3 Zweite Quantisierung. Quantenfeldtheorie

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1 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/ Zweite Quantisierung. Quantenfeldtheorie 3.1 Quantenmechanik identischer Teilchen In diesem Abschnitt diskutieren wir die Konsequenzen der Tatsache, dass identische Teilchen eine neue Symmetrie hervorrufen, nämlich bezüglich Permutationen der Teilchen. Diese Symmetrie führt zu tiefgreifenden Unterschieden zwischen klassischen bzw. quantenmechanischen Systemen. Im Fall von klassischen Teilchen können wir den Zustand eines Systems durch die instantanen Koordinaten und Imulse der Teilchen beschreiben. Als Beisiel betrachten wir zwei klassische Teilchen, deren Positionen und Imulse durch q 1 (t) = q(t), q 2 (t) = q (t) 1 (t) = (t), 2 (t) = (t) (3.1) gegeben sind. Da wir annehmen, dass die Teilchen identisch sind, sollen die hysikalischen Eigenschaften des Systems durch eine Vertauschung der Funktionen in (3.1) q 1 (t) = q (t), q 2 (t) = q(t) 1 (t) = (t), 2 (t) = (t) (3.2) unverändert bleiben. Die Beschreibung des Systems ist vollkommen äquivalent in beiden Fällen. Dementsrechend genügt es, eine der beiden Möglichkeiten zu nehmen. Dies bedeutet aber, dass die Teilchen als unterscheidbar betrachtet werden können, da wir im Prinzi zwischen den beiden Möglichkeiten durch die Anfangsbedingungen unterscheiden könnten. Im Gegensatz zum klassischen Fall können wir im quantenmechanischen Fall nicht mehr von Bahnen der Teilchen srechen. Wir betrachten nochmals zwei Teilchen, welche zur Zeit t 0 weit von einander entfernt sind. Sie werden zu diesem Zeitunkt durch folgende Wellenfunktionen beschrieben: ψ 0 ( x 1, t 0 ), ψ 0 ( x 2, t 0 ), (3.3) wobei wir annehmen können, dass sie von einander getrennte Wellenakete darstellen. Die Wellenfunktion des gesamten Systems ist durch ψ ( x 1, x 2, t = t 0 ) = ψ 0 ( x 1, t 0 ) ψ 0 ( x 2, t 0 ) (3.4) gegeben. Da die Teilchen identisch sind, ist es auch möglich, die folgende Wellenfunktion für das gesamte System zu haben: ψ ( x 1, x 2, t = t 0 ) = ψ 0 ( x 2, t 0 ) ψ 0 ( x 1, t 0 ). (3.5) Falls ψ eine Lösung der Schrödinger-Gleichung zur Zeit t 0 ist, soll auch ψ eine Lösung sein, da wir vorausgesetzt haben, dass H ( x 1, x 2 ) = H ( x 2, x 1 ) (3.6)

2 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 58 ist. Hier liegt eine Austauschentartung vor. Wir können sehen, dass ψ und ψ tatsächlich verschiedene Zustände sind, da sie orthogonal zueinander sind: d 3 x 1 d 3 x 2 ψ ( x 1, x 2, t 0 ) ψ ( x 1, x 2, t 0 ) = d 3 x 1 ψ0 ( x 1, t 0 ) ψ 0 ( x 1, t 0 ) d 3 x 2 ψ 0 ( x 2, t 0 ) ψ 0 ( x 2, t 0 ) = 0, (3.7) } {{ }} {{ } =0 =0 wobei die Integrale verschwinden, da wir angenommen haben, dass zur Zeit t 0 die Wellenakete miteinander nicht überlaen. Wir betrachten nun die zeitliche Evolution des Systems, wobei wir annehmen, dass die Teilchen sich einander nähern. Im Allgemeinen wird die Wellenfunktion des Systems nicht die Form eines Produkts haben. Dennoch gibt es immer noch die Möglichkeit, das System mit zwei Wellenfunktionen ψ bzw. ψ zu beschreiben, da aufgrund der Gleichung (3.6), beide Lösungen der Schrödinger-Gleichung sind. D.h. wir können auch eine Linearkombination betrachten, da die Schrödinger-Gleichung linear ist, so dass jede Linearkombination von ψ und ψ auch eine Lösung ist. Insbesondere betrachten wir eine symmetrische und eine antisymmetrische Kombination von ψ und ψ: ψ S = 1 2 ( ψ + ψ), ψ A = 1 2 ( ψ ψ). (3.8) Die obigen Linearkombinationen sind symmetrisch bzw. antisymmetrisch bezüglich einer Permutation der Teilchen. Auch eine Linearkombination von ψ S und ψ A ist eine Lösung der Schrödinger-Gleichung. Dementsrechend betrachten wir nun Ψ ( x 1, x 2, t) = α ψ A ( x 1, x 2, t) + β ψ S ( x 1, x 2, t), (3.9) wobei α 2 + β 2 = 1. Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen (entweder 1 oder 2) bei x und das andere bei x zu finden, ist P ( x, x ) = Ψ ( x, x ) 2 + Ψ ( x, x) 2 = α 2 ψ A ( x, x ) 2 + β 2 ψ S ( x, x ) 2 +α β ψ A ( x, x ) ψ S ( x, x ) + β α ψ S ( x, x ) ψ A ( x, x ) + α 2 ψ A ( x, x) 2 + β 2 ψ S ( x, x) 2 +α β ψ A ( x, x) ψ S ( x, x) + β α ψ S ( x, x) ψ A ( x, x) = 2 [ α 2 ψ A ( x, x ) 2 + β 2 ψ S ( x, x ) 2]. (3.10) Da alle Linearkombinationen hysikalisch äquivalent sind, muss die Wahrscheinlichkeit P unabhängig von α und β sein. Dies ist der Fall nur dann, wenn ψ A ( x, x ) = ψ S ( x, x ) (3.11)

3 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 59 ist. Nun nehmen wir an, dass die Teilchen miteinander nicht wechselwirken. Dies bedeutet, dass die Wellenfunktion des gesamten Systems als Produkt der Ein-Teilchen- Wellenfunktionen geschrieben werden kann, auch dann, wenn die Teilchen sich einander nähern. Mit Hilfe von Gl. (3.4) haben wir Für x = x führt dies zu ψ S,A ( x, x ) = 1 ψ 0 ( x) ψ 0 ( x ) ± ψ 0 ( x ) ψ 0 ( x). (3.12) 2 ψ S ( x, x) = 2 ψ 0 ( x) ψ 0 ( x) 0, (3.13) aber ψ A ( x, x) = 0. Dieser Widersruch deutet darauf hin, dass im Fall von identischen Teilchen die Wellenfunktion des Systems nicht als beleibige Überlagerung von symmetrischen und antisymmetrischen Zuständen geschrieben werden kann Permutationsoeratoren Wir betrachten zunächst den Fall zweier Teilchen. Sei { u i >} ein vollständiger Satz von Ein-Teilchen-Zuständen. Eine Basis für Zwei-Teilchen-Zustände kann als Produkt gebildet werden: u (1) i > u (2) j > u (1) i ; u (2) j >. (3.14) Nun führen wir einen Permutationsoerator ein, der die Teilchen vertauscht: P u (1) i ; u (2) j >= u (2) i ; u (1) j >. (3.15) Bei einer zweifachen Anwendung des Oerators P erhalten wir den ursrünglichen Zustand. Da diese Tatsache unabhängig von den betrachteten Zuständen ist, muss P 2 = 1 (3.16) allgemein gelten. Wir können weiterhin durch Betrachtung von beliebigen Matrixelementen zeigen, dass P hermitesch ist: < u (1) i ; u (2) j P u (1) i ; u (2) j >=< u (1) i ; u (2) j u (2) i ; u (1) j >= δ ij δ ji. (3.17) Da alle Matrixelemente reell sind, folgt P = P. Schließlich, da P 2 = 1 gilt, haben wir PP = P P = 1, (3.18) d.h. P ist unitär. Nun betrachten wir die möglichen Eigenwerte von P. Falls ψ > ein Eigenzustand von P ist, erhalten wir, da P 2 = 1 gilt, P 2 ψ >= λ 2 ψ > = λ = ±1. (3.19)

