Einführung in die Algebraische Geometrie. Erich Selder

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Einführung in die Algebraische Geometrie. Erich Selder"

Transkript

1 Einführung in die Algebraische Geometrie Erich Selder

2

3 KAPITEL 1 Einführung 1.1. Algebraische Geometrie und verwandte Gebiete Wie der Name andeutet hat die algebraische Geometrie ihre Wurzeln einerseits in der Algebra, andererseits in geometrischen Disziplinen. Wir wollen mit einige Bemerkungen zu Verwandtschaften mit anderen mathematischen Bereichen und zur Abgrenzung diesen gegenüber beginnen. Algebra Algebraische Gleichungen, insbesondere Polynomgleichungen P (x) = a 0 x n + a 1 x n a n 1 x + a n = 0 Lösungsverfahren, insbesondere geschlossene Formeln für die Lösung. Beispiel: Quadratische Gleichungen, Gleichungen dritten und vierten Grades (Formeln von Cardano und Tartaglio) Wichtiges Resultat (E. Galois, N.-H. Abel, Ruffini): Für n 5 gibt es keine solche Lösungsformel Algebraische Strukturen, insbesondere Körper und Ringe Galois-Theorie: Beziehung zwischen Körpererweiterungen und Gruppen Lineare Algebra und analytische Geometrie Lineare Gleichungssysteme und ihre Lösungsmengen Lineare Abbildungen Quadratische Formen über den reellen und komplexen Zahlen, Kegelschnitte, Quadriken Elementare Geometrie Geometrische Ortslinien Konstruktionen mit Zirkel und Lineal Projektive Geometrie Mathematische Präzisierung von Perspektive, Horizont, unendlich fernen Punkten Perspektivische Abbildungen Differentialgeometrie Parametrisierte Kurven, Flächen im reellen Zahlenraum Innere Metrik, Krümmung Riemannsche Mannigfaltigkeiten Differentialtopologie, Topologie, Analysis Abstrakte Mannigfaltigkeiten und ihre Geometrie 3

4 4 1. EINFÜHRUNG Komplexe Analysis, Funktionentheorie, komplex-analytische Geometrie Riemannsche Flächen, komplexe Mannigfaltigkeiten, komplexe Räume Einbettung komplexer Mannigfaltigkeiten in projektive Räume 1.2. Begriffsbildungen in der algebraischen Geometrie Erste Beispiele. Lineare Gleichungssysteme und affin-lineare Räume Beispiel: 2x + 4y + z 3w = 1 x + 2y + z 2w = 0 x 2y + w = 1 Lösungsmenge: L = {( 1, 0 1 0) + λ( 2, 1, 0, 0) + µ(1, 0, 1, 1) λ, µ R} Beobachtung: Lösungsverfahren und Struktur der Lösungsmenge ist unabhängig von der Qualität des zugrundeliegenden Körpers. Elementare geometrische Konstruktionen Aufgabe 1: Bestimme eine algebraische Gleichung, die die Menge aller Punkte P = (x, y) R 2 charakterisiert, deren Abstandssumme von zwei gegebenen Punkten R = (x R, y R ) und S = (x S, y S ) den konstanten Wert c > 0 hat. Wir legen das Koordinatensystem so, dass die Gerade durch R und S die x-achse ist und der Mittelpunkt zwischen R und S der Nullpunkt ist. Die Senkrechte durch den Nullpunkt zur Geraden RS ist dann die y-achse. Mit diesen Vorgaben ist R = ( a, 0), S = (a, 0) mit a = RS /2. Lösung: 4x2 c + 4y2 2 c 2 4a 1 = 0 2 Aufgabe 2: Gegeben sei eine Gerade g in der Ebene und ein fester Punkt S = (x S, y S ), ferner eine Konstante c > 0. Die Konchoide von S bezüglich der Geraden g besteht aus allen Punkten P = (x, y) R 2 für die folgende Eigenschaft gilt: Ist l die Gerade durch S und P und schneidet l die Gerade g im Punkt R, so hat die Strecke P R die Länge c. Bestimme eine algebraische Gleichung für diese Konchoide. Lösung: Wir legen das Koordinatensystem so, dass S der Ursprung ist und die Gerade g gegeben ist durch {x = a}. Ist P = (x, y) ein Punkt der so definierten Konchoide, so gilt für den Schnittpunkt R = (a, y R ) der Geraden SP mit g: SR = λsp, ferner SR = SP + P R = SP ± c, also folgt: (1 λ)sp = ±c Dabei ist SP = x 2 + y 2 und es gilt (a, y R ) = λ(x, y), also λ = a x. Damit ergibt sich insgesamt als Gleichung (durch Quadrieren): c 2 = (1 λ) 2 (x 2 + y 2 ) = 1 x 2 (x a) 2 (x 2 + y 2 ) und schließlich 0 = (x a) 2 (x 2 + y 2 ) c 2 x 2 Parametrisierte Kurven

5 1.2. BEGRIFFSBILDUNGEN IN DER ALGEBRAISCHEN GEOMETRIE 5 1. Steinersche Hypozykloide Diese Kurve ist in Parameterform gegeben durch (x(t), y(t)) = 1 3 (2cos(t) + cos(2t), 2sin(t) sin(2t)) Aufgabe: Zeige, dass diese Kurve durch eine algebraische Gleichung beschreibbar ist. Lösungsstrategie: a) Darstellung von cos(2t) und sin(2t) als algebraische Ausdrücke in sin(t), cos(t) 3x(t) = 2cos(t) + 2cos 2 (t) 1 (1) 3y(t) = 2sin(t)(1 cos(t)) (2) b) Eliminination von cos 2 (t) aus der ersten der Gleichungen Einsetzen ins Quadrat der zweiten Gleichung 2cos 2 (t) = 3x + 1 2cos(t) (3) 9y 2 = 4sin 2 (t)(1 cos(t)) 2 = (2 2cos 2 (t))(2 4cos(t) + 2cos 2 (t)) = = 3(1 3x + 2cos(t))(1 + x 2cos(t)) (4) c) Eliminieren von cos(t) und Einsetzen (z. B. ) in die Gleichung (3) 4(1 + 2x)cos(t) = 3y 2 + 3x x (5) 16(1 + 2x) 2 cos 2 (t) = 8(1 + 2x) 2 (3x + 1 2cos(t)) [8(1 + 2x) 2 (3)] (3y 2 + 3x x) 2 = 8(1 + 2x) 2 (3x + 1) 4(1 + 2x)(3y 2 + 3x x) d) ggf. Vereinfachen 0 = 3(3(x 2 + y 2 ) 2 8x(x 2 3y 2 ) + 6(x 2 + y 2 ) 1) Übungsaufgabe: Zeige, dass sich die Steinersche Hypozykloide parametrisieren lässt durch rationale Funktionen. Hinweis: Mit s = tan(t/2) wird (cos(t), sin(t)) = ( 1 s2 2s 1+s, 2 1+s ) Gewöhnliche Zykloide Diese ebene Rollkurve ist gegeben durch die Parameterdarstellung (x(t), y(t)) = (t sin(t), 1 cos(t)) Diese Kurve kann nicht als Nullstellenmenge eines Polynoms F R[X, Y ] beschrieben werden. Denn die Nullstellenmenge von F hat (z. B.) mit der Geraden {x = 0} nur endlich viele Schnittpunkte gemeinsam (Einsetzen ergibt ein Polynom in einer Variablen mit nur endlich vielen Nullstellen). Aber die Zykloide hat mit dieser Geraden die unendlich vielen Punkte (2kπ, 0), k Z, gemeinsam. 3. Newton-Knoten Diese Kurve ist gegeben durch V = {(x, y) R 2 y 2 x 3 x 2 = 0} Diese Kurve lässt sich durch polynomiale Funktionen parametrisieren. Betrachte dazu alle Geraden durch den Punkt (0, 0) mit Steigung t, also g t = {(x, y) y = tx} Jede dieser Geraden schneidet die Kurve V in genau zwei Punkten, wovon der eine der Nullpunkt ist. Der zweite Schnittpunkt ergibt sich aus der Gleichung 0 = y 2 x 3 x 2 = t 2 x 2 x 3 x 2 = x 2 (t 2 1 x) x = t 2 1, y = t(t 2 1) Also hat man die Parametrisierung (x(t), y(t)) = (t 2 1, t(t 2 1))

