DMIS: Developmental Model of Intercultural Sensitivity
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- Rolf Brinkerhoff
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1 DMIS: Developmental Model of Intercultural Sensitivity Milton Bennett (1986, 2001, 2004) Autoren dieser Unterlage: Ulrich Zeutschel, Margit Oswald
2 Der DMIS Das Konzept Eine der Grundherausforderungen von Führung im 21.Jahrhundert ist das professionelle Management von kulturellen Unterschieden (Diversity Management) mit dem Ziel, das in der Unterschiedlichkeit liegende Ressourcenpotenzial gut zu nutzen. Es kann sich dabei um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Generationen, Gender-Zugehörigkeiten, Regionalkulturen oder Glaubenssystemen (weltanschaulicher oder religiöser Natur) handeln. Milton Bennett hat ein konstruktivistisches Konzept entwickelt, wie die Unterschiede von Menschen und Organisationen im Umgang mit Fremdem, Andersartigem beschrieben werden können. Die 6 Muster interkultureller Sensitivität beschreiben ein Kontinuum von steigender Wahrnehmungsfähigkeit und adäquaterem Handlungsrepertoire im Umgang mit Andersartigem. Das Format Lebensbiografisches Interview im Umgang mit anderen Kulturen. Darauf aufbauend Selbst- und Fremdbild bezüglich der dominanten Musterausprägungen vor der Folie des DMIS. Identifikation nächster Schritte in der Entwicklung interkultureller Sensitivität und passende Lernformate. Diese Selbstreflexion kann durch den Einsatz des IDI (Intercultural Development Inventory) unterstützt werden, einem Test, der auf dem DMIS und der zugrundeliegenden Theorie basiert. Klassiche Einsatzfelder (Selbst-)Assessment im Vorfeld von Auslands-Entsendungen Diagnose einer Organisationskultur im Umgang mit anderen Kulturen, z.b. bei einem Merger Teambuilding von multi-kulturellen Teams Kompetenz-Entwicklung im Rahmen von Leadership Development Programmen 2
3 Entwicklungsstufen* im Umgang mit kulturellen Unterschieden Ethnozentrismus Ethnorelativismus (1) Leugnung (denial) Wirklich? Es gibt andere Kulturen? (4) Akzeptanz (acceptance) Für andere Menschen ist anderes sinnvoll. (2) Polarisierung (defense / reversal) Unterschiede sind immer Wertunterschiede und wir / die anderen sind besser! (5) Anpassung (adaptation) Um mit anderen zurecht zu kommen, muss ich versuchen, sie von innen zu verstehen. (3) Minimierung (minimization) Alle Unterschiede sind marginal, denn letztlich sind doch alle Menschen gleich (so wie ich). (6) Integration (integration) Einigkeit in der Vielfalt macht uns erfolgreich. *Developmental Model of Intercultural Sensitivity (DMIS), Milton Bennett, rev.2001, 2004) 3
4 Muster im Umgang mit kulturellen Unterschieden 1. Leugnung Im Vergleich zur eigenen Kultur nur geringe Wahrnehmungsfähigkeit anderer Kulturen (»Rauschen im Äther«), daher auch wenig Sprache oder Begrifflichkeit, deren Spezifika zu beschreiben. 2. Polarisierung Stark bewertende Akzentuierung kultureller Unterschiede in Kategorien von»gut«und»schlecht«, mit zwei Abwandlungen: Entweder die eigene oder die andere Kultur wird als inferior gesehen. 3. Minimimierung Wahrnehmung kultureller Unterschiede in den Kategorien des eigenen Weltbildes; Betonung von Gemeinsamkeiten und universell gültigen Werten, verbunden mit der impliziten Annahme von Chancengleichheit 4. Akzeptanz Wahrnehmung von Unterschieden in ihrem spezifischen kulturellen Kontext, verbunden mit Interesse und Respekt für anderskulturelle Werte und Handlungsweisen; Anwendung von kulturallgemeinen Beschreibungsformen (»Kulturstandards«) 5. Anpassung Kulturelle Empathie und bewusster Wechsel in anderskulturelle Wahrnehmungs- Denk- und Verhaltensmuster 6. Integration Verknüpfung verschiedenkultureller Codes im eigenen Wahrnehmungs- und Handlungsrepertoire; gelebte Muliti-Kulturalität 4
5 Quellen Bennett, M.J. (1986) A developmental approach to training for intercultural sensitivity. International Journal of Intercultural Relations, 10(2), Bennett, M.J. (1993) Towards ethnorelativism: A developmental model of intercultural sensitivity. In R.W. Paige (ed.), Education for the intercultural experience (2nd ed., pp ). Yarmouth, ME: Intercultural Press Bennett, M.J. & Castiglioni, I. (2004) Embodied ethnocentrism and the feeling of culture: A key to training for intercultural competence. In D. Landis, J. Bennett & M. Bennett (eds.), Handbook of intercultural training (3rd ed., pp ). Thousand Oaks: Sage 5
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