4 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 60 Die Eigenzustände mit Eigenwert +1 sind symmetrisch und diejenige mit Eigenwert 1 antisymmetrisch. P ψ S > = ψ S > P ψ A > = ψ A >. (3.20) Nun betrachten wir den Fall mit N > 2 Teilchen. Eine Basis für N-Teilchen-Zustände kann wiederum durch Produkte von Ein-Teilchen-Zuständen gebildet werden. u (1) i 1, u (2) i 2 i N >= u (1) i 1 > u (2) i 2 > u (N) i N >. (3.21) Im Allgemeinen gibt es N! mögliche Permutationen. Wir bezeichnen eine allgemeine Permutation wie folgt: P l1 l N, mit l j = 1,...,N; j = 1,...,N. (3.22) Als Beisiel diskutieren wir den Fall N = 3. Es gibt 3! = 6 mögliche Permutationen: P 123, P 231, P 312, P 213, P 321, und P 132. Die Anwendung eines Permutationsoerators auf einen Zustand ist z.b. wie folgt: P 312 u (1) i 1, u (2) i 2, u (3) i 3 >= u (3) i 1, u (1) i 2, u (2) i 3 >= u (1) i 2, u (2) i 3, u (3) i 1 >. Eigenschaften des Permutationsoerators Die Permutationsoeratoren bilden eine Grue: i) Das Produkt zweier Permutationsoeratoren ist ein Permutationsoerator. Beisiel: N = 3, wobei z.b. P 312 P 213 = P 132 P 312 P 213 u (1) i 1, u (2) i 2, u (3) i 3 > = P 312 u (2) i 1, u (1) i 2, u (3) i 3 > = P 312 u (1) i 2, u (2) i 1, u (3) i 3 > = u (3) i 2, u (1) i 1, u (2) i 3 > = P 132 u (1) i 1, u (2) i 2, u (3) i 3 >. ii) Die Identität ist auch ein Permutationsoerator. In unserem Beisiel ist die Identität P 123. iii) Das Inverse einer Permutation ist auch eine Permutation. In unserem Beisiel haben wir P123 1 = P 123, P231 1 = P 312 P312 1 = P 231, P213 1 = P 213 P321 1 = P 321, P

5 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 61 Im Allgemeinen kommutieren Permutationen nicht. In unserem Beisiel kann einfach gesehen werden, dass P 213 P 312 = P 321 P 132 = P 312 P 213. Eine Permutation, bei der nur zwei Teilchen vertauscht werden, heißt Transosition. In unserem Beisiel sind P 132, P 321, und P 213 Transositionen. Wie wir im Fall N = 2 gesehen haben, sind Transositionen hermitesch und unitär. Jeder Permutationsoerator kann als Produkt von Transositionen ausgedrückt werden. In unserem Beisiel hatten wir P 312 = P 132 P 213. Die Parität einer Permutation ist durch die Anzahl von Transositionen, in die eine Permutation zerlegt werden kann, gegeben. In unserem Beisiel ist P 132 ungerade aber P 312 ist gerade. Da eine Permutation ein Produkt von Transositionen ist und Transositionen unitär sind, sind Permutationen unitär. Da aber Permutationen im Allgemeinen nicht kommutieren, sind Permutationen i.a. nicht hermitesch, obwohl Transositionen hermitesch sind Symmetrisierungs- und Antisymmetrisierungsoeratoren In diesem Abschnitt diskutieren wir mögliche Eigenzustände der Permutationsoeratoren. Dabei suchen wir Zustände, die Eigenzustände aller Permutationsoeratoren in einem System mit N Teilchen sind. Jede der N! Permutationen wird durch einen Index gekennzeichnet. Sei ein Zustand ψ > so, dass P ψ >= c ψ >. (3.23) Der einfachste Fall ist derjenige einer Transosition, bei der wir gesehen haben, dass c (trans) = ±1. Da wir angenommen haben, dass ψ > ein Eigenzustand aller Permutationen ist, muss er auch ein Eigenzustand aller Transositionen sein. Darüberhinaus, falls alle Teilchen ununterscheidbar sind, kann der Eigenwert nicht von einer gegebenen Transosition abhängen, so dass der Eigenwert derselbe für alle Transositionen sein soll, d.h. ±1. Somit muss der Eigenwert einer Permutation c = (±1) n (3.24) sein, wobei n die Anzahl der Transositionen ist, in die die -te Permutation zerlegt werden kann. Da diese Zahl je nach Parität der Permutation entweder gerade oder ungerade ist, gibt es zwei mögliche Fälle. a) Total symmetrischer Fall. b) Total antisymmetrischer Fall. P ψ S >= ψ S > = c = 1. (3.25) P ψ A >= ǫ ψ A >, { ǫ = +1 P eine gerade Permutation ǫ = 1 P eine ungerade Permutation (3.26)

6 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 62 Die Menge aller total symmetrischen Zustände sannt einen Unterraum des gesamten Hilbertraums, den wir H S nennen und dementsrechend H A für die total antisymmetrische Zustände. Es ist einfach zu sehen, dass die Zustände dieser zwei Unterräume orthogonal zu einander sind: < ψ S ψ A >=< ψ S P ψ A >=< ψ S P 1 ψ A >= < ψ S ψ A >, (3.27) wobei wir angenommen haben, dass die Parität von P 1 ungerade ist. Schließlich können wir Projektionsoeratoren in die Unterräume H S bzw. H A aufstellen, so dass wir aus einem beliebigen Zustand Elemente von H S bzw. H A erhalten können. Wir definieren die folgenden Oeratoren S = 1 P Symmetrisierungsoerator, (3.28) N! A = 1 ǫ P Antisymmetrisierungsoerator, (3.29) N! wobei wir über die N! Permutationen summieren. Da P unitär ist, ist P = P 1 auch ein Permutationsoerator. Daraus ergibt sich, dass S = S und A = A, d.h. beide Oeratoren sind hermitesch. Darüberhinaus sehen wir, dass für jeden Permutationsoerator P 0 folgendes gilt: P 0 S = 1 P 0 P = 1 P = S, N! N! P 0 A = 1 ǫ P 0 P = 1 ǫ 2 N! N! 0 ǫ P 0 P = ǫ 0 1 N! ǫ 0 ǫ P }{{} 0 P ǫ Mit den obigen Ergebnissen kann man auch zeigen, dass }{{} P = ǫ 0 A. (3.30) S 2 = S 1 P = 1 SP = S (3.31) N! N! }{{} =S A 2 = A 1 ǫ P = 1 ǫ AP = A N! N! }{{} =ǫ A (3.32) SA = S 1 ǫ P = 1 ǫ SP = S 1 ǫ = 0. N! N! N! (3.33) Die Gleichungen (3.31) und (3.32) zeigen, dass S and A Projektionsoeratoren sind, während (3.33) zeigt, dass sie in orthogonale Unterräume rojezieren.

