Die Volkswirtschaft. Alter und Arbeitsmarkt. Das Magazin für Wirtschaftspolitik. Monatsthema: Bundestresorerie im Zeichen der Neuverschuldung

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1 Das Magazin für Wirtschaftspolitik Die Volkswirtschaft Jahrgang CHF Seite 39 Bundestresorerie im Zeichen der Neuverschuldung Seite 4 Monatsthema: Alter und Arbeitsmarkt Seiten 43 und 48 Entwicklungsländer und Welthandel Seite 57 Motivationssemester für arbeitslose Jugendliche

2 Das Magazin für Wirtschaftspolitik Die Volkswirtschaft Jahrgang CHF Seite 35 Schweizer Wirtschaft in Rezession Seite 4 Monatsthema: Hochpreisinsel Schweiz Seite 42 Emissionshandel mit Treibhausgasen Seite 50 Wissensmanagement in Staat und Privatwirtschaft

3 Editorial Das Schweizer Preisniveau ist wirklich hoch Ein Big-Mac-Hamburger schmeckt in Kuala Lumpur genauso wie in Zürich oder Washington. Auch die Ausstattung der Verkaufsstätten und der Service sind weit gehend harmonisiert. Die weltweite Homogenität dieses Produktes ist geradezu ein Markenzeichen, das die Firma McDonald s bei ihren Franchisenehmern weltweit durchsetzt. In keiner Weise homogen sind allerdings die Preise. So kostet der Big Mac nach den neusten Erhebungen des Economist umgerechnet zum aktuellen Wechselkurs in Kuala Lumpur 1,33 Dollar, in Washington 2,71 und in Zürich 4,52! Dass ein solches Produkt in einem Schwellenland deutlich billiger ist, lässt sich durch die generell tieferen Preise in Ländern mit tieferem Einkommen erklären. Für die Tatsache aber, dass der Schweizer Franken gemäss dem «Hamburger-Standard» gegenüber dem Dollar um 69% überbewertet ist, lassen sich keine ähnlichen Erklärungen anführen; die USA sind nämlich mindestens ebenso reich wie die Schweiz. Auch erlaubt die absichtliche weltweite Homogenität dieses Produktes nicht, das immer wieder gehörte Argument von der höheren Schweizer Qualität anzuführen, die angeblich das hohe Preisniveau rechtfertige. Der Hamburger zeigt schlicht und einfach, was wir alle bei unseren Auslandreisen immer wieder feststellen: Die Schweiz ist ein sehr teures Pflaster. Nun liesse sich einwenden, dass wir ja schliesslich auch hohe Löhne haben. Das stimmt zwar, aber letztlich relevant ist, was man sich für die Löhne tatsächlich kaufen kann. Und da ist klar, dass es mit der Kaufkraft der hohen Nominallöhne nicht weit her ist. Die Konsumenten sind also sehr direkt negativ von der «Hochpreisinsel Schweiz» betroffen. Mindestens so problematisch ist aber, dass das hohe Preisniveau auch die Wettbewerbsfähigkeit der Exportindustrie schwächt. Will ein Unternehmen vom Standort Schweiz aus operieren, so muss es einen grösseren Teil seiner nicht handelbaren Inputs zu den überhöhten Schweizer Preisen beziehen. Dies ist ein deutlicher Kostennachteil gegenüber Konkurrenten aus andern Ländern. Der Wachstumsbericht des EVD hat deshalb die hohen Schweizer Preise und die dafür grossteils verantwortliche relativ tiefe Wettbewerbsintensität zu den wichtigsten Wachstumshemmnissen gezählt. Jede wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik muss ohne Zweifel hier einen Schwerpunkt setzen. Prof. Dr. Aymo Brunetti Mitglied der Geschäftsleitung des Staatsekretariats für Wirtschaft (seco), Leiter des Leistungsbereichs Wirtschaftspolitische Grundlagen, Bern

4 Tagungszentren und Seminarhotels Eine halbe Stunde von Berns Zentrum entfernt, ist das Studienzentrum Gerzensee ein idealer Ort für Tagungen und Seminare. Wir bieten Ihnen eine optimale Infrastruktur für entspanntes und kreatives Arbeiten. 3 Plenar- und 8 Gruppenräume mit modernster Ausrüstung, 50 Zimmer mit Direktwahltelefon und Modemanschluss, leichte Saisonküche. Studienzentrum Gerzensee, Postfach 21, 3115 Gerzensee Telefon reservation@szgerzensee.ch Der ideale Ort für Weiterbildung und Erholung Unser charmantes Appenzeller Haus bietet Ihnen den idealen Rahmen für jede Art von Weiterbildung und Erholung: modernste Seminarräume mit kompletter Infrastruktur für Schulungen, Vorträge, Tagungen und Kurse, komfortable Zimmer und marktfrische Küche. Dazu eine idyllische Umgebung (Naturschutzgebiet), vielfältige Ausflugsziele, Wandermöglichkeiten und Fitness-Angebote in nächster Umgebung. Auf Wunsch attraktive Rahmenprogramme. Verlangen Sie unseren Prospekt. Idyll Gais, 9056 Gais Das Seminarhotel mit der herzlichen Atmosphäre Tel , Fax , Impressum Herausgeber Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement (EVD), Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) Redaktionsausschuss Aymo Brunetti (Leitung des Redaktionsausschusses), Rita Baldegger, Christian Maillard, Manuel Sager, Eric Scheidegger, Geli Spescha, Markus Tanner, Boris Zürcher Redaktion Effingerstrasse 1, 3003 Bern Telefon 031/ /18 Fax 031/ kaethi.gfeller@seco.admin.ch Gesamtleitung: Markus Tanner Chefredaktor: Geli Spescha Redaktion: Urs Birchmeier, Simon Dällenbach, Käthi Gfeller, Christian Maillard, Tatiana Monney, René Sintucci Der Inhalt der Artikel widerspiegelt die Auffassung der Autorinnen und Autoren und deckt sich nicht notwendigerweise mit der Meinung der Redaktion. Der Nachdruck von Artikeln ist, nach Bewilligung durch die Redaktion, unter Quellenangabe gestattet; Belegexemplare erwünscht. Verlag, Herstellung Zollikofer AG, Fürstenlandstrasse 122, 9001 St.Gallen, Telefon 071/ , Fax 071/ , Titelbild Fix & Flex Inserate Zollikofer AG, Alfred Hähni, Telefon 01/ , Fax 01/ , dievolkswirtschaft@zollikofer.ch Abonnemente/Leserservice Zollikofer AG, Lena Yesilmen, Telefon 071/ , Fax 071/ , dievolkswirtschaftabo@zollikofer.ch Abonnementpreise Inland Fr. 149., Ausland Fr. 169., Studierende Fr. 69., Einzelnummer Fr (MWST inkl.) Erscheint monatlich in deutscher und französischer Sprache (französisch: La Vie économique), 76. Jahrgang. Abonnierte Auflage mit Beilage: Konjunkturtendenzen Sommer 2003 ISSN X

