Interkulturelle Öffnung: Große Herausforderung noch größere Chancen
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- Mona Miriam Eberhardt
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1 : Große Herausforderung noch größere Chancen Ulrich Ahlert Caritasdirektor Fritz Weller Bereichsleiter Migration und Integration 3. Caritas Kongress, Berlin, 19. April 2013
2 Caritasverband für Stuttgart e. V. Eingetragener Verein (Mitglieder: 46 kath. Kirchengemeinden Stuttgarts) Regionaler Fokus auf die Stadt Stuttgart 7 Geschäftsfelder (Bereiche) Rund hauptamtlich Mitarbeitende Ca. 600 ehrenamtlich Engagierte 70 Standorte in Stuttgart Jahresleistung 2012: ca. 76 Mio. EURO 2
3 Stuttgart eine internationale Stadt Einwohner gesamt: Ausländische Einwohner: Einwohner mit Migrationshintergrund: Anteil: 40,6% Anteil bei Einw. zwischen Jahren: 57,0% 3
4 Herausforderungen Chancen Grundsätze Ziele Maßnahmen Ergebnisse Fazit Perspektive 4
5 Herausforderungen Sehr differenzierte Angebots- und Orgastruktur (ca. 100 Standorte im Stadtgebiet) nicht nur punktuell in einzelnen Diensten, sondern die ganze Organisation umfassend 5
6 Chancen Kompetentere Mitarbeitende Kompetentere Arbeit und Angebote Erschließung neuer Kunden / Klienten / Bewohner Stärkung unseres Profils Caritas Stuttgart wird als interkulturell kompetentes Unternehmen wahrgenommen Vielfalt der Mitarbeiterschaft Von der interkulturellen Öffnung profitieren alle Zielgruppen unserer Arbeit 6
7 Grundsätze Alle Bereiche sind involviert Alle Hierarchieebenen sind einbezogen Top-Down-Prozess Die Projektleitung ist direkt dem Vorstand unterstellt 7
8 Ziele (1) Übergeordnetes Ziel: Förderung der Integration von MigrantInnen Zugangsbarrieren in den Diensten abbauen, Zugangsgerechtigkeit und Chancengleichheit herstellen Interkulturelle Kompetenz der Führungskräfte und der Mitarbeitenden entwickeln bzw. stärken: Interkulturelle Kompetenz muss vor Ort sein 8
9 Ziele (2) Verband attraktiv für MigrantInnen gestalten: als sozialer Dienstleister und Arbeitgeber Verbandsübergreifende Kooperationen und Vernetzungen verbindlich installieren Nachhaltigkeit über das Projektende hinaus sicherstellen 9
10 Maßnahmen Schulung der Führungsebene (je 5 Tage) 5 Fortbildungen für (Basis-)MitarbeiterInnen aller Bereiche (je 5 Tage) Fortbildungen zu Interkulturellen ProzessbegleiterInnen (17 Tage Fortbildung + Praxisobjekte + regelmäßiges Coaching) Durchführung von interkulturellen Öffnungsprozessen durch die fortgebildeten ProzessbegleiterInnen ab Herbst 2009 und über die Projektzeit hinaus (Nachhaltigkeit) 10
11 Maßnahmen IKÖ CV Stuttgart IKÖ Prozesse in Diensten Einrichtungen aller Bereiche Ausbildung zu interkult. Prozessbegleiter/innen Fortbildungen für Mitarbeiter/ -innen aller Bereiche Schulung der Führungskräfte 11
12 Maßnahmen Oktober 2009 April 2013 sprozesse (1) Haus Martinus (Altenhilfe) Neckartalwerkstätten Werkstatt für Behinderte (Arbeit) Kindergästehaus (Behindertenhilfe) Hilfen zur Erziehung (Jugend- und Familienhilfe) Schuldnerberatung (Armut, Wohnungsnot, Schulden) 12
