession von of 33
16 Deutsche Wiedervereinigung! wie lässt sich die deutsche Wiedervereinigung analysieren? 117
17 Deutsche Wiedervereinigung! Geld- und Fiskalpolitik nach der Wiedervereinigung i LM expansive"fiskalpoli6k" LM A i i A IS IS kontrak6ve"geldpoli6k" der"zentralbank" Y Y Y 118
18 Dynamische Aspekte Formale Einführung dynamischer Aspekte ist schwierig, aber wir können die Grundmechanismen verbal beschreiben: " Konsumenten brauchen gewisse Zeit um ihr Konsumverhalten einer Änderung im verfügbaren Einkommen anzupassen. " Unternehmen brauchen gewisse Zeit um ihr Investitionsverhalten einer Änderung der Verkaufszahlen anzupassen. " Unternehmen brauchen gewisse Zeit um ihr Investitionsverhalten einer Änderung des Zinssatzes anzupassen.. " Unternehmen brauchen gewisse Zeit um ihre Produktion einer Änderung der Verkaufszahlen anzupassen. 119
19 Der Arbeitsmarkt Kapitel 6
20 Arbeitsmarkt! wichtig auf Beschäftigung bzw. Löhne zu schauen, da diese individuellen und ökonomischen Einfluss haben! wichtige Konzepte " Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (Arbeitskräftepotenzial) sind alle Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren, die grundsätzlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. " Erwerbspersonen (labor force) ist die Summe aus Erwerbstätigen und Arbeitslosen. Jene, die weder arbeiten noch eine Arbeit suchen, gehören nicht zu den Erwerbspersonen. " Partizipationsrate ist das Verhältnis von Erwerbspersonen zum Arbeitskräftepotenzial. " Arbeitslosenquote ist das Verhältnis von Arbeitslosen zu Erwerbspersonen. 121
21 Arbeitsmarkt 8.4 Bevölkerung, Erwerbspersonen, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit in den USA (in Millionen), 2010, und Österreich,
22 Arbeitsmarkt Bewegung am Arbeitsmarkt! dieselbe AL-Quote kann zwei völlig verschiedene Situationen abbilden: : 1. aktiver Arbeitsmarkt " viele Beschäftigungsverhältnisse werden gelöst aber auch wieder aufgenommen 2. sklerotischer Arbeitsmarkt " wenige Kündigungen, wenige Neueinstellungen, und ein stagnierender Pool an Langzeitarbeitslosen! Current Population Survey (CPS) (Mikrozensus) produziert Beschäftigungsdaten inkl. der Bewegungen von Arbeitern 123
23 Arbeitsmarkt Durchschnittliche monatliche Ströme zwischen Beschäftigung, AL und Nichtteilnahme am Arbeitsmarkt in den USA, (1) Die Ströme in und aus der AL sind groß. (2) Die Ströme in und aus AL sind groß relativ zur Zahl der AL. (3) Es gibt auch große Ströme in und aus der labor force. 124
24 Arbeitslosenquote Veränderungen in der US AL-Quote seit 1948 Seit 1948 schwankt die US AL-Quote zwischen 3% und 10%. 125
25 Die Bewegung der AL-Quote! Bewegungen in der AL-Quote betreffen die individuellen Arbeitnehmer zweierlei: " Die Wohlfahrt der individuellen Arbeitnehmer " Der Effekt der AL-Quote auf Löhne! Implikationen für Beschäftigte und Arbeitslose: " Anpassung durch weniger Einstellungen $ die Chance, dass ein Arbeitsloser einen Job findet wird geringer " Anpassung durch mehr Kündigungen $ Beschäftigte haben höheres Risiko Job zu verlieren! durch höhere AL entstehen 2 Probleme: " Beschäftigte haben höheres Risiko Job zu verlieren " Arbeitslose haben geringere Wahrscheinlichkeit Job zu finden; oder höhere Wahrscheinlichkeit für längere Zeit arbeitslos zu bleiben 126
26 Die Bewegung der AL-Quote Die AL-Quote und der Anteil Arbeitsloser, die einen neuen Job finden, Wenn AL hoch, ist der Anteil Arbeitsloser, die einen neuen Job finden, gering. Beachte, dass die Skala auf der rechten Seite invers zur linken Seite ist. 127
27 Die Bewegung in der AL-Quote Die AL-Quote und die Separationsrate, USA, Bei hoher AL-Quote verliert ein höherer Teil der Beschäftigten ihren Job 128
28 Wie Löhne bestimmt werden! kollektive Verhandlungen " meist zwischen Firmen und Gewerkschaften! Kräfte, die die Festsetzung der Löhne beeinflussen: " normalerweise werden Beschäftigte über ihrem Reservationslohn bezahlt " Löhne hängen typischerweise von den Arbeitsmarktbedingungen ab; je geringer die AL-Quote, desto höher die Löhne! Verhandlungsmacht eines Beschäftigten hängt ab von: " Kosten, die dem Unternehmen entstehen, wenn es den Arbeitnehmer ersetzten will (d.h., hängt von Art des Jobs ab) " Wahrscheinlichkeit, dass Beschäftigter einen anderen Job findet (d.h., von Arbeitsmarktbedingungen) $ link zwischen Effizienz und Löhnen in Effizienzlohntheorie 129
29 Henry Ford und Effizienzlöhne Im Jahr 1914 begann Henry Ford seinen qualifizierten Mitarbeitern einen Mindestlohn von $5 pro 8-Stunden-Tag zu zahlen. Während die Effekte die Effizienzlohntheorie unterstützen hatte Ford wohl auch andere Motive für die Erhöhung. Table 1 Annual Turnover and Layoff Rates (%) at Ford, Turnover Rate Layoff Rate of 35
30 Löhne, Preise und Arbeitslosigkeit aggregierter Nominallohn (W) hängt von 3 Faktoren ab: erwartetes Preisniveau, P e # sowohl Arbeitnehmer als auch Firmen interessieren sich für den realen Lohnsatz W/P # nachdem echtes Preisniveau nicht bekannt, P e für Verhandlungen AL-Quote, u # höhere u schwächt Verhandlungsposition der Arbeitnehmer Sammelvariable, z W e = P F( u, z) (, + ) # steht für alle anderen Variablen, die das Ergebnis der Lohnfestsetzung beeinflussen könnten 131 # z.b. AL-Unterstützung; Kündigungsauflagen; etc.