5 Inhalt Monatsthema 4 Hochpreisinsel Schweiz neueste Forschungsresultate Peter Balastèr 5 Hohe Preise in der Schweiz: Politischer Wille oder mangelnde Wettbewerbsintensität? Rolf Iten, Martin Peter, Anna Vettori und Sarah Menegale 11 Preisunterschiede Schweiz EU: Eine branchenspezifische Bestandesaufnahme Martin Eichler, Michael Grass, Christoph Koellreuter und Thomas Kübler 16 Tourismusstandort Schweiz: Kostenunterschiede zwischen der Schweiz und der EU Jürg Kuster und Peder Plaz 23 Erfolgsfaktoren einer Marktöffnung von Netzsektoren Stephan Vaterlaus, Heike Worm und Jörg Wild 4 Die Schweiz ist zu teuer. Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes sind bedroht. Dieser Umstand hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) dazu bewegt, unabhängige Experten damit zu beauftragen, den Fragen nachzugehen: Wo ist die Schweiz zu teuer und warum? Aus unterschiedlichen Winkeln werden die Ausprägungen und Ursachen der «Hochpreisinsel Schweiz» untersucht. Wie in einer Studie nachgewiesen wird, geht rund die Hälfte der Preisdifferenzen auf mangelnden Wettbewerb zurück. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen 28 Hochpreisinsel Schweiz keine Freude bei KMU Rudolf Horber 29 Nächster Schritt: Zulassung von Parallelimporten Simonetta Sommaruga Schweizer Volkswirtschaft 30 Wirtschaftspolitische Agenda 35 Quartalsschätzungen BIP 1/2003: Rückgang der Wirtschaftsaktivität Bettina Muller und Sabina Noormamode 41 Tätigkeit der öffentlichen Einigungsstellen im Jahr 2002 Verena Conti 35 Gemäss Quartalsschätzung nahm das Schweizerische Bruttoinlandprodukt im 1. Quartal 2003 um 1,0% ab. Die negativen Impulse stammen hauptsächlich aus der Aussenwirtschaft und den Investitionen. Die rezessive Phase der schweizerischen Wirtschaft im Winterhalbjahr 2002/2003 wird unterstrichen durch den Rückgang verschiedener Indikatoren: der industriellen Produktion, der Beschäftigung oder der Detailhandelsumsätze. Internationales 42 Emissionshandel mit Treibhausgasen erste Resultate und Ausblick Renato Marioni 45 Erdgipfel von Johannesburg wie weiter? Daniel Ziegerer und Thomas Knecht Arbeit, Bildung und Forschung 49 Buchtipp Wirtschaftspolitik Krueger und Solow: The Roaring Nineties Oliver Landmann 50 Wissensmanagement: Was können Staat und Privatwirtschaft voneinander lernen? Norbert Thom und Joanna Harasymowicz-Birnbach 54 KMU-Test Regelung des Abfallbereichs Nicolas Wallart 42 Das Kyoto-Protokoll verpflichtet die Vertragsstaaten darauf, nur eine begrenzte Menge an Treibhausgasen auszustossen. Dieses Ziel kann neu über den internationalen Emissionshandel erreicht werden: mit Einsparungen an Emissionen in Umweltschutzprojekten oder durch Unterschreitungen des Emissionsbudgets. Die Vorbereitungen für die erste Vertragsperiode sind in vollem Gange. Die EU leistet hier Pionierarbeit und sieht die Einführung des Emissionshandels bereits ab 2005 vor. Bundesstellen präsentieren sich 59 Zentrale Ausgleichsstelle Aktuelle Wirtschaftsdaten 63 Auswahl statistischer Tabellen Monatsthema der nächsten Ausgabe: Alter und Arbeitsmarkt 50 Der gezielte Umgang mit der Ressource Wissen ist sowohl für den öffentlichen wie auch für den privaten Sektor von immer grösserer Bedeutung. Der Wissenstransfer zwischen beiden Sphären findet zwar immer wieder statt, könnte jedoch durch den Abbau objektiver Hindernisse, aber auch latenter Spannungen verbessert werden. In diesem Artikel werden diverse Aspekte zum Thema vorgestellt.

6 Monatsthema Hochpreisinsel Schweiz neueste Forschungsresultate Die folgenden Artikel gehen den Fragen nach: Wo ist die Schweiz zu teuer und warum? Wieweit haben uns die Restrukturierungen der 90er-Jahre im Infrastrukturbereich vorangebracht? Zahlen sich weitere Marktöffnungen für die Kunden in Form eines besseren Preis-Leistungs-Verhältnisses aus? Wie wichtig ist wirtschaftliche Integration in Europa? Wie wichtig ist eine verschärfte Wettbewerbsgesetzgebung? Elemente für die Beantwortung all dieser zentralen wirtschaftlichen Fragen werden hier bereitgestellt. Auch wenn vertiefende Untersuchungen die Analyse noch weiter tragen müssen, wird für die weitere politische Debatte hier ein Orientierungspunkt gesetzt. Peter Balastèr Leiter Ressort Wachstumspolitik und Strukturreformen, Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), Bern Warum die Untersuchungen? Dass die Schweiz etwas teuer ist, gehört zum Alltagswissen. Allerdings betrachten wir diesen Umstand als wenig hinderlich. Lange Zeit trösteten wir uns mit der Feststellung, dass dafür bei uns die öffentlichen Einrichtungen problemlos funktionieren, die Qualität der angebotenen Güter und Dienstleistungen stimmt und den hohen Preisen auch entsprechend hohe Löhne gegenüberstehen. Heute nagen jedoch gewisse Zweifel an unserer Selbstsicherheit. Einem deutlich verbesserten Wohlstand im übrigen Europa steht seit ein bis zwei Jahrzehnten eine Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz gegenüber, die keinen vergleichbaren Zuwachs an Prosperität gebracht hat. Vielmehr ist der Wettbewerb härter geworden für die Unternehmen, aber auch für die Arbeitnehmenden. Wettbewerb setzt nicht nur bei den Leistungen an, sondern auch bei den Preisen, die fakturiert werden müssen. Stimmt das Preis- Leistungs-Verhältnis nicht, gehen Marktanteile verloren, zumindest dort, wo der Kunde seinen Leistungserbringer frei wählen kann. Als Wirtschaftsstandort muss die Schweiz somit nicht nur beim Leistungsniveau mithalten. Da ist der Leistungsausweis nach wie vor beachtlich.die Schweiz muss sich jedoch auch um das Preisniveau sorgen, das im harten Wettbewerb zusehends zu einem Nachteil wird. Vier Studien aus unterschiedlichem Blickwinkel Diese Überlegungen hinsichtlich Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit waren für das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) Anlass, seine Ressortforschungsmittel einzusetzen, um den Ausprägungen und Ursachen der «Hochpreisinsel Schweiz» eingehender nachzugehen.wie im Rahmen der sog. Strukturberichterstattung üblich, liess es verschiedene Fazetten der Fragestellung durch unabhängige Experten empirisch-wissenschaftlich ausleuchten. Im vorliegenden Heft der «Volkswirtschaft» werden die Hauptergebnisse dieser Untersuchungen kurz vorgestellt. Interessierte, die mehr über die verwendeten Daten und die eingesetzten Methoden wissen möchten, seien auf die zugrunde liegenden Untersuchungen verwiesen. Diese werden vom seco parallel zu dieser Zusammenfassung und parallel zur öffentlichen Präsentation der Ergebnisse am 1. Juli 2003 herausgegeben. Aus der Optik des Haushalts Die Artikelserie des Monatsthemas beginnt mit Betrachtungen aus der Optik des Haushalts. Bei acht wichtigen Repräsentanten des Preisgefüges werden Gründe für die Preisunterschiede aufgezeigt. Eine Hauptursache wird in anbieterfreundlichen staatlichen Regulierungen geortet. Die Lohnhöhe allein erklärt das hohe Preisniveau der Schweiz nicht. In verschiedenen Wirtschaftszweigen braucht es als unternehmerische Leistung die Anpassung der Produktionsstrukturen an die internationale Konkurrenzlage. Aus der Optik des Produzenten In der zweiten Studie wird die Produzentenoptik eingenommen. Das wirtschaftspolitische Ergebnis ist, dass die schwierigen 90er- Jahre eine Konvergenz der Herstellungskosten zwischen der Schweiz und konkurrierenden Ländern gebracht haben. Fokus «Tourismuswirtschaft» Hohe Preise für Immobilien und Nahrungsmittel und eine zunehmend preissensitivere internationale Kundschaft stellen die Tourismuswirtschaft vor grosse Herausforderungen. Die Studie bringt vor allem eine genaue Aufschlüsselung, welche Kostenunterschiede die auch von Eurostat ausgewiesenen Preisunterschiede hervorrufen. Fokus «Marktwirtschaftliche Erneuerung» Die vierte Untersuchung greift die Restrukturierungen auf, die in zahlreichen Wirtschaftszweigen in den 90er-Jahren stattfanden, so namentlich auch im Infrastrukturbereich. Es wird gezeigt, dass sich die marktwirtschaftliche Erneuerung für die Kunden in Form verbesserter Preis-Leistungs-Verhältnisse bezahlt gemacht hat. 4 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