7 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/ Das Symmetrisierungsostulat. Bosonen und Fermionen Im Fall zweier ununterscheidbarer Teilchen haben wir gesehen, dass ein Widersruch entsteht, wenn wir beliebige Überlagerungen von symmetrischen und antisymmetrischen Zuständen zulassen. Wir haben auf der anderen Seite gesehen, dass es im allgemeinen Fall von N ununterscheidbaren Teilchen möglich ist, beliebige Zustände in den Unterraum total symmetrischer bzw. antisymmetrischer Zustände zu rojizieren. Damit könnten wir den Widersruch beseitigen. Dennoch bleibt dann die Frage offen, was mit den übrigen Zuständen geschehen soll. Um dieses Problem zu vermeiden, führen wir das Symmetrisierungsostulat ein: Die hysikalische Zustände eines Systems mit N identischen Teilchen sind entweder total symmetrisch oder total antisymmetrisch bezüglich Permutationen der Teilchen. Die Teilchen mit symmetrischen Zuständen werden Bosonen und die Teilchen mit antisymmetrischen Zuständen werden Fermionen genannt. Damit haben wir ein zusätzliches Postulat, worauf die Quantenmechanik beruht. Als Folge dieses Postulats ist es nicht mehr möglich, die Zustände eines Hilbertraums für N identische Teilchen als Produktzustände zu bilden. Die Produktzustände müssen symmetrisiert bzw. antisymmetrisiert werden. Den Unterraum der Bosonen bzw. Fermionen nennen wir H S bzw. H A. Zu diesem Zeitunkt mag dieses Postulat willkürlich erscheinen. Wir haben aber schon im Rahmen der nichtrelativistischen Quantenmechanik gesehen, dass der Sin auch ostuliert werden musste. Erst in der relativistischen Quantenmechanik konnte durch die Dirac-Gleichung gezeigt werden, dass es Teilchen mit dieser neuen Quantenzahl gibt. In Bezug auf Bosonen und Fermionen gibt es ein sogenanntes Sin-Statistik-Theorem, das besagt, dass in einer lokalen relativistischen Quantenfeldtheorie in vier Raumzeit-Dimensionen Teilchen mit halbzahligem Sin Fermionen und Teilchen mit ganzahligem Sin Bosonen sind. Andere Sins sind nicht erlaubt, da, wie wir in der nichtrelativistischen Quantenmechanik gesehen haben, die Algebra der Drehimulsoeratoren in drei Raumdimensionen (d.h. die SU(2) Algebra) nur Eigenwerte des Oerators S 2 der Form s(s + 1) mit s halb- oder ganzzahlig zulässt. Bisher wurde keine Verletzung des Symmetrisierungsostulats beobachtet. Dennoch können Systeme in niedrigen Dimensionen Abweichungen von der obigen Regel zeigen. Wir diskutieren diesen Punkt im Folgenden qualitativ. d = 1. Wir stellen uns hier ein rein ein-dimensionales System mit Teilchen vor, die sich nicht durchdrigen können (hard-core). Da die Reihenfolge der Teilchen während der Zeitevolution des Systems nicht geändert werden kann, sind Austauschrozesse ausgeschlossen. Demnach sielen die statistischen Eigenschaften der Teilchen keine Rolle. In der Tat ist es in einer Dimension möglich, sog. hard-core Bosonen in Fermionen mittels der Jordan-Wigner-Transformation exakt abzubilden. Es ist sogar möglich allgemeinere Statistiken aufzustellen. Darüberhinaus ist es in einer Dimension möglich, die niederenergetischen Prozesse von Bosonen (auch von solchen, die keine hard-core Bosonen sind) durch

8 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 64 Fermionen und umgekehrt zu beschreiben. Dies wird durch eine Abbildung, welche unter dem Namen Bosonisierung bekannt ist, durchgeführt. Obwohl die hier erwähnten Tatsachen in dieser Vorlesung nicht diskutiert werden können, ist es nützlich zu wissen, dass solche Möglichkeiten vorhanden sind. d = 2. In diesem Fall haben wir Teilchen in einer Ebene. Wir stellen uns zwei solcher Teilchen vor. Wie bereits diskutiert, bringen wir zwei Teilchen durch zweimalige Anwendung einer Transosition zurück in ihren Anfangszustand. Jedoch können wir uns ein Fädchen vorstellen, das die beiden Teilchen verbindet. Damit können wir die Zustände vor und nach der zweifachen Permutation durch die Windungszahl des Fädchens unterscheiden. Dies zeigt, dass in zwei Dimensionen eine zusätzliche toologische Eigenschaft der Pfade während der zeitlichen Evolution des Systems zu neuen Phänomenen wie der fraktionellen Statisktik führen kann. Die Konsequenzen der fraktionelle Statistik können im fraktionellen Quanten-Hall-Effekt exerimentell beobachtet werden. d = 3. In diesem Fall erlauben die toologischen Eigenschaften des Raumes keinen Unterschied wie in zwei Dimensionen, so dass die Teilchen entweder Bosonen oder Fermionen sind. Mit dem Symmetrisierungsostulat wird das Problem der Austauschentartung gelöst, da nur Zustände, welche entweder zu H S oder H A gehören, zugelassen werden. In diesen Fällen führt eine Permutation nicht zu einem neuen Zustand, vielmehr ist der Zustand gegenüber einer Permutation invariant: i) Bosonen: S ψ >= ψ >. ii) Fermionen: A ψ >= ψ >. = P ψ >= PS ψ >= S ψ >= ψ >. (3.34) = P ψ >= P A ψ >= ǫ A ψ >= ǫ ψ >. (3.35) In diesem Fall erzeugt die Permutation nur Zustände, die linear abhängig vom ursrünglichen Zustand sind Besetzungszahl-Zustand für Bosonen Wir betrachten ein System mit N Teilchen, wobei jedes Teilchen Ein-Teilchen- Zustände u i mit i = 1,...,, besetzen kann. Falls die Ein-Teilchen-Zustände u i eine Basis bilden, können wir eine Basis für die N Teilchen mittels des Tensorrodukts u n 1 1, u n 2 2,...,u n j j,... aufstellen, wobei n i die Anzahl der Teilchen im Zustand u i ist. Selbstverständlich muss n i = N (3.36) i=1

9 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 65 gelten. Die obige Diskussion gilt für unterscheidbare Teilchen. Falls die Teilchen ununterscheidbar sind, müssen wir den Projektor S auf die Produktzustände anwenden, so dass die hysikalischen Zustände die folgende Form haben: S u n 1 1, u n 2 2,...,u n j j,... = 1 N! P u n 1 1, u n 2 2,...,u n j j,.... (3.37) Um den obigen Zustand normieren zu können, diskutieren wir im Folgenden die Wirkung der Permutationsoeratoren auf die Produktzustände. Bei der Permutationen in der Gl. (3.37) gibt es welche, die die Teilchen innerhalb eines gegebenen Zustands u n i i > vertauschen. Gegeben n i Teilchen gibt es n i! solcher Permutationen. Diese Permutationen ändern den Zustand u n 1 1, u n 2 2,...,u n j j,... nicht. Es gibt insgesamt j=1 n j! solche Permutationen. Andere Permutationen ändern den Vektor u n 1 1, un 2 2,...,un j j,.... Um dies zu sehen, betrachten wir die Vektoren u n 1 1 > und u n 2 2 > näher. Wir können sie wie folgt schreiben: u n 1 1 > = u (1) 1,...,u (α) 1,...,u (n 1) 1 >, u n 2 2 > = u (n 1+1) 2,...,u (β) 2,...,u (n 1+n 2 ) 2 >. (3.38) Nun stellen wir uns eine Transosition zwischen dem α-ten Teilchen im Zustand 1 mit 1 α n 1 und dem β-ten Teilchen im Zustand 2 mit n β n 1 + n 2 vor. Da nach der Transosition das α-te Teilchen sich im Zustand 2 befindet und das β-te Teilchen im Zustand 1, haben wir einen vom Anfangszustand verschiedenen Zustand. Darüberhinaus sind sie orthogonal, da die Zustände u i > Basiszustände sind. Nun können wir die Norm des Vektors (3.37) berechnen. u n 1 1, un 2 2,...,un j j,... S S u n 1 1, un 2 2,...,un j j,... = u n 1 1, u n 2 2,..., u n j j,... SS }{{} =S u n 1 1, u n 2 2,..., u n j j,... = 1 u n 1 1 N!, un 2 2,..., un j j,... P u n 1 1, un 2 2,..., un j j,... j=1 = n j!. (3.39) N! Somit sehen wir, dass gegeben eine Basis von Ein-Teilchen-Zuständen { u i >} ein normierter Zustand für N Bosonen durch ψ S = ( )1 2 N! j=1 n S u n 1 1 j!, un 2 2,...,un j j,... (3.40) gegeben ist.