31 Wie Preise festgesetzt werden! Die Produktionsfunktion " Beziehung zwischen Inputs in der Produktion und dem produzierten Output. " Annahme: Firmen produzieren nur mit Arbeit Y = AN Y = output N = Beschäftigung A = Arbeitsproduktivität, oder Output pro Arbeiter! Annahme: A = 1 " ein Arbeitnehmer produziert eine Einheit an Output Y = N " somit sind die Kosten einer zusätzlichen Outputeinheit gleich den Kosten einer zusätzlichen Arbeitseinheit, W 132
32 Wie Preise festgesetzt werden! In der Mikro bei vollkommener Konkurrenz würden Firmen produzieren bis die Preise gleich den Kosten sind, d.h., P = W! da viele Gütermärkte nicht kompetitiv sind, setzen Firmen ihre Preise anhand: P = ( 1 + µ ) W " µ ist der Aufschlag auf die Produktionskosten " wären alle Märkte perfekt, dann µ = 0 und P = W! was sind die Implikationen der Lohn- und Preisfestsetzung auf die AL-Quote? " Annahme: P = P e 133
33 Die Lohnsetzungsgleichung Da P e gleich P, wird der Nominallohn wie folgt bestimmt: W = PF( u, z) Dividiere beide Seiten durch das aktuelle Preisniveau P: W P = F( u, z) (, + ) Diese Beziehung zwischen Reallohn und der AL-Quote ist die Lohnsetzungsgleichung. 134
34 Die Preissetzungsgleichung Preise werden von Firmen folgendermaßen bestimmt: P Dividiere beide Seiten durch W: = ( 1 + µ ) W P W = ( 1 + µ ) Nehmen wir die Inverse, d.h., den Reallohn, bekommen wir die Preissetzungsgleichung. W P = 1 ( 1 + µ ) 135
35 Die natürliche AL-Quote Löhne, Preise und die natürliche AL-Quote Die natürliche AL-Quote ist jene AL-Quote, bei der der Reallohn aus der Lohnsetzung dem Reallohn aus der Preissetzung entspricht. F( u, z) = n µ 136
36 Die natürliche AL-Quote AL-Unterstützung und die natürliche AL-Quote Ein Anstieg der AL- Unterstützung führt zu einem Anstieg der natürlichen AL-Quote. 137
37 Die natürliche AL-Quote Aufschlag und die natürliche AL-Quote Ein Anstieg des Gewinnaufschlags senkt die Reallöhne und führt zu einem Anstieg der natürlichen AL-Quote. 138
38 Die natürliche AL-Quote Von Arbeitslosigkeit zur Beschäftigung! natürliche AL-Quote ist mit natürlichem Beschäftigungsniveau verknüpft: u U = = L L N L = 1 N L! Beschäftigung in Abhängigkeit von der Erwerbsbevölkerung und der AL-Quote entspricht: N = L( 1 u)! natürliches Beschäftigungsniveau N n gegeben durch: N = L( 1 u ) n n 139
39 Die natürliche AL-Quote Von Arbeitslosigkeit zur Beschäftigung! Dem natürlichen Beschäftigungsniveau entspricht ein natürliches Produktionsniveau. Da Y=N, folgt: Y = N = L( 1 u ) n n n! das natürliche Produktionsniveau erfüllt folgende Gleichung:! Das natürliche Produktionsniveau ist so, dass bei Yn dementsprechender AL-Quote un = 1 L, der Reallohn bei Lohnsetzung dem Reallohn der Preissetzung entspricht. 140
40 Das AS-AD-Modell Kapitel 7
41 Allgemeine Aspekte! bislang Betrachtung in kurzer Frist (Kapitel 3-5)! wesentliche Annahme: konstante Preise " Produktion ausschließlich über Nachfrage bestimmt " bei NF-Änderung Anpassung auf Gütermarkt ausschließlich über Mengen " Produktionsänderungen haben keinerlei Preiseffekte! jetzt Betrachtung in mittlerer Frist (Kapitel 6-8) " Output bestimmt über verfügbare Ressourcen (Produktionspotential) " Annahme: konstanter Output " Output gleich dem Produktionspotential Y N " hängt ab von den strukturellen Bedingungen der Volkswirtschaft (speziell am Arbeitsmarkt) 142
42 Das aggregierte Angebot Aggregiertes Angebot " betrachtet Einfluss von Produktionsänderungen auf Preisniveau " abgeleitet vom Verhalten der Löhne und Preise! beachte Gleichungen zur Lohn- und Preissetzung W e = P F( u, z) P = ( 1 + µ ) W e P = P ( 1 + µ ) F( u, z)! P abhängig von " erwartetem Preisniveau P e " Arbeitslosenquote u " Aufschlag µ " Sammelvariable z Annahme: konstant 143
43 Das aggregierte Angebot! drücken wir AL-Quote in Einheiten der Produktion aus (mit Y=N) u U = = L L N L N = 1 = 1 L! bei gegebener Erwerbsbevölkerung ist die AL-Quote um so niedriger, je höher die Produktion ist! ersetzen wir die AL-Quote in voriger Gleichung kommen wir zur aggregierten Angebotsfunktion (AS-Funktion) e " Y P = P + F$ # L z % ( 1 µ ) 1, ' &! AS Funktion hat 2 wichtige Eigenschaften: " steigt Y, so steigt P " steigt P e, so steigt P im selben Ausmaß Y L 144
