Weltwirtschaft im stabilen Aufschwung?
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- Laura Schreiber
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1 Weltwirtschaft im stabilen Aufschwung? Konjunkturausblick am Beginn des Jahres 2010 Prof. Dr. Kai Carstensen LMU und ifo Institut Tutzing, 15. Januar 2010
2 Inhalt 1. Die Lage der Weltwirtschaft 2. Krisenherd USA und die unkonventionelle Geldpolitik der US-Notenbank 3. Die wirtschaftliche Lage in der Europäischen Union 4. Die gesamtwirtschaftliche Perspektive für Deutschland 2
3 1. Die Lage der Weltwirtschaft 3
4 Die Lage der Weltwirtschaft Erholung von der tiefsten Rezession seit dem 2. WK Nur zögerlicher Aufschwung in Europa und den USA Unterstützung durch zahlreiche Konjunkturpakete Impulsgeber sind vor allem Schwellenländer 4
5 ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München Weltkonjunktur und ifo Weltwirtschaftsklima EU-15 Asien 5 USA Lateinamerika
6 6
7 7
8 2. Krisenherd USA 8
9 Krisenherd USA Langsame Stabilisierung des Immobilienmarktes Staatliche Rettung der Banken durch Zwangskapitalisierung Massive Konjunkturprogramme Sparquote ist deutlich gestiegen, aber Leistungsbilanz weiter im Minus Konsumausgaben erholen sich nur langsam, aber Konsumanteil (privat + öffentlich) steigt Investitionsgüternachfrage stagniert Arbeitslosenquote auf Rekordniveau 9
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11 11
12 330 Consumption and its Determinants in the US Deflated with Personal Comsumption Prices, 1985= Sachvermögen Finanzvermögen Verfügbares Einkommen Konsum 12
13 Consumption and Investment Shares Change since peak in CA deficit (2005Q4) 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% -1.0% -2.0% -3.0% -4.0% -5.0% -6.0% -7.0% 2005Q4 2006Q2 2006Q4 2007Q2 2007Q4 2008Q2 2008Q4 2009Q2 2009Q4 Private plus Government Consumption Private plus Government Investment 13
14 14
15 15
16 Die unkonventionelle Geldpolitik der US-Notenbank Ein Überblick 16
17 Risikoaufschläge am Interbankenmarkt 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5 Beginn der Krise Lehman Pleite Prozent 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2007 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2008 Feb Apr Jun Aug Okt Dez
18 Phase I 18
19 Phase I Steigende Risikoaufschläge am Interbankenmarkt Liquiditätsversorgung durch Term Auction Facility (TAF) Besicherung der TAF-Mittel durch Asset Backed Securities (ABS) und Mortgage Backed Securities (MBS) Verleihen von Staatsanleihen gegen ABS und MBS Erste Bad Bank ( Maiden Lane ) entsteht, um Übernahme von Bear Stearns zu ermöglichen 19
20 Phase I der Notenbankintervention 5,5 5,0 4,5 Beginn der Krise Lehman Pleite Prozent 4,0 3,5 3,0 2,5 Ankündigung Term Auction Facility (TAF) Fed ermöglicht die Übernahme von Bear Sterns durch JP Morgan 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2007 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2008 Feb Apr Jun Aug Okt Dez
21 Einstieg in die unkonventionelle Geldpolitik 1250 Traditionelle Notenbankbilanz Phase I - Änderung der Bilanzstruktur 1000 Einführung der Term Auction Facility (TAF) in Mrd. US-Dollar Treasury Bills (Staatsanleihen Laufzeit < 1 Jahr) Treasury Securities (Staatsanleihen Laufzeit > 1 Jahr) Kredite an Finanzinstitute vor allem durch TAF Maiden Lane Anteil veriehener Staatsanleihen 0 Gold, Devisen & Sonstiges Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan 2007 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep
22 Phase II 22
23 Phase II Lehman Brothers geht bankrott Der Interbankenmarkt bricht zusammen Massive Ausweitung der Liquiditätshilfen Expansion der Notenbankbilanz Verzinsung von Überschussreserven Weitere Bad Banks entstehen (AIG) Staatliche Kapitalinjektionen werden angekündigt 23
24 Lehman-Pleite 5,5 5,0 4,5 Beginn der Krise Lehman Pleite US Treasury plant Zwangskapitalisierung der US Banken im Volumen von 250 Mrd.$ Prozent 4,0 3,5 3,0 2,5 Ankündigung Term Auction Facility (TAF) Fed ermöglicht die Übernahme von Bear Sterns durch JP Morgan Leitzins sinkt auf 1% Leitzins sinkt auf 0-0,25% 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2007 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2008 Feb Apr Jun Aug Okt Dez
