Hauptseminar. Kennzeichnungen

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1 Philosophische Fakultät Institut für Philosophie,, Hauptseminar Theorien der Bedeutung und Bezugnahme singulärer Ausdrücke Welche Bedeutung haben singuläre Terme wie Eigennamen oder? Bedeuten sie den Gegenstand oder die Person, auf die sie sich beziehen? Wie kommt es, dass sich ein Ausdruck, ein Wort überhaupt auf etwas bezieht? 2 1

2 Der Eigenname Theo Lingens steht für Theo Lingens. Die Kennzeichnung der König von Frankreich steht für den König von Frankreich. Das Nomen Hund bezieht sich auf Hunde. Der Satz Die Katze sitzt auf der Matte beschreibt eine Situation, in der eine Katze auf der Matte sitzt (indem sich die Katze auf eine Katze, die Matte auf eine Matte und sitzt-auf auf eine Relation des Sitzens-auf-etwas bezieht). Verallgemeinerungen Sprachliche Ausdrücke haben eine Bedeutung, weil sie für etwas stehen. Worte und Sätze bedeuten etwas, weil sie (auf eine konventionelle Weise) mit gewissen Dingen und Situationen in der Welt assoziiert werden. 3 1) Nicht jeder Name steht für ein tatsächliches Ding. Sherlock Holmes hat zwar eine Bedeutung, aber er bezeichnet nichts, da er fiktiv ist. 2) Nicht jedes Wort steht für einen Gegenstand. Viele Ausdrücke der Sprache ( niemand, sehr, und, das,...) haben eine andere Funktion als für einen Gegenstand zu stehen. 3) Nicht jede Folge von Worten bedeutet etwas. Sinnlose Folgen von Worten haben keine Bedeutung, auch wenn sich die einzelnen Ausdrücke auf etwas beziehen mögen. ( Theo Lingens Matte Katze grün. ) 4) Worte, die denselben Gegenstand bezeichnen, besitzen oft unterschiedliche Bedeutungen. Die Kennzeichnung der gegenwärtige Bundeskanzler und der Eigenname Gerhard Schröder beziehen sich jetzt zwar auf dieselbe Person, sie sind aber nicht bedeutungsgleich, denn dann wäre Schröder notwendigerweise Bundeskanzler. 4 2

3 Auch wenn die naive Sichtweise nicht ausreichend ist, so scheint es doch so zu sein, dass die Relation der Bezugnahme (Denotation) eine ganz fundamentale semantische Relation ist. singuläre Terme: Clemens Lauben, er, wir, dort, die Königin von England, der Eifelturm (Eigennamen, Pronomen, )... beziehen sich auf einzelne Gegenstände oder Personen. generelle Terme: Hund, rot, fett, Zwergkaninchen, Liebe, größer als (Nomen, Verben, Adjektive)... beschreiben oder charakterisieren Gegenstände oder Personen. Sie bezeichnen Qualitäten (Eigenschaften) oder Relationen. Funktionsausdrücke: viele, sehr, und, falls, möglich (Quantoren, Junktoren, Adverbien)... haben eine andere semantische Funktion. Vermutung Für singuläre Terme gilt das Paradigma, dass Bedeutung Bezugnahme ist. 5 Gottlob Frege ( ) Frege ist als Begründer der modernen Logik in die Wissenschaftsgeschichte eingegangen. Sein Werk hatte auf die Entwicklung der Sprachphilosophie einen entscheidenden Einfluss. Wichtigste Werke: Begriffsschrift (1879) Die Grundlagen der Arithmetik (1884) Über Sinn und Bedeutung (1892) Grundgesetze der Arithmetik (1893/1903) Der Gedanke (1918) 6 3

4 Angenommen, unsere Annahme ist richtig: Die Bedeutung singulärer Terme sind die Dinge, die sie denotieren. Dann müsste das folgende Prinzip gelten: Substitutionsprinzip Wenn wir einen Ausdruck A haben, der einen anderen Ausdruck B enthält, dann ändert sich die Denotation von A nicht, wenn wir den Ausdruck B durch einen Ausdruck C ersetzen, welcher dieselbe Denotation besitzt. A: Die Schwester von John ist Ärztin. (B = die Schwester von John) A*: Die Tochter der Eltern von John ist Ärztin. (C = die Tochter von Johns Eltern) Wenn der erste Satz wahr ist, so muss notwendigerweise auch der zweite wahr sein und umgekehrt. Beide beschreiben dieselbe Situation, da sie die B und C auf dieselbe Person (z.b. auf Christa) beziehen. 7 Identitätssätze (1) Der Abendstern ist der Morgenstern. (2) Der Morgenstern ist der Morgenstern. Beide Namen denotieren denselben Planeten, die Venus. Wenn die Denotation die Bedeutung eines singulären Ausdrucks erschöpft, dann sollten beide Sätze dieselbe Bedeutung besitzen, d.h. dieselbe Information zum Ausdruck bringen. Aber: (1) stellt eine astronomische Entdeckung dar und (2) ist a priori wahr. 8 4

