Warum sich Mobilitätskonzepte für Unternehmen & Tourismusregionen lohnen Dipl. Ing. Nicola Knoch
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1 Warum sich Mobilitätskonzepte für Unternehmen & Tourismusregionen lohnen Dipl. Ing. Nicola Knoch
2 ÜBERSICHT 1. Nutzen für Unternehmen/Tourismusregionen 2. Übersicht Mobilitätsangebote 3. Motivation und Zielsetzung für die Ausarbeitung von Mobilitätsmaßnahmen 4. Erfolgsfaktoren und Stolpersteine 5. Wie sieht ein Mobilitätskonzept konkret aus? 6. Fallbeispiel: ein innovatives Mobilitätskonzept für ein Unternehmen und das zugehörige Gewerbegebiet
3 NUTZEN VON MOBILITÄTSKONZEPTEN Tourismusregionen - Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Standortes durch eine verbesserte Erreichbarkeit - positive Außenwirkung - Zufriedene Mitarbeiter/Besucher - Beitrag zum Klimaschutz durch Senkung CO2-Emissionen Unternehmen Nutzen für Besucher - Schonung der Umwelt - Verbesserte Wahlmöglichkeiten durch alternative Mobilitätsangebote - Stressreduktion - Entspannung Parkplatzsituation -... Mitarbeiter
4 MOBILITÄTSANGEBOTE (AUSWAHL) Auto Shari ng ÖPNV Fahrrad
5 MOTIVATION UND ZIELSETZUNG FÜR DIE AUSARBEITUNG VON MOBILITÄTSMAßNAHMEN
6 WARUM IST ES WICHTIG DIE EIGENE MOTIVATION ZU KENNEN? reaktiv Reduktion der Parkplätze durch Baumaßnahmen/ Umzug etc. Wettbewerbe zur Anreise per Fahrrad als Bestandteil des Gesundheitsmanagements Wunsch nach mehr Fahrradstellplätzen von Seiten der MA + kurzfristig durchführbar + geringer Aufwand + geringe Kosten + Vervielfachung der Wirkung durch Schneeballeffekt - keine tiefergehende Sensibilisierung der Mitarbeiter - Auswirkungen bleiben auf Teilbereiche begrenzt - keine oder kaum quantifizierbare Potenziale - ohne Erfolg der ersten Maßnahmen folgende meist keine weiteren
7 WARUM IST ES WICHTIG DIE EIGENE MOTIVATION ZU KENNEN? proaktiv Glaubwürdige Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen durch Förderung alternativer Angebote Förderung der Innovationskraft durch innovative Ansätze - auch neben den Produkten Mitarbeiter/Besucherbindung durch Förderung alternativer und attraktiver Mobilitätsangebote Verbesserungspotenziale als Bestandteil des Umweltmanagements (EMAS oder ISO ) + Umfassende Bestandsaufnahme erlaubt Quantifizierung der Potenziale + Argumentationsbasis für weitergehende Maßnahmen + Sensibilisierung der MA bereits durch Datenerhebung + Alle MA werden durch die Maßnahmen erreicht + Eine dauerhafte und kontinuierliche Weiterentwicklung ist möglich - Kosten- und Zeitaufwändig - Hoher kommunikativer Aufwand - Langfristiger Horizont, Resultate der Maßnahmen nicht sofort sichtbar
8 ERFOLGFAKTOREN UND STOLPERSTEINE
9 WAS KÖNNEN SIE DAZU BEITRAGEN, DASS EIN MOBILITÄTSKONZEPT SICHER (K)EIN ERFOLG WIRD? Legen Sie einfach los und lassen Sie sich von niemandem in die Karten schauen. Erarbeiten Sie (z.b. in einem Workshop) was ihre Motivation ist und mit welcher Haltung sie das Thema angehen. Binden Sie wichtige Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Besucher, Dienstleister) frühzeitig in die Diskussion mit ein. Lassen Sie keine Pilotprojekte zu scheitern ist nicht erlaubt. Analysieren Sie den Bedarf durch Befragung der Stakeholder (IST-Zustand, Erwartungen etc.) und testen Sie dann an Pilotprojekten. Kommunizieren Sie das Angebot nicht an die potenziellen Nutzer. Kommunizieren Sie offen mit den Nutzern und Anbietern. Kritik, Anregungen und Lob bekommen ihren Raum und schaffen dadurch Vertrauen. Die Geschäftsführung wird erst durch Entscheidungsvorlagen über die Aktivitäten informiert. Die Geschäftsführung initiiert der Konzept mit und wird fortlaufende über die wichtigsten Teilergebnisse informiert. 9