44 Das aggregierte Angebot Die aggregierte Angebotskurve Gegeben das erwartete Preisniveau, führt ein Produktionsanstieg zu einem Preisanstieg. Ist der Output gleich dem natürlichen Produktionsniveau, ist das Preisniveau gleich dem erwarteten Preisniveau. Was passiert bei einem Anstieg des erwarteten Preisniveaus? 145
45 Die aggregierte Nachfrage Aggregierte Nachfrage (AD) " betrachtet Effekt von Preisniveau auf Output " abgeleitet von GG- Bedingungen auf Finanz- und Gütermärkten (Kapitel 5) IS relation: Y = C( Y T) + I( Y, i) + G LM relation: M P = YL( i) Y =! Y# M " P G T $,, & % ( +, +, ) AD-Kurve 146
46 Die aggregierte Nachfrage! Änderungen in Geld- oder Fiskalpolitik verschieben AD-Kurve " wie auch Änderungen in jeder anderen Variablen, außer dem Preisniveau, die die IS oder LM Kurve verschiebt 147
47 Gleichgewicht! Das AS-AD-Modell wird folgendermaßen angeschrieben:! GG hängt ab vom Wert P e e " Y AS Relation P = P + F$ # L z % ( 1 µ ) 1, ' & AD Relatio n Y =! Y# M " P G T $,, & % " bestimmt die Position der AS-Kurve " welche das GG beeinflusst " für gegebene Werte von M, G und T 148
48 Gleichgewicht in kurzer und mittlerer Frist! GG in kurzer Frist Das GG bestimmt sich durch Schneiden der AS-Kurve mit der AD-Kurve. In Punkte A sind Arbeitsmarkt, Gütermarkt und Finanzmärkte im GG. " Die AS-Kurve wird für ein gegebenes P e gezeichnet. Je höher das Outputniveau, desto höher das Preisniveau. " Die AD-Kurve wird für gegebene Were von M, G, und T gezeichnet. Je höher das Preisniveau, desto niedriger das Outputniveau. 149
49 Gleichgewicht in kurzer und mittlerer Frist Von der kurzen zur mittleren Frist In Punkte A, Y > Y P > P n Lohnsetzer passen ihre Erwartungen an das zukünftige Preisniveau nach oben an. Das verschiebt die AS-Kurve nach oben. e Erwartung auf höheres Preisniveau führt zu höheren Nominallöhnen, welche wiederum zu einem höheren Preisniveau führen. 150
50 Gleichgewicht in kurzer und mittlerer Frist Von der kurzen zur mittleren Frist Die Anpassung des Outputs über die Zeit Ist der Output über dem natürlichen Niveau, verschiebt sich die AS-Kurve mit der Zeit nach oben bis der Output wieder auf sein natürliches Niveau fällt. Y = Y and P = P n Die Anpassung endet wenn die Lohnsetzer keinen Grund mehr haben ihre Erwartungen zu ändern. In der mittleren Frist kehrt der Output somit wieder auf sein natürliches Niveau zurück e 151
51 Gleichgewicht in kurzer und mittlerer Frist! Zusammenfassend: " in kurzer Frist kann der Output über oder unter seinem natürlichen Niveau liegen " Änderungen in Variablen, die entweder in die AS- oder AD- Kurve eingehen führen zu Änderungen in Output und Preisniveau " Unterschiede zwischen erwartetem und tatsächlichem Preisniveau führen zu Verschiebung der AS-Kurve " in mittlerer Frist kehrt Output wieder auf sein natürliches Niveau zurück " Anpassungen passieren über Änderungen im Preisniveau 152
52 Der Anpassungsprozess! wie sieht die Dynamic der Anpassung of aus, wenn " Änderung der Wirtschaftspolitik demand or " Änderung in Rahmenbedingunen supply shocks Dynamische Effekte einer expansiven Geldpolitik Eine expansive Geldpolitik führt zu Steigerung des Outputs in kurzer Frist, aber zu keinem Effekt in mittlerer Frist.. Der Unterschied zwischen Y und Y n startet die Anpassung in den Preiserwartungen. In mittlerer Frist verschiebt sich die AS-Kurve zu AS und die Volkswirtschaft kehrt zu GG Y n zurück. Das Preisniveau steigt proportional zur Erhöhung der nominalen Geldmenge. 153
53 Der Anpassungsprozess Hinter den Kulissen Auswirkung expansiver Geldpolitik auf Zinssatz kann im IS-LM Modell illustriert werden. Kurzfristig führt expansive Geldpolitik zu Verschiebung der LM-Kurve nach unten. Zinssatz ist niedriger, Output höher. Würde sich das Preisniveau nicht erhöhen, wäre die Verschiebung der LM Kurve noch stärker auf LM. 154
