1.1 Welche Auswirkung könnte die Hypothekenkrise in den USA auf die österreichischen Banken haben?
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- Silke Günther
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1 1 Zusatzanalysen Mag. a Christina Wieser AK Wien - Abteilung Betriebswirtschaft Bei der Studienpräsentation in Lutzmannsburg sind einige Fragen aufgetaucht, die im Zuge dieser Zusatzanalyse beantwortet werden. Dabei wird auf die gebundene Bankenstudie sowie auf Informationen aus den Konzerngeschäftsberichten Bezug genommen. 1.1 Welche Auswirkung könnte die Hypothekenkrise in den USA auf die österreichischen Banken haben? Für eine möglichst umfassende Einschätzung der Hypothekenkrise und ihre Auswirkungen werden im folgenden Expertenmeinungen von Wirtschaftsforschern, Bankern und Analysten gesammelt: WIFO-Finanzmarktexperte Franz Hahn meint in einem Telefon-Interview vom : Nach unserer Einschätzung wird sich die Krise am US-Immobilienmarkt mit großer Wahrscheinlichkeit sehr gering bis nicht messbar auf den österreichischen Kreditsektor auswirken. Grund dafür ist, dass die heimischen Großbanken kaum am US-Immobilienmarkt engagiert sind, deshalb kämen Auswirkungen wie in Deutschland oder der Schweiz, deren Banken sich gute Ertragschancen am US- Immobilienmarkt ausgerechnet haben, für Hahn sehr überraschend. Das Ergebnis der ersten drei Quartale belegte für Erste-Bank-Chef Andreas Treichl, "dass wir als Gruppe sehr gut unterwegs sind." Angesichts der Turbulenzen an den Finanz- und Kreditmärkten sei man auf das erzielte operative Ergebnis "besonders stolz." (APA-Meldung vom ) In einer weiteren APA-Meldung vom meint Treichl weiter: Es werde wohl zu einer Bereinigung am Markt kommen. Insofern sei es eine gesunde Krise sofern sie nicht auf die Realwirtschaft durchschlage. Die Unsicherheit bleibt uns hundertprozentig noch in den nächsten drei Quartalen erhalten, prognostiziert der Erste-Bank-Chef. Uni-Credit Chef Alessandro Profumo wiederum ließ keinen Zweifel daran, dass er seine Bank nicht als Opfer der US-Immobilienkrise sieht. Das Engagement im Geschäft mit schwach besicherten US- Hypotheken ( Subprime ), das jetzt in Verruf gekommen ist, sei unerheblich. Branchenexperten sprachen insgesamt von guten Zahlen der UniCredit-Gruppe. Es gebe keine Alarmsignale, sagte ein Analyst. (APA-Meldung vom ) Die Hypothekenkrise "wird unsere Ergebnisse im Treasury und im Investmentbanking ein wenig dämpfen", sagte RZB Treasury-Vorstand Patrick Butler in Wien. "Diese Ergebnisreduktion ist aber eine Art stille Reserve." Am Ende des Tages würden alle diese Gelder zurück in die Bilanz fließen. Die RZB selbst habe nur 24 Mio. Euro in Hypotheken mit niedriger Bonität (Subprime) veranlagt. "Und auch da glauben wir nicht, dass wir Geld verlieren", meinte Butler. "Wir sind sehr gut durch diese Umstände gekommen", so der Vorstand. (APA-Meldung vom ) 1.2 Welche Trends zeichnen sich auf Sektorebene im 1. Halbjahr 2007 ab? Die folgenden Tabellen zeigen die Ertragslage der Sektoren 1 für das 1. Halbjahr: Was besonders auffällt ist die starke Zunahme beim Betriebsergebnis vor allem bei Aktienbanken, Raiffeisen und den Sparkassen (vgl. auch: Studie S ). 1 Bei dem Sektor Volksbanken ist die Übernahme der Investkredit durch die ÖVAG zu beachten. 1
2 1.2.1 Betriebsergebnis nach Sektoren In Mio HJ HJ 06/07 Aktienbanken , ,4 Sparkassen , ,2 Landeshypothekenbanken , ,2 Raiffeisen , ,2 Volksbanken , ,0 Bausparkassen 64 +1, ,3 Sonderbanken , ,9 Globalsektor , , Betriebserträge nach Sektoren In Prozent 1. Halbjahr 2006/2007 Aktienbanken +8,3 +6,6 Sparkassen +1,4 +4,2 Landeshypothekenbanken +10,6-4,7 Raiffeisen +4,9 +9,2 Volksbanken +31,2 +23,1 Bausparkassen -0,4 +1,9 Sonderbanken -6,4-4,8 Globalsektor +5,8 +5, Betriebsaufwendungen nach Sektoren In Prozent 1. Halbjahr 2006/2007 Aktienbanken +11,4-0,2 Sparkassen +4,5 +1,7 Landeshypothekenbanken +11,8-4,7 Raiffeisen +4,6 +9,2 Volksbanken +15,3 +13,9 Bausparkassen -0,9 +5,4 Sonderbanken -0,9-0,4 Globalsektor +7,3 +2,5 2
