Transparenz!? Moderne Beziehungen zwischen Unternehmen und Kapitalgebern
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- Bertold Hermann
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1 Transparenz!? Moderne Beziehungen zwischen Unternehmen und Kapitalgebern Michael Diegelmann, cometis AG Frankfurt am Main, 25. Februar 2003
2 Agenda 1. Einleitung 2. Situationsanalyse deutscher Mittelstand und Bankenlandschaft 3. Albtraum Transparenz? 4. Handlungsempfehlungen und Fazit
3 1. Einleitung Wie kommen Sie an Ihr Ziel?
4 1. Einleitung (II) Transparenz = Durchsichtigkeit etwas transparent machen =..., dass andere sehen können, was oder wie etwas getan wird. (Duden)
5 Agenda 1. Einleitung 2. Situationsanalyse deutscher Mittelstand und Bankenlandschaft 3. Albtraum Transparenz? 4. Handlungsempfehlungen und Fazit
6 2. Situationsanalyse Status Quo Unternehmen in Deutschland EK-Quote: 17% (VDMA 30%) Kredite wichtigstes Finanzierungsinstrument des Mittelstands Kreditkosten für langfristige Kredite steigen bei mittlerer Bonität überproportional im Vergleich zu Marktzins Banken in Deutschland Hohe Kreditausfälle (2002: 6,6 Mrd. bei 3 größten Instituten) Hohe Overhead-Kosten belasten Profitabilität (Aufwand / Ertrag- Relation 70-80%) Firmenkundengeschäft zentrale Säule des Bankengeschäfts Basel II Fazit: Starke gegenseitige Verbundenheit und Abhängigkeit
7 2. Situationsanalyse Problematik der Banken Neugeschäft zur Kompensation Kreditausfall 1 Mio. EUR 100 Mio. EUR* *unter Annahme einer Gewinnmarge von Ø 1 %
8 2. Situationsanalyse Analyse der Kunde-Bank-Beziehung in Deutschland Prinzipielle gegenseitige Zufriedenheit, Steigerungspotential bei Informationsaustausch und dichte (z.b. Markt- und Brancheninformationen, Produkte, Kunden, Beurteilungskriterien) Kredit wird laut Unternehmen wichtigste Finanzierungsquelle bleiben, alternative Finanzierungsformen (Factoring, Asset backed securities, Mezzanine) verzeichnen stärkstes Wachstum, gewinnen jedoch nur langsam an Bedeutung. Banken werden die Geschäftsbeziehung mit 8% der Firmenkunden in Kürze beenden: Hauptursachen: Eigenkapitalausstattung der Unternehmen Qualität des Managements Ertragslage des Unternehmens Mangelnde Transparenz (10% der Fälle entspricht ca Unternehmen) Quelle: Studie cometis AG 2003: Auswertung der Antworten von 55 Unternehmen und 34 Banken
9 2. Situationsanalyse Wer kann Einfluss nehmen? Problematik der Banken erkennen und auf Herausforderung einstellen Einfluss des Unternehmens auf Bonitätseinstufung besonders im durchschnittlichen Bereich (BB-Rating): Kreditzins gering hoch schlecht Wirtschaftliche Verhältnisse gut
10 2. Situationsanalyse Unterschiedlicher Wissensstand Wissen der Banken andere Unternehmen BWL Gesamtmarkt Relevanter Markt Technologie Unternehmen Wissen der Unternehmen andere Unternehmen BWL Gesamtmarkt Relevanter Markt Technologie Unternehmen
11 Agenda 1. Einleitung 2. Situationsanalyse deutscher Mittelstand und Bankenlandschaft 3. Albtraum Transparenz? 4. Handlungsempfehlungen und Fazit
12 3. Transparenzanforderungen Transparenz ist ein kontinuierlicher und wahrheitsgemäßer Informationsfluss zu allen Stakeholdern des Unternehmens. Dieser beinhaltet Ziele und Strategie eines Unternehmens, Markt- und Wettbewerbssituation, Produkte, Entwicklung der Mitarbeitersituation sowie wesentliche operative und finanzielle Kennzahlen. Zu den wesentlichen finanziellen Kennzahlen gehören: - Umsatz und EBIT (einschließlich Vergleichswerten) -Cash Flow - Investitionen in Forschung- und Entwicklung - Kosten für Marketing & Vertrieb, Personal und Administration - Rentabilität Zunehmende Bedeutung gewinnt die transparente Darstellung von Risiken und Risikogegensteuerungsmaßnahmen Transparente Rechnungslegung nach internationalen Standards (IAS)
13 3. These Transparenz führt zu professionellerer Unternehmensführung - Etablierung effizienter Strukturen sind Grundvoraussetzung für Transparenz - Kontinuierliche Überprüfung der Unternehmensergebnisse - Hinterfragt und belegt Managementqualität
14 3. Generelle Vor- und Nachteile von Transparenz PRO Kontinuierliche Information erhöht Glaubwürdigkeit bei Kapitalgebern und Gläubigern (Positiv für Rating) Informationsquelle für (potentielle) Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten Erschließen neuer Kapitalquellen langfristige Optimierung der Kapitalkosten durch verbesserte Risikoeinschätzung der Geldgeber Internes Steuerungsinstrument (Mitarbeiterbonus, ABC-Kundenanalyse, Entscheidungsgrundlage, Verhandlungsposition, Bewertung verschied. Geschäftsbereiche) CONTRA Wettbewerb erhält Zugang zu wichtigen Informationen Preispolitik und Margen werden sichtbar Kunden fordern Preisnachlässe Neid (Mitarbeiter, Gesellschaft) Transparenz erfordert Ressourcen Notwendigkeit eines effizienten Controlling- Systems
15 3. Vor- und Nachteile von Transparenz gegenüber Kapitalgebern PRO Kontinuierliche Information erhöht Glaubwürdigkeit bei Kapitalgebern und Gläubigern (Positiv für Rating) Informationsquelle für (potentielle) Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten Erschließen neuer Kapitalquellen langfristige Optimierung der Kapitalkosten durch verbesserte Risikoeinschätzung der Geldgeber Internes Steuerungsinstrument (Mitarbeiterbonus, ABC-Kundenanalyse, Entscheidungsgrundlage, Verhandlungsposition, Bewertung verschied. Geschäftsbereiche) CONTRA Wettbewerb erhält Zugang zu wichtigen Informationen Preispolitik und Margen werden sichtbar Kunden fordern Preisnachlässe Neid (Mitarbeiter, Gesellschaft) Transparenz erfordert Ressourcen Notwendigkeit eines effizienten Controlling- Systems
16 3. Schlussfolgerung Transparente Darstellung des Unternehmens bedeutet nicht, ALLE Informationen ALLEN Zielgruppen zur Verfügung zu stellen! Selektive Transparenz in Abhängigkeit der Unternehmenssituation und ziele
17 Agenda 1. Einleitung 2. Situationsanalyse deutscher Mittelstand und Bankenlandschaft 3. Albtraum Transparenz? 4. Handlungsempfehlungen und Fazit
18 4. Handlungsempfehlungen Erstellung einer Banken- / Rating-Präsentation (Executive Summary, Management und Organisation, Strategie, Produkte, Markt und Wettbewerb, Finanzierung und Finanzpolitik) Entwickelung von Transparenzgrundsätzen und standards: (z.b. Inhalt, Kontinuität, Offenheit, Darlegung von Risiken) Aufbereitung der wichtigsten Unternehmensdaten in Form eines Factbooks Erarbeitung eines aussagekräftigen Businessplans als Grundlage für zukünftige Geschäftsplanung (Kapitalaufnahme, Nachfolgeregelungen, Management Buy Out, internes Steuerungsinstrument) Intensive Managementvorbereitung ggf. Konsultation externer Spezialisten
19 4. Fazit 1. Vorbereitung von Management und Dokumentationen als Schlüssel zum Erfolg 2. Transparenz birgt große Chancen für interne und externe Optimierung! 3. Banken vergeben nach wie vor Kredite, jedoch intensivere Risikobetrachtung und Transparenzanforderungen 4. Erhält ein Unternehmen keine Kredite mehr, ist dies fatal für das Unternehmen, nicht jedoch für die Bank! (Transparenz ist Bringschuld gegenüber Kapitalgebern) 5. Transparenz erfordert Vertrauen und bringt Vertrauen; erster Schritt liegt bei Geschäftsleitung 6. Transparenz fordert das Management, sich kontinuierlich selbst zu hinterfragen und das Unternehmen fortlaufend zu professionalisieren
20 Ausblick Ich freue mich auf Ihre Fragen und Anregungen! Kontakt: cometis AG Michael Diegelmann Martinskirchstr Frankfurt am Main Tel: Fax:
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