Sind Unternehmensanleihen die neuen Staatsanleihen?
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- Silke Bauer
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1 Sind Unternehmensanleihen die neuen Staatsanleihen? 14. Mai 2012 Christoph Klaper, CFA Head of Credit Research
2 Staatsanleihen vs. Unternehmensanleihen Rendite und CDS Prämien 7 Anleiherenditen Unternehmensanleihen IG 450 Credit Default Swaps Rendite in % 5 4 CDS in BP Staatsanleihen IG Staatsanleihen IG Unternehmensanleihen IG Oct 09 Apr 10 Oct 10 Apr 11 Oct 11 Apr 12 Quelle: Merrilll Lynch, Raiffeisen RESEARCH 2
3 Staatsanleihen vs. Unternehmensanleihen Strukturvergleich Staatsanleihen IG Unternehmensanleihen IG Unternehmensanleihen Non-IG # Anleihen # Emittenten Duration Rendite 2.7% 2.5% 7.4% Rating AA A+ BB Spread über Bund 123 BP 147 BP 648 BP Ertrag seit % 4.8% 11.3% Durchschn. Laufzeit 8,5 Jahre 5,2 Jahre 4,0 Jahre Größte Emittenten (Gewichtung) Italien % Electricite de France - 3.7% HeidelbergCement - 3.0% Deutschland % Enel - 2.5% Lafarge - 3.0% Frankreich % Telefonica - 2.2% Peugeot - 3.0% Spanien - 8.4% Volkswagen - 2.2% Fiat - 3.0% Belgien - 6.9% Deutsche Telekom - 1.9% Renault - 2.7% Niederlande - 6.1% BMW - 1.9% Wind - 2.6% Österreich - 4.4% France Telecom - 1.7% Portugal Telecom - 2.5% Quelle: Merrilll Lynch, Raiffeisen RESEARCH 3
4 Staatsanleihen vs. Unternehmensanleihen Größenvergleiche Staaten, 37.51% Ausstehendes Volumen Unternehmen, 5.32% Staatsnahe Institutionen, 3.70% Versicherungen, 21.24% Banken, 32.24% Option Adjusted Spread in BP Destabilisierung aller Bond Märkte Versicherungen (senior) Unternehmen (IG) Quasi Sovereigns Staatsanleihen (Europa) Banken (senior) Gesamt Banken Staatsnahe Versicherungen Unternehmen Staaten 0 Institutionen 14,990 4,833 3, , in EUR Mrd Quelle: Merrilll Lynch, Raiffeisen RESEARCH Quelle: EZB 4
5 TEILWEISE GEFÄHRLICH HOHE RENDITEN 8 Staatsanleiherenditen 10J (in %) Spanien Italien Österreich Jän. 10 Mai. 10 Sep. 10 Jän. 11 Mai. 11 Deutschland Sep. 11 Frankreich Jän. 12 Mai. 12 Quelle: Thomson Reuters 5
6 Staatsschuldenprobleme und die Reaktion der Ratingagenturen Öffentliche Haushalte 2000 vs Ratingentwicklung als Spiegelbild Budgetsaldo (% BIP) Maastricht Kriterien Staatsverschuldung (% BIP) Quelle: Europäische Kommission Aaa Aa Aa Aa A1 A2 A3 Baa Baa Baa Eurozone Ba1 Ba2 Italien Ba3 B1 B2 Portugal B3 Spanien Caa Caa Caa Griechenland Ca Irland C Italien Griechenland Portugal Spanien Quelle: S&P, Raiffeisen RESEARCH 6
7 BONITÄTSVERSCHLECHTERUNG Auch bei Unternehmen zu sehen Quelle: Standard & Poors, Raiffeisen RESERACH 7
8 Negativer Ratingtrend bei Staaten Statistik spricht für Staatsanleihen Ratingtrend Die Statistik sagt: Selbst bei schwachen Ratings kam es seit 1975 bei Staaten kaum zu Zahlungsausfällen Ausfallsraten in % Corporates Quelle: S&P Sovereign Up- minus Downgrades Coroporate Up- minus Downgrades Sovereigns AAA AA A BBB BB B CCC/C Beobachtungszeitraum bei Sovereigns , bei Corporates
9 Staatspleiten sind eher die Regel als die Ausnahme % der Länder in Zahlungsausfall oder Restrukturierung % der Länder Jahr 9
10 CDS KURVEN Non-Financials vs. Spanien Spanien Telefonica Repsol Iberdrola Gas Natural Daten per 10. Mai 2012, Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 10
11 CDS SPREADS Non Financials vs. Spanien Repsol Gas Natural Telefonica Spanien 100 Iberdrola 0 Jan.09 Jul.09 Feb.10 Aug.10 Mar.11 Sep.11 Apr.12 Daten per 10. Mai 2012, Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 11
12 DIE QUAL DER WAHL Ist der Markt irrational? 60 Emittent Daimler EFSF Daimler 2017 (A3/A-/A-) Rating A3/A-/A- Aaa/-/AAA 50 Announcement Date 27 Feb Mar Fälligkeit 5. Mai Mai 2017 Kupon 2% 2% in BP 30 Volumen EUR 750 Mio. EUR 4 Mrd. 20 EFSF 2017 (Aaa/-/AAA) Min. Stückelung EUR 1.000,- EUR 1.000,- Rang Sr Unsecured Sr Unsecured 10 Emissions Spread 57 Bp per 10. Mai Bp Quelle: Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 38 Bp 41 Bp 0 Feb-12 Mar-12 Apr-12 Apr-12 May-12 12