7 Monatsthema Hohe Preise in der Schweiz: Politischer Wille oder mangelnde Wettbewerbsintensität? Die Konsumentenpreise sind in der Europäischen Union (EU) rund ein Drittel tiefer als in der Schweiz. Rund 45% der beobachteten Preisdifferenzen ist auf mangelnde Wettbewerbsintensität zurückzuführen und etwa die Hälfte auf unterschiedliche umwelt- und sozialpolitische Zielsetzungen in der Schweiz, die als politisch erwünscht erachtet werden. Preise wettbewerbsintensiver Güter steigen im Zeitverlauf deutlich weniger stark als Güterpreise, die auf wettbewerbsarmen Märkten gebildet werden. Zwar lässt sich durch wettbewerbspolitische Schritte allein nicht die gesamte Preisdifferenz zwischen der Schweiz und der EU eliminieren. Aber ein wichtiger Fokus der Wirtschaftspolitik muss auf der Steigerung der Wettbewerbsintensität durch verringerte Marktabschottung liegen. Die vorliegende Studie betrachtet die Rolle der Wettbewerbsintensität auf den Konsumgütermärkten für das schweizerische Preisniveau. Konsumenten und Konsumentinnen erhoffen sich von einer Senkung des Preisniveaus eine Erhöhung der Kaufkraft; die Exportindustrie strebt damit eine Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit an. Bild: Keystone Konsumgütermärkte im Fokus Das Preisniveau in der Schweiz ist hoch. In der wirtschaftspolitischen Diskussion gefordert wird eine Angleichung an das Niveau der EU-Preise, allerdings mit unterschiedlicher Motivation: Aus Konsumentensicht erhofft man sich von einer Senkung des Preisniveaus eine Erhöhung der Kaufkraft. Was die Exportindustrie betrifft, so strebt sie damit eine Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit an. Dr. Rolf Iten Geschäftsleitungsmitglied der Forschungs- und Beratungsfirma Infras, Zürich Martin Peter Projektleiter Infras, Zürich Der Fokus dieser Studie ist auf die Rolle der Wettbewerbsintensität auf den Konsumgütermärkten gerichtet. Folgende drei Frageblöcke stehen im Vordergrund: 1. Bei welchen Konsumgütern bestehen markante Preisdifferenzen zur EU? Wie können diese erklärt werden? Welche Rolle spielt die Wettbewerbsintensität? 2. Führen Unterschiede in der Wettbewerbsintensität im Zeitablauf zu anderen Anpassungsmechanismen bei den Preisen? Liefern die beobachtbaren Muster eine Erklärung für das Entstehen von Preisdifferenzen? 3. Wie relevant ist die Diskussion um die Preisdifferenzen aus volkswirtschaftlicher Sicht? Welche Auswirkungen auf die Branchenstruktur sowie auf die Preise und Löhne wären zu erwarten, wenn (plötzlich) alle Vorleistungspreise in der Schweizer Wirtschaft um den Teil sinken würden, der auf mangelnde Wettbewerbsintensität zurückgeführt werden kann? Methodisches Vorgehen 1 Details zur Methodik, zur Analyse der Bedeutung der Einflussfaktoren beim internationalen Preisvergleich, zur Klassifizierung der Indexpositionen in der Längsschnittanalyse und zur Input-Output-Tabelle siehe Infras 2003 (Bericht und Anhang). Anna Vettori Projektleiterin Infras, Zürich Sarah Menegale Wissenschaftliche Mitarbeiterin Infras, Zürich Die Fragen wurden in drei Blöcken bearbeitet 1 : 1. Untersuchung der Preisdifferenzen zwischen der Schweiz und der EU: Zu diesem Zweck wurden die um die Mehrwertsteuer (MWST) bereinigten Angaben von Ver- 5 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