10 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 66 Als nächstes diskutieren wir die Aufstellung einer Basis in H S. Wie vorhin betrachten wir eine Basis des N-Teilchensystems, die durch ein Produkt von Ein- Teilchen-Zuständen gegeben ist. Sie bilden eine Basis von H, dem Hilbertraum, der als Tensorrodukt der Hilberträume der einzelnen Teilchen erhalten wurde. Der Unterraum der total symmetrischen Zustände bezüglich Permutationen ist H S mit H S H. Somit ist jeder Vektor ψ S > H S auch ein Element von H, so dass er in der Basis von H entwickelt werden kann. ψ S >= a i1,...,i N u (1) i 1,...u (N) i N >. (3.41) i 1,...,i N Aus der Diskussion im Abs wissen wir, dass falls ψ S > H S, dann gilt S ψ S >= ψ S >, so dass ψ S >= S ψ S >= a i1,...,i N S u (1) i 1,...u (N) i N >. (3.42) i 1,...,i N Da S u (1) i 1,...u (N) i N > Elemente von H S sind und u (1) i 1,...u (N) i N > eine Basis in H bilden, ist zu erwarten, dass sie ebenfalls eine Basis von H S bilden. Um zu sehen, dass dies tatsächlich der Fall ist, führen wir den Vektor ein und diskutieren seine Eigenschaften. i) Skalarrodukt. n 1,...,n i,... = cs u n 1 1,...,u n i i,... (3.43) n 1,...,n i,... n 1,...,n i,... 0, (3.44) nur dann, wenn n i = n i für i = 1, 2,.... Dies kann verstanden werden, indem wir den Vektor u n 1 1,...,un i i,... betrachten. Falls zwei Vektoren eine unterschiedliche Anzahl von Teilchen in einem gegebenen Zustand haben, bedeutet dies, dass es Teilchen gibt, welche in verschiedenen Zuständen bei den jeweiligen Vektoren sind. Somit sind diese Vektoren orthogonal zueinander. ii) Normierung. Wie wir in (3.39) gesehen haben, ist die Normierungskonstante durch ( )1 2 N! c = j=1 n j! (3.45) gegeben iii) Basis. Die Gleichung (3.42) zeigt, dass jeder Zustand H S durch Zustände roortional zu n 1,...,n i,... entwickelt werden kann. Darüberhinaus wurde in i) und ii) gezeigt, dass diese Zustände orthonormal sind. Demnach bilden sie eine Basis von H S.

11 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 67 Nachdem wir eine Basis von H S gefunden haben, müssen wir sehen, welche Folgen die Ununterscheidbarkeit der Teilchen für die Koeffizienten in der Entwicklung (3.42) hat. Dafür schreiben wir die Summe in (3.42) über alle mögliche Zustände für N Teilchen als eine Summe über alle mögliche Besetzungszahlen mit der Bedingung, dass die Gesamtzahl der Teilchen N ist, und eine Summe über alle mögliche Zustände, die mit einer gegebenen Konfiguration der Besetzungszahlen verträglich ist. (3.46) i 1,...,i N = n 1,...,n j,... P i n i =N i 1,...,i N (n 1,...,n j,...) Damit ergibt sich ψ S >= 1 c n 1,...,n j,... P i n i =N i 1,...,i N (n 1,...,n j,...) a i1,...,i N n 1,..., n i,.... (3.47) Nun erinnern wir daran, dass die Teilchen identisch sind. Demnach sind, für eine gegebene Konfiguration der Besetzungszahlen n 1,...,n j,..., die Koeffizienten a i1,...,i N unabhängig von der jeweiligen Verteilung der Teilchen in den verschiedenen Zuständen, d.h. a i1,...,i N = a n1,...,n j,... i 1,...,i N (n 1,...,n j,...) i 1,...,i N (n 1,...,n j,...) N! = a n1,...,n j,... n 1! n j!. (3.48) Mit Berücksichtigung des Koeffizienten 1/c in (3.47) können wir folgende Koeffizienten definieren: N! c n1,...,n j,... = n 1! n j! an 1,...,n j,..., (3.49) so dass wobei ψ S = c n1,...,n j,... n 1,...,n j,..., (3.50) n 1,...,n j,... c n1,...,n j,... 2 = 1, (3.51) n 1,...,n j,... mit der Bedingung (3.36).

12 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/ Bose-Einstein-Statistik Nachdem wir eine formale Beschreibung des Hilbertraums H S und die Aufstellung einer Basis ausgehend von einer Ein-Teilchen-Basis erreicht haben, erinnern wir an einige Begriffe der Statistischen Physik, die grundlegend sind, um ein System mit N Teilchen zu behandeln. Wenn wir mit einer makroskoischen Anzahl von Teilchen arbeiten, wobei i.a. eine Temeratur definiert ist, können wir hysikalische Eigenschaften des Systems mit Hilfe einer statistischen Beschreibung ausgehend von den Energieniveaus des Systems errechnen. In diesem Fall haben wir eine statistische Mischung von Zuständen und die statistischen Eigenschaften können mit der Dichtematrix ρ beschrieben werden. Bei der statistischen Mischung von Zuständen ordnen wir eine Wahrscheinlichkeit n zu einem Zustand ψ n > ein, so dass die Dichtematrix durch ρ = n n ψ n >< ψ n (3.52) gegeben ist. Aus dieser Definition erhalten wir die Grundeigenschaften der Dichtematrix. i) Normierung. i) Erwartungswert eines Oerators. Trρ = 1. (3.53) < A >= Tr (ρa). (3.54) Kanonisches Ensemble Hier betrachten wir ein System mit N 1 Teilchen bei einer Temeratur T. Die Temeratur des Systems wird durch den Kontakt mit einem Wärmebad festgelegt. Wir nehmen an, dass die Wände des Systems einen Energieaustausch erlauben aber, dass die Anzahl der Teilchen im System ( 1 genannt) konstant bleibt, d.h. es findet kein Austausch von Teilchen mit dem Bad statt. In diesem Fall haben wir ein kanonisches Ensemble. Im folgenden diskutieren wir, wie man die Dichtematrix für dieses statistische Ensemble erhält. Wir nehmen an, dass das gesamte System (System 1 + Wärmebad) isoliert ist, so dass die gesamte Energie durch die Summe der Energien gegeben ist: E = E 1 + E 2 = cte. (3.55) Mit 2 kennzeichnen wir das Wärmebad. Es wird angenommen, dass das Wärmebad viel größer als das System 1 ist, so dass E 2 E 1 ist, da die Energie eine extensive Größe ist. Die Wahrscheinlichkeit, im System 1 eine Energie E 1 zu haben, muss

13 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 69 roortional zur Anzahl von Zuständen im System 2, welche mit einer Energie E 2 verträglich sind: (E 1 ) Γ 2 (E 2 ). (3.56) Ein Maß für die Anzahl der Zustände bei einer gegebenen Energie ist durch die Entroie gegeben: S 2 (E 2 ) = k B ln Γ 2 (E 2 ), (3.57) wobei k B die Boltzmann-Konstante ist. Für S 2 können S 2 (E 2 ) = S 2 (E E 1 ) S 2 (E) E 1 S E schreiben. Aus dem ersten Hautsatz der Thermodynamik (3.58) haben wir beim konstanten Volumen de = TdS PdV (3.59) S E = 1 T, (3.60) so dass sich aus den Gln. (3.57) und (3.58) ergibt [ ] ( S2 (E) Γ 2 (E 2 ) ex ex E ) 1. (3.61) k B T k B Durch Einsetzen dieses Ergebnisses in die Gl. (3.56) erhalten wir ( (E 1 ) ex E ) 1. (3.62) k B T Damit erhalten wir die Wahrscheinlichkeit, eine Energie E 1 bei gegebener Temeratur T zu haben. Somit wird die Dichtematrix die folgende Form haben: wobei β = (k B T) 1 ist. ρ = ex ( βh) Tr ex ( βh), (3.63) Großkanonisches Ensemble In diesem Fall werden auch Teilchenzahlfluktuationen erlaubt. D.h. das System kann sowohl Energie als auch Teilchen mit dem Wärmebad austauschen. Die Teilchenzahlfluktuationen verursachen i.a. eine Fluktuation der Energie. Sie kann durch Einführung des chemischen Potentials beschrieben werden: µ = E N. (3.64) V

