Semantik I. Wort- und Satzsemantik Semiotisches Dreieck Extension/Intension. Semantik 1 1

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1 Semantik I Wort- und Satzsemantik Semiotisches Dreieck Extension/Intension Semantik 1 1

2 Bedeutungsbeschreibung Semantik beschäftigt sich mit dem Inhalt sprachlicher Zeichen, ihrer Bedeutung. Schwierigkeit: wie "messe" ich Bedeutung? Wie kann ich sie aufschreiben? Experimentelle Linguistik: psycholinguistische Experimente (EEGs, eye tracking), Aphasien, Speaker judgements, etc. Bei neu gebildeten Sätzen/Wörtern ist es nicht nur wichtig, die Bedeutung der einzelnen Elemente zu kennen, sondern auch deren Verknüpfung. Semantik 1 2

3 Bedeutungsbeschreibung Paraphrasen sind das gängige Mittel, um Bedeutungen zu beschreiben, z.b. im Wörterbuch. Problem: Paraphrasen sind nicht immer präzise; bestehen selbst aus sprachlichen Ausdrücken, deren Bedeutung wiederum von Paraphrasen beschrieben werden muss. malen: "mit Farbe streichen; Farbe auf etwas streichen" streichen: "Mithilfe eines Pinsels o.ä. mit einem Anstrich versehen". Zur Bestimmung aller Bedeutungsaspekte eines Ausdrucks brauchen wir präzise, überprüfbare Theorien. Semantik 1 3

4 Bedeutungserkennung Menschliche Sprachkompetenz: - Implikation erkennen - Synonymie/Äquivalenz erkennen - Ambiguitäten erkennen Lexikalische Ambiguität: Beispiel Laster Strukturelle Ambiguität: Der Trainer sieht, dass ich trainiere, obwohl es neblig ist. Problem: Ambiguität muss aufgehoben und jede Lesart separat dargestellt werden. Semantik 1 4

5 Unterbereiche der Semantik Die Semantik kann in drei große Bereiche aufgeteilt werden: a. Lexikalische Semantik bzw. Wortsemantik: einfache und komplexe Wörter, gebundene & freie Morpheme, idiomatisierte Elemente. b. Satzsemantik: Phrasen, einfache & komplexe Sätze, Kompositionalitätsprinzip c. Textsemantik/Diskurssemantik: semantische Kohärenz von Texten & Diskursen, (In)definitheit, Anaphern, Hintergrundwissen, Kontext Interfaces - Schnittstellen Semantik 1 5

6 Typen von Bedeutung Eine Unterscheidung wird auch vorgenommen zwischen lexikalischer vs. grammatischer Bedeutung. Lexikalische: eigenständige Bedeutung von "Inhaltswörtern", wie Nom, Adj, V. Offene Klasse. Grammatische: Bedeutung von Funktionswörtern (Synsemantika: Det, Konj, Präp) Modalverben, Derivations-, Flexionssuffixe. Sind oft schwierig zu bestimmen; ihre Bedeutung ergibt meist erst im syntaktischen Kontext Sinn. Geschlossene Klasse. Semantik 1 6

7 Modelle zur Bedeutungsbeschreibung Was ist die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke? Verschiedene theoretische Ansätze ( Meibauer et al. 2002, ab S. 169 u.): a. Realistisch: Die Bedeutung sprachlicher Zeichen liegt in der Beziehung zu Dingen in der Welt (Wittgenstein 1922, Carnap 1947, Montague 1974). b. Kognitivistisch: Bedeutung eines Zeichens liegt in seiner Zuordnung zu mentalen Repräsentationen (Konzepten) (Lakoff 1987, Jackendoff 1983, Fodor 1994). c. Gebrauchstheoretisch: Bedeutung eines Zeichens liegt in ihrem Gebrauch (Wittgenstein 1953, Austin, 1962, Grice 1989). Semantik 1 7