8 Monatsthema Grafik 1 Vergleich der relativen Preisindizes Schweiz und EU-9, 1999 (exklusive MWST, Index Schweiz = 100) CH = 100 Öle/Fette Fleisch Wohnungsmieten Medizinische Erzeugnisse/Geräte Restaurants/Hotels Medizinische Dienstleistungen Freizeit und kulturelle Dienstleistungen Haushaltgeräte und Reparaturen Gekaufte Transportdienstleistungen Freizeitgeräte und Reparaturen Brot/Getreide Schuhe inkl. Reparaturen Fisch Milch, Käse und Eier Betrieb von Transportmitteln 2 Auf der Ebene der 222 Indexpositionen. 3 Der LIK wird einmal nach der Wettbewerbsintensität der Güter unterteilt. Dabei werden die Teilindizes «Hohe Wettbewerbsintensität», «mittlere» und «tiefe» sowie der Index «Neu mit Wettbewerb» gebildet. Letzterer enthält die Güter, bei denen die entsprechenden Märkte in den letzten zehn Jahren einen Liberalisierungsprozess durchlaufen haben. Der LIK wird auch nach der Handelbarkeit (Teilindizes: «gegeben», «eingeschränkt», «nicht gegeben») und nach der Preiselastizität der Nachfrage («hoch», «mittel», «tief») aufgeteilt. Die Summe der Teilindizes je Aufteilungskriterium ergibt jeweils wieder den LIK insgesamt. 4 Es handelt sich um den Durchschnitt der Preisdifferenzen zu den neun EU-Ländern: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal und Schweden. 5 In der Folge werden die Güter vereinfacht «wettbewerbsintensive Güter» oder «preiselastische Güter» etc. genannt. Sonstige Nahrungsmittel Früchte, Gemüse, Kartoffeln Sonstige Haushaltgüter/-geräte Instandhaltung des Haushalts Erziehung und Unterricht Alkoholische Getränke Kleidung inkl. Reparaturen Nicht-alkoholische Getränke Persönliche Transportmittel Nachrichtenübermittlung Möbel, Bodenbeläge, Textilien Zeitungen, Bücher, Papierwaren Strom, Gas, sonstige Brennstoffe Tabak Quelle: Infras (auf Basis Eurostat 1999) / Die Volkswirtschaft braucherstatistiken ausgewertet. Für ausgewählte Länder und Produktgruppen wurde eine qualitative Analyse der verschiedenen Faktoren durchgeführt, welche zu Preisunterschieden führen können. Dazu zählen insbesondere Regulierungen und die Wettbewerbsintensität sowie weitere Einflussgrössen wie Standortfaktoren, Qualität und Faktorkosten (Arbeit, Kapital). Basierend auf dieser Analyse haben wir abgeschätzt, inwieweit die erwähnten Einflussfaktoren die beobachteten Preisdifferenzen zu erklären vermögen. 2. Mit einer Längsschnittanalyse wurden die Preisanpassungsmechanismen im Zeitverlauf auf unterschiedlich wettbewerbsintensiven Märkten in der Schweiz untersucht, und der Einfluss verschiedener Faktoren auf die Entwicklung der Preise wurde mittels deskriptiver Statistik und ökonometrischen Analysen geschätzt. Sämtliche im Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) enthaltenen Gütergruppen 2 wurden nach dem Grad der Wettbewerbsintensität, dem Grad der Handelbarkeit und der Höhe der Preiselastizität der Nachfrage eingeteilt. Bei den acht Produktgruppen aus dem Preisvergleich Schweiz EU bildeten die dort erarbeiteten Rechercheergebnisse die Grundlage für die Klassifikation. Bei allen anderen Gütergruppen gingen wir methodisch ähnlich vor wie beim internationalen Preisvergleich, stützten uns auf die relevante Literatur für die Schweiz und trugen je Kriterium die wichtigen Indikatoren zusammen. Allerdings konnten wir dabei weit weniger in die Tiefe gehen als bei den acht Produktgruppen aus dem internationalen Vergleich Die Bedeutung der beobachteten Preisunterschiede für die Volkswirtschaft wurde auf der Grundlage einer Input-Output-Tabelle für die Schweiz untersucht. Zu diesem Zweck wurde ein fiktives Szenario gebildet, bei dem die Vorleistungspreise um den auf die mangelnde Wettbewerbsintensität zurückzuführenden Teil sinken. Ausgehend davon wurden die Auswirkungen auf die Produktionskosten der Wirtschaftssektoren, die Konsumentenpreise und die Löhne geschätzt. Preisdifferenzen zur EU Wo bestehen bei den Konsumentenpreisen Differenzen zur EU? In Grafik 1 werden die mehrwertsteuerbereinigten Preisniveauindizes der EU (Durchschnitt von neun EU-Ländern 4 ) ins Verhältnis zum Schweizer Preisniveau gesetzt (Daten für 1999). Der Preisvergleich zeigt, dass die grössten Preisdifferenzen bei Nahrungsmitteln, Mieten, medizinischen Produkten und Leistungen, Restaurants und Hotels, Haushaltgeräten sowie bei Freizeit bestehen. Basierend auf diesen Ergebnissen erfolgte eine vertiefte Ursachenanalyse für sechs ausgewählte Länder (Schweiz, Grossbritannien, Schweden, Deutschland, Italien, Österreich) und acht ausgewählte Produktgruppen. Bei der Auswahl der Produktgruppen wurde darauf geachtet, dass die Kriterien Handelbarkeit, Wettbewerbsintensität und Preiselastizität der Nachfrage in unterschiedlicher Kombination vertreten sind 5. Wettbewerbsintensität als wichtiger Erklärungsfaktor Die Tabelle 1 zeigt die Grobabschätzung des Gesamteffekts der verschiedenen Einflussfaktoren auf Basis der durchgeführten Sektoranalysen. Es ergeben sich folgende Resultate: 44% der Preisdifferenzen lassen sich über die geringere Wettbewerbsintensität im Vergleich zu den gewählten EU-Ländern auf den Gütermärkten erklären. Wettbewerbshemmend wirken jede Art von Marktmacht (z.b. vertikale Vereinbarungen) und wettbewerbspolitische Regulierungen wie z.b. Zölle oder Marktzugangsbarrieren. 6 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

9 Monatsthema Tabelle 1 Grobabschätzung der verschiedenen Einflussfaktoren auf die Preisdifferenzen Erklärungspotenzial Erklärungspotenzial für Preisdifferenzen in % Durchschnittlicher Preisunterschied der ausgewählten Produktgruppen CH EU a 29% b 100% Einflussfaktoren: Wettbewerbsintensität 11%-Punkte 44% Umwelt- und sozialpolitische Regulierungen 13%-Punkte 49% Löhne 3%-Punkte 11% Kapitalkosten +12%-Punkte 45% Standortfaktoren 4%-Punkte 17% Qualität 7%-Punkte 26% a Die Ergebnisse aus den acht Produktgruppenbeispielen wurden entsprechend Quelle: Infras (2003) / Die Volkswirtschaft ihrem Gewicht an der Bruttoproduktion zum Gesamtergebnis summiert. b Die Preisdifferenz aller Konsumgüterpreise zwischen der EU und der Schweiz lag bei 33%; im Durchschnitt der untersuchten Gütergruppen beläuft sie sich auf 29%. Etwa die Hälfte der Preisunterschiede ergeben sich aus den national unterschiedlichen sozial- und umweltpolitischen Regulierungen. Qualitätsunterschiede erklären rund einen Viertel der beobachteten Preisdifferenzen. Die Löhne vermögen ca. 11% und die Standortfaktoren ca. 17% der Preisdifferenzen zu erklären. Standortfaktoren umfassen insbesondere die topografischen Eigenschaften eines Landes, die Kleinräumigkeit eines Marktes oder auch die Mehrsprachigkeit sowie die Wechselkurse. Mit dem Faktor Kapital lassen sich keine positiven Preisdifferenzen erklären. Auf Grund der tieferen Kapitalzinsen müssten die Preise in der Schweiz rund 12%-Punkte unter den EU-Preisen liegen. Wir gehen davon aus, dass die Unterschiede bei umwelt- und sozialpolitischen Regulierungen politisch erwünscht sind und demnach im Sinne eines Gesellschaftsvertrages als gegeben betrachtet werden können. Die Standortfaktoren sind ihrerseits nicht oder nur sehr beschränkt beeinflussbar; sie müssen deshalb ebenfalls im Wesentlichen als gegeben angenommen werden, ebenso die Qualitätsunterschiede. Auch die Faktorkosten sind nur beschränkt beeinflussbar. Der politische Handlungsspielraum beschränkt sich damit in erster Linie auf die Wettbewerbsintensität, wobei sich der Handlungsbedarf in den verschiedenen Branchen unterschiedlich darstellt. Welche Rolle spielt die Preisdynamik? Die Analyse der Preisentwicklung in den letzten beiden Jahrzehnten zeigt für die unterschiedenen Märkte interessante Muster. Grafik 2 illustriert den Aspekt «Wettbewerbsintensität». Die Grafik und die ökonometrischen Analysen dieser Zeitreihen verdeutlichen: Hohe Wettbewerbsintensität wirkt preissenkend. Mangelnder Wettbewerbsdruck führt dagegen zu: trägen Konsumentenpreisen mit Rigiditäten gegen unten; langsameren Reaktionen auf Wechselkursveränderungen; stärkerer Überwälzung von Kostensteigerungen auf die Konsumenten und Konsumentinnen; Grafik 2 Konsumentenpreise nach Wettbewerbsintensität in Niveaus, (Index Dez = 100) Hoch wettbewerbsintensive Güter Mittel wettbewerbsintensive Güter Tief wettbewerbsintensive Güter Neu wettbewerbsintensive Güter 180 Indexpunkte Dez Juni 1983 Dez Juni 1984 Dez Juni 1985 Dez Juni 1986 Dez Juni 1987 Dez Juni 1988 Dez Juni 1989 Dez Juni 1990 Dez Juni 1991 Dez Anmerkung: Je geringer die Wettbewerbsintensität auf Gütermärkten ist, desto stärker steigen die Preise. Bei Gütern, welche neu verstärktem Wettbewerbsdruck ausgesetzt werden, erfolgt in einer ersten Phase eine Korrektur des überhöhten Preisniveaus, danach weisen sie vergleichbare Veränderungen auf wie die wettbewerbsintensiven Güter. Monatsdaten, Dez = Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik Juni 1992 Dez Juni 1993 Dez Juni 1994 Dez Juni 1995 Dez Juni 1996 Dez Juni 1997 Dez Juni 1998 Dez Juni 1999 Dez Juni 2000 Dez Juni 2001 Dez Juni 2002 Dez Quelle: Infras (2003) / Die Volkswirtschaft

