Evaluierung von Landesgartenschauen. das Beispiel Bad Nauheim

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1 Justus-Liebig-Universität Gießen Fachbereich Mathematik und Informatik, Physik, Geographie Institut für Geographie Evaluierung von Landesgartenschauen das Beispiel Bad Nauheim Diplomarbeit vorgelegt von Alexej Rickert Matrikelnummer: Erstgutachter: Prof. Dr. Christian Diller Gießen, September 2010

2 Inhalt Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis IV V VI 1. Einleitung Hintergrund Aufbau und Leitfragen der Arbeit Die Politik der Festivalisierung Warum Stadtentwicklung durch Großereignisse? Merkmale von Großveranstaltungen Typologisierung und Definition von Großveranstaltungen Gefahren einer projektorientierten Planung Gartenschauen Geschichte der Gartenschauen in Deutschland Der Funktionswandel von Landesgartenschauen Ziele von Landesgartenschauen Lebenszyklus von Landesgartenschauen Gartenschauen in Hessen Geschichtlicher Überblick Akteure und das Prozedere der Bewerbung der Landesgartenschauen in Hessen Zielsetzungen von Landesgartenschauen in Hessen Landesgartenschau Bad Nauheim Beschreibung des Untersuchungsgebiets Bad Nauheim Chronologie Anlass Konzept Räumliche Entwicklungsplanung Ziele Effekte Räumlich- strukturelle Effekte Regionalökonomische Effekte Akzeptanzanalyse Methodisches Vorgehen II

3 5.2. Auswertung Zusammensetzung des Rücklaufs nach Branchen Allgemeine Einstellung und Erwartungshaltung der Unternehmen Erwartete ökonomische Auswirkungen der Landesgartenschau Bewertung der städtebaulichen Begleitmaßnahmen Erste Effekte der Landesgartenschau Bewertung der Organisation der Landesgartenschau Branchenspezifische Bewertungsunterschiede Einfluss des Standortes der Unternehmen auf die Bewertung Vorbereitungen der Unternehmen auf die Landesgartenschau Zusammenfassung der Ergebnisse Evaluierungsansatz Grundlagen Herleitung eines Evaluierungsansatzes für die LGS Bad Nauheim Zielanalyse Bewertung der Zielerreichung Räumlich-strukturelle Ziele Ökonomische Ziele Soziale Ziele Schlussbetrachtung und Diskussion Literatur und Quellen Anhang A Interviewleitfaden Stadtentwicklung Bad Nauheim 126 B Interviewleitfaden Landesgartenschau GmbH C Fragebogen der Datenerhebung in Bad Nauheim 133 III

4 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Kriterien zur Typologisierung von Großveranstaltungen... 9 Abbildung 2: Kategorisierung von Großveranstaltungen nach Inhalten Abbildung 3: Kategorisierung von Großveranstaltungen nach den Kriterien Besucherzielgruppe und Medienwirkung Abbildung 4: Kriterien zur Einordnung von Großveranstaltungen Abbildung 5: Zielhierarchie der struktur Abbildung 6: Lebenszyklus einer Landesgartenschau Abbildung 7: Chronologie der Gartenschauen in Hessen Abbildung 8: Lage der Stadt Bad Nauheim im Bundesland Abbildung 9: Wirtschaftsstruktur Bad Nauheim, Stand Abbildung 10: Entwicklung der Übernachtungszahlen in Bad Nauheim Abbildung 11: Das Leitbild und das Konzept der Landesgartenschau Bad Nauheim Abbildung 12: Parkstraße vor und nach der Sanierung Abbildung 13: Die sanierte Bahnhofsallee Abbildung 14: Der neue Bahnhofsvorplatz Abbildung 15: Bahnhofsunerführung zum Goldstein vor und nach der Sanierung Abbildung 16: Bahnhof vor und nach der Sanierung Abbildung 17: Die neue Allee von der Parkstraße zur Trinkkuranlage und der neue Rosengarten Abbildung 18: Die Konzertmuschel in der sanierten Abbildung 19: Usa vor und nach der Renaturierung Abbildung 20: Zusammensetzung des Rücklaufs (a) im Vergleich zu der prozentualen Verteilung der angesprochenen Unternehmen (b) Abbildung 21: Allgemeine Eistellung zur Durchführung der Landesgartenschau Abbildung 22: Allgemeine Erwartungshaltung an die Durchführung der Landesgartenschau Abbildung 23: Erwartete Imageveränderungen in verschiedenen Bereichen Abbildung 24: Erwarteter Einfluss auf die Wirtschaft vor und nach der Landesgartenschau Abbildung 25: Erwarteter Einfluss auf die Branchender Befragten und den Tourismus während der LGS Abbildung 26: Erwarteter Einfluss auf die Branchen der Befragten und den Tourismus nach der LGS Abbildung 27: Erhoffte Effekte auf das eigene Unternehmen Abbildung 28: Erwartung einer Verbesserung der aktuellen Situation des Unternehmens durch die Landesgartenschau..72 Abbildung 29: Erwartete Auswirkungen auf den Umsatz Abbildung 30: Bewertung der städtebaulichen Begleitmaßnahmen IV

5 Abbildung 31: Anteil der Landesgartenschau an den Reservierungen Abbildung 32: Bewertung der Informationspolitik verschiedener Institutionen Abbildung 33: Zielanalyse Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Regionalökonomischer Effekt der Landesgartenschau Bad Nauheim Tabelle 2: Konditionalverteilung nach Unternehmensstandorten (erhoffte Effekte auf das Unternehmen) Tabelle 3: Konditionalverteilung nach Unternehmensstandorten (erwartete Auswirkungen auf den Umsatz) Tabelle 4: Konditionalverteilung nach Unternehmensstandorten (Investitionstätigkeit) Tabelle 5: Die mit der Durchführung der Landesgartenschau verfolgten Ziele der Stadt Bad Nauheim Tabelle 6: Die mit der Durchführung von Landesgartenschauen verfolgten Ziele der Landesregierung und der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen Thüringen mbh Tabelle 7: Zielkatalog der Landesgartenschau Bad Nauheim Tabelle 8: Übersicht der Zielerreichungen der räumlich-strukturellen Ziele der Landesgartenschau Bad Nauheim Tabelle 9: Übersicht der Zielerreichungen der ökonomischen Ziele der Landesgartenschau Bad Nauheim Tabelle 10: Übersicht der Zielerreichungen der sozialen Ziele der Landesgartenschau Bad Nauheim V

6 Abkürzungsverzeichnis AG Aktiengesellschaft BDLA Bund deutscher Landschaftsarchitekten BUGA Bundesgartenscgau bzw. beziehungsweise ca. zirka CeBIT Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation d.h. das heißt DGGL Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur DM Deutsche Mark e.v. eingetragener Verein etc. et cetera (und so weiter) FIFA Fédération Internationale de Football Association ggf. gegebenenfalls GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung ha Hektar HA Hessen Agentur HMULV Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz hr Hessischer Rundfunk Hrsg. Herausgeber inkl. inklusive LGS Landesgartenschau LLH Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen m² Quadratmeter Mio. Millionen NABU Naturschutzbund s.u. siehe unten sog. sogenannte(n) SPSS Superior Performing Software System (ursprünglich: Statistical Package for Social Sciences) u.a. unter anderem vgl. vergleiche z.b. zum Beispiel VI

7 Einleitung 1. Einleitung 1.1. Hintergrund In den letzten beiden Jahrzehnten kam es zu einer auffälligen Häufung von Festivals und sonstigen Großereignissen. Immer häufiger werden in immer mehr Städten Pläne für derartige Veranstaltungen entwickelt, wobei die Ausrichtung der Veranstaltungen explizit durch deren Funktion als Stadtentwicklungsinstrument gerechtfertigt wird (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 7). War früher die Ausrichtung von Großereignissen noch hauptsächlich auf Großstädte beschränkt, so entwickelt sich eine immer größere Typenvielfalt von Events, was insbesondere zur Folge hat, dass kleinere Städte und Gemeinden nicht mehr von der Durchführung derartiger Veranstaltungen ausgeschlossen werden. Aus dieser Entwicklung wird ein neuer Typus von Politik, die Politik der Großen Ereignisse, sichtbar. Dabei werden sämtliche Ressourcen, Gelder, Menschen und Medien auf ein klar umrissenes Ziel hin mobilisiert. Zwar gab es schon immer Events, neu ist aber, dass hinter den Veranstaltungen mittlerweile stadtpolitische Überlegungen stehen (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 8). Sie haben ihren temporären Charakter verloren, und ihre Folgen für den Ort, an dem sie stattfinden, sind nicht mehr von nebensächlicher Bedeutung (vgl. Bloch 2003, S. 30 f). Bei der Entscheidung für die Bewerbung zur Ausrichtung eines Großereignisses, stehen zunehmend sekundäre, stadtpolitische Ziele im Vordergrund. Die Großereignisse werden als Motoren der Stadtentwicklung, des Ausbaus der (Verkehrs-) Infrastruktur, sowie zur Förderung der regionalen Wirtschaft angesehen. Diese Beweggründe werden auch in der Öffentlichkeit propagiert und als Begründung zur Durchführung genutzt (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S.17). Großereignisse werden seit den 1980er Jahren immer mehr als Instrument genutzt, um die Stadtentwicklung in großen Schritten voranzutreiben und Wachstum zu erzeugen (vgl. Bloch 2003, S. 30 f). Auch Landesgartenschauen, die seit 1980 in Deutschland durchgeführt werden, gehören zu den sog. Großereignissen und erfreuen sich als Instrument der Stadtentwicklung einer immer größeren Beliebtheit. Hervorgegangen aus den Bundesgartenschauen, sollten die Wirkungen von Gartenschauveranstaltungen auch auf Mittel- und Kleinstädte übertragen werden. Dabei hat die anfängliche Zielsetzung der Landesgartenschauen, Leistungsschauen der Grünen Berufe durchzuführen, eine Erweiterung um Zielsetzungen im sozialen, ökonomischen und räumlichstrukturellen Bereich erfahren (vgl. Feser 2000 a, S. 68). Im Fokus dieser Diplomarbeit steht die Landesgartenschau Bad Nauheim Nach einer ausführlichen Beschreibung dieses Projekts, soll versucht werden eine Bewertung hinsichtlich Erfolg oder Misserfolg der Veranstaltung abzugeben. 1

8 Einleitung 1.2. Aufbau und Leitfragen der Arbeit Im ersten Teil der Arbeit (Kapitel 2) wird zunächst die Politik der Festivalisierung betrachtet. Es wird aufgezeigt, warum die Politik immer häufiger auf das Instrument Großereignis zurückgreift, um Stadtentwicklung zu betreiben. Desweiteren erfolgt eine Darstellung der wesentlichen Merkmale und der Typologisierungsmöglichkeiten von Großveranstaltungen. Im letzten Schritt werden die Gefahren, die mit einer projektorientierten Planung verbunden sind, erläutert. Während im Kapitel 2 die Großveranstaltungen im Allgemeinen behandelt wurden, erfolgt im Kapitel 3, eine kurze Einführung in die Geschichte der Gartenschauen in Deutschland, und eine Konkretisierung auf das Großereignis Landesgartenschau. Hierbei wird der, in der 30 jährigen Geschichte der Landesgartenschauen stattgefundene Funktionswandel, aufgezeigt, und der vierstufige Lebenszyklus einer solchen Veranstaltung beschrieben. Zusätzlich wird auf die Gartenschauen bzw. Landesgartenschauen in Hessen eingegangen. Hierbei steht insbesondere die Darstellung der wesentlichen Akteure sowie das Bewerbungsprozedere von Landesgartenschauen in Hessen im Vordergrund. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Untersuchung der Landesgartenschau Bad Nauheim Nach der in den Kapiteln 2 und 3 schrittweisen Annäherung an die Thematik Landesgartenschau, befassen sich die nachfolgenden Kapitel 4, 5 und 6 ausschließlich mit der Landesgartenschau Bad Nauheim Im vierten Kapitel wird nach einer Beschreibung des Untersuchungsgebiets, das Projekt Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 ausführlich beschrieben. Wesentliche Bestandteile sind dabei das Konzept, die Zielsetzung sowie die Chronologie der Landesgartenschau Bad Nauheim Weiterhin erfolgt eine Untersuchung der durch die Landesgartenschau induzierten regionalökonomischen und räumlich- strukturellen Effekte. Die Erfassung der ökonomischen Effekte erfolgt dabei in Form einer Multiplikatoranalyse und durch eine Beschreibung des festgestellten Beschäftigungseffektes. Die räumlich- strukturellen Effekte werden durch Beschreibung der durchgeführten Maßnahmen sowie deren Ergebnisse dargestellt. In Kapitel 5 wird auf Basis der durchgeführten Umfrage im Einzelhandel, der Gastronomie und der Hotellerie in Bad Nauheim, eine Akzeptanzanalyse der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 durchgeführt. Hierbei werden u.a. die Erwartungshaltung und Einstellung der Unternehmer bezüglich der Durchführung der Landegartenschau erfasst, sowie weitere spezifische Fragestellungen untersucht. Eines der Hauptanliegen dieser Arbeit ist es, die Landesgartenschau Bad Nauheim zu bewerten. Neben der Beschreibung der ersten Effekte in Kapitel 4, wurde im sechsten Kapitel ein Evaluierungsansatz im Sinne einer ex-post Erfolgskontrolle hergeleitet, um eine Bewertung der Landesgartenschau Bad Nauheim vorzunehmen. 2

9 Einleitung Mit dem oben beschriebenen Vorgehen sollten die folgenden Leitfragen beantworten werden: Welche Effekte gehen von der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 auf die Stadt aus? Wurde die Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 als Instrument der Stadtentwicklung genutzt? Welche Erwartungshaltung und Einstellung hatten die Gastronomen, Hoteliers und Einzelhändler bezüglich der Landesgartenschau vor der Veranstaltung? Wie kann eine praktikable Systematik zur Evaluierung von Landesgartenschauen aussehen? Wie ist die Landesgartenschau Bad Nauheim zu bewerten? 3

10 Die Politik der Festivalisierung 2. Die Politik der Festivalisierung Mit dem Begriff Politik der Festivalisierung nach Häußermann und Siebel, ist die Konzentration der Stadtentwicklung auf große, für die jeweilige Stadt zumeist einmalige, Ereignisse bzw. Projekte gemeint. Dabei kann die Festivalisierung, von der Veranstaltung einer Olympiade über eine städtebauliche Großinvestition bis hin zu einer Landesgartenschau, unterschiedlichste Formen annehmen (vgl. Bloch 2003, S. 31 f). Einige Veranstaltungen sind aufgrund ihrer Teilnehmer oder ihrer Ausstrahlungskraft internationale Ereignisse, andere wiederum auf die nationale, regionale oder lokale Ebene ausgerichtet (vgl. Klent 1999, S. 39). Allen Arten von Großveranstaltungen ist gemein, dass sie durch ihre Impulswirkungen wirtschaftlichen Aufschwung in meist strukturschwächere Städte und Regionen bringen, sowie überregionales, möglichst internationales Interesse erregen, Investoren und Besucher in die Stadt bringen und vor allem Wachstum schaffen sollen, um die Städte und Regionen wettbewerbsfähig zu machen (vgl. Bloch 2003, S. 31 f) Warum Stadtentwicklung durch Großereignisse? Wie oben festgestellt, handelt es sich bei dem Phänomen Politik der Festivalisierung um die Konzentration der Stadtentwicklung auf die Durchführung eines einmaligen Großereignisses, wobei die Großereignisse als Motoren der Stadtentwicklung angesehen werden. Auch erfreut sich diese Form der Stadtentwicklung zunehmender Beliebtheit. Doch was sind die Gründe für diese auffällige Häufung von Großereignissen die mittlerweile durch deren Funktion als Stadtentwicklungsinstrument gerechtfertigt werden? Eines der Hauptgründe für die Ausrichtung von Großereignissen ist die Städtekonkurrenz. Städtekonkurrenz um die Ansiedlung von neuen Investoren ist zwar kein Phänomen, das erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist, allerdings haben sich die Rahmenbedingungen dafür erheblich verschärft. Zum einen stehen den Städten, im Vergleich zu früher, immer knappere finanzielle Mittel sowie rechtliche Kompetenzen zur Verfügung. Zum anderen haben die Internationalisierung der Kapitalverflechtung und des Kapitalverkehrs, sowie die Öffnung der Weltmärkte und der nationalen Grenzen, und insbesondere das Inkrafttreten der Wirtschafts- und Währungsunion in der Europäischen Union, den Wettbewerb intensiviert und den Strukturwandel der Wirtschaft beschleunigt. Sich international bemerkbar zu machen, und sich weiterhin als zukunftsträchtigen Standort für Investoren anzubieten, wird zusehends schwieriger. Das Gespenst der Städtekonkurrenz geht um. (Selle 1993, S.192 in Festivalisierung der Stadtpolitik). Nun tritt Stuttgart mit Mailand, Hannover mit Barcelona, Hamburg mit Rotterdam und Köln mit Lyon unmittelbar in Konkurrenz um deutsche, japanische, amerikanische und andre internationale Investoren. (Häußermann/Siebel 1993, S. 13). Städte wie 4

