Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft

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1 HEINZ Mechling, MECHLING H./ Effenberg, / ALFRED O. EFFENBERG A.O. (1999): Bewegungslehre Bewegungswissenschaft. In: Laging, R./Günzel, W. (Hrsg.): Neues Taschenbuch des Sportunterrichts, Bd. 1. Hohengehren, Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft l Einleitung Wer Bewegungsfertigkeiten und Bewegungshandeln überzeugend lehren will, muß zuallererst von Bewegung selbst begeistert sein. Die bereits gezielten Bewegungen von Säuglingen, die sich zunehmend ausprägenden Fertigkeiten von Kindern und Jugendlichen, die Höchstleistungen im Spitzensport und im Behindertensport, die Fortschritte durch Bewegungsaktivitäten und Training bei Behinderten, Verletzten, Kranken und alten Menschen üben eine hohe Faszination aus und lassen sogar Bewegungsexperten immer wieder staunen. Bewegungsfertigkeiten sind auch die Grundlage höchster kultureller und künstlerischer Leistungen z. B. in der Malerei, der Bildhauerei, der Musik und dem Tanz. Wer selbst in diesen Bereichen lehrend etwas beitragen will, muß dann aber über das Staunen zum Wissen gelangen. Begeisterung, Können und Wissen sind wesentliche Voraussetzungen für persönliches und unterrichtliches Können. Um dieses notwendige Wissen zu erlangen, betrachten wir die von der Bewegungslehre und der Bewegungswissenschaft angebotenen Theorien, Forschungsergebnisse und erfahrungsgeleiteten Erkenntnisse für alle, die sich mit dem sich selbstbewegenden Menschen beschäftigen, als grundsätzlich unverzichtbar. Die Komplexität der menschlichen Bewegung aus allen Perspektiven, aus denen sie aus mutterwissenschaftlichen und sportwissenschaftlichen Disziplinen betrachtet wird, und das darauf aufbauende Wissen darzustellen, kann in einem solchen Handbuchbeitrag kaum gelingen. Deshalb haben wir Akzente gesetzt und eine aktuelle Auswahl getroffen, die kurz beschrieben und begründet werden soll. Die Bewegungslehre als genuiner Bestandteil der Theorie der Leibeserziehung bzw. der Körpererziehung (vgl. FETZ 1972; MEINEL 1960) hat immer das Ziel verfolgt, Ergebnisse der Bewegungsforschung in Gesetze, in Gesetzmäßigkeiten und in Grundsätze (Prinzipien) zu fassen" (HANEBUTH 1968, 40) und für das Unterrichten zu nutzen. Sie war damit von Anbeginn sowohl naturwissenschaftlich als auch sozio-kulturell, pädagogisch orientiert. Mit der Entwicklung von der Theorie der Leibeserziehung / Körpererziehung zur Sportwissenschaft bzw. den Sportwissenschaften war die Entwicklung zu einer eigenständigen Akzentuierung der Bewegungswissenschaft vorgezeichnet (vgl. MECHLING 1984). Der Ausgangspunkt, daß eine Bewegungslehre auch als praxis- und erfahrungsfundierter Wissensbestand bei ihrer Weiterentwicklung auf den Forschungsbeitrag der Bewegungswissenschaft nicht verzichten kann, erklärt gleichzeitig den hier gewählten Titel.

2 46 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG Diese bewußt akzentuierende Unterscheidung kennzeichnet auch die innerhalb der sportwissenschaftlichen Disziplin unterschiedliche Sichtweise auf die menschliche Bewegung. Der Versuch, die beiden Problembereiche trennscharf zu beschreiben, führt zu zwei zentralen und charakteristischen Fragerichtungen: 1. Wie können soziokulturell erforderliche, nicht bereits genetisch präformierte, Bewegungsfertigkeiten und Bewegungshandlungen erworben und aus sportpädagogisch-didaktischer Sicht vermittelt werden? 2. Was sind die Voraussetzungen, die Elemente und deren Relationen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen, die dazu beitragen, daß menschliche Bewegung zustande kommen kann? 2 Zur Struktur des Beitrages Die beiden eingangs formulierten Fragekomplexe sollen in den Abschnitten 3 und 5 dieses Beitrags, die sich mit der menschlichen Bewegung und den verschiedenen Auffassungen und wissenschaftlichen Zugangsweisen in der Sportwissenschaft beschäftigen, diskutiert bzw. bearbeitet werden. Dabei wird das Zustandekommen der Bewegungskoordination und des Bewegungslernens im weiteren Verlauf im Mittelpunkt der Überlegungen stehen. Die direkt beobachtbaren Außenaspekte der Bewegung werden als Bewegungsprodukt" von den nicht direkt beobachtbaren Innenaspekten als motorischen Prozessen" unterschieden. Auf die motorische Entwicklung wird nicht ausdrücklich eingegangen. Sowohl für die praktische Beschreibung als auch die theoretische Auseinandersetzung mit der menschlichen Bewegung ist es notwendig, ein bewegungsbezogenes Kriteriensystem zu schaffen. Dies geschieht im 4. Abschnitt. Nur mit einem solchen System ist man in der Lage, sein eigenes Bewegungserleben adäquat beschreiben zu können, in Lehr-Lern-Situationen eindeutig beobachten, beurteilen, vergleichen, einordnen und entscheiden zu können. Dies gilt zunächst weitgehend unabhängig davon, aus welcher theoretischen oder disziplinspezifischen Sichtweise Beobachtungen und Beschreibungen vorgenommen werden. So wenig, wie unser Bewegungshandeln unorganisiert abläuft, so wenig dürfen diese allgemeinen Kriterien für einen beschreibenden Grundkonsens beliebig oder zufällig sein, wenn ein Mindestmaß an Verständigung über Bewegungshandlung zustande kommen soll. Daher werden in diesem Abschnitt die am beobachtbaren Bewegungsablauf bzw. dem Bewegungsergebnis orientierten Ansätze der phänomenologisch-morphologischen, funktionalen und strukturell-funktionalen Vorgehensweise beschrieben. Bereits vorwissenschaftlich naive", aber insbesondere die vorgeschlagenen wissenschaftlich-methodischen Beschreibungen führen bei der Frage nach den Ursachen des Zustandekommens der Bewegung zu weiterem Erklärungsbedarf und zu den diese Erklärung stützenden theoretischen Ansätzen.