14 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 70 Da N eigentlich eine diskrete Größe ist, ist die kleinste Änderung der Teilchenzahl N = 1, so dass das chemische Potential die Änderung der Energie beschreibt, wenn die Anzahl der Teilchen um eins erhöht wird. Um die Dichtematrix in diesem Fall zu erhalten, wiederholen wir die Diskussion für das kanonische Ensemble unter Berücksichtigung der Änderung der Teilchenzahl. Der erste Hautsatz der Thermodynamik lautet in diesem Fall Daraus erhalten wir bei konstantem Volumen de = TdS PdV + µdn. (3.65) ds = 1 T (de µdn). (3.66) Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass E 1 E 2 und N 1 N 2 gilt, wobei die gesamte Energie E = E 1 + E 2 und die gesamte Anzahl der Teilchen N = N 1 + N 2 erhalten bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit die Energie E 1 und die Anzahl von Teilchen N 1 im System 1 vorzufinden Für die Entroie erhalten wir (E 1, N 1 ) Γ 2 (E 2, N 2 ). (3.67) Damit ergibt sich S 2 (E 2, N 2 ) = S 2 (E E 1, N N 1 ) S S 2 (E, N) E 1 E N S 1 N = S 2 (E, N) E 1 T µn 1 T. (3.68) [ (E 1, N 1 ) ex 1 ] k B T (E 1 µn 1 ). (3.69) Dementsrechend ist die Dichtematrix in diesem Fall [ ( ex β H µ ˆN )] ρ = [ ( Tr ex β H µ ˆN )], (3.70) wobei ˆN der Teilchenzahloerator ist. Bose-Einstein-Statistik Nachdem wir die Dichtematrix im kanonischen und im großkanonischen Ensemble bestimmt haben, diskutieren wir, wie sie im Unterraum H S wirken. Wir betrachten hier das sog. ideale Bose-Gas, d.h. ein Ensemble von N Bosonen, welche

15 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 71 miteinander nicht wechselwirken. In diesem Fall kann der Hamiltonoerator des gesamten Systems als Summe von N Hamiltonoeratoren geschrieben werden: H = H (1) + H (2) + + H (N). (3.71) Die Energieniveaus werden mit ε i, i = 1,..., gekennzeichnet. Die Zustandssumme ist wie folgt: [ Z = Tr ex β ( H µ ˆN )] = [ ( < n 1 n ex β H µ ˆN )] n 1 n >. n 1,...,n (3.72) Der Teilchenzahloerator wirkt auf die Besetzungszahlzustände wie folgt: ˆN n 1 n >= i während für den Hamiltonoerator gilt n i n 1 n >, (3.73) H n 1 n >= i ε i n i n 1 n >. (3.74) Wenn wir die obigen Ergebnisse in die Gl. (3.72) einsetzen, erhalten wir [ ( Z = < n 1 n ex β µ n i )] ε i n i n 1 n > n 1,...,n i i = n 1 ex [β (µ n 1 ε 1 n 1 )] n ex [β (µ n ε n )] = i { ex [ β(µ ε i ) ]} n = n=0 } {{ } geometrische Reihe i 1 1 ex [ β(µ ε i ) ]. (3.75) Aus der Zustandssumme ist es möglich, den Erwartungswert des Teilchenzahloerators zu erhalten: < ˆN > = Tr ˆN ρ Tr ˆN [ ( ex β H µ ˆN )] Tr ρ = [ ( Tr ex β H µ ˆN )] = k B T [ ( ˆN)] µ ln Tr ex β H µ T,V { = k B T } µ ln 1 1 ex [ β(µ ε i ) ] = i=1 i 1 ex [ β(ε i µ) ] 1. (3.76)

16 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 72 Da der Erwartungswert von ˆN die Summe der mittleren Besetzungszahlen ñ i für die jeweiligen Niveaus i ist, erhalten wir das wohlbekannte Ergebnis ñ i = 1 ex [ β(ε i µ) ] 1. (3.77) Daraus ist es möglich zu zeigen, dass die Besetzungszahl des tieften Niveaus von freien Bosonen für T 0 im thermodynamischen Limes divergiert. Dies ist die sog. Bose-Einstein-Kondensation. Wir diskutieren sie hier nicht weiter. Dennoch ziegt sie, wie die Quantenmechanik identischer Teilchen zu Phänomenen führt, die radikal anders sind als diejenigen in der klassiche Physik Fermionen und das Ausschlußrinzi. Slater-Determinante. Wir können hier im Grunde genommen das Gleiche wie bei den Bosonen im Abs wiederholen. Dennoch müssen wir darauf achten, dass wir nun mit Teilchen in H A zu tun haben. Für einen gegebenen Zustandsvektor u n 1 1, un 2 2,..., un j j,... wie im bosonischen Fall müssen wir nun den Antisymmetrisierungsoerator anwenden, um den Zustand in den Unterraum H A zu rojizieren. A u n 1 1, u n 2 2,...,u n j j,... = 1 N! ( 1) P u n 1 1, u n 2 2,...,u n j j,.... (3.78) Wir bemerken nun, dass, falls n i 2 für irgendeinen Zustand i ist, dieser Zustand symmetrisch bezüglich einer Transosition von zwei Teilchen in diesem Zustand ist. Dies bedeutet, dass u n 1 1,...,u n i i,... = 1 ] [1 + P αi βi u n 1 1,...,u n i i 2,... (3.79) ist. Jedoch haben wir schon in Abs gesehen, dass P A = A P = ( 1) A. (3.80) Die Identität hat gerade Parität aber eine Transosition hat ungerade Parität, so dass ] A [1 + P αi βi = A A = 0 (3.81) gilt. Dies bedeutet, dass, wenn der Oerator A auf einen Zustand mit n i 2 für irgendeinen Zustand i wirkt, er ihn vernichtet. Diese Tatsache entsricht dem Pauli- Ausschlußrinzi, das besagt, dass zwei Fermionen nicht denselben Zustand besetzen können. Demnach kann im Fall von Fermionen jeder Ein-Teilchen-Zustand höchstens einfach besetzt sein, d.h. n i = 0 oder 1.

17 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 73 Um die Norm des Zustands zu erhalten, können wir die Rechung in (3.39) wiederholen, wobei n i = 0 oder 1 sein kann. Damit erhalten wir ψ A = N! A u n 1 1, u n 2 2,..., u n j j,.... (3.82) Eine total antisymmetrische Wellenfunktion kann ausgehend von Ein-Teilchen-Zuständen in der Form einer sog. Slater-Determinante erhalten werden. Um dies zu sehen, schreiben wir ψ A > so um, dass wir exlizit die Ein-Teilchen-Zustände, welche besetzt sind, sehen können: ψ A > = N! A u (1) 1, u (2) 2 N > = 1 N! ( 1) P u (1) 1 N!, u(2) 2,...,u(N) = = N > 1 ε i1 i 2 i N u (i 1) 1, u (i 2) 2,...,u (i N) N > N! u (i 1) 1 > u (i 2) 1 > u (i N) 1 > 1 N! u (i 1) 2 > u (i 2) 2 > u (i N) 2 >.. u (i 1) N > u(i 2) N > u(i N) N >.. (3.83) In der dritten Zeile oben haben wir das Levi-Civita-Symbol in N Dimensionen eingeführt. Dabei wird über wiederholte Indizes summiert. Das Levi-Civita-Symbol sorgt dafür, dass das richtige Vorzeichen der Parität der Permutation entsrechend vorkommt. Dieser Ausdruck entsricht der Determinante einer Matrix u (j) i >. Durch die Slater-Determinante wird das Ausschlußrinzi exlizit berücksichtigt, da eine Determinante verschwindet, falls zwei Salten oder Reihen gleich sind. Die Besetzungszahlzustände können in derselben Art und Weise erhalten werden, wie sie für Bosonen im Abs eingeführt wurden. Wir brauchen nur zu berücksichtigen, dass im Fall von Fermionen die Besetzungszahlen nur die Werte n i = 0, 1 annehmen können. Ohne die Schritte, die wir im Fall von Bosonen gemacht haben, zu wiederholen, bemerken wir, dass die Besetzungszahlzustände wie folgt erhalten werden können. n 1,...,n i,... = ca u n 1 1,...,un i i,..., (3.84) wobei die unten stehenden Eigenschaften gelten. i) Skalarrodukt. n 1,...,n i,... n 1,...,n i,... 0, (3.85) nur dann, wenn n i = n i für i = 1, 2,... mit n i = 0, 1.