54 Der Anpassungsprozess Hinter den Kulissen Der dynamische Effekt expansiver Geldpolitik auf Output und Zinssatz Die höhere Geldmenge verschiebt die LM-Kurve nach unten, und senkt somit Zinssatz und erhöht den Output. Mit der Zeit steigt das Preisniveau und verschiebt die LM-Kurve zurück bis der Output wieder auf seinem natürlichen Niveau ist. 155
55 Effekte expansiver Geldpolitik! Zusammenfassend: " in kurzer Frist führt expansive Geldpolitik zu " Erhöhung des Outputs " Sinken des Zinssatzes " Erhöhung des Preisniveaus " in mittlerer Frist reflektiert sich die Geldmengenerhöhung ausschließlich in einer proportionalen Erhöhung des Preisniveaus $ Neutralität des Geldes " Eine Änderung der nominalen Geldmenge hat keinen Einfluß auf Output oder Zinssatz. Geld Umlaufgeschw. Preis Transaktionen M V P T Quantitätsgleichung 156 Quantitätstheorie des Geldes
56 Wie lange dauern die realen Effekte des Geldes an? Der Effekt einer 3%-igen Geldmengenerhöhung im Taylor Modell. Nach ca. 4 Jahren sind alle Anpassungsprozesse abgeschlossen.. Output auf natürlichem Niveau und Preise um 3% höher. 157 Makroökonometrische Modelle sind large-scale Versionen der AS-AD-Modelle in diesem Kapitel. Verwendet um Dauer der realen Effekte des Geldes zu analysieren. 157 of 44
57 Abbau des Budgetdefizits Wie sind die dynamischen Effekte des Abbaus eines Budgetdefizits? Reduktion des Budgetdefizits führt anfangs zu einer Reduktion des Outputs. Mit der Zeit nimmt der Output jedoch wieder sein natürliches Niveau ein. 158
58 Abbau des Budgetdefizits Die dynamischen Effekte eine Abbaus des Budgetdefizits auf Output und Zinssatz. Reduktion des Budgetdefizits führ kurzfristig zu Reduktion des Outputs und niedrigerem Zinssatz. In mittlerer Frist erreicht Output wieder sein natürliches Niveau, während der Zinssatz weiter sinkt. 159
59 Abbau des Budgetdefizits! Zusammensetzung des Outputs anders als vor Defizitreduktion IS relation: Y n = C( Y n T) + I( Y n, i) + G " Einkommen und Steuern bleiben unverändert $ Konsum wie vorhin " Staatsausgaben geringer $ private Investitionen müssen größer sein $ Zinssatz muss geringer sein crowding in/out 160! Kurze Frist: Sinken des Outputs und wahrscheinlich Sinken der Investitionen! Mittlere Frist: Sinken des Zinssatzes, Sinken privater Investitionen, Output auf natürlichem Niveau! Lange Frist: Outputniveau hängt vom Kapitalstock der Volkswirtschaft ab
60 Änderungen des Ölpreises Realer Ölpreis seit 1970 Es gab 2 große Ölpreiserhöhungen in den 1970ern, gefolgt von Preissenkung bis in die 1990er. Danach wieder starker Anstieg. Jede der 2 Erhöhungen in den 1970ern war verbunden mit einer Rezession und starker Inflation eine Kombination, die Makroökonomen Stagflation nennen um die Kombination aus Stagnation und Inflation darzustellen. 161
61 Änderungen des Ölpreises Effekte auf die natürliche Arbeitslosenquote Die Effekte einer Ölpreiserhöhung auf die natürliche AL-Quote Eine Erhöhung des Ölpreises führt zu niedrigeren Reallöhnen und einer höheren natürlichen AL-Quote. 162
62 Änderungen des Ölpreises Die Dynamik der Anpassung e " Y P = P + F$ # L z % ( 1 µ ) 1, ' &! Erhöhung des Aufschlags µ (Ölpreiserhöhung) führt zu Erhöhung des Preisniveaus bei jedem Outputniveau. AS-Kurve verschiebt sich nach oben. Die dynamischen Effekte einer Ölpreiserhöhung. Eine Ölpreiserhöhung führt kurzfristig zu einem Sinken des Outputs und einer Erhöhung des Preisniveaus. Mit der Zeit sinkt der Output noch weiter und das Preisniveau steigt noch weiter. 163
63 Änderungen des Ölpreises Effekte auf die Inflationsrate Ölpreiserhöhung und Inflationen in den USA seit Die Ölpreiserhöhungen in den 1970ern waren verbunden mit hoher Inflation. Dies war bei der letzten Ölpreiserhöhung jedoch nicht der Fall 164
64 Änderungen des Ölpreises Effekte auf die natürliche AL-Quote Ölpreiserhöhungen und Arbeitslosigkeit in den USA seit Die Ölpreiserhöhungen in den 1970ern waren verbunden mit großer Steigerung der AL- Quote. Dies war bei der letzten Ölpreiserhöhung jedoch nicht der Fall. 165