3 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 47 Ergänzend zum Bereich der produktorientierten Ansätze wird der in den letzten Jahren weiterentwickelte, fähigkeitsorientierte Ansatz im Überblick vorgestellt. Hinsichtlich der Einbeziehung der theoretischen Erkenntnisse und Überlegungen in die Sportpraxis erweist sich dieser seit vielen Jahren diskutierte Ansatz als theoretisch und praktisch nach wie vor tragfähig (vgl. HIRTZ et al. 1985; HOSSNER 1997; NEUMAIER / MECHLING 1995; ROTH 1998). Bei seiner Darstellung wurden Akzente sowohl auf die praktischen Implikationen wie auch auf den aktuellen Entwicklungsstand gesetzt. Der für Tätigkeiten in Unterrichts- oder Trainingssituationen erforderliche Wissensbestand hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Neue Erkenntnisse auf der Basis der technologisch-methodologischen Entwicklung und der mutterwissenschaftlichen Grundlagenforschung haben in besonderem Maße dazu beigetragen. So wurde eine Reihe von theoretischen Ansätzen unterschiedlicher Komplexität zur Erklärung der Steuerung und Kontrolle des Bewegungsablaufes und zum motorischen Lernen entwickelt. Ihr Einfluß auf die aktuelle bewegungswissenschaftliche Forschung in der Sportwissenschaft war und ist nach wie vor erheblich, auch wenn ihre Integration in die Lehre noch defizitär ist. Diese Ansätze werden kursorisch in Abschnitt 5 beschrieben. Das geschieht durchaus in dem Bewußtsein, daß eine direkte Umsetzung der vorliegenden Ergebnisse in die sportliche Praxis nicht unmittelbar möglich sein wird. 3 Bewegung und menschliche Bewegung in der Sportwissenschaft 3.1 Bewegung - Ein Problem des Faches Sportwissenschaft Die aktive Bewegung gilt in der Biologie als ein Merkmal des Lebendigen und als ein Kriterium für die Unterscheidung von der unbelebten Natur. In den naturwissenschaftlich orientierten Disziplinen hat der Begriff Bewegung eine eindeutige definitorische Bestimmung in der Physik gefunden. Hier bedeutet er die Ortsveränderung eines Körpers oder eines Massepunktes in der Zeit. Die ausschließliche Betrachtung der menschlichen Bewegung aus der physikalischen Perspektive wäre für viele Fragestellungen im Sport und in der Sportwissenschaft zu eng, trotzdem stellt sie eine unverzichtbare Ausgangsbasis dar, da jede Bewegung eine physikalische Interaktion mit der Umwelt beinhaltet. Die sportwissenschaftliche Auseinandersetzung um den adäquaten Bewegungsbegriff scheint sich nach vielen Jahren relativer Ruhe erneut anzukündigen. Insbesondere die nicht bewegungswissenschaftlichen Teildisziplinen der Sportwissenschaft verspüren die Notwendigkeit sich ihres eigenen Verständnisses von der menschlichen Bewegung zu vergewissern (vgl. DAUGS 1996; PROHL / SEEWALD 1995; SCHERLER 1990).

4 48 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG Die pädagogisch-philosophischen, aber auch die sozialwissenschaftlichen Zugangsweisen zur menschlichen Bewegung widmen sich unter dem Anspruch einer anthropologisch-phänomenologischen Vorgehensweise dabei insbesondere den Fragen des Menschenbildes, des eigenen Körpers in gesellschaftlichem Zusammenhang, der Bildung und Erziehung des Menschen zu Bewegung und durch Bewegung bzw. im und durch den Sport (vgl. SCHERLER 1992, 160). Hierfür wird verständlicherweise ein spezifischer Begriff von Bewegung und menschlicher Bewegung benötigt. Ob allerdings das Fehlen eines adäquaten Bewegungsbegriffes in erster Linie einer disziplinären Verselbständigung und damit der verstärkt empirisch-analytischen Vorgehensweise einzelner Disziplinen zugeschrieben werden kann (vgl. KURZ 1992), darf bezweifelt werden. Auch innerhalb der bewegungswissenschaftlich-analytisch arbeitenden Disziplinen ist die Auseinandersetzung um den adäquaten Zugang zu Bewegung und Motorik in vollem Gange. Aus der Sicht bewegungswissenschaftlicher Disziplinen der Sportwissenschaft geht es zwar zunächst um den adäquaten empirisch-analytischen Zugang zur menschlichen Bewegung auf der Grundlage spezifischer theoretischer Ansätze und den von diesen abgeleiteten experimentellen Paradigmen. Bereits an der theoretischen Orientierung scheiden sich die Geister. So spricht DAUGS (1994) in enger Anlehnung an die Analyse von ABERNETHY / SPARROW (1992) von einer Paradigmenkrise innerhalb der Motorikforschung, vom Niedergang des Informationsverarbeitungsansatzes. Diese Krise ereignet sich, ohne daß ein neues, die Forschung einigendes oder zentrierendes Paradigma bereits vorhanden wäre. Auf die wissenschaftstheoretischen Implikationen eines Paradigmenwechsels und dessen sozial-personale Hintergründe sei hier nicht eingegangen (vgl. KÜHN ). Aus der sportpädagogischen und der bewegungswissenschaftlichen Sichtweise ergibt sich offenbar ein aktueller Klärungsbedarf sowohl aus anwendungs- als auch aus grundlagenorientierter Sicht. Aus anwendungsorientierter Sicht ist zu klären, was bewegungswissenschaftliche Forschung zur Anwendung, d.h. der pädagogisch-didaktischen Umsetzung, beiträgt. Aus grundlagenorientierter Sicht ist primär zu klären, was der adäquate Zugang (Paradigma) zur Erforschung der menschlichen Bewegung und Motorik ist und erst sekundär, wie eine mögliche praxisbezogene Übertragung zu gestalten ist (vgl. HEUER 1988). Diese Fragen und die Diskussion sind nicht neu, werden aber neu entfacht. So sind die Fragen nach dem Beitrag der langjährigen Forschung zu motorischer Kontrolle und motorischem Lernen im englischsprachigen, aber auch im deutschsprachigen Raum sicherlich nicht unberechtigt. Dies zeigen auch die unterschiedlichen Diskussionen zum motorischen Lernen in den Beiträgen von CHRISTINA (1989), SCHMIDT (1989) und STELMACH (1989), sowie die Diskussion zur Bedeutung und Akzeptanz der Forschungsergebnisse zum motorischen Lernen für Sportlehrer durch LOCKE (1990), MAGILL (1990) und SINGER (1990).

5 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 49 Auch aus der Sicht der bewegungswissenschaftlichen Forschung besteht kein Zweifel, daß die in vielen Untersuchungen zum motorischen Lernen vorgelegten Ergebnisse nicht zu einer didaktischen Wende oder einer unterrichtsmethodischen Moderne" geführt haben. Dies spricht nicht gegen die theoriebezogenen exakten Experimente, nicht gegen deren wissenschaftliche Bedeutung im Einzelnen, sondern eher dafür, daß wir es bei dem komplexen Phänomenbereich der menschlichen Bewegung mit einem Universum an Einflußgrößen und Freiheitsgraden zu tun haben. Die Strukturierung ist aus dimensionsanalytischer Sicht (vgl. BÖS / MECHLING 1983; HOSSNER1997; ROTH1982), aus der Sicht der Fertigkeiten und deren sensorisch-motorischen Grundlagen (vgl. DAUGS et al. 1989; ROTH 1982; MECHLING / EFFENBERG 1998) zwar in der deutschsprachigen Sportwissenschaft in Angriff genommen worden, kann aber nach wie vor nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Eine darauf aufbauende Fertigkeitsanalyse und Systematik im Sinne einer von GÖHNER (1985; 1998) seit langem neben den bestehenden Beweger-Lehren" geforderte Aufgabenlehre (Aufgabentaxonomie) und einer Lehre der Bewegungsumwelt (Situationstaxonomie) liegen bisher ebenfalls nicht in geschlossener Form vor. Die vorliegenden Ansätze zur Fertigkeitsstrukturierung (vgl. MECHLING 1988; ROTH et al. 1983) bedürften nach wie vor der konsequenten methodischen Umsetzung. Bereits jetzt als beitragsfähig zu einem derartigen Ansatz sind die Untersuchungen zu betrachten, die modalitätenspezifische Wahrnehmungsanteile an der Bewegung fokussieren, so visuo-motorische (vgl. DAUGS et al. 1989) und neuerdings audiomotorische Ansätze (vgl. MECHLING/ EFFENBERG 1998). Geht es bei der internen bewegungswissenschaftlichen Diskussion um die Suche nach dem neuen Experimentalparadigma", so geht es aus sportpädagogischsportphilosophischer Sicht um einen grundsätzlichen Wechsel der Sichtweisen". Erklärungen hierfür sind sicherlich darin zu suchen, daß die Sportwissenschaft als integrierende, geschlossene, einheitlich aufgefaßte Wissenschaftsdisziplin betrachtet wurde, daß disziplingeschichtlich ein besonderes Verhältnis zur Phänomenologie und der Anthropologie besteht (vgl. GRUPE ; GRÖSSING 1993). Der für die Bildung und Erziehung durchaus verständliche Einfluß in der Theorie der Leibeserziehung, in ihrer Folge der Sportpädagogik, dominierte auch die Sichtweise und Auffassungen einer zunächst als einheitlich verstandenen Sportwissenschaft. Die Beiträge der bewegungswissenschaftlichen Disziplinen wurden ausschließlich unter pädagogisch-didaktischen Gesichtspunkten gesehen und integriert. Die frühen Beiträge der Bewegungslehre werden auch noch als Versuch einer Theorie der sportlichen Bewegung unter pädagogischem Aspekt" (MEINEL 1960) verstanden. Die Integration der Erkenntnisse aus Mutterwissenschaften, die sich mit Bewegung beschäftigen, wie Neurophysiologie, Psychiatrie, Psychologie war bereits hier selbstverständlich. Mit der sich differenzierenden Sportwissenschaft bzw. den sportwissenschaftlichen Disziplinen wurde es notwendig, einen