11 Die Politik der Festivalisierung Paris, Landon, Tokio und New York sind allein aufgrund ihrer Größe, ihrer Geschichte und ihrer traditionellen nationalen Dominanz international sichtbar und konkurrenzfähig. Sie bedürfen von daher keiner besonderen Anstrengungen um auf sich Aufmerksam zu machen. Hingegen müssen Städte wie Hannover oder Duisburg all ihre Kräfte auf die eine Großveranstaltung hin mobilisieren, um auf dem Weltmarkt für einen internationalen Investor, wenigstens für die Dauer der Großveranstaltung, überhaupt sichtbar zu werden. Nach Häußermann und Siebel ist die Festivalisierung also auch als Strategie der Schwächeren, denen die internationale Konkurrenz besondere Anstrengungen abverlangt, die sie nur ein Fest lang durchhalten können (Häußermann/Siebel 1993, S. 15), zu sehen. Zusätzlich wird der ohnehin schon starke Konkurrenzkampf der Städte, durch deren Abhängigkeit von externen Zuwendungen verschärft. In diesem Zusammenhang erweisen sich Großveranstaltungen als sehr effektive Instrumente um öffentliche Gelder zu mobilisieren und die Stadtmodernisierung durchzusetzen. Wer den Zuschlag für die Durchführung eines großen Ereignisses bekommt, kann sich der besonderen Aufmerksamkeit in Sachen Zuwendung aus öffentlichen Mitteln sicher sein. Aus diesem Grund bezeichnen Häußermann und Siebel große Ereignisse als sog. Subventionsumlenkungsmaschinen (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 16). Da die traditionellen Standortfaktoren (verkehrliche Erreichbarkeit, Rohstoffe, Arbeitskräfte) entweder überall vorhanden sind oder aufgrund des ökonomischen Strukturwandels nicht mehr die entscheidende Rolle bei der Standortwahl spielen, müssen die Städte sich immer wirkungsvoller als Standorte anbieten. Immer häufiger ist die Planung durch Projekte, Antwort auf diese neuen Herausforderungen. Man erhofft sich neben den unmittelbaren Wirkungen der Projekte, wie den Ausbau der Infrastruktur und Einnahmen aus dem Tourismus, weitere Anstoß- und Ausstrahlungseffekte auf die Standortqualität, das Image und damit Folgeinvestitionen Dritter. Dabei ist die bereits erwähnte Politik der großen Ereignisse, z.b. die Veranstaltung von Olympischen Spielen, Weltausstellungen oder Bundesgartenschauen, deren Impulse die Entwicklung der Stadt oder gar der ganzen Region positiv beeinflussen soll, nur eines der Extremen der Planung durch Projekte. Das andere Extrem der Planung durch Projekte stellt die sogenannte Strategie der tausend Blumen dar. Hierbei sollen durch verschiedene kleinere Projekte an verschiedenen Orten innerhalb einer Region, endogene Potentiale mobilisiert werden. Ein Beispiel einer Strategie der tausend Blumen stellt die Internationale Bauausstellung Emscher-Park dar (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 13 ff). Die Städte werden unsichtbar (Häußermann/Siebel 1993, S.15). Dies ist ein weiterer Grund warum in der Städtepolitik die Tendenz zur Festivalisierung seit den 80er Jahren deutlich zugenommen hat. Einzelne Städte sind im Siedlungsbrei (Häußermann/Siebel 1993, S.15) der großen Agglomerationen, wie Rhein-Main, Rhein-Ruhr oder Raum München kaum noch zu erkennen. Dieser Entgrenzung und dem Unsichtbarwerden der Stadt versucht die Stadtpolitik durch 5

12 Die Politik der Festivalisierung Großveranstaltungen entgegenzuwirken, indem sie wenigstens Inseln im Meer der Agglomeration (Häußermann/Siebel 1993, S.15) sichtbar macht. Die Festivalisierung der Stadtpolitik wird also auch genutzt, um die Besonderheiten einer Stadt hervorzuheben und den Bürgern dadurch eine Stadt zu bewahren, mit der sie sich identifizieren können (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 15, 28). Festivalisierung scheint also eine teils erzwungene, teils besonders effektive, jedenfalls notwendige Form moderner Stadtpolitik zu sein. (Häußermann/Siebel 1993, S.16). Neben den oben aufgeführten, hauptsächlich ökonomisch orientierten Gründen zur Durchführung eines Großereignisses in einer Stadt, verfolgt die politische Administration auch Ziele im eigenen Interesse. Nach Häußermann und Siebel bewirken Großereignisse eine nach innen gerichtete Mobilisierung des politisch-administrativen Systems. Der Zeitdruck und die spektakulären, sowie viel Aufmerksamkeit versprechenden Ziele, schaffen Aufbruchsstimmung in der Verwaltung und reißen diese aus dem Alltagstrott der bürokratischen Routine heraus. Als eine Art Eigendoping der Verwaltung bezeichnen Häußermann und Siebel diese auf sich selbst gerichtete Innovationsstrategie. Mit der Setzung und Verwirklichung spektakulärer Ziele will die Stadtpolitik ihre eigene Handlungsfähigkeit und auch ihre Daseinsberechtigung demonstrieren, sowie der Unsichtbarkeit von politischen Erfolgen für die Dauer eines Festes entfliehen. Doch das Eigendoping der Verwaltung hat auch negative Auswirkungen. Für die Schaffung der Sonderorganisationen (siehe Kapitel 2.2.) werden die kreativsten und engagiertesten Mitarbeiter zusammengefasst. Dadurch wird die Verwaltung qualitativ polarisiert in eine lahme für den Alltag und eine brillante für das große Ereignis (Häußermann/Siebel 1993, S. 22). Somit kann durch Großveranstaltungen und den damit verbundenen organisatorischen Folgen, ein Brain-Drain des normalen politisch-administrativen Systems bewirkt werden (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 21 f). Die angesprochene Unsichtbarkeit von politischen Erfolgen und somit für den Bürger scheinbare Verlust der Handlungsfähigkeit und der Handlungskompetenz, sowie die Glanzlosigkeit der Stadtpolitik haben ihre Ursache darin, dass viele gesellschaftliche Themen und Problemfelder mit denen sich die Stadtpolitik befasst unspektakulär sind. Die Lösung dieser Probleme bleibt für die große Mehrheit der Bevölkerung politisch unsichtbar. Beispielhaft soll hier die Renaturierung eines vergifteten Geländes aufgeführt werden. Eine Renaturierung vergifteter Böden ist aufwändig und kann mit hohen finanziellen und technischen Anstrengungen verbunden sein. Ist die Renaturierung vollzogen, und das Gelände kann wieder ohne 6

13 Die Politik der Festivalisierung Risiko genutzt werden, so hat man in den Augen der Mehrheit der Bevölkerung nur erreicht, dass auf einem Stück Erde wieder Gras wächst. Den Aufwand und die Kosten sieht man dem Ergebnis nicht an. Ein weiteres Problem ist die Individualisierung der Gesellschaft und die Heterogenisierung der gesellschaftlichen Interessen. Selbst in der breiten wohlhabenden Mittelschicht verlieren die einheitlichen Interessen an Bedeutung, zu Gunsten des Individuellen (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S.24 f). Diese Fragmentierung einheitlicher sozialer Schichten bewirkt einen Verfall gemeinsamer Werte, sodass die Politik unweigerlich Interessen von Minderheiten aufgreifen muss und somit eine Mehrheitsbeschaffung zu Gunsten einer Politik immer schwieriger wird. Hierin begründet sich die Attraktivität der Politik der Festivalisierung für die Stadtpolitik. Das Großprojekt, welches sichtbare und spektakuläre Erfolge liefert, soll zum einen die Handlungsfähigkeit und die Handlungskompetenz der Stadtpolitik demonstrieren, und zum anderen die heterogenen Interessen zu Mehrheiten vereinen (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 27). Oft ermöglicht die Ausrichtung einer Großveranstaltung auch eine Konsensfindung bzw. Kooperation zwischen rivalisierenden politischen Parteien. So hat die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 1972 in München, eine vorübergehende Kooperation, der SPD-regierten Stadt und des CSU-regierten Landes Bayern bewirkt (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 23) Merkmale von Großveranstaltungen Bevor im nächsten Kapitel verschiedene Typologisierungsmöglichkeiten von Großveranstaltungen vorgestellt werden, soll zunächst das Großereignis näher charakterisiert werden. Abgesehen von der erwähnten räumlichen, zeitlichen und thematischen Konzentration der Ressourcen und der Stadtpolitik auf das klar umrissene Ziel, des Großereignisses, gibt es weitere Merkmale die diese Form der Stadtentwicklung, Planung durch Projekte, charakterisieren. Diese werden nachfolgend erläutert. Öffentliche Präsenz Ein wesentliches Merkmal das eine Großveranstaltung/Großvorhaben von einem normalen Projekt unterscheidet, ist dass zusätzlich zu der zeitlichen, räumlichen und thematischen Konzentration der Ressourcen, das gesamte Projekt medienwirksam inszeniert wird. Dementsprechend steht es im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und wird ständig von der öffentlichen Meinung begleitet. Aufgrund der ständigen öffentlichen Präsenz des Projektes sowie der von außen vorgegebenen Fristen, sind der Zeit- und der Erfolgsdruck wesentlich höher als bei normalen Projekten (vgl. Bloch 2003, S. 32). 7

14 Die Politik der Festivalisierung Größe Großveranstaltungen und die damit verbundenen Großinvestitionen beeinflussen die Entwicklung und das Image einer Stadt in den Medien, in hohem Maße. Allerdings steigen mit der Größe einer Veranstaltung bzw. eines Projekts auch die finanziellen und politischen Risiken. Aus diesem Grund ist die finanzielle Belastung einer solchen Großveranstaltung, ohne die Unterstützung seitens des Staates, kaum zu bewältigen. Die bereits erwähnte hohe Konzentration der Ressourcen auf ein Projekt, verbunden mit der finanziellen Unterstützung seitens des Staates, macht es auch kleineren und finanziell schwächeren Städten möglich ein weithin sichtbares und imageprägendes Projekt zu stemmen (vgl. Bloch 2003, S. 32; Häußermann/Siebel 1993, S. 9). Wie bereits erwähnt, bezeichnen Häußermann und Siebel die Festivalisierung von daher auch als Strategie der Schwächeren, die die Anstrengungen die ihnen die internationale aber auch nationale Konkurrenz abverlangt, nur ein Fest lang durchhalten können (vgl. Kapitel 2.1.).Von dem Großprojekt erhofft man sich einen sogenannten Lokomotiveffekt, der die Entwicklung der Stadt und womöglich der gesamten Region, in kurzer Zeit einen großen Sprung nach vorne bringen soll (vgl. Bloch 2003, S. 32 f). Industriebrachen Bevorzugte Flächen für solche Veranstaltungen sind innenstadtnahe Industriebarchen, die im Zuge der Deindustrialisierung entstanden sind. Die Großprojekte sollen städtebauliche Lücken wieder schließen, die die abwandernde Großindustrie in den Städten hinterlassen hat (vgl. Bloch 2003, S. 33; Häußermann/Siebel 1993, S. 9). Sonderorganisationen Für die Planung und Durchführung von Großprojekten werden in der Regel neue Träger, Projektgruppen, Entwicklungsgesellschaften und andere Sonderorganisationen gegründet. Der Grund dafür ist, dass den vorhandenen polotisch-administrativen Strukturen die Bewältigung der bevorstehenden Aufgaben fast nie zugetraut wird. Dabei agieren die öffentlichen Verwaltungen in den neu gegründeten Trägergesellschaften nur noch als Partner unter anderen, denn es werden auch andere öffentliche Körperschaften, Verbände und private Investoren beteiligt (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 9). Wettbewerbsorientierung Als Instrument der Städtekonkurrenz genutzt, soll die Durchführung von Großveranstaltungen den Bekanntheitsgrad einer Stadt sowie der gesamten Region möglichst über die nationalen Grenzen hinaus steigern, und Investitionen und Besucher von außerhalb in die Stadt lenken. Man bemüht sich um überregionale und internationale Aufmerksamkeit, um dadurch als Standort für neue gewerbliche Investitionen attraktiver zu werden. Ein wesentliches Ziel ist auch die Erlangung von öffentlichen Zuschüssen aus Landes- und Bundesmitteln (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 10). Wie bereits 8

15 Die Politik der Festivalisierung erwähnt, können sich die Städte, mit dem Zuschlag zur Durchführung von Großprojekten, der besonderen Aufmerksamkeit seitens des Staates in Sache finanzielle Zuwendung der öffentlichen Hand sicher sein (vgl Häußermann/Siebel1993, S. 16). Umsetzungsorientierung Wie unter Punkt Sonderorganisationen erwähnt, werden für die Planung und Durchführung von Großprojekten Sonderorganisationen und Public-Private-Partnerships gegründet. Das gesamte Projekt soll in einer Hand organisiert (Häußermann/Siebel 1993, S. 10) werden. Man realisiert selber und ist selber Manager (Häußermann/Siebel 1993, S. 10), kein Bestandteil der Projektverwirklichung soll mehr an Außenstehende abgegeben werden Typologisierung und Definition von Großveranstaltungen Ergänzend zu den Merkmalen von Großveranstaltungen werden nachfolgend die Kriterien aufgeführt, anhand derer eine Typologisierung der Großereignisse erfolgen kann. Die für die Klassifizierung von Großveranstaltungen relevanten Kriterien sind, wie der Abbildung 1 zu entnehmen ist, die zeitliche Dimension, der Inhalt, die Bedeutung/Größe und die Außergewöhnlichkeit der Veranstaltung. Die aufgezählten und nachfolgend erläuterten Kriterien eignen sich im unterschiedlichen Maße zur Typologisierung von Großveranstaltungen. Abbildung 1: Kriterien zur Typologisierung von Großveranstaltungen Quelle: Weiß 2008, S.29 9

16 Die Politik der Festivalisierung Die zeitliche Dimension Zur Klassifizierung von Großveranstaltungen bietet sich zunächst die zeitliche Dimension der jeweiligen Veranstaltung an. Hierbei kann die Dauer und die Periodizität unterschieden werden. Die Dauer einer Großveranstaltung ist von vornherein begrenzt und kann zwischen wenigen Stunden (z.b. ein Konzert) bis hin zu mehreren Monaten (z.b. eine Gartenschau) liegen. Zugleich bewirkt die zeitliche Beschränkung einer Veranstaltung ihre Einmaligkeit. Weiterhin ist die zeitliche Beschränkung der Großveranstaltungen ein wesentliches Unterscheidungskriterium zu permanenten Großattraktionen (Weiß 2008, S. 29) wie z.b. Museen und Freizeitparks oder auch zu baulichen touristischen Ressourcen wie dem Eiffelturm, der eine bauliche Folgeerscheinung einer Großveranstaltung, der Weltausstellung 1889, ist (vgl. Weiß 2008, S. 29; Stannek 2000, S. 30). Somit stehen die potentiellen Besucher der jeweiligen Großveranstaltung vor der Entscheidung, das spezielle Event zum gegeben Zeitpunkt zu besuchen oder dies gegebenenfalls niemals tun zu können. Selbst wenn eine Veranstaltung in regelmäßigen Abständen stattfindet, so ist doch jedes Ereignis durch einen eigenen besonderen Charakter geprägt. So werden beispielsweise bei Olympischen Spielen unterschiedliche Sportarten ausgetragen; bei FIFA Fußballweltmeisterschaften ändern sich die teilnehmenden Nationen, Gartenschauen (Internationale-, Bundes-, Landesgartenschauen) sind durch ihr individuelles und einmaliges Rahmenprogramm sowie durch die individuelle Gestaltung des Gartenschaugeländes geprägt (vgl. Weiß 2008, S. 30). Das Kriterium Dauer kann, laut Stannek in Anlehnung an Travis und Croize, in die drei folgenden Kategorien gegliedert werden: 1. Veranstaltungen mit einer Dauer von 1-6 Tagen, wie z.b. die Industriemesse in Hannover oder die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt. 2. Ereignisse mit einer Dauer von 1-4 Wochen, wie z.b. die Cebit in Hannover oder Sportgroßveranstaltungen wie die Olympischen Spiele oder Fußballweltmeisterschaften. 3. Veranstaltungen die sich über einen Zeitraum von 1 + x Monaten erstrecken, wie beispielsweise Bundes- und Landesgartenschauen oder Weltausstellungen (vgl. Stannek 2000, S. 28, zitiert nach Travis/Croize, S. 62 f) Im Rahmen der zeitlichen Dimension als Typologisierungsmerkmal von Großveranstaltungen, kann die Periodizität, zusätzlich zu der zeitlichen Begrenzung von Großveranstaltungen, als ein Klassifizierungsmerkmal herangezogen werden. Hierbei können die Ereignisse in einmalige, zyklische und aperiodische Kategorien der Periodizität untergliedert werden: 10