5 Glaubenssätze (3) Sophia Loren glaubt, dass Mark Twain tot ist. (4) Sophia Loren glaubt, dass Samuel Clemens tot ist. Wenn das Substitutionsprinzip gilt, dann müssten (3) und (4) dieselbe Bedeutung besitzen. Es kann aber Situationen geben, in denen (3) wahr und (4) falsch ist, oder umgekehrt. Sophia Loren verbindet mit den einzelnen Namen verschiedene Personen. Sophia Loren kennt Samuel Clemens nur unter seinem Künstlernamen. 9 Denotation scheint nicht alles zu sein, wenn es geht. Wir brauchen noch feinkörnigere Bedeutungsträger, um z.b. zwischen informativen und trivialen Identitätssätzen oder zwischen unterschiedlichen Glaubenssätzen Unterscheidungen treffen zu können. Angenommen, wir schauen durch ein Fernrohr zur Venus. Wir könnten dann unterscheiden zwischen den folgenden Gegenständen: Denotation (Gegenstand, auf den sich der Morgenstern bezieht) = der Planet Venus Sinn (Gegebenheitsweise der Venus) = Projektion der Venus auf dem Teleskop Vorstellung (mentale Repräsentation der Venus) = Abbild der Venus auf der Retina 10 5

6 Gottlob Frege schlägt deshalb vor, zwischen der Bedeutung F (Denotation) und dem Sinn eines Ausdrucks zu unterscheiden. Bei beiden handelt es sich um verschiedene Bedeutungsträger, die in verschiedenen sprachlichen Kontexten wirksam sind. Ausdruck Vorstellung (subjektiv) Sinn F (Art des Gegebenseins, intersubjektiv) Bedeutung F (objektiv) Morgenstern {Stern, den ich gestern am Himmel gesehen habe} {Stern, der am Wintermorgen leuchtet} [Stern, der morgens als letzter verlischt] Abendstern {Stern, den ich letzte Woche in Berlin gesehen habe} {Abbildung in einem Märchenbuch} [Stern, der abends als letzter verlischt] Satz Kombination Vorstellungen von Gedanke Wahrheitswert: das Wahre / das Falsche 11 Frege und die Terminologie für Bedeutungsaspekte Autor übl. dt. Terminologie J. S. Mill (1862) G. Frege (1892) B. Russell (1905) R. Carnap (1947) M. Black (1949) W. V. Quine (1960) Sachbezug Bezugsgegenstand Denotation Bedeutung Denotation Extension Referenz Referenz Begriffsbezug Bedeutung Konnotation Sinn Bedeutung Intension Sinn Bedeutung 12 6

7 Bertrand Russell ( ) Russell gilt neben Frege als einer der Begründer der modernen Logik. Er arbeitete zu den Grundlagen der Mathematik und hatte auf die Entwicklung der modernen analytischen Philosophie großen Einfluss. In seinen späteren Jahren arbeitete er auf dem Gebiet der politischen und Sozial-philosophie. Wichtigste Werke: Principles of Mathematics (1903) On Denoting (1905) Principia Mathematica ( ) Knowledge by Acquaintance and Knowledge by Description (1910) The Philosophy of Logical Atomism (1918) 13 Auch Russell hat vor allem in Bezug auf zeigen wollen, dass die naive Sichtweise unangemessen ist. Er argumentierte jedoch gegen Frege dafür, dass oder Eigennamen keine Ausdrücke sind, die eine Denotation besitzen. Russell diskutiert zunächst vier Probleme der referentiellen Theorie: 1. Das Problem der Bezugnahme auf nichtexistente Gegenstände (1) Der gegenwärtige König von Frankreich ist reich. Dieser Satz hat eine ganz spezifische Bedeutung. Wenn jedoch die Bedeutung von der Gegenstand ist, für den sie stehen, dann könnte (1) keine Bedeutung besitzen, da Frankreich keinen König hat und somit kein Gegenstand existiert, welcher die Bedeutung des Ausdrucks der gegenwärtige König von Frankreich sein könnte. 14 7

