UMF im Landkreis Lörrach
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- Gerd Beyer
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 UMF im Landkreis Lörrach Gesundheitsfürsorge und medizinische Behandlung Michael-Gemeinschaft Schweigmatt: Inobhutnahme UMF
2 UMF - Krise in Zahlen In 2013: 40 UMF In 2014: 125 UMF In 2015, 1/2 Jahr: 70+ UMF
3 Die Fluchtwege - Schleuserrouten
4 UMF brauchen sofort einen überschaubaren, sicheren Orientierungsrahmen, mit den notwendigen Hilfen, um die eigene Flucht für sich zu beenden und sich auf Anforderungen einzulassen. Hilfestellungen setzen Signale, die Halt geben: Gesundheit, Schule, Zuwendung.
5 Clearingprozess in den ersten Tagen - Wochen: Medizinische Erstuntersuchung Erstversorgung des jungen Menschen Altersüberprufung (nicht biometrisch!) Humanitäre Aufnahme und Erstvertrauensbildung Informationserfassung Asylantrag? Familiengericht Vormundschaft Erstausstattung Erstbeschulung Landesverteilung oder Folgehilfe?
6 Anforderungen an die Clearingstelle als Durchgangsort! Clearingstelle separat zur Heimeinrichtung Ausreichende Sanitäreinrichtungen 1 er, 2 er, 3 er Zimmer Teilisolationsmöglichkeiten Großanlagen für Wäsche Im Umgang mit UMF geschultes Personal Rücksicht auf Ernährung und Religion
7 Medizinische Schwerpunkte Mitgebrachte endemische Erkrankungen Erkrankungen als Folgen der Flucht und Vernachlässigung Ansteckend oder nicht? Geschlechtsspezifische Fragen
8 Risiken und Folgen von unzureichender Erstversorgung Behandlungsverzögerung und Verschlechterung von ernsthaften Erkrankungen und vergrößerte Belastung des jungen Menschen Unzuverlässigkeit in der Erstellung der Anamnese für Folgehilfen und Begründung eines Abschiebestopps Ansteckung von Kindern und MitarbeiterInnen in der Gruppenunterkunft Verunsicherung von Mitarbeiterfamilien Gefährdung durch unerkannte psychische Erkrankungen Versäumnisse bei der seelischen Begleitung von UMF nach Bekanntgabe der Diagnose
9 Die aktive Kooperationspartner Polizei Kreisjugendamt und Ausländerbehörde Kinderklinik Jugendhilfeeinrichtung Gesundheitsamt Niedergelassene Ärzte Fachkliniken und Therapeuten
10
11 Aufgriff durch die Polizei Der Weg Meldung an das Jugendamt (24x365) Polizei überführt den UMF in die Kinderklinik Erstuntersuchung in der Kinderklinik (24 x365) Verbleib in der Klinik bei akutem stationärem Bedarf? Ansonsten Weiterleitung in die Clearingstelle der Einrichtung (24x365)(evtl. mit Taxi?) Einrichtung vereinbart Nach- und Folgeuntersuchungen mit Klinik und setzt sie um Krankenbehandlung durch Haus- und Facharzt Krankenbehandlung im Fachklinik
12 Kosten Kinderklinik stellt Kosten der Untersuchungen und Laboranalysen dem LRA in Rechnung UmF (bzw. Einrichtung) bekommt nach Meldung im JA. Krankenbehandlungsscheine vom Landkreis nur für Akutbehandlung Nach Vormundschaftsbestellung: Antrag auf gesetzlicher Krankenversicherung (AOK) Kostenübernahme durch Land ( 42, SGB VIII)
13 Impfung Erst möglich nach Eintritt in die gesetzliche Krankenkasse Grundimmunisierung mit Impfausweis: Kinderlähmung, Tetanus, Dyphterie, Masern, Mumps, Rötteln Hepatitis A und B Tuberkulose wenn angesagt Mitarbeiterimpfung gegen Hepatitis A u. B, einzelnen MitarbeiterInnen nahelegen
14 Die Entwicklung einer guten medizinischen Praxis in vielen Schritten im Dreiländereck
15 Intensive Vernetzung der Einrichtung mit der Medizin Gemeinsame Dokumentation (on-line) der Verläufe und zum Stand der Einzelverfahren Ständige Terminfenster (Sammeltermine) für noch nicht erfolgte Probenentnahmen und Nachuntersuchungen Genaue Vereinbarungen hinsichtlich Laborproben, -haltbarkeiten und Transportwege
16 Ansteckende Krankheitsbilder Skabies (Krätze) Körperparasiten (z.b. Läuse) Pilzerkrankungen Hepatitis Offene Tuberkulose HIV Akute Infektionen (Viren, Bakterien)
17 Könnte Ebola hier einreisen? Auch unbegründete Ängste bewirken viel in der Umgebung.
18 Nicht ansteckende Krankheitsbilder Schistosomiasis und andere Darmparasiten Geschlossene Tuberkulose Alte Verletzungen Neue Verletzungen Malaria Zahnerkrankungen (faule Zähne) Hör- und Sehbehinderungen
19 Psychische Erkrankungen Erschöpfung Angststörungen, reaktive Muster Schlaf- und Esstörungen Verdrängung - Titanicsyndrom Depression Traumatisierung Andere psychische Erkrankungen Kompensatorisches Suchtverhalten
20 Verbale und nonverbale Therapien Sprachbarrieren Geeignete Therapeuten Verweigerung von Therapien Psychotherapie meistens erst später möglich Interdisziplinäres therapeutisches Milieu: haltvermittelnder Umgang und Umgebung Offene Hilfen freie Bewegung - Normalität Angebote: Musik Tanz Sport Basteln Sofortschule - Einzelzuwendung
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
UMF im Landkreis Lörrach
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