Clinical Incident Reporting System als Instrument des Risikomanagements für mehr Patientensicherheit

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Clinical Incident Reporting System als Instrument des Risikomanagements für mehr Patientensicherheit"

Transkript

1 Leitthema Unfallchirurg : DOI /s Online publiziert: 31. August 2011 Springer-Verlag 2011 Redaktion C. Lessing, Bonn H. Siebert, Berlin M. Panzica 1 C. Krettek 1 M. Cartes 2 1 Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover 2 Strategisches Risikomanagement, Medizinische Hochschule Hannover Clinical Incident Reporting System als Instrument des Risikomanagements für mehr Patientensicherheit Ethos Wie existenziell bedrohlich diese Thematik in den Köpfen der Menschen verankert ist, ergab eine Umfrage im Auftrage der Europäischen Kommission: 78% der EU- Bürger sehen die mangelnde Patientensicherheit als ernste Bedrohung an, wobei immerhin noch 40% befürchten, konkret Opfer eines Behandlungsfehlers zu werden [15]. Neun der 10 häufigsten Diagnosen, die Betroffene veranlassen einen Antrag auf ärztlichen Behandlungsfehler zu stellen, sind aus dem orthopädischunfallchir urgischen Bereich. Schlichter und Gutachter beschäftigen sich v. a. mit Ärztefehlern in Krankenhäusern (72%), insbesondere mit chirurgischen Fehlern bei der Behandlung von Hüftgelenksarthrosen und Unterarmfrakturen. Orthopäden und Unfallchirurgen arbeiten deshalb seit Jahren intensiv daran mit, die Patientensicherheit zu erhöhen und deren Behandlungszufriedenheit zu optimieren. Als Konsequenz hieraus hat sich das Risikomanagement (RM) im Krankenhaus zu einer zentralen Managementaufgabe im Gesundheitswesen entwickelt [1, 3, 13], deren Ziel es ist, durch eine emo- Unternehmenssicherheit Strategisches Risikomanagement im Krankenhaus In den Medien werden Berichte über Kunst- oder Behandlungsfehler im Umfeld des Gesundheitswesens mit unverändert großem Interesse verfolgt. Zusätzlich angeheizt wurde dieses emotional besetzte Problemfeld u. a. durch alarmierende Daten einer Studie des amerikanischen Institute of Medicine (IOM, Washington, DC, USA). Laut der Publikation To Err Is Human Building a Safer Health System [9] werden in den USA jährlich zwischen und Patienten aufgrund eines Irrtums im Dienstleistungssektor Krankenversorgung geschädigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einem stationären Patienten durch eine medizinische Handlung Schaden zugefügt wird, liegt bei mindestens 3% aller Patienten [17]. 9% dieser iatrogenen Komplikationen verursachten Patientensicherheit Cartes 2010 Abb. 1 9 Ganzheitliche Betrachtung des Risikomanagements der MHH (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) eine dauerhafte Behinderung oder führten zum Tode. 758 Der Unfallchirurg