13 Maßnahmen Oktober 2009 April 2013 sprozesse (2) Sucht- und Sozialpsychiatrische Hilfen Haus St. Ulrich (Altenhilfe) Sozialstation St. Monika (Altenhilfe) Caritaszentrum Bahnhof Möhringen Café La Strada (Anlaufstelle für Prostituierte) Migrationsdienst 13
14 Maßnahmen Oktober 2009 April 2013 sprozesse (3) Gemeindepsychiatrisches Zentrum Bad Cannstatt (Sucht- und Sozialpsychiatrische Hilfen) Schulkindbetreuung Wilhelm-Hauff-Schule (Jugend- und Familienhilfe) Bereiche Arbeit und Behindertenhilfe am Übergang Arbeit/Wohnen Frauenpension (Armut, Wohnungsnot, Schulden) 14
15 Maßnahmen Beispiel: Kindergästehaus - Problemanzeigen Schneller Abbruch des Kontaktes Aufnahmebögen kommen häufig nicht zurück MigrantInnen sind schlechter über ihre Rechte informiert Müttern behinderter Kinder fehlt der Austausch mit anderen betroffenen Müttern Ergebnis: Anteil der MigrantInnen liegt deutlich unter ihrem tatsächlichen Bevölkerungsanteil 15
16 Maßnahmen Beispiel: Kindergästehaus - Entwickelte Maßnahmen Vereinfachung des Aufnahmebogens Öffentlichkeitsarbeit in Schulen und Migrantenorganisationen Fortbildung zu Elternmentoren (Eltern behinderter Kinder unterstützen andere Eltern behinderter Kinder) zusammen mit der Abteilung Integrationspolitik der Stadt Stuttgart Niederschwelliges Gesprächscafé für Mütter Einstellung neuer MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund Umsetzung (seit ) des Projektes TIM zur besseren Integration von behinderten Kindern und deren Eltern 16
17 Ergebnis Beispiel: Kindergästehaus - Ergebnis MigrantInnen nehmen die Angebote im Kindergästehaus entsprechend ihres Bevölkerungsanteils wahr. 17
18 Ergebnisse Ergebnisse aus anderen interkulturellen Öffnungsprozessen (1) Erstellung eines Handbuchs für kultursensible Beratung Veröffentlichung einer Sonderausgabe unserer Mitarbeiterzeitung Entwicklung eines Selbsttests zum Stand der interkulturellen Öffnung eines Dienstes Nutzung des 4-dimensionalen Beratungsmodells nach Kunze und Pavkovic in den Beratungsstellen 18
19 Ergebnisse Ergebnisse aus anderen interkulturellen Öffnungsprozessen (2) Anpassung der Aufnahme- bzw. Anamnesebögen in stationären Einrichtungen und Beratungsstellen Sprachlich angepasstes Informationsmaterial Im Gemeindepsychiatrischen Zentrum entspricht der Anteil der KlientInnen mit Migrationshintergrund der Struktur in der Stadt Arbeitsgruppe mit muslimischen Gemeinden zum Thema Übergang Schule Beruf 19
20 Ergebnisse Ergebnisse aus anderen interkulturellen Öffnungsprozessen (3) Gewinnung Ehrenamtlicher mit Migrationshintergrund Erhöhung des Bewusstseins und der interkulturellen Kompetenz bei Haupt- und Ehrenamtlichen im gesamten Verband Hohe Zufriedenheit mit den interkulturellen Öffnungsprozessen und Fortbildungen Kooperationen mit Migrantenselbstorganisationen (MSO) 20
21 Ergebnisse Ergebnisse aus anderen interkulturellen Öffnungsprozessen (4) Eingangsbereiche bewusst im Sinne einer Willkommenskultur gestalten Gezielter Einsatz von externen haupt- und ehrenamtlichen Experten Wichtigkeit des Aufenthaltsrechts ist anerkannt Grundlagen für die Begleitung multireligiöser Teams sind gelegt Interkulturelle Kompetenz ist Basisqualifikation 21
22 Ergebnisse Ergebnisse aus anderen interkulturellen Öffnungsprozessen (5) Erhöhung der Anzahl von MigrantInnen als Mitarbeitende Integrationsmonitoring 22
