Extensivformspiele. Vorlesung 3: Inhalt

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1 Vorlesung 3: Extensivformspiele Inhalt 4 Vorlesung 3: Extensivformspiele Internetexperiment Extensivformspiele Experimental IO: Duopol Experimental Labor Economics Prinzipal-Agent Spiele Unvollständige Verträge Gift-Exchange Freiwillige Kooperation und Anreize Crowding-out Natural Field Experiment Zusammenfassung Literaturangaben Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

2 Internetexperiment Ihre Entscheidungen: Guess 2 / 3 of the average Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

3 Internetexperiment Ihre Entscheidungen: Traveler s dilemma Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

4 Internetexperiment Ihre Entscheidungen: Trust game Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

5 Extensivformspiele Extensivformspiele Die Extensivform eignet sich zur Darstellung von Spielen mit sequentieller Zugfolge. Beispiele: Ultimatum Spiel Trust game Wir werden im Folgenden zwei Anwendungen von Extensivformspielen aus zwei Teilgebieten der Ökonomie diskutieren: Industrial Organization. Duopole Labor Economics. Unvollständige Verträge Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

6 Experimental IO: Duopol Duopole Die zeitliche Abfolge der Spielzüge hat einen Einfluss auf das Nash-Gleichgewicht eines Spiels. Prominentes Beispiel aus der Industrial Organization Literatur: Cournot vs. Stackelberg Duopol. Spiel 3.1 (Cournot und Stackelberg Duopol) Zwei Anbieter stehen der folgenden inversen Nachfragekurve gegenüber: p(q) = 30 Q wobei Q = q 1 + q 2 die Angebotsmenge beider Anbieter ist. Beide Anbieter produzieren mit der linearen Kostenfunktion C(q i ) = 6q i, i = 1, 2. Die beiden Spiele unterscheiden sich lediglich in der zeitlichen Abfolge der Spielzüge: Cournot Duopol. Beide Anbieter wählen simultan ihre Menge q i Stackelberg Duopol. Anbieter 1 wählt q 1. Anbieter 2 erfährt q 1 und wählt anschliessend q 2. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

7 Experimental IO: Duopol Cournot Duopol Anbieter i maximiert seinen Gewinn: π i (q i, q j ) = q i p(q) C(q i ) = q i (30 q i q j ) 6q i Ein (inneres) Maximum erfordert π! i q i = 24 2q i q j = 0. Daraus ergibt sich die Reaktionsfunktion von Anbieter i als: q i = R i (q j ) = q j Dies gilt für beide Anbieter i = 1, 2. Es ergibt sich ein Gleichungssystem mit zwei Gleichungen und zwei Unbekannten (q 1, q 2 ). Die Lösung lautet: q C 1 = q C 2 = 8 Dabei ergibt sich ein Marktpreis von p(q) = = 14. Die beiden Anbieter erzielen einen Gewinn von π i = 64. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

8 Experimental IO: Duopol Stackelberg Duopol Wir suchen das teilspielperfekte Nash-Gleichgewicht unter Verwendung der Rückwärtsinduktion. Wir starten also mit der Entscheidung des Spielers 2, also des Stackelberg Followers (F ). Anbieter 2 maximiert seinen Gewinn: π 2 (q 2, q 1 ) = q 2 p(q) C(q 2 ) = q 2 (30 q 2 q 1 ) 6q 2 Analog zu Cournot ergibt sich die Reaktionsfunktion des Followers als: q 2 = R 2 (q 1 ) = q 1 Im Unterschied zu Cournot kann der Stackelberg Leader sich einen Punkt auf der Reaktionsfunktion des Followers aussuchen. Sein Maximierungsproblem lautet: π 1 (q 1, R 2 (q 1 )) = q 1 (30 q 1 R 2 (q 1 )) 6q 1 Ableiten und Nullsetzen führt zur gewinnmaximierenden Angebotsmenge des Leaders q L = 12; der Follower reagiert darauf mit q F = 6 (First mover advantage). Der Marktpreis liegt bei p = 12. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