10 Monatsthema Grafik Vergünstigung der Vorleistungen je Branche, 1999 (Schätzung basierend auf Input-Output-Tabelle 1995) In Mio. Franken Anmerkung:Produktionsvergünstigungen absolut, wenn bei den Vorleistungspreisen der auf mangelnde Wettbewerbsintensität zurückzuführende Teil der Preisdifferenz zur EU verschwindet Primärer Sektor Elektrizität Tabelle 2 Gütergruppen Gas Wasser Mineralöl Nahrungsmittel Getränke Tabak Textilien Bekleidung Holzbearbeitung Andere Holzprodukte Papier Graf. Erzeugnisse Lederwaren, Schuhe Chemie Kunststoff, Kautschuk Steine, Erd., Bergbau Auswahl möglicher Massnahmen Metalle Maschinen, Fahrz. Elektr., Uhren, sonst. Bauhauptgewerbe Ausbaugewerbe Stossrichtung wirtschaftspolitischer Massnahmen für acht ausgewählte Gütergruppen Elektrizität Marktöffnung mit folgenden Eckpfeilern a : Entflechtung zwischen Netzinfrastruktur und Stromerzeugung/-verkauf Netzbenutzung Dritter Freie Lieferantenwahl unter Sicherstellung der Versorgungssicherheit Aus wettbewerbspolitischer Sicht steht eine möglichst weit gehende Marktöffnung, welche nach einer Übergangsphase den Markt auch für die Haushalte voll öffnet, im Vordergrund. Telekommunikation Weiterführung der Liberalisierung mit folgenden Massnahmen: Beschleunigung des Interkonnektionsverfahrens gemäss EU-Recht Abbau von Regulierungen im Bereich mit genügend Wettbewerb (z.b. Preisobergrenzen Festnetzverbindungen) Überprüfung der Terminierungsentgelte im Mobilfunkbereich Öffnung der letzten Meile, falls kein Infrastrukturwettbewerb entsteht Mieten Anpassung der heutigen Mietpreisregulierung, welche die gesteckten sozialpolitischen Ziele ungenügend und zu einem zu hohen Preis erreicht: Vollständige Entkoppelung der Mietzinse vom Hypothekarzinssatz Anbindung der Mietzinse an den LIK (exkl. Mieten und Öl) Prüfung des Wechsels zu Marktmieten mit gleichzeitiger Einführung flankierender Massnahmen in Form von Mietzinszuschüssen (Subjekthilfe) Arzneimittel Mögliche Anpassung der geltenden Regulierungen: Anerkennung der europäischen Zulassungen Zulassung von Parallelimporten Verstärkte Generikaförderung Weiterentwicklung der «Leistungsorientierten Abgeltung» bei den Apotheken (LOA) Teilauflösung des Kontrahierungszwangs Umstellung auf Wirkstoffverschreibung Private Verkehrsmittel Überprüfung der Auswirkungen der Liberalisierung des Autohandels. Anpassung der Zulassungssteuer zwecks Förderung der Parallelimporte und der Preistransparenz: Einführung eines Systems zur Erstattung der doppelten Entrichtung der Zulassungssteuer Verlagerung der einmaligen Zulassungssteuer auf die jährliche Kraftfahrzeugsteuer Brot, Fleisch, Wein Umsetzung der nachhaltigen Landwirtschaftspolitik und Strukturanpassungen im Rahmen der Agrarpolitik Weiterführende Massnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsintensität: Schrittweise Senkung der hohen Agrarzölle und Aufhebung der Zollkontingente, kombiniert mit Abfederungsmassnahmen zum Strukturwandel. a Dabei handelt es sich z. T. um Elemente aus dem Quelle: Infras (2003) /Die Volkswirtschaft abgelehnten Elektrizitätsmarktgesetz (EMG). Grosshandel Detailhandel Gastgewerbe Schiffe Bahnpersonenverkehr Bahngüterverkehr Öff. Verkehr: Tram Öff. Verkehr: Bus Priv. Strassengüter-V. Luftfahrt Rohrleitungen PTT, Nachrichten-V. Banken Versicherungen Immobilien Leasing, Ber., Verw. Unterricht, Wissen schwächerer Weitergabe von Kosteneinsparungen (Zinsen, Aufwertung des Frankens) an die Konsumentinnen und Konsumenten. Für unterschiedlich stark handelbare und verschieden preiselastische Güter wurden jeweils dieselben deskriptiv-statistischen und ökonometrischen Analysen durchgeführt; sie verdeutlichen: Handelbare Güter weisen deutlich geringere Preissteigerungen über die Zeit hinweg auf als nicht handelbare Güter. Die Preise preiselastischer Güter steigen im Zeitablauf schwächer als diejenigen preisunelastischer Güter, weil die Unternehmen bei preiselastischen Gütern nach Preissteigerungen mit einer spürbareren Reaktion bei der nachgefragten Menge rechnen müssen. Sind die Preisdifferenzen volkswirtschaftlich relevant? Gesundheitswesen Nicht marktliche DL Staat Sozialversicherungen Quelle: Infras (2003) / Die Volkswirtschaft Wettbewerbsintensität wird in erster Linie durch Marktintegration erreicht. Deshalb führten wir ein fiktives Experiment durch, bei dem die Preise für die inländischen Vorleistungen der Wirtschaftsbranchen in der Schweiz um den Teil der Preisdifferenzen sinken, der auf mangelnde Wettbewerbsintensität zurückgeführt wird. Dadurch nähern sich die Preise für die Vorleistungen der Wirtschaftsbranchen in der Schweiz dem EU-Niveau an, und die Produktion aller 8 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