6 50 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG eigenständigen bewegungswissenschaftlichen Beitrag zu leisten und sich der gegenstandseigenen, theoretischen und methodologischen Grundlage zu versichern. 3.2 Bewegung - Ein Problem einzelner sportwissenschaftlicher Disziplinen Aus der Sicht der sportpädagogisch-didaktischen Umsetzung und Anwendung und aus der Sicht einer im engeren Sinne bewegungswissenschaftlichen Vorgehensweise stellt sich jeweils die Frage nach dem adäquaten Zugang zur menschlichen Bewegung. Hier bereits scheint ein grundsätzliches Mißverständnis darin zu bestehen, daß die Frage nach dem adäquaten Zugang einheitlich zu beantworten wäre oder gar beantwortet werden müßte. Zwischen den verschiedenen sportwissenschaftlischen Disziplinen offenbart sich somit ein tieferliegendes Dilemma. Dieses Dilemma spannt sich zwischen den nahezu unvereinbaren Extrempunkten eines phänomenologisch-geisteswissenschaftlichen" und eines naturwissenschaftlich-analytischen" Zugangs zur menschlichen Bewegung. Der erste Ansatz hat primär philosophische, anthroplogische Wurzeln und folgt methodisch der Hermeneutik, der Phänomenologie, der Dialektik der Handlungsforschung und der Systemtheorie. Mit deren Methodenangebot sollen Probleme Ideologisch entschlüsselt, beschrieben und verstanden werden. Bei dem analytisch-naturwissenschaftlichen Ansatz handelt es sich um das klassische Paradigma, das auf DESCARTES und NEWTON zurückgeführt wird und sich in dem physikalisch und physiologisch ausgerichteten Ansätzen der empirischanalytisch ausgerichteten Bewegungs- und Verhaltensforschung wiederfinden läßt. Mit den Methoden des Messens wird versucht, kausale Zusammenhänge aufzudecken. Beide Ansätze sind durch die grundsätzlich anderen Ausgangspunkte zu unterscheiden. Auf der einen Seite wird die Frage nach dem Wesen des Menschen mit der Frage nach seinem Sichbewegen verbunden. Aus anthropologisch-phänomenologischer Sicht rücken damit in Bezug auf die menschliche Bewegung die Fragen nach dem Körper, der Sinnsuche und der Sinnstiftung, den kulturellen und sozialen Gegebenheiten in den Mittelpunkt. Die menschliche Bewegung wird hier über einen sinnverstehenden Zugang zu erschließen versucht und als Phänomen mit unterschiedlichen Bedeutungen betrachtet. Dabei wird eine Setzung vorgenommen, die von einer Subjektivität des Lebendigen" ausgeht und prinzipiell die Erklärbarkeit menschlichen Handelns aus Elementen und Naturgesetzen leugnet. Demgegenüber steht beim erklärenden Ansatz die Annahme, daß über die Objektivität der Ausgangsbedingungen" vor dem Hintergrund von Prinzipien oder Gesetzmäßigkeiten sukzessive der Erklärungsumfang verbessert werden kann. Ohne die bestehenden Grenzen und diametralen Auffassungen der beiden Ansätze verwischen zu wollen, kann festgestellt werden, daß Erklärungen für die von dem

7 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 51 sinnverstehenden Zugang beschriebenen Phänomene zwischenzeitlich nahezu ausschließlich aus der biogenetischen, neuro-, sinnes- und psychophysiologischen Forschung kommen. Verstehen meint, vom analytisch-naturwissenschaftlichen Zugang nicht von Anfang an das Verstehen des Sinns, des Ganzen oder gar der Welt, sondern daß beobachtbare Phänomene durch Prozesse auf einer jeweils niedrigeren Analysenebene erklärbar werden. Dies erscheint eine perspektivisch-realistische Vorgehensweise zu sein, die zwar durch kleine Schritte, durch konsistentes und geduldiges Suchen von sich als relativ stabil erweisenden Elementen über verhaltensbezogene Invarianten bis zu dann hinreichend belegbaren funktionalen Prinzipien verläuft. Die Suche nach den sportpraktisch oder gar bewegungstherapeutisch direkt umsetz- und anwendbaren Ergebnissen aus komplexen Einheiten wie Sinn, Lebenswelt, Menschenbild und Alltagswende" gestaltet sich kaum weniger aufwendig. Trotz aktueller Beiträge zu diesen Fragen (vgl. BALGO 1998) scheint die Erkenntnisgewinnung ohne zusätzlichen Rückgriff auf naturwissenschaftlich-analytische Überlegungen zu stagnieren. 3.3 Bewegung zwischen Erklärung und Verstehen Die Tatsache, daß in Handlungssituationen wie z.b. im Sportunterricht der verstehende" Ansatz stärker im Vordergrund steht als der erklärende", kann und soll nicht angezweifelt werden, da von der Subjektivität der Handelnden und den auftretenden Phänomenen nicht abgesehen werden soll. Die Frage, wie dieses Verstehen zustande kommt und darüber hinaus, wie es fortentwickelt und differenziert werden kann, muß allerdings gestellt werden. Das interdisziplinäre Problem scheint in dem Ausgangspunkt begründet, daß jede Erklärbarkeit aus Elementen und Naturgesetzen prinzipiell geleugnet wird und versucht wird, sich auf eine ausschließlich phänomenale Welt zu beziehen, bei der kausales Wissen z. B. für Antizipationsvorgänge keine Rolle zu spielen scheint (LEIST1993b, 130). Dies spiegelt auch die Position von sogenannten radikalen Konstruktivisten" wider, die davon ausgehen, daß sowohl alltägliches als auch wissenschaftliches Wissen nicht länger als objektiv" zu betrachten ist (vgl. CACHAY/ BAHR 1992). Soweit sich diese Auffassung auf soziales Wissen" bezieht, beschreibt sie sicherlich einen gültigen Bereich. Aber selbst Vertreter des anthropologischen Ansatzes, die den Menschen als ein weltoffenes, entscheidungsfreies und zugleich instinktarmes bzw. instinktentlastetes Wesen" (vgl. PORTMANN ; GRUPE 1982, 23) sehen, räumen ein, daß diese Vorgänge sich nur in den Grenzen des biologisch vorgegebenen und genetisch möglichen" (GRUPE 1982, 24) vollziehen. Dies bedeutet, daß, selbst wenn es kein objektives Wissen gibt, objektivierbare Merkmale auch der menschlichen Bewegung zugrunde liegen, deren Erforschung zur Verbesserung oder zumindest zur Präzisierung des subjektiven Wissens beitragen und somit auch Entscheidungen in Handlungssituationen wie denen des Sportunterrichts erleichtern können. Bei solchen objektivierenden Ansätzen steht dann zunächst nicht die Frage