9 Experimental IO: Duopol Kollusion Können die Anbieter davon profitieren, ihre Mengenentscheidung gegenseitig Abzusprechen? Im hergeleiteten Nash-Gleichgewicht gilt, dass kein Anbieter einen unilateralen Abweichungsanreiz hat. Dabei kann es durchaus sein, dass beide ihre Situation verbessern können, wenn sie gemeinsam vom Gleichgewicht abweichen. Dabei stellt sich die Frage, welcher Gesamtgewinn maximal möglich ist. Dazu maximieren wir die Summe der beiden Gewinne: Π = π 1 + π 2 = q 1 (30 q 1 q 2 ) 6q 1 + q 2 (30 q 1 q 2 ) 6q 2 = Q(30 Q) 6Q Die Maximierung erfordert Π Q = 24 2Q! = 0. Der Gesamtgewinn ist maximal bei Q M = 12. Dies gilt unabhängig von der zeitlichen Abfolge der Anbieterentscheidungen. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

10 Experimental IO: Duopol Übersicht & Graphik 25 q 1 20 R 2 p Nachfrage Kollusion Stackelberg Cournot R Kollusion Cournot Stackelberg Grenzkosten q Q Cournot Stackelberg Kollusion Mengen q C i = 8; Q C = 16 q L = 12; q F = 6; Q S = 18 q K i = 6; Q K = 12 Gewinn π C i = 64 π L = 72; π F = 36 π K i = 72 Konsumentenrente KR C = 128 KR S = 162 KR K = 72 Wohlfahrt W C = 256 W S = 270 W K = 216 Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

11 Experimental IO: Duopol Kollusion im Cournot Duopol Wir betrachten ein reduziertes Spiel, in welchem die zwei Anbieter nur zwischen der Cournot-Menge und der kollusiven Menge wählen können: Spiel 3.2 (Reduziertes Cournot-Duopol) Anbieter 1 Anbieter 2 q K 2 q C 2 q K 1 72, 72 60, 80 q C 1 80, 60 64, 64 Was ist das für ein Spiel? Nash-Gleichgwichte? Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

12 Experimental IO: Duopol Cournot und Stackelberg im Experiment Huck, Müller und Normann (EJ 2001) vergleichen Cournot und Stackelberg Duopole im Experiment. Die Teilnehmer spielen 10 Runden des Spiels. Dabei werden sie entweder in jeder Runde zufällig mit einem neuen Mitspieler gepart (Stranger), oder spielen die 10 Runden mit demselben anderen Teilnehmer (Partner). Menge Stranger Stackelberg Prognose Partner Stranger Cournot Prognose Partner Resultate: 20 Menge Stranger Stackelberg In den Stranger treatments sind die Gesamtmengen sehr nahe an den prognostizierten Mengen. Die Aufteilung der Mengen im Stackelberg Duopol ist weniger asymmetrisch als prognostiziert. Partner führt zu leicht geringerer Gesamtmenge Prognose Partner Stranger Cou Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

13 Experimental IO: Duopol Kartellbildung und Anzahl Konkurrenten Huck, Normann und Oechssler (JEBO 2004) zeigen, dass Kollusion lediglich in experimentellen Duopolen zu Abweichungen von der spieltheoretischen Prognose führt. Bei Oligopolen mit mehr Anbietern wird das Nash-Gleichgewicht gut erreicht oder übertroffen. average quantity Number of firms Mean1-25 Mean17-25 Nash Fig. 1. Predictions and average quantities in rounds 1 25 and Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

14 Experimental Labor Economics Experimental Labor Economics Ein klassisches Anwendungsgebiet für Extensivformspiele ist die Experimental Labor Economics. Hier steht die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Zentrum. Die zwei wichtigsten Spiele sind dabei: Prinzipal-Agent Spiele. Hier kann der Arbeitgeber einen Anreizlohn zahlen. Gift-Exchange Spiele. In diesen Spielen kann der Arbeitgeber den Lohn nicht von der Leistung abhängig machen. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