3 1.3 Wie geht es den Sektoren ohne ihren Spitzeninstituten? In folgenden Tabellen werden ausgewählte Kennzahlen der einzelnen Sektoren sowie eine Berechnung ohne dem jeweiligen Spitzeninstitut gegenübergestellt, diese Berechnung war allerdings nur im Jahresvergleich möglich, da für das 1. Halbjahr 2007 kein verlässliches Datenmaterial zur Verfügung steht. Tabelle: Sparkassen 1. HJ 2007 (Cost-Income-Ratio) 59,79 61,61 59,69 Personalaufwand zu Betriebserträge 36,03 38,39 36,31 Sachaufwand zu Betriebserträge 17,26 17,09 18,13 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 40,21 38,39 40,31 Tabelle: Sparkassen ohne Erste Bank (Cost-Income-Ratio) Personalaufwand zu Betriebserträge 65,83 40,63 66,19 41,81 Quelle: Österreichische Nationalbank, eigene Berechnungen Sachaufwand zu Betriebserträge 17,47 16,94 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 34,17 33,82 Das Betriebsergebnis gemessen an den Betriebserträgen nimmt im Sektor Sparkassen im Jahresvergleich um knapp 2% ab, ohne der Erste Bank liegt es um 5% unter dem Sektorergebnis, im Vergleich zum Vorjahr gab es eine leichte Verschlechterung um 1%. Tabelle: Volksbanken 1. HJ 2007 (Cost-Income-Ratio) 64,81 56,99 60,23 Personalaufwand zu Betriebserträge 35,21 30,70 34,57 Sachaufwand zu Betriebserträge 19,87 18,46 19,17 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 35,19 43,01 39,77 Tabelle: Volksbanken ohne ÖVAG (Cost-Income-Ratio) 67,64 61,93 Personalaufwand zu Betriebserträge 39,25 34,89 Sachaufwand zu Betriebserträge 18,97 17,17 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 32,42 38,07 Beim Sektor Volksbanken steigt das Betriebsergebnis zu den Betriebserträgen um fast 8% auf 43%, auch ohne der ÖVAG gibt es eine Steigerung von fast 6% auf knapp 38% im Vergleich zu
4 Tabelle: Raiffeisen 1. HJ 2007 (Cost-Income-Ratio) 61,68 61,53 58,02 Personalaufwand zu Betriebserträge 33,56 33,68 32,47 Sachaufwand zu Betriebserträge 21,16 22,11 20,39 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 38,32 38,47 41,98 Tabelle: Raiffeisen ohne RZB (Cost-Income-Ratio) 63,12 64,41 Personalaufwand zu Betriebserträge 34,52 35,89 Sachaufwand zu Betriebserträge 21,46 22,87 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 36,88 35,59 Beim Raiffeisensektor bleibt das Betriebsergebnis zu den Betriebserträgen im Jahresvergleich am selben Niveau bei 38%, der Wert ohne RZB liegt mit 36% nur knapp darunter und verschlechtert sich leicht. 1.4 Wie hoch ist der ROE der TOP-3 Banken? Unsicherheit gab es über die Höhe des ROE (Return on Equity) von Erste Bank, Bank-Austria sowie der Raiffeisen Zentralbank in Österreich (vgl. auch Studie, S. 27ff): Die Basis für diese Daten der Spitzeninstitute lieferte die jeweilige Berichterstattung der Konzerngeschäftsberichte für das Marktsegment Österreich. Hier nochmals die Quellenangaben zur Marktberichterstattung für Österreich 2 dazu: 1) Konzerngeschäftsbericht Erste Bank 2006 (S. 135) 2) Konzergeschäftsbericht Bank Austria 2006 (S. 102) 3) Konzerngeschäftsbericht RZB 2006 (S. 34) 1.5 Überarbeitete Tabellen für den Sparkassensektor Tabelle 20: Sparkassen In Prozent HJ 2007 (Cost-Income-Ratio) 63,44 59,79 61,61 59,69 Personalaufwand zu Betriebserträge 36,20 36,03 38,39 36,31 Sachaufwand zu Betriebserträge 17,88 17,26 17,09 18,13 Betriebsergebnis zu Betriebserträge 36,56 40,21 38,39 40,31 2 Der ROE wird bei der Segmentberichterstattung auf Basis des Konzernjahresüberschuss berechnet 4
5 Tabelle 26: Rentabilität der einzelnen Sektoren ( ) Zinsenspannspanne Provisions- Zinsenspanne In Prozent ROE ROE Provisionsspanne Aktienbanken 7,22 1,01 0,64 22,97 1,03 0,72 Sparkassen 8,29 1,00 0,58 6,06 0,95 0,53 Landeshypothekenbanken 6,89 0,78 0,19 5,74 0,58 0,20 Raiffeisen 8,98 1,09 0,49 6,27 1,00 0,48 Volksbanken 6,36 1,20 0,58 7,41 0,96 0,41 Bausparkassen 5,33 1,12 0,17 5,97 1,09 0,18 Sonderbanken 17,05 0,61 0,69 14,75 0,34 0,68 Tabelle 30: Betriebsaufwand/Mitarbeiter in Euro Aktienbanken ,3 Sparkassen ,7 Landeshypothekenbanken ,5 Raiffeisen ,8 Volksbanken ,9 Bausparkassen ,1 Sonderbanken ,02 Tabelle 32: Betriebsergebnis/Mitarbeiter in Euro Aktienbanken ,5 Sparkassen ,1 Landeshypothekenbanken ,7 Raiffeisen ,5 Volksbanken ,5 Bausparkassen ,8 Sonderbanken ,2 5
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