8 52 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG nach dem Wesen des Menschen und der damit verbundenen Bewegung im Vordergrund, sondern Teilfragen, mit deren Beantwortung optimalerweise ein Beitrag zur Erklärung des Ganzen geleistet wird. 3.4 Zur Position der empirisch-analytischen Bewegungswissenschaft Im naturwissenschaftlich-analytischen Sinne vorgehen heißt deswegen, nicht einem Mechanizismus" nachzuhängen. Es heißt z.b. für alle Fragestellungen des motorischen Lernens, der motorischen Steuerung, der motorischen Entwicklung, wie sie in sportwissenschaftlichbewegungswissenschaftlichen Disziplinen wie Biomechanik, Neuro- und Sinnesphysiologie, Sportmedizin, Psychologie und Anatomie bearbeitet werden, einer hochspezialisierten Handlungsweise zu folgen, dabei entsprechende Methoden einzusetzen, Ausschnitte zu betrachten sowie Abstraktionen und Reduktionen vorzunehmen. Alleine mit dieser Vorgehensweise werden - wie aus der Sportpädagogik oft angenommen oder unterstellt wird (vgl. PROHL 1991; VOLGER 1995) - die Wesensmerkmale der menschlichen Bewegung nicht beseitigt oder als nicht existent hingestellt. Von ihnen wird ausschließlich für bestimmte sinnvolle Forschungsfragestellungen abgesehen. Aus sportpädagogischer Sicht werden nahezu selbstverständlich die die Ganzheit stützenden neueren Theorieansätzen wie Synergetik, Selbstorganisation, Chaos-Theorie oder auch naturwissenschaftlich-philosophischen Problemlagen in Anspruch genommen und in eigene Hypothesen zu integrieren versucht. Die mit diesen Ansätzen verbundene Ausschnittsbetrachtung und der höchst formalisierte Hintergrund werden meist weder erwähnt, noch ließe er sich ohne weiteres formal integrieren. Die sportpädagogisch daraus abgeleiteten Schlußfolgerungen könnten dann auch kaum bis auf die Anwendungsebene transformiert werden. Wenn aber zu Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der menschlichen Bewegung Setzungen mit den Begriffen Wesen" und Subjektivität" unverrückbar vorgenommen werden, besteht die Gefahr, daß eine theoretische und methodologische Weiterentwicklung für die vertiefte Analyse dieses Systems behindert wird. So hat sich tatsächlich die Argumentation aus Richtung einer grundsätzlich phänomenologischgeisteswissenschaftlichen Sichtweise und deren Einschätzung der naturwissenschaftlich-analytischen Sichtweise seit Jahrzehnten kaum verändert. Dies erstaunt um so mehr, als Erklärungen für eine Reihe von früher unerklärbaren Phänomenen inzwischen vorliegen. Diese Form der Auseinandersetzung zwischen einer extrem verstehenden" und einer extrem erklärenden" Position hat historisch gesehen höchst prominente Vorläufer. So lehnte bereits Galileo Galilei die aristotelischeteleologie des Lebens ab, nicht weil sie falsch sei, sondern weil sie ihm keine weitere Einwirkungsmöglichkeit in die Natur bot. So könnten auch kreative Ideen für Handlungssituationen in der Sportpraxis durchaus auf der Grundlage hochspezifizierter Erkenntnisse in Teilbereichen entstehen. Eventuell sind gerade dadurch, daß disziplinspezifische Er-

9 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 53 gebnisse und Erkenntnisse nicht aus der Praxisperspektive diskutiert wurden, Gründe für eine gewisse Stagnation beim Lehren und Lernen im Sportunterricht zu suchen. Auf der anderen Seite führte die hochspezialisierte Vorgehensweise in der empirisch-analytisch ausgerichteten Forschung über konkrete Erkenntnisse im Detail - wie die naturwissenschaftlichen Mutterdisziplinen z. B. im Zusammenhang mit der Genetik oder Hirnforschung zeigen - sogar letztlich wieder zu anthropologischethischen Fragen wie der Weltoffenheit und der Entscheidungsfreiheit des Menschen zurück. Dies geschieht allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, daß man nicht bereits von einer Setzung ausgeht, sondern mit neuen Ergebnissen neue Gesichtspunkte in die wissenschaftliche Diskussion einbringt und damit Verstehens- und Erkenntnisprozesse auf einem neuen, höheren Niveau unterstützt. Innerhalb der Theorieentwicklung in der Motorik- und Bewegungsforschung der Sportwissenschaft wird auf den spezifischen Beitrag der naturwissenschaftlich-analytischen Zugangsweise in Abschnitt 5 ergänzend eingegangen. 4 Theorie für die Praxis 4.1 Die produktorientierten Ansätze - Form und Funktion von Bewegung Bewegung besitzt einen originären funktionalen und für das Leben elementaren Charakter: Bewegung ermöglicht Atmung, Nahrungsbeschaffung und -aufnähme etc. Bewegung dient, in unterschiedlichster Form, der Erreichung intendierter Ziele, sie verbindet die wahrgenommene Gegenwart mit dem antizipierten Zukünftigen. Insofern besitzt die Bewegungshandlung eine Funktion, ihre Zweckmäßigkeit kann beurteilt werden. Im Sport lassen sich Funktion und Zweckmäßigkeit einmal an äußeren Kriterien der Zielerreichung beurteilen, z.b. ob Tor oder Korb mit dem Ball getroffen wurden oder eine bestimmte Höhe übersprungen wurde. Doch können diese äußeren Kriterien erst dann für eine Beurteilung herangezogen werden, wenn die Bewegung in ihrer Grundstruktur beherrscht wird und die Lösung der Bewegungsaufgabe zumindest grob gelingt. Um allerdings Bewegung auch in Situationen beurteilen zu können, für die noch keine spezifischen Fertigkeiten entwickelt worden sind, etwa in frühen Lernphasen, erfordert die Beurteilung von Lösungsversuchen der Bewegungsaufgabe hingegen umfassende Fachkenntnis: ein vielfältiges und differenziertes Wissen um die Grundlagen der beobachteten Bewegungshandlungen bzw. Lösungsversuche, ein weitreichendes Verständnis für die konstitutiven Faktoren der äußeren Form der Bewegungshandlung. Der Sportlehrer im Kinder- und Jugendbereich kann nicht primär die im Spitzensport realisierten Bewegungstechniken als Bezugsgrundlage seiner Beurteilung heranziehen: Im Schul- und Vereinssport sind vom Leistungs-