6 6 1. EINFÜHRUNG 4. Getwistete kubische Raumkurve. Gegeben sei die parametrisierte Kurve im R 3 : (x(t), y(t), z(t)) = (t, t 2, t 3 ) Dann ist leicht zu sehen, dass die Menge dieser Punkte gegeben ist durch die folgenden beiden Gleichungen Y X 2 = 0, Z X 3 = 0 Wir werden diesem Beispiel später wieder begegnen. Reelle Quadriken in R n und in C n Eine Quadrik im K n ist gegeben durch eine Gleichung der Gestalt 0 = xax t + bx t + c mit einer symmetrischen Matrix A K n n, einem Vektor b K n und einer Konstanten c K. Beispiele: K = R, n = 3 i) Kegel: x 2 + y 2 z 2 = 0 ii) Zylinder: x 2 + y 2 = 1 (unabhängig von z) iii) Einschaliges Hyperboloid: x 2 + y 2 z 2 = 1 iv) Zweischaliges Hyperboloid: x 2 y 2 z 2 = 1 etc. etc. Aufgabe: Klassifiziere alle reellen 3-dimensionalen Quadriken bis auf affine Äquivalenz Erinnerung: Sylvesterscher Trägheitssatz Über K = C werden viele der über R verschiedenen Quadriken äquivalent. Beobachtung: In allen Beispielen (mit Ausnahme der gewöhnlichen Zykloide) lassen sich die geometrischen Gebilde durch Polynomgleichungen (in zwei oder drei Variablen) darstellen. Die Frage ist, inwieweit die Gleichungen mit den geometrischen Gebilden zusammenhängen. Natürlich ist die Menge der geometrischen Punkte durch das Gleichungssystem bestimmt. Inwiefern gilt auch die Umkehrung? Singuläre Kurven und Flächen Wir setzen voraus, dass der Grundkörper die Charakteristik 0 hat. Definition: Ist die Menge V K n durch eine differenzierbare Gleichung F (x) = 0 gegeben, so heißt ein Punkt x V singulär, wenn der Gradient grad(f) = ( f/ X 1,..., f/ X n ) im Punkt x verschwindet. 1. Cartesisches Blatt f(x, Y ) = X 3 + Y 3 3XY = 0 Hier ist f/ X = 3X 2 3Y, f/ Y = 3Y 2 3X Einzige gemeinsame Nullstelle von f(x, Y ), f/ X und f/ Y ist (x, y) = (0, 0) In allen übrigen Punkten ist (nach dem Satz über implizite Funktionen) diese Kurve glatt, d. h. lokal parametrisierbar durch differenzierbare Funktionen.

7 1.2. BEGRIFFSBILDUNGEN IN DER ALGEBRAISCHEN GEOMETRIE 7 2. Kegel f(x, Y, Z) = X 2 + Y 2 Z 2 = 0 Einzige Singularität: (0, 0, 0) Exotische Gleichungen über R und anderen Körpern 1. Gleichungen für {(0, 0)} R 2 f(x, Y ) = AX 2 + BY 2 = 0 mit A, B > 0 oder g(x, Y ) = C(X Y ) 2 + D(X + Y ) 2 = 0 mit C, D > 0 oder Darstellungen der leeren Menge im R n : Jede Gleichung der Gestalt f(x) = f 2 1 (X) + f 2 2 (X) f 2 k (X) + c = 0 mit c > 0 und f 1,..., f k R[X], X = (X 1,..., X n ) 3. Gleichungen für die leere Menge in K n für einen endlichen Körper K = {k 0, k 1,..., k m } f(x) = 1 oder f(x) = (X 1 k 0 )(X 1 k 1 )...(X 1 k m ) + 1 oder... Anzahl beschreibender Gleichungen über R Ist V R n gegeben durch die Gleichungen f 1 (x) = f 2 (x) =... = f k (x) = 0 mit x = (x 1,..., x n ), f 1,..., f k R[X 1,..., X n ] so gilt x V f 2 1 (x) + f 2 2 (x) f 2 k (x) = 0 d. h. jede Menge in R n, die durch (endlich) viele Polynome beschrieben werden kann, ist schon darstellbar als Nullstellenmenge eines einzelnen Polynoms Folgerungen für die Begriffsbildungen. Alle Beispiele aus (bis auf die gewöhnliche Zykloide) lassen sich darstellen als Nullstellenmengen von Polynomen. Dies wird die Grundlage für den wichtigsten elementaren Begriff der algebraischen Geometrie werden. Bemerkungen: a) Für K = R oder für endliche Körper oder allgemeiner für nicht algebraisch abgeschlossene Körper lässt sich offenbar aus der Menge der geometrischen Punkte kein vernünftiger Zusammenhang herstellen zu den beschreibenden polynomialen Gleichungen. b) Über dem Körper der komplexen Zahlen C (oder über anderen algebraisch abgeschlossenen Körpern) sind Darstellungen der leeren Menge oder einer einelementigen Menge wie oben nicht möglich. Dies wird Gegenstand des tiefen Hilbertschen Nullstellensatzes sein, den wir später diskutieren werden. Zunächst folgende einfache Charakterisierung von Nullstellenmengen von Polynomen in einer Variablen über einem algebraisch abgeschlossenen Körper:

8 8 1. EINFÜHRUNG Satz: Es sei K ein algebraisch abgeschlossener Körper, f K[X] ein Polynom in einer Variablen X. Dann gilt: {x K f(x) = 0} = {ξ 1,..., ξ m } f(x) = (X ξ 1 ) r1 (X ξ 2 ) r2...(x ξ m ) rm mit r 1, r 2,..., r m > 0 In diesem Fall ergibt sich also ein enger Zusammenhang zwischen der Menge der Nullstellen und der beschreibenden Gleichung. Aber wir erinnern uns, dass es im allgemeinen nicht möglich ist, die Nullstellen eines Polynoms (vom Grad 5) explizit (d. h. durch Radikalausdrücke) zu bestimmen. Wir erinnern uns: Im Falle linearer Gleichungssysteme heißt Lösen eines Gleichungssystems die Darstellung der Lösungsmenge in parametrisierter Form. Lässt sich die Lösungsmenge jedes polynomialen Gleichungssystems in vernünftig parametrisierter Form darstellen? Was kann dabei vernünftig heißen? Zunächst wären vernünftige Parametrisierungen sicherlich solche durch polynomiale oder rationale Funktionen. Im Sinne der Analysis wären auch Parametrisierungen durch Potenzreihen sinnvoll; dieser Ansatz ist vor allem in der Theorie der Singularitäten von großer Bedeutung (Stichwort: Puiseux-Entwicklung). Zunächst aber ein weiteres Beispiel. Die allgemeine kubische Kurve ist nicht rational parametrisierbar Satz: Wir betrachten die folgende kubische Kurve C = {(x, y) C 2 y 2 = x(x 1)(x λ)} C 2 mit t C, λ 0, 1 Dann gibt es keine nichtkonstanten rationalen Funktionen f, g C(T ), sodass gilt (f(t), g(t)) C für alle t aus dem gemeinsamen Definitionsbereich der Funktionen f, g. Beweis: Wir nehmen an, dass f = P Q und g = R S rationale Funktionen sind mit Polynomen P, Q, R, S C[T ], wobei wir annehmen dürfen, dass P, Q und R, S zwei teilerfremde Paare sind, die die Gleichung der Kurve C erfüllen, also g 2 = f(f 1)(f λ). Dann gilt (nach Multiplikation mit Q 3 S 2 ) auch R 2 Q 3 = S 2 P (P Q)(P λq) (*) Nun sind P, Q teilerfremd, also sind auch P Q, Q und P λq, Q teilerfremde Paare. Da Q 3 die rechte Seite teilt, muss Q 3 ein Teiler von S 2 sein. Umgekehrt ist S 2 ein Teiler von R 2 Q 3 und R, S sind teilerfremd, also muss S 2 ein Teiler von Q 3 sein. Insgesamt folgt Q 3 = αs 2 mit α C ; dabei dürfen wir annehmen, dass α = β 2 selbst ein Quadrat ist (denn C ist algebraisch abgeschlossen). Insgesamt ist damit aber Q 3 ein Quadrat, also ist auch Q ein Quadrat. Die Gleichung (*) wird mit obiger Betrachtung zu β 2 R 2 S 2 = S 2 P (P Q)(P λq) und nach Kürzen durch S 2 ergibt sich: β 2 R 2 = P (P Q)(P λq) Nun ist die linke Seite ein Quadrat und die Faktoren der rechten Seite sind paarweise teilerfremd. Daher sind die drei Faktoren P, P Q, P λq selbst Quadrate. Bisherige Folgerung: P, Q, P Q, P λq sind Quadrate in C[T ]. Hilfssatz: Sind A, B C[T ] teilerfremde Polynome und gibt es ein µ, ν C, µ, ν 0, µ ν, sodass A, B, A µb, A νb Quadrate sind, so sind A, B C (konstant). Beweis des Hilfssatzes: Wir nehmen an, dass die Aussage des Hilfssatzes falsch ist und wählen ein Gegenbeispiel nichtkonstanter teilerfremder Polynome A, B, sodass der Grad minimal gewählt ist