10 WIE SIEHT EIN MOBILITÄTSKONZEPT AUS?
11 ERARBEITUNG EINES MOBILITÄTSKONZEPTES Definition von Motivation und Zielen unter Beteiligung der Geschäftsführung Bestandsaufnahme intern: z.b. durch Mitarbeiterbefragung extern: durch Einbeziehung von Kommune/Dienstleister etc. Vergleich der Ziele mit der Ausgangssituation Ermittlung der Handlungsbedarfes Ausarbeitung geeigneter Maßnahmen durch Potenzialanalyse durch Kooperation mit den Stakeholdern Durchführung von Pilotprojekten Kick-off Soll-Ist Abgleich 11
12 SINN DER BESTANDSAUFNAHME Mitarbeiter/Besucher: gibt Aufschluß über Ursachen und Potenziale des Verkehrsverhaltens Woher und wie reisen die Mitarbeiter an? Welche Potenziale gibt es für alternative Mobilitätsangebote? Welche innovativen Ideen/Bedürfnisse zu alternativen Mobilitätsangeboten gibt es noch? benachbarte Unternehmen/Dienstleister am Standort: gibt Aufschluß über Synergieeffekte Welche Gedanken haben die Nachbarn/Dienstleister? Welche Synergieeffekte können gehoben werden? Kommunen: gibt Aufschluß über die Rahmenbedingungen Hat die Kommune ein eigenes Mobilitätskonzept? Gibt es Fördermöglichkeiten von Seiten der Kommune? Tutzing
13 FALLBEISPIEL FIRMA EOS GEWERBEGEBIET KIM / LANDKREIS STA
14 FALLBEISPIEL EOS: Schritt 1: Bestandsaufnahme durch MA-Befragung (2011) Motivation: Parkplatzdruck durch geplante Baumaßnahmen Nachhaltigkeitsmanagement als Eckpfeiler der Unternehmensstrategie IST-Zustand: Ziel: Schlechte ÖPNV-Verbindung (Erreichbarkeit nur zu Stoßzeiten) Anreise täglich: 80 % im eigenen PKW, 12 % mit ÖPNV Anreise der Mitarbeiter sternförmig aus allen Richtungen Gleiche Grundlage für die anderen Unternehmen im Gewerbegebiet Kommune sieht keinen Handlungsbedarf Reduktion der MA Anreise per PKW Ausbau des Mobilitätsangebotes als Baukastenprinzip für die Mitarbeiter Positionierung als innovativer Arbeitgeber
15 FALLBEISPIEL EOS: Schritt 2: Beteiligung am BMM München und erste Pilotprojekte (2012) Maßnahmen: Kooperation mit den Nachbarunternehmen Pilotprojekt Nextbike an den nahgelegenen S-Bahnhöfen finanzielle Unterstützung der ÖPNV-Nutzer (bei Verzicht auf Tiefgaragenplatz) Verstärkte Kommunikation mit der Kommune Wirkung: MA nutzen das Angebot (25% der MA bei Nextbike angemeldet) Steigerung der ÖPNV Nutzung auf bis zu 20% Kommune erkennt Handlungsbedarf an
16 FALLBEISPIEL EOS: Schritt 3: weitere Integration der Maßnahmen (2013) Maßnahmen: Installation fester Nextbike Stationen Einführung von Fahrrad-Leasing für die Mitarbeiter Ausarbeitung eines alternativen Fuhrparkkonzeptes Ausarbeitung eines Car-Sharing Angebotes für Mitarbeiter Wirkung: Kommune und Landkreis führen weitere Buslinie ein (Erreichbarkeit über den ganzen Tag gewährleistet) Steigerung der ÖPNV Nutzung auf bis zu 25% Landkreis STA wird als fahrradfreundlicher Landkreis ausgezeichnet weitere Kommunen im Landkreis übernehmen das Nextbike-Konzept
17 FALLBEISPIEL EOS: Stand 2012 Pilotprojekt Nextbike mit 12 Fahrrädern an den nächsten S- Bahn-Stationen eine Buslinie ins Gewerbegebiet
18 FALLBEISPIEL EOS: Stand 2014 WIRKUNG: - zufriedene Mitarbeiter durch Fahrrad-Leasingangebot - Mobilitätsthemen sind zunehmend Bestandteil im Recruitingprozess - Wahrnehmung als innovativer Arbeitgeber über den Landkreis hinaus - 3. Platz im bundesweiten Wettbewerb als fahrradfreundlicher Arbeitgeber
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 19
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