8 Das semiotische Dreieck Es gibt hiervon unterschiedliche Varianten und Begriffe in Aristoteles, Peirce 1907, de Saussure 1916, Ogden/Richards 1923, Carnap Hier die Version nach Aristoteles. [+ 4Beine], [+Haustier], [+Fell]...etc (Seelenregung/Gedachtes) Erweckt bezieht sich auf /katsə/ (Wort, (Ding) reale Katze Name) steht für WELT "Die Kakermaus"; How I met your mother, Semantik 1 8

9 Zeichen Man muss kein Experte sein, um zu wissen, was ein Ausdruck bedeutet: Wasser H2O Es genügt Stereotype zu kennen, d.h. Infos über Form, Vorkommen, Verwendung etc. Wasser: zum Waschen, zum Trinken, nass, farblos, geschmacklos, etc. Zeichen sind arbiträr: man kann meist nicht von der Form auf den Inhalt schließen. Pferd cheval horse - hevonen Verbindung zwischen Zeichen und seinem Inhalt ist konventionell, d.h. es wird von einer Sprechergemeinschaft festgelegt und kann nicht spontan geändert werden. Semantik 1 9

10 Referenz Zwei Ausdrücke/Zeichen, die sich auf denselben Referenten beziehen, sind nicht immer austauschbar: a. Der Bundeskanzler (x) ist der Parteivorsitzende der SPD (y). Jahr 2001: x und y = Gerhard Schröder Jahr 2011: x & y bezeichnen unterschiedliche Referenten. Es gibt Sätze, die höchstens pragmatischen Informationswert haben (Tautologien): b. Der Bundeskanzler ist der Bundeskanzler./Geschäft ist Geschäft. Semantik 1 10

11 Extension/Intension Die Menge der Dinge/Objekte, auf die man mit einem sprachlichen Ausdruck Bezug nehmen kann, heißt Extension. a. Eigennamen: Peter, Frankfurt Extension = Namensträger selbst b. definite N (Kennzeichnungen): das Schloss, der König von Frankreich Extension = Namensträger selbst, tatsachenabhängig oder extensionslos. c. Massennomen: Milch Extension = Substanz d. Verben: Extension bezieht sich auf alle Individuen, die die beschriebene Tätigkeit durchführen. Peter schläft. Extension von schlafen ist hier Peter. Extensionen können Mengen von Objekten, Orten, Personen sein. Die Extension von Frankfurt wäre demnach die Menge aller Orte, die mit Frankfurt bezeichnet werden können, also {Frankfurt am Main, Frankfurt an der Oder}. Semantik 1 11

12 Intension/Extension Der begriffliche Inhalt eines sprachlichen Ausdrucks heißt Intension (Carnap 1947). Deskriptive Bedeutung, die nicht an Dinge in der Welt gebunden ist. Intension eines Satzes/Ausdrucks: wissen, unter welchen beliebigen hypothetischen Umständen er wahr wäre. Einen Satz verstehen, heißt, wissen was der Fall ist, wenn er wahr ist (Ludwig Wittgenstein) Der Morgenstern ist der Abendstern. Morgenstern/Abendstern sind zwei Ausdrücke mit gleicher Extension (Planet Venus), aber unterschiedlicher Intension (Venus morgens/venus abends). Diese Ausdrücke sind nicht bedeutungsgleich. Sie können nicht in jedem Kontext für einander ersetzt werden. Schon der Auftakt ist beeindruckend, denn der strahlend helle Abendstern zeigt sich bereits in der hellen Abenddämmerung. Semantik 1 12

13 Referenz und Welt(en) Extension von Hund: die Menge aller Lebewesen, die zur Spezies Hund gehören. Alle nicht-sprachlichen Dinge, die von diesem Ausdruck bezeichnet werden. Dazu gehören auch Hunde in fiktionalen, möglichen Welten in der Vergangenheit & in der Zukunft. Semantik 1 13