18 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 74 ii) Normierung. Wie wir in (3.82) gesehen haben, ist die Normierungskonstante c durch gegeben. iii) Basis. c = N! (3.86) Aus denselben Gründen wie im Abs bilden die Zustände n 1,...,n i,... eine Basis von H A. Genauso wie im bosonischen Fall [Gl. (3.41)] kann ein total antisymmetrischer Zustand als eine lineare Überlagerung von Elementen der Basis in H ausgedrückt werden, da H A H. ψ A > = A ψ A >= a i1,...,i N A u (1) i 1,...u (N) i N > i 1,...,i N = 1 N! i 1,...,i N a i1,...,i N ǫ P u (1) i 1,...u (N) i N >, (3.87) wobei P die Teilchen ermutiert. Diese Tatsache wird im Folgenden durch die Notation unten exlizit zum Ausdruck gebracht. P P [(1),...,(N)]. (3.88) Wegen des Pauli-Ausschlußrinzis kann die Summe über Indizes i 1,...,i N nur Terme beinhalten, bei denen alle Indizes von i 1 bis i N verschieden sind. Daraus folgt, dass, wenn wir, wie es im Fall der Bosonen gemacht wurde, von einer Summe über Zustände zu einer Summe über Besetzungszahlen übergehen,, (3.89) i 1,...,i N = n 1,...,n j,... P i n i =N i 1,...,i N (n 1,...,n j,...) die zweite Summe oben, welche für eine gegebene Verteilung der Besetzungszahlen durchgeführt wird, gleichbedeutend zu einer Permutation der Indizes i i bis i N ist: = P (i 1,...,i N ). (3.90) i 1,...,i N (n 1,...,n j,...) Dann erhalten wir für (3.87) ψ A > = 1 N! n 1,...,n j,... P i n i =N (n 1,...,n j,...) (n 1,...,n j,...) P (i 1,...,i N ) a i1,...,i N ǫ P [(1),...,(N)] u (1) i 1,...u (N) i N >. (3.91)

19 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 75 Da die Permutationen eine Grue bilden, können wir sie wie folgt zerlegen: Weiterhin gilt P [(1),..., (N)] = P [(1),..., (N)] P 1 [(1),...,(N)] P [(1),..., (N)] = P [(1),..., (N)] P [(1),..., (N)]. (3.92) ǫ = ǫ ǫ. (3.93) Mit den obigen Umformungen ergibt sich P (i 1,..., i N ) a i1,...,i N ǫ P [(1),..., (N)] u (1) i 1,...u (N) i N > = P (i 1,...,i N ) a i1,...,i N ǫ P [(1),...,(N)] ǫ P [(1),..., (N)] u (1) i 1,...u (N) i N >. (3.94) Nun bemerken wir, dass, falls wir eine Permutation der Zustände gegeben durch die Indizes i 1,...,i N durchführen und dieselbe Permutation für die Teilchen vorgenommen wird, der Zustandsvektor u (1) i 1,...u (N) i N > sich nicht ändert. Daraus folgt, dass wir die Summe über Permutationen und im obigen Ausdruck unabhängig voneinander betrachten können, d.h. [ ] (3.94) = P (i 1,..., i N ) a i1,...,i N ǫ [ ] ǫ P [(1),...,(N)] u (1) i 1,...u (N) i N >. (3.95) Der erste Term auf der rechten Seite der obigen Gleichung ist Null, falls die Koeffizienten a i1,...,i N symmetrisch bezüglich Permutationen sind. Dies bedeutet, dass sie antisymmetrisch bezüglich Transositionen sein müssen. Da jede Permutation als Produkt von Transositionen ausgedrückt werden kann, müssen die Koeffizienten a i1,...,i N die Parität der Permutation haben, d.h. P (i 1,...,i N ) a i1,...,i N = ǫ a i1,...,i N. (3.96) Daraus erhalten wir ǫ P (i 1,..., i N ) a i1,...,i N = N! a i1,...,i N N! cn1,...,n j,.... (3.97)

20 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 76 Mit dem obigen Ergebnis und (3.84) haben wir schließlich ψ A > = c n1,...,n j,... n 1,...,n j, >, (3.98) n 1,...,n j,... wobei n 1,...,n j,... c n1,...,n j,... 2 = 1. (3.99) Fermi-Dirac-Statistik Die Argumente, welche im Abs zur Dichtematrix (3.63) für das kanonische Ensemble und zu (3.70) für das großkanonische Ensemble geführt haben, waren allgemeiner Natur und gelten auch im Fall der Fermionen. Der Allgemeinheit halber betrachten wir die Zustandssumme im großkanonischen Ensemble. Wie im Abs betrachten wir ein System nichtwechselwirkender Teilchen, dass in diesem Fall das ideale Fermi-Gas ist. [ Z = Tr ex β ( H µ ˆN )] = < n 1 n ex n 1,...,n [ ( = < n 1 n ex β µ n 1,...,n i 1 { = ex [ β(µ ε i ) ]} n = i n=0 [ ( β H µ ˆN )] n 1 n > i n i n 1 n > i { 1 + ex [ β(µ ε i ) ]}. (3.100) ε i n i )] Aus der Zustandssumme können wir wie im Fall der Bosonen den Erwartungswert des Teilchenzahloerators erhalten: ( < ˆN > = k B T µ ln { 1 + ex [ β(µ ε i ) ]}) = k B T i = i Daraus resultiert die Fermi-Dirac-Verteilung. ñ i = i ( µ ln 1 + ex [ β(µ ε i ) ]) ex [ β(µ ε i ) ]. (3.101) ex [ β(µ ε i ) ]. (3.102)

21 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 77 Im Limes T 0 (d.h. β ) ist einfach zu sehen, dass ñ i = { 1 for εi < µ 0 for ε i > µ (3.103) folgt. Dementsrechend ist µ(t = 0) = E F, wobei E F die Fermi-Energie ist, d.h. die Energie des höchsten besetzten Zustands. 3.3 Die Schrödinger-Gleichung für N identische Teilchen. Nachdem wir die Struktur der Zustände für N identische quantenmechanische Teilchen diskutiert haben, wollen wir den Hamilton-Oerator und die Schrödinger- Gleichung diskutieren, um zu sehen, wie der gesamte Formalismus im Fall vieler Teilchen arbeitet. Wir betrachten einen Hamilton-Oerator in einer allgemeinen Gestalt mit einem kinetischen Anteil und einem Wechselwirkungsterm, der der Einfachheit halber aarweise Wechselwirkungen beinhaltet. H = N T i i=1 N V ij. (3.104) i,j=1 i j Die Schrödinger-Gleichung sieht folgendermaßen aus i t ψ 1,..., ψ N, t >= H ψ 1,...,ψ N, t >. (3.105) Um eine Lösung zu erhalten, verfahren wir wie in den Abs und Zuerst nehmen wir Ein-Teilchen-Zustände u i >, welche eine vollständige Basis von Ein- Teilchen-Zuständen { u i >} bilden. Eine Basis im Hilbertraum von N Teilchen wird mit Produktzuständen gebildet. Da diese N-Teilchen-Zustände eine Basis bilden, sind sie zeitunabhängig. Die Lösung der Schrödinger-Gleichung kann durch eine Linearkombination solcher Zustände angegeben werden ψ 1,...,ψ N, t >= a (α 1,...,, t) u (1) α 1,..., u (N) >, (3.106) α 1,..., wobei die Zeitabhängigkeit in den Koeffizienten der Entwicklung beinhaltet ist. Der nächste Schritt besteht darin, zwischen Bosonen und Fermionen zu unterscheiden, d.h. je nach Art der Teilchen sollen die N-Teilchen-Zustände entweder auf H S oder auf H A rojiziert werden. Wir betrachten zuerst den bosonischen Fall, da wir gesehen haben, dass dieselben Schritte im Fall von Fermionen unternommen werden können, wobei allerdings das Pauli-Ausschlußrinzi berücksichtigt werden muß. Selbstverständlich muß man auch auf die notwendigen Vorzeichenänderungen achten.

22 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/ Bosonen Im Fall von Bosonen wenden wir den total symmetrischen Projektor S an: S ψ 1,...,ψ N, t = a (α 1,...,, t) S u (1) α 1 α 1,..., = c n1,...,n j,...(t) n 1,...,n j,..., (3.107) n 1,...,n j,... wobei für die zweite Gleichung (3.50) benutzt wurde. Wie wir in Gl. (3.49) gesehen haben, gilt N! c n1,...,n j,...(t) = n 1! n j! a (α 1,...,, t). (3.108) Nun können wir den obigen Zustand in die Schrödinger-Gleichung (3.105) einsetzen. Dabei betrachten wir zuerst die linke Seite der Gleichung, d.h. die Zeitableitung. i t S ψ 1,...,ψ N, t = i t c n 1,...,n j,...(t) n 1,...,n j,....(3.109) n 1,...,n j,... Als nächstes multilizieren wir von links mit < u (1) α 1,..., u (N), i < u (1) α 1,...,u α (N) N t S ψ 1,...,ψ N, t > = i t c n 1,...,n j,...(t) u (1) α 1 n 1,...,n j,.... (3.110) n 1,...,n j,... Wegen der Orthogonalität der Ein-Teilchen-Zustände bleiben nur solche N-Teilchen- Zustände, bei denen dieselbe Anzahl von Teilchen in den jeweiligen Ein-Teilchen- Zuständen sowohl in n 1,...,n j,... als auch in u (1) α 1 vorhanden ist. Dies bedeutet, dass nur ein Term in der Summe übrig bleibt. Der Überla gibt nach Gl. (3.43) u (1) α 1,...,u α (N) N n 1,...,n j,... N! 1 = j=1 n j! N! = j=1 n j! N! u (1) α 1 P u (1) α 1 }{{} = Q j=1 n j!, (3.111) wobei j=1 n j! durch die Konfiguration von u (1) α 1 > bestimmt wird. Schließlich erhalten wir i < u (1) α 1 t S ψ 1,...,ψ N, t >= j=1 n j! i N! t c n 1,...,n j,...(t).(3.112)

23 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 79 Nun betrachten wir den kinetischen Anteil. N T i S ψ 1,...,ψ N, t i=1 = N i=1 T i n 1,...,n j,... Wiederum multilizieren wir von links mit u (1) α 1 : u (1) α 1 = n 1,...,n j,... N T i S ψ 1,...,ψ N, t i=1 c n1,...,n j,... (t) u (1) α 1 c n1,...,n j,... (t) n 1,..., n j,.... (3.113) N T i n 1,...,n j,.... (3.114) Um die Matrixelemente für den Oerator T i zu erhalten, verwenden wir nochmals (3.43) u (1) α 1,..., u (N) = N! j=1 n j! N T i n 1,...,n j,... i=1 1 N! i=1 i=1 N u (1) α 1 T i P u (1) β 1 β N, (3.115) wobei wir Indizes β eingeführt haben, welche i.a. verschieden von den Indizes α sind. Jedoch müssen sie mit der sezifischen Konfiguration von n 1,..., n j,... verträglich sein. Da T i ein Ein-Teilchen-Oerator ist, der auf das Teilchen i wirkt, lässt er alle anderen Teilchen unberührt. Dies bedeutet, dass alle Niveaus β j, in denen das Teilchen i nicht vorhanden ist, dieselbe Anzahl von Teilchen wie in den Niveaus α j, j i haben müssen. Daraus resultiert: i) Die Anzahl von Teilchen in Niveaus verschieden von α i und β i in der Summe über n 1,...,n j,... in Gl. (3.114) ist auf diejenige Anzahl beschränkt, die vom Zustand u (1) α 1,...,u α (N) N > bestimmt wird. ii) Die Summe über Permutationen in (3.115) gibt einen Faktor ( ) n βl! (n αi 1)! (n βi 1)!, (3.116) β l β i,α i wobei wir berücksichtigt haben, dass es (n αi 1) Teilchen im Niveau α i und (n βi 1) im Niveau β i gibt, welche unberührt vom Oerator T i bleiben.

24 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 80 Auf der anderen Seite haben wir i.a. Matrixelemente der Gestalt < u (i) α i T i u (i) P(β i ) >, (3.117) wobei P(β i ) den Zustand kennzeichnet, zu dem das Teilchen i nach der Permutation P geht. Da die Teilchen ununterscheidbar sind, tritt dasselbe Matrixelement für alle Teilchen im Niveau β i auf. Dies gibt einen weiteren Faktor n βi. Unter Berücksichtigung dieses Faktors können wir die Summe über Permutationen auf eine Summe über die Niveaus β i, welche durch die Permutationen erreicht werden, umwandeln. Obwohl es i.a. viel mehr Niveaus als diejenigen gibt, die durch Permutationen erreicht werden können, können wir die Summe auf alle möglichen Niveaus ausdehnen, solange wir den Faktor n βi berücksichtigen. Wir können die obige Diskussion zusammenfassen, indem wir (3.114) mit den entsrechenden Änderungen umschreiben: (3.114) = N! 1 β j=1 n j! N! c n 1,...,n j,... (t)n β! i β l α i n βl! (n αi 1)! < u (i) α i T i u β >, (3.118) wobei die Summe über n 1,...,n j,... nicht mehr vorhanden ist, da die Besetzungszahlen n 1,...,n j,... festgelegt wurden. Dennoch müssen wir noch die Werte, die sie annehmen diskutieren. Da der Oerator T i einen Zustand u (1) α 1, bei dem das Teilchen i im Zustand u α (i) i ist, mit einem Zustand u (1) β 1,..., u (N) Teilchen i im Zustand u (i) β β N, bei dem das ist, verbindet, muß der Zustand u(1) β 1,..., u (N) β N n β + 1 Teilchen im Niveau β haben, falls der Zustand u (1) α 1 n β Teilchen in diesem Niveau hat. Dementsrechend muß der Zustand u (1) β 1 β N n αi 1 Teilchen im Niveau α i haben. Darüberhinaus können wir, da die Teilchen ununterscheidbar sind, von einer Summe über Teilchen i zu einer Summe über Niveaus α übergehen: i < u (i) α i T i u β > α < α T β > n α, (3.119) wobei wir die Anzahl der Teilchen n α in jedem Niveau α berücksichtigt haben. Bevor wir zum Endergebnis kommen, müssen wir zwei Fälle berücksichtigen. Bisher haben wir angenommen, dass i.a. die Zustände α > und β > verschieden sind. Es könnte aber der Fall eintreten, in dem der Oerator T nichtverschwindende Matrixelemente für α >= β > hat. In diesem Fall hat der Zustand u (1) β 1 β N Anzahl von Teilchen im Zustand α > wie der Zustand u (1) α 1 > dieselbe >. Wenn wir

25 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 81 dies berücksichtigen, erhalten wir n1! n α! (3.118) = α N! c n1,...,n α,... (t) < α T α > n α + n1! (n α 1)! (n β + 1)! c n1,...,n N! α 1,...,n β +1,... (t) α =β < α T β > n α. (3.120) Bevor wir den Wechselwirkungsterm diskutieren, betrachten wir die Schrödinger- Gleichung mit dem kinetischen Term allein. Auf der einen Seite haben wir (3.112), wo die Besetzungszahlen dieselben wie in u (1) α 1 > sind. Auf der anderen Seite haben wir in (3.120) Besetzungszahlen, die sich um eins in den Niveaus α und β unterscheiden. Dies führt zu i t c n 1,...(t) = α < α T α > n α c n1,...,n α,... (t) + α =β < α T β > n α (n β + 1) c n1,...,n α 1,...,n β +1,... (t). (3.121) Wir sehen, dass wir schon im nichtwechselwirkenden Fall einen Satz von gekoelten Differentialgleichungen mit einer im Prinzi unendlichen Anzahl von Gleichungen erhalten. Dies zeigt, dass die Behandlung eines Systems vieler Teilchen in erster Quantisierung sehr komliziert werden kann. Nun betrachten wir den Wechselwirkungsanteil. 1 2 N V ij S ψ 1,...,ψ N, t i,j=1 i j = 1 2 N i,j=1 i j V ij n 1,...,n j,... c n1,...,n j,... (t) n 1,...,n j,.... (3.122)

26 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 82 Wiederum multilizieren wir die Gleichung von links mit < u (1) α 1, N 1 2 i,j=1 i j = 1 2 u (1) α 1 V ij S ψ 1,...,ψ N, t n 1,...,n j,... = 1 2 N i,j=1 i j n 1,...,n j,... c n1,...,n j,... (t) c n1,...,n j,... (t) N! j=1 n j! 1 N! N i,j=1 i j u (1) α 1 V ij n 1,...,n j,... u (1) α 1 V ij P u (1) β 1 β N. (3.123) Dieselben Argumente wie für die kinetische Energie können hier wiederholt werden. Jedoch müssen wir die Tatsache berücksichtigen, dass der Wechselwirkungsterm einen Zwei-Teilchen-Oerator beinhaltet, so dass zwei Zustände betroffen sind. Die Matrixelemente, die wir betrachten müssen, haben die Gestalt < u (i) α i u (j) α j V ij u (i) β i u (j) β j >. (3.124) Dies bedeutet, dass der Zustand u (1) β 1 β N i.a. n αi 1, n αj 1, n βi + 1, und n βj +1 Teilchen hat, falls der Zustand u (1) α 1 n αi, n αj, n βi, and n βj Teilchen in den entsrechenden Zuständen hat. Wie im Fall der Ein-Teilchen-Oeratoren gehen wir von einer Summe über Teilchen über zu einer Summe über Zustände. Dennoch müssen wir berücksichtigen, dass i j ist, so dass wir unterscheiden müssen, ob die zwei Teilchen im selben Zustand sind oder nicht. i) Teilchen in verschiedenen Zuständen. Da wir zwei verschiedene Zustände haben, ist i j. < u α (i) i u (j) α j n α n α < αα. (3.125) α =α i,j=1 i j ii) Teilchen im selben Zustand. Da i j sein muß, gibt es n α Möglichkeiten für ein Teilchen, während es nur n α 1 Möglichkeiten für das Andere gibt. i,j=1 i j < u (i) α i u (j) α j α n α (n α 1) < αα. (3.126) Unter Berücksichtigung der obigen Diskussion erhalten wir (3.123) 1 j=1 n j! n α (n α δ αα ) < αα V ββ > 2 N! α,α β,β c n1,...,n α 1,...,n β +1,...,n α 1,...,n β +1,.... (3.127)

27 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 83 Wie bei der kinetischen Energie müssten wir die verschiedenen Fälle mit α = β usw. betrachten. Es gibt insgesamt 15 verschiedene Möglichkeiten. Sie entsrechen dem Fall mit allen Indizes verschieden voneinander (ein Fall), zwei gleiche Indizes und alle anderen verschieden (6 Fälle), aarweise gleiche Indizes aber unteschiedliche Paare (drei Fälle), drei Indizes gleich (4 Fälle) und alle gleich (ein Fall). Wir diskutieren hier zwei dieser Fälle, um exemlarisch zu sehen, welche Faktoren dabei entstehen. i) α α, α β, α β, α β, α β, β β. In diesem Fall haben wir einen Faktor n α n α wie in Gl. (3.125) diskutiert. Darüberhinaus müssen wir den Normierungsfaktor (n α 1)! (n α 1)! (n β + 1)! ( n β + 1)! (3.128) berücksichtigen, so dass der Faktor ( (n n α n α n β + 1) + 1) β (3.129) nach gegenseitiger Aufhebung der Normierungsfaktoren auf beiden Seiten der Schrödinger-Gleichung entsteht. ii) α = α, α β, α β, β β. In diesem Fall ergibt sich der Faktor n α (n α 1) aus (3.125), da nun zwei Teilchen zum Niveau α aus den Niveaus β und β hinzukommen. Mit Berücksichtigung der Normierungsfaktoren erhalten wir (n α 2)! (n β + 1)! ( n β + 1)!. (3.130) Nach gegenseitiger Aufhebung der Normierungsfaktoren auf beiden Seiten der Schrödinger-Gleichung erhalten wir den folgenden Faktor ( )( (n n α n α 1 n β + 1) + 1) β (3.131) für solche Terme.

28 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 84 Nach Ermittlung aller Terme erhält die Schrödinger-Gleichung die folgende Gestalt: i t c n 1,...(t) = α < α T α > n α c n1,...,n α,... (t) + α =β < α T β > n α (n β + 1) c n1,...,n α 1,...,n β +1,... (t) + 1 < αα V ββ > 2 α =α β β ( (n n α n α n β + 1) β + 1) c n1,...,n α 1,...,n β +1,...,n α 1,...,n β +1,...(t) + 1 < αα V ββ > 2 α=α β β ( )( (n n α n α 1 n β + 1) β + 1) c n1,...,n α 2,...,n β +1,...,n β +1,...(t) + 13 weitere Terme. (3.132) Somit sehen wir, dass die Lösung des Vielteilchenroblems in erster Quantisierung wenig raktikabel erscheint Fermionen Ein allgemeiner fermionischer Zustand kann, wie wir schon in (3.87) gesehen haben, als Überlagerung von Besetzungszahlzuständen ausgedrückt werden: A ψ 1,...,ψ N, t > = c n1,...,n j,...(t) n 1,...,n j,.... (3.133) n 1,...,n j,... Wie im bosonischen Fall multilizieren wir die Schrödinger-Gleichung von links mit dem Zustand < u (1) α 1,..., u α (N) N und berücksichtigen das Pauli-Ausschlußrinzi, das nur die Besetzungszahlen n i = 0, 1 erlaubt. Damit erhalten wir für die Zeitableitung i < u (1) α 1,...,u α (N) N 1 t A ψ 1,...,ψ N, t >= N! i t c n 1,...,n j,...(t). (3.134) Für die Behandlung der kinetischen Energie und des Wechselwirkungsterms müssen wir im Fall der Fermionen die Tatsache berücksichtigen, dass Phasenfaktoren bei der Permutationen entstehen. Um diese Faktoren zu bestimmen, geben wir eine Anordnung der Niveaus für < u (1) α 1 vor, nämlich α 1 < α 2 < <. (3.135)

29 Prof. Dr. A. Muramatsu Fortgeschrittene Quantentheorie WS 2011/12 85 Mit der angenommenen Anordnung erhalten wir analog zum bosonischen Fall (3.114) u (1) α 1 = n 1,...,n j,... N T i A ψ 1,...,ψ N, t i=1 c n1,...,n j,... (t) u (1) α 1 Die Matrixelemente haben nun die folgende Gestalt u (1) α 1 = N T i n 1,...,n j,... i=1 1 N N! i=1 N T i n 1,...,n j,.... (3.136) i=1 ( 1) < u (1) α 1 T i P u (1) β 1 β N >. (3.137) Wir benutzen nun die Tatsache, dass die Niveaus wie oben diskutiert angeordnet sind, um die Phasenfaktoren in der Gl. (3.137) zu bestimmen. Dabei erinnern wir daran, dass der Oerator für die kinetische Energie ein Ein-Teilchen-Oerator ist, der den Zustand α i mit dem Zustand β i verbindet. Es gibt zwei Fälle, die berücksichtigt werden müssen. i) β i < α i. In diesem Fall ist die Anzahl der Transositionen durch die Anzahl der besetzten Zustände zwischen β i und α i gegeben, so dass ii) β i > α i. ( 1) = ( 1) n β i +1+n βi +2+ +n αi 1. (3.138) Hier müssen wir die Anzahl der zwischen α i und β i besetzten Zustände zählen: ( 1) = ( 1) n α i +1+n αi +2+ +n βi 1. (3.139) Die restlichen Schritte für die Behandlung der kinetischen Energie verlaufen wie im Fall der Bosonen, so dass wir mit Hilfe von (3.137) und unter Berücksichtigung der Phasenfaktoren wie oben diskutiert schließlich 1 (3.136) = ( 1) n α+1+n α+2 + +n β 1 N! α,β < α T β > c n1,...,n α 1,...,n β +1,... (t) (3.140) erhalten, wobei die Phasenfaktoren so verstanden werden, dass sie die Anzahl der besetzten Zustände zwischen α und β wie in i) bzw. ii) beinhalten.

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