15 Prinzipal-Agent Spiele Prinzipal-Agent Spiel Spiel 3.3 (Prinzipal-Agent Spiel, Anderhub et al. (EE 2002)) Es gibt zwei Spieler, einen Prinzipal P und eine Agentin A. Die Spieler wählen ihre Aktionen sequentiell: 1 P wählt einen Arbeitsvertrag w. Diese besteht aus einem fixen Gehalt f [ 700, 700] und einer Gewinnbeteiligung s [0, 1]. Zudem wählt er eine gewünschte Arbeitsleistung ẽ [0, 20]. 2 A wird über den angebotenen Vertrag w = (f, s, ẽ) informiert und entscheidet, ob sie ihn annimmt oder ablehnt. Ablehnen ergibt π P = u A = 0. 3 Falls A den Vertrag angenommen hat, wählt sie nun eine Arbeitsleistung e [0, 20]. Dabei ist sie nicht an die gewünschte Arbeitsleistung ẽ gebunden. Die Payoffs dieses Spiels ergeben sich wie folgt: Die Arbeitsleistung von A generiert einen Ertrag von r(e) = 35e; die Arbeitsleistung verursacht allerdings bei der Agentin auch Kosten (Arbeitsleid) in der Höhe von c(e) = 15e. a Die Payoffs sind: π P = (1 s)r(e) f und u A = sr(e) + f c(e) a Diese Funktion ist im Papier von Anderhub et al. etwas komplizierter. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

16 Prinzipal-Agent Spiele Rückwärtsinduktion im Prinzipal-Agent Spiel A. Optimierung des Agenten 1 Wie reagiert A auf den Arbeitsvertrag w, wenn sie ihn angenommen hat? Sie wählt den Effort e, der u A = 35se + f 15e maximiert. Bei s = 0 generiert e > 0 lediglich Kosten, somit wird e = 0 optimal sein. Für s 3 7 steigt ua mit höherem e, so dass e = 20 die optimale Arbeitsleistung ist. (Incentive compatibility) 2 Wann möchte A den Vertrag annehmen? Für s < 3 7 ist der Vertrag nur attraktiv, falls f 0. Bei s 3 7 verdient A ein Einkommen von u A = s f Der Vertrag ist attraktiv, falls u A 0, d.h. A würde annehmen, falls f s. (Participation constraint) Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

17 Prinzipal-Agent Spiele Rückwärtsinduktion im Prinzipal-Agent Spiel B. Optimierung des Prinzipals 1 P weiss, dass mit s < 3 7 kein Gewinn entsteht (da e = 0). Um trotzdem etwas zu verdienen müsste er f < 0 wählen, was A allerdings ablehnen würde. Einen Vertrag mit s 3 7 und f s wird A annehmen. P maximiert seinen Gewinn, indem er f so wählt, dass u A = 0 ist und A also gerade noch akzeptiert. Ein optimaler Vertrag wäre w = (s, f, ẽ) = (1, 400, 20). Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

18 Prinzipal-Agent Spiele Experimentelle Resultate Gewinnbeteiligung s (in Prozent) Fixlohn f Es werden sehr oft Verträge mit dem grösstmöglichen Arbeitsanreiz gewählt (s = 1). Die Fixlöhne f sind in der Regel negativ. Die Fixlöhne sind in der Regel deutlich höher, als die Theorie es voraussagt, d.h. es kommt zu rent sharing. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

19 Prinzipal-Agent Spiele Experimentelle Resultate II Angebotener Gewinnanteil für A Reaktion von e auf s Die angebotenen Verträge bieten A deutlich mehr als prognostiziert (u A = 0), der modale Vertrag bietet sogar 50% des Gewinns. Die Probanden in der Rolle von A reagieren auf verschiedene Gewinnanteile s wie vorausgesagt (im Experiment gab es verschiedene innere Lösungen für mittlere s). Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