25 Phase II Bilanzausweitung in Folge der Lehman-Pleite Traditionelle Notenbankbilanz Phase I Änderung der Bilanzstruktur Phase II Bilanzausweitung 2000 in Mrd. US-Dollar Treasury Bills (Staatsanleihen Laufzeit < 1 Jahr) Treasury Securities (Staatsanleihen Laufzeit > 1 Jahr) Einführung der Term Auction Facility (TAF) Kredite an Finanzinstitute Lehman-Pleite Anteil veriehener Staatsanleihen Bad Banks Kredite an Andere 0 Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan 2007 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan
26 Phase III 26
27 Phase III Stabilisierung des Interbankenmarktes Zurückgehende Nachfrage nach Liquiditätshilfen Beginn der Aufkaufprogramme für Staatsanleihen, Schuldverschreibungen der Hypothekenfinanzierer sowie hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) Ziel ist die Senkung des Zinsniveaus und die Stützung des Immobilienmarktes 27
28 Phase III Intervention am Hypothekenmarkt Traditionelle Notenbankbilan Phase I Änderung der Bilanzstruktur Phase II Bilanzausweitung Phase III Änderung der Bilanzstrukur 2000 in Mrd. US-Dollar Einführung der Term Auction Facility (TAF) Treasury Bills (Staatsanleihen Laufzeit < 1 Jahr) Lehman-Pleite Kredite an Finanzinstitute Kredite an Andere Bad Banks Agency Debt & Mortgage Backed Securities Treasury Securities (Staatsanleihen Laufzeit > 1 Jahr) Anteil veriehener Staatsanleihen 0 Gold, Devisen & Sonstiges Jun Aug Okt Dez 2007 Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2008 Feb Apr Jun Aug Okt Dez
29 Phase III Passivseite der Notenbankbilanz Traditionelle Notenbankbilan Phase I Änderung der Bilanzstruktur Phase II Bilanzausweitung Phase III Änderung der Bilanzstrukur 2000 Einlagen der Treasury in Mrd. US-Dollar Einführung der Term Auction Facility (TAF) Lehman-Pleite Einlagen der Finanzinstitute (Mindest- und Überschussreserven) Reverse Repos (Feinsteuerungsinstrument) Bargeld im Umlauf Jun Aug Okt Dez 2007 Eigenkapital Feb Apr Jun Aug Okt Dez 2008 Feb Apr Jun Aug Okt Dez
30 Risiken der aktuellen Geldpolitik Inflationspotential der Überschussreserven Verlustpotential durch Bad Banks, MBS und Zinsänderungsrisiko Eingriffe am Hypothekenmarkt verdecken evtl. Anpassungsbedarf 30
31 Konjunkturelle Risiken Hohe Arbeitslosigkeit Steigende Zahl der Zwangsvollstreckungen Quasi-Verstaatlichung des Hypothekenmarktes Steigende Sparquote (strukturell sinnvoll) Ausuferndes Budgetdefizit (2009: 10%, 2010: 11,5%) für zu rasant steigender Staatsverschuldung (Ende 2010: über 90% des BIP) Ausblick: Inflation? 31
32 3. Die Europäische Union 32
33 Die Europäische Union Zögerliche Erholung zeichnet sich ab Konjunkturell uneinheitliches Bild Positive Impulse aus Deutschland, Frankreich und Italien Rezession in Spanien hält weiter an Starker Euro belastet die Exportwirtschaft Zurückhaltende Kreditvergabe Defizite steigen teilweise bedrohlich an (Griechenland) 33
34 34
35 35
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37 37
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39 4. Die gesamtwirtschaftliche Perspektive für Deutschland 39
40 Deutschland Stabilisierung des BIP auf dem Niveau von 2006 Einbruch der Exporte hat Industrie stark getroffen Kurzfristige Belebung durch Lagerzyklus Staatliche Eingriffe stützen Arbeitsmarkt und Konsum Positive Impulse durch Erholung der Weltwirtschaft 40
41 ifo Geschäftsklima Geschäftsklima Mittelwert Lage Erwartungen 41
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43 43
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51 Ausblick Risikoprämien möglicherweise mittelfristig höher als vor der Krise: schwächere Kapitalbildung Staatsverschuldung steigt beschleunigt: Konsolidierung Banken unter Stress: Kreditklemme Erholung nach Bankenkrisen besonders schwierig 51
52 52
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57 Fazit Deutschland hat die Rezession (=Rückgang von Produktion und Einkommen) überwunden Erholung dürfte zögerlich sein Hindernisse gibt es in Mengen Letztlich impliziert der (richtige) Versuch, durch Verschuldung die Auswirkungen der Rezession zu mildern, eine Streckung der Wirkung über die Zeit. 57
58 Herzlichen Dank! 58
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