Unentbehrlich: Arbeitnehmer 50+ Dipl.-Psych. Alexandra Miethner Psychologische GesundheitsVersorgung e. V.
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- Hajo Diefenbach
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1 Unentbehrlich: Arbeitnehmer 50+ Dipl.-Psych. Alexandra Miethner Psychologische GesundheitsVersorgung e. V.
2 Gliederung Alter - Altern Intelligenz SOK-Modell Lernen Persönlichkeit Psychische Belastungen Situation und Handlungsfelder in Pflegeberufen Erfolgreiches Altern
3 Alter - Altern Kalendarisches Alter biologisch-medizinisches Alter psycho-soziales Alter gefühltes Alter
4 Alter - Altern Gefühltes oder subjektives Alter Im Alterssurvey fühlten sich 40-69jährige im Mittel 7 Jahre jünger als ihr kalendarisches Alter Nur 14% fühlten sich nicht jünger als sie tatsächlich sind (Stevnik & Timmer, 2001)
5 Alter - Altern Ab wann gelten Arbeitnehmer als alt? Junge Alte (ca J.) Mittlere Alte (76 85 Jahre) Alte Alte (jenseits der 85)
6 Alter - Altern Ab wann gelten Arbeitnehmer als alt? Ältere Arbeitnehmer: Einstufung branchenabhängig Arbeitsagentur ab 45 J. Politik 50+
7 Alter - Altern Ab wann gelten Arbeitnehmer als alt? Mögliche Erklärung:
8 Alter - Altern Fremdbild vs. Selbstbild Ingroup vs. Outgroup
9 Alter - Altern Es sind die negativen Erwartungen an das Altwerden und Altsein, die im Altersstereotyp gebündelt sind und die unterschwellig unseren Umgang mit Älteren bestimmen. Quelle: Filipp & Mayer, 1999, S. 273
10 Entwicklung im Erwachsenenalter Entwicklung ist ein lebensspannenumfassender Prozess
11 Altersunterschiede in Lebensinvestment (BASE-Studie)
12 Kampf der Generationen? Workplace Survey von Robert Half, 2011 Befragung von Manager in Österreich, Belgien, Brasilien, der Tschechischen Republik, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und den Vereinigten Arabischen Emiraten Ziel: Genaueres über Karrierevorstellungen der verschiedenen Generationen erfahren
13 Kampf der Generationen? Mitarbeiter aller Altersgruppen sind der Ansicht, dass effizientes Arbeiten in generationenübergreifenden Teams schwierig ist
14 Kampf der Generationen? falsche Vorstellungen von den Lebenseinstellungen und Arbeitsauffassungen der anderen Generation (und in einigen Fällen eine mangelnde Bereitschaft, herauszufinden, was die Kollegen wirklich denken und fühlen) die Befürchtung, dass die andere Generation nicht in der Lage oder nicht willens ist, sich zu ändern
15 Intelligenz Intelligenz: Die Fähigkeit durch Wissen, Einsicht und Denken Aufgaben zu lösen und neue Situationen bewältigen zu können.
16 Intelligenz Paul B. Baltes, MPI for Human Development, Berlin, 1987
17 Intelligenz
18 Intelligenz Statistisch signifikante Altersunterschiede finden sich erst bei Personen jenseits der 60
19 SOK-Modell Selektion-Optimierung-Kompensation Anpassung der Leistungsressourcen an die gestellten Anforderungen
20 SOK-Modell Selektion-Optimierung-Kompensation Selektion: Auswahl von subjektiv wichtigen Zielen
21 SOK-Modell Selektion-Optimierung-Kompensation Optimierung (dient der Zielerreichung) z. B. Erwerb neuer Fertigkeiten und Ressourcen, Übung bestehender Fertigkeiten, Investieren von Zeit und Anstrengung, Nutzung externer Hilfen und Ressourcen
22 SOK-Modell Selektion-Optimierung-Kompensation Kompensation: Dient dazu den altersabhängigen Verlust in Fertigkeiten auszugleichen z. B. Zielanpassung, Zielaufgabe (Beispiel: Schreibgeschwindigkeit Sekretärinnen)
23 Berufliche Stärken älterer Arbeitnehmer (Kruse, 2004) Integration verschiedenartiger Arbeitsabläufe im Sinne synthetischen Denkens Überblick über ein Arbeitsgebiet Elaborierte, gut organisierte und leicht abrufbare Wissenssysteme in Bezug auf ein Arbeitsgebiet Hoch effektive Handlungsstrategien in Bezug auf ein Arbeitsgebiet
24 Berufliche Stärken älterer Arbeitnehmer (Kruse, 2004) Sozialkommunikative Kompetenz Hohe Identifikation mit der Arbeit und dem Arbeitsplatz Hohe Arbeitsmotivation Vorbildfunktion für jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
25 Ältere Arbeitnehmer stressresistenter hohe Teamorientierung Wunsch nach respektvollem und würdigem Umgang Wunsch, eigenes Wissen und eigene Erfahrungen weiterzugeben (Prof. Guido Hertel, 2012)
26 Ältere Arbeitnehmer Leistungsunterschiede innerhalb einer Altersgruppe sind höher als Leistungsunterschiede zwischen Altersgruppen.
