Ruprecht- Karls- Universität Institut für Bildungswissenschaft Die Bildung des Bürgers Sommersemester Kant Über Pädagogik
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- Christian Gerstle
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1 Ruprecht- Karls- Universität Institut für Bildungswissenschaft Die Bildung des Bürgers Sommersemester 2009 Kant Über Pädagogik
2 Grundgedanke Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss Kommt im Gegensatz zum Tier roh auf die Welt Instinkte (fremde Vernunft) nicht vorhanden, muss eigene Vernunft entwickeln Da der Mensch roh auf die Welt kommt, müssen ihn andere erziehen
3 Erziehung umfasst Wartung (Verpflegung, Unterhaltung), Vorsorgung der Eltern zu verstehen, dass Kinder keinen schädlichen Gebrauch ihrer Kräfte machen Disziplin (Zucht) ändert die Tierheit in die Menschheit um. Früh den Gesetzen der Menschheit unterwerfen, damit die Wildheit abgelegt werden kann. Den Zögling die Gesetze der Menschheit fühlen lassen.
4 Bildung: Das, was den Menschen zum Leben in einer speziellen Kultur vorbereitet. - Kultivierung (Erlernen der Kulturtechniken). - Zivilisierung (Aneignung von Manieren, Artigkeit und einer gewissen Klugheit) - Moralisierung (Gesinnung bekommen, dass man nur lauter gute Zwecke erwähle) Vom Säugling über Zögling zum Lehrling
5 - Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung, er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht Ziel: Menschengattung soll die Naturanlagen der Menschheit nach und nach alleine hervorbringen dass der Mensch nur durch Menschen erzogen wird, die ebenfalls durch Menschen erzogen worden sind Gesellschaft kann sich nur durch Weiterentwicklung der Pädagogik verbessern (Erziehungskunst)
6 - Das Prinzip: Die Kinder sollen nach dem zukünftig besseren Zustand der Welt erzogen werden - Zwei verschiedene Erziehertypen: 1. Der Informator, der bloß ein Lehrer ist 2. Der Hofmeister, der ein Führer ist, und somit für die Moralisierung zuständig Zwei Erziehungsformen: 1. Privaterziehung: Wartung und Disziplinierung 2. Öffentliche Erziehung: vereint Unterweisung und Bildung. Soll die Privaterziehung perfektionieren und sich somit selbst überflüssig machen
7 Normativität der Erziehung äußert sich in der Unterteilung von praktischer und physischer Erziehung
8 Physische Erziehung (leibliche Aufzucht) Leibliches Aufziehen (Verpflegung) für K. ein wichtiger Punkt Verpflegung: sowohl körperliche als auch geistige Pflege des Zöglings Vermeidung von Abhängigkeit. Je mehr künstliche Werkzeuge man gebraucht, desto abhängiger wird der Mensch von Instrumenten Nur beim Schlafen und Essen soll eine gewöhnte Ordnung herrschen
9 Physische Erziehung (physische Gemütsbildung) Streng (nicht sklavisch), Freiheit soll immer fühlbar sein, Widerstand aber auch. Physische Erziehung (Kultur) Kultur des Leibes: Bildung der Sinne und Muskel, wenn möglich ohne Werkzeuge Spiele, die zur Stärkung der Sinne und Muskeln beitragen. Ein Spiel muss ein Endzweck haben.
10 Physische Erziehung (Seele) Heute: intellektuelle Bildung. Freie Erziehung (Spiel) Scholastische Erziehung (Arbeit). Arbeiten muss gelernt werden, da es unabdingbar zum Überleben ist. Dies soll durch die Schule vermittelt werden (Schule als zwangmäßige Kultur ) Ausbildung der Verstandeskräfte. Es gibt untere und obere Verstandeskräfte. Untere müssen immer in Bezug zu den oberen ausgebildet werden
11 Praktische Erziehung (Freiheit) moralische Erziehung, durch die der Mensch gebildet wird, damit er wie ein frei handelndes Wesen leben könne. Ausdifferenziert in: 1. Scholastisch-mechanische Bildung (Geschicklichkeit, also Kenntnisse und Fertigkeiten lehren) 2. Pragmatische Bildung: (Vermittlung von Klugheit) 3. Moralische Bildung, die Sorge tragen soll, dass moralische Werte gelernt werden, im Sinne sittlicher Erziehung (Maßregel, Religion, ertrage und entsage )
12 Determination Freiheit Widerspruch zwischen Determination und Freiheit: Widerspruch also zwischen dem Zwang, der in der Erziehung gefordert ist, und der Freiheit, nach eigenen, Vernunftgesteuerten Gesetzen handeln zu können.
13 Zwang bleibt bestehen Am Anfang von außen ausgeübt, damit er später selbsttätig von innen heraus wirkt Freiheit bedeutet im kantschen Sinne also auch Zwang Selbstzwang, nach Maximen vernünftig und gut zu handeln
14 Die Verbesserung des Menschengeschlechts Der Antagonismus im Menschen Kants Erziehungsvorstellungen gehen weit über die individuelle Entwicklung des Menschen hinaus Gattung soll befähigt werden Naturanlagen aus eigenen Bemühungen aus sich hervorzubringen Entwicklung ist eine Naturabsicht. Alle Naturabsichten eines Geschöpfes sind bestimmt, sich einmal vollständig und zweckmäßig auszuwickeln. Mensch ist ein vernunftbegabtes Tier.
15 Die Verbesserung des Menschengeschlechts Kein Individuum kann die höchste Stufe der Vernunft in seinem kurzen Leben erreichen Für die Gattung ist dieses im Verlaufe der Generationen aber möglich Entwicklung hängt von einem Antagonismus ab: ungesellige Geselligkeit des Menschen (Hang in Gesellschaft zu treten, aber alles nach eigenem Willen auszurichten) Weiter liegt es in der Absicht der Natur, dass die Menschen einen bürgerlichen Rechtsstaat gründen. Der Rechtsstaat unterstützt die Weiterentwicklung der Menschheit, unterdrückt aber die individuellen Freiheiten Antagonismus zwischen Vergesellschaftung und Isolation führt zu einer Kultur, zu einem Staat
16 Man muss dem Menschen nichts geben als seine Freiheit. Sapere aude! Habe Mut dich deines Verstandes zu bedienen.
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