8 2. Das Problem der negativen Existenzsätze (2) Der gegenwärtige König von Frankreich existiert nicht. Auch dieser Satz scheint sinnvoll und wahr zu sein. Wenn die Bedeutung von der Gegenstand ist, für den sie stehen, dann wäre (2) entweder falsch oder sinnlos. 3. Freges Identitätsrätsel (3) Gerhard Schröder ist der gegenwärtige Bundeskanzler. Wenn ein Name oder eine Kennzeichnung nur für ein Individuum steht, dann würde (3) aussagen, dass Gerhard Schröder mit sich selbst identisch ist. (3) ist aber informativ und nicht trivial wahr. Jemand anderes als Schröder hätte Bundeskanzler sein können Das Substitutionsproblem (4) Hans glaubt, dass der Autor der Wahlverwandtschaften ein Freund Schillers war. Falls (4) wahr ist und die Kenzeichnung für die Person Goethes steht, dann können wir diese nicht durch die Kennzeichnung der Gatte von Charlotte Vulpius ersetzen, die ebenfalls für die Person Goethes steht, ohne dabei evtl. die Wahrheit von (4) zu verändern. Russell argumentierte dafür, dass die Bedeutung von nicht in dem Gegenstand liegen kann, den sie bezeichnen. Russell behauptet, dass keine bezugnehmenden Ausdrücke, sondern Abkürzungen für komplexere Strukturen sind. Russell gab eine Kontextdefinition für Sätze an, die enthalten. 16 8

9 (5) Der Autor der Wahlverwandtschaften war ein Freund Schillers. Dieser Satz besitzt so Russell eine (semantische) Tiefenstruktur, die aus einer Konjunktion von drei Aussagen besteht, von denen keine einen bezugnehmenden Ausdruck enthält, der für Goethe steht: Existenzbehauptung: Es gibt (mindestens) einen Autor der Wahlverwandtschaften. Einzigkeitsbehauptung: Es gibt höchstens einen Autor der Wahlverwandtschaften. Prädikation: Jeder, der die Wahlverwandtschaften schrieb, war ein Freund Schillers. Zusammengesetzt ergeben diese drei Aussagen: (6) Es gibt einen und nur einen Autor der Wahlverwandtschaften und dieser war ein Freund Schillers. symbolisch: x (AW(x) y ((AW(y) y = x) FS(x))) 17 Beispiel: (5) Der Autor der Wahlverwandtschaften war ein Freund Schillers. (6) Es gibt einen und nur einen Autor der Wahlverwandtschaften und dieser war ein Freund Schillers. Russells Position ist die, dass (6) die logische Form als unterschieden von der Oberflächengrammatik des Satzes (5) zum Ausdruck bringt. Der singuläre Term der Autor der Wahlverwandtschaften in (5) ist auf der Ebene der logischen Form nicht wirklich als ein singulärer Term zu verstehen, sondern als eine bequeme (wenn auch irreführende) Abkürzung für eine komplizierte, quantifikationale Struktur mit einer Einzigkeits- und einer Existenzbehauptung sowie einer Prädikation. G(ιxFx) = def x(f(x) y ((F(y) y = x) G(x))) 18 9

10 1. Das Problem der Bezugnahme auf nichtexistente Gegenstände (1a) Es gibt einen König von Frankreich und es gibt höchstens einen König von Frankreich und wer immer König von Frankreich ist, ist reich. Das erste Konjunktionsglied ist falsch, da es keinen König von Frankreich gibt. Damit wird auch der zusammengesetzte Satz (1a) falsch. 2. Das Problem der negativen Existenzsätze (2a) Es ist nicht der Fall, dass folgendes gilt: es gibt einen und nur einen König von Frankreich. (2a) besagt, dass es nicht der Fall ist, dass ein und nur ein König von Frankreich existiert und dies ist offensichtlich wahr! Freges Identitätsrätsel (3a) Es gibt einen Bundeskanzler und es gibt höchstens einen Bundeskanzler und wer immer gegenwärtig Bundeskanzler ist, es ist Gerhard Schröder. Die Aussage (3a) ist weder trivial noch analytisch. (3) ist nur oberflächlich eine Identitätsaussage. Sie hat die Form einer Prädikation, mit der Gerhard Schröder eine Eigenschaft nämlich der gegenwärtige Bundeskanzler zu sein zugeschrieben wird, was eine kontingente Wahrheit darstellt