9 1.2. BEGRIFFSBILDUNGEN IN DER ALGEBRAISCHEN GEOMETRIE 9 (d. h. M ax{grad(a), grad(b)} > 0 ist kleinstmöglich). Nun sind A, B teilerfremde Quadrate, etwa A = C 2, B = D 2 mit teilerfremden Polynomen C, D. Sicherlich ist dann M ax{grad(c), grad(d)} < M ax{grad(a), grad(b)} Ferner gilt: A µb = C 2 µd 2 = (C ϱd)(c + ϱd) A νb = C 2 νd 2 = (C σd)(c + σd) mit µ = ϱ 2, ν = σ 2, und diese Ausdrücke sind nach Voraussetzung ebenfalls Quadrate. Da C, D teilerfremd sind, sind die Faktoren der rechten Seiten jeweils teilerfremd, also sind C ϱd, C + ϱd, C σd, C + σd Quadrate. Wir setzen A = C ϱd, B = C + ϱd Dann sind A, B wieder Quadrate ; ferner gilt: C = 1 2 (A + B ), D = 1 2ϱ (B A ) C σd = ( ϱ+σ 2ϱ )A ( σ ϱ 2ϱ )B = ( ϱ+σ 2ϱ )(A ( σ ϱ σ+ϱ )B ) C + σd = ( ϱ σ 2ϱ )A + ( σ+ϱ 2ϱ )B = ( ϱ σ 2ϱ )(A ( σ+ϱ σ ϱ )B ) und diese Ausdrücke sind Quadrate. Dann sind auch A ( σ ϱ σ+ϱ )B und A ( σ+ϱ σ ϱ )B Quadrate. Damit hat man ein Beispiel mit A, B, wobei die Grade der Polynome kleiner sind als die der gegebenen Polynome. Dies steht im Widerspruch zur Minimalität der Grade der gewählten Polynome. Damit ist der Hilfssatz bewiesen. Aus dem Hilfssatz ergibt sich nun sofort die Aussage des Satzes: P und Q sind konstant, also auch R und S. Damit ist auch die rationale Abbildung (f, g) konstant. Bemerkungen: a) In der Argumentation des obigen Beweises wird entscheidend davon Gebrauch gemacht, dass der Polynomring C[T ] faktoriell ist, also Faktorzerlegungen jeweils vergleichbar sind (vgl. Anhang). b) Die Argumentation des Hilfssatzes benutzt eine Technik, die auf Pierre de Fermat (ca ) zurückgeht und Prinzip des unendlichen Abstiegs genannt wird ( descente infinie ). Vom heutigen Standpunkt aus sieht man natürlich, dass sich hierhinter eine Variante des Induktionsprinzips verbirgt ( Jede nichtleere Menge natürlicher Zahlen hat ein Minimum ). Fassen wir die Erkenntnisse aus den vorigen Abschnitten zusammen. 1. Eine Klasse von sinnvollen Objekten der algebraischen Geometrie sind Nullstellenmengen von Polynomen über einem festen Körper K. Wir werden solche Gebilde algebraische Mengen (genauer affin-algebraische Mengen) nennen. 2. Einen sinnvoller Zusammenhang zwischen den Gleichungen und der zugehörigen algebraischen Menge kann man höchstens erwarten, wenn der Grundkörper K algebraisch abgeschlossen ist. 3. Eine wichtige Frage wird sein, ob sich die Gleichungen, die eine algebraische Menge definieren, in einem algebraisch beschreibbaren Gebilde wiederfinden. 4. Man wird nicht erwarten können, beliebige algebraische Mengen in parametrisierter Form darstellen zu können. In diesem Sinn wird es nicht möglich sein, polynomiale Gleichungssysteme zu

10 10 1. EINFÜHRUNG lösen. Aufgabe kann es nur sein, qualitative Charakterisierungen für algebraische Mengen zu geben, Invarianten zu bestimmen, die es gestatten, algebraische Mengen zu unterscheiden, etc Singuläre Punkte in algebraischen Mengen sind nicht störend (u. U. sogar im Gegenteil, vgl. spätere Bemerkungen zu algebraischen Kurven). Dies unterscheidet die algebraische Geometrie von der Differentialtopologie und der Differentialgeometrie. 6. Punktmengen im K n, die sich durch rationale Funktionen parametrisieren lassen, stellen eine wichtige Klasse von algebraischen Mengen dar. 7. Welche Abbildungen zwischen algebraischen Mengen führen zu sinnvollen Morphismen, insbesondere Isomorphismen. Wann werden wir algebraische Mengen als nicht wesentlich unterscheidbar auffassen. In dieser Frage werden wir im Rahmen der algebraischen Geometrie zwei sehr unterschiedliche Konzepte kennenlernen, die zu unterschiedlichen Klassifikationsproblemen führen werden (Stichworte: (bi-)reguläre Abbildungen und (bi-)rationale Abbildungen).

Übungen zur Einführung in die algebraischen Geometrie

Übungen zur Einführung in die algebraischen Geometrie Hochschule Rhein-Main WS 01/13 Stg. Angewandte Mathematik Algebraische Geometrie Erich Selder, FH Frankfurt am Main Übungsblatt 8, Lösungshinweise Übungen zur Einführung in die algebraischen Geometrie

Mehr

Geometrie von Flächen und Algebraischen Kurven Der Satz von Pascal

Geometrie von Flächen und Algebraischen Kurven Der Satz von Pascal Geometrie von Flächen und Algebraischen Kurven Der Satz von Pascal Laura Hinsch November 005 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 Algebraische Kurven 1 3 Singularitäten 3 4 Der Satz von Pascal 5 i 1 Einleitung

Mehr

Algebraische Kurven. Holger Grzeschik

Algebraische Kurven. Holger Grzeschik Algebraische Kurven Holger Grzeschik 29.04.2004 Inhaltsübersicht 1.Einführung in die Theorie algebraischer Kurven 2.Mathematische Wiederholung Gruppen, Ringe, Körper 3.Allgemeine affine Kurven 4.Singuläre

Mehr

Wie bügle ich ein Tischtuch? Prof. Dr. Uwe Jannsen

Wie bügle ich ein Tischtuch? Prof. Dr. Uwe Jannsen Auflösungen von Singularitäten, oder: Wie bügle ich ein Tischtuch? Prof. Dr. Uwe Jannsen (Universität Regensburg) Vortrag 10.12.2010 Bayerische Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. Uwe Jannsen (Regensburg)

Mehr

9. Woche: Elliptische Kurven - Gruppenarithmetik. 9. Woche: Elliptische Kurven - Gruppenarithmetik 187/ 238

9. Woche: Elliptische Kurven - Gruppenarithmetik. 9. Woche: Elliptische Kurven - Gruppenarithmetik 187/ 238 9 Woche: Elliptische Kurven - Gruppenarithmetik 9 Woche: Elliptische Kurven - Gruppenarithmetik 187/ 238 Elliptische Kurven Ḋefinition Elliptische Kurve Eine elliptische Kurve E über dem Körper K ist eine