65 Ölpreiserhöhungen: Warum sind die 2000er so anders als die 1970er Jahre? Der Effekt eines 100% Anstiegs des Ölpreises auf VPI und BIP. Die Effekte eines Ölpreisanstiegs auf Output und Preisniveau sind heute viel geringer als sie es einmal waren of 44
66 Zusammenfassung Kurze Frist vs. Mittlere Frist Table 7-1 Effekte in kurzer und mittlerer Frist einer expansiven Geldpolitik, eines Abbaus des Budgetdefizits, und einer Ölpreiserhöhung auf Output, Zinssatz und Preisniveau Short Run Medium Run Output Level Interest Rate Price Level Output Level Interest Rate Price Level Monetary expansion Increase Decrease Deficit reduction Decrease Decrease Increase (small) No change No change Increase Decrease (small) No change Decrease Decrease Increase in oil price Decrease Increase Increase Decrease Increase Increase 167
67 Die Phillipskurve Kapitel 8
68 Die Phillipskurve Inflation und Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, "Diese negative Beziehung zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote bezeichnet man als Phillipskurve. 169 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
69 (Erwartete) Inflation und Arbeitslosigkeit e P = P ( 1 + µ )F(u,z ) Aggregiertes Angebot $ verwendet um Beziehung zwischen Inflation, erwarteter Inflation und Arbeitslosigkeit zu erhalten. " Verwenden"spezifische"Form"für"Funk6on"F:" F(u,z ) = 1" αu+ z " Eingesetzt"in"obige"Gleichung:" " führt"schließich"zu:" e P= P ( 1 + µ )( 1# αu+z) π= π e + ( µ + z) # α u 170 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
70 (Erwartete) Inflation und Arbeitslosigkeit Diese Gleichung besagt: π= π e + ( µ + z) # α u Ein Anstieg der erwarteten Inflation π e führt zu einem Anstieg der tatsächlichen Inflation π. Bei gegebener erwarteter Inflation π e führt ein Anstieg des Gewinnaufschlags µ oder ein Anstieg der Sammelvariable z zu einem Anstieg der Inflation p. Bei gegebener erwarteter Inflation π e führt ein Anstieg der Arbeitslosigkeit u zu einem Rückgang der Inflation π. 171 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
71 Die Phillipskurve für"π e t "="0"gilt:" e π = π + ( µ + z) # α u t t t π = ( µ + z )# α u t t " Diese Gleichung entspricht exakt der negativen Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation " Lohn-Preis-Spirale: geringere AL führt über höhere Löhne zu höherem Preisniveau und somit zur Inflation 172 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
72 Weiterentwicklungen Infla6on"und" Arbeitslosigkeit"in" Deutschland,"1959M1970" Vor"1970"bildet"die" Phillipskurve"den"ZusamM menhang"zwischen"infla6on" und"arbeitslosigmkeit" erstaunlich"gut" ab."ein"rückgang"der" Arbeitslosenquote"geht" mit"einem"ans6eg"der" Infla6onsrate"einher." 173 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
73 Weiterentwicklungen Infla6on"und" Arbeitslosigkeit"in" Deutschland," 1959M2008" Nach"1970"bricht"der" stabile"zusammenhang" zwischen"infla6on"und" Arbeitslosigkeit" weitgehend"zusammen." 174 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
74 Weiterentwicklungen Warum verschwand die ursprüngliche Phillipskurve? Starker Anstieg des Ölpreises in den 70er Jahren Die Unternehmen erhöhten ihre Preise relativ zu den gezahlten Löhnen, der Gewinnaufschlag m stieg an. Somit stiegen die Preise und das Produktionsniveau sank. Eine Änderung der Erwartungsbildung der Lohnsetzer aufgrund einer veränderten Inflationsentwicklung. Die Inflationsrate nahm im Laufe der 60er Jahre regelmäßig positive Werte an. Somit wurde es wahrscheinlicher, dass auf eine hohe Inflationsrate in einem bestimmten Jahr eine hohe Inflationsrate im nächsten Jahr folgte. 175 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
75 Die Bildung von Erwartungen Annahme: Erwartungen der Inflation werden so gebildet: π e = θπ t t! 1 " Wert von θ ist seit 1970 beständig von 0 auf 1 gewachsen. " in 60er Jahren oft Annahme, dass Inflation gleich 0 " ab Mitte der 70er Jahre Annahme, dass die diesjährige Inflationsrate gleich der des Vorjahres sein würde. 176 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