11 4. Das Substitutionsproblem (4a) Adolf glaubt das folgende: Es gibt einen Autor der Wahlverwandtschaften und es gibt höchstens einen Autor der Wahlverwandtschaften und wer immer der Autor der Wahlverwandtschaften ist, war ein Freund Schillers. Die Substitution von der Autor der Wahlverwandtschaften durch der Gatte von Charlotte Vulpius ergibt eine Aussage, die Adolf eine völlig andere Überzeugung zuschreiben würde: (4b) Adolf glaubt das folgende: Es gibt einen Gatten von Charlotte Vulpius und es gibt höchstens einen Gatten von Charlotte Vulpius und wer immer der Gatte von Charlotte Vulpius war, war ein Freund Schillers. Die Wahrheit von (4a) und (4b) ist völlig unabhängig voneinander. Daher ist es kein Wunder, dass beide einen unterschiedlichen Wahrheitswert besitzen können. 21 Falschheit überzogen (Frege/Strawson) (1) Der gegenwärtige König von Frankreich ist reich. Was sagst du da? Frankreich hat doch gar keinen König! Falls es keinen gegenwärtigen König von Frankreich gibt, dann scheint (1) intuitiv nicht falsch zu sein, sondern in einem gewissen Sinne unvollständig oder unangemessen. Wir würden eher sagen, (1) sei eine unvollständige, misslungene oder fehlgeschlagene Äußerung. Domänenbeschränkung (7) Der Mann überquerte die Straße. Es wäre übertrieben zu behaupten, dieser Satz sei nur dann wahr, wenn es einen und nur einen Mann gibt. Dieser Satz kann vielmehr erfolgreich geäußert werden und wahr sein, wenn der Hörer weiß, welcher Mann gemeint ist

12 Beschreibende und bezugnehmende (Donnellan 1966) (8) Der Mörder von Schmidt ist wahnsinnig. Situation 1: Wir finden eine übel zugerichtete Leiche von Schmidt und wissen nicht wer dessen Mörder ist: (8a) Der Mörder von Schmidt (wer auch immer das sein mag) ist wahnsinnig. Situation 2: Wir befinden uns im Gerichtssaal und wir nehmen an, dass Jones der Mörder von Schmidt ist. (Was vielleicht noch nicht bewiesen ist.) Jones benimmt sich sehr merkwürdig: (8b) Der Mörder von Schmidt (d.h. Jones) ist wahnsinnig Bezugnahme auf nichtexistente Gegenstände (1b) Sherlock Holmes wohnt in der Bakerstreet. 2. Negative Existenzsätze (2b) Pegasus existiert nicht. 3. Freges Identitätsrätsel (3b) Mark Twain ist Samuel Clemens [Mark Twain]. 4. Substitutionsproblem (4b) Adolf glaubt, dass Samuel Clemens [Mark Twain] Huckleberry Finn schrieb

13 Russell erweiterte seine Theorie auf Eigennamen. Er behauptete, dass Eigennamen Abkürzungen für sind, die wiederum nach seiner Theorie der als Abkürzungen für komplexere, quantifikationale Strukturen analysiert werden müssen. Diese Ansicht hat leider schwerwiegende Probleme. Abkürzungen wofür? Oft gibt es keine einzelne, bestimmte Kennzeichnung, die den Sinn eines Eigennamens wiedergeben könnte, weder in Bezug auf den einzelnen Sprecher noch intersubjektiv: Gerhard Schröder = der gegenwärtige Bundeskanzler = der Vorsitzende der SPD = der Gewinner der Wahlen usw. 25 Trivialität? (9) Gerhard Schröder gewann die Wahlen (10) Es gibt einen und nur einen Gewinner der Wahlen 2002, welcher die Wahlen 2002 gewann. Schwankungen des Sinns? Das, was verschiedene Personen über den Träger eines Eigennamens wissen, kann sich stark voneinander unterscheiden; ebenso das, was ein einzelner Sprecher zu verschiedenen Zeitpunkten über diesen weiß. Schwankt damit der Sinn eines Eigennamens von Sprecher zu Sprecher oder von Zeitpunkt zu Zeitpunkt? Oder sind Eigennamen ambige (mehrdeutige) Ausdrücke, die je nach Situation Verschiedenes bedeuten können? 26 13