Mehr

9. Geometrische Konstruktionen und Geometrische Zahlen.

9. Geometrische Konstruktionen und Geometrische Zahlen. 9. Geometrische Konstruktionen und Geometrische Zahlen. Die Dreiteilungsgleichnung. Das Problem der Dreiteilung des Winkels wurde von Descartes vollständig gelöst. Dies ist in der Geometrie von Descartes

Mehr

Algebraische Kurven - Vorlesung 29. Projektion weg von einem Punkt

Algebraische Kurven - Vorlesung 29. Projektion weg von einem Punkt Algebraische Kurven - Vorlesung 29 Definition 1. Die Abbildung P n K Projektion weg von einem Punkt {(1, 0,..., 0)} Pn 1 K, (x 0, x 1...,x n ) (x 1,..., x n ), heißt die Projektion weg vom Punkt (1, 0,...,

Mehr

Die Abbildung (x 1 ;x 2 ) 7! (x 1 ;x 2 ; 1) ist eine Einbettung von R 2 in P 2 (als Mengen). Punkte mit z 6= 0 sind endliche" Punkte mit inhomogenen K

Die Abbildung (x 1 ;x 2 ) 7! (x 1 ;x 2 ; 1) ist eine Einbettung von R 2 in P 2 (als Mengen). Punkte mit z 6= 0 sind endliche Punkte mit inhomogenen K Kapitel IV Projektive Geometrie In diesem Kapitel wird eine kurze Einführung in die projektive Geometrie gegeben. Es sollen unendlich ferne Punkte mit Hilfe von homogene Koordinaten eingeführt werden und

Mehr

D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 15

D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger. Lösung - Serie 15 D-MAVT/D-MATL Analysis II FS 2017 Dr. Andreas Steiger Lösung - Serie 15 1. Der Wert einer Funktion f : R R fällt am schnellsten in die Richtung (a) (b) (c) der minimalen partiellen Ableitung. entgegengesetzt

Mehr

1.6 Implizite Funktionen

1.6 Implizite Funktionen 1 1.6 Implizite Funktionen Wir werden uns jetzt mit nichtlinearen Gleichungen beschäftigen, f(x) = 0, wobei f = (f 1,..., f m ) stetig differenzierbar auf einem Gebiet G R n und m < n ist. Dann hat man

Mehr

Analytische Geometrie I

Analytische Geometrie I Analytische Geometrie I Rainer Hauser Januar 202 Einleitung. Geometrie und Algebra Geometrie und Algebra sind historisch zwei unabhängige Teilgebiete der Mathematik und werden bis heute von Laien weitgehend

Mehr

a i x i, (1) Ein Teil der folgenden Betrachtungen gilt auch, wenn man den Körper durch einen Ring ersetzt.

a i x i, (1) Ein Teil der folgenden Betrachtungen gilt auch, wenn man den Körper durch einen Ring ersetzt. Polynome Definition 1. Ein Polynom f über einem Körper K mit der Unbestimmten x ist eine formale Summe f(x) = i 0 a i x i, (1) wobei nur endlich viele der Koeffizienten a i K von Null verschieden sind.

Mehr

5 Quadriken. K = { R 2 ax 2 + bxy + cy 2 + dx + ey + f = 0} wobei a, b, c, d, e, f reelle Zahlen sind mit (a, b, c) (0, 0, 0).

5 Quadriken. K = { R 2 ax 2 + bxy + cy 2 + dx + ey + f = 0} wobei a, b, c, d, e, f reelle Zahlen sind mit (a, b, c) (0, 0, 0). 5 Quadriken Kegelschnitte Ein Kegelschnitt ist eine Teilmenge K R 2, welche durch eine quadratische Gleichung in zwei Unbestimmten beschrieben werden kann: x K = { R 2 ax 2 + bxy + cy 2 + dx + ey + f =

Mehr

Geometrie kubischer Kurven

Geometrie kubischer Kurven Geometrie kubischer Kurven Werner Hoffmann Wir wollen die Theorie nur soweit entwickeln, wie es zum Verständnis der Gruppenoperation auf einer irreduziblen kubischen Kurve nötig ist. Satz 1 In der affinen

Mehr

Division Für diesen Abschnitt setzen wir voraus, dass der Koeffizientenring ein Körper ist. Betrachte das Schema

Division Für diesen Abschnitt setzen wir voraus, dass der Koeffizientenring ein Körper ist. Betrachte das Schema Division Für diesen Abschnitt setzen wir voraus, dass der Koeffizientenring ein Körper ist. Betrachte das Schema 2x 4 + x 3 + x + 3 div x 2 + x 1 = 2x 2 x + 3 (2x 4 + 2x 3 2x 2 ) x 3 + 2x 2 + x + 3 ( x

Mehr

Kapitel VI. Euklidische Geometrie

Kapitel VI. Euklidische Geometrie Kapitel VI. Euklidische Geometrie 1 Abstände und Lote Wiederholung aus Kapitel IV. Wir versehen R n mit dem Standard Skalarprodukt x 1 y 1.,. := x 1 y 1 +... + x n y n x n y n Es gilt für u, v, w R n und

Mehr

8 Tangenten an Quadriken

8 Tangenten an Quadriken 8 Tangenten an Quadriken A Geraden auf Quadriken: Sei A 0 eine symmetrische n n Matri und Q : t A + b t + c = 0 eine nicht leere Quadrik im R n, b R n, c R. g = p + R v R n ist die Gerade durch p mit Richtung

Mehr

Prof. Dr. Elmar Grosse-Klönne Institut für Mathematik

Prof. Dr. Elmar Grosse-Klönne Institut für Mathematik Prof. Dr. Elmar Grosse-Klönne Institut für Mathematik Lineare Algebra Analytische Geometrie I* Übungsaufgaben, Blatt Musterlösungen Aufgabe. Es seien A, B, C Teilmengen einer Menge X. Zeige: i A B C =

Mehr

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg

Analysis I. Guofang Wang Universität Freiburg Universität Freiburg 30.11.2016 5. Teilmengen von R und von R n Der R n ist eine mathematische Verallgemeinerung: R n = {x = (x 1,..., x n ) : x i R} = } R. {{.. R }. n mal Für x R ist x der Abstand zum

Mehr

Kapitel 3: Die Sätze von Euler, Fermat und Wilson. 8 Der Satz von Euler

Kapitel 3: Die Sätze von Euler, Fermat und Wilson. 8 Der Satz von Euler Kapitel 3: Die Sätze von Euler, Fermat und Wilson In diesem Kapitel wollen wir nun die eulersche -Funktion verwenden, um einen berühmten Satz von Euler zu formulieren, aus dem wir dann mehrere interessante

Mehr

Körper- und Galoistheorie

Körper- und Galoistheorie Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2011 Körper- und Galoistheorie Vorlesung 3 Es sei K L eine endliche Körpererweiterung und x L ein Element. Dann sind die Potenzen x i, i N, linear abhängig, und das bedeutet,

Mehr

5 5 5 Abbildung : Raumkurve Abbildung 5: Tangente t existiert nur dann, wenn _ ~x(t ) = ist. Ein Punkt mit f _x; _y; _zg = f; ; g heißt ein regulärer

5 5 5 Abbildung : Raumkurve Abbildung 5: Tangente t existiert nur dann, wenn _ ~x(t ) = ist. Ein Punkt mit f _x; _y; _zg = f; ; g heißt ein regulärer 3 Differentialgeometrische Eigenschaften von Kurven und Flächen Ziel dieses Abschnittes ist es, eine kurze Einführung in die Anfangsgründe der mathematischen Theorie der Raumkurven und Flächen zu geben.

Mehr

Vorlesung 27. Der projektive Raum. Wir werden den projektiven Raum zunehmend mit mehr Strukturen versehen.