17 Die Politik der Festivalisierung Einmalige Events: diese sind aufgrund ihrer Zusammensetzung und ihres Anlasses nicht wiederholbar. Nach Weiß können dies spezielle Konzerte und politische Ereignisse sein. Beispielhaft wird hier die Übergabe der ehemaligen Kronkolonie Honkong an die Volksrepublik China am 30. Juni 1997 genannt (vgl. Weiß 2008, S. 30 f). Zyklische Events: zyklische Events sind wiederkehrende Veranstaltungen, die in regelmäßigem Turnus veranstaltet werden. Sie weisen zeitliche Mindestabstände von einem, zwei, vier oder zehn Jahren auf. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen sind sie durch die projektbezogenen Bautätigkeiten, wie der Bau von Stadien, der Infrastruktur und Unterkünfte für Besucher und Teilnehmer begründet. Zum anderen durch die kommerzielle Strategie der Veranstalter und der Rechteinhaber. So liegt beispielsweise der Reiz eine Fußballweltmeisterschaft zu veranstalten insbesondere darin, dass sie nur alle vier Jahre und zudem stets in einem anderen Land stattfindet. Auf diese Weise werden Sättigungs- und Ermüdungserscheinungen sowohl bei den Besuchern, als auch den Teilnehmern vermieden, und das Ereignis bleibt auch aus finanziellen Gesichtspunkten reizvoll und tragbar (vgl. Stannek 2000, S. 25 f). Zu zyklischen Veranstaltungen zählen insbesondere Sportgroßveranstaltungen wie Olympische Spiele und FIFA Fußballweltmeisterschaften. Aber auch Großveranstaltungen wie Gartenschauen oder die Documenta, werden häufig in zyklischen Rhythmen veranstaltet (vgl. Weiß 2008, S. 31). Aperiodische Events: zu dieser Kategorie zählen Großveranstaltungen die in unregelmäßigen Zeitabständen wiederkehren. Dazu gehören beispielsweise Weltausstellungen (vgl. Weiß 2008, S. 31), die seit der ersten Weltausstellung 1851 in Londoner, in unregelmäßigen Abständen stattfinden (vgl. Weiß 2008, S. 1, 31). Allerdings lässt die Periodizität keine eindeutige Abgrenzung der Großveranstaltungen zu. Es ist zwar möglich Veranstaltungen einer der drei oben genannten Kategorien zuzuordnen, die Aussagekraft dieser Indikatoren lässt jedoch keine ausreichenden Rückschlüsse auf die Eigenschaften und Besonderheiten der jeweiligen Veranstaltungen zu. Weiterhin bestehen keine eindeutigen Korrelationen mit den anderen in diesem Kapitel zur Typologisierung der Großereignisse aufgeführten Kriterien. Das bedeutet, dass die Periodizität auch auf diese keine allgemeingültigen Rückschlüsse erlaubt. So bedeutet das beispielsweise, dass ein einmaliges Event höhere Besucher- und Teilnehmerzahlen sowie Investitionskosten aufweisen kann als eine zyklische oder aperiodische Veranstaltung. Jedoch gilt diese Argumentationskette auch in umgekehrter Richtung (vgl. Stannek 2000, S. 26). Das Kriterium Dauer hingegen erlaubt einige Rückschlüsse auf die Eigenschaften der Großveranstaltung. So besteht ein direkter Bezug der Veranstaltungsdauer zu dem Organisationsaufwand und zu den Wirkungsphasen. Die Dauer korreliert positiv mit den Vorbereitungs- und Wirkungsphasen, was bedeutet, dass eine Veranstaltung die mehrere Monate dauert, längere Vorbereitungs- und Wirkungsphasen aufweist, als eine Veranstaltung von nur wenigen 11

18 Die Politik der Festivalisierung Tagen. Weiterhin bestehen i.d.r. positive Zusammenhänge zwischen der Dauer und den Größenindikatoren. Daraus folgt, dass je länger eine Veranstaltung dauert, desto größer sind die Besucher- und Teilnehmerzahlen sowie die Investitionskosten und oftmals auch der Flächenbedarf. Zusätzlich kann laut Stannek aufgrund der positiven Korrelation zwischen den Größenindikatoren und der Dauer einer Veranstaltung, die These vertreten werden, dass der Image- und Werbeeffekt einer Veranstaltung mit der Dauer der Veranstaltung zunimmt (vgl. Stannek 2000, S. 28 f). Somit ist die zeitliche Begrenzung einer Großveranstaltung ein geeignetes Kriterium, um diese von permanenten Großattraktionen und auch untereinander abzugrenzen, und begründet zugleich die Einmaligkeit der Veranstaltung. Von daher müssen Großveranstaltungen das Kriterium der zeitlichen Begrenzung erfüllen (vgl. Weiß 2008, S. 31). Inhalt Unterschiedliche Großveranstaltungen haben unterschiedliche gesellschaftliche Themen und Inhalte nach denen sie klassifiziert werden können. Weiß unterscheidet hierbei sieben Kategorien die typische Elemente der modernen Gesellschaft reflektieren (Weiß 2008, S. 31): Kultur, Kunst und Entertainment, Wirtschaft und Handel, Sport, Wissenschaft und Ausbildung, Freizeit, Politik. Je nach Ausprägung können einzelne Events in mehrere Kategorien fallen. In Abbildung 2 sind ausgewählte Veranstaltungen nach dem Kriterium Inhalt gegliedert. Jedoch ist dieses Kriterium für eine klare Abgrenzung von Großveranstaltungen ebenfalls nicht ausreichend (vgl. Weiß 2008, S. 31). Abbildung 2: Kategorisierung von Großveranstaltungen nach Inhalten Quelle: Weiß 2008, S

19 Die Politik der Festivalisierung Größe und Bedeutung Schon aus dem Begriff Großveranstaltung ergibt sich der Hinweis darauf, dass die Größe eine wichtige Dimension zur Abgrenzung und Definition von Großveranstaltungen ist. Die Größenkennziffern (Bedeutungskennziffern) werden dabei in die Kategorien volumenbasierte, monetäre und psychologische Kennziffern untergliedert (vgl. Weiß 2008, S. 32 f). Die volumenbasierten Kennziffern bei Großveranstaltungen werden durch die Anzahl der involvierten Personen und den Flächenbedarf der Veranstaltung definiert. Zu den involvierten Personen eines Events zählen die Teilnehmer, die Besucher und die Medienvertreter vor Ort. Dabei stellt sich die Erfassung der Teilnehmer und der Medienvertreter als vergleichsweise leicht dar, denn diese müssen von den Veranstaltern zugelassen (akkreditiert) werden. Auch die Anzahl der involvierten Besucher lässt sich z.b. durch die Anzahl der verkauften Eintrittskarten bei Sportgroßveranstaltungen oder die Zahl der Eintritte auf ein Ausstellungsgelände relativ leicht erfassen. Schwierig wird es, wenn die Besucher z.b. die Möglichkeit haben, ein Gelände mehrfach zu besuchen oder eine Person während des Eventzeitraumes verschiedene Veranstaltungen besuchen kann. Der Flächenbedarf, als die zweite volumenbasierte Kennziffer einer Veranstaltung, ist bei Veranstaltungen, die auf ein Ausstellungsgelände beschränkt sind (z.b. Weltausstellungen oder Gartenschauen), offenkundig. Bei Sportgroßveranstaltungen ist der Flächenbedarf nicht immer eindeutig zu beziffern (vgl. Weiß 2008, S. 33 f). Die monetären Kennziffern, die Kosten, weisen einen direkten Bezug zu den beiden volumenbasierten Kennziffern auf, und werden von diesen unmittelbar beeinflusst. Zum einen müssen Investitionen zur Errichtung der erforderlichen Veranstaltungsstätten getätigt werden, zum anderen ist es meist erforderlich, die vorhandene Infrastruktur für die Veranstaltung auszubauen, um die Besuchermassen bewältigen zu können. In diesem Zusammenhang sollen kurz die Planungen für die Olympischen Spiele Peking 2008 beispielhaft aufgeführt werden: Peking plante rund zwei Milliarden US-Dollar für den Neubau von Sportstätten ein. Zusätzlich wurden Gesamtinvestitionen in einer Höhe von 38 Milliarden US-Dollar in 860 Projekten für den Ausbau der städtischen Infrastruktur und zur Verschönerung des Stadtbildes eingesetzt. Nicht selten ist auch die angestrebte Schaffung von dauerhaften und touristisch attraktiven Wahrzeichen ein wesentlicher Kostenfaktor. Die Wahrzeichen sollen die Außergewöhnlichkeit (Weiß 2008, S. 35) einer solchen Großveranstaltung wiederspiegeln. Zu diesem Zweck werden oft außergewöhnliche Architekturstile verwirklicht und Stararchitekten verpflichtet. So wurde z.b. für den Umbau des Athener Olympiastadions, für die Olympischen Spiele 2004, der spanische, international anerkannte Architekte Santiago Calatrava engagiert. Somit belaufen sich die Kosten zur Durchführung einer Großveranstaltung regelmäßig in Milliardenhöhe (vgl. Weiß 2008, S. 34 ff). 13

20 Die Politik der Festivalisierung Mit der Ausrichtung einer Großveranstaltung bekommt der Gastgeber, je nach Veranstaltung, die Gelegenheit sich überregional und womöglich international zu präsentieren, und somit positive Images aufzubauen und gegebenenfalls negative Images abzubauen. Dies ist eine weitere Größenkennziffer nach Weiß, die psychologische Bedeutung von Großveranstaltungen. Damit sind positive Image- und Werbeeffekte gemeint, die der Gastgeber mit der Durchführung einer Großveranstaltung erzielen kann. Die psychologische Bedeutung einer Veranstaltung wird direkt durch die Gesamtheit der volumenbasierten und monetären Kennziffern beeinflusst. Die erhofften Effekte versucht man durch die Errichtung architektonischer Wahrzeichen, die Demonstration einer perfekten Veranstaltung sowie die herzliche Begrüßung der Besucher zu erzielen. Allerdings hängen die Werbewirkung und der Imageaufbau vom Medieninteresse an der jeweiligen Veranstaltung ab. Das Medieninteresse hingegen ist abhängig vom potentiellen Zielmarkt und somit von der Größe und Bedeutung des Events. Denn je größer eine Veranstaltung ist, umso größer und internationaler ist der Einzugsbereich der potentiellen Besucherzielgruppe und umso internationaler ist das Medieninteresse und die Medienwirkung. Aus diesem Grunde kann auch der Wert der Fernsehübertragungsrechte als Indikator der Bedeutung und zur Kategorisierung herangezogen werden (vgl. Weiß 2008, S. 38). Roche führte die beiden Kriterien Besucherzielgruppen und Medienwirkung als Abgrenzungskriterien von Großveranstaltungen ein, und ermöglichte somit deren Differenzierung. In Anlehnung an Roche hat Weiß in Abbildung 3 die Kategorisierung der verschiedenen Events dargestellt. Diese Untergliederung hat in der Literatur eine gewisse Bedeutung erlangt. Weiterhin können Großveranstaltungen wie die FIFA- Fußballweltmeisterschaft (Mega-Event, siehe Abbildung 3) die nationale Identität, und regionale Großveranstaltungen wie Landesgartenschauen (Community Event, siehe Abbildung 3), die regionale und lokale Identität stärken (vgl. Weiß 2008, S. 36 ff). Abbildung 3: Kategorisierung von Großveranstaltungen nach den Kriterien Besucherzielgruppe und Medienwirkung Quelle: Weiß 2008, S. 38 Die hier erläuterten größenbezogenen Kennziffern korrelieren eng miteinander und lassen deshalb eine Typologisierung von Ereignissen und deren Einordnung in ein Größenraster zu. 14

21 Die Politik der Festivalisierung Außergewöhnlichkeit Als ein weiteres Kriterium zur Typologisierung von Großveranstaltungen kann die Außergewöhnlichkeit herangezogen werden. Damit ist die strukturelle und organisatorische Außergewöhnlichkeit gemeint. So müssen z.b. für Mega-Events wie Olympische Spiele, FIFA Fußballweltmeisterschaften und Weltausstellungen zum einen neue temporäre Organisationsgesellschaften gegründet werden, zum anderen findet vor der Vergabe der Events an die Austragungsorte ein formaler Bewerbungsprozess statt. Eine internationale Leitmesse wie die CeBIT in Hannover erfüllt diese Kriterien nicht, da diese der Messegesellschaft Deutsche Messe AG angehört und durch diese organisiert wird (vgl. Weiß 2008, S. 39 f). Nach Weiß werden Internationale Leitmessen, anders als z.b. Olympische Spiele (Mega-Event), der Kategorie Special Event zugeordnet (vgl. Abbildung 3). Andererseits werden die beiden Kriterien, formaler Bewerbungsprozess und Gründung einer temporären Organisationsgesellschaft, beispielsweise von Landesgartenschauen erfüllt, die der Kategorie Community Event zugeordnet werden (vgl. Abbildung 3). Selbst die lange Vorlaufzeit zur Vorbereitung auf die Veranstaltung ist z.b. den Olympischen Spielen und den Landesgartenschauen gemein. Auch ohne die Berücksichtigung der Kategorisierung nach den beiden Kriterien Besucherzielgruppe und Medienwirkung in Abbildung 3 ist es offenkundig, dass die Großveranstaltungen Olympische Spiele und Landesgartenschau nicht der gleichen Kategorie von Events angehören können. Somit lässt auch die Außergewöhnlichkeit keine klare Abgrenzung von Großveranstaltungen zu. Mit den in diesem Kapitel zur Differenzierung von Großveranstaltungen aufgeführten Kriterien, ging es Weiß insbesondere darum, Kriterien zur Abgrenzung von Mega-Events von anderen Großveranstaltungen aufzuzeigen. Allerdings eignen sich diese auch, um Großveranstaltungen grundsätzlich voneinander abzugrenzen. Dies belegt die Übereinstimmung mit den Kriterien von Stannek, die er zur Typologisierung von Großveranstaltungen aufgeführt hat (vgl. Abbildung 4). Anders als HÄUßERMANN und SIEBEL sowie BLOCH, scheint WEIß einmalige Großinvestitionen, wie beispielsweise die Londoner Docklands, nicht unter das Begriffstermini Großveranstaltung, Großereignis und Event zu zählen. 15

22 Die Politik der Festivalisierung Abbildung 4: Kriterien zur Einordnung von Großveranstaltungen nach Stannek Kriterien Größe Besucher-/ Teilnehmerzahl Flächenbedarf Projektbedingte Investitionen und Gewinne/Verluste Image-/ Werbewirkung Periodizität einmalig regelmäßig unregelmäßig/ aperiodisch Dauer 1-6 Tage 1-4 Wochen 1 + x Monate Quelle: eigene Darstellung nach Stannek 2000, S. 19 In Anlehnung an die Definition von Mega-Events nach Weiß kann für Großveranstaltungen generell zusammengefasst werden: Großveranstaltungen sind einmalige oder wiederkehrende Ereignisse von zeitlich begrenzter Dauer, die auch wenn sie wiederkehren einen individuellen Charakter besitzen und somit einzigartige Ereignisse darstellen. Abhängig von der Größe und Bedeutung der Großveranstaltung bewirken sie eine mediale Aufmerksamkeit und erzeugen eine bestimmte Anziehungskraft auf Besucher aus unterschiedlich großen Einzugsgebieten. Oft folgt die Vergabe einem formalen Bewerbungsprozess, und für die Planung und Durchführung der Großveranstaltung werden meist Sonderorganisationen gegründet (vgl. Weiß 2008, S. 40 f) Gefahren einer projektorientierten Planung Neben den in Kapitel 2.1 beschriebenen positiven Wirkungen, die mit der Durchführung einer Großveranstaltung angestrebt werden, birgt eine solche projektorientierte Planung auch Risiken, die unerwünschte Effekte zur Folge haben können. Fehleranfälligkeit Durch die Vorgabe wesentlicher Rahmenbedingungen, wie Beginn und Dauer, von außen, sind Großereignisse bzw. Großprojekte gegenüber Veränderungen sehr unflexibel. Auf diese Weise werden starker Zeitdruck und Sachzwänge erzeugt, die eine Reaktion auf Fehlentwicklungen oder Veränderungen der Ausgangsbedingungen so gut wie unmöglich machen. Zeitdruck kann zudem zu Qualitätsverlusten führen. Merkmale von Großveranstaltungen wie die Konzentration der Ressourcen und der Termindruck, die dieses Instrument sehr effektiv machen, machen es somit zugleich sehr fehleranfällig (vgl. Bloch 2003, S. 35 f). Auch die langen Vorlaufzeiten, verbunden mit hohen Kosten, 16

23 Die Politik der Festivalisierung werden allein durch das Gelingen des Ereignisses gerechtfertigt und erhöhen somit den Erfolgsdruck. Solche Ein-Punkt-Strategien sind unflexibel und erlauben kaum Alternativen. Deshalb muss alles wie geplant funktionieren, da sonst alle Bemühungen und der finanzielle Aufwand der Vorlaufzeit umsonst waren (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 29 f). Oaseneffekt Durch die starke Fokussierung der monetären und personellen Ressourcen auf die Vorbereitung und Durchführung des einen Großereignisses werden andere Problembereiche an den Rand der politischen Aufmerksamkeit gedrängt. Insbesondere Probleme, die schwer lösbar oder sozialer Art sind und zudem wenig spektakuläre Erfolge versprechen, die also ohnehin kaum Beachtung finden, werden zusätzlich vernachlässigt und ihnen die Ressourcen entzogen. Häußermann und Siebel haben in diesem Zusammenhang den Begriff Oaseneffekt geprägt. Demnach trocknet die vorübergehende Konzentration der Kräfte auf einen Höhepunkt andere (Zeit)-Räume der Politik aus (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S.28). Geringere politische Kontrolle durch Deregulierung Wie bereits erwähnt, werden für die Planung und Durchführung von Großereignissen neue Träger, Projektgruppen und Entwicklungsgesellschaften in Form von Public-Private-Partnerships gegründet, und somit die Organisation des Ereignisses außerhalb der Verwaltung und außerhalb der parlamentarischen Kontrolle getätigt. Es entstehen neue Wachstumskoalitionen (Bloch 2003, S. 36), die die städtische Entwicklungspolitik stark beeinflussen und dabei die Belange schwächerer Akteure gerne übersehen. Das Großereignis wird auch genutzt, um schon seit längerem geplante und gewollte Maßnahmen zu legitimieren und durchzuführen (vgl. Bloch 2003, S. 36 ff). Festivalisierung dient dazu, Akzeptanz zu beschaffen für eine von oben, innerhalb einer wirtschaftlichen und politischen Machtelite formulierten Politik. (Häußermann/Siebel 1993, S. 30). Unterdrückung endogener Potentiale Durch die strengen zeitlichen, finanziellen und räumlichen Vorgaben der Rahmenbedingungen sind Großereignisse durch eine hohe Abgeschlossenheit nach außen gekennzeichnet. Von daher werden Diskussionen oder gar Mitbestimmung seitens der Bevölkerung als störend empfunden. Ideen oder Vorschläge von Außenstehenden sind kaum erwünscht (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 30). Die Eigeninitiative der Bürger wird, insbesondere wenn sie nicht in das enge Raster der Vorgaben passt, oft im Keim erstickt und das Gemeinwohl geht in der Projektorientierung unter (vgl. Bloch 2003, S. 36 ff). Die für das Projekt gegründete innovative Sonderorganisation versucht die Masse der Bürger, die von den Entscheidungsprozessen ausgeschlossen und dadurch artikulationsunfähig sind, zu begeistern und infolgedessen Folgebereitschaft zu erzeugen. Auf diese Weise werden die Regeln demokratischer Konsensbildung unterlaufen (vgl. Häußermann/Siebel 1993, S. 30). 17

24 Die Politik der Festivalisierung Die hier kurz skizzierten Gefahren und Nachteile der projektorientierten Planung kommen dann zum Tragen, wenn Deregulierung und ökonomische Interessen zu starken Einfluss gewinnen. 18

25 Gartenschauen 3. Gartenschauen Nach dem in den vorangegangenen Kapiteln das Phänomen Großveranstaltung, ihre Merkmale, Typologisierungsmöglichkeiten und die Funktion als Stadtentwicklungsinstrument im Allgemeinen vorgestellt wurden, folgt nun die Schwerpunktlegung auf das Großereignis Gartenschau und im nächsten Schritt eine weitere Konkretisierung auf die Landesgartenschauen Geschichte der Gartenschauen in Deutschland Gartenschauen haben in Deutschland eine lange Tradition. Der Ursprung ist bis in das 15. Jahrhundert zurückzuführen. Bedingt durch den zunehmenden Warenaustausch zwischen den europäischen Ländern und ihren Kolonien, begannen damals Forschungsreisende, exotische Pflanzen nach Europa zu bringen. Zuweilen stellten sie die Pflanzen in ihren privaten Gärten und Glashäusern aus und luden Pflanzenliebhaber zur Besichtigung ein. Durch das wachsende Interesse an Garten und Gartenkunst begannen auch die Gärtner ihre Zuchterfolge in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Anfang des 19. Jahrhunderts fanden die ersten Zusammenschlüsse von Pflanzenliebhaber zu Gesellschaften und Vereinen statt (vgl. Gebhard 2001, S.52). Bereits um 1830 wurden die ersten Obst-, Gemüse und Blumenausstellungen von Gartenbauvereinen veranstaltet. Bei diesen Veranstaltungen, die lediglich wenige Tage dauerten, handelte es sich um Verkaufsausstellungen, bei denen neben der Präsentation, der Verkauf von gärtnerischen Produkten im Vordergrund stand. Diese Veranstaltungen waren die Vorläufer der ersten Gartenschau, der Internationalen Gartenbauausstellung in Hamburg im Jahre Auf einer Fläche von 14 Hektar präsentierten 420 Austeller aus dem In- und Ausland während der 11 tägigen Veranstaltung vom 2. bis zum 12. September ihre Exponate (vgl. Dallmann 1987, S.78). Die Internationale Gartenbauausstellung wurde ein großer Erfolg und veranlasste die Hansestadt, nach den beiden zehntägigen Internationalen Gartenbauausstellungen 1887 und 1896 in Dresden, eine weitere Internationale Gartenbauausstellung im Jahre 1897 auszurichten. Mit dieser Gartenbauausstellung begannen die Gartenschauen von heute. Zum ersten Mal dauerte die Veranstaltung über einen Zeitraum einer Vegetationsperiode, vom 1. Mai bis zum 4. Oktober, und konzentrierte sich nicht nur auf die Ausstellung schöner Gartenprodukte, sondern das gesamte Gelände wurde als Teil der Ausstellung konzipiert und dem Publikum präsentiert. Sämtliche Elemente, die die heutigen Gartenschauen bestimmen, waren bei der Internationalen Gartenbauausstellung 1897 in Hamburg erstmals vorhanden: Wettbewerb, Gestaltung eines Gesamtparks und halbjährige Dauer der Ausstellung (vgl. Gebhard 2001, S.52 f) fand die Allgemeine Gartenbauausstellung Darmstadt in Verbindung mit einer Kunstausstellung statt. Hier sollten künstlerische Entwürfe von Städteanlagen unter Wahrung natürlicher Elemente geschaffen 19

26 Gartenschauen werden. Die darauf folgenden Gartenschauen waren jeweils mit spezifischen Zielen verbunden. So z.b. die Neuanlage eines Vergnügungsparks mit Festhalle bei der Gartenschau 1930 in Breslau, die Schaffung der Musterhaussiedlung Framersdorf während der Gartenschau München 1933 und die Schaffung eines neuen Naherholungsgebietes durch den Umbau einer Steinbruchdeponie während der 3. Reichsgartenschau auf dem Stuttgarter Killesberg Mit dem Umbau der Steinbruchdeponie zum Naherholungsgebiet verfolgte erstmals eine Gartenschau den Zweck der Neuschaffung einer Grünanlage. Ein Ziel, das bis heute ein wichtiger Bestandteil zur Begründung von Gartenschauen ist. Im Jahre 1950 war der Stuttgarter Killesberg auch der Austragungsort der ersten Nachkriegsgartenschau, wobei schnell die Funktion der Gartenschau als Instrument zum Wiederaufbau zerstörter Stadtbereiche und zur Umwandlung zerstörter Bereiche zu Naherholungsgebieten erkannt wurde. Seit 1951 finden in ununterbrochener Reihenfolge, im Abstand von zwei Jahren, Bundesgartenschauen statt, wobei in jedem zehnten Jahr eine Internationale Gartenbauausstellung veranstaltet wird. Der Begriff Bundesgartenschau ist jedoch irreführend, da nicht der Bund, sondern das jeweilige Bundesland Zuschussgeber ist. Zusätzlich werden seit 1980 in Deutschland Landesgartenschauen durchgeführt (vgl. Dallmann 1987, S.79 f). Die Landesgartenschauen sind aus den Bundesgartenschauen mit dem Ziel hervorgegangen, die Wirkungen von Gartenschauveranstaltungen auch auf Klein- und Mittelstädte zu übertragen (Feser/Wüst 2002, S.1). Beginnend mit der gemeinsamen Landesgartenschau in Ulm / Neu-Ulm der Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern im Jahr 1980, führen mittlerweile alle Bundesländer, bis auf das Saarland und die Stadtstaaten, in regelmäßigen Abständen Landesgartenschauen durch. Allein im Jahr 2010 finden bundesweit sechs Landesgartenschauen statt (Bad Nauheim in Hessen, Aschersleben in Sachsen-Anhalt, Hemer in Nordrhein-Westfalen, Bad Essen in Niedersachsen, Rosenheim in Bayern, Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg). Mit der Zeit hat nicht nur die Anzahl der Landesgartenschau durchführenden Bundesländer, sondern auch die Typenvielfalt zugenommen. So werden mittlerweile in mehreren Bundesländern, neben den traditionellen großen Landesgartenschauen, die sogenannten Kleinen Landesgartenschauen ausgerichtet (vgl. Feser 2000 a, S.67). Damit soll auch kleineren Städten und Gemeinden die Möglichkeit gegeben werden, nachhaltige Verbesserungen der Freiraumsituation, der Wohnqualität und somit der Lebensqualität insgesamt zu erreichen. Anhand dieser kurzen Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Gartenschauen in Deutschland wird ersichtlich, dass es diesbezüglich eine durchaus lange Tradition gibt. Zudem haben die Gartenschauen anscheinend nichts an ihrer Attraktivität verloren, sondern im Gegenteil an Häufigkeit der Durchführung, an Anzahl der durchführenden Bundesländer sowie an Typenvielfalt zugenommen (vgl. Dallmann 1987, S. 80). 20

27 Gartenschauen 3.2. Der Funktionswandel von Landesgartenschauen Trotz der oben beschriebenen zunehmenden Ausdifferenzierung finden allein im Jahr 2010 bundesweit sechs große Landesgartenschauen statt. Dies zeigt zum einen, dass die Landesgartenschauen als Instrument der räumlichen Wirtschaftsentwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnen, zum anderen den intensiven Wettbewerb der Veranstaltungsorte um potenzielle Besucherströme. Die heute vorherrschende Orientierung von Landesgartenschauen ist in zunehmendem Maße durch die Bündelung der beiden Politikformen der regionalen Struktur- und lokalen Stadtentwicklung charakterisiert und kennzeichnet damit ihren strategischen Wandel. In den Anfängen der Landesgartenschauen dienten diese reinen Blumen- und Leistungsschauen der Grünen Berufe (Gartenund Landschaftsbau, Baumschulen, Gärtnereien sowie Landschaftsarchitekten) und hatten dementsprechend Messecharakter. Heute dominiert der strukturpolitische Ansatz (siehe unten). Landesgartenschauen werden zunehmend als ein integratives Instrument der Wirtschafts- und Regionalförderung betrachtet und der entwicklungspolitische Charakter wird in den Vordergrund gestellt. Mittlerweile werden Landesgartenschauen in regionale bzw. lokale Entwicklungskonzepte eingebettet. Die erwähnten anfänglichen Zielsetzungen, wie die Durchführung von Demonstrations- und Leistungsschauen der Grünen Berufe und Verbände sowie die Schaffung neuer Naherholungs- und Freizeitangebote haben eine Erweiterung um komplexe Zielsetzungen im ökonomischen, sozialen und räumlichstrukturellen Bereich erfahren. In zunehmendem Maße sollen nicht nur die Veranstalterstädte von den Wirkungen der räumlich lokal konzentrierten Maßnahmen der Landesgartenschauen profitieren, auch die jeweiligen Regionen sollen durch Ausstrahlungseffekte wirtschaftlichen Aufschwung, Imageverbesserungen und räumliche Strukturverbesserungen erfahren. Somit erhalten Landesgartenschauen eine ständig wachsende Bedeutung im Bereich des Regionalmarketing (Feser/Wüst 2002, S.1). Bei der Vergabe der Landesgartenschauen an die durchführenden Städte, verfolgen die Landesregierungen unterschiedliche Strategien, welche sich in den unterschiedlichen räumlichen Verteilungsmustern der Landesgartenschau-Standorte widerspiegeln, und die gezielte Verwendung dieses Instruments als Steuerungsmittel für die räumliche Entwicklung erkennen lassen. Zum einen sollen bei der Vergabe der Landesgartenschauen an Standorte in eher strukturschwachen Räumen, dauerhafte Strukturen entwickelt und gesichert werden, zum anderen soll die Durchführung von Landesgartenschauen in wirtschaftlich starken Regionen die vorhandenen Standortfaktoren stärken, um Synergieeffekte zu erzeugen. So ist beispielsweise in dem räumlichen Verteilungsmuster der Landesgartenschauen in Bayern, die Strategie zur Entwicklung strukturschwacher Räume durch Landesgartenschauen und den damit 21

28 Gartenschauen verbundenen wirtschaftlichen Impulsen erkennbar. Das bayerische Verteilungsmuster weist eine gleichmäßige räumliche Verteilung der Standorte auf die gesamte Landesfläche auf, wobei die touristisch hochentwickelten Landesteile, wie das Alpenvorland sowie der Agglomerationsraum München, davon ausgenommen sind. In Baden-Württemberg ist hingegen eine deutliche Konzentration der Landesgartenschau-Standorte im Großraum Stuttgart-Heilbronn festzustellen. Somit besteht die baden-württembergische Zielsetzung primär darin, die vorhandenen Standortfaktoren der wirtschaftlich starken Regionen zu stärken, um Synergieeffekte zu erzielen. Jedoch lässt die Einführung der bereits erwähnten Kleinen Landesgartenschauen auch in solchen Bundesländern die landespolitische Bestrebung erkennen, dieses Instrument als dezentralen regionalen Impulsgeber zu verwenden, in denen das räumliche Verteilungsmuster der Landesgartenschau-Standorte eine Konzentration auf wirtschaftsstarke Regionen aufweist (vgl. Feser 2000 a, S.68 f) Ziele von Landesgartenschauen Nach Feser lassen sich die strukturpolitischen Ziele, die heutzutage mit der Durchführung einer Landesgartenschau verfolgt werden in die Zielhierarchie, welche in der Abbildung 5 dargestellt ist, untergliedern. Abbildung 5: Zielhierarchie der strukturpolitischen Ziele Wohlfahrtsökonomisches Oberziel Qualitative Ziele Operative Ziele Quelle: eigene Darstellung nach Feser 2000 a, S. 69 Die operativen Ziele stellen dabei die unmittelbar wirkenden Maßnahmen zur Beseitigung infrastruktureller Defizite sowie zur Konversion brachliegender Industrie- und Militärflächen dar. Diese Maßnahmen haben während der Planungs- und der Investitionsphase direkte Einkommens- und Beschäftigungseffekte. Ihre primäre Funktion besteht allerdings darin, begleitende und vor allem künftige private ökonomische Aktivitäten zu ermöglichen. Die Verwirklichung der operativen Ziele verbessert somit das endogene Entwicklungspotential und löst vorrangig intrakommunale ökonomische Effekte aus. 22

29 Gartenschauen Die qualitativen strukturpolitischen Ziele einer solchen Großveranstaltung beziehen sich auf den Imageeffekt, und auf die Steigerung des Bekanntheitsgrades der jeweiligen Stadt sowie der gesamten Region. Diese indirekt wirkenden, mittel- bis langfristig orientierten Ziele, sollen die Positionierung des Veranstaltungsstandortes in der Region und in der interkommunalen Konkurrenz definieren. Das sich an der Spitze der strukturpolitischen Zielhierarchie von Landesgartenschauen befindliche wohlfahrtsökonomische Oberziel strebt die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen an. Dabei soll der lokale und regionale Arbeitsmarkt durch die Impulsgeberfunktion der Landesgartenschau positiv beeinflusst und eine mittel- bis langfristige Verbesserung für Wohnen und Arbeiten erreicht werden (vgl. Feser 2000 a, S. 69 f). 23

30 Gartenschauen 3.4. Lebenszyklus von Landesgartenschauen Der Lebenszyklus, d.h. der zeitliche Entwicklungsverlauf einer Landesgartenschau kann in vier Phasen untergliedert werden. Dabei werden die Vorbereitungsphase, die Investitions- und Realisierungsphase, die Durchführungsphase sowie die Folgephase unterschieden (Abbildung 6). Abbildung 6: Lebenszyklus einer Landesgartenschau Vorbereitungsphase Investitions- /Realisierungsphase Durchführungsphase Folgephase Quelle: eigene Darstellung nach Feser 2000 a, S. 74 Vorbereitungsphase In der ersten Phase, der Vorbereitungsphase, wird eine Landesgartenschau initiiert und politisch beschlossen (vgl. Feser 2000 a, S. 73). Es werden die planerischen Grundsteine für die Realisierung gelegt, verschiedene Aktivitäten auf informeller und formeller Basis initiiert, und sich für die Ausrichtung der Landesgartenschau beworben. Laut Feser und Wüst gehören zu den Aktivitäten auf der informellen Ebene beispielsweise die Ideenentwicklung, planerische Workshops, die Standortfindung, die Bildung von Interessengemeinschaften und sonstigen bürgerschaftlichen Initiativen. Zu den formellen Aktivitäten zur Vorbereitung von Landesgartenschau zählen politische Grundsatzentscheidungen zur Durchführung und die Bauleitplanung (vgl. Feser/Wüst 2002, S. 32). Bereits in dieser Phase ergeben sich erste Impulse für die Stadtentwicklung, insbesondere in Form der erwähnten Bauleitplanung. Auch kommt es vor, dass Bewerberstädte, die nicht den Zuschlag bekommen, trotzdem an den entwickelten Konzepten festhalten, so dass auch dort die Stadtentwicklung alleine durch die Idee zur Durchführung einer Landesgartenschau beeinflusst wird (vgl. Deubig 2000, S.25). Investitions-/Realisierungsphase Mit der Realisierungs- und Investitionsphase beginnt die Materialisierung der Landesgartenschau. Es werden sämtliche landschaftsbaulichen und landschaftsarchitektonischen, ingenieurstechnischen sowie architektonisch-städtebaulichen Maßnahmen, die in der Vorbereitungsphase geplant wurden, realisiert. In dieser Phase werden sämtliche Gelder (ausgenommen davon ist der Durchführungshaushalt der Landesgartenschau) aus Landesmitteln sowie aus privaten und kommunalen Investitionen durch Auftragsvergabe hauptsächlich in der jeweiligen Region generiert (vgl. Feser 2000 a S. 73; Feser/Wüst 2002, S.32). Diese Investitionen bewirken positive Arbeitsplatz- und Lohneffekte am Standort, und haben somit direkte quantitative Auswirkungen auf die Region (vgl. Feser 2000 b, S.56). 24

31 Gartenschauen Durchführungsphase In der Durchführungsphase, der eigentlichen Landesgartenschau, in der die baulichen Maßnahmen der Investitionsphase abgeschlossen sein sollten, wird das Gartenschaugelände dem zahlenden Besucher präsentiert sowie das vielfältige Veranstaltungsprogramm dargeboten. Diese Phase, deren Dauer in der Regel sechs Monate beträgt, findet vom Frühling bis Herbst statt und macht Landesgartenschauen somit zu Sommerereignissen. Wichtig in dieser Phase ist das Besucheraufkommen, das im Optimalfall durch die Eintrittsgelder, die Refinanzierung der Kosten des Veranstaltungsprogramms sicherstellen soll. Der Investitionshaushalt wird vom Durchführungshaushalt abgelöst (vgl. Feser/Wüst 2002, S. 33). Zusätzlich profitieren insbesondere die Gastronomie und der Einzelhandel vom Freizeitkonsum der Besucher in der Stadt. Auch die Hotellerie kann von der Landesgartenschau durch zusätzliche Übernachtungen der Landesgartenschaubesucher profitieren. Allerdings ist aufgrund der Tatsache, dass die meisten Landesgartenschaubesucher Eintagesbesucher sind, eine nur geringe Umsatzsteigerung zu erwarten. Folgephase Die Folgephase, auch Nachnutzungsphase genannt, beinhaltet alle Entwicklungen des Landesgartenschaugeländes, die nach der offiziellen Beendigung der Gartenschau stattfinden. Hier erweist sich wie nachhaltig die Landesgartenschaukonzeption tatsächlich ist. Entscheidend hierbei ist es, ob eine Nachnutzungskonzeption für das Landesgartenschaugelände sowie die Infrastruktureinrichtungen entwickelt worden ist oder nicht. Denn nur auf diese Weise können die weichen Standortfaktoren nachhaltig gestärkt werden. Die Alternative zur Nachnutzung ist der Rückbau der neu geschaffenen Einrichtungen. Oft wird das Gartenschaugelände durch die Kommune oder durch neu gegründete Nachfolgegesellschaften der Landesgartenschaugesellschaft weiter bewirtschaftet. So wurde beispielsweise nach der Landesgartenschau in Rheda-Wiedenbrück 1988 die Flora Westfalica, eine Nachfolgegesellschaft der Landesgartenschau GmbH, gegründet. Flora Westfalica übernahm, zusätzlich zur Pflege und Weiterentwicklung des Landesgartenschaugeländes, nach und nach weitere kommunale Verwaltungsaufgaben (vgl. Feser/Wüst 2002, S. 33; Feser 2000 a, S. 74). Ohne genauer auf den regionalökonomischen Kreislauf von Landesgartenschauen einzugehen, können aus dem hier dargestellten vierstufigen Lebenszyklus von Landesgartenschauen folgende ökonomische Effekte abgeleitet werden: In den ersten drei Phasen des Lebenszyklus kann aufgrund der Investitionen, den damit verbunden Auftragsvergaben und aufgrund der Ausgaben der Besucher mit kurzfristigen positiven Auswirkungen auf Löhne und Gehälter sowie mit Arbeitsplatzeffekten gerechnet werden. In diesem Zusammenhang entsteht auch der sogenannte Multiplikatoreffekt, auf den bei der Untersuchung der regionalökonomischen Auswirkungen der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 in dieser Arbeit genauer eingegangen wird. In der vierten und letzten Phase einer Landesgartenschau, der Folgephase, können sich mittel- bis langfristige Wettbewerbsvorteile und 25

32 Gartenschauen Imageeffekte entwickeln. Unabdingliche Voraussetzung dafür ist eine Nachnutzungskonzeption (vgl. Feser 2000 a, S. 74) Gartenschauen in Hessen Geschichtlicher Überblick Wie bereits erwähnt, werden Bundesgartenschauen, seit der ersten Bundesgartenschau 1951 in Hannover, alle zwei Jahre durchgeführt, wobei alle zehn Jahre eine Internationale Gartenschau veranstaltet wird. Mit der Vergabe der dritten sowie der 16. Bundesgartenschau an Kassel in den Jahren 1955 und 1981, begann die Geschichte der Gartenschauen in Hessen. Die Fuldaaue und die Karlsaue, die damals die Kernbereiche der beiden Bundesgartenschauen bildeten, sind bis heute wesentliche Elemente der Stadtstruktur in Kassel geblieben. Sie tragen entscheidend zur Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt bei und sind von daher nicht mehr wegzudenken folgte eine weitere Bundesgartenschau in Hessen, die Bundesgartenschau in Frankfurt am Main. Dabei wurde erstmals versucht, die Schauflächen der Gartenschau an einer Stelle zu konzentrieren sowie den größten Teil des Geländes nahezu naturbelassen zu präsentieren. Der so entstandene Niddapark ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Frankfurter Grüngürtels. Ebenso ist er stadtklimatisch von großer Bedeutung und stellt für die Bürger der Frankfurter Weststadt einen wichtigen Naherholungsbereich dar. Für das Jahr 2021 ist eine Bundesgartenschau in Wiesbaden und Mainz geplant. Diese würde dementsprechend ein länderübergreifendes Konzept präsentieren, wobei der Schwerpunkt auf den bisher vernachlässigten Freiräumen an der Mündung des Mains in den Rhein liegen würde. Davon verspricht man sich eine Steigerung des Wohn- und Freizeitwertes beider Städte sowie eine Attraktivitätssteigerug der jeweiligen Wasserfronten. Im Gegensatz zu den Bundesgartenschauen wurde das Instrument Landesgartenschau in Hessen vergleichsweise spät eingeführt. Bereits seit Beginn der 1980er Jahre finden Landesgartenschauen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg statt. Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Rheinlandpfalz und die meisten neuen Bundesländer folgten ab dem Jahr 2000, wobei Sachsen bereits 1996 eine Landesgartenschau in Lichtenstein durchführte. Bis auf das Saarland und Bremen haben bisher alle Bundesländer bzw. Stadtstaaten entweder eine Bundesgartenschau oder eine Landesgartenschau ausgerichtet. Die erste Landesgartenschau auf hessischem Boden fand erst im Jahr 1994 vom 29.April bis 3. Oktober in Fulda statt und griff das 1250-jährige Stadtjubiläum auf (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 5f). Der Schwerpunkt des Konzeptes der ersten Landesgartenschau Hessens sah eine Neugestaltung des Bereichs zwischen dem Schlosspark und der Fuldaaue vor, und sollte den Bürgern einen dauerhaften Gewinn an Lebensqualität verschaffen (vgl. Landesgartenschau Fulda 1994 GmbH 26

33 Gartenschauen 1994, S. 10). Die Landesgartenschau nsch 1994 hat der Stadt Fulda nachhaltig positive Impulse geben können. So seien die Besucherzahlen erza en mit der Landesgartenschau nsch signifikant angestiegen und steigen bis heutee kontinuierlich an (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010) folgte die Landesgartenschau sch in Hanau. Hier wurde der Schlosspark spa Philippsruhe, der Schlossgarten und die Kinzigaue igau saniert und renaturiert. t. Zusätzlich entstand das neue Stadtviertel Francois- -Gärten. Die dritte Landessgart tenschau Hessens ens fand im Jahr 2006 in Bad Wildungen statt. Durch die Verbindung des Kurparks rks mit dem Königsquellenpark npar unterhalb des Schlosses Friedrichstein wurde dort ein neues grünes Band, Das grüne Band der Wohlfühlstadt, geschaffen. Die diesjährige Landesgartenschau nsch in Bad Nauheim soll einen Brückenschlag zwischen dem historischen Kurp park und dem neu gestalteten Goldsteinpark schlagen, dazu später mehr. Schließlich steht die Landesgartenschau enschau 2014 in Gießen bevor (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 6). Das Leitthema Auf zu neuen Ufern beinhaltet das Hauptanliegen der Stadt, die Lahn und die Wieseck stärker in das Stadtbild zu integrieren ren und den Bürgern zugänglicher zu machen (vgl. Arbeitsgemeinschaft emeinscha Planungsgruppe ngsgruppe Stadt t + Landschaft aft PAD 2008, S.5). Abbildung 7 zeigt eine chronologische ogis Übersicht der oben aufgeführten führ Gartenschauen in Hessen. Abbildung 7: Chronologie ogie der Gartenschauen in Hessen 1955 und BUGA Kassel B BUGA Frankfurt am Main LGS Fulda LGS Hanau L LGS Bad Wildungen L LGS Bad Nauheim LGS Gießen Quelle: eigen ne Dars stellung nach HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 5 Neben en den Bundesgartenschauen ensc uen und Landesgartenschauen nsch gibt es eine Reihe weiterer grünbezogener Wettb bewerbe und Initiativen in Hessen. en. Allerdings sind viele dieser Veranstaltungenen ehrenamtlich organisiert und /oder lokal begrenzt. Stän ndig werden neue Initiativen gestartet und andere wiederum aufgegeben. Von daher wird an dieser er Stelle le auf die Aufzählung dieser Veranstaltungen verzichtet. Allerdings soll hier trotzdem auf die Initiative tive des Landes Hessen verwiesen werden, eine Kleine Landesgartenschau als dauerhafte Veranstaltungsreihe ngsreih in kleinen Städten und Gemeinden zu installieren. Im Jahr 2009 wur rde von der Hes ssen Agentur eine Machbarkeit tsstudie zur Durchführung von Kleinen Landesgartenschauen enschauen durchgeführt. Das neue Grünprojekt des Landes Hessen soll den Titel Mehr 27

34 Gartenschauen Nachhaltigkeit durch mehr Grün in kleinen Städten und Gemeinden tragen. Die Machbarkeitsstudie ist zu dem Schluss gekommen dass, bei den kleineren Kommunen ein Bedarf an solch einer Veranstaltung besteht. Die Studie formuliert bereits die Zielsetzungen der Veranstaltung sowie die zu erfüllenden Anforderungen an die Kommunen. Im nächsten Schritt soll ein Pilotprojekt entwickelt werden, um die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen zu erproben und um Erfahrungen zu sammeln (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 67 ff). Im folgenden Kapitel werden, abgesehen von der jeweiligen Stadt und der Sonderorganisation, die wesentlichen Institutionen und Akteure vorgestellt, die in die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Gartenschauen in Hessen involviert sind Akteure und das Prozedere der Bewerbung der Landesgartenschauen in Hessen Das Hessische Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Die ersten Schritte auf dem Weg zu einer Landesgartenschau in Hessen werden vom Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (HMULV) getätigt. Das Ministerium veröffentlicht im Staatsanzeiger des Landes Hessen einen Aufruf an die Kommunen, sich für die Ausrichtung einer Landesgartenschau zu bewerben (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 6). In der ersten Phase der Bewerbung (bis spätestens 8 Jahre vor geplanter Durchführung) müssen die Kommunen auf der Grundlage eines entsprechenden Beschlusses der zuständigen Gremien einen formlosen Antrag als Willenserklärung zur Durchführung der Landesgartenschau einreichen. Diese hat eine ausführliche Begründung mit allen wesentlichen Daten zur Kommune und ihrer Akteure zum Inhalt (vgl. StAnz 2006, S. 2628). Laut Staatsanzeiger für das Land Hessen (StAnz. 46/2006 S.2628) und dem darin enthaltenen Aufruf zur Abgabe von Bewerbung für die Landesgartenschau 2014, soll eine Begründung insbesondere enthalten - die Vorlage eines Stadtplanes - die Darstellung der örtlichen Gegebenheiten und des Umlandes, - Daten über Bevölkerung, Wirtschaft usw. - ein Lageplan des Geländes mit Erläuterung über die Grundvorstellung zur Gestaltung (Übersichtspläne) sowie - die vorhandene beziehungsweise geplante Infrastruktur - die Vorstellungen über kommunale Initiativen und Sonderveranstaltungen, mögliche bürgerschaftliche Aktivitäten sowie die Nutzung nach der Landesgartenschau. (StAnz. 2006, S.2628). 28

35 Gartenschauen In der zweiten Phase der Bewerbung um die Ausrichtung der Landesgartenschau, bis sieben Jahre vor der Durchführung, müssen die Kommunen bereits konkrete Machbarkeitsstudien und weitere Unterlagen einreichen. Grundlage der Machbarkeitsstudien sind immer die Grundsätze zur Durchführung von Landesgartenschauen in Hessen. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudien sowie der Grundsätze zur Durchführung von Landesgartenschauen in Hessen wird über den Zuschlag zur Durchführung der Landesgartenschau entschieden (vgl. StAnz. 46/2006 S.2628). Das HMULV gehört der Auswahlkommission an und bereitet den Kabinettsbeschluss, der die Landesgartenschau ausrichtende Kommune bestimmt, vor. Auch die Fördergelder für den Landeszuschuss an den Landesgartenschauen werden vom HMULV gestellt. Derzeit beträgt der Förderbetrag 3,3 Mio. Euro (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 6). Die Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh Ein weiterer Hauptakteur im Zusammenhang mit der Durchführung von Landesgartenschauen in Hessen ist die Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh. Ihre vordergründige Aufgabe besteht darin, die Landesgartenschauen in Hessen und Thüringen zu organisieren und vorzubereiten. Die Fördergesellschaft gehört zusammen mit der HMULV der Auswahlkommission an, welche die Empfehlung, die Landesgartenschau an eine bestimmte Stadt zu vergeben,vorbereitet (vgl. Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh 2006, S. 4). Die folgenden Gesellschafter gehören der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh an: - der Hessische Gärtnereiverband e. V., - der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e. V., - der Landesverband Hessen im Bund deutscher Baumschulen e. V., - der Fachverband deutscher Floristen Landesverband Hessen, - der Bund deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), sowie die entsprechenden Verbände aus Thüringen. Die der Fördergesellschaft angehörigen Gesellschafter haben als Wirtschafts- und Arbeitsgeberverbände unter anderem die Aufgabe, die Interessen ihrer jeweiligen Mitgliedsunternehmen zu vertreten, Tarifverträge für diese abzuschließen, die einzelbetrieblichen Beratungen durchzuführen, Nachwuchswerbung zu betreiben und vieles mehr. Weiterhin stehen sie im ständigen Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern, betreiben Fachund Lobbyarbeit und beteiligen sich an Gesetzgebungsverfahren, um die Rahmenbedingungen für ihre Mitglieder zu verbessern. Im Zusammenhang mit Landesgartenschauen ist der Bund deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) ein Interessenvertreter. Er ist beratend tätig und ermöglicht somit eine fachliche Begleitung von Gartenschauen (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 7). 29

36 Gartenschauen Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.v (DGGL) Weiterhin ist die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.v.- Landesverband Hessen (DGGL e.v.) zu nennen. Es ist ein berufs- und parteipolitisch neutraler Verband, der sich für die Erhaltung der gartenkünstlerischen und landschaftskulturellen Werte einsetzt, um nachhaltig die Qualität von Landschaften, Parks und Gärten zu gewährleisten. Das Hauptanliegen der DGGL ist es zu erreichen, dass die Politik in zunehmendem Maße von ästhetischen, ökologischen und landschaftsplanerischen Argumenten beeinflusst wird (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 8). Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) Für Landesgartenschauen ist das Fachgebiet Gartenbau des LLH von Bedeutung. Hier werden die staatlichen Maßnahmen des Landes Hessen, die der Unterstützung der gartenbaulichen Aktivitäten sowohl im Erwerbs- als auch im Freizeitgartenbau dienen, koordiniert und gebündelt. Das HMULV arbeitet eng mit dem Fachgebiet Gartenbau zusammen, welche die fachtechnische Behörde für die Landesgartenschauen darstellt. Das Fachgebiet Gartenbau des LLH übernimmt auch beispielsweise die vielfältigen Beratungsaufgaben auf den Landesgartenschauen (vgl. HA Hessen Agentur GmbH, 2009, S. 6 f) Zielsetzungen von Landesgartenschauen in Hessen Die Ziele, die mit der Ausrichtung einer Landesgartenschau in Hessen verfolgt werden, wurden von der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh im Rahmen der Grundsätze zur Durchführung von Landesgartenschauen ausformuliert und werden nachfolgend kurz zusammengefasst. Landesgartenschauen sollen zur Schaffung und Sicherung von, unter umweltpolitischen und ökologischen Gesichtspunkten gestalteten, Grünzonen und Lebensräumen beitragen. Auf diese Weise sollen die Lebensbedingungen, darunter insbesondere Naherholungsmöglichkeiten und das Stadtklima, verbessert werden. Weiterhin sollen Landesgartenschauen in ihrer Funktion als Instrument der Stadtentwicklung sowohl die Entwicklung eines hochwertigen Wohnumfeldes, als auch den Landschafts-, Natur- und Umweltschutz in der ausrichtenden Stadt fördern. In diesem Zusammenhang soll das ökologische Interesse der Bevölkerung geweckt und weiterentwickelt werden. Von daher sollen Landesgartenschauen geeignete Orte der Umweltbildung darstellen und ein entsprechendes Bildungs- und Veranstaltungskonzept aufweisen. Ebenso sollen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten von privaten und öffentlichen Grünanlagen an Schaupflanzungen demonstriert werden. Wichtig ist auch der Nachhaltigkeitsaspekt. So sollen die für die Landesgartenschau realisierten Freiflächen für die Bevölkerung langfristig nutzbar sein. Die Nachnutzungskonzeption muss 30

37 Gartenschauen spätestens mit der Eröffnung der Landesgartenschau fertiggestellt sein und soll einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren nach Beendigung der Veranstaltung umfassen. Verstöße gegen das Nachnutzungsprinzip, können zur Rückzahlung bewilligter Fördermittel führen (vgl. Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh 2006, S. 1, 5). 31

38 Landesgartenschau Bad Nauheim Landesgartenschau Bad Nauheim Beschreibung des Untersuchungsgebiets Bad Nauheim Geographie Bad Nauheim befindet sich im Bundesland Hessen, im Regierungsbezirk Darmstadt und gehört dem Wetteraukreis an. Ca. 35 km nördlich von Frankfurt a.m. liegt die Stadt am nordöstlichen Ausläufer des Taunus am Rande der Wetterau. Ca. 30 km nördlich von Bad Nauheim liegt das Oberzentrum Gießen. Die beiden höchsten Erhebungen sind der Eichberg mit 268 m und der Johannisberg mit 253 m über NN. Die Kernstadt Bad Nauheim liegt unmittelbar im Usatal. Die Altstadt Bad Nauheims liegt auf ca. 160 m über NN (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S.10; Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 15 f). Äußere Erschließung Bad Nauheim ist verkehrsgünstig gelegen. Das Stadtgebiet wird von zwei Bundesautobahnen tangiert. Zum einen von der A 5 Kassel-Frankfurt in Nord-Süd-Richtung ca. 2,5 km westlich der Stadt. Zum anderen von der A 45 Gießen-Hanau in ca. 7 km Entfernung östlich der Stadt. Wichtig ist auch die Erschließung Bad Nauheims durch den Schienenverkehr. Die Stadt liegt an der Bahnlinie Frankfurt- Gießen-Kassel (Main-Weser-Bahn). Somit ist eine Anbindung in Richtung Frankfurt a.m. in weniger als 30 Min. und zum Flughafen in max. 60 Min. vorhanden. Auch in nördlicher Richtung, Richtung Gießen und Kassel, ist eine schnelle Bahnverbindung gegeben (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S.10; Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 29f). Abbildung 8: Lage der Stadt Bad Nauheim im Bundesland und im Landkreis Quelle: CDU Lucia Puttrich

39 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Bevölkerung Bad Nauheim hat insgesamt Einwohner (Stand ). Bezogen auf die Fläche der Bad Nauheimer Gemarkung von 32,54 km² ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 936 Einwohnern pro km². Die Bevölkerungsentwicklung der letzten zehn Jahre zeigt einen Zuwachs von 0,86% auf. Die Altersstruktur der Bevölkerung setzt sich wie folgt zusammen: Altersstruktur: Unter 6 Jahren: 4,9% 6 bis unter 15 Jahre: 7,7% 15 bis unter 65 Jahre: 62,3% Über 65 Jahre: 25,1% Somit hat Bad Nauheim einen auffällig überdurchschnittlich hohen Anteil der Gruppe der über 65-Jährigen. Der Landesdurchschnitt der über 65-Jährigen liegt bei 20,1% und der Durchschnitt für den Wetteraukreis bei 19,6% (vgl. Hessisches Statistisches Landesamt 2010; Wetteraukreis Fachdienst Kreis- und Regionalentwicklung 2009, S. 7). Wirtschaft Die Wirtschaftsstruktur Bad Nauheims ist stark durch den Dienstleistungssektor geprägt. Vor allem das Kur- und Gesundheitswesen sowie die Bereiche Medizin und neue Medien sind stark in dem Branchenmix Bad Nauheims vertreten. Aber auch der Tourismus ist ein wichtiges Standbein für Bad Nauheim. Rund 91% der in Bad Nauheim Beschäftigten sind im Dienstleistungssektor, inklusive Handel, Gastgewerbe und Verkehr, tätig (Abbildung 9). Der durchschnittliche Anteil der im Dienstleistungssektor Beschäftigten im Wetteraukreis liegt hingegen bei lediglich 69% und für ganz Hessen bei 76% (Stand 2007) (vgl. Wetteraukreis Fachdienst Kreis- und Regionalentwicklung 2009, S.13). Abbildung 9: Wirtschaftsstruktur Bad Nauheim, Stand ,2% 1,2% Produzierendes Gewerbe Land-, und Forstwirtschaft 90,6% Dienstleistung Quelle: eigene Darstellung nach Monitoring für den Wetteraukreis 2009, S

40 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Geschichtlicher Abriss Die Entwicklungsgeschichte Bad Nauheims und deren heutige Funktion als Kur- bzw. Gesundheitsstadt wurde, von Anfang an vom Vorhandensein und Nutzung der Solquellen beeinflusst. Bereits im 5. Jh. v. Chr. begannen keltische Salzsiedler durch die systematische Ausbeutung der Sollquellen mit der Salzproduktion im Bereich des heutigen Bad Nauheims. 10 v. Chr. begann mit der Errichtung des Lagers Rödgen (heutiger Stadtteil von Bad Nauheim) die römische Epoche. In dieser Epoche wurde die Salzproduktion weitgehend eingestellt und auch in den darauffolgenden Jahrhunderten nicht wieder aufgenommen. Erst Mitte des 7. Jahrhunderts nahmen die Franken die unter den Römern eingestellte Salzproduktion wieder auf. Nauheim wird im Frühmittelalter um 900 n. Chr. als Niwiheim erstmals urkundlich erwähnt (vgl. Vogt 1997 S. 40, 53, 57; Stobbe 1997 S. 64; Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S. 12). In den mittelalterlichen und neuzeitlichen Dorfsiedlungen der heutigen Gemarkung Bad Nauheims waren die Salzsiederei und die Landwirtschaft die Haupterwerbsbereiche der Bevölkerung. Ab 1736 wird die Nauheimer Saline unter der Landgrafschaft Hessen-Kassel zu einer der größten in Deutschland ausgebaut. Bedingt durch die andersartige Nutzung der Solevorkommen ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, begann ein neuer Abschnitt in der Ortsgeschichte Nauheims. Infolge territorialer Umgestaltungen verlor Nauheim Absatzmärkte und die Einführung des qualitativ besseren Steinsalzes führte zusätzlich zu Absatzproblemen des Nauheimer Salzes. So verringerte sich die Salzproduktion von Zentnern 1780 auf die Hälfte im Jahr Einen Ausweg aus dieser existenzbedrohenden Lage bot die seit Anfang des Jahrhunderts eingeführte medizinische Therapie der Bäder mit Quellsole. In den darauffolgenden Jahren unternahm der Vorstand des Nauheimer Salzamtes zahlreiche Anstrengungen, um die Kurfürstliche Regierung von der Gründung einer regulären, allgemein zugänglichen Badeanstalt zu überzeugen. Die Bemühungen waren erfolgreich. Am 1. Juli 1835 wurde die Solbad- Anstalt zu Nauheim eröffnet, und die Geschichte Nauheims als Badeort eingeläutet (vgl. Nees 1997 S. 100 f) wurden der Gemeinde Nauheim in der Provinz Hanau die Stadtrechte erteilt. Im selben Jahr wurde die Spielbank eröffnet, mit deren Einnahmen der in den Jahren von Heinrich Siesmayer gestaltete Kurparkanlage finanziert wurde. Die Berechtigung zum Ortsnamen als Zusatz die Bezeichnung Bad zu führen, wurde Nauheim 1869 erteilt und der Aufschwung als Heilbad begann. In den Jahren 1902 bis 1930 wurde das Stadtbild u.a. durch die einheitliche Gestaltung der Kuranlagen durch den Architekten Wilhelm Jost, die Errichtung des Sprudelhofkomplexes sowie die Errichtung der Trinkkuranlage durch den Jugendstil geprägt (vgl. Nees 1997 S. 110 f; Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S. 12). Diese sind bis heute für Stadtraum und Identität Bad Nauheims prägend. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts begann man zahlreiche Kurfolgeeinrichtungen wie Sanatorien, Kliniken, Hotels, Pensionen und Seniorenheime etc. außerhalb des engeren Kurparkbereichs anzusiedeln (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 29). Aufgrund dieser Entwicklungen prägte die klassische Kur im 19. und 20. Jahrhundert das Stadtleben. Infolge der Gebietsreform in den 1960er und 1970er Jahren wurden die Dörfer Nieder-Mörlen, 34

41 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Schwalheim, Rödgen, Wisselsheim und Steinfurth eingemeindet Chronologie Initiierungs-/Vorbereitungsphase Aufgrund der Krise im Kurwesen und den damit verbundenen drastisch sinkenden Übernachtungszahlen in der Bade Stadt, wurde mit Hilfe der Neuausrichtung der Stadtentwicklung versucht, diesem negativen Trend entgegen zu wirken. In der Ausrichtung einer Landesgartenschau sahen die Verantwortlichen die Möglichkeit den eingeleiteten Prozess der Wandlung zu unterstützen. Man wollte im Zusammenhang mit der Landesgartenschau wichtige städtische Entwicklungsziele realisieren und somit einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten (vgl. Kapitel 4.3.). Aus diesem Grund wurde am 11. Dezember im Jahr 2000 eine Willenserklärung zur Durchführung der 4. Hessischen Landesgartenschau von der Stadtverordnetenversammlung Bad Nauheim beschlossen und im Anschluss dem Land Hessen und der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen mbh in Wiesbaden eingereicht. Im Herbst 2001 wurde im Rahmen des weiteren Bewerbungsverfahrens die Volker Götte Planungsgesellschaft mbh beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zur Ausrichtung der 4. Hessischen Landesgartenschau 2010 in Bad Nauheim auszuarbeiten (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S. 4). Anfang Mai 2002 wurde die Machbarkeitsstudie fertiggestellt und anschließend den oben genannten Institutionen zur Entscheidung vorgelegt. Bereits im November 2002 kam der Beschluss der Hessischen Landesregierung zur Vergabe der Ausrichtung an die Stadt Bad Nauheim. Im April 2004 folgte die Auslobung zum einstufigen Realisierungswettbewerb der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 für Garten- und Landschaftsarchitekten sowie Stadtplaner. Nach Eingang der Wettbewerbsbeiträge wurde im Juli 2004 in der Preisgerichtssitzung zur Beurteilung der 35 Arbeiten der Sieger des Wettbewerbs ermittelt. k1 Landschaftsarchitekten Berlin konnte mit seiner auf den Ort bezogenen Konzeption der Landesgartenschau das Preisgericht überzeugen und ging als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Im August 2004 wurde das Team k1 Landschaftsarchitekten Berlin mit der Realisierung beauftragt. Die Gründung der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 GmbH wurde im April 2005 beschlossen und im Juli desselben Jahres vollzogen. Unmittelbar im Anschluss nahm die GmbH ihre Geschäftstätigkeit auf. Mit dem ersten Spatenstich am 20. September 2006 wurde die Initiierungs- und Vorbereitungsphase abgeschlossen und die Investitionsphase der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 eingeleitet. 35

42 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Investitionsphase In der Investitionsphase einer Landesgartenschau werden die zuvor geplanten Maßnahmen sowohl auf als auch außerhalb des Landesgartenschaugeländes realisiert. Zusätzlich kommt es oft zu Folgeinvestitionen, die durch die Landesgartenschau bzw. durch die Projekte und Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Landesgartenschau durchgeführt werden, angestoßen werden. In Bad Nauheim begann die Investitionsphase mit dem ersten Spatenstich am 20. September 2006 am Kastanienrodel im Kurpark, und dem damit eingeläuteten Beginn der Bauarbeiten zur Landesgartenschau. Über ein Jahr später, im Dezember 2007, begannen die Bauarbeiten im Goldsteinpark. Ab 2007 wurde mit der Umsetzung der städtebaulichen Begleitmaßnahmen bzw. der Rahmenprojekte zur Landesgartenschau begonnen. Die in dieser Phase getätigten Maßnahmen werden in Kapitel aufgeführt, um den räumlich- strukturellen Effekt der Landesgartenschau zu beschreiben. Durchführungsphase Mit der feierlichen Eröffnung der 4. Hessischen Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 am begann die sechsmonatige Durchführungsphase. Während der Veranstaltungszeit von 163 Tagen rechnen die Veranstalter mit mindestens Besuchern der Landesgartenschau. Da bereits am 25. August der Besucher begrüßt werden konnte, kann diese Zielsetzung als realistisch betrachtet werden, und wird aller Voraussicht nach erreicht (vgl. Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 GmbH 2010). Auch der Verkauf der Dauerkarten hat die Erwartungen der Veranstalter übertroffen. Zur Halbzeit der Landesgartenschau waren über Dauerkarten verkauft. Die Erwartungen lagen bei ca Dauerkarten (vgl. Interview Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 GmbH Kind 2010). Während der Durchführungsphase werden über Veranstaltungen auf den beiden Geländen der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 durchgeführt. Jedes der 24 Wochenenden wird unter einem anderen Motto geführt. Am 3. Oktober 2010 wird die Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 mit einer Abschlussveranstaltung beendet (vgl. Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 GmbH 2010). Folgephase Die Folgephase einer Landesgartenschau ist entscheidend für die Nachhaltigkeit der Veranstaltung und wird insbesondere durch das Nachnutzungskonzept geprägt. Da die Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 erst am 03. Oktober 2010 endet und das Nachnutzungskonzept sich noch in Überarbeitung befindet, können keine Aussagen zur Folgephase gemacht werden. 36

43 Landesgartenschau Bad Nauheim Anlass Der Hauptbeweggrund für die Bewerbung um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2010 wird mit der Krise des Kurwesens und der damit verbundenen Zeit des Umbruchs und der Neugestaltung in Bad Nauheim begründet (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 8/2004, S. 6). Als Folge der Reformen im Gesundheitswesen seit Anfang der 80er Jahre und der Entwicklungen im Bereich der Sozialversicherung gingen die Übernachtungszahlen drastisch zurück. Die Zahl der jährlichen Übernachtungen lag beispielsweise Anfang der 90er Jahre noch bei über einer Million, und fiel auf nur noch knapp im Jahr 2005 zurück (Abbildung 10). Abbildung 10: Entwicklung der Übernachtungszahlen in Bad Nauheim Anzahl Übernachtungen Übernachtungen Quelle: eigene Darstellung nach Hessisches Statistisches Landesamt 2010 (Daten der Hessischen Gemeindestatistik) Diese Situation wurde von den Verantwortlichen der Stadt, als Belastung und Herausforderung zugleich wahrgenommen. Auf der Grundlage einer breit diskutierten Entwicklungsplanung, verbunden mit der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans und des Landschaftsplans, wurden Ende der 1990er und Anfang des 21. Jahrhunderts wesentliche Schritte in der Neuausrichtung der Stadtentwicklung gegangen. Hierbei sollten die Vorbereitung und die Durchführung der Landesgartenschau den eingeleiteten Prozess der Wandlung unterstützen und weiter vorantreiben. Im Zusammenhang mit der Landesgartenschau sollten wichtige städtische Entwicklungsziele realisiert, und ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung geleistet werden. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Entwicklung und Sicherung von innerstädtischen Grün- und Freiflächen, die zur Aufwertung der Innenstadt als attraktiver Wohn- und Arbeitsort beitragen sollen. Auch das touristische und somit auch das wirtschaftliche Potential Bad Nauheims soll auf diese Weise aufgewertet werden (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 8/2004, S. 6). 37

44 Landesgartenschau Bad Nauheim Konzept Steckbrief Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Veranstaltungszeitraum: 24. April bis 3. Oktober 2010 (163 Tage) Fläche: ca. 38 ha insgesamt Gelände Kurpark: ca. 21 ha Gelände Goldsteinpark: ca. 17 ha Bäume und Solitärsträucher: Sträucher, Bodendecker, Rosen: Gräser und Stauden: Rhododendren: Blumenzwiebeln: Pflanzungen 565 Stück Stück Stück 350 Stück Stück Sonstiges Größte Höhendifferenz (Kastanienrondell Platz vor dem Goldsteinturm): 32 Meter Distanz zwischen dem Eingang Kurpark (Sprudelhof) zum Eingang Goldsteinpark: 700 Meter Themengärten Kristalline Gärten : 25 Blumenschauen: 11 Veranstaltungen: ca

45 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Mitten in der Stadt Die Landesgartenschau findet als dezentrale Gartenschau mit zwei Kernbereichen mitten in der Kernstadt Bad Nauheim statt. Die beiden Kernbereiche der Landesgartenschau, der Kurpark und der Goldsteinpark, liegen in unmittelbarer Nähe zur Altstadt und zum Bahnhof. Es sollte ein Brückenschlag zwischen dem historischen Kurpark und dem neu gestalteten Goldsteinpark geschlagen werden. Das Leitbild der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Das Leitbild der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 wurde aus der Entwicklungsplanung und dem Landschaftsplan abgeleitet. Es konzipiert eine Landschaftsbrücke vom Johannisberg zum Kurpark über den Goldstein zur Wetter. Sinn der Landschaftsbrücke ist es, unter Einbeziehung der vorhandenen Flächenpotentiale, ein eigenständiges Netzwerk an Parks, Verbindungen, Plätzen und Übergängen zu schaffen. Die Landschaftsbrücke soll die Freiräume attraktiv in einen gesamträumlichen Kontext stellen, eine Verknüpfung der Stadt mit ihrer umgebenden Landschaft herstellen, und somit einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung leisten (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 2003, S. 10 f und 8/2004, S. 6). Weiterhin verknüpft die Landschaftsbrücke auch das Erlebnisband (s.u.) entlang der Usa mit den angrenzenden Bereichen. Abbildung 11: Das Leitbild und das Konzept der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Leitbild Konzept Quelle: Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 15, 36 Kernbereich Kurpark Von Anfang an stand fest, dass der Kurpark einer der Kernbereiche der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 sein wird. Eine Landesgartenschau ohne den Kurpark wäre auch komisch gewesen, das hätten die Leute nicht verstanden (Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Aufgrund seiner innerörtlichen Lage, war es geplant gewesen den Kurpark zum Veranstaltungsschwerpunkt der Landesgartenschau zu entwickeln. Von diesem Vorhaben ist man später abgewichen, und hat die Veranstaltungen überwiegend im Goldsteinpark ausgerichtet. Die im 39