20 Unvollständige Verträge Unvollständige Verträge Arbeitsverträge sind in der Regel unvollständige Verträge. Viele für die beteiligten Parteien zentrale Faktoren werden nicht explizit erwähnt: Erforderliche Arbeitsleistung (i.d.r. wird nur zeitlicher Einsatz festgelegt) Konkrete Leistungsziele Änderung des Lohnes durch externe Faktoren (z.b. Konjunktur) Da es prohibitiv teuer wäre einen vollständigen Arbeitsvertrag zu schreiben, muss ein Arbeitsvertrag fast zwangsläufig unvollständig sein. Trotzdem ist es für Ökonomen immer noch überraschend, dass viele Arbeitsverträge überhaupt keine Angaben zur Arbeitsleistung enthalten. Diese Art von Arbeitsvertrag wird in der experimentellen Ökonomie durch das Gift-Exchange Game abgebildet. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

21 Gift-Exchange Das Gift-Exchange Spiel Spiel 3.4 (Gift-Exchange Spiel) Es gibt zwei Spieler, einen Prinzipal P und eine Agentin A. Die Spieler wählen ihre Aktionen sequentiell: 1 P wählt einen Arbeitsvertrag w. Diese besteht aus einem fixen Gehalt f [ 700, 700] und einer gewünschte Arbeitsleistung ẽ [1, 20]. 2 A wird über den angebotenen Vertrag w = (f, ẽ) informiert und entscheidet, ob sie ihn annimmt oder ablehnt. Ablehnen ergibt π P = u A = 0. 3 Falls A den Vertrag angenommen hat, wählt sie nun eine Arbeitsleistung e [1, 20]. Dabei ist sie nicht an die gewünschte Arbeitsleistung ẽ gebunden. Die Payoffs dieses Spiels ergeben sich wie folgt: Die Arbeitsleistung von A generiert einen Ertrag von r(e) = 35e; die Kosten der Arbeitsleistung sind c(e) = 7e 7. Die Payoffs sind: π P = r(e) f und u A = f c(e) Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

22 Gift-Exchange Rückwärtsinduktion im Gift-Exchange Spiel A. Optimierung des Agenten 1 Falls A angenommen hat, dann wählt sie e so, dass u A maximiert ist, also so tief wie möglich (e = 1). 2 A nimmt den Vertrag an, wenn ihr dieser mindestens u A = 0 bringt. Für f 0 wird der Vertrag akzeptiert, andernfalls abgelehnt. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

23 Gift-Exchange Rückwärtsinduktion im Gift-Exchange Spiel B. Optimierung des Prinzipals 1 Entscheidung P: Ein Vertrag mit f < 0 wird abgelehnt und bringt π P = 0. Ein Vertrag mit f 0 wird angenommen und generiert einen Profit von π P = 35 f. P maximiert seinen Gewinn mit f = 0. Fazit: Im Gift-Exchange Spiel sind explizite Leistungsanreize nicht möglich. Die Folge ist, dass im Nash-Gleichgewicht nur minimale Efforts geleistet werden und sehr ineffiziente Resultate erreicht werden (π P = 35 und u A = 0). In diesem Spiel sind enorme Effizienzgewinne möglich, wenn es gelingt, A zu einer höheren Arbeitsleistungen zu motivieren (bis π P + u A = 567) Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

24 Gift-Exchange Freiwillige Kooperation Zahlreiche Experimente mit Gift-Exchange Spielen zeigen, dass die durchschnittliche Arbeitsleistung e positiv mit der Höhe des Fixlohns f zusammenhängt. Resultate aus Gächter, Kessler, Königstein (2009 ab hier GKK): Actual effort Trust Fixed wage bandwidth =.8 Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