Vorlesung 27. Der projektive Raum. Wir werden den projektiven Raum zunehmend mit mehr Strukturen versehen. Vorlesung 27 Der projektive Raum Definition 1. Sei K ein Körper. Der projektive n-dimensionale Raum P n K besteht aus allen Geraden des A n+1 K durch den Nullpunkt, wobei diese Geraden als Punkte aufgefasst

Mehr

1. Teil Repetitionen zum Thema (bisherige) Funktionen

1. Teil Repetitionen zum Thema (bisherige) Funktionen Analysis-Aufgaben: Rationale Funktionen 2 1. Teil Repetitionen zum Thema (bisherige) Funktionen 1. Die folgenden Funktionen sind gegeben: f(x) = x 3 x 2, g(x) = x 4 + 4 (a) Bestimme die folgenden Funktionswerte/-

Mehr

Kapitel 1:»Rechnen« c 3 c 4 c) b 5 c 4. c 2 ) d) (2x + 3) 2 e) (2x + 0,01)(2x 0,01) f) (19,87) 2

Kapitel 1:»Rechnen« c 3 c 4 c) b 5 c 4. c 2 ) d) (2x + 3) 2 e) (2x + 0,01)(2x 0,01) f) (19,87) 2 Kapitel :»Rechnen«Übung.: Multiplizieren Sie die Terme so weit wie möglich aus. a /5 a 5 Versuchen Sie, vorteilhaft zu rechnen. Übung.2: Berechnen Sie 9% von 2573. c 3 c 4 b 5 c 4 ( b 2 c 2 ) (2x + 3)

Mehr

Mathematische Grundlagen für die Vorlesung. Differentialgeometrie

Mathematische Grundlagen für die Vorlesung. Differentialgeometrie Mathematische Grundlagen für die Vorlesung Differentialgeometrie Dr. Gabriele Link 13.10.2010 In diesem Text sammeln wir die nötigen mathematischen Grundlagen, die wir in der Vorlesung Differentialgeometrie

Mehr

Kapitel II. Vektoren und Matrizen

Kapitel II. Vektoren und Matrizen Kapitel II. Vektoren und Matrizen Vektorräume A Körper Auf der Menge R der reellen Zahlen hat man zwei Verknüpfungen: Addition: R R R(a, b) a + b Multiplikation: R R R(a, b) a b (Der Malpunkt wird oft

Mehr

Tangentialebene. Sei f eine stetig differenzierbare Funktion und p = (p 1,..., p n ) die Koordinaten eines Punktes P auf der durch

Tangentialebene. Sei f eine stetig differenzierbare Funktion und p = (p 1,..., p n ) die Koordinaten eines Punktes P auf der durch Tangentialebene Sei f eine stetig differenzierbare Funktion und p = (p 1,..., p n ) die Koordinaten eines Punktes P auf der durch implizit definierten Fläche. f (x 1,..., x n ) = c Tangentialebene 1-1

Mehr

Die Weil-Vermutungen

Die Weil-Vermutungen Die Weil-Vermutungen Andreas Krug Philipps-Universität Marburg Habilitationsvortrag 2017 Erste Motivation Die Weil-Vermutungen sind: eine interessante und nützliche Verbindung zwischen den Gebieten der

Mehr

PROSEMINAR LINEARE ALGEBRA SS10

PROSEMINAR LINEARE ALGEBRA SS10 PROSEMINAR LINEARE ALGEBRA SS10 Körper und Konstruktion mit Zirkel und Lineal Neslihan Yikici Mathematisches Institut der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf Juni 2010 Betreuung: Prof. Dr. Oleg Bogopolski

Mehr

Implizite Funktionen. Ist für eine stetig differenzierbare Funktion f : R n R m R n. so lässt sich das Gleichungssystem

Implizite Funktionen. Ist für eine stetig differenzierbare Funktion f : R n R m R n. so lässt sich das Gleichungssystem Implizite Funktionen Ist für eine stetig differenzierbare Funktion f : R n R m R n f (x, y ) = (0,..., 0) t, det f x (x, y ) 0, so lässt sich das Gleichungssystem f k (x 1,..., x n, y 1,..., y m ) = 0,

Mehr

Algebraische Kurven. Vorlesung 24. Tangenten bei Parametrisierungen. (Q)) die Richtung der Tangente von C in P.

Algebraische Kurven. Vorlesung 24. Tangenten bei Parametrisierungen. (Q)) die Richtung der Tangente von C in P. Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2012 Algebraische Kurven Vorlesung 24 Tangenten bei Parametrisierungen Satz 24.1. Es sei K ein unendlicher Körper und ϕ: A 1 K A n K eine durch n Polynome ϕ = (ϕ 1 (t),...,ϕ

Mehr

Polynomiale Gleichungen

Polynomiale Gleichungen Vorlesung 5 Polynomiale Gleichungen Definition 5.0.3. Ein polynomiale Funktion p(x) in der Variablen x R ist eine endliche Summe von Potenzen von x, die Exponenten sind hierbei natürliche Zahlen. Wir haben

Mehr

Algebraische Kurven - Vorlesung 7. Kegelschnitte und Quadriken

Algebraische Kurven - Vorlesung 7. Kegelschnitte und Quadriken Algebraische Kurven - Vorlesung 7 Kegelschnitte und Quadriken Der Standardkegel im dreidimensionalen affinen Raum ist gegeben durch die homogene Gleichung Z 2 = X 2 + Y 2 Das kann man sich so vorstellen,

Mehr

Probe-Klausur 1 Mathematik f. Bau-Ing + Chem. Modul1

Probe-Klausur 1 Mathematik f. Bau-Ing + Chem. Modul1 Probe-Klausur 1 Mathematik f. Bau-Ing + Chem. Modul1 1. (a) Lösen Sie das lineare Gleichungssystem für die Werte a = 1, b = 2. x + 3y + 2z = 0 2x + ay + 3z = 1 3x + 4y + z = b (b) Für welche Werte von

Mehr

Gleichungen dritten und vierten Grades und Konstruktionen mit mehr als Zirkel und Lineal

Gleichungen dritten und vierten Grades und Konstruktionen mit mehr als Zirkel und Lineal 1 Gleichungen dritten und vierten Grades und Konstruktionen mit mehr als Zirkel und Lineal Holger Stephan Weierstraß Institut für Angewandte Analysis und Stochastic (WIAS) e-mail: stephan@wias-berlin.de

Mehr

π und die Quadratur des Kreises

π und die Quadratur des Kreises π und die Quadratur des Kreises Schnupper-Uni für SchülerInnen 8. Februar 2006 Dr. Michael Welter http://www.math.uni-bonn.de/people/welter 1 Konstruktionen mit Zirkel und Lineal Gegeben sei eine Menge

Mehr

Kapitel 6: Das quadratische Reziprozitätsgesetz

Kapitel 6: Das quadratische Reziprozitätsgesetz Kapitel 6: Das quadratische Reziprozitätsgesetz Ziel dieses Kapitels: die Untersuchung der Lösbarkeit der Kongruenzgleichung X also die Frage, ob die ganze Zahl Z eine Quadratwurzel modulo P besitzt. Im

Mehr

KAPITEL 5. Kurven im R 2. Definition 5.1. Kurve im R 2. Sei G R 2 und [a, b] R ein abgeschlossenes Intervall. Jede Abbildung

KAPITEL 5. Kurven im R 2. Definition 5.1. Kurve im R 2. Sei G R 2 und [a, b] R ein abgeschlossenes Intervall. Jede Abbildung KAPITEL 5 Kurven im R 2 1. Kurven In der Physik und in den Ingenieurwissenschaften besteht oft das Problem die Bewegungskurve\ von Objekten zu beschreiben. Der Einfachheit halber betrachten " wir Kurven

Mehr

Vorbereitung für die Prüfung Mathematik II für Informatiker

Vorbereitung für die Prüfung Mathematik II für Informatiker Technische Universität Ilmenau SS 2010 Institut für Mathematik Inf Prof. Dr. Michael Stiebitz Vorbereitung für die Prüfung Mathematik II für Informatiker 1 Lineare Algebra Aufgabe 1 Schauen Sie sich die

Mehr

00. Einiges zum Vektorraum R n

00. Einiges zum Vektorraum R n 00. Einiges zum Vektorraum R n In diesem einleitenden Kapitel werden die in der LV Einführung in die mathematischen Methoden erwähnten Konzepte über Vektoren (im R 2 und R 3 ) im Rahmen des n-dimensionalen