76 Die Bildung von Erwartungen π = θπ + ( µ + z)! αu t t! 1 t Wenn θ = 0 ist, dann erhält man die ursprüngliche Phillipskurve, also eine Beziehung zwischen der Inflationsrate und der Arbeitslosenquote : π = ( µ + z) # αu t " Wenn θ positiv ist, dann hängt die Inflation sowohl von der Arbeitslosenquote als auch von der letztjährigen Inflationsrate ab: π = θπ + ( µ + z)! αu t t! 1 t " Wenn θ=1 ist, wird die Beziehung zu: π! π = ( µ + z)! αu t t! 1 t t 177 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
77 Die Bildung von Erwartungen Veränderungen der Inflationsrate und Arbeitslosenquote in Deutschland und den USA, Im"betrachteten"Zeitraum" besteht"in"beiden"volksm wirtschayen"eine"nega6ve" Beziehung"zwischen"der" Arbeitslosenquote"und"der" Veränderung!der! Infla;onsrate." Regressionsgerade"für"Deutschland"(rote"Linie):"! 1 Regressionsgerade"für"die"USA"(schwarze"Linie):" π! π = 16, %! 03, u π t t t t π t 1 = 5,1% 0,8u t 178 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
78 Die Bildung von Erwartungen Die"ursprüngliche"Phillipskurve:" π = ( µ + z) # αu " Die"modifizerte1Phillipskurve"(auch"als"um1Erwartungen1 erweiterte1phillipskurve1bezeichnet):" t π! π = ( µ + z)! αu t t! 1 t " Friedman"und"Phelps"stellten"den"TradeMoff"zwischen"Arbeitslosigkeit" und"infla6on"in"frage."" " Arbeitslosenquote"könne"nicht"dauerhaY"unter"ein"bes6mmtes"Niveau" fallen"" " Die"natürliche!Arbeitslosenquote"ist"diejenige"Arbeitslosenquote,"die" auyrid,"wenn"die"tatsächliche"infla6onsrate"der"erwarteten"entspricht." π = e t π t 0 = ( µ + z) αu n u n = t µ + z α 179 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
79 Phillipskurve und natürliche AL-Quote π! π =! α( u! u ) t t! 1 t n Phillipskurve als Beziehung zwischen der tatsächlichen Arbeitslosenquote u t, der natürlichen Arbeitslosenquote u n und der Veränderung der Inflationsrate zeigt einen alternativen Weg, um über die natürliche Arbeitslosigkeit nachzudenken: Die natürliche Arbeitslosenquote ist die Arbeitslosenquote, die nötig ist, um die Inflationsrate konstant zu halten. Nonaccelerating inflation rate of unemployment (NAIRU) 180 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
80 Veränderungen!der!natürlichen!ALHQuote!im!Zeitverlauf! π! π = ( µ + z)! αu t t! 1 t µ und z nicht konstant über Länder oder Zeit auch natürliche Arbeitslosenquote kann sich ändern hohe Arbeitslosenquote reflektiert nicht unbedingt eine hohe natürliche Arbeitslosenquote. Wenn die Inflation z.b. schnell sinkt, dann ist das ein Indiz dafür, dass die tatsächliche Arbeitslosenquote über dem natürlichen Niveau liegt. Ist die Inflation dagegen stabil, dann entspricht die tatsächliche Arbeitslosenquote ungefähr der natürlichen. u n = µ + α z 181 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
81 Länderunterschiede in der natürlichen AL-Quote Veränderung der Inflationsrate und Arbeitslosigkeit in der Europäischen Union, In"Europa"hat"sich"die" Phillipskurve"im"Laufe"der" letzten"jahrzehnte"nach"rechts" verschoben" "es"kam"zu"einer" Erhöhung"der"natürlichen" Arbeitslosenquote" 182 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
82 Hohe Inflation und Phillipskurve Die Beziehung zwischen Arbeitslosigkeit und Inflation ändert sich mit dem Niveau und der Persistenz der Inflation. Die Evidenz aus Ländern mit hoher Inflation bestätigt dies. Mit steigender Inflation nimmt auch die Variabilität der Inflation zu. Auch die Form der Lohnabschlüsse ändert sich mit dem Inflationsniveau Je höher die Inflationsrate, desto kürzer werden die Zeiträume, für die die Nominallöhne festgelegt werden. Andere Möglichkeit: Lohnindexierung. Dabei werden die Löhne automatisch mit der Inflation erhöht. 183 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
83 Fallbeispiel Arbeitslosigkeit in Europa Arbeitslosenquote im Euroraum und den USA Bis"Ende"der"70er"Jahre" lag"die" Arbeitslosenquote"in" Europa"weit"niedriger" als"in"den"usa."seitdem" ist"sie"stark"ges6egen" und"verharrt"auf"einem" hohen"niveau." 184 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