10 54 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG sport abweichende Lerninhalte zu berücksichtigen. Auch im leistungsorientierten Nachwuchsbereich wurden in vielen Sportarten breit angelegte, die langfristige Entwicklung der Fähigkeiten berücksichtigende Lern- und Trainingskonzepte entwickelt. Diese haben sich in verschiedenen Disziplinen gegenüber früh spezialisierenden, auf wenige Zieltechniken verengende Formen des Techniktrainings als langfristig überlegen erwiesen. Die äußere Form der Bewegung, mit und an der ein Sportlehrer primär arbeiten muß, stellt grundsätzlich eine emergente Qualität vielfältiger, sich der direkten Beobachtung entziehender endogener Prozesse und Strukturen dar. Die Form der Bewegung ist der äußere Ausdruck eines auf den individuellen Fähigkeiten, Erfahrungen, Wahrnehmungs- und Steuerungspotenzen beruhenden Lösungsversuchs einer Bewegungsaufgabe, so, wie diese individuell verstanden und angenommen worden ist. Die diese emergente Qualität bestimmenden Faktoren kennenzulernen, die beobachtete Form der Bewegung verstehen und interpretieren zu können, dazu soll dieser Abschnitt beitragen. Verschiedene, aufeinander aufbauende Ansätze und Methoden der Beschreibung und Beurteilung der Bewegungsmorphologie werden nachfolgend komprimiert behandelt, um ein einfaches Analyseraster skizzieren zu können, das die systematische Beobachtung und Beurteilung der in der Bewegungsmorphologie vorhandenen Phänomene und Strukturen ermöglicht. Die morphologischen Strukturen von Bewegung entstehen nicht zufällig, die in der äußeren Bewegungsform enthaltenen Strukturphänomene (Konstanz, Variabilität, Vielfalt, Ordnung etc.) müssen im Rahmen der Entwicklungsperspektiven des Sportunterrichts gezielt erkannt, interpretiert und den spezifischen Zielperspektiven zugeordnet werden. Das Ziel dieses Abschnitts liegt darin, Anregungen zu einem funktionalen - und damit trend-unabhängigen - Bewegungsverständnis zu geben. Ein solches Bewegungsverständnis kann in der Praxis als Grundlage einer eigenständigen Methodenauswahl, -prüfung und -begründung dienen. Neben dem ersten Teil, der primär auf biomechanischen Grundlagen beruhenden Strukturierung und Kategorisierung sportlicher Bewegungen, erfolgt im zweiten Teil die Hinwendung zu den koordinativen Fähigkeiten als grundlegenden, den verschiedenen Fertigkeiten unterliegenden motorischen Potenzen. Im übergeordneten evolutionären und phylogenetischen Bezug stellt die Fortentwicklung des Organismus eine sinnhaftc funktionelle Genese dar, sie besitzt - als ein ständiger Anpassungsprozeß an die Umgebungsbedingungen - einen hochgradig funktionalen Charakter. Auf dieser Basis entwickelt sich in der Ontogenese das individuelle Verhaltensrepertoire. Diese Prozeßstufe wird jedoch auch direkt durch gesellschaftliche, kulturelle und ökonomische Faktoren beeinflußt. Der menschliche Körper stellt mit seinen mehr als 200 Knochen, den mehr als 100 Gelenken, über 500 Skelettmuskeln und mehreren hundert Freiheitsgraden der Gelenke und den ungezählten Neuronen und motorischen Einheiten einen äußerst

11 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 55 komplexen Bewegungsapparat" dar, der sich auf die unterschiedlichste und vielfältigste Art und Weise bewegen kann. Dennoch entstehen im Verlauf der Ontogenese bestimmte geordnete Formen der Bewegung, die - nicht nur auf den Bereich der sportlichen Bewegungen eingegrenzt - in zwei grundlegende Kategorien unterschieden werden können (vgl. MECHLING 1988): Die Kategorie der geschlossenen Fertigkeiten, Beispiel: Kunstturnen. Von geschlossenen Fertigkeiten spricht man, wenn mit relativ festen Formen der Bewegung die Bewegungsaufgabe gelöst werden kann. Das ist i.d.r. dann der Fall, wenn die Umgebungsbedingungen weitgehend bekannt und konstant sind (wie z.b. im Turnen) und die Bewegungsaufgabe standardisiert ist oder sich direkt auf die Realisierung einer bestimmten Bewegungsform bezieht (z. B. eine spezifische Übungsabfolge im Bodenturnen). Innerhalb dieser Kategorie ist oftmals eine bestimmte Form der Bewegung selbst Ziel und Zweck der Bewegungsausführung. Die Kategorie der offenen Fertigkeiten, beispielsweise Sportspiele. Offene Fertigkeiten sind dadurch charakterisiert, daß die situativen Gegebenheiten vielfältig variieren und damit nicht im vorhinein bekannt und weitreichend antizipierbar sind. Offene Fertigkeiten erfordern ein hohes Maß an Variabilität, um unter unterschiedlichsten Umgebungsbedingungen zielgerichtet handeln zu können. In Gegensatz zu den geschlossenen Fertigkeiten dient die Bewegung häufig einem von ihrer äußeren Form unabhängigen Ziel. Innerhalb dieser Kategorie bestimmt der Zweck die Form der Bewegung. Dennoch können in beiden Bereichen relativ feste Formen der Bewegung beobachtet werden. Für den Bereich der geschlossenen Fertigkeiten ist dies offensichtlich plausibel, da bei standardisierten Umgebungsbedingungen bestimmten invarianten Bewegungsformen gleichbleibend hohe Erfolgsaussichten für die Lösung standardisierter Aufgabenstellungen zukommen. Für den Bereich der Zweckbewegungen hingegen erwachsen bestimmte Bewegungsformen zum einen, weil sie sich im Lernprozeß als zweckmäßig erweisen bzw. erwiesen haben - und gezielt vermittelt werden! 1 Zum anderen treten auch im Sportspiel bestimmte Situationen wiederholt auf bzw. werden diese bewußt aus strategischen oder spieltaktischen Überlegungen heraus anteilig von den Spielern gestaltet (z.b. Angriff über die 1 Neben dem Bereich primär form- bzw. zweckdeterminierter Bewegungen existiert ein Bereich, in dem zwar das Bewegungsverhalten auch an bestimmten Intentionen (z.b. Spaß, Freude, Miteinander) ausgerichtet ist, diese jedoch nicht unbedingt zu vorhersagbaren Formen oder bestimmten äußeren Zielen führen müssen: hier ist z.b. an den freien, improvisierten Tanz gedacht, an das kreative Experimentieren mit Bewegung, das bisweilen sogar zu neuen Bewegungsformen führen kann (z.b. bestimmte Figuren des 'break-dance'). Auf diesen Bereich soll nicht explizit eingegangen werden. Die hier entwickelten bzw. vorgestellten Systematisierungen und Strukturierungen können jedoch anteilig auch auf diesen Bewegungsbereich übertragen werden, so daß auch dort mit den angebotenen Strukturen gearbeitet werden kann.

12 56 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG Flügel beim Fußball), so daß auch in der Kategorie der offenen Fertigkeiten relativ invariante Anteile (Kopfball, Dribbling etc.) zu beobachten sind. Stets liegt diesen äußeren Formen der Bewegung die Suche nach funktioneilen Lösungen der in den verschiedenen Sportarten erwachsenden Zielstellungen zugrunde. Zwar sind die - die Grundstruktur der Bewegung bestimmenden - Attribute u. a. von GÖHNER (1975; 1992) kategorisiert worden, dennoch ist damit noch keineswegs die Gesamtheit aller möglichen Merkmale einer Kategorie bekannt: In verschiedenen Sportarten war in den vergangenen Jahren folgerichtig eine rasante Weiterentwicklung der Bewegungstechniken zu beobachten (z. B. im Schwimmen, Tennis, Skispringen), die z.t. zu massiven Veränderungen der Lehrpläne geführt hat und auf die Vorläufigkeit der bisher gefundenen funktionalen Lösungen, der bisher bekannten bzw. praktizierten Bewegungstechniken, hinweist. Auch in den Sportspielen findet eine ständige Weiterentwicklung der Spielsysteme statt, so daß sich der Gesamtbereich der sportlichen Bewegung als ein sich ständig weiterentwickelnder, auf wechselnde Umgebungsbedingungen sich anpassender Phänomenbereich präsentiert. Um diesen komplexen Phänomenbereich sportartübergreifend zu strukturieren, hat GÖHNER (1979; 1992) mit der Funktionsanalyse einen weitreichenden Ansatz vorgelegt. GÖHNER unterscheidet fünf Merkmalsbereiche, in denen die Grundstruktur der Bewegungsaufgabe bestimmt werden kann. Dies sind die sportlichen Bewegungsziele, die Movendumattribute, die Bewegerattribute, die Umgebungsbedingungen im Bewegungsraum und die sportlichen Regelbedingungen. Bei allen sportlichen Bewegungsaufgaben werde stets ein materielles Movendum von einem Beweger in einem spezifischen Bewegungsraum unter Einhaltung von Regeln auf ein Bewegungsziel hin bewegt..." (GÖHNER 1992, 41). Warum eine solche funktionale Betrachtung der Bewegung aus der Perspektive der Motorikforschung? Bewegung als ein Gegenwart und Zukunft verbindendes und gestaltendes Element zu erkennen, den funktionalen Aspekt der Bewegungshandlung zu berücksichtigen, eröffnet die Möglichkeit, ein unmittelbares, direkt am Gegenstandsbereich relativierbares Bezugssystem zu konfigurieren. Innerhalb dieses Bezugssystems kann z. B. der Vermittelnde gezielt agieren, er kann anhand von Zweckmäßigkeitskriterien Bewegung beurteilen und gestalten. Ein derart grundlegender Bezug auf funktionale Aspekte der Bewegung wird durch eine Strukturierung / Kategorisierung unterschiedlicher Bewegungsformen hergestellt. Weiterhin wird eine Beurteilung und funktionale Weiterentwicklung individueller Bewegungslösungen bis hin zu bestehenden Technik-Vorstellungen möglich, d.h. eine Ablösung vom bipolar geprägten Richtig-Falsch-Klassifizieren" hin zu qualitativen Aussagen auf der Basis der Zweckmäßigkeit. Mit einer solchen Betrachtungsweise besitzen die verschiedenen, sich mit dem Gegenstandsbereich der sportlichen Bewegung befassenden Disziplinen - nicht nur die sportwissenschaftlichen! -einen gemeinsamen grundlegenden Bezugspunkt. Auf Basis eines derartigen

13 Bewegungslehre Bewegungswissenschaft 57 Bewegungsverständnisses lassen sich die mit der motorischen Entwicklung in Zusammenhang stehenden Potenzen des Menschen umfassend und gezielt entwickeln Produkttheoretische Ansätze in der Bewegungslehre In der Sportwissenschaft gibt es verschiedene Ansätze, die sportlichen Bewegungen zu beschreiben, zu klassifizieren und allgemeine Strukturen zu benennen. Dabei ist der Zweck, dem die Bewegungsanalyse dienen soll, entscheidend für die Wahl der geeigneten Methode. Nachfolgend werden drei produktorientierte Ansätze in Grundzügen dargestellt, die einander ergänzen. Das erste grundlegende deutschsprachige Werk in diesem Theoriebereich ist die Bewegungslehre von MEINEL (1960), eine primär auf Bewegungsbeobachtung und Praxiserfahrung gestützte Arbeit, die allerdings auch prozeßorientierte Teile enthält: Die Strukturen der Informationsverarbeitung im sensomotorischen System werden mit Hilfe der Kybernetik modelliert, wobei z.b. der innere / äußere Regelkreis, Afferenzsynthese und Efferenzkopie, der Ist-Sollwert Vergleich sowie Feedbackformen und -funktionen zentrale Funktionseinheiten darstellen. Die Bewegungslehre Meinels ist bis zur neunten Auflage 1998 (MEINEL / SCHNABEL) fortgeführt worden. Die zwei- bzw. dreiphasige Grundstruktur zyklischer bzw. azyklischer Bewegungen, die auf der Grundlage der räumlich-zeitlichen Verlaufsstruktur der Bewegung beschrieben wird und das Drei-Phasen-Lernmodell stellen grundlegende Gliederungsstrukturen in dem äußerst komplexen Phänomenbereich menschlichen Bewegungsverhaltens dar. Auf der Basis dieses Ansatzes sind alternative Gliederungskonzepte entwickelt worden, z. B. die Funktionsphasen-Gliederung von GÖHNER (1975; 1979; 1992), der anregt, über eine Strukturanalyse die Funktionsphasengliederung von Bewegungstechniken zu erschließen. Oder die von KASSAT (1995) vorgestellte Konstitutive Bewegungsstruktur", ein konsequent biomechanisch ausgerichteter Ansatz, der die Zusammenhänge ( Relationen") einzelner Teilbewegungen und der durch sie erzielten Effekte hinsichtlich des Bewegungsziels fokussiert. Hinweise zur Umsetzung der Analysestruktur ermöglichen eine direkte Anwendung in der Vermittlungspraxis Der Ansatz von MEINEL / SCHNABEL Grundlage der Strukturierung sportlicher Bewegungstechniken ist die funktionale Analyse, die auf die Klärung der Zweckrelationen der einzelnen Bewegungsteile zielt. Zur Erklärung, zur kausalen Analyse sind biomechanische, funktioneil anatomische und physiologische Beziehungen heranzuziehen" (MEINEL / SCHNABEL , 93). Grundsätzlich lassen sich azyklische Bewegungen in eine Vorbereitungsphase, eine Hauptphase und eine Endphase untergliedern. Dabei können Strukturvarianten wie z.b. mehrfache Ausholbewegungen oder die bewußte Unterdrückung der Vorbereitungsphase auftreten.

14 58 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG Bei zyklischen Bewegungen verschmelzen jeweils eine Vorbereitungs- und Endphase zu einer Zwischenphase, so daß hier eine zweiphasige Grundstruktur zu beobachten ist. Im Sport treten oftmals Kombinationen mehrerer azyklischer, aber auch zyklisch-azyklischer Bewegungsakte auf, die in Simultan- und Sukzessivkombinationen unterschieden werden können. Die Kategorie der kombinierten zyklischen Bewegung" (Beispiel: Hürdenlauf) ergänzt diese Klassifizierung Der Ansatz GÖHNERs GÖHNER (1975; 1979; 1992) erweitert das Drei- bzw. Zwei-Phasen Modell zu einer Strukturanalyse bzw. Funktionsphasengliederung sportlicher Bewegungen. Der Autor unterstreicht den Handlungscharakter der sportlichen Bewegung und kategorisiert die für die Bewegungsaufgabe maßgeblichen Einflußfaktoren. Bewegungsphasen und Teilbewegungen werden konsequent aufgrund ihrer Funktion für den Zweck bzw. das Ziel der Bewegung untergliedert. Funktionsanalyse" bedeutet die Untergliederung der Gesamtbewegung in einzelne Abschnitte, Phasen oder Elemente, denen für die Zustandsveränderung des Körpers ganz bestimmte Funktionen zugerechnet werden können. Die Funktionsanalyse ist der Vorgang, der zur Ermittlung, zur Einordnung und vor allem zur Feststellung der gegenseitigen Abhängigkeiten der Funktionsphasen führt. Funktionsphasen sind Teilbewegungen, die durch ihre bestimmbare Funktion für die Bewegung charakterisiert sind. Sie lassen sich in primär mechanisch, systemspezifisch, moto-sensorisch oder reaktiv charakterisierte Funktionsphasen unterscheiden. Neben dieser Charakterisierung unterscheidet GÖHNER Hauptfunktionsphasen, Hilfsfunktionsphasen und Übergangsfunktionsphasen. Funktionsphasen unterschiedlicher Kategorie können gleichzeitig auftreten (simultane Verkettung), sie können jedoch auch sukzessiv aufeinander abfolgen. MEINEL / SCHNABEL hingegen wenden die Begriffe der Simultan- und der Sukzessivkombination auf das Nach- und Miteinander zyklischer und azyklischer Bewegungsteile an, Vorbereitungs-, Haupt- und Endphasen sind als zeitlich weitgehend diskrete Phasen, die aufeinander abfolgen, charakterisiert. Bei GÖHNER ist die biomechanische Analyse die Grundlage für die Bestimmung von Funktionsphasen. Ausdrücklich fordert er die Validierung der postulierten Funktion der einzelnen Phasen mittels empirisch-analytischer Verfahren (z.b. über Korrelationsanalyse) Der Ansatz KASSATS KASSAT (1995) kündigt unter dem Titel Verborgene Bewegungsstrukturen" einen neuen Strukturbegriff an. Er fokussiert den Zusammenhang von Bewegungsaktionen und ihren Wirkungen im Gesamtkontext der Bewegung, um eine wesensbestimmende konstitutive Bewegungsstruktur" beschreiben zu können, die das Wesentliche eines Bewegungstyps repräsentiert und für eine Menge von Bewegungsausführungen bestimmend ist. Mit dem Begriff der Relationen" bezeichnet

15 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 59 KASSAT die erkannten Ursache-Wirkungs-Beziehungen innerhalb einer Bewegungstechnik, die die Wirkungszusammenhänge von (auszuführenden) Aktionen und (resultierenden) Effekten beschreiben. Diese Relationen sind maßgeblicher Inh alt der konstitutiven Bewegungsstruktur. Beispiele solcher Relationen sind: Die Aktion Abbremsen des Schwerpunkts" ergibt den Effekt Impulsübertragung", die Aktion Anhocken beim Salto" bewirkt den Effekt Verminderung des Drehwiderstandes". Eine Ausholbewegung erzeugt Muskelvorspannung, die Kopfhaltung beim Handstand dient der Orientierung. Um allerdings alle Relationen einer komplexen Bewegung zu bestimmen, müßte diese umfassend analysiert sein, die strukturellen Gesätzmäßigkeiten müssen aufgedeckt werden. In der Praxis muß daher oftmals auf vermutete Ursache-Wirkungs-Beziehungen zurückgegriffen werden. Das Gemeinsame ähnlicher Bewegungsausführungen besteht in der Nutzung der gleichen Relationen und ist die Grundlage des optischen Eindrucks der Ähnlichkeit. Allerdings unterliegen die einzelnen Aktionen immer einer gegenseitigen Beeinflussung, was zur Frage der Bestimmbarkeit von einzelnen Aktionen führt. Die bewegungsspezifischen Relationen haben einen Gültigkeitsbereich, der einen Ausschnitt aus ihrem allgemeinen Gültigkeitsbereich darstellt. Von den erforderlichen Effekten ausgehend sind die verursachenden Aktionen zu bestimmen. Biomechanische Gesetzmäßigkeiten, die bestimmten Bewegungsarten, wie z.b. Translationen, Rotationen, Pendelbewegungen oder Flugparabeln zugrundeliegen, müssen erkannt werden, um sie gezielt einsetzen und modulieren zu können Resümee MEINEL / SCHNABEL bieten eine grundlegende Klassifizierungen von Bewegungstypen und eine einfache Strukturierung von Bewegung an. Die Gliederungen sind gut nachvollziehbar und einfach anwendbar, so daß dieser Ansatz eine hohe Praktikabilität besitzt. Für den wirkungsvollen analytischen Einsatz ist eine Kenntnis der biomechanischen Prinzipien erforderlich, da diese generell für eine funktiosnale Beurteilung von Bewegungsformen grundlegend sind. Entsprechende biomechanische Betrachtungen sind in diesem Ansatz umfassend enthalten. GÖHNER konzipiert über die fünf Merkmalsbereiche (Bewegungsziele, Movendumattribute, Bewegerattribute, Umgebungsbedingungen und Regelbedingungen) ein umfassenderes konsistentes Bezugssystem, das eine über die biomechanisch orientierte Analyse hinausgehende, handlungsorientierte Strukturierung des Phänomenbereichs Bewegung zuläßt. Den Begriff Funktion" definiert GÖH- NER als Zweckbestimmung eines Bestandteils im Blick auf eine übergeordnete Vorgabe", was eine Mehrdimensionalität des Funktionsbegriffes einschließt. Das kommt auch in den Relationen der verschiedenen Funktionsphasen untereinander zum Ausdruck: Über die sukzessive Abfolgestruktur MEINEL / SCHNABELs hinausgehend beschreibt GÖHNER zusätzlich zeitliche Überlappungen verschiedener Funktionsphasen bis hin zur Gleichzeitigkeit.