Mehr

Gleichungen höheren Grades und Konstruktionen mit Zirkel und Lineal als Motivation für komplexe Zahlen

Gleichungen höheren Grades und Konstruktionen mit Zirkel und Lineal als Motivation für komplexe Zahlen 1 Gleichungen höheren Grades und Konstruktionen mit Zirkel und Lineal als Motivation für komplexe Zahlen Holger Stephan Weierstraß Institut für Angewandte Analysis und Stochastic (WIAS) e-mail: stephan@wias-berlin.de

Mehr

KAPITEL 1: ENDLICHE KÖRPER 1 ALLGEMEINES 2 GLEICHUNGEN ÜBER EINEM ENDLICHEN KÖRPER

KAPITEL 1: ENDLICHE KÖRPER 1 ALLGEMEINES 2 GLEICHUNGEN ÜBER EINEM ENDLICHEN KÖRPER RUPRECHT-KARLS-UNIVERSITÄT HEIDELBERG MATHEMATISCHES INSTITUT SEMINAR: QUADRATISCHE FORMEN ÜBER DEN RATIONALEN ZAHLEN SOMMERSEMESTER 2007 DOZENT: PROF. DR. KAY WINGBERG ASSISTENT: JOHANNES BARTELS KAPITEL

Mehr

6 Gleichungen und Gleichungssysteme

6 Gleichungen und Gleichungssysteme 03.05.0 6 Gleichungen und Gleichungssysteme Äquivalente Gleichungsumformungen ( ohne Änderung der Lösungsmenge ).) a = b a c = b c Addition eines beliebigen Summanden c.) a = b a - c = b - c Subtraktion

Mehr

Computer Vision I. Nikos Canterakis. Lehrstuhl für Mustererkennung, Universität Freiburg

Computer Vision I. Nikos Canterakis. Lehrstuhl für Mustererkennung, Universität Freiburg Nikos Canterakis Lehrstuhl für Mustererkennung, Universität Freiburg Gliederung 5 Quadriken Polarität Transformationen Klassifikation von Quadriken Geraden in Regelquadriken Die kubische Wendelinie (twisted

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 22 Algebraische Körpererweiterung Satz 1. Sei K L eine Körpererweiterung und sei f L ein Element. Dann sind folgende Aussagen

Mehr

Die Unlösbarkeit der Gleichung fünften Grades durch Radikale. Teilnehmer: Gruppenleiter:

Die Unlösbarkeit der Gleichung fünften Grades durch Radikale. Teilnehmer: Gruppenleiter: Die Unlösbarkeit der Gleichung fünften Grades durch adikale Teilnehmer: Max Bender Marcus Gawlik Anton Milge Leonard Poetzsch Gabor adtke Miao Zhang Gruppenleiter: Jürg Kramer Andreas-Oberschule Georg-Forster-Oberschule

Mehr

4.1. Vektorräume und lineare Abbildungen

4.1. Vektorräume und lineare Abbildungen 4.1. Vektorräume und lineare Abbildungen Mengen von Abbildungen Für beliebige Mengen X und Y bezeichnet Y X die Menge aller Abbildungen von X nach Y (Reihenfolge beachten!) Die Bezeichnungsweise erklärt

Mehr

Algebraische Kurven. Vorlesung 25

Algebraische Kurven. Vorlesung 25 Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2012 Algebraische Kurven Vorlesung 25 Lösung in Potenzreihen für algebraische Kurven Sei F 0 ein Polynom, das die ebene algebraische Kurve C beschreibe, und sei P = (0,0)

Mehr

18.2 Implizit definierte Funktionen

18.2 Implizit definierte Funktionen 18.2 Implizit definierte Funktionen Ziel: Untersuche Lösungsmengen von nichtlinearen Gleichungssystemen g(x) = 0 mit g : D R m, D R n, d.h. betrachte m Gleichungen für n Unbekannte mit m < n, d.h. wir

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 03.12.2013 Alexander Lytchak 1 / 16 Wiederholung und Beispiele Der Spaltenrang einer Matrix ist gleich ihrem Zeilenrang.

Mehr

Symmetrische Polynome,Diskriminante und Resultante, Fermatscher Satz für Polynome

Symmetrische Polynome,Diskriminante und Resultante, Fermatscher Satz für Polynome Proseminar Lineare Algebra SS10 Symmetrische Polynome,Diskriminante und Resultante, Fermatscher Satz für Polynome Natalja Shesterina Heinrich-Heine-Universität ASymmetrische Polynome Definition 1 Sei n

Mehr

1 Ableitungen. Definition: Eine Kurve ist eine Abbildung γ : I R R n, γ besteht also aus seinen Komponentenfunktionen. a 1 + tx 1. eine Kurve.

1 Ableitungen. Definition: Eine Kurve ist eine Abbildung γ : I R R n, γ besteht also aus seinen Komponentenfunktionen. a 1 + tx 1. eine Kurve. 1 Ableitungen Definition: Eine Kurve ist eine Abbildung γ : I R R n, γ besteht also aus seinen Komponentenfunktionen γ 1 (t) γ(t) = γ n (t) Bild(γ) = {γ(t) t I} heißt auch die Spur der Kurve Beispiel:1)

Mehr

Kapitel 11 Eigenwerte und Eigenvektoren

Kapitel 11 Eigenwerte und Eigenvektoren Kapitel Eigenwerte und Eigenvektoren. Problem der Diagonalisierbarkeit Es sei wieder K gleich R oder. Eine n n)-matrix A mit Koeffizienten aus K wird als diagonalisierbar bezeichnet, wenn es eine invertierbare

Mehr

Serie 4. Analysis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 2015

Serie 4. Analysis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 2015 Analysis D-BAUG Dr. Cornelia Busch FS 05 Serie 4. Finden Sie die lokalen Extrema der Funktionen f : R R auf dem Einheitskreis S = {x, y R : x + y = } und geben Sie an, ob es sich um ein lokales Minimum

Mehr

Rückblick auf die letzte Vorlesung. Bemerkung

Rückblick auf die letzte Vorlesung. Bemerkung Bemerkung 1) Die Bedingung grad f (x 0 ) = 0 T definiert gewöhnlich ein nichtlineares Gleichungssystem zur Berechnung von x = x 0, wobei n Gleichungen für n Unbekannte gegeben sind. 2) Die Punkte x 0 D

Mehr

Proseminar Lineare Algebra II, SS 11. Blatt

Proseminar Lineare Algebra II, SS 11. Blatt Blatt 1 1. Berechnen Sie die Determinante der Matrix 0 0 4 1 2 5 1 7 1 2 0 3 1 3 0 α. 2. Stellen Sie folgende Matrix als Produkt von Elementarmatrizen dar: 1 3 1 4 2 5 1 3 0 4 3 1. 3 1 5 2 3. Seien n 2

Mehr

Lösungsmenge L I = {x R 3x + 5 = 9} = L II = {x R 3x = 4} = L III = { }

Lösungsmenge L I = {x R 3x + 5 = 9} = L II = {x R 3x = 4} = L III = { } Zur Einleitung: Lineare Gleichungssysteme Wir untersuchen zunächst mit Methoden, die Sie vermutlich aus der Schule kennen, explizit einige kleine lineare Gleichungssysteme. Das Gleichungssystem I wird

Mehr

16. FUNKTIONEN VON MEHREREN VARIABLEN

16. FUNKTIONEN VON MEHREREN VARIABLEN 16. FUNKTIONEN VON MEHREREN VARIABLEN 1 Reelle Funktionen auf dem R 2 Wir betrachten Funktionen f(x 1, x 2 ) von zwei reellen Variablen x 1, x 2, z.b. f(x 1, x 2 ) = x 2 1 + x2 2, g(x 1, x 2 ) = x 2 1

Mehr

Lineare Algebra I (WS 13/14)

Lineare Algebra I (WS 13/14) Lineare Algebra I (WS 13/14) Alexander Lytchak Nach einer Vorlage von Bernhard Hanke 22.10.2013 Alexander Lytchak 1 / 16 Wiederholung des Beispiels 3x 6 + x 7 = 2 2x 2 + 4x 4 + 6x 5 + 5x 7 = 3 2x 2 + x

