Depression im Kontext Rehabilitation. Prim. Dr. Christiane Handl
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- Andrea Auttenberg
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1 Depression im Kontext Rehabilitation Prim. Dr. Christiane Handl
2 Diagnosen im Lebens.Resort Ottenschlag 0,1% 0,8% 2,1% 40,3% 56,6% F2 F3 F4 F5 F6
3 Diagnosen F3 aufgeschlüsselt 1,5% 9,4% 54,0% 35,1% F31 F32 F33 F34
4 Anteil Diagnose Depression im Lebens.Resort Ottenschlag F32 unipolare Episode F33 rezidivierende Episoden F31 bipolar affektive Störung F43.2 mit leichterem Ausmaß
5 Zuweisungen Niedergelassener Bereich: Allg.med., FA Früherfassungsfall Rehageld Anschlussheilverfahren Wesentliches Kriterium: drohende oder bereits eingetretene Gefährdung der Erwerbsfähigkeit
6 Was erwartet die Patienten? 6-wöchiger Aufenthalt: Entlastung, Trennung etc. Struktur versus Strukturverlust im Vorfeld Miteinander: Gruppengeschehen Vielfalt an therapeutischen Zugängen
7 Therapien Gruppentherapeutischer Schwerpunkt: rasches Erkennen von Mustern Umgang mit Verletzlichkeit und Kränkung Austausch/Stärkung/Zusammenhalt/Rückmeldungen Bearbeitung häufiger Themen: Burnout, Mobbing, Achtsamkeitstraining Grenzen bei depressiven Patienten: Mangelnde Abgrenzungsfähigkeit ( Dünnhäutigkeit ), Kognition, Unruhe, Morgentief
8 Therapien Kreativtherapien: Musiktherapie, Maltherapie, Ergotherapie (Werkstatt) (Wieder-)finden von Ressourcen unmittelbarer Zugang Leistungsthema/Ansprüche Verausgabungstendenzen Grenzen bei depressiven Patienten: Lärmempfindlichkeit, Versagensängste
9 Therapien Ergotherapie Förderung der Kognition Aufbau von Aktivität Erfolgserlebnisse Alltagsstrukturierung und Freizeitkompetenz Erlernen von Pausen Grenzen bei depressiven Patienten: Kognitive Überforderung und Stressreaktionen mit Versagensgefühl
10 Therapien Einzelpsychotherapie orientiert an den individuellen Reha-Zielen Bearbeitung von Erfahrungen in der Gruppe Motivation für ambulante Psychotherapie Grenzen: traumatisierte Patienten Kognition, limitierte Anzahl
11 Therapien Psychologie Fragebögen zu Beginn und am Ende Testungen nur begrenzt möglich Kommunikationsgruppen zur Förderung der sozialen Kompetenz Entspannungsgruppen
12 Therapien Bewegungstherapien/physikal. Therapien Effekt von Bewegungstraining auf psychische Funktionen, besonders im Langzeitverlauf Verbesserung des Körpergefühls Gewichtsabnahme Erfolgserlebnisse (Kletterwand, Sensomotorik) Grenzen: Adaptierungen nötig bei sehr geringer Kondition. Versagensängste in der Gruppe.
13 Ärztliche Behandlung Allgemeinmedizinische Behandlung Körperliche Aufnahme- und Enduntersuchung Verlaufsgespräche zur Auswertung Erfassen der Stoffwechselparameter und Therapieempfehlungen
14 Ärztliche Behandlung Fachärztliche Behandlung Aufnahme- und Enduntersuchung Verlaufsgespräche zur Auswertung Festlegung der Reha-Ziele nach ICF: Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit Erfassen Fähigkeiten/Teilhabe Medikamentenevaluierung
15 Medikamentenevaluierung Rehabilitation stellt einen guten Rahmen dar für Information, Auswertung und Optimierung Behandlungsbeginn bei Indikation durch das engmaschige Setting vor Ort Beachtung der langfristigen Nebenwirkungen Anregung von drug monitoring im Sinne Bestimmung von Medikamentenspiegeln
16 Pflegeteam erste Anlaufstelle in Krisensituationen mit Klärung was braucht der Patient nächtliche Kontakte/Wochenende Hilfestellungen bei Medikamenteneinnahme Skills Grenzen: Patient muss selbständig sein in Körperpflege und Erreichen der Therapieräume
17 Sozialarbeit ausführliche Berufsanamnese bisherige/zukünftige Hilfestellungen Information zu Rehageld/Pensionen Vermittlung zu Arbeitsassistenz etc. Klärung des Übergangsgeldes Einleitung der Reha-Beratung Hilfestellungen bei Psychotherapie-Suche