13 Staatsanleihen vs. Unternehmensanleihen Komponenten des Credit Risk Unternehmensanleihen Credit Spreadrisiko Ausfallsrisiko Liquiditätsrisiko Downgraderisiko Moderat hohe Spreads, seitwärts tendierend Derzeit historisch niedrige Ausfallsraten Hohe Liquidität, viele Neuund Erstemissionen Bis Ende 2011 zahlreiche Downgrades bei europäischen Unternehmen Staatsanleihen Credit Spreadrisiko Ausfallsrisiko Liquiditätsrisiko Downgraderisiko Teilweise historisch hohe Spreads (Kern- /Peripheriegefälle) Default Griechenlands zeigte undenkbare Verwundbarkeit auf Neuemissionen fallen immer schwerer Downgradewelle zieht über Europa + Starke Wertschwankungen, hohe Volatilität Abhängigkeit vom Aktienmarkt Teilweise keine sicheren Häfen mehr Der Anreiz Staatsanleihen in Portfolien beizumischen sinkt 13
14 Schlußfolgerungen Die Staatsverschuldung einiger Länder hat kritische Niveaus erreicht. Die europäische Politik hat an Glaubwürdigkeit verloren. Risikoprämien für einige Länder sind drastisch angestiegen. Strukturelle Probleme wurden nicht gelöst. Ratingdowngrades waren/sind die Folge. Unternehmensanleihen wurden zur Alternative für Staatsanleihen, da frei von solchen Problemen. Bankanleihen sind keine Alternative. Banken werden mit Risiken der haftenden Heimatstaaten in Verbindung gebracht. Die Refinanzierung von Unternehmen über den Anleihemarkt funktioniert relativ gut. Bei Staaten teilweise weniger gut, Banken weichen auf Covered Bonds aus. Aufgrund der EURO-Raum-Konstruktion (unterschiedliche Länder aber eine Währung) werden auch supranationale Institutionen (z.b. EFSF) als risikoreich wahrgenommen. Unternehmensanleihen sind nicht die neuen Staatsanleihen. Staatsanleihen sind die neuen Unternehmensanleihen! 14
15 Disclaimer Die Inhalte dieser Präsentation dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Die in dieser Präsentation enthaltenen Angaben, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Trotz sorgfältiger Recherche kann Raiffeisen RESEARCH daher keinerlei Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit der in der Präsentation enthaltenen Informationen und/oder für das Eintreten der gestellten Prognosen übernehmen. Die in dieser Präsentation gegebenen Informationen stellen weder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch generell eine Anlageempfehlung dar. Im Wesentlichen wurden folgende Quellen verwendet: Thomson Reuters, Factiva, Bloomberg, Value Line, Hoppenstedt, Hoovers Handbook. Die Vervielfältigung, Weiterleitung und Verteilung der Präsentation bzw. von Auszügen daraus ist nur mit Zustimmung von Raiffeisen RESEARCH gestattet. Einen ausführlichen Disclaimer sowie die Offenlegung gemäß 48f Börsegesetz finden Sie unter -> Disclaimer. Raiffeisen RESEARCH GmbH Am Stadtpark Wien 15
16 APPENDIX 16
17 Credit Performance vs. Wirtschaftswachstum US Investment Grade Unternehmensanleihen. Quelle: Morgen Stanley, Ibbotson, Bloomberg. Stand: Jänner
18 KREDITVERGABE STANDARDS Bank Lending vs. Interest Rates on Loans and Bond Yields 7,0% Eurozone Kreditwachstum an Non-Financials (r. Skala) 16% 6,5% 14% 6,0% 12% 5,5% 10% 5,0% 8% 4,5% 6% 4,0% 4% 3,5% 2% EUR IG Non-Financials Rendite 3,0% 0% Zinsen für Non-Financial Kredite 2,5% -2% 2,0% -4% Mär.03 Mär.04 Mär.05 Mär.06 Mär.07 Mär.08 Mär.09 Mär.10 Mär.11 Mär.12 Source: ECB, Bloomberg, Raiffeisen RESEARCH 18
19 Steigende Gesamtverschuldung*- ein weltweites Phänomen 500% 450% 400% 350% Japan 300% Italien 250% 200% USA UK Österreich 150% 100% Deutschland * Verschuldung Staat + Haushalte + Unternehmen, im Vergleich zum BIP (in %) Quelle: BIZ, Raiffeisen RESEARCH
20 WACHSENDER VERSCHULDUNGSPFAD ist nicht nachhaltig 140 Staatsschulden (% BIP) Italien USA Frankreich Deutschland Prognose Quelle: IMF, Nationale Statistikagenturen 20
21 KREDITVERGABERICHTLINIEN IN EUROPA Zuletzt leichte Entspannung erkennbar 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Jän.03 Dez.03 Nov.04 Okt.05 Sep.06 Aug.07 Jul.08 Jun.09 Mai.10 Apr.11Mär.12 Deutlich verschärft Etwas verschärft Unverändert Etwas gelockert Deutlich gelockert Quelle: EZB, Raiffeisen RESEARCH 21
22 EUROZONE: BIP-PROGNOSEN Rezession in allen Mitgliedstaaten BIP (real, %p.a.) * Prognose Quelle: Eurostat, Raiffeisen RESEARCH * 2013* Österreich 2,3 3,1 0,3 1,3 Deutschland 3,6 3,1 0,0 1,1 Frankreich 1,4 1,7 0,1 1,2 Belgien 2,3 1,9-0,2 1,4 Niederlande 1,6 1,3-0,6 1,7 Finnland 3,7 2,9 0,3 1,7 Irland -0,4 0,8-0,7 1,2 Italien 1,4 0,4-1,8 0,3 Spanien -0,1 0,7-1,2 0,2 Portugal 1,4-1,5-3,8-1,2 Griechenland -3,5-6,8-5,8-1,6 Eurozone 1,8 1,5-0,5 1,1 USA 3,0 1,7 2,0 1,0 22
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