Mehr

2 Die Dimension eines Vektorraums

2 Die Dimension eines Vektorraums 2 Die Dimension eines Vektorraums Sei V ein K Vektorraum und v 1,..., v r V. Definition: v V heißt Linearkombination der Vektoren v 1,..., v r falls es Elemente λ 1,..., λ r K gibt, so dass v = λ 1 v 1

Mehr

Stefan Ruzika. 24. April 2016

Stefan Ruzika. 24. April 2016 Stefan Ruzika Mathematisches Institut Universität Koblenz-Landau Campus Koblenz 24. April 2016 Stefan Ruzika 2: Körper 24. April 2016 1 / 21 Gliederung 1 1 Schulstoff 2 Körper Definition eines Körpers

Mehr

Seminar für LAGym/LAB: Analytische Geometrie

Seminar für LAGym/LAB: Analytische Geometrie Seminar für LAGym/LAB: Analytische Geometrie Ingo Runkel und Peter Stender Euklidische Vektorräume und Geometrie E1: Lineare Gleichungssysteme - Affiner Unterraum eines Vektorraumes. Lineare Gleichungssysteme

Mehr

7. Wie lautet die Inverse der Verkettung zweier linearer Abbildungen? 9. Wie kann die Matrixdarstellung einer linearen Abbildung aufgestellt werden?

7. Wie lautet die Inverse der Verkettung zweier linearer Abbildungen? 9. Wie kann die Matrixdarstellung einer linearen Abbildung aufgestellt werden? Kapitel Lineare Abbildungen Verständnisfragen Sachfragen Was ist eine lineare Abbildung? Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Unterräumen, linearer Unabhängigkeit und linearen Abbildungen! 3 Was ist

Mehr

Konvexe Optimierungsprobleme

Konvexe Optimierungsprobleme von: Veronika Kühl 1 Konvexe Optimierungsprobleme Betrachtet werden Probleme der Form (P) min x C f(x) wobei f : C R eine auf C konvexe, aber nicht notwendigerweise differenzierbare Funktion ist. Ziel

Mehr

Projektive Räume und Unterräume

Projektive Räume und Unterräume Projektive Räume und Unterräume Erik Slawski Proseminar Analytische Geometrie bei Prof. Dr. Werner Seiler und Marcus Hausdorf Wintersemester 2007/2008 Fachbereich 17 Mathematik Universität Kassel Inhaltsverzeichnis

Mehr

FH Gießen-Friedberg, Sommersemester 2010 Skript 9 Diskrete Mathematik (Informatik) 30. April 2010 Prof. Dr. Hans-Rudolf Metz.

FH Gießen-Friedberg, Sommersemester 2010 Skript 9 Diskrete Mathematik (Informatik) 30. April 2010 Prof. Dr. Hans-Rudolf Metz. FH Gießen-Friedberg, Sommersemester 010 Skript 9 Diskrete Mathematik (Informatik) 30. April 010 Prof. Dr. Hans-Rudolf Metz Funktionen Einige elementare Funktionen und ihre Eigenschaften Eine Funktion f

Mehr

Algebraische Gleichungen. Martin Brehm February 2, 2007

Algebraische Gleichungen. Martin Brehm February 2, 2007 Algebraische Gleichungen Martin Brehm February, 007 1. Der Begriff Algebra Algebraische Gleichungen Durch das herauskristalisieren von mehreren Teilgebieten der Algebra ist es schwer geworden eine einheitliche

Mehr

Eigenwerte und Diagonalisierung

Eigenwerte und Diagonalisierung Eigenwerte und Diagonalisierung Wir wissen von früher: Seien V und W K-Vektorräume mit dim V = n, dim W = m und sei F : V W linear. Werden Basen A bzw. B in V bzw. W gewählt, dann hat F eine darstellende

Mehr

Analysis I. 1. Beispielklausur mit Lösungen

Analysis I. 1. Beispielklausur mit Lösungen Fachbereich Mathematik/Informatik Prof. Dr. H. Brenner Analysis I. Beispielklausur mit en Aufgabe. Definiere die folgenden (kursiv gedruckten) Begriffe. () Das Bild einer Abbildung F: L M. (2) Eine Cauchy-Folge

Mehr

3 Systeme linearer Gleichungen

3 Systeme linearer Gleichungen 3 Systeme linearer Gleichungen Wir wenden uns nun dem Problem der Lösung linearer Gleichungssysteme zu. Beispiel 3.1: Wir betrachten etwa das folgende System linearer Gleichungen: y + 2z = 1 (1) x 2y +

Mehr

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7

Technische Universität München Zentrum Mathematik. Übungsblatt 7 Technische Universität München Zentrum Mathematik Mathematik (Elektrotechnik) Prof. Dr. Anusch Taraz Dr. Michael Ritter Übungsblatt 7 Hausaufgaben Aufgabe 7. Für n N ist die Matrix-Exponentialfunktion

Mehr

Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 2009 Modulprüfung/Abschlussklausur. Aufgabe Punkte

Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 2009 Modulprüfung/Abschlussklausur. Aufgabe Punkte Universität München 22. Juli 29 Topologie und Differentialrechnung mehrerer Veränderlicher, SS 29 Modulprüfung/Abschlussklausur Name: Aufgabe 2 3 4 Punkte Gesamtpunktzahl: Gesamturteil: Schreiben Sie unbedingt

Mehr

Lineare Gleichungssysteme

Lineare Gleichungssysteme KAPITEL 2 Lineare Gleichungssysteme. Beispiele Wir betrachten zunächst vier Gleichungssysteme und bestimmen ihre Lösungsmenge. Dabei geht es uns noch nicht darum, ein Lösungsverfahren für lineare Gleichungssysteme

Mehr

1. Beschreiben Sie folgende Zahlenmengen durch Markierung auf der Zahlengeraden, der Zahlenebene bzw. durch Aufzählen der Elemente:

1. Beschreiben Sie folgende Zahlenmengen durch Markierung auf der Zahlengeraden, der Zahlenebene bzw. durch Aufzählen der Elemente: Lösung 1. Übung Elemente der Algebra WS017/18 1. Beschreiben Sie folgende Zahlenmengen durch Markierung auf der Zahlengeraden, der Zahlenebene bzw. durch Aufzählen der Elemente: (e) {(x,y) IR 3x+4y 1}.

Mehr

12 Übungen zu Gauß-Algorithmus

12 Übungen zu Gauß-Algorithmus Aufgaben zum Vorkurs B S. 2 Übungen zu Gauß-Algorithmus 2x x 2 = 7x +, 5x 2 = 7 Aufgabe 6: Aufgabe 7: Aufgabe 8: Aufgabe 9: 2x x 2 = x +2x 2 = 2 2x x 2 = 7x +, 5x 2 =, 5 x 2x 2 = x +x 2 = 5 2x +x 2 = 4

Mehr

3 Vektorräume abstrakt

3 Vektorräume abstrakt Mathematik I für inf/swt Wintersemester / Seite 7 Vektorräume abstrakt Lineare Unabhängigkeit Definition: Sei V Vektorraum W V Dann heißt W := LH(W := Menge aller Linearkombinationen aus W die lineare

Mehr

Einführung in die Algebra

Einführung in die Algebra Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2009 Einführung in die Algebra Vorlesung 23 Die Gradformel Satz 1. Seien K L und L M endliche Körperweiterungen. Dann ist auch K M eine endliche Körpererweiterung und

Mehr

5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension

5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension 8 Kapitel 5. Lineare Algebra 5.7 Lineare Abhängigkeit, Basis und Dimension Seien v,...,v n Vektoren auseinemvektorraumv über einem KörperK. DieMenge aller Linearkombinationen von v,...,v n, nämlich { n

Mehr

Aufgabensammlung zu Einführung in das mathematische Arbeiten Lineare Algebra und Geometrie WS 2009

Aufgabensammlung zu Einführung in das mathematische Arbeiten Lineare Algebra und Geometrie WS 2009 Aufgabensammlung zu Einführung in das mathematische Arbeiten Lineare Algebra und Geometrie WS 2009 Schulstoffbeispiele 1. Lineare Gleichungssysteme. Lösen Sie die folgenden linearen Gleichungssysteme.

