Seminar Sonderpädagogik. WS / SS Irène Baeriswyl-Rouiller
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- Ernst Baumgartner
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1 Seminar Sonderpädagogik WS / SS Irène Baeriswyl-Rouiller
2 Inhalt des Seminars n Eigene Lernerfahrung: Lernparcours n Definition und Arbeitsfelder der Sonderpädagogik n Lernstörungen und Lernbehinderungen n Arten von Lernstörungen und Lernbehinderungen n Diagnostischer Prozess n Marte Meo: Entwicklung unterstützen und Unterstützung entwickeln n Erstellen eines Fallberichtes n Intervention: Ziele und Vorgehen n Integration n Interdisziplinäre Zusammenarbeit
3 Heilpädagogik = Teil der Pädagogik FRÜH- SOZIAL - SCHUL VORSCHUL - PÄDAGOGIK BERUFS - DER ERWACHSENEN AUSLÄNDER - HEIL-, SONDERPÄDAGOGIK Sonderschullehrer Sozialpädagoge Früherziehung Logopädie
4 Sonderpädagogik Heilpädagogik Behinderten pädagogik Orthopädagogik Rehabilitations Pädagogik (DDR) Defektologie Ostblockstaaten
5 Gegenstand der Sonderpädagogik Begleitung, Förderung, Beratung, Forschung und Lehre w Geistige Beeinträchtigung / Behinderung w Körperliche Beeinträchtigung / Behinderung w Psychische Beeinträchtigung / Behinderung w Lernstörung / Lernbehinderung w Materielle und soziale Beeinträchtigung / Behinderung Auffälligkeit Schädigung (impairment) è Störung Beeinträchtigung (disability) è (handicap)
6 Was ist eine Behinderung n «Als behindert gelten Personen, die infolge einer Schädigung ihrer körperlichen, seelischen oder geistigen Funktionen so weit beeinträchtigt sind, dass ihre unmittelbaren Lebensverrichtungen oder ihre Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft erschwert wird» (Bleidick et al. 1977, 12).
7 Internationale Klassifikationen n WHO: ICD-10 Internationales Klassifikation von Behinderung n APA: DSM-IV Diagnostisches Statistisches Manual - IV Version IV n WHO ICF und ICF-CY Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit Version für Kinder und Jugendliche
8 DSM-IV: Diagnose Autismus n Autismus ist eine tief greifende Entwicklungsstörung. Sie ist gekennzeichnet durch: A1 eine qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktionen A2 eine qualitative Beeinträchtigung der Kommunikation und einer Unfähigkeit zu Vorstellungsleistungen (images) sowie A3 ein eingeschränktes Verhaltensrepertoire, das sich unter anderem durch Stereotypien und Veränderungsängste zeigt. B. Beginn vor dem 3. Lebensjahr und Verzögerung oder abnorme Funktionsfähigkeit C: Die Störung kann nicht besser durch die Rett-Störung oder die Desintegrative Störung im Kindesalter erklärt werden. Ø 6 Kriterien aus 1, 2, und 3 müssen zutreffen: mindestens zwei Punkte aus 1 und je ein Punkt aus 2 und 3
9 ICF und ICF-CY: KLASSIFIKATON VON FUNKTIONEN Beispiele: - Funktion der Intelligenz (db117) - Funktion des Sehens (b 219) - Funktion des Hörens (b230) - Funktion der Stimme (b310) -.. Beispiele: - Fokussierte Aufmerksamkeit (d160) - Kommunikation als Hörer einer auditiven Mitteilung (d310) - Elementare interpersonale Aktivitäten (d710) - Körperfunktionen Activités der participation Interpretation / jugement Betreffend dem Ausmass der Hilfestellung - klein - moderat - gross - sehr gross
10 Verarbeitungsaufgabe Partnerarbeit 10 Minuten n Welche Auffälligkeiten, Störungen und Behinderungen kennen Sie? Notieren Sie stichwortartig die Auffälligkeiten, Störungen und Behinderungen die Sie kennen auf farbige Zettel. Bewahren Sie die Zettel auf. Etwas später werden Sie diese noch gebrauchen l.2010
11 Unterscheidungen n Nach Kategorie Körperbehinderung Sinnesbehinderung Geistige Behinderung Psychische/ Verhaltensstörung Lernbehinderung Entwicklungsstörung n Nach Funktionsstörung n Nach Ursache Erworben n Pre- peri- postnatal n Krankheiten n Schädigungen n Stoffwechselstörung n Alterungsprozess Angeboren n Vererbung n Keimschäden n Stoffwechselstörung
12 Verarbeitungsaufgabe Vierer Gruppen 10 Minuten n Nehmen Sie Ihre farbigen Zettel mit den Behinderungen oder Lernstörungen. n Versuchen Sie nun Ordnung in die die Begriffe zu bringen, Kategorien zu bilden und sie zu ordnen. Orientieren Sie sich an dem Schema von Laut et al. S. 13. Tabelle 1. Arten von Lernstörungen. n Erstellen Sie gemeinsam ein Plakat. Gruppenarbeit 10 Minuten
13 Was ist Heilpädagogik? Paul Moor n Heilpädagogik ist nichts Anderes als Pädagogik unter erschwerenden Bedingungen Gegenstand der Heilpädagogik ist die angemessene Erziehung für Kinder und Jugendliche unter erschwerten Bedingungen Neue Sichtweise Heilpädagogik ist Pädagogik unter erschwerten Bedingungen und umfasst: - die Erziehung des Kindes - das soziale Umfeld - die Interaktion zwischen Umfeld und Kind
14 Oekopsychologisches Modell Aspekte der Theorie Uri Bronfenbrenners Der Mensch mit seinen Lebensverhältnissen passt sich an + verändert wirken zurück + verändern Die Umwelt mit den speziellen Umweltbedingungen w Das Milieu, die Umwelt und die Personen stehen in gegenseitiger Interaktion, beeinflussen sich gegenseitig und verändern sich dauernd w Die Umwelt das Milieu müssen genau beobachtet und studiert werden w Für die Beobachtung muss die Umwelt in verschiedene Systeme strukturiert werden.
