Automaticity of Social Behavior: Direct Effects of Trait Construct and Stereotype Activation on Action
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- Holger Gerber
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1 : Direct Effects of Trait Construct and Stereotype Activation on Action John A. Bargh, Mark Chen and Lara Burrows New York University (1996) Journal of Personality and Social Psychology 1996, Vol.71, No Christian Pill, Dominik Sondern, Lisa Richter
2 Priming Beeinflussung der Kognition eines Reizes durch Aktivierung von impliziten Verhaltensweisen und Stereotypen durch einen vorangegangen Reiz Priming Effekt = Verhaltensbeeinflussung Bargh, Chen, Burrows: Keine aktive Wahrnehmung des Triggers notwendig, um Priming- Effekt auszulösen direkter, unmittelbarer Effekt aus der Umwelt falls mentale Repräsentation vorhanden 2
3 Automatizität der Einstellungen und sozialen Kognition Ausmaß der intentionalen Kontrolle des Individuums? Bargh (1989): Einstellungsobjekt Aktivierung von Einstellung Bargh et al. (1996): Stimuli Selbstkonzept Brewer et al. (1988): assoziierte äußere Merkmale der stereotypisierten Gruppe Stereotypen 3
4 Ablauf Trotz Automatismen bleibt die finale Entscheidung bewusst beim Individuum Phase 1: Perzeptuelle Phase Phase 2: Bewusste Entscheidung Verhalten 4
5 Impetus Automatisch aktivierte Einstellungen beeinflussen das akute Verhalten mehr als Einstellungen, die bewusst wahrgenommen werden Problem: Unbewusste Interpretationsfehler: nicht kontrollierbar 5
6 Zusammenhang Situation - Verhaltensantwort Automatisch-abrufbare mentale Repräsentationen: Erwartungen, subjektive Bewertungen, emotionale Reaktionen und Verhaltensmuster Wiederholung der Verhaltensantwort in einer bestimmten Situation Verknüpfung mit situativem Effekt 6
7 The Principle of Ideomotor Action Vorstellung und Denken an ein Verhalten Erhöhung der Verfügbarkeit Verhaltensauftreten Lashley: Denken ist die Vorbereitung des Handelns Voraussetzung: Verbindung zwischen Handeln und Verhaltensrepräsentation 7
8 Kapazität an Aufmerksamkeit nötig zur Kontrolle unerwünschter Handlungen Andernfalls: erhöhte Eintrittswahrscheinlichkeit Ironic Process Beide Prinzipien wirken unabsichtlich auf das Verhalten sind automatisch 8
9 The Perception-Behavior Link Grundlage: Aufnahme und Antwortgenerierung auf gleichen mentalen Strukturen basierend Externe Wahrnehmung Automatischer Einfluss Verhaltensimitation (Passiv, nicht intendiert und unbewusst) 9
10 Hypothese soziales Verhalten: automatisch ausgelöst durch bloße Anwesenheit von speziellen, kontextuellen Merkmalen unbeeinflusst von bewussten Wahrnehmungs- oder Beurteilungsverfahren Abgrenzung zu bisherigen Studien: Verhalten ist nicht abhängig von aktuell bewussten Intentionen Ideomotor Action / Ironic Process : automatisch, aber beruht auf bewusster Absicht Perception-Behavior Link : kein Wissen über Auftretenswahrscheinlichkeit ohne explizite Anweisungen 10
11 Experiment 1: Behavioral Consequences of Trait Construct Priming Methoden: Teilnehmer: Universitätsstudenten (n=34) zufällig auf drei Versuchsbedingungen (unhöflich, höflich, neutral) verteilt Materialien: Scrambled Sentence Test 11
12 Experiment 1: Ablauf Bearbeitung Scrambled Sentence Test (30 Items) Messung Instruktion: Aufsuchen des VL Führt Scheingespräch mit Komplizen/ Ignorieren der VP Zeitmessung bis zur Unterbrechung (=AV) Abschluss Anagram- Test Teilaufklärung VL-Bewertung Komplettes Debriefing 12
13 Experiment 1: Hypothese Erwartung: VP aus unhöflicher EG unterbricht VL schneller als aus neutraler KG Ergebnis: unhöfliche EG hat signifikant schneller unterbrochen (M= 326s) Erwartung: VP aus höflicher EG wartet länger ab als aus neutraler KG Ergebnis: Kaum Unterschiede zwischen neutraler KG und höflicher EG (M=519s / 558s) 13
14 14 Einschränkungen: 21 von 34 Personen haben den VL gar nicht unterbrochen!