11 Monatsthema Nahrungsmittel, Chemie, Maschinen/Fahrzeuge, Elektronik/Uhren, Grosshandel, Gastgewerbe, Banken sowie Beratung/Planung/- Informatik. Eine erhöhte Wettbewerbsintensität hätte in der Schweiz grosse volkswirtschaftliche Bedeutung. Gemäss Analyse würden die Konsumentenpreise 8% tiefer liegen, und die Schweizer müssten pro Jahr 19 Mrd. Franken weniger für Konsumgüter ausgeben. Bild: Keystone Branchen in der Schweiz vergünstigt sich. Die Berechnung soll das Preissenkungspotenzial einer erhöhten Marktintegration ermitteln. In der Input-Output-Analyse wurde die volkswirtschaftliche Bedeutung des Teils der Preisdifferenzen untersucht, welcher auf Wettbewerbsbeschränkungen zurückgeführt werden kann. Die Analyse zeigt, dass dieser Anteil volkswirtschaftlich durchaus bedeutend ist. Es zeigen sich markante Auswirkungen auf ausgewählte volkswirtschaftliche Parameter: Die Konsumentenpreise lägen ceteris paribus 8% tiefer, und die Konsumenten und Konsumentinnen müssten entsprechend 19 Mrd. Franken weniger für Konsumgüter ausgeben. Bei den tieferen Konsumentenpreisen könnten die Löhne in der Schweiz theoretisch um 8% gesenkt werden, ohne die Schweizer Haushalte im Durchschnitt real schlechter zu stellen. Die Exporte würden um bis zu 10 Mrd. Franken günstiger. Dank der billigeren Vorleistungen aus dem Inland wären die Exporteure nicht mehr preislich benachteiligt gegenüber ausländischer Konkurrenz, welche die Vorleistungen heute günstiger beziehen kann. Die Grafik 3 zeigt die Vergünstigung der Vorleistungen je Branche in absoluten Zahlen. In erster Linie würden folgende Branchen von günstigeren Vorleistungen profitieren: Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen Die Analysen zeigen, dass sich in allen untersuchten Bereichen ein wesentlicher Teil der Preisdifferenzen mit der beschränkten Wettbewerbsintensität erklären lässt und dass dieser Anteil aus gesamtwirtschaftlicher Sicht relevant ist. Die Steigerung der Wettbewerbsintensität ist deshalb ein wichtiger Ansatzpunkt für wirtschaftspolitische Massnahmen. Zwei Zielsetzungen sollten dabei im Vordergrund stehen: eine stärkere Zusammenführung des schweizerischen Marktes mit dem europäischen Markt sowie eine Intensivierung des Wettbewerbs zwischen den Akteuren auf den einzelnen Gütermärkten in der Schweiz. Da wir nicht alle Märkte der im Landesindex der Konsumentenpreise erfassten Güter vertieft analysieren konnten, beschränken wir uns bei den Empfehlungen auf die Gütergruppen, die wir beim internationalen Preisvergleich untersucht haben. Im Sinne einer Auslegeordnung ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind in Tabelle 2 die Stossrichtungen von Massnahmen aufgelistet, die in diesen acht genauer untersuchten Gütergruppen im Vordergrund stehen. Mit der schrittweisen Umsetzung dieser Massnahmen kann ein relevanter Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der schweizerischen Volkswirtschaft geleistet werden. Kasten 1 Studie Iten R., Peter M., Vettori A. und Menegale S. (Infras), Hohe Preise in der Schweiz: Ursachen und Wirkung. Studie im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco), Studienreihe Strukturberichterstattung Nr. 19, Bern Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

12 Monatsthema Preisunterschiede Schweiz EU: Eine branchenspezifische Bestandesaufnahme Ist die Schweiz teurer als das übrige Europa? Diese Frage wird in der Regel mit Ja beantwortet, insbesondere aus Sicht der Konsumenten. Wesentlich weniger ist jedoch über branchenspezifische Preisdifferenzen bekannt. Die vorliegende Studie analysiert in einem ersten Schritt internationale Preisdifferenzen für einzelne Branchen, dies sowohl in Bezug auf ihr Niveau wie auch auf ihre zeitliche Variation. In einem zweiten Schritt werden mehrere Hypothesen zu den Gründen für unterschiedliche Preisniveaus empirisch überprüft, wie differierende Arbeitskosten, eine unterschiedliche Konzentration der Unternehmen im nationalen Markt und Schritte zur Deregulierung/Liberalisierung von Märkten. Das Preisniveau der Schweiz liegt im Schnitt rund 25% höher als in den Vergleichsländern. Allerdings gibt es grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Nur leicht oberhalb des Durchschnitts der Vergleichsländer liegen etwa die Preise im Maschinenbau und im Baugewerbe. Bild: Keystone Preisvergleiche werden sowohl in der Öffentlichkeit wie auch in der Wissenschaft überwiegend aus Sicht der Konsumenten angestellt. Über die relativen Preisniveaus des Outputs einzelner Branchen ist wesentlich weniger bekannt. Noch weniger Klarheit besteht hinsichtlich der Gründe für diese Preisdifferenzen. Es liegen eine ganze Reihe von Hypothesen vor, deren empirische Überprüfung jedoch alles andere als abgeschlossen ist. Martin Eichler Senior Economist, BAK Basel Economics, Basel Dr. Christoph Koellreuter Direktor und Chefökonom, BAK Basel Economics, Basel Michael Grass Economist, BAK Basel Economics, Basel Thomas Kübler Stv. Direktor, BAK Basel Economics, Basel Die hier vorgestellte Studie möchte in zweierlei Hinsicht dazu beitragen, die bestehenden Wissenslücken ein Stück weit abzubauen. Es werden branchenspezifische Preisunterschiede zwischen der Schweiz (CH) und Deutschland (D), Frankreich (F), Grossbritannien (UK) und den USA berechnet und analysiert sowie einige beim Produzenten ansetzende Erklärungen für Preisniveauunterschiede empirisch überprüft. Messkonzepte für Preisniveauvergleiche In der Untersuchung stehen produktionsseitige Ursachen im Mittelpunkt. Daher kann für den Preisvergleich nicht wie üblich von Konsumentenpreisen ausgegangen werden, da diese durch unterschiedliche Belastung mit Steuern, Transportkosten und Handelsmargen verzerrt sein können. Stattdessen wird von Produzentenpreisen ausgegangen, die sich neben den genannten Einflussfaktoren auch durch die Behandlung von Im- und Exporten von den Konsumentenpreisen unterscheiden. Um tatsächlich rein branchenspezifische Effekte untersuchen zu können, wird auf relative Produzentenpreise nur in Bezug auf die Wertschöpfung einer Branche zurückgegriffen. Die gewählte Vorgehensweise schliesst Auswirkungen unterschiedlicher Vorleistungspreise weitestgehend aus. Ein erhebliches Pro- 11 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