15 Makrosystem Die formalen und inhaltlichen Übereinstimmungen und Ähnlichkeiten in Systemen Exosystem Lebensbereich, die das Individuum indirekt beeinflussen Mesosysteme Die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Mikrosystemen Mikrosysteme: der unmittelbare Lebensbereich, in welchem das Individuum lebt Wahrnehmung der Rolle, der Aktivitäten, der Interaktionen Chronosystem: Übergänge von einem System zum anderen
16 Geschichtliche Entwicklung der Sonderpädagogik Altertum Altes und neues Testament Aufklärung = Wende im Denken Machbarkeit des Kindes durch Erziehung Forderung: Bildung für alle Rahmenbedingungen für Institutionen: Abbé de l Epée 1777, Itard 1799, Braille, Pestalozzi, Guggenmoos Mittelalter Verehrung und Verachtung Verfolgungen - Hexenverbrennungen 1. Hälfte 20. Jahrhundert Isoliert in Behindertenanstalten Eugenische Massnahmen Zwangssterilisation 2. Hälfte 20. Jahrhundert Chancengleichheit: Headstart / FF Mainstream: Integration / Normalisierung Medizinische Forschung: Genetik, Neurowissenschaftliche Forschung
17 Gut jetzt üben wir das. Die Aufgabe ist für alle gleich: Klettert auf den Baum!
18 Literaturangaben n DSM-IV: Diagnostisches Statistisches Manual Psychischer Störunen n Bleidick. U. (2001). Handbuch der Behindertenpädagogik, Schlüsselbegriffe aus Theorie und Praxis. Kohlhammer. n Eitle Werner (2003). Basiswissen Heilpädagogik. Bildungsverlag eins. n Haeberlin, U. (1985). Allgemeine Heilpädagogik. Bern Stuttgart: Haupt. n Haeberlin, U. (1985). Das Menschenbild für die Heilpädagogik. Bern Stuttgart: Haupt n Jansen, Fritz, Streit Uta. (2006) Positiv lernen. Springer. n Lauth, G., Grunke, M., Brunstein, J. (2004) Intervention bei Lernstörungen, Göttingen: Hogrefe n Moor Paul (1974). Heilpädagogik. Bern: Huber. n Opp, G., Kulig,W.,Puhr, K. (2005). Einführung in die Heilpädagogik. Wiesbaden UTB: Verlag für Sozialwissenschaften. n Schmutzler, H.-J. (1994). Heilpädagogisches Grundwissen. Herder. n Shea, Th., Bauer, A.-M. (1997). Special Education. A Social systems Perspective. Brown and Benchmark. n Speck, O. (1998). System Heilpädagogik. Eine ökologisch reflexive Grundlegung. München: Reinhardt. n Zielinsky, Werner, (1996). Lernschwierigkeiten. In Birbaumer et al. Hrsg. Enzyklopädie der Psychologie. Serie I, Pädagogische Psychologie, Band 2: Psychologie des Lernens und der Instruktion, S Göttingen: Hogrefe. 8
19 ... Literaturangaben n n n WHO: ICD-10. ( ): Internationale Klassifikation Psychischer Störungen. Diagnostische Kriterien für Forschung und Praxis. Bern. Huber. WHO (2005): ICF. Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, Genf: WHO. ICF-CY: International Classification of Functioning, Disability and Health. Children and Youth. Genf: WHO. n Obligatorische Literatur: Lauth Gerhard W.; Grünke Matthias; Brunstein Joachim (Hrsg). (2004). Interventionen bei Lernstörungen. Hogrefe.
Linderkamp, F. & Grünke, M. (2007). Lern- und Verhaltensstörungen Genese, Diagnostik & Intervention. Weinheim: Psychologie Verlags Union.
VERÖFFENTLICHUNGEN Linderkamp, F. & Grünke, M. (2007). Lern- und Verhaltensstörungen Genese, Diagnostik & Intervention. Weinheim: Lauth, G.W., Linderkamp, F. & Schneider, S. & Brack, U. (Hrsg.)(2008).
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