27 Motivation Umfrage Institut der deutschen Wirtschaft 2010: Können Sie ihre jetzige Tätigkeit noch bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters ausüben?
28 Motivation Umfrage Institut der deutschen Wirtschaft 2010: Können Sie ihre jetzige Tätigkeit noch bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters ausüben? JA: 2/3 der Älteren aus Unternehmen mit einem positiven Altersbild
29 Motivation Umfrage Institut der deutschen Wirtschaft 2010: Können Sie ihre jetzige Tätigkeit noch bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters ausüben? Aber: nur 1/4 der Älteren aus Unternehmen mit einem negativen Altersbild
30 Motivation Das Bild des Arbeitgebers von älteren Menschen wirkt sich auf Selbstbild, Leistungsfähigkeit und -bereitschaft aus
31 Lernen Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
32 Lernen (Stamos-Roßnagel)
33 Lernen Das kognitive Altern wirkt sich auf die Lernfähigkeit nur in geringem Maße aus. Abnehmende Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung und nachlassende Gedächtnisleistungen können durch die Anpassung der Lernbedingungen kompensiert werden (Lerntempo, Lernunterstützung).
34 Lernen Altersgerechtes Lernen: Zeitfaktors Sinnhaftigkeit des Lerninhaltes Anknüpfung an vorhandenes Wissen
35 Weiterbildung von älteren Beschäftigten 80 % der älteren Beschäftigten, denen umfangreiche Age Management- Maßnahmen angeboten werden, glauben, dass sie ihre Tätigkeit bis zur Erreichung des regulären Rentenalters ausüben können. Quelle: Altersbilder in Unternehmen aus Sicht von Personalverantwortlichen und älteren Beschäftigten, Hrsg. BMFSFJ, 2010
36 Weiterbildung von älteren Beschäftigten 72 % der Personalverantwortlichen halten es für lohnend, ältere Beschäftigte genauso weiterzubilden wie jüngere. 14 % der befragten Arbeitgeber bieten diese Maßnahmen an. Quelle: Altersbilder in Unternehmen aus Sicht von Personalverantwortlichen und älteren Beschäftigten, Hrsg. BMFSFJ, 2010
37 Persönlichkeit Big Five - Emotionale Labilität (labil vs. stabil) - Sozialibiliät (gesellig vs. introvertiert) - Offenheit für Erfahrungen (wissbegierig vs. konservativ) - Verträglichkeit (altruistisch vs. mißtrauisch) - Gewissenhaftigkeit (sorgfältig vs. schludrig)
38 Psychische Belastungen: Aktuelle Situation Jüngere Beschäftigte zwischen 15 und 25 Jahren sind mit knapp zwei Krankschreibungen im Jahr etwa doppelt so häufig arbeitsunfähig wie ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Während eine Krankschreibung unter den jüngsten Beschäftigten zwischen 15 und 19 Jahren im Mittel knapp sechs Tage dauert, sind es bei den über 55- Jährigen fast 19 Tage. (Quelle: Pressemitteilung Techniker Krankenkasse )
39 Psychische Belastungen: Aktuelle Situation
40 Psychische Belastungen
41 Psychische Belastungen: Aktuelle Situation Anstieg psychischer Erkrankungen von 12,1 (2010) auf 13,4 Prozent (2011) am Gesamtkrankenstand. In den letzten 15 Jahren hat sich der Anteil dieser Krankheitsgruppe am Krankenstand mehr als verdoppelt Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung bei psychischen Leiden liegt bei rund 30 Tagen. Das Betriebsklima, die Führungskultur und familiengerechte Arbeitsplätze sind betriebswirtschaftlich gesehen weiche Faktoren, können aber helfen, psychische Erkrankungen zu vermeiden. Ein Monat Arbeitsausfall ist ein betriebswirtschaftliches Risiko, so dass es sich lohnt, auch hier zu investieren (Herbert Rebscher, 2012)
42 Psychische Belastungen: Aktuelle Situation Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung bei psychischen Leiden liegt bei rund 30 Tagen. Das Betriebsklima, die Führungskultur und familiengerechte Arbeitsplätze sind betriebswirtschaftlich gesehen weiche Faktoren, können aber helfen, psychische Erkrankungen zu vermeiden. Ein Monat Arbeitsausfall ist ein betriebswirtschaftliches Risiko, so dass es sich lohnt, auch hier zu investieren (Herbert Rebscher, 2012)
43 Psychische Belastungen Bis zu zwei kritische Lebensereignisse pro Jahr werden verkraftet Bei drei oder mehr kritischen Lebensereignissen treten gehäuft erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen auf Kritisches Lebensereignis: z. B. Tod eines nahestehenden Menschen, Demenzerkrankung eines Angehörigen, Arbeitslosigkeit, Scheidung (Aldwin et al., 2011)
44 Exkurs Personen mit gleichem Ausgangsniveau der Gesundheit: Bei negativer Selbstwahrnehmung des Alterns deutlich schlechtere Entwicklung der funktionalen Gesundheit. Levy et al., 2002
45 Situation in den Pflegeberufe Belastungen u. a. durch Hohe Arbeitsmenge Beanspruchende Arbeitsinhalte
46 Situation in den Pflegeberufe Ressourcen durch Positive Einschätzung der Bedeutung der Tätigkeit Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte
47 Maßnahmen Altersstrukturanalyse Sensibilisierung für die Themen Alter und Gesundheit Gesundheitsförderung Arbeitsorganisation
48 Handlungsfelder Gesundheitsförderung in Betriebliches Gesundheitsmanagement integrieren Erhöhung der Motivation an gesundheitsfördernden Maßnahmen teilzunehmen Führungskräfte sensibilisieren und trainieren zu Demografischer Wandel
49 Handlungsfelder Führungskräfte sensibilisieren und trainieren zu Demografischer Wandel Wissen über altersbedingte Veränderungen Führung alterssensibler Personalentwicklungsgespräche Motivierung zu gesundheitsfördernden Aktivitäten Motivierung zu Qualifizierung (Quelle: Machbarkeitsstudie Demografischer Wandel in der Pflege 2009)
50 Handlungsfelder Wichtig: Häufig ist die Tätigkeit der Stationsleitung eine Mischung aus an pflegerischen Aufgaben im Patientenbereich und administrativen Aufgaben (z.b. Dienstplanerstellung), so dass nur wenig Zeit für Führungsaufgaben bleibt. Führungsaufgaben: Zielvermittlung und vereinbarung Motivation (u.a. durch Aufgabengestaltung) Feedback (Anerkennung und konstruktive Kritik hinsichtlich Arbeitsleistung und Arbeitsverhalten) Abklärung von Unterstützungsbedarf (Quelle: Machbarkeitsstudie Demografischer Wandel in der Pflege 2009)
51 Handlungsfelder Gesundheit Führung Arbeitsorganisation / Arbeitsgestaltung Lernen
52 Erfolgreiches Altern Bewegung Ernährung Entspannung Geistige Aktivität Soziale Kontakte
53 Fazit Nicht das Alter ist das Problem, sondern unsere Einstellung dazu. Marcus Tullius Cicero
54 Dipl.-Psych. Alexandra Miethner Psychologische GesundheitsVersorgung e. V
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