15 Experiment 1: Alternativerklärung Erklärung: Priming könnte zu unterschiedlicher Wahrnehmung des VL geführt haben Überprüfung: Befragung über Wahrnehmung des VL [höflich unhöflich (-3<x<3)] Ergebnis: Keine signifikanten Unterschiede zw. den Gruppen Ablehnung des Alternativansatzes 15
16 Experiment 1: Diskussion Passive, automatische Aktivierung von Verhaltensweisen und Einstellungen wie erwartet 1. Weg: direkte Aktivierung des Verhaltens durch Anwesenheit in der Umwelt 2. Weg: ein gegebenes Verhaltenskonzept kann aktiviert werden, indem es einem größeren Schema wie auch Stereotypen entspricht 16
17 Experiment 2 Behavioral Effects of Activating the Methoden: Elderly Stereotype Teilnehmer: Universitätsstudenten (n=30) werden zufällig auf Experimental (Elderly Priming) - und Kontrollgruppe verteilt Materialien: Scrambled Sentence Test Replikation des Experiments (methodisch gleicher Aufbau) 17
18 Experiment 2: Ablauf Bearbeitung Scrambled Sentence Test (30 Items) Teilaufklärung und Verabschiedung Messung Gang zum Fahrstuhl Zeitmessung Abschluss Vollständige Aufklärung Befragung 18
19 Experiment 2: Hypothese Erwartung: Experimentalgruppe läuft langsamer zum Aufzug als die Kontrollgruppe Ergebnis: EG signifikant langsamer zum Fahrstuhl gegangen (a: 8,28 / b: 8,20) als die KG (a: 7,30 / b: 7,23) 19
20 Experiment 2: Diskussion keine Anspielungen auf Geschwindigkeit in dem Scrambled Sentence Test dennoch mit den Stereotypen assoziiertes Verhalten gezeigt 20
21 Experiment 2: Alternativerklärungen Bewusstsein über Primer Awareness Check Study Stimmung als Mediator: Testung des Einflusses (Affect-Arousal Scale ) 21
22 Experiment 3: Behavioral Effects of the African American Stereotype Methoden: Teilnehmer: nicht afro-amerikanische Studenten (n=48) Materialien: Computer Unterschwellige Präsentation (t=13ms 26ms) von Bildern von Gesichtern (afro-amerikanisch und europäisch) 22
23 Experiment 3: Ablauf Bearbeitung Bewertung der Bilder (n=130) Fehlermeldung Bitte um Neustart Bitte wird zurückgezogen Messung Videoaufzeichnungen der Gesichter Bewertung der Feindseligkeit durch 2 Rater Bewertung des VL 2 Fragebögen zur Grundeinstellung Abschluss Registrierung der Vorerwartung durch Befragung Vollständige Aufklärung 23
24 Experiment 3: Hypothese Erwartung: Unterschwellige Präsentation von afro-amerikanischen Gesichtern führt zu mehr Feindseligkeit Ergebnis: Signifikant erhöhte Feindseligkeit bei afro- amerikanischer Gesichter-Gruppe (M= 2,79) im Vergleich zur europäischen Gruppe (M=2,13) bei beiden Bewertungskriterien keine signifikanten Bewertungsunterschiede 24
25 Experiment 3: Alternativerklärungen Moderator: Einstellung gegenüber afro-amerikanischen Menschen keine signifikante Korrelation zwischen Rassismus und Feindseligkeitserhöhung 25
26 Allgemeine Diskussion Ergebnis: unbewusstes Auftreten von automatischem Verhalten in Experimenten gezeigt 1. Erklärungsansatz: linked behaviour 2. Erklärungsansatz: automatic perceptionbehavior link 26
27 Bedingungen für Automatizität Beispiel: Pepsi-Debatte Warum ist eine Aktivierung in den Studien möglich? Direkte Assoziation/ Repräsentation Konformität mit kontextuellen Zielen Motivation Automatizität 27
28 Beeinflusst soziale Kognition immer das soziale Verhalten? weniger Einfluss als man denken würde Verhalten kann auch geleitet werden, ohne dass Eindrücke oder Beurteilungen eine Rolle spielen ( Experiment 1) 28
29 Kontrolle des automatischen Verhaltens? Perception-Behavior Link / Ideomotor Action Automatizitäten nicht Häufigkeit des automatischen Verhaltens spielt eine Rolle Häufigkeit der bewussten Kontrolle über die Prozesse aber Einfluss ist bekannt Motivation Kapazitäten Bewusste Kontrolle 29
30 Bestätigung von Stereotypen und empathische Reaktionen automatische, nicht-bewusste Basis für self-fulfilling prophecies automatische Entstehung von empathischen Reaktionen automatischer Effekt der Wahrnehmung auf Verhalten nicht notwendigerweise vorteilhaft empathische Reaktion z.b. auch Aggressivität 30
31 Zusammenfassung Merkmale in der Umwelt können Sozialverhalten beeinflussen offensichtliche unbeabsichtigte Einflussnahme auf das Sozialverhalten automatische Aktivierung eines Stereotyps durch die bloße Anwesenheit einer Gruppeneigenschaft Problem: Stereotypenverhalten ist unbewusst ruft reziprokes Verhalten hervor Circulus vitiosus 31
32 Ausblick Beginnende Forschung: Grenzen und Parameter müssen genauer untersucht und eingeführt werden Sozialverhalten ist komplett unbewusst möglich verschiedene Einflüsse auf andere Phänomene der Psychologie Verhaltens- und Emotionsübertragung 32
33 Literaturverzeichnis Bargh, J. A., Chen, M., & Burrows, L. (1996). Automaticity of social behavior: Direct effects of trait construct and stereotype activation on action. Journal of Personality and Social Psychology, 71(2), (abgerufen am :45 MEZ) 33
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