2 Infobox 1 der MHH Risikoerkennungssystem F Ergebnisse aus Befragungen (Patienten, Zuweiser) F Beschwerdemanagement F Ergebnisse der Externen vergleichenden Qualitätssicherung (EQS) F Auswertung Personenschäden F Schadenmanagement F Meldungen aus dem 3Be-System (CIRS) F Prozessorientierte Risikoanalyse (PORA) F Risikoinventur F Risikomatrix/ RiskMap F Risikomanagementreport tionslose, transparente Struktur- und Prozessanalyse Risiken im Vorfeld zu erkennen, das Gefahrenpotential einzuschätzen, Fehler/Beinahefehler zu analysieren und durch Prozess- respektive Strukturoptimierungen zu vermeiden. Diese Umstrukturierung erfordert im Gleichklang einen Sinneswandel im Krankenhaus weg von der Schuldzuweisungsmentalität hin zur Etablierung einer Sicherheitskultur [12]. Bei der Implementierung eines Risikomanagementsystem (. Abb. 1) spielt das Critical Incident Reporting System (CIRS) als freiwilliges Meldeinstrument für (Beinahe-)Zwischenfälle eine zentrale Rolle. Ziel des CIRS ist die Erfassung von Systemfehlern ohne Schuldzuweisung und Bestrafung mit hierunter gleichzeitig steigender Anzahl der freiwilligen Meldungen, jedoch ermöglicht CIRS nur zu berichten. Deshalb wurde in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) das CIRS um die Komponenten Bearbeitung und Behebung erweitert, mit dem Ziel, die Patientensicherheit zu erhöhen und dieses Managementinstrument als Entscheidungsgrundlage für eine effiziente Verteilung der Ressourcen zur Behebung von Risiken zu nutzen [5]. Das 3Be-System (Berichts-, Bearbeitungs- und Behebungssystem für Beinahezwischenfälle), basierend auf CIRS, ermöglicht sowohl die Erfassung bzw. Identifikation von Risiken als auch die Bearbeitung und Behebung derselben unter Berücksichtigung von vorhandenen Strukturen und Expertenwissen in einer ressourcenschonenden Form. Die Funktionsweise und das Potential des strategischen Risikomanagements für mehr Patientensicherheit werden nachfolgend am Beispiel der Unfallchirurgischen Klinik im Umfeld der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beschrieben. Prinzipien und Funktionsweise des strategischen Risikomanagements In einem 4-phasigen Prozess (1. Risikoidentifizierung, 2. Risikobewertung, 3. Risikohandhabung und 4. Risikoüberwachung) wurde das strategische RM seit 2001 sukzessive in der zentralen Managementebene des MHH-Präsidiums mit den Zielen implementiert, eine Sicherheitskultur zu etablieren, die unter Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen, die Patientensicherheit erhöht und gleichzeitig eine optimierte Haftungssituation für die Mitarbeiter gewährleistet. Konzeptionell sollten hierdurch die Interessen des Unternehmens, Unternehmenssicherheit und Betriebswirtschaftlichkeit, der Patienten, Patientensicherheit und Krankenversorgungsqualität sowie die Mitarbeiterinteressen, Ethos und Sozialisierung im Gesundheitswesen berücksichtigt werden (. Abb. 1). Hierzu bedient sich das strategische RM der MHH eines auf 10 Säulen basierenden Risikoerkennungssystems, das im Krankenhaus bereits vorhandene Dokumentationsstrukturen und Kontrollinstrumente synergistisch nutzt und bedarfsorientiert um zusätzliche strategische Instrumente ergänzt (s.. Infobox 1). CIRS als Teil des RM-Prozesses Als zentrales Instrument des strategischen RM wurde 2001 in der MHH das 3Be-System eingeführt. Dieses Instrument basiert auf dem CIRS [3, 15, 16], welches jedoch in der Version des 3Be-Systems zur Erhöhung der Patientensicherheit um zwei entscheidende Komponenten erweitert wurde: 1) das strukturierte Bearbeiten der eingegangenen Meldung und 2) die methodische Behebung der gemeldeten Risiken durch Erstellung eines

3 Leitthema Untypische Arbeitsbedingungen Gefahr Zeitknappheit/Stress Neues Personal/ Unsichere Handlung Regelungsdefizit Röntgenbilder nicht da Operateur kennt Patienten nicht Sicherheitsbarrieren Lagerung falsche Seite OP-Plan: Re statt Li Patientenschaden Behandlungsfehler? Cartes 2008 Abb. 2 8 Schweizer-Käse-Modell nach Reason [14] (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Meldungen (n) ,662 2,181 3,015 4,033 4, , Jahr 2004 Jahr 2005 Jahr 2006 Jahr 2007 Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr 2010 Jahr 2011 Zeit Abb. 3 8 Entwicklung des 3Be-Systems in der MHH: Kumulative Anzahl der Meldungen nach Jahren (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Abteilungen Abteilungen Meldungen Jahr 2004 Jahr 2005 Jahr 2006 Jahr 2007 Jahr 2008 Jahr 2009 Jahr 2010 Zeit Abb. 4 8 Anzahl der Meldungen über Beinahezwischenfälle und Anzahl der beteiligten Abteilungen nach Jahr (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Meldungen ressourcenorientierten Maßnahmenkataloges [5]. Folgende Kriterien und Grundsätze sind für das 3Be-System und die Entwicklung des Erfassungsinstruments definiert worden: F Unterstützung der Krankenhausleitung, F Schutz der Mitarbeiter, F Sanktionsfreiheit, F Vertraulichkeit, F Anonymisierung der Meldungen, F Freiwilligkeit der Nutzung, F Unabhängigkeit, F Analyse durch Experten, F Feedbackmitteilungen, F klare Aufbau- und Ablaufstrukturen, F Einfachheit des Meldeverfahrens, F klare Definition des Meldeinhalts, F Systemorientierung. Dieses softwarebasierte Erfassungsinstrument, welches als anonymisiertes Online- Meldeformular in einer 2-jährigen Pilotphase ( ) in der Unfallchirurgischen Klinik der MHH erprobt wurde [11], erwies sich als effizientes zielgerichtetes Instrument zur Risikoidentifizierung und -handhabung. Bei freiwilliger Nutzung dieses Meldesystems sind Aufmerksamkeit, Bewusstsein und Sensibilisierung aller beteiligten Akteure in einem therapeutischen Team zwingende Voraussetzung, um reale und potentiell drohende Risiken (z. B. Seitenverwechslung) zu erfassen. Auch wenn Risiken eines Arbeitsumfelds bzw. bestimmter Prozessabläufe bekannt sind, tritt in vielen Arbeitsbereichen im Umgang mit Gefährdungspotentialen ein gewisser Gewöhnungsprozess ein, der zu einer unvollständigen Abbildung des realen Risikos einer Abteilung führt. In die Textdatenbank des 3Be-Systems eingehende Meldungen werden kontinuierlich von dem zentralen Risikomanager der MHH bearbeitet und zur Wahrung der Vertraulichkeit die Originalmeldung (Textdatei) gelöscht. Es schließt sich für die nach Abteilung sortiert eingehenden Meldungen eine inhaltliche Analyse und Kategorisierung in eine der 14 definierten Risikofelder an (. Tab. 1). Als incident wird in der klinischen Patientenversorgung ein (Beinahe-)Zwischenfall bezeichnet, der durch Strukturund Prozesslücken nach dem Prinzip des Schweizer Käses [14] auftritt und eine Sicherheitsgefährdung des Patienten beinhaltet (. Abb. 2). Seit Einführung des 3Be-Systems als CIRS der MHH wurden kumulativ 4278 (Beinahe-)Zwischenfallmeldungen registriert und analysiert. Im Jahr 2010 beteiligen sich 24 klinische Abteilungen 760 Der Unfallchirurg