14 Gödel und Schmidt Die meisten Menschen kennen Kurt Gödel (einen berühmten Mathematiker) wenn überhaupt, dann als denjenigen, welcher den Unvollständigkeitsbeweis geführt hat. Wir könnten uns nun eine imaginäre Situation vorstellen, in welcher ein völlig unbekannter Autor namens Schmidt das Theorem bewies und dass es Gödel nur verbessert und unter seinem Namen veröffentlicht hat. (11) Gödel bewies das Unvollständigkeitstheorem. Intuitiv: Der Satz sagt etwas Falsches von Gödel. Russell: Der Satz ist trivial wahr und sagt etwas von Schmidt. (12) Gödel bewies das Unvollständigkeitstheorem nicht. Intuitiv: Der Satz sagt etwas Wahres von Gödel. Russell: Der Satz ist widersprüchlich und sagt etwas von Schmidt. 27 Aufgrund dieser Schwierigkeiten schlug John Searle vor, einen Eigennamen nicht als Abkürzung für eine bestimmte Beschreibung anzusehen, sondern als äquivalent mit einem vagen Cluster von Beschreibungen. Eine Äußerung der Form: Dies ist N wobei N durch einen Eigennamen ersetzt wird, ist dann äquivalent mit einer Behauptung, dass eine hinreichende aber unspezifische Anzahl von identifizierenden Behauptungen, die mit dem Namen assoziiert werden, wahr in Bezug auf den Gegenstand sind, auf den mit dies verweisen wird. Eigennamen sind eine Art Aufhänger für eine nicht näher eingegrenzte Anzahl identifizierender Beschreibungen, mit denen es uns gelingt, auf ein Individuum Bezug zu nehmen

15 Unkenntnis identifizierender Beschreibungen Die Clustertheorie besagt, dass der Name Sokrates für etwas wie: Der Philosoph, der das meiste des Folgenden tat bedeutet. Für die Pünktchen wären jetzt identifizierende Beschreibungen einzusetzen, die die Taten des Sokrates so darstellen, dass wir anhand ihrer eindeutig und nur Sokrates unter allen anderen Individuen herausgreifen können. Viele Menschen wissen so gut wie gar nichts über Sokrates und benutzen trotzdem diesen Namen. Sie könnten Sokrates nicht von hundert anderen Philosophen unterscheiden. Für diese gibt es daher kein Cluster von Beschreibungen, mit welchem man die Person Sokrates identifizieren könnte. 29 Geborgte Bezugname Peter Strawson (1959) erweiterte Searles Clustertheorie um das Konzept der geborgten Bezugnahmen (borrowed credentials). (13) Der berühmte Typ, den Herr Y Sokrates nennt. (14) Der griechische Philosoph, den Professor X Sokrates genannt hat. Mit (13) und (14) kann Sokrates identifiziert werden, so lange wie wir zu jemanden wie X oder Y zurück gehen können, der eine genügende Anzahl identifizierender Beschreibungen kennt und damit in der Lage ist, erfolgreich mit Sokrates auf Sokrates Bezug zu nehmen. Wir borgen uns sozusagen das Wissen eines anderen, der entsprechende identifizierende Beschreibungen kennt

16 Saul (Aaron) Kripke (*1940) Amerikanischer Logiker und Philosoph. Beschäftigt sich vorwiegend mit der Modallogik. Bekannt wurde er auch durch seine Arbeiten zur kausalen Theorie der Bezugnahme. Wichtigste Werke: Naming and Necessity (1972) An Outline of a Theory of Truth (1975) Speaker Reference and Semantic Reference (1977) A Puzzle About Belief (1979) Wittgenstein on Rules and Private Language (1984) 31 Situation 1: Das rote Rechteck ist kleiner als das grüne Rechteck. Situation 2: Das rote Rechteck ist kleiner als das grüne Rechteck