16 60 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG Insofern erfolgt mit der - auf die Funktionsanalyse GÖHNERs folgenden - konstitutiven Bewegungsstruktur" KASSATs ein erneuter Rückbezug fast ausschließlich auf das biomechanische Bezugssystem, um die Funktionalität einzelner Bewegungsteile wie auch der Gesamtbewegung erfassen und beurteilen zu können. Wenn der Autor die Möglichkeiten der Person, die Gegebenheiten der äußeren Situation und die Anforderungen der Bewegungsaufgabe als die zentralen Kategorien für eine zweckbestimmende Auseinandersetzung zur Bestimmung der Relationen einer Bewegungstechnik nennt, so wird die Parallele zur Funktionsanalyse GÖHNERs offenkundig. Hier wird auch eine Schwäche des ursprünglich MEINELschen Ansatzes deutlich, der zwar auch eine Klärung der Zweckrelationen fordert, diese jedoch lediglich zwischen den a priori zeitlich diskret abgegrenzten Bewegungsphasen definiert. In der Frage KASSATs, ob bzw. wann der erforderliche Aufwand für die von ihm vorgeschlagene sachlogische Auseinandersetzung zur Beschreibung der konstitutiven Bewegungsstruktur gerechtfertigt ist, offenbart sich die hauptsächliche Problematik komplexer Analysen von Bewegungsmustern: Oftmals ist die biomechanische Wissensbasis zu dünn, der erforderliche Aufwand kann nicht geleistet werden. Dies sollte als Aufforderung an die Wissenschaft verstanden werden, für die Praxis in kompetenter aber auch kompakter Form einfache biomechanische Erklärungsmodelle für die verschiedenen Bewegungstechniken anzubieten. Die konstitutive Bewegungsstruktur KASSATs ist ein Schritt in diese Richtung, jedoch weitgehend auf ein biomechanisches Verständnis der Funktions- bzw. Relationsstruktur von Aktionen und Effekten eingegrenzt. In vergleichbar kompakter Form sollten für die Praktiker auch die ergänzenden handlungstheoretischen Funktionsstrukturen skizziert werden. 4.2 Koordinative Fähigkeiten Die Forschung zu den koordinativen Fähigkeiten war von Beginn an am Bedarf der Sportpraxis ausgerichtet. Auf der Basis induktiver Analysen wurden in direkter Form Hinweise zur Optimierung und Erweiterung verschiedener Methoden im Bereich des Fähigkeiten- aber auch Fertigkeitentrainings abgeleitet. Über die Verbindungen der induktiven Vorgehensweise mit primär auf deduktivem Wege gewonnenen Erkenntnissen konnte eine Reihe grundlegender Funktionszusammenhänge zwischen (sensorischen) Wahrnehmungs- und Verarbeitungspotenzen und (motorischen) Steuerungspotenzen aufgewiesen werden. So hat die deduktiv begründete Unterscheidung zwischen den Fähigkeiten für Koordination unter Zeitdruck und den Fähigkeiten für Koordination unter Präzisionsanforderungen (vgl. ROTH 1989a, 80) zwischenzeitlich ausreichend empirische Unterstützung gefunden. In diesem Abschnitt soll zunächst gezeigt werden, daß die induktiv gewonnenen koordinativen Fähigkeiten dieser Klassifikation zugeordnet werden können. Weitere Bestätigungen lassen sich durch die Forschung der ökologischen Psychologie

17 Bewegungslehre - Bewegungswissenschaft 61 und die Einflußvariable Umwelt beschreiben. Diese Überlegung führt zu der Unterscheidung in koordinative Fähigkeiten unter konstanten Bedingungen, d.h. in Fähigkeiten zur motorischen Kontrolle, und unter variablen Bedingungen, d. h. zu Fähigkeiten der sensomotorischen Anpassung. In Verbindung mit dem Zeit- und Präzisionsfaktor kommt man so zu vier grundlegenden Komponenten der koordinativen Fähigkeiten, die für die Zwecke des Übens undtrainierens verwendet werden können. Die weitere Unterscheidung auf den folgenden Ebenen der Abbildung gibt zusätzliche Hinweise für die Variation in der Praxis. Die nächste Ebene zeigt, daß induktiv begründete koordinative Fähigkeiten aus unterschiedlichen Untersuchungen und unterschiedlichen Sportarten mit diesen deduktiven Fähigkeiten in Beziehung stehen. Abb. l Struktur und Relationen koordinativer Fähigkeiten Übung und Training von koordinativen Fähigkeiten Übungs- und Trainingsformen koordinativer Fähigkeiten können generell in zwei Kategorien unterschieden werden: Die allgemein-komplexen Formen, bei denen nicht zwischen den grundlegenden Komponenten unterschieden wird, sondern das Üben und Trainieren in komplexen vielfältigen Situationen stattfindet. Dazu werden häufig zusätzliche Geräte wie z.b. Pedalos oder Rollbretter verwendet. Diese Trainingsformen werden insbesondere in der allgemeinen Bewegungserziehung eingesetzt, und zwar vornehmlich in frühen Entwicklungsstadien (Vorschulalter bis frühes Schulalter) und bei der Behandlung psychomotorischen Bewegungsbeeinträchtigungen.

18 62 HEINZ MECHLING / ALFRED O. EFFENBERG Demgegenüber stehen Trainings- und Übungsformen, die sich explizit auf spezifische Komponenten und die ihnen zugrundeliegenden Prozesse beziehen. Die Auswahl der jeweils zu übenden koordinativen Fähigkeiten richtet sich primär nach dem spezifischen Anforderungsprofil der jeweiligen Sportart, da in diesem Zusammenhang die Verbesserung des Fertigkeitsniveaus angestrebt wird: So stehen z. B. im Rahmen eines technisches Ergänzungstrainings für den Schwebebalken im Turnen Übungsformen, die sich direkt auf die Gleichgewichtsregulation und die Differenzierungsfähigkeit beziehen, im Vordergrund Methoden auf der Grundlage der Variation der Bewegungsausführung Die Hauptmethode zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten ist die bewußte Variation der Fertigkeiten und Anforderungen im Verlauf des Übens und Trainierens. Dabei wird von einfachen Bewegungen ausgegangen, die bereits einen hohen Grad an Automatisation erreicht haben wie Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen und Rollen. Diese werden dann entweder bei der Bewegungsausführung oder anhand der Gestaltung der Bewegungsumwelt variiert. Dies kann dadurch geschehen, daß die Schwierigkeit der Aufgabenanforderungen variiert wird. Eine systematische Beschreibung dieser Vorgehensweise ist bei HIRTZ et al. (1985, 80), bei MECHLING (1999) und bei KOSEL (1992) zu finden. Grundsätzlich können die methodischen Variationen in (1) Variationen der Bewegungsausführung" und (2) Variationen in den Bewegungsbedingungen" unterschieden werden. Unter (1) sind Veränderungen von Ausgangsstellung, Endstellung, Bewegungsrichtung, Bewegungsgeschwindigkeit, Krafteinsatz und Bewegungsumfang zu subsumieren. Spezifische Übungsformen beinhalten kontralaterales wie spiegelbildliches Üben, rhythmisch betontes Üben, auch Formen der rhythmischen Anpassung an Partner, in Gruppen bzw. an Musiken. Dem Bereich (2) sind Variationen in Form von ungewohnten Bedingungen (Hindernissen, Einschränkungen bei den Sinnesorganen), Reizungen des Gleichgewichtssinns, zusätzlichen Bewegungsaufgaben, Zusatzlasten bzw. Formen der Partnerunterstützung und Gegnerbehinderung zuzurechnen. Auch Variationen der Zielgröße, der Entfernung, der Geräte, des Bodens, der Stützfläche und der vorausgehenden physischen Belastung fallen in diesen Bereich. Die verwendeten Methoden können zwischen einzelnen Aufgaben wie Balancieren, Hüpfen, Springen, Rollen, Klettern, Werfen, Zielspringen bis hin zu komplexeren Situationen wie Circuits, Hindernisläufen oder Laufspielen variiert werden. Die Praxissituation sollte so offen gestaltet sein, daß neue Variationen und Lösungen auftreten können. Beispiele für die Praxisgestaltung beim Üben und Trainieren von koordiantiven Fähigkeiten sind bei HIRTZ et al. (1985, ) zu finden.

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