4 Zusammenfassung Abstract Tab. 1 Risikofeld Organisation Prozessablauf Medikation Behandlung Dokumentation Aufklärung Risikofelder zur Kategorisierung der Meldungen des 3Be-Systems Probenverwechslung Patientenverwechslung Eingriffsverwechslung Sicherheit für Menschen und Sachen Infrastruktur/Arbeitsplatz Technik Betriebsmittel/Material Meldung nicht klar Erläuterung mit zuletzt über 1000 Meldungen/Jahr (. Abb. 3, 4). In der MHH betrafen 68,4% der seit Mai 2004 erfassten Meldungen die Risikofelder Organisation, Prozessabläufe, Medikation und Dokumentation (. Abb. 5). Insbesondere zeigten sich somit Risiken an den Schnittstellen zwischen kooperierenden Abteilungen bzw. Strukturen auf (. Tab. 1). Von den 4278 Meldungen sind in dem Zeitraum Mai 2004 bis Mai 2011 insgesamt 293 (6,8%) Meldungen erfasst worden, die die Unfallchirurgische Klink (UCH) der MHH betrafen. Hierbei zeigte sich, das sowohl MHH-weit als auch abteilungsbezogen für die UCH am häufigsten Meldungen der Risikofelder Organisation und Prozessabläufe registriert wurden. Für die UCH waren dies 60,8% aller eingegangen Meldungen. Risikohandhabung in der MHH und der Unfallchirurgischen Klinik Risiko in mehreren Kernprozessen, einer oder mehrerer Abteilungen Risiko in einem Kernprozess und/oder dessen Schnittstellen einer Abteilung Risiko im Medikationsprozess Risiko bei der Behandlung, Diagnostik, Therapie bzw. Operation Fehler oder Risiko bei der Dokumentation Risiko bezüglich der Weitergabe von Information und/oder Erklärung für Patienten oder für Kollegen über die Behandlung oder Abläufe Eine Probe wurde fast verwechselt und/oder die Verwechselung wurde korrigiert Der beschriebene Beinahezwischenfall stellt ein Risiko einer Patientenverwechslung dar Risiko einer Eingriffsverwechslung Unfallrisiko oder Verletzungsrisiko Risiko des Arbeitsplatzes oder der Infrastruktur Risiken der Geräten, Anlagen oder der technischen Einrichtungen Risiken bei der Nutzung von Materialen/Betriebsmitteln Der Inhalt der Meldung ist nicht verständlich Die Auswertung der 3Be-System -Datenbank zeigte für die Unfallchirurgische Klinik, dass die meisten Beinahezwischenfallmeldungen den Risikobereich Organisation und fehlerhafte Prozessabläufe betraf, gefolgt von Meldungen zum Risikofeld Sicherheit für Menschen und Sachen und dem Behandlungsablauf der Patienten. Im Nachfolgenden werden die Problemkonstellationen exemplarisch an einigen Risikofeldern und eingeleiteten Verfahrensmaßnahmen für mehr Patientensicherheit beschrieben. Risikofeld Organisation Im Risikofeld Organisation sind 128 Meldungen erfasst worden, von denen 43 Meldungen (33%) Probleme des Patienten- und Materialtransport betrafen. Dieses Risiko war MHH-weit auch für andere Abteilungen relevant. Als strukturelle Risiken erwiesen sich die unübersichtliche Organisation des Transportwesens mit verschiedenen Zuständigkeiten der Patiententransport war dem Pflegedienst und der Regeltransport der Abteilung Logistik zugeordnet und der intransparente Transportprozess ohne Erfassung der Prozess-Daten wie z. B. Zeiten, Priorisierung, Status etc. Originalmeldungen aus dem CIRS Nach Beendigung der 1. OP Saal UCH wurde von der Anästhesie Pflege zwar die Station xy verständigt, dass der nächste Patient zu Prämedizieren sei, jedoch kein Transport bestellt. Die Bestellung des Transports erfolgte dann durch die Station xx nach einer Karenz von 40 min. Der Transport benötigte anschliessend 30 min bis zur Ablieferung des Patienten. Die Unfallchirurg : DOI /s Springer-Verlag 2011 M. Panzica C. Krettek M. Cartes Clinical Incident Reporting System als Instrument des Risikomanagements für mehr Patientensicherheit Zusammenfassung Die Wahrscheinlichkeit, dass einem stationären Patienten durch eine medizinische Handlung Schaden zugefügt wird, liegt bei mindestens 3% aller Patienten. Als Konsequenz hieraus hat sich das Risikomanagement im Krankenhaus zu einer zentralen Managementaufgabe im Gesundheitswesen entwickelt. Bei der Implementierung eines Risikomanagementsystems spielt das critical incident reporting system (CIRS) als freiwilliges Meldeinstrument für (Beinahe-)Zwischenfälle eine zentrale Rolle. Ziel des CIRS ist die Erfassung von Systemfehlern ohne Schuldzuweisung und Bestrafung mit hierunter gleichzeitig steigender Anzahl der freiwilligen Meldungen. Schlüsselwörter Risikomanagement Patientensicherheit Critical incident reporting system 3Be-System The critical incident reporting system as an instrument of risk management for better patient safety Abstract The probability that an inpatient will be harmed by a medical procedure is at least 3% of all patients. As a consequence, hospital risk management has become a central management task in the health care sector. The critical incident reporting system (CIRS) as a voluntary instrument for reporting (near) incidents plays a key role in the implementation of a risk management system. The goal of the CIRS is to register system errors without assigning guilt or meting out punishment and at the same time increasing the number of voluntary reports. Keywords Risk management Patient safety Critical incident reporting system 3Be-System Der Unfallchirurg

