Regionale Wachstumstheorie 3. Regionalökonomie Frühlingssemester 2016 Dr. Benjamin Buser, Dr. Christof Abegg
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- Ingeborg Küchler
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1 Regionale Wachstumstheorie 3 Regionalökonomie Frühlingssemester 2016 Dr. Benjamin Buser, Dr. Christof Abegg
2 Vorsicht vor Ökonomie! 2
3 AUSBLICK: Abgabe und Präsentation Gruppenarbeiten 3
4 Zusammenfassung Abgabe: Donnerstag 19. Mai 2016, elektronisch per Mail Zusammenfassung max. 4 A4-Seiten mit Motivation/Einbettung Fragestellung/Relevanz Auslegeordnung inkl. Theoriebezug Schlussfolgerungen und Empfehlungen max. 2 Abbildungen Bewertung Zusammenfassung Aufbau und Struktur 20 % Theoretische Durchdringung des Themas 40 % Herleitung und Stringenz Schlussfolgerung 20 % Sprache 10 % Hinweis: Achten Sie auf Sprachgebrauch und Rechtschreibung 4
5 Präsentation Freitag 20. Mai 2016 und Freitag 27. Mai 2016, gemäss Einteilung Rahmenbedingungen max. 10, anschliessend 10 Fragen/Diskussion in Deutsch, Französisch oder Italienisch maximal 6 Folien Gesamtbewertung Abstract 10 % Zusammenfassung 60 % Präsentation 30 % Hinweis: Es wird nicht erwartet, dass sämtlich Personen einer Gruppe die Präsentation bestreiten 5
6 Abschluss und Gesamtbewertung Bewertung Zusammenfassung Aufbau und Struktur 20 % Theoretische Durchdringung des Themas 40 % Herleitung und Stringenz Schlussfolgerung 20 % Sprache 10 % Jede Gruppe erhält eine schriftliche Rückmeldung 6
7 Regionale Wachstumstheorie 3 Fortsetzung
8 Ziele der Vorlesung Sie erhalten Einblick in den Keynesianismus Sie verstehen das Konzept der Multiplikatoren und des Exportbasisansatzes Sie erkennen, wie die Wirtschafts- und Wachstumspolitik der vergangenen Jahren durch Keynes geprägt wurde 8
9 Grundannahme der Klassiker Angebot und Nachfrage Gleichgewichtstheorie gilt, Ungleichgewichte durch Schocks Ersparnis Sparen = Investitionen Menschenbild rationales Handeln und volle Information Märkte streben zu stabilen Gleichgewichten mit Vollbeschäftigung Geld bilden lediglich realwirtschaftliche Vorgänge ab Preise und Löhne flexibel Arbeitsmarkt keine dauerhafte, unfreiwillige Arbeitslosigkeit 9
10 Grundannahme der Polarisationstheorien Ersparnis Sparen = Investitionen, mit Möglichkeit zur zirkulärer Kumulation Geld bilden realwirtschaftliche Vorgänge ab mit Möglichkeit zur zirkulärer Kumulation Angebot und Nachfrage Tendenz zu temporären und dauerhaften Ungleichgewichten besteht, durch unité motrice und gleichgerichtete Entwicklung Märkte können mittelfristige Ungleichgewichte aufweisen, zirkulär kumulativ können diese dauerhaft werden Arbeitsmarkt Temporäre und dauerhafte, unfreiwillige Arbeitslosigkeit Menschenbild rationales Handeln Preise und Löhne flexibel, wobei Störung der Faktormobilität möglich 10
11 Keynesianische Wachstumstheorie 11
12 Keynesianische Makroökonomie Angebot und Nachfrage Effektive Nachfrage bestimmt Produktion und Angebot Ersparnis Sparen = Ausfall von Konsum und Investitionen Streben nach Gleichgewichten ist zu hinterfragen, Unterbeschäftigung auch bei Gleichgewichten Menschenbild Irrationalität durch Unsicherheiten und Risikoaversion Geld Eigenständige monetäre Effekte durch Zukunftserwartungen beeinflussen Investitionen Preise und Löhne relevante timelags Arbeitsmarkt Unterbeschäftigung aufgrund zu geringer Gesamtnachfrage 12
13 Zusammenfassung Keynes (1/2) Wachstum wird ausschliesslich von der Nachfrage angetrieben, Angebot reagiert mit zeitlicher Verzögerung auf die Nachfrage (Ausnahme: Vollbeschäftigung) Märkte können sich längere Zeit in «stabilen» Ungleichgewichten befinden Es existiert anhaltend unfreiwillige Arbeitslosigkeit Die Investition bestimmt über Sparen und Konsum, nicht umgekehrt Individuen handeln teilweise irrational und unterliegen einer «Geldillusion» 13
14 Zusammenfassung Keynes (2/2) Keynesianismus als kongruentes Theoriegebilde, formalisiert im IS-LM-Modell durch Hicks IS = Gütermarktmodell (Investment, Labour) LM = Geldmarktmodell (Liquidity, Money) Prominente Verwendung der Multiplikatorrechnung Definition: Multiplikator bezeichnet den Faktor, mit welchem Umfang sich ein wirtschaftlicher Impuls (unabhängige Variable) auf eine zu erklärende wirtschaftliche Kenngrösse (abhängige Variable) auswirkt. Beispiel: Wie hoch ist der Gesamteffekt, welcher sich aus einer Investition I ergibt? 14
15 Hinweise: Keynes Gesellschaft Deutschland 15
16 Investitionsmultiplikator Geleichgewichtseinkommen: Y = 1 1 c (c + I ) Y = Einkommen Angebot I = exogene Investitionen c = Konsumquote Investitionsmultiplikator: Y = 1 I 1 c -> wie verändert sich das Gleichgewichtseinkommen bei einer Veränderung der Investitionen 16
17 Monetäre und physische Multiplikatoren monetäre Multiplikatoren Staatsausgaben/-einnahmen Umsatz (Nachfrage) Bruttowertschöpfung Einkommen Steuern (direkt/indirekt) Importe Sozialversicherungsbeiträge physische Multiplikatoren Beschäftigung (total/qualifikationen) Tonnenkilometer/Personenkilometer Energiebedarf Flächenbedarf Stoffflüsse Emissionsausstoss 17
18 Exportbasisansatz Lokale Märkte sind gesättigt, wachsende Märkte liegen ausserhalb Zwei komplementäre Subsysteme der wirtschaftlichen Aktivitäten Strategie: Aussenhandel ankurbeln und Transmissionsriemen sicherstellen 18
19 Paul Krugman: «free-market Keynesian» Nobelpreisträger 2008 Freier Markt steht im Vordergrund, staatliche Markteingriffe werden nicht grundsätzlich abgelehnt Grundsatzkritik an den wirtschaftspolitischen Modellen zur Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise wegen Rationalitätsannahme 19
20 Fragestellungen der Regionalökonomie Wie und wann entstehen regionale Disparitäten? Was bedeuten Disparitäten langfristig für Gesellschaft und Wirtschaft und wiederspricht dies einem politischen Wille? Wie funktioniert regionales Wachstum und wie kann dieses angeregt werden? 20
21 Keynsianische Wachstumspolitik Wachstumsschwäche und Disparitäten sind die Folge einer Nachfrageschwäche Keynsianische Wirtschaftspolitik Erhöhung des staatlichen Konsums (antizyklische Investition anstelle von Austerität) Erhöhung des privaten Konsums (billiges Geld) Nutzung der Geldillusion (Geldmengenausweitung) 21
22 Kritik an keynsianischer Wachstumspolitik Steigerung der Nachfrage über Geldpolitik führt in eine Inflation Die Subjekte haben keine uneingeschränkte Geldillusion und reagieren auf Inflation Crowding-out durch den Staat, was zur langfristigen Schwächung der Wettbewerbsfähigkeit führt Wirtschaftssubjekte vertrauen auf staatliche Beihilfe und entwickeln eine Risikoaversion (Moral Hazard) Unabhängigkeit der Notenbanken: Sollen die Notenbanken ein Instrument für die Politiker sein? 22
23 Verzeichnisse 23
24 Referenzierung auf Bathelt + Glückler, 2012 Thema Kapitel Seiten *Nachlesen empfohlen 24
25 Autoren und Publikationszeitpunkte Thema Publikation Theorie John Maynard Keynes(*1883) 1936 Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes John R. Hicks (*1904) 1937 Mr. Keynes and the Classics : A Suggested Interpretation Paul R. Krugman (*1953) 1993 Geography and Trade 25
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