18 Rehabilitationsfähigkeit Selbstständigkeit: depressives Morgentief Ausreichende Belastbarkeit: Kognition, Stresstoleranz, Ermüdbarkeit (Tagesschlaf), Abgrenzungsfähigkeit in den Gruppe Ausreichende Selbstregulation bei Spannungszuständen, bei Suizidgedanken
19 Umgang mit SMG Häufig bei Rehapatienten insgesamt Gezieltes Ansprechen in den Aufnahmegesprächen und im Therapieverlauf Paktfähigkeit und ausreichende Selbstregulation Zusätzliche Pflegekontakte Bei Verschlechterung: Transferierung
20 Grenzen im Reha-Setting schwere depressive Episode kognitive Einbußen Suizidalität Unruhe/Anspannung Vorteilhaft: Ansprechen bereits in der Aufnahme um das Versagenserleben abzufangen Auswertung im Team in der ersten Woche Rückmeldungen aus den Gruppen: Patient blockiert die Gruppe, kann sich nicht abgrenzen
21 Abbruch Internationale Zahlen: 10 bis 15 % der Gesamtpatienten wir genügen nicht versus Patient genügt nicht Empfehlungen aussprechen, ggf. auch einleiten: Akutklinik, stationäre Psychotherapie, niederschwelliges Setting unter Alltagsbedingungen
22 Querschnittsbereiche der Versorgung nach Bengel et al Prävention Kurative Behandlung Rehabilitation Langfristige Integration
23 Kurative Behandlung Ambulantes Setting: FA, Psychotherapie, PSD, Gruppentherapie Teilstationär: Tagesklinik Stationär: Akutklinik Stationäre Psychotherapie Suchtbehandlung Langzeittherapie niederschwellig Psychosomatische Abteilungen
24 Abgrenzung stationäre Psychotherapie Spezifizierung: Angst, Trauma, Zwang, PS Zeitdauer des Aufenthaltes Möglichkeit der Intervallbehandlung Häufige Empfehlung bei depressiven Patienten mit Traumaanamnese (Diagnose meist F 33) Persönlichkeitsstörungen
25 Depression und Trauma Häufigste Traumafolge: rezidivierende Depression Intensives Therapiesetting in der Reha kann in Berührung bringen mit der Traumatisierung Gefahr der Destabilisierung Vorsichtsmaßnahmen: Focus auf Stabilisierung. Umgang mit dem Trauma in der Gruppe. Klärung im Vorfeld resp. in der Aufnahmesituation.
26 Rehabilitationsfähigkeit: schwere depressive Episode Fallbeispiel: Weiblich / ungefähr 50 Jahre Fachärztliche Zuweisung Zuweisungsdiagnose: F33.2 Medikation: ausreichend dosiertes AD und Augmentation Keine ambulante Psychotherapie 2 stationäre Vorbehandlungen Life events
27 Fallbeispiel Aufnahme ICF-3F (Psychologie): Kognitive Leistungsfähigkeit: volle Beeinträchtigung Selbstwirksamkeit: erhebliche Beeinträchtigung Soziale Kompetenz: erhebliche Beeinträchtigung Entlassung ICF-3F: Kognitive Leistungsfähigkeit: erhebliche Beeinträchtigung Selbstwirksamkeit: volle Beeinträchtigung Soziale Kompetenz: erhebliche Beeinträchtigung
28 Fallbeispiel Abläufe in den Therapien: Gruppentherapien: sehr zurückhaltend, kann sich kaum einbringen, beklagt die kognitiven Einbußen Einzeltherapie: will nicht reden. Niederschwelliger Zugang mit Achtsamkeitsübungen, Freudetagebuch Ergotherapie: kreativer Zugang erschwert Therapieausdünnungen im Verlauf Gegen Ende vermehrte Unruhe und Ängste im Hinblick auf die Rückkehr nach Hause verstärkter sozialarbeiterischer Zugang
29 Fallbeispiel Rehabilitationserfolg: Insgesamt nur geringe Verbesserung der Befindlichkeit Patient hat profitiert von: Struktur und Rhythmus Alltagsentlastung Sozialkontakte Außenkontakte Erfolgserlebnis Reflexion des aktuellen Status und Einschätzung weiterer therapeutischer Schritte
30 Fallbeispiel Was wäre besser? Reha versus stationäre Psychotherapie/ Tagesklinik Spezifische Therapiemaßnahmen Individuelle Aufenthaltsdauer Weniger Erfolgsdruck (Auftrag, Mitpatientengruppe) Nach ausreichender Therapie besserer Rehaerfolg
31 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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