14 Aufgabe Miniwelt: Mädchen: {Marie, Daniela} Junge: {Kevin, Max, Peter} GymnasiastInnen: {Marie, Max} RealschülerInnen: {Daniela, Kevin, Peter} FußballspielerInnen: {Max, Daniela, Kevin} MusikerInnen: {Daniela, Peter} Auf wen aus der Miniwelt können die folgenden Aussagen zutreffen? a. Der Junge dort spielt Fußball. b. Dieses Kind geht aufs Gymnasium. c. Sie spielt Fußball in der Gymnasiumsmannschaft. d. Er geht auf die Realschule. e. Dieses Kind spielt Fußball und ein Instrument. f. Er lernt seit drei Jahren Geige. Semantik 1 14

15 Aufgabe Miniwelt: Mädchen: {Marie, Daniela} Junge: {Kevin, Max, Peter} GymnasiastInnen: {Marie, Max} RealschülerInnen: {Daniela, Kevin, Peter} FußballspielerInnen: {Max, Daniela, Kevin} MusikerInnen: {Daniela, Peter} Auf wen aus der Miniwelt können die folgenden Aussagen zutreffen? a. Der Junge dort spielt Fußball. - {Max, Kevin} b. Dieses Kind geht aufs Gymnasium. - {Marie, Max} c. Sie spielt Fußball in der Gymnasiumsmannschaft. - {leer} d. Er geht auf die Realschule. - {Kevin, Peter} e. Dieses Kind spielt Fußball und ein Instrument. - {Daniela} f. Er lernt seit drei Jahren Geige. - {Peter} Semantik 1 15

16 Konnotation Paare von Ausdrücken können sich durch konnotative Bedeutungsaspekte unterscheiden. Polizist vs. Bulle vs. Auge des Gesetzes vs. Polyp Die Ausdrücke oben haben dieselbe Extension. Bulle jedoch hat z.b. pejorative, emotionale zusätzliche Merkmale. Das bedeutet, die Begriffe können nicht beliebig ausgetauscht werden. Konnotative Bedeutungen sind sozial bzw. kulturell bestimmt: Junge Bub, Schlagobers - Sahne, abhängen herumlungern, Facility Manager - Hausmeister Semantik 1 16

17 Referenz Sprecher nehmen mit den von ihnen benutzten Ausdrücken Bezug auf Individuen, d.h. sie referieren auf diese Objekte. Diese Objekte nennt man dann Referenten, d.h. Diejenigen, auf die sich eine Aussage bezieht. Typische Ausdrücke, um auf Individuen und Objekte zu referieren sind NPs. Bestimmte oder aus dem Kontext bekannte Individuen werden durch bestimmten Artikel gekennzeichnet. Semantik 1 17

18 Definit - Indefinit Der Hund ist ein bestimmter Hund aus einem Set von Hunden. Ein bestimmtes Individuum, das aus der Extension von Hund herausgepickt wurde (definit). Entweder ist der Hund sichtbar (situationeller Kontext) oder es wurde schon vorher über ihn geredet (sprachlicher Kontext). Indefinite NPs sind nicht referenziell. Sie führen neue Referenten (Diskursreferenten) ein. Erst danach können sie wieder aufgegriffen werden. Indefinite NPs können auch auf Arten referieren. Ein Hund hat 4 Beine und bellt. Die Spezies Hund. ( siehe auch Prototypen in Meibauer et al. 2002, S. 188). Semantik 1 18

19 Aufgabe Ersetzen Sie die unterstrichenen Ausdrücke durch alternative NPs, so dass die Referenz nicht geändert wird: a. Maria wohnt in der größten Stadt Hessens. b. Heute ist Heiligabend. c. Das ist der Torhüter der deutschen Fußballnationalmannschaft. d. Der Präsident der USA hat am in Washington eine Rede zur Staatsverschuldung gehalten. e. Ich gehe jetzt nach Hause. Semantik 1 19

20 Aufgabe Ersetzen Sie die unterstrichenen Ausdrücke durch alternative NPs, so dass die Referenz nicht geändert wird: a. Maria wohnt in Frankfurt. b. Heute ist der c. Das ist Manuel Neuer. (Kommt auf den Zeitpunkt der Äußerung an) d. Barack Obama hat am in Washington eine Rede zur Staatsverschuldung gehalten. e. Ich gehe jetzt nach X (einsetzen, was auf Sie zutrifft). Semantik 1 20

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