Anwesenheit von Angehörigen während der Reanimation oder invasiven Massnahmen
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- Mina Braun
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1 Anwesenheit von Angehörigen während der Reanimation oder invasiven Massnahmen Ein Familienmitglied in lebensbedrohlichen Situationen begleiten Einführung ins Thema Menschen erleiden in Europa pro Jahr einen Herzkreislaufstillstand Geschichtliche Entwicklung: Anwesenheit von Angehörigen Empfehlungen von Fachgesellschaften Persönliche Erfahrungen Meyers, et al., 2000,. Hanson & Strawser, 1992; Doyle et al., 1987; American Heart Association, 2000; Baskett et al., 2005; Emergency Nurses Association, 1995; Stand der Forschung Literaturrecherche Datenbanken Pubmed und CINAHL Studien weltweit Patienten und Angehörige befürworten eine Anwesenheit während der Reanimation mehrheitlich Professionelle kritisch oder negativ dazu eingestellt Albarran et al., 2009; Benjamin et al., 2004; Duran et al., 2007; Mortelmans et al., 2010, Hung & Pang, 2010; Grice et al., Mortelmans et al., 2010; Wagner, 2004; Weslien et al., 2006; Mazer et al., 2006; Howlett et al., 2010; Walker, 2008; Mortelmans et al., 2009; Koberich et al., 2010; Badir & Sepit, 2007; Kianmehr et al., 2010; Miller & Stiles, 2009; Mortelmans et al., 2009; Madden & Condon, 2007; Design, Rekrutierung, Datensammlung, -analyse Qualitative Studie: Interpretierende Phänomenologie Benner und Kollegen entwickelten die Methode für die Pflege Basierend auf der Tradition der Philosophen Martin Heidegger, Edmund Husserl Rekrutierung mit Flyern Kontaktaufnahme, Information Studie Interview, Transkript Analyse Textnahe Beschreibung, e Benner, 1994; Chesla, 1995; Heidegger, 1993; Spichiger & Prakke, 2003; Demographische medizinische Daten Alter: Jahre 43.5 (Median) Geschlecht: weiblich 6 männlich 4 Stellung der befragten Angehörigen in der Familie Kinder 3 Eltern 3 Ehepartner, Ehepartnerin 3 Lebenspartnerin 1 Gründe für CPR oder IP beim Familienmitglied Herzkreislaufstillstand 5 Polytrauma 1 Schädelhirntrauma 2 Akutes Nierenversagen 1 Akute respiratorische Globalinsuffizienz 1 1
2 Direkt am Bett sein Draussen warten Dabei sein Man hat sie [die Freundin] mir wie entrissen. Ich wollte sie einfach nicht jetzt schon gehen lassen und wäre ihr Schritt auf Tritt gefolgt. Ich hätte sie einfach gerne gestützt in diesem ganzen Weg und hatte sozusagen ein paar Stunden keine Chance dazu. Nicht anwesend sein Ich hätte dort nicht dabei sein. Ich glaube, ich würde es nicht verkraften. Wenn die konzentriert arbeiten und es geht hier um sehr viel, dann braucht es mich nicht. Er ist nicht bei Bewusstsein. Ihm nütze ich nichts und dem Personal dort sowieso nicht. Da möchte ich mich zurückziehen. 2
3 b) Informiert werden Rasche, klare Informationen b) Informiert werden Vage, verspätete oder ungenügende Mitteilungen b) Informiert werden Grauzonen und Lücken Man sieht den Mann, noch sitzend nach Luft ringend. Das ist das letzte Bild, das ich vor meinen Augen habe und dann erst mal gar nichts und dann eben am Patientenbett, inmitten von Beatmungsschläuchen und Apparaten. Da ist so viel dazwischen... Eine Riesenkluft. c) Vertrauen haben c) Vertrauen haben Grosses Vertrauen Misstrauen und Zwiespältigkeit 3
4 c) Vertrauen haben Verständnis für die Professionellen Sie haben mich halt erst rein gelassen, wo alles angeschlossen war. Ich glaube, sie waren selber so in einer Stresssituation, da war es natürlich schwierig auch noch auf Angehörige einzugehen. d) Unterstützung suchen Innerhalb der Familie religiöse Werte d) Unterstützung suchen Unterstützung durch Professionelle Dort hätte ich einfach jemanden zum Sprechen gebraucht. Irgendwie habe ich Freunde von mir angerufen um zu fragen, ob jemand von der Arbeit [zu mir] kommen kann. Im Nachhinein denke ich, wieso hat die Pflegende nicht gesagt, kennen sie jemanden in der Nähe, ich rufe an. Keine Hilfe nichts. Diskussion Angehörigen waren mehrheitlich nicht anwesend, hätten es sich aber gewünscht Gründe für eine Anwesenheit: da sein, miterleben dass alles gemacht wird, Familienmitglied unterstützen Gründe gegen eine Anwesenheit: zu traumatierend für Angehörige, Professionelle behindern Ergebnisse vergleichbar mit Resultaten aus anderen Studien Scheinbar grosse Belastung für Angehörige, in Ungewissheit zu warten Grice et al., 2003; Mortelmans et al, 2010; Walker,
5 Diskussion Bedürfnis der Angehörigen nach Information und Unterstützung Professionelle für die Betroffenheit der Angehörigen sensibilisieren Mittels Schulungen der Professionellen, die Akzeptanz gegenüber anwesenden Angehörigen erhöhen Einstellungen Angehörige / Professionelle driften nach wie vor auseinander Bedürfnisse der Angehörigen abklären Schlussfolgerungen Limitation: Untersuchungsgruppe relativ klein Offensichtlich wird zum Teil ungenügend auf die Bedürfnisse der Angehörigen eingegangen Gründe bleiben offen Angehörigen eine Anwesenheit anbieten Entscheidungsfindung unterstützen Richtlinien zur Begleitung der Angehörigen entwickeln, vor, während und nach der Anwesenheit Begleitung von nicht anwesenden Angehörigen Pflegende als Unterstützungspersonen Ganz & Yoffe, 2012; Feagan & Fisher, 2011;. James et al., 2011; Leung & Chow, 2012; Wright & Leahey, 2005; Lowry, 2011 Autorinnen Therese Blättler Pflegefachfrau MScN osther@gmx.ch Frau Dr. Barbara Schläppi, leitende Ärztin Anästhesie und Rettungsdienst, Regionalspital Emmental, Burgdorf Frau Dr. Prof. Beate Senn, Pflegefachfrau, Institutsleiterin, Fachhochschule Gesundheit, St. Gallen 5
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