25 Gift-Exchange Behavioral Economics Wie lässt sich erklären, dass manche Probanden ihren Effort vom Fixlohn abhängig machen, d.h. eine Effortfunktion e(f ) mit e f > 0 haben? In der theoretischen Literatur findet man zwei Ansätze: Ungleichheitsaversion. Spieler, die in der Rolle von A ein grosszügiges Lohnangebot bekommen, haben eine Aversion dagegen, viel mehr als der P zu verdienen. Sie wählen daher ihr e so, dass die Einkommensunterschiede nicht zu gross werden. Im Extremfall würden sie e so wählen, dass ihr Einkommen mit dem des P identisch ist, also: π P = 35e f = f (7e 7) = u A e(f ) = 1 21 f Reziprozität. Spieler in der Rolle des A beurteilen einen hohen Fixlohn als freundliche Geste. Reziprok motivierte Spieler sind bereit, Kosten auf sich zu nehmen um die nette Geste zu retournieren. Daher reagieren sie auf höhere Löhne mit einer höheren Arbeitsleistung. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

26 Freiwillige Kooperation und Anreize Freiwillige Kooperation und Anreize GKK führen noch ein anderes Spiel durch, das Bonus-Spiel: Spiel 3.5 (Bonus Spiel) Das Spiel ist gleich wie das Gift-Exchange Spiel, mit einer Änderung: P kann nun einen Vertrag anbieten, in welchem er in Abhängigkeit von e einen Bonus ausbezahlt. Er wählt eine Mindestleistung ẽ und einen Bonus b {0, 24, 52, 80}. Der Bonus wird nur bezahlt, wenn A eine Leistung e ẽ wählt. Die Auszahlungsfunktionen sind also: π P = u A = { r(e) f b wenn e ẽ r(e) f sonst { f + b c(e) wenn e ẽ f c(e) sonst Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

27 Freiwillige Kooperation und Anreize Rückwärtsinduktion im Bonus-Spiel Der Bonus macht aus dem Gift-Exchange Spiel ein Prinzipal-Agent Spiel. Im Bonus Spiel muss A entscheiden, ob sie e = ẽ oder e = 1 spielen soll. Unabhängig von f lohnt sich dass, wenn der Bonus b die zusätzlichen Kosten übersteigt. Da c(0) = 0 sind die zusätzlichen Kosten genau c(ẽ). A wählt also e = ẽ, falls b c(ẽ). Damit kann P vertraglich folgende Effort Levels als Nash-Gleichgewicht implementieren: Bonus b Effort Nash-Gleichgewicht Frage. Wie wirkt sich der Bonus auf die reziproke Reaktion auf w aus? Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

28 Freiwillige Kooperation und Anreize Resultate der Bonus-Spiele Actual effort Phase 1 of BT Optimal effort (best reply) Wenn ein Bonus b > 0 im Vertrag steht, so leisten die A in den allermeisten Fällen e = ẽ. Wenn der P bewusst auf einen Bonus verzichtet und einen grosszügigen Lohn zahlt (im Bild nicht sichtbar), dann kann gibt es freiwillige Kooperation. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

29 Crowding-out Crowding-out von intrinsischer Motivation GKK untersuchen in einem Zusatzexperiment die Frage, ob die A Spieler im Gift-Exchange Spiel weniger reziprok reagieren, wenn sie zuvor Anreizentlohnung (Bonus) erfahren haben. Dies knüpft an die Literatur zu intrinsischer Motivation an. Intrinsische Motivation. Eine Tätigkeit wird ausgeführt um ihrer selbst Willen. Extrinsische Motivation. Eine Tätigkeit wird ausgeführt, weil es einen äusseren Anreiz dazu gibt, z.b. Geld, sozialer Druck). Dabei gibt es die Hypothese, dass die Einführung von extrinsischen Anreizen die intrinsische Motivation verringert (Crowding-out of intrinsic motivation). GKK untersuchen dies in ihrem Experiment mit zwei Treatments: In TTT spielen die Teilnehmer zweimal hintereinander das Gift-Exchange Spiel (über 10 Runden). In BT spielen sie das Bonus Spiel und danach das Gift-Exchange Spiel (je 10 Runden) Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

30 Crowding-out Resultate zu Crowding out Wenn in Phase 2 die direkten Anreize wegfallen, so ist die durchschnittliche Arbeitsleistung tiefer, wenn die Teilnehmer in Phase 1 das Bonus-Spiel gespielt haben. Dies ist Evidenz für die Crowding out Hypothese. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