13 Monatsthema Kasten 1 Purchasing Power Parities (PPPs) und Comparative Price Levels (CPLs) Den Vergleich der Preisniveaus führen wir anhand von Purchasing Power Parities (PPPs), einer Art Wechselkurs, durch. Eine PPP von 1.51 CHF/$ bedeutet, dass ein repräsentatives Güterbündel einer Branche, welches in den USA einen Ex-factory-Preis von 100 $ aufweist, von Schweizer Produzenten für 151 CHF angeboten wird. Um diese Preisniveaus tatsächlich vergleichen zu können, müssen zusätzlich die tatsächlichen Devisenwechselkurse berücksichtigt werden, womit das Comparative Price Level (CPL) als lokales Preisniveau einer Branche, ausgedrückt als Prozentsatz des Preisniveaus der entsprechenden Branche im Referenzland, entsteht. Im Gegensatz zur Berechnung mit Konsumentenpreisen («Expenditure-Approach») stehen hier der Produzent und die Produzentenpreise im Mittelpunkt der Betrachtung («Industry-of- Origin-Approach»). Zielgrösse im internationalen Vergleich ist ein relatives Preisniveau auf Basis von Produzentenpreisen, aber nur für den Wertschöpfungsanteil der Produktion einer Branche berechnet. Dabei werden zunächst auf Produktebene Preise (ab Fabriktor) für all jene Güter und Dienstleistungen ermittelt, welche in beiden Vergleichsländern produziert werden und die keine Qualitätsunterschiede aufweisen. Über mehrere Berechnungsschritte erhält man PPPs und CPLs für die Wertschöpfung auf Branchenebene. Für eine ausführliche Diskussion der Probleme bei der Umsetzung dieses Konzepts und der verwendeten Lösungsansätze sei auf den im Rahmen der Strukturberichterstattung vom seco publizierten Bericht verwiesen. Hierzu gehören unter vielen anderen Punkten z.b. die Verfügbarkeit von statistischen Ausgangsdaten, die Qualitätsbereinigung, die Berücksichtigung von Vorleistungen sowie die Aggregation und multilaterale Vergleichbarkeit. blem bei internationalen Preisvergleichen unabhängig vom verwendeten Konzept stellen Qualitätsunterschiede dar. Die gewählte Methodik schliesst Qualitätsunterschiede von vornherein so weit als möglich aus (vgl. Kasten 1). Die hier vorgestellten Preisniveaus wurden aus allen verfügbaren öffentlichen statistischen Quellen berechnet. Trotzdem bleiben auf Grund der eingeschränkten Datenverfügbarkeit der öffentlichen Statistik noch Unsicherheiten und Wünsche offen, wie z.b. eine feinere Branchenaufteilung. Starke Variation der Preisniveauunterschiede zwischen Branchen Der Vergleich des Preisniveaus der Schweiz mit den hier gewählten Benchmark-Ländern zeigt für die Gesamtwirtschaft ein im Schnitt um rund 25% höheres Preisniveau in der Schweiz an. Dieses im Wesentlichen den Erfahrungen mit Konsumentenpreisen entsprechende Bild verdeckt jedoch eine grosse Heterogenität zwischen den einzelnen Branchen. So ist das Preisniveau in der Landwirtschaft in der Schweiz gut doppelt so hoch wie im Schnitt der Vergleichsländer. Nur leicht oberhalb des durchschnittlichen Preisniveaus der Vergleichsländer liegen hingegen die Preise im Schweizer Maschinenbau und im Baugewerbe. Gerade letzteres Resultat ist eher überraschend, erklärt sich aber einerseits durch die erfolgte Kontrolle für Qualität und zum anderen durch den hohen Wettbewerbsdruck in der Schweiz. Zu beachten ist dabei, dass als Vergleichsjahr 1997 dient. Schweiz verbessert Position im Zeitverlauf Neben dem Vergleich der Niveaus zu einem bestimmten Zeitpunkt ist von erheblichem Interesse, wie sich die Position der Schweiz bezüglich der Preise im Zeitablauf verändert. Variationen des hier verwendeten relativen Preisniveaus im Zeitablauf können vorrangig Grafik 1 Preisniveau (CPL) 1997; Gesamtwirtschaft und ausgewählte Branchen CH Ausland Gesamtwirtschaft Gesamtw. D Gesamtw. F Gesamtw. UK Gesamtw. USA Landwirtschaft Produzierendes Gewerbe Anmerkung: In Prozent des Schweizer Preisniveaus. Ohne Länderangabe: Handelsgewichteter Durchschnitt D, F, UK, USA. Konsumgüterproduktion Chemie Investitionsgüterproduktion Baugewerbe Dienstleistungen Nachrichtenübermittlung Finanzsektor Quelle: BAK Basel Economics, IBC Database / Die Volkswirtschaft 12 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

14 Monatsthema Grafik 2 Preisdynamik, ; Gesamtwirtschaft und ausgewählte Branchen Gesamtwirtschaft Landwirtschaft Verarbeitendes Gewerbe Konsumgüterproduktion Chemische Industrie Investitionsgüterproduktion Baugewerbe Dienstleistungen Nachrichtenübermittlung Finanzsektor 1990 Kasten Überprüfung der Erklärungsansätze für internationale Preisdifferenzen Die Arbeitskosten stehen im Mittelpunkt der Analyse des Einflusses von Faktorkosten. Für die Arbeitskosten wurden in Analogie zur Definition der PPPs so genannte Wage Cost Parities (WCPs) und Unit Labour Cost Parities (UCPs) berechnet, die die relativen Stundenlöhne bzw. die relativen Lohnstückkosten einer Branche zum Ausdruck bringen. Um die Wirkung der Wettbewerbsintensität auf das Preisniveau zu analysieren, wurde die Auswirkung der Unternehmenskonzentration untersucht. Als Indikator für die Marktstruktur wurde ein Mass für die Konzentration im Markt verwendet, der so genannte Herfindahl-Index, der wiederum relativ zwischen den Ländern verglichen wurde. Die Auswirkung von Marktregulierung wurde untersucht, indem die zeitliche Korrelation zwischen den (relativen) Liberalisierungsschritten in staatlichen Netzsektoren wie Telekommunikation, Post und Energieversorgung mit einer Veränderung in den relativen Preisen ermittelt wurde. Für die Studie wurden Methoden der Korrelationsanalyse herangezogen, in einigen Fällen auch die Regressionsanalyse. Auch wenn die Hypothesen dies unterstellen, konnte wegen der eingeschränkten Datenverfügbarkeit die Richtung der Kausalbeziehung nicht überprüft werden Anmerkung: PPPs (CHF/heim. Währung); Handelsgewichteter Durchschnitt gegenüber D, F, UK, USA; 1990 = Quelle: BAK Basel Economics, IBC Database / Die Volkswirtschaft auf zwei Ursachen zurückgeführt werden. Einen entscheidenden Einfluss übt der Devisenwechselkurs aus, der auch kurzfristig erheblich schwankt. Dieser für alle Branchen identische Einfluss steht jedoch nicht im Mittelpunkt des Interesses. Der zweite Grund für Verschiebungen des relativen Preisniveaus findet sich in branchenspezifischen Entwicklungen. Für eine Analyse dieser Dynamik bietet sich die Verwendung der Kaufkraftparitäten (Purchasing Power Parities, PPPs) direkt an (vgl. Kasten 1), da in dieser Messgrösse branchenspezifische Entwicklungen nicht von der Entwicklung des Devisenwechselkurses überlagert werden. Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene also in der Summe aller Brancheneffekte lässt sich im Verlauf der Neunzigerjahre eine leichte Verbesserung der relativen Position der Schweiz beobachten. Das heisst: Ohne Berücksichtigung von Devisenkurseffekten ist das relative Preisniveau in der Schweiz gesunken. Mit einer im Vergleich zu 1990 um rund zehn Prozentpunkte geringeren Preisdifferenz in 2001 fiel diese Reduktion bedeutsam aus; sie konnte jedoch die Position der Schweiz als Hochpreisland nicht entscheidend verändern. Hierbei ist nochmals zu betonen, dass es sich um eine relative Sichtweise handelt und Effekte der Devisenwechselkursentwicklung unberücksichtigt bleiben. Keine Aussage wird hier also über die Entwicklung des Preisniveaus in der Schweiz in Schweizer Franken gemacht. Branchenspezifische Effekte lassen sich anhand der PPPs jedoch sehr gut identifizieren: Das Bild je nach einzelnen Branchen ist auch hier wieder sehr heterogen. Während z.b. die Bauindustrie und die Chemie ihre relative Situation in Bezug auf den Preis überdurchschnittlich verbessern konnten, ergab sich im Verkehr und auch im Finanzsektor eine z.t. deutliche Verschlechterung der relativen Position. Ursachen der Preisdifferenzen Wie bereits dargestellt, können durch die gewählte Definition etliche potenzielle Ursachen für Preisniveaudifferenzen von vornherein ausgeschlossen werden. Dennoch verbleibt eine Reihe von möglichen Erklärungsfaktoren, die sich grob in drei Kategorien aufteilen lassen (vgl. Kasten 2). Die erste Kategorie zieht die Faktorkosten zur Erklärung heran. Da durch die Definition des Vergleichspreises Vorleistungen ausgeschlossen sind, bleiben als wichtige Posten Arbeit und Kapital. Kapitalkosten werden wegen der hohen Kapitalmobilität als wenig relevant in Bezug auf relative Preisdifferenzen zwischen Industrieländern angesehen. Der Zusammenhang der relativen Höhe der Arbeitskosten mit dem relativen Preisniveau wurde dagegen genauer untersucht. Im internationalen Vergleich der jeweils gleichen Branchen zeigt sich der erwartete positive Zusammenhang zwischen Preisniveau und Arbeitskosten. Allerdings können durchschnittlich nur rund 20% der gegenseitigen Variation erklärt werden, sodass hohe Arbeitskosten keinesfalls allein als Erklärung für ein hohes Preisniveau ausreichen. Auch im Vergleich der Branchen innerhalb eines Landes findet sich der postulierte positive Zusammenhang, wobei ebenfalls nur ein Teil der Preisvariation erklärt werden kann. Die Resultate zeigen also eine Verbindung zwischen hohen Arbeitskosten und einem hohen Preisniveau an, unterschiedliche Arbeitskosten können aber nicht der alleinige Grund für die Preisniveaudifferenzen sein. Eine zweite Kategorie von Erklärungsansätzen bezieht sich auf die Effizienz der Produktion. Je effizienter die Produktionsfaktoren eingesetzt werden, desto niedriger können ceteris paribus die Produzentenpreise liegen. Einer der Erklärungsansätze postuliert hierbei, dass ein höheres Effizienzniveau durch staatliche Regulierung verhindert wird. Wir haben dazu die Auswirkung der zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichem Ausmass erfolgten Liberalisierung in der Telekommunikation, der Post und dem Energiesektor betrachtet. Zusammengefasst hat die Liberalisierung eine erhebliche Reduktion des 13 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