23 Ergebnisse Entwicklung Personal Gesamt MigrantInnen Anteil ,6% ,9% Die Anzahl der MA stieg im gesamten Verband um ca. 10%, bei den MigrantInnen um ca. 22%. 23
24 Ergebnisse Dienstart Mitarbeiter Gesamt MA mit Migrationshintergrund Prozentanteil Verwaltung ,1% Pflegefachkräfte ,7% Pflegehilfskräfte ,1% Hilfskraft ,5% Azubis/ FSJ/ Praktikum ,0% Erziehungsdienst ,5% (2009:8%) HW-Personal ,0% (2009:38%) Bereichsleitungen/Vorstand ,0% Beratungsdienst ,6% Haustechnik ,4% 24
25 Ergebnisse Kroatien 35 Türkei 33 (2009: 5) Polen 31 (2009: 7) Russland Indien 29 (2009: 7) 29 Italien 26 (2009: 21) Bosnien und Herzegowina 23 (2009: 16) Rumänien 20 (2009: keine Angabe) Griechenland 16 (2009: 9) Serbien 13 Kasachstan 10 Brasilien und Ungarn jeweils 7 Spanien und Kosovo jeweils 5 Sonstige 83 Herkunftsländer insgesamt: 65 25
26 Ergebnisse Schwierigkeiten bei der Umsetzung (1) kommt grundsätzlich zum falschen Zeitpunkt Andere Prozesse sind für den Fachdienst wichtiger Stationäre Einrichtungen tun sich aufgrund ihrer Dienstpläne schwer, einen interkulturellen Öffnungsprozess durchzuführen Vorgesetzte und Mitarbeiter sehen noch keinen Vorteil/Nutzen in der interkulturellen Öffnung ihres Dienstes 26
27 Ergebnisse Schwierigkeiten bei der Umsetzung (2) Informationen über den gesamten interkulturellen Öffnungsprozess dringen nicht zu allen Organisationseinheiten durch Transfer und verbindliche Umsetzung der Ergebnisse aus einem interkulturellen Öffnungsprozess finden nur unzureichend statt 27
28 Ergebnisse Erfolgsfaktoren (1) Top-Down-Prozess Der Vorstand will es Hierarchisch hoch angebundene Projektleitung Prozess muss auf der Leitungsebene gut vorbereitet werden Bereichsleitungen tragen den Prozess mit und kommunizieren entsprechend in ihren Bereichen 28
29 Ergebnisse Erfolgsfaktoren (2) MitarbeiterInnen erkennen die Notwendigkeit und die Chancen, sie tragen den Prozess mit ( Bottom-Up ) Die in den interkulturellen Öffnungsprozessen erzielten Ergebnisse werden verbindlich in die Alltagsarbeit integriert Maßnahmen müssen praxisnah, mitarbeiter- und kundenorientiert sein Engagement der Interkulturellen Prozessbegleiterinnen (IKPB) Regelmäßiges Coaching der IKPB 29
30 Fazit Interkultureller Öffnungsprozess ist richtig, notwendig und hat sich bewährt Vom interkulturellen Öffnungsprozess profitiert das ganze Unternehmen Der interkulturelle Öffnungsprozess ist im Caritasverband jedoch noch kein Selbstläufer, sondern braucht weiterhin Steuerung und Begleitung Der interkulturelle Öffnungsprozess ist seit 2012 kein Projekt mehr, sondern Regelaufgabe 30
31 Perspektive 2013 ff. sprozesse in weiteren Diensten ist Teil des Qualitätsmanagements Personalentwicklung: Die Verschiedenheit in den Teams wird konsequent weiter ausgebaut Vielfalt ist Normalität Verband ermöglicht interreligiöse Teambegleitungen Vielfalt ist im Leitbild verankert 31
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Ulrich Ahlert Caritasdirektor Fritz Weller Bereichsleiter Migration und Integration Strombergstraße 11 Weißenburgstraße Stuttgart Stuttgart Tel: Tel.:
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