Mehr

Lösungen - Serie 1 zu den Übungsaufgaben zur Vorlesung Algebraische Zahlentheorie

Lösungen - Serie 1 zu den Übungsaufgaben zur Vorlesung Algebraische Zahlentheorie Lösungen - Serie 1 zu den Übungsaufgaben zur Vorlesung Algebraische Zahlentheorie Aufgabe 1: Zeigen Sie die folgenden Identitäten zu Idealen: In Z[ 5] gilt () = (, 1 + 5) (, 1 5) und (1 + 5) = (, 1 + 5)

Mehr

Seminar Einführung in die Kunst mathematischer Ungleichungen

Seminar Einführung in die Kunst mathematischer Ungleichungen Seminar Einführung in die Kunst mathematischer Ungleichungen Geometrie und die Summe von Quadraten Clara Brünn 25. April 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 1.1 Geometrie allgemein.................................

Mehr

i j m f(y )h i h j h m

i j m f(y )h i h j h m 10 HÖHERE ABLEITUNGEN UND ANWENDUNGEN 56 Speziell für k = 2 ist also f(x 0 + H) = f(x 0 ) + f(x 0 ), H + 1 2 i j f(x 0 )h i h j + R(X 0 ; H) mit R(X 0 ; H) = 1 6 i,j,m=1 i j m f(y )h i h j h m und passendem

Mehr

Ebene algebraische Kurven

Ebene algebraische Kurven Ebene algebraische Kurven Tangenten und Singularitäten Meyrer Claudine 4. November 010 Inhaltsverzeichnis 1 Lokale Eigenschaften an-algebraischer Kurven (in C ) 1.1 Denitionen..............................

Mehr

Anhang A. Etwas affine Geometrie. A.1 Die affine Hülle

Anhang A. Etwas affine Geometrie. A.1 Die affine Hülle Anhang A Etwas affine Geometrie In diesem Anhang stellen wir die wichtigsten Grundbegriffe aus der affinen Geometrie zusammen, soweit sie eben für uns von Nutzen sind. Für weiterführende Ergebnisse sei

Mehr

Analytische Lösung algebraischer Gleichungen dritten und vierten Grades

Analytische Lösung algebraischer Gleichungen dritten und vierten Grades Analytische Lösung algebraischer Gleichungen dritten und vierten Grades Inhaltsverzeichnis 1 Einführung 1 2 Gleichungen dritten Grades 3 3 Gleichungen vierten Grades 7 1 Einführung In diesem Skript werden

Mehr

Lineare Algebra II. Prof. Dr. M. Rost. Übungen Blatt 7 (SS 2011) Abgabetermin: Donnerstag, 2. Juni.

Lineare Algebra II. Prof. Dr. M. Rost. Übungen Blatt 7 (SS 2011) Abgabetermin: Donnerstag, 2. Juni. Lineare Algebra II Prof. Dr. M. Rost Übungen Blatt 7 (SS 2011) Abgabetermin: Donnerstag, 2. Juni http://www.math.uni-bielefeld.de/~rost/la2 Erinnerungen, Ergänzungen und Vorgriffe zur Vorlesung: Eigenvektoren

Mehr

Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1

Inhaltsverzeichnis INHALTSVERZEICHNIS 1 INHALTSVERZEICHNIS 1 Inhaltsverzeichnis 1 Die Parabel 2 1.1 Definition................................ 2 1.2 Bemerkung............................... 3 1.3 Tangenten................................ 3 1.4

Mehr

Vorlesungskript. Algebra

Vorlesungskript. Algebra Vorlesungskript Algebra SS 2018 Christian Sevenheck Fakultät für Mathematik TU Chemnitz vorläufige Fassung, 11. April 2018 Fehler und Bemerkungen bitte an : christian.sevenheck@mathematik.tu-chemnitz.de

Mehr

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Andreas Cap Wintersemester 2014/15 Kapitel 1: Einleitung (1) Für a, b Z diskutiere analog zur Vorlesung das Lösungsverhalten der Gleichung ax

Mehr

Lösung zu Serie [Aufgabe] Faktorisieren Sie die folgenden Polynome so weit wie möglich:

Lösung zu Serie [Aufgabe] Faktorisieren Sie die folgenden Polynome so weit wie möglich: Lineare Algebra D-MATH, HS 04 Prof. Richard Pink Lösung zu Serie. [Aufgabe] Faktorisieren Sie die folgenden Polynome so weit wie möglich: a) F (X) := X 5 X in R[X] und C[X]. b) F (X) := X 4 +X 3 +X in

Mehr

Ebene algebraische Kurven

Ebene algebraische Kurven Ebene algebraische Kurven Skript zum Vortrag I.1: Einführung und Beispiele zu ebenen algebraischen Kurven Richard Conrardy 30.09.2010 Inhaltsverzeichnis 1 einige Beispiele 2 1.1 Peanokurve (oder Hilbertkurve)........................

Mehr

Kapitel V. Affine Geometrie

Kapitel V. Affine Geometrie Kapitel V Affine Geometrie 1 Affine Räume Betrachte ein lineares Gleichungssystem Γ : a 11 x 1 + a 12 x 2 + + a 1n x n = b 1 a 21 x 1 + a 22 x 2 + + a 2n x n = b 2 a m1 x 1 + a m2 x 2 + + a mn x n = b

Mehr

Einiges über komplexe Zahlen

Einiges über komplexe Zahlen Lineare Algebra und Analytische Geometrie I für LB WS 2001/2002 Dr. Bruno Riedmüller Einiges über komplexe Zahlen Es muss davon ausgegangen werden, dass der Leser mit komplexen Zahlen wenig oder nicht

Mehr

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist:

Musterlösung. Aufgabe 1 a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [0, 1] R, die folgendermaßen definiert ist: Musterlösung Aufgabe a) Die Aussage ist falsch. Ein Gegenbeispiel ist die Funktion f : [, ] R, die folgendermaßen definiert ist: f(x) := { für x R \ Q für x Q f ist offensichtlich beschränkt. Wir zeigen,

Mehr

Kurven. injektiv, dann heißt K eine Jordan-Kurve.

Kurven. injektiv, dann heißt K eine Jordan-Kurve. Kurven Der Begriff der Kurve, zunächst etwa im R 2 oder R 3, kann auf zwei Arten gebildet werden. Der geometrische Zugang definiert eine Kurve als den geometrischen Ort von Punkten in der Ebene bzw. im

Mehr

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie

Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Übungen zu Einführung in die Lineare Algebra und Geometrie Andreas Cap Sommersemester 2010 Kapitel 1: Einleitung (1) Für a, b Z diskutiere analog zur Vorlesung das Lösungsverhalten der Gleichung ax = b

Mehr

Polynomiale Approximation. und. Taylor-Reihen

Polynomiale Approximation. und. Taylor-Reihen Polynomiale Approximation und Taylor-Reihen Heute gehts um die Approximation von glatten (d.h. beliebig oft differenzierbaren) Funktionen f nicht nur durch Gerade (sprich Polynome vom Grade 1) und Polynome

Mehr

Körper- und Galoistheorie

Körper- und Galoistheorie Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2011 Körper- und Galoistheorie Vorlesung 8 Erzeugte Algebra und erzeugter Körper Satz 8.1. Sei K L eine Körpererweiterung und sei f L ein algebraisches Element. Dann ist

Mehr

Mischungsverhältnisse: Nehmen wir an, es stehen zwei Substanzen (zum Beispiel Flüssigkeiten) mit spezifischen Gewicht a = 2 kg/l bzw.

Mischungsverhältnisse: Nehmen wir an, es stehen zwei Substanzen (zum Beispiel Flüssigkeiten) mit spezifischen Gewicht a = 2 kg/l bzw. Kapitel 5 Lineare Algebra 5 Lineare Gleichungssysteme und Matrizen Man begegnet Systemen von linearen Gleichungen in sehr vielen verschiedenen Zusammenhängen, etwa bei Mischungsverhältnissen von Substanzen

Mehr