84 Arbeitslosigkeit in Europa Arbeitslosenquote und Inflation im Euroraum Obwohl"die"ArbeitsM losenquote"in"europa" sehr"hoch"ist,"geht"die" Infla6on"kaum"zurück." 185 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
85 Arbeitslosigkeit in Europa Was können wir beobachten? Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den 1970ern war mit einem Anstieg der Inflation verbunden. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den 1980ern war mit einem Rückgang der Inflation verbunden 1987 stieg die Inflation und die Arbeitslosigkeit lag bei 10%. Dies legt nahe, dass die natürliche Rate bei 10% liegt. In den 1990ern sank die Inflation, aber die Arbeitslosigkeit stieg über 10%. Aber starke Unterschiede zwischen den Ländern Europas! siehe nächste Folie! 186 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
86 Arbeitslosigkeit in Europa Arbeitslosenquoten im Ländervergleich Frankreich,"Italien"und" Spanien"sind"durch"hohe" Arbeitslosigkeit" gekennzeichnet."in" Deutschland"ist"sie"stark" anges6egen."" Manche"Länder"haben" dagegen"im"gesamten" Zeitraum"niedrige" Quoten. 187 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
87 Arbeitslosigkeit in Europa Arbeitslosenquoten im Ländervergleich In"den"Niederlanden," Großbritannien"und" Irland"ist"die" Arbeitslosigkeit"im"Lauf" der"90er"jahre" zurückgegangen." 188 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
88 Rigiditäten auf dem Arbeitsmarkt: Eurosklerose " NAIRU"bes6mmt"durch " " " "Lohnsetzungsgleichung" "" " " "Preissetzungsgleichung" W F u z P = (, ) W 1 = P 1 + µ " Rigiditäten,"die"auf"ArbeitsM"und"Gütermärkten"in"Europa"zu" hoher"arbeitslosigkeit"beitragen"(eurosklerose/(hysterese):" " Hohe"Steuern"und"Sozialabgaben" "hohe"lohnnebenkosten" " Kündigungsschutz" "indirekte"arbeitskosten"" " Starke"GewerkschaYsmacht" " Umfassende"Arbeitslosenversicherung" " Geringer"Wedbewerb"auf"den"Produktmärkten"" " "erhöht"die"monopolmacht"der"unternehmen" Anstieg von z Ans6eg"von"μ"" 189
89 Rigiditäten auf dem Arbeitsmarkt: Eurosklerose Die Determinaten der natürlichen Arbeitslosenquote Anstieg von Z Ein"Ans6eg"von"z(oder" von"µ"erhöhen"jeweils" die"natürliche" Arbeitslosenquote"u n." Reallohn (W/P) 1 1+ µ 1 1+ µ Anstieg von µ A C B WS ( W WS ( = F(u, Z) P PS PS W P = F(u, Z ), (Z > Z)) u n u n u n Arbeitslosenquote u 190 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
90 Rigiditäten auf dem Arbeitsmarkt: Eurosklerose Bewertung der Eurosklerose: Viele Rigiditäten gab es bereits in den 1960 Jahren; manche haben heute nur noch geringe Bedeutung (Abnehmende Macht der Gewerkschaften). Andere (etwa Lohnnebenkosten) haben sich bis 1990 verschärft. Hat ein rascherer Strukturwandel (höhere Streuung der Änderungsraten der Beschäftigung in den verschiedenen Sektoren) im Zug der Globalisierung den Effekt der Rigiditäten erhöht? Empirisch: Strukturwandel heute nicht viel höher als früher Technischer Wandel lässt Nachfrage nach unqualifizierten Arbeitskräften im Vergleich zu Qualifizierten sinken. Die Rigiditäten in Europa (geringe Lohnspreizung) könnten die Arbeitslosigkeit der Geringqualifizierten erhöht haben. Konkrete Ausgestaltung der Arbeitslosenunterstützung (Dauer und Konditionen) hat starken Einfluss auf die Arbeitsanreize 191 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
91 Rigiditäten auf dem Arbeitsmarkt: Hysterese Hysterese als komplementäre Erklärung Die natürliche Arbeitslosenrate hängt zum Teil auch vom Verlauf der Arbeitslosigkeit in der Vergangenheit ab. Persistent hohe Arbeitslosigkeit übt immer weniger Druck auf die Lohnsetzung aus sie spielt also keine Rolle mehr bei der Lohnfindung. Ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit erhöht damit die natürliche Arbeitslosenrate Hysterese erklärt hohe Arbeitslosigkeit bei konstanter Inflation Disinflation kann die natürliche Arbeitslosigkeit erhöhen und dadurch lang andauernde Arbeitslosigkeit schaffen. 192 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