17 Alpha Beta Situation 1: Alpha ist kleiner als Beta. Alpha Beta Situation 2: Alpha ist kleiner als Beta. 33 Mögliche Welten (Situationen) Stellen wir uns unsere aktuale Welt vor. Wenn wir über Dinge in dieser Welt sprechen, dann sprechen wir darüber, was tatsächlich passiert: Schröder ist Bundeskanzler., Gras ist grün. usw. Es hätte aber auch anders sein können, die Welt könnte anders sein, als sie ist: Schröder könnte die Wahlen verloren haben, Gras könnte auch rot sein usw. Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie unsere Welt aussehen könnte. Diese nennen wir mögliche Welten. Jede dieser möglichen Welten repräsentiert eine nichtaktuale, globale Möglichkeit, wie die Welt (das gesamte Universum) sein könnte. Die Wahrheit eines Satzes hängt davon ab, welche Welt wir in Betracht ziehen. Der Satz Schröder ist Bundeskanzler. ist wahr in unserer Welt, aber in einer anderen möglichen Welt, in der die Wahlen anders ausgegangen wären, ist dieser Satz falsch

18 Eigennamen Alpha Beta Alpha Beta Alpha Beta Alpha Beta Situation 1 Situation 2 (15) Das rote Dreick ist kleiner als das grüne Dreieck. Situation 1 Situation 2 (16) Alpha ist kleiner als Beta. Schwache Designatoren... sind solche singulären Terme, welche in verschiedenen Welten (Situationen) unterschiedliche Bezugsgegenstände besitzen. Rigide Designatoren... bezeichnen in jeder Welt (Situation) dasselbe Individuum, falls sie in unserer Welt eines bezeichnen. 35 sind schwache und Eigennamen rigide Designatoren. Daher können Eigennamen nicht notwendig äquivalent mit (Russell) oder Clustern identifizierender Beschreibungen (Searle) sein. Test auf Rigidität Es hätte sein können, dass N nicht N gewesen ist. Bei Einsetzung von schwachen Designatoren für N ergibt das üblicherweise einen wahren Satz: (17) Es hätte sein können, dass der berühmteste römische Redner nicht der berühmteste römische Redner gewesen ist. Bei rigiden Designatoren ergibt das einen kaum verständlichen, seltsamen Satz: (18) Es hätte sein können, dass Cicero nicht Cicero gewesen wäre

19 Die kausal-historische Theorie der Bezugnahme Wie gelingt es uns eigentlich, auf den Träger eines Namens Bezug zu nehmen, ohne dafür identifizierende Beschreibungen zu benutzen? Sagen wir, es wird jemand geboren, ein Baby; seine Eltern rufen es mit einem bestimmten Namen. Sie reden mit Freunden über es. Andere Leute kommen mit ihnen zusammen. Durch verschiedene Arten der Rede wird der Name von Glied zu Glied verbreitet wie durch eine Kette.... Eine bestimmte Kommunikationskette erreicht den Sprecher. Er referiert dann auf Feynman, obwohl er ihn nicht durch Beschreibungen, die auf ihn als einzigen zutreffen, identifizieren kann. (Kripke 1981/ ) Der aktuelle Gebrauch eines Eigennamens ist das letzte Glied einer Kommunikationskette von Äußerungen dieses Namens, welche bis zu einem ursprünglichen Akt der Namensgebung (Taufe) zurückreicht. Um mit einem Eigennamen auf einen Gegenstand Bezug zu nehmen, können wir uns auf eine kausale Kette von Kommunikationsereignissen stützen, bei der die Bezugnahme von einem Sprecher auf den nächsten weitergegeben wird und die direkt bis zu dem Träger des Namens und auf das Ereignis der Namensgebung zurückreicht. 37 John Steward Mill: Die Bedeutung von Eigennamen liegt allein in ihrem Träger. Ihre Funktion erschöpft sich darin, ein Individuum in den Diskurs einzuführen. Sie sind eine Art Etiketten, durch die Ausdrücke zu Individuen zugeordnet werden. Bertrand Russell: Eigennamen stellen abgekürzte dar. Ihre Funktion liegt darin, eine komplexe, quantifizierende Behauptung hervorzurufen, durch die ein einzelnes Individuum anhand der verwendeten Beschreibungen herausgegriffen werden kann. John Searle: Eigennamen stehen für Cluster individuierender Beschreibungen, mit denen es uns gelingt, das gemeinte Individuum zu identifizieren. Saul Kripke: Eigennamen besitzen eine rigide Bezugnahme. Die Zuordnung des Namens auf den entsprechenden Referenten basiert weder auf einzelnen noch auf Clustern von Beschreibungen, sondern auf den kausalen Beziehungen in einer tatsächlichen Kommunikationskette

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