46 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Kurpark vorhandenen Mängel sollten im Rahmen der Landesgartenschau durch eine denkmalgerechte Weiterentwicklung der Parkanlage beseitigt werden. Es sollten Blickbeziehungen wiederhergestellt werden, um die ursprüngliche Konzeption des Kurparks wieder erlebbar zu machen. Ebenso war es Ziel, die Jugendstilarchitektur durch die Wiederherstellung der Übergangszone zwischen Stadt und Kurpark entlang der Parkstraße einzubinden (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 2003, S. 14 f). Insgesamt sollte die Aufenthaltsqualität durch verschiedene Maßnahmen, wie Wegebau und Beleuchtung verbessert und neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für die Bürger der Stadt Bad Nauheim und ihre Gäste im Kurpark eröffnet werden (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 65). Kernbereich Goldsteinpark Der Goldstein präsentierte sich zur Zeit der Bewerbungsphase als eine großflächig baumbestandene Parkfläche mit geringer gestalterischer Qualität. Die einstmals vorhandene Sichtachse vom Aussichtsturm im Goldstein zum Johannisberg war teilweise zugewachsen und endete ohne jegliche gestalterische Einbindung an der Bahnhofsrückseite (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 2003, S. 15). Die Aufwertung und Wiederherstellung der Sichtachse bildete einen Gestaltungsschwerpunkt im Goldsteinpark (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S. 31). Der bestehende Park sollte um die Fläche in östlicher Richtung bis zur B3 erweitert werden, wo Spielund Bewegungsflächen für Kinder und Jugendliche des südlich gelegenen, neuen Wohngebiets Am Goldstein entstehen sollten. Es war vorgesehen, den Goldsteinpark zu einem neuen Aktivpark zu entwickeln, der als ein Anziehungspunkt sowohl für die Kernstadt als auch für Nutzer von außerhalb fungieren sollte. Damit wollte man eine Angebotserweiterung und somit auch eine Attraktivitätssteigerung für Gäste bewirken, die sich Bad Nauheim als Standort für einen aktiven Kurzurlaub ausgesucht haben (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 66 f). Weiterhin sollte von der Stadtseite her, über den Bahnhof, ein neuer Eingang zum Goldstein geschaffen werden, der sowohl den Park als auch das neue Wohngebiet Am Goldstein auf dem ehemaligen Industriegelände erschließen sollte. Auch Verbindungen vom neuen Wohngebiet an den Goldsteinpark waren vorgesehen. Wesentliches Ziel des Konzepts war es, eine attraktive, fußläufige Anbindung an die Stadt herzustellen, die in Verlängerung der Bahnhofsallee in den Goldstein hineinführt. Damit verbunden war die Schaffung einer großzügigen, gut gestalteten und barrierefreien Querungsmöglichkeit der Bahngleise, die bis dahin den Goldstein von der Innenstadt trennten (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 2003, S. 15). 40

47 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Rahmenprojekte Neben den beiden Kernbereichen der Landesgartenschau, dem Goldsteinpark und dem Kurpark, beinhaltet das Konzept zur Landesgartenschau Rahmenprojekte, durch die die gesamte Stadt in das Großereignis Landesgartenschau eingebunden werden und von ihr profitieren sollte. Zu den zentralen Rahmenprojekten der Landesgartenschau wurden ernannt: - die Verbesserung der Anbindung des Johannisbergs an die Stadt, - die Sanierung der Parkstraße, der Trinkkuranlage, der Ludwigstraße, der Bahnhofsallee, des Bahnhofsumfeldes (insbesondere der Bahnhofsvorplatz), des Bahnhofs, der Querung der Bahngleise - die Entwicklung des Bereichs zwischen der Trinkkuranlage und der Parkstraße - die Umnutzung der Industriebrache in das Wohngebiet Am Goldstein Auf eine Erläuterung der Projekte soll an dieser Stelle verzichtet werden, da diese u.a. in Kapitel behandelt werden Räumliche Entwicklungsplanung Bad Nauheim befindet sich auch derzeit noch in einem Umstrukturierungsprozess. Den aus der Kurkrise resultierenden Strukturproblemen für die Stadt wurde bereits im Jahr 1985 im Rahmen der Flächennutzungsplanung,versucht, entgegen zu wirken. Die seither durchgeführten Maßnahmen, wie z.b. eine verstärkte Wirtschaftsförderung, konnten allerdings nicht die bestehenden und sich weiter verschärfenden Probleme lösen (siehe Kapitel 4.3). Anfang des 21. Jahrhunderts bildete die Auflösung des Hessischen Staatsbades die Grundlage für die Diskussion um die zukünftige Entwicklung der bisherigen Kurstadt im Grünen. Es stellte sich die Frage, inwieweit neue Formen des Gesundheitstourismus die Lücken ausfüllen können, die der klassische Kurbetrieb hinterlassen hat. Ebenso wurde eine Neuorientierung Bad Nauheims zu einem modernen Gewerbe- und Technologiestandort diskutiert. Letzten Endes entschied man sich den Wandel von der Kurstadt zur Gesundheitsstadt zu vollziehen, und folgte somit dem historischen Vorbild. Die aktuelle Räumliche Entwicklungsplanung beschränkt sich daher nicht auf die Flächenausweisung, sondern sie zeichnet eine konzeptionelle Perspektive der Stadtentwicklung für die nächsten Jahre vor. Aus dem Leitbild der Räumlichen Entwicklungsplanung lassen sich folgende Entwicklungsschwerpunkte formulieren: Die kompakte Stadt stärken: Die deutliche Gliederung im Siedlungsgefüge Bad Nauheims soll auch künftig erhalten und gestärkt werden: Die Kernstadt Bad Nauheim grenzt sich mit einer klaren Siedlungskante vom 41

48 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Wetterauer Landschaftsraum ab. Die Stadt soll auch weiterhin mit Eigenschaften, wie räumliche Nähe (Stadt der kurzen Wege), Nutzungsmischung und attraktive Stadträume einer Bürgerstadt entsprechen. Ein grünes Rückgrat aufbauen: Es soll ein durchgängiges grünes Rückgrat in Form eines Erlebnisbandes entlang der Usa entstehen, welches aus den vorhandenen Parks und Freiräumen der Kernstadt besteht. Das Erlebnisband soll den Stadtkörper durchziehen und durch eine stärkere Integration, sowohl der historischen Parkanlagen als auch der Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen in den Stadtraum, eine neue Landschaft bilden. Hierbei soll die Landschaftsbrücke (Leitbild der LGS) das Erlebnisband mit den angrenzenden Stadtquartieren verknüpfen. Angrenzend an diese Bereiche sollen neue Büro- und Dienstleistungsnutzungen am Park entstehen (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 32 f, 35). Stadtnahes Wohnen ermöglichen: Die Stadt Bad Nauheim hat eine kompakte Grundstruktur und bietet somit beste Voraussetzungen für stadtnahes Wohnen. Neue Wohneinheiten sollen in einem engen räumlichen und funktionalen Zusammenhang mit der Kernstadt entwickelt werden. Wichtige Entwicklungsfläche stellt in diesem Zusammenhang das Konversionsgebiet Am Goldstein dar. Auf dieser sollten vorrangig Hauseinheiten für familiengerechtes Wohnen entstehen (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 32 f). Auch bei der Entwicklung des landschaftsplanerischen Leitbildes, in dem die Schwerpunkte der landschaftlichen Entwicklung dargestellt werden, hat man sich mit dem Umstrukturierungsprozess und der Neuausrichtung der Stadt befasst. Es können die folgenden Schwerpunkte der landschaftlichen Entwicklung zusammengefasst werden: Grünzüge definieren: Als Hauptgrünzüge wurden im landschaftsplanerischen Leitbild die Niederungsbereiche der Flüsse Usa und Wetter definiert. Die Niederung der Usa soll als Grünzug im Sinne des Erlebnisbandes aus den unterschiedlichen Grün- und Freiflächen entwickelt werden. Die Niederung der Wetter soll vorrangig für den Naturschutz entwickelt werden. Landschaftsräume verknüpfen: Die beiden unterschiedlich thematisierten Grünzüge der Niederungen der Usa und der Wetter sollen über die Achse Kurpark - Goldsteinrücken (Goldsteinpark) verknüpft werden. In diesem Zusammenhang soll die Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 und die mit ihr verwirklichten Maßnahmen, als Teil der Landschaftsbrücke, das gesamtstädtische Leitbild stützen. 42

49 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Die Landesgartenschau und die damit verbundenen Vorbereitungen sollen die oben beschriebene Räumliche Entwicklungsplanung unterstützen, und somit deutliche Zeichen zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt setzten (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 34) 4.6. Ziele In der Bewerbungsphase zur Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 wurde die Landesgartenschau als einmalige Chance angesehen, um die Naherholungs- und Grünbereiche der Stadt und insbesondere die historischen Parkbereiche des damals noch existierenden Staatsbades aufzuwerten. Von vornherein sollte die Landesgartenschau neben der dauerhaften ökologischen und gestalterischen Aufwertung des Landesgartenschaugeländes, als ein Initiator und Motor genutzt werden, um zahlreiche Projekte auch außerhalb des Landesgartenschaugeländes anzustoßen und positiv zu beeinflussen. Auf diese Weise sollte die gesamte Stadtentwicklung von der Landesgartenschau profitieren beeinflusst werden. Ein primäres Ziel, das die Stadt Bad Nauheim mit der Durchführung der Landesgartenschau verfolgt hatte, war es das Grünpotenzial, das in der Stadt insbesondere aufgrund ihrer Geschichte als Kurort vorhanden ist, zu bewahren und aus dem Bestand heraus zu entwickeln. Hierbei sollte die Landesgartenschau auf den bereits vorhandenen Grün- und Freiflächen zahlreiche Maßnahmen bewirken und diese zu einem grünen Netz verknüpfen. Dadurch sollten insbesondere die vorhandenen Grünflächen- und Naherholungsgebiete miteinander verbunden und als attraktive Ziele sowohl für Gäste als auch für die einheimische Bevölkerung ausgebaut werden (Landschaftsachse). Im Bereich der städtebaulichen Entwicklung war es Ziel, mit der Landesgartenschau Verbesserungen der Stadtstruktur umzusetzen bzw. anzustoßen. So sollte beispielsweise das Bahnhofsumfeld aufgewertet werden und eine Umnutzung bzw. Folgenutzung der Gewerbeflächen südlich des Goldsteinparks erfolgen. Weiterhin war eine Aufwertung der denkmalgeschützten Jugendstilanlagen Bad Nauheims im Rahmen der Landesgartenschau vorgesehen, die der Landesgartenschau ein besonderes Ambiente verleihen sollten. Die Verbesserung der ohnehin schon starken Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt war ebenfalls einer der Effekte, die mit der Durchführung der Landesgartenschau bewirkt werden sollten. Hier sollten die Aufwertung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, sowie die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt, durch zahlreiche Maßnahmen auch außerhalb des Landesgartenschaugeländes, den gewünschten Effekt herbeiführen. Im Bereich der ökonomischen Zielsetzungen, die sich mit der Durchführung der Landesgartenschau gesetzt wurden, lagen die Schwerpunkte auf der Weiterentwicklung und Modernisierung des Kurwesens, des Tourismus und der Funktion als Einkaufsstadt. Im Kurwesen sollte eine Steigerung 43

50 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 der Auslastung der Kurbetriebe durch Angebote aus dem Health- und Wellnessbereich erreicht werden. Im Tourismus war und ist es Ziel durch die Landesgartenschau die Auslastung der Übernachtungsbetriebe und der Tagungs- und Kongressstätten sowie der Gastronomie nachhaltig zu steigern. Zudem sollte mit der Steigerung der Umsätze der Einzelhandelsbetriebe speziell in der Innenstadt, die Funktion Bad Nauheims als Einkaufsstadt verbessert werden. Die beiden wesentlichen Ziele, die eine Stadt mit der Ausrichtung einer Landesgartenschau verfolgt, sind die Steigerung des Bekanntheitsgrades sowie die Verbesserung des Images der Stadt. Dies gilt natürlich in einem besonderen Maße für die Stadt Bad Nauheim, die als ehemalige Kurstadt und aktuell als Gesundheitsstadt auf einen großen Bekanntheitsgrad und auf ein gutes Image angewiesen ist. Auch der Tourismus, für den das Image und der Bekanntheitsgrad einer Stadt entscheidende Faktoren sind, ist eine wichtige Einnahmequelle Bad Nauheims. In der Durchführung der Landesgartenschau sah man die Chance, sich als geschichtsträchtige und grüne Stadt präsentieren, und den eigenen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Als eine mögliche positive Folge der Steigerung des Bekanntheitsgrades erhoffte man die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe. Auch durch die städtebaulichen Begleitmaßnahmen sollte das Image eine Verbesserung erfahren, wobei die Erlangung von Fördermitteln für die Realisierung der zahlreichen Maßnahmen ein eigenständiges wichtiges Ziel der Durchführung der Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 darstellte (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S.8 ff). Nachfolgend sind die oben beschriebenen Zielsetzungen der Landesgartenschau Bad Nauheim zusammenfassend aufgelistet: Aufwertung der Grün- und Freiflächen Steigerung der städtischen Lebens- und Aufenthaltsqualität Initialfunktion als Motor der Stadtentwicklung Durchführung von städtebaulichen Begleitmaßnahmen Aufwertung der Lebens- und Arbeitsbedingungen Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Stadt Tourismusförderung Steigerung des Bekanntheitsgrades der Stadt Verbesserung des Images der Stadt Verbesserung der Funktion als Einkaufsstadt Marketing für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben Stärkung der Identifikation der Bürger mit der Stadt Erlangen von Fördermitteln (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S.10) 44

51 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Insgesamt betrachtet sollte die Landesgartenschau mit ihren Initialwirkungen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der gesamtstädtischen räumlichen Entwicklungsplanung und somit zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt Bad Nauheim leisten (vgl. Volker Götte Planungsgesellschaft mbh 2002, S.8 ff). Einen hohen Stellenwert nahmen dabei die Sicherstellung und die Entwicklung hochwertiger innerstädtischer Grün- und Freiflächen ein. Diese sollten sowohl die Innenstadt als attraktiver Wohnund Arbeitsstandort, als auch das touristische und somit auch das wirtschaftliche Potential Bad Nauheims aufwerten (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 14) Effekte Räumlich- strukturelle Effekte Zur Beschreibung der räumlich- strukturellen Effekte, werden im Folgenden die im Rahmen der Landesgartenschau durchgeführten Maßnahmen erläutert. Neben der Beschreibung des jeweiligen Vorhabens sind die erzielten Ergebnisse von zentraler Bedeutung, denn diese stellen den jeweiligen Effekt der Maßnahmen dar. Parkstraße Die Parkstraße hat eine zentrale Bedeutung im städtischen Leben sowie im Erschließungsnetz der Stadt. Sie bildet zum einen die Nahtstelle zwischen dem Kurpark und der Stadt (auf der einen Seite bebaut und auf der anderen der Kurpark), zum anderen ist sie eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt. Historisch gesehen ist die 600 Meter lange Parkstraße die Flaniermeile der Stadt, hatte aber durch Umbaumaßnahmen in den 1950ger Jahren das Flair einer Promenade verloren. Die Gehwege waren sehr schmal und nicht anspruchsvoll gestaltet. Entlang der Straße waren beidseitig Parkplatzflächen ausgewiesen, sodass das Straßenbild von parkenden Fahrzeugen dominiert wurde. Weiterhin gab es nicht genügend Flächen für den Fußgängerverkehr (siehe Abbildung 13). Eine Umgestaltung der Parkstraße im Sinne einer städtebaulichen Aufwertung und einer funktionalen Optimierung war in Bad Nauheim schon seit über 30 Jahren immer wieder Thema, konnte jedoch bis dahin aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Erst im Zusammenhang mit der Landesgartenschau war es in der Investitionsphase gelungen diese längst überfällige Maßnahme zu verwirklichen. Als eines der städtebaulichen Randbereiche der Landesgartenschau (Nahtstelle zwischen Kurpark und Stadt) kam man nicht umher, die Parkstraße mit aufzuwerten. Für das in der Konzeption sowie der Auslobung zur Landesgartenschau enthaltene Projekt lag seit Anfang 2004 ein neues Konzept vor, das als Grundlage für die Planungen im Rahmen der Landesgartenschau berücksichtigt wurde. 45