31 Natural Field Experiment Positive Reziprozität in der freien Natur Kube, Marechal und Puppe (2008, KMP ab hier) testen, ob positive Reziprozität auch in der freien Natur eine Rolle spielt. Für das KMP Experiment wurden Studenten angestellt um 3h für eine Bibliothek Bücher zu erfassen. In der Ausschreibung wurde den Studenten ein fixer Lohn von 12 angeboten. Dabei gibt es vier Treatments: Base. Hier arbeiten die Teilnehmer für 12. Money. Die Teilnehmer erhalten zusätzlich zum Stundenlohn 7 für den Einsatz (entspricht einer Lohnerhöhung von ca. 20%). Bottle. Die Teilnehmer erhalten als Geschenk eine kleine Thermosflasche im Verkausfwert von 7. PriceTag. Wie Bottle, ausser dass am Geschenk ein Preisschild mit 7 angebracht wird. Als Mass für die Leistung messen KMP die Anzahl Zeichen, welche die Teilnehmer pro 30 Minuten eintippen. Sie führen also ein Natural Field Experiment durch. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

32 Natural Field Experiment Resultate KMP (a) Money (b) Bottle (c) PriceTag Average # of characters entered per 30 minutes Money Bottle PriceTag Base Base Base Minutes Minutes Minutes Das Geldgeschenk führt nicht zu signifikant höherem Effort. Die Flasche führt zu signifikant höherem Effort, auch mit Preisschild. Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

33 Natural Field Experiment Resultate KMP (II) (a) Kindness Index: 1 (low) to 5 (high) (b) Revealed Preferences: Money or Bottle Cumulative Probability Money InKind Sticker Frequency of Choice (in %) d Money Bottle Die Flasche wird als freundliche Geste interpretiert. Dies ist bei der Lohnerhöhung treatments). The deutlich resultsweniger from the manipulation der Fall. check can be summarized as Die Flasche funktioniert viel besser als der entsprechende Geldbetrag, follows: obwohl die allermeisten Teilnehmer (92%) die 7 wählen würden, wenn sie sich zwischen Flasche und Geld entscheiden müssten. Result 4: The gift in-kind is a stronger signal of kind intentions than is an Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

34 Zusammenfassung Zusammenfassung Wir haben zwei Anwendungen von Extensivformspielen betrachtet: Experimental IO. Stackelberg Duopol und First-Mover Advantage Bei kleinen Gruppen (Duopolen) kommt es zu leichter Kollusion, bei grösseren Gruppen ist die Nash-Gleichgewichtsprognose zutreffend. In Stackelberg Spielen ist die Aufteilung der Profite symmetrischer als prognostiziert. Experimental Labor Economics. Hier werden Extensivformspiele häufig angewendet, um Arbeitsverträge und ihre Wirkung auf die Arbeitsleistung zu studieren. Das Prinzipal-Agent Spiel: Wie reagieren Arbeitnehmer auf explizite Arbeitsanreize? Das Gift-Exchange Spiel: Wann kann positive Reziprozität das Kooperationsproblem lösen? Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

35 Literaturangaben Literaturangaben Anderhub, V., Gächter, S., & Königstein, M. (2002). Efficient contracting and fair play in a simple principal-agent experiment. Experimental Economics, 5(1), Gächter, S., Kessler, E., & Königstein, M. (2006). Performance Incentives and the Dynamics of Voluntary Cooperation. Mimeo. Huck, S., Müller, W., & Normann, H. (2001). Stackelberg beats Cournot: On collusion and efficiency in experimental markets. Economic Journal, 111, Huck, S., Normann, H., & Oechssler, J. (2004). Two are few and four are many: number effects in experimental oligopolies. Journal of Economic Behavior & Organization, 53, Kube, S., Maréchal, M. A., & Puppe, C. (2008). The Currency of Reciprocity - Gift-Exchange in the Workplace. IEW Working Paper No Christian Thöni (SEW-HSG) Spieltheorie und experimentelle Ökonomie Universität Basel, HS / 125

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