92 Hysterese Hysterese Ist"der"Anteil"von" Langzeitarbeitslosen" hoch,"hat"die" Arbeitslosenrate" keinen"dämpfenden" Effekt"auf"die"LohnM bildung."es"kommt"zu" einer"verschiebung" der"natürlichen" Arbeitslosenquote. Realohnl (W/P) 1 1+ µ A B u n u n Arbeitslosenquote u WS WS PS 193 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
93 Rigiditäten auf dem Arbeitsmarkt: Hysterese Eurosklerose und Hysterese der Einfluss von Rigiditäten Unterschiede der Institutionen am Arbeitsmarkt zwischen den USA und Europa sowie innerhalb Europas können erklären, warum Arbeitslosigkeit in manchen Ländern Europas so hoch ist. Beispiel: Arbeitslosenversicherung: in den USA nur 6 Wochen; In Europa viel länger; zum Teil früher sogar unbegrenzt Arbeitsmärkte in den USA sind flexibler: die Löhne passen sich an, bis die Arbeitslosigkeit auf ein normales Niveau zurückkehrt. 194 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
94 Arbeitsmarktreformen ein Vergleich Auf den Arbeitsmärkten kann vieles schief laufen: Großzügige Arbeitslosenunterstützung, v. a. wenn sie dauerhaft gewährt wird, verzerren die Anreize, nach einem neuen Job zu suchen. Hohe Mindestlöhne und Gesetze mit striktem Arbeitsplatzschutz machen es für Unternehmen unattraktiv, neue Beschäftigte einzustellen etwa Jugendliche ohne Erfahrung: Trennung zwischen Insidern und Outsidern Hohe effektive Steuersätze treiben einen Keil zwischen Bruttound Nettolohn. Sie entmutigen Arbeitsanbieter und schrecken Unternehmen davon ab, Arbeitskräfte einzustellen. In den letzten 10 Jahren drastische Reformen am Arbeitsmarkt vieler OECD-Staaten Wesentliche Änderungen: Abbau der Grenzsteuersätze weniger großzügige Unterstützung der Arbeitslosen 195 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
95 Arbeitsmarktreformen ein Vergleich Erfolgreiche Gruppen: (1) Mainly English-speaking (USA, England, aber auch Japan, Südkorea and Schweiz): schwacher Arbeitsplatzschutz (2) Nordeuropäische Gruppe (Skandinavien, aber auch Niederlande, Österreich, Irland), Hohe Arbeitslosenunterstützung Bislang nicht erfolgreiche Gruppen: (3) Südeuropäische Länder, aber auch Frankreich und Deutschland: Hohe Arbeitslosenunterstützung (4) Osteuropäische Länder: Niedrige Arbeitslosenunterstützung Es gibt nicht nur eine Kombination von Politik und Institutionen, die für gute Resultate auf dem Arbeitsmarkt sorgt Eine erfolgreiche Politik sollte schlüssig sein Entscheidender Faktor: Ein wohlüberlegtes Anreizsystem! 196 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
96 Arbeitsmarktreformen ein Vergleich 197 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
97 Arbeitsmarktreformen ein Vergleich Erfolgreiche Gruppen: Die erste Gruppe ( mainly English-speaking ) ist charakterisiert durch schwachen Arbeitsplatzschutz, niedrige Arbeitslosenunterstützung und unterdurchschnittlich hohe Steuersätze, überdurchschnittlich hohe Beschäftigung, niedrige Arbeitslosenrate Die zweite, nordeuropäische Gruppe (Skandinavien, Niederlande, Österreich, Irland) mit großzügiger, aber zeitlich begrenzter Arbeitslosenunterstützung sowie hohen Steuersätzen; starker Kündigungsschutz, aber auch aktive Arbeitsmarktprogramme, die zu intensiver Jobsuche motivieren Die durchschnittliche Beschäftigung ist sogar höher, die Arbeitslosenrate niedriger als in der ersten Gruppe In beiden Gruppen: Makroökonomische Stabilität und hoher Wettbewerbsintensität auf den Gütermärkten! 198 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
98 Arbeitsmarktreformen ein Vergleich Nicht erfolgreiche Gruppen: (3) Südeuropäische Länder, Frankreich und Deutschland: Hohe Unterstützung der Arbeitslosen wird nicht durch aktive Arbeitsmarktprogramme ausgeglichen; die Produktmärkte sind relativ stark gegen Wettbewerb geschützt (4) Gruppe (Tschechische Republik, Polen, Slowakei): Niedrige Arbeitslosenunterstützung, aber hoher Kündigungsschutz; kaum aktive Arbeitsmarktprogramme; stark regulierte Gütermärkte 199 Pearson Studium 2009 (bearbeitet von C. Klamler 2012) Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie
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