52 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Der Straßenraum wurde wieder als attraktive Straße für den Fußgängerverkehr hergerichtet, und erhielt seinen ursprünglichen Boulevardcharakter. Durch die Erweiterung der Gehwege von zwei bis drei Metern auf fünf Meter lässt es sich heute sehr großzügig darauf bewegen (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010; Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 60 ff und 2007, S.7). Auch ist es den Gastronomen jetzt möglich, Außengastronomie auf den Gehwegen zu betreiben, was zu einer Belebung des städtischen Lebens und einem neuen positiven Flair führt. Um das Bild abzurunden, wurden neue Bänke und Laternen aufgestellt. Somit hat die Aufenthaltsqualität der Parkstraße insgesamt eine beträchtliche Aufwertung erfahren. Abbildung 12: Parkstraße vor und nach der Sanierung Vorher Nachher Quelle: Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 62, eigene Aufnahme Die Kosten für die Umgestaltung der Parkstraße beliefen sich auf insgesamt 3,2 Mio. Euro. Das Land Hessen hat diese Maßnahme zu 50% bezuschusst,(vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Bahnhofsallee Die 300 Meter lange Bahnhofsallee ist ebenfalls eine wichtige Achse der Stadt. Für alle die mit dem Zug nach Bad Nauheim kommen, bildet sie den Eingang zur Stadt, denn sie verbindet den Bahnhof mit dem Stadtzentrum (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 2007, S.8). Da die Bahnhofsallee auch die beiden Kernbereiche der Landesgartenschau, den Kurpark und den Goldsteinpark miteinander verbindet, wird nahezu jeder Besucher der Landesgartenschau sie entlang laufen. Aus diesem Grund ist auch hier eine Aufwertung unabdingbar gewesen. Die Bahnhofsallee war in einem mangelhaften Zustand. Die Oberfläche der Fahrbahn wurde grundhaft erneuert und die gesamte Kanalisation saniert. Die schmalen Bürgersteige wurden verbreitert und erhielten einen neuen Belag aus Naturstein. Der dazu benötigte Platz wurde durch die Umwandlung der Schrägparkplätze in Längsparkplätze entlang der Straße geschaffen. Das Gestaltungskonzept orientiert sich am Jugendstil. Weiterhin wurde viel Wert auf die Freilegung der Sichtachse vom Bahnhof zum Kurpark und Johannisberg gelegt, deren Sichtfeld durch Schilder Ampelmasten und 46

53 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 parkende Autos eingeschränkt war. Durch diese Maßnahmen ist die Bahnhofsallee wesentlich betonter als früher und hat ihre Klarheit und Freiheit wieder. Wie bei der Parkstraße, wurde auch hier ein Boulevardcharakter geschaffen (siehe Abbildung 13). Abbildung 13: Die sanierte Bahnhofsallee Quelle: eigene Aufnahmen Für diese umfangreichen Sanierungsmaßnahmen mussten insgesamt 1,1 Mio. Euro investiert werden, wobei auch dieses Projekt zu 50% vom Land Hessen bezuschusst wurde (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Um den so entstandenen Boulevard zwischen den Kernbereichen der Landesgartenschau zusätzlich zu schmücken, hat die Landesgartenschau GmbH den 13 Eigentümern von Vorgärten in der Bahnhofsallee das Angebot unterbreitet, private Investitionen in die Vorgärten mit 30% der Kosten zu bezuschussen, wobei die Höchstgrenze bei Euro lag. Auch diejenigen Gartenbesitzer, die sich keine Investitionen in das Grundstück leisten wollten oder konnten, bekamen eine einjährige Bepflanzung auf Wunsch gestellt, um den Boulevard von Park zu Park zu schmücken. Gut die Hälfte der Eigentümer ging sofort auf die Offerte ein (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 2007, S.8). Bahnhofsvorplatz Die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wurde, wie die Umgestaltung der Parkstraße, schon seit längerem diskutiert und war aufgrund der vielen Beteiligten (Bahn, Verkehrsbetriebe, private Eigentümer etc.) nicht ganz einfach. Der Bahnhofsvorplatz war vor der Umgestaltung eine Asphaltwüste mit unstrukturiert verteilten Parkplätzen, und ein paar nicht überdachten und auch nicht behindertengerechten Haltestellen. Im Zuge der Umgestaltung wurde ein zentraler überdachter Haltepunkt für Busse, sowie ein intelligentes Fahrgastinformationssystem geschaffen. Ein zentraler Punkt der gestalterischen Vorgaben war die Gestaltung eines Platzes am Ausgang des Bahnhofsgebäudes, damit rauskommende Leute sich nicht direkt auf der Straße wiederfinden. Durch die oben genannten Maßnahmen hat der gesamte Bahnhofsvorplatz zum einen eine verbesserte 47

54 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Aufenthaltsqualität erhalten, und zum anderen bietet der neue Platz am Ausgang des Bahnhofsgebäudes die Gelegenheit, sich zu orientieren und insbesondere eine Blickbeziehung entlang der Bahnhofsallee zum Sprudelhof, Kurpark und Johannisberg aufzunehmen. Dieser Moment hinterlässt beim Betrachter einen ersten guten Eindruck von der Stadt. Die Investitionskosten für dieses Projekt beliefen sich auf 1,9 Mio. Euro. Von dieser Summe musste die Stadt lediglich Euro selber tragen, der Rest wurde vom Land Hessen bezuschusst (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Abbildung 14: Der neue Bahnhofsvorplatz Quelle: eigene Aufnahme Bahnhofsunterführung Die Sanierung der Unterführung der Gleise südlich des Bahnhofsgebäudes war für die Stadt aus zwei Gründen von zentraler Bedeutung. Zum einen ist sie Teil der Verbindung zwischen Kurpark und Goldsteinpark, die die Besucher der Landesgartenschau benutzen sollen, zum anderen ist sie vor allem für die Zeit nach der Landesgartenschau wichtig, denn sie stellt die schnellste Fußwegeverbindung des neuen Wohngebiets Am Goldstein zur Innenstadt dar (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 12/2008, S. 3). Vor der Sanierung der Unterführung war der Tunnel unter den Gleisen völlig heruntergekommen; niedrig, dunkel und schmutzig. Vor allem die Dunkelheit schreckte viele ab, die Unterführung zu nutzen (siehe Abbildung 15). Neben der allgemeinen Aufwertung der Bahnhofsunterführung wurde im Rahmen der Sanierung zusätzlich zum neuen künstlichen Licht, das Tunnelgewölbe zwischen den Gleisen geöffnet, sowie die Enden des Tunnels verbreitert, um mehr Tageslicht hineinzubekommen. Auch die Behindertengerechtigkeit wurde mit einem Fahrstuhl hergestellt. Somit wurde das Gebiet Am Goldstein mit einer hochqualitativen und gestalterisch anspruchsvollen Bahnhofsunterführung an die Innenstadt angebunden. 48

55 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Abbildung 15: Bahnhofsunerführung zum Goldstein vor und nach der Sanierung Vorher Nachher Quelle: Magistrat der Stadt Bad Nauheim 12/ 2008, S. 3 und eigene Aufnahme Zwar ist diese Maßnahme insbesondere für die Zeit nach der Landesgartenschau von Bedeutung, um das Wohngebiet Am Goldstein mit der Innenstadt zu verbinden. Trotzdem ist die Sanierung laut Patscha komplett durch die Landesgartenschau angestoßen worden und wäre ohne diese nicht zustande gekommen. Ca. 1 Mio. Euro hat die Sanierung der Verbindung des Wohngebiets Am Goldstein an die Innenstadt gekostet, wovon ca. 60% vom Land Hessen übernommen wurden (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Bahnhof Einem Bahnhof, der immer eine Visitenkarte für eine Stadt darstellt, kommt eine besondere Rolle zu. In Bad Nauheim steigen täglich 3000 Menschen in die Züge ein und aus, und während der Landesgartenschau dürften es noch einige mehr sein. Das Bahnhofsgebäude und die Bahnhofsstation befanden sich, in einem schlechten Zustand. Die Bahn hatte in die Station und das Bahnhofsgebäude seit Jahren nichts investiert. Von daher galt es im Hinblick auf die Landesgartenschau die gesamte Bahnhofsstation aufzuwerten, um eine gute Visitenkarte bei den Gästen abzugeben. Zunächst musste die Bahn davon überzeugt werden die Bahnsteige sowie die Außenanlagen für die Gartenschau herzurichten. Dies ist in einem riesigen Kraftakt gelungen. Die Bahn hat eine behindertengerechte Wegekette hergestellt, sodass Rollstuhlfahrer jeden Punkt des Bahnhofs erreichen können. Zusätzlich wurden die Bahnsteige saniert und so ausgebaut, dass sie mit den Zugtüren abschließen. Dadurch können Rollstuhlfahrer von allen Bahnsteigen in und aus dem Zug gelangen. Vor der Sanierung herrschte ein für eine Kur- bzw. Gesundheitsstadt nicht tragbarer Zustand, der bis dahin unverständlicherweise Jahrzehnte lang akzeptiert wurde. Es war nur der erste 49

56 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Bahnsteig behindertengerecht ausgebaut und nur von diesem kann man barrierefrei den Bahnhof verlassen. Dies hatte zur Folge, dass Rollstuhlfahrer aus Richtung Frankfurt kommend erst nach Gießen fahren, in Gießen umsteigen und dann zurück nach Bad Nauheim fahren mussten, um auf dem ersten Bahnsteig aussteigen und somit in die Stadt gelangen zu können. Weiterhin wurden die Bahnsteige neu überdacht und die Unterführung der Bahngleise saniert. (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010; Magistrat der Stadt Bad Nauheim 12/2008, S.3). Abbildung 16: Bahnhof vor und nach der Sanierung Vorher Nachher Quelle: Magistrat der Stadt Bad Nauheim 12/2009, S.7 Die Kosten für die Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf 3 Mio. Euro. Daran beteiligten sich auch Stadt, Land, Bund und RMV (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 12/2008, S.3). Diese umfangreichen Sanierungsmaßnahmen waren seitens der Bahn an die Bedingung geknüpft, dass es der Stadt gelingt das Bahnhofsgebäude zu privatisieren, also zu veräußern. Der Stadt ist es gelungen die Erste Portal Real GmbH Co. KG für den Kauf des Bahnhofsgebäudes zu gewinnen. Das Unternehmen hat bisher die Fassade saniert und ist nun auf der Suche nach Mietern mit denen die Halle hergerichtet und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden kann (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Rosengarten Die Trinkkuranlage sowie der Grünbereich zwischen ihr, der Parkstraße und der Usa komplettieren den Kurpark (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 3/2004, S. 51). Bedingt durch die Vorbereitungen auf die Landesgartenschau und die Kommunalisierung der Trinkkuranlage kam die Auseinandersetzung mit der Gestaltung des oben genannten Grünbereichs, der den heutigen Rosengarten bildet. Da von der Denkmalpflege die Vorgabe einer historischen Rekonstruktion der Parkanlage kam, orientierte man sich in weiten Teilen an den Gestaltungsideen von Heinrich Siesmayer (um 1856) und Wilhelm (um 1911) Jost. (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010; Magistrat der Stadt Bad Nauheim 12/2007, S. 9). 50

57 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Es entstanden eine historisch angelegte Allee von der Parkstraße bis zur Trinkkuranlage sowie das eigentliche zentrale Element der Städtischen Planung, der Rosengarten. Dadurch wurde auch die Blickbeziehung von der Parkstraße zur Trinkkuranlage wieder hergestellt. Mit dem Rosengarten entstand ein hochwertig gestalteter Raum, der zum verweilen einlädt, das städtische Bild aufwertet und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigert. Obwohl der Rosengarten heute bei der breiten Bevölkerung sowie den Besuchern auf positive Resonanz trifft, war der Weg bis zu seiner Realisierung der schwierigste im gesamten Prozess der Vorbereitung auf die Landesgartenschau. Als die Planungen für den Rosengarten und die Allee standen, wurde ein Bürgerbegehren mit über Unterschriften gegen das Vorhaben, beim Verwaltungsgericht in Gießen vorgelegt, was den Beginn der Baumaßnahmen bis zur Entscheidung des Gerichts verzögerte. Schließlich wies das Gericht das Bürgerbegehren ab. Anstoß des ganzen Prozedere waren 13 Bäume, die dem Rosengarten und der Allee weichen mussten. 66% des Euro Investitionsvolumens für die Realisierung des Rosengartens wurden vom Land Hessen und vom Bund aus Sanierungsmitteln bezuschusst. Abbildung 17: Die neue Allee von der Parkstraße zur Trinkkuranlage und der neue Rosengarten Allee Rosengarten Quelle: eigene Aufnahme Trinkkuranlage Die Trinkkuranlage war stark in die Jahre gekommen und konnte deshalb von den Bürgern der Stadt sowie von den Besuchern nur noch eingeschränkt genutzt werden (vgl. Magistrat der Stadt Bad Nauheim 6/2008, S. 3). Obwohl sie bereits in der Initiierungsphase als eines der Rahmenprojekte zur Landesgartenschau angegeben wurde, war die Realisierung der Sanierungsmaßnahmen ungewiss. Denn zum Zeitpunkt der Planungen befand sich die Trinkkuranlage noch im Besitz des Landes Hessen. Man hat sich bemüht die Anlage ins Eigentum der Stadt zu bringen, um diese auch für die Landesgartenschau aufzuwerten. Letzten Endes gelang es, die Anlage durch Kommunalisierung im Jahr 2005, ins eigene Eigentum zu bringen und durch Sanierung aufzuwerten. Die Nutzungen der Trinkkuranlage sind Gastronomie und Kultur. Die Kosten der Sanierungsmaßnahmen betrugen 51

58 Landesgartenschau Bad Nauheim ,5 Mio. Euro und wurden komplett vom Land übernommen. Allerdings ist diese Summe nicht ausreichend. Aufgrund des schlechten Zustandes der Trinkkuranlage, müssten 12 bis 13 Mio. Euro verbaut werden, um die Anlage optimal zu sanieren (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010). Abbildung 18: Die Konzertmuschel in der sanierten Trinkkuranlage Quelle: eigene Aufnahme Renaturierung der Usa Die Usa verläuft mitten durch die Kernstadt Bad Nauheim. Vor der Renaturierung hatte die Usa den Charakter eines künstlichen Kanals, wodurch ökologische Defizite verursacht wurden. Weiterhin war sie aufgrund der schwierigen Zugangsmöglichkeiten zum Wasser schlecht in das Stadtleben integriert. Dieser Zustand sollte im Hinblick auf die Landesgartenschau durch die Renaturierung grundlegend geändert werden. Im Rahmen der Renaturierung wurden auf ca. 400 m Länge die Ufer der Usa abgeflacht und durch die Schaffung unterschiedlich breiter Profile sowie durch Buhnen der Kanalcharakter aufgehoben. Auf diese Weise können die Bad Nauheimer an die Usa herantreten, die sich ihnen als abwechslungsreiches Gewässer darstellt. Neben der Erlebbarmachung der Usa für die Bad Nauheimer und ihre Besucher hat die Renaturierung auch unter ökologischen Gesichtspunkten positive Wirkungen. So profitieren neben den Fischen wie Bachforelle, Groppe und Meerforelle auch verschiedene Vogelarten wie Wasseramsel, Schafsstelze und der Eisvogel von der Maßnahme. Die Kosten beliefen sich auf Euro und wurden komplett von der Stadt getragen (vgl. Büro für Gewässerökologie Gottfried Lehr 2008, S. 4, 6 f; Magistrat der Stadt Bad Nauheim 7/2009, S.7). 52

59 Landesgartenschau Bad Nauheim 2010 Abbildung 19: Usa vor und nach der Renaturierung Vorher Nachher Quelle: Büro für Gewässerökologie Gottfried Lehr 2008, S. 3 und eigene Aufnahme Südpark Auch die Sanierung des Südparks wurde im Rahmen der Vorbereitungen auf die Landesgartenschau durchgeführt. Zwar ist der Südpark nicht Teil des Konzepts und auch kein Rahmenprojekt der Landesgartenschau, trotzdem wurde seine Sanierung durch die Landesgartenschau bewirkt. Da der Goldsteinpark und insbesondere der Kurpark für die Dauer der Landesgartenschau nur für zahlende Gäste zur Verfügung stehen, sollte den Bürgern Bad Nauheims sowie den Kurgästen ein attraktiver Park als Ausweichpark angeboten werden. Zu diesem Zweck wurde der Südpark aufgewertet. Außerdem wollte man den Gästen während der Landesgartenschau auch außerhalb der beiden Kernbereiche einen attraktiven Park präsentieren (vgl. Interview Stadtentwicklung Bad Nauheim Patscha 2010; Gespräch Natur- und Umweltschutz Bad Nauheim Heumüller 2010). Ziel der Aufwertung war es, den Park für alle Generationen attraktiv zu gestalten. Neben der Stärkung des Kurcharakters wurden Spielangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene bzw. Senioren geschaffen. Weiterhin wurden die Aufenthalts- und Kommunikationsmöglichkeiten verbessert (vgl. DITTMANN+KOMPLIZEN 2008, S. 1) Die Kosten für die Sanierung des Kurpark belaufen sich auf ca Euro (vgl. Gespräch Natur- und Umweltschutz Bad Nauheim Heumüller 2010). Alicegarten Im Rahmen der Sanierung bzw. Umgestaltung der Parkstraße plante man anhand einer Übergangszone vom Kurpark in die Stadt eine Verbindung zwischen dem Park und der Innenstadt entlang der Parkstraße. Auf diese Weise sollte insbesondere die Jugendstilarchitektur in den Kurpark eingebunden werden. Zu diesem Zweck wurde der Alicegarten; ein kleiner Garten mit Rosen und Staudenpflanzungen, zwischen dem Kurpark und der Parkstraße angelegt. Der Alicegarten bildet die Nahtstelle zwischen der Parklandschaft und dem Stadtzentrum und bewirkt einen sanften Übergang des Kurparks in die Innenstadt. Somit wurde eine gelungene Verbindung zwischen Kurpark und den umliegenden Stadtquartieren hergestellt. Die Kosten für dieses Projekt liegen bei Euro 53

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