15 Monatsthema Grafik 3 Preisniveau (1997) und Exportquoten (1995); Gesamtwirtschaft und ausgewählte Branchen Fahrzeugbau PPPs Exportquote Trendlinie Exportquote Baugewerbe Verkehr Maschinenbau Elektrische Geräte Finanzsektor Nachrichtenüberm. Anmerkung: PPPs (CHF/heim. Währung): Handelsgewichteter Durchschnitt, linke Skala; Exportquote: Anteil Exporte an Output in %, rechte Skala. Gesamtwirtschaft Chemie Gastgewerbe Unternehmensbez. DL Energieversorgung Nahrungsmittel Landwirtschaft Quelle: BAK Basel Economics, IBC Database / Die Volkswirtschaft Preisniveaus für die Wertschöpfung der jeweiligen Branche mit sich gebracht. Die Ergebnisse deuten darüber hinaus darauf hin, dass sich die Reduktion des Preisniveaus über mehrere Jahre hinzieht und dass bereits die Ankündigung der Liberalisierung einen Effekt verursacht. Dies entspricht dem erwarteten Entwicklungspfad bei Ausschöpfung von ungenutzten Effizienzpotenzialen bei Deregulierung Die dritte Kategorie von Erklärungsansätzen resultiert aus dem unterstellten Verhalten von Unternehmen. Eine gängige Hypothese lautet, dass eine hohe Marktmacht das Monopol- oder Oligopolverhalten begünstigen und Unternehmen somit höhere Preise durchsetzen können. Ursachen für solche Marktkonstellationen können geografischer, rechtlicher oder technischer Natur sein (z.b. Patente, natürliches Monopol, Regulierung). Hier soll analysiert werden, ob der kleine Schweizer Binnenmarkt allein zu einer Marktkonstellation führt, die höhere Preise zulässt. Hierzu wird der Zusammenhang zwischen der Konzentration der Unternehmen im nationalen Markt und dem Preisniveau untersucht. Durch die eingeschränkte Datenverfügbarkeit konnte in diesem Teil der Untersuchung nur ein Teil der Branchen (überwiegend aus dem produzierenden Sektor) für ein Stichjahr abgedeckt werden. Für die einzelnen Branchen zeigt sich dabei ein sehr unterschiedliches Bild. Bei stärker exportorientierten Branchen wie Chemie und Investitionsgütern spielt wenig überraschend die Konzentration auf dem nationalen Heimatmarkt keine Rolle, da für diese der Weltmarkt den relevanten Markt darstellt. Bei den stärker binnenorientierten Branchen findet sich ein tendenziell positiver Zusammenhang. Dass dieser nicht deutlicher ausfällt, dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Konzentration auf dem nationalen Markt nicht für alle binnenorientierten Branchen den relevanten Markt erfasst, sondern dass dieser kleinräumiger abgegrenzt werden müsste. Kasten 3 Analyse der Preisniveaus in einzelnen Branchen Neben der globalen Analyse können die Ergebnisse der Studie auch ein Bild über einzelne Branchen vermitteln. So zeigt sich z.b. für die Chemie, dass das Preisniveau in der Schweiz nicht nur höher ist, sondern zu Beginn der Beobachtungsperiode sogar eine ungünstigere relative Position hatte als die Schweizer Gesamtwirtschaft. Im Zeitablauf konnte die Chemie ihre preisliche Situation zwar im Schweizer Vergleich überdurchschnittlich verbessern; sie weist jedoch auch 2001 noch ein international überdurchschnittliches Preisniveau auf. Es muss aber darauf verwiesen werden, dass dabei nur jene Güter, welche in mehreren Ländern produziert werden, erfasst werden; für jene, die nur in der Schweiz produziert werden, ist keine Aussage möglich! Einen recht deutlichen Beitrag zur Erklärung der Preisniveaus in der Chemie können die Arbeitskosten leisten: Hier besteht eine solide positive Korrelation. Hingegen besteht die erwartete Verbindung von Marktkonzentration und Preisniveau nicht, was als Hinweis darauf gewertet werden kann, dass die relevante Marktabgrenzung für die Chemie bereits international ist. Ganz anders die Entwicklung in der Kommunikation (Post, Telekommunikation), in der das Schweizer Preisniveau zu Beginn und zum Ende der Beobachtungsperiode in etwa im internationalen Mittel liegt. Mitte der Neunzigerjahre ist aber eine deutliche Verschlechterung der relativen Position zu beobachten. Auch in dieser Branche besteht eine positive Verbindung zwischen Arbeitskosten und Preisniveau. Besonders gut lässt sich die Entwicklung der relativen Preise im Zeitablauf durch die in den Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten vorgenommenen Liberalisierungsschritte erklären. Dass sich die Schweiz in Bezug auf ihr relatives Preisniveau in der Kommunikationsbranche durch die Deregulierung nicht verbessern konnte, liegt einzig daran, das auch die Vergleichsländer Liberalisierungsschritte vorgenommen haben. Auch wenn eine Erklärung des Preisniveaus hiermit direkt nicht möglich ist, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass ein Übermass an Marktreglementierung zu einem höheren Preisniveau beitragen kann. 14 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik

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