5 Leitthema Anzahl der Meldungen (n) Organisation Prozessablauf 718 Medikation Dokumentation 294 Technik 257 Behandlung Infrastruktur/Arbeitsplatz Sicherheit für Menschen und Sachen UCH (n) MHH (n) Probenverwechslung Betriebsmittel/Material Patientenverwechslung Aufklärung Meldung nicht klar Eingriffverwechslung Risikofelder Abb. 5 8 Anzahl der Meldungen nach Risikofeldern in der MHH und UCH (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) 0:30 0:25 0:20 0:15 0:10 0:05 Juli Januar Februar März April Mai Juni Abb. 6 9 Transportzeiten (min) von der Anforderung bis Erreichen des Zielorts (Jahr 2011, mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Gesamtverzögerung des OP Ablaufs beträgt 90 min. Krankentransport meldet sich, wenn angepiept sehr schlecht zurück. Patienten warten bis zu 30 Minuten auf die Transporte. Häufig müssen wir 2 3 mal piepen, bevor ein Rückruf kommt. Dies ist besonders kritisch, wenn Notfalltransporte in den OP, die Intensivstation, Herz katheterlabor etc. mit Arztbegleitung sind. Nicht selten müssen Ärzte und Pflegepersonal diese Transporte selbst durchführen, was wiederum dann in der ZNA zu Verzögerungen in der Notfallversorgung führt Pat. im OP Saal X in der Notaufnahme Knie punktiert bei V. a. Kniegelenkinfekt, dann Direktpräparat und mikrobiologische Probe aus Punktat gewonnen. Danach wurde von Pflege Präparat und Mikrobiologieauftrag in das Versandkörbchen gelegt (gegen 12:00). Vom Transport wohl abgeholt, aber in der Mikrobiologie ist die Probe nie eingetroffen. Pat. Musste sich erneut einer Punktion unterziehen, hierzu seine OP Einