Sprachliche Bildung und Sprachförderung: Bedarfe, Bemühungen und Barrieren
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- Wilhelm Vogel
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1 Sprachliche Bildung und Sprachförderung: Bedarfe, Bemühungen und Barrieren Marcus Hasselhorn Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) Frankfurt am Main Vortrag auf dem Internationalen Kongress Die 100 Sprachen der Kinder am 9. Oktober 2014 in der Liederhalle in Stuttgart
2 Sprache als Schlüssel für individuellen Bildungserfolg Bildungserfolg? (a)ressource für gesellschaftlichen Fortschritt (b) Kapital für individuellen Lebenserfolg große sprachliche Kompetenzunterschiede bereits bei Schuleintritt (z.b. Niklas & Schneider, 2011) erlauben gute Vorhersage der späteren Schulleistungsentwicklung (z.b. Tymms et al., 2012; Bäuerlein, Niklas & Schneider, 2014)
3 Bedarfe
4 Bildung in Deutschland 2014 Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur Bildung von Menschen mit Behinderungen
5 Was sagt der aktuelle nationale Bildungsbericht dazu, wie es um die sprachlichen Kompetenzen der 5- bis 6jährigen steht? Sonderpädagogischer Förderbedarf Sprache zwischen 2001 und 2012 von 0,5 auf 0,7% (n = ) angestiegen Diese Zahl bezieht sich nicht auf einen Jahrgang!!! => ca. 3% NEPS-Daten: sprachlicher Förderbedarf bei den 5Jährigen beträgt bundesweit 23,2% mit einer Streubreite zwischen 13 und 47% in den Bundesländern
6 1. Herausforderung: Vom quantitativen Ausbau zur Qualitätsoffensive in der frühkindlichen Bildung Diskussion von Fragen der Qualität und einheitlicher Standards notwendig Herkunftsbedingten Ungleichheiten durch altersangemessene frühe Bildung entgegenwirken Deckung des auch künftig weiterhin hohen Bedarfs an qualifizierten Fachkräften
7 Wirksamkeit sprachlicher Bildung in KiTas? EPPE/NICHD: institutionell betreute Kinder haben im Vergleich zu ausschl. familiär Betreuten bei Schuleintritt sprachliche Kompetenzvorteile; Transfer auf schulische Leistungen bis 15 Jahre SOEP: Wechselwirkung zwischen Herkunft Wirksamkeit früher institutioneller Betreuung BIKS: hohe institutionelle Anregungsqualität wirkt dann, wenn auch die häusliche sprachliche Anregungsqualität hoch ist Je sozialschwächer das Wohnquartier, desto schlechter die institutionelle Anregungsqualität => Doppeltes Risiko für Auftreten sprachlicher Entwicklungsrückstände bei Kindern aus sozialschwachen Familien
8 Politisches Credo Wir müssen mehr für die frühe sprachliche Bildung bzw. Sprachförderung tun! (1)Naive Umsetzungsphase: Suche nach Instrumenten zur Sprachstandserhebung, das man Erzieherinnen in die Hand gibt, so dass Sprachförderung beiläufig funktioniert (2)Reflektiertere Orientierungsphase: Was hilft denn nun? Welche Sprachförderansätze sind wirksam?
9 Bemühungen
10
11 Was will BiSS? Sprachförderung, Sprachdiagnostik, Leseförderung im Elementar-, Primar- und Sekundarbereich I verbessern und besser verzahnen. Stärkung bildungssprachlicher Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen Professionalisierung von Fachkräften
12 Anzahl Partner je Verbund: 3-10 ca beteiligte Einrichtungen bundesweit 30 Verbünde 35 Verbünde 38 Verbünde Elementarbere ich Primarbereich Sekundarberei ch Frankfurt Berlin Köln
13 Barrieren
14 Unvereinbarkeit der Lösungsansätze von Elementar- und Schulpädagogik? Lösung ist die alltagsintegrierte sprachliche Bildung (Elementar-, Sozialpädagogik, sozialpolitisch Verantwortliche) Zusätzliche kompensatorische sprachliche Förderung (Schulpädagogik, Sonder- bzw. Sprachheilpädagogik, schulpolitisch Verantwortliche) Anschein eines Glaubenskrieges: Inkompatible Dogmen, bei denen sachliche Konfliktlösung nicht mehr möglich ist? -> Entweder-oder-Frage ist falsch gestellt!
15 und nun?
16 Konzeptionelle Überlegungen zur Sprachförderung Prävention: Maßnahmen zum Verhindern ungünstiger individueller Entwicklungsverläufe universelle (primäre) Prävention selektive (sekundäre) Prävention indizierte (tertiäre) Prävention primäre P -> 75%: alltagsintegrierte sprachliche Bildung (Elementarpädagogen) tertiäre P -> 7%: Sprachheiltherapie (Sprachheilpädagogen) Sekundäre P -> 18%: SPATZ?
17 Fazit Kind in den Mittelpunkt stellen wirksame Strategien alltagsintegrierter sprachlicher Bildung identifizieren... und vermitteln Ausbau vorschulischer kompensatorischer Sprachförderung
18 Danke!
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2 3 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 7441 7200 7200 7611 5864 6249 2007 2012 2017 Plätze Kinder 400 300 298 316 369 200 100 Anzahl der Gruppen 0 2007 2012 2017 4 70 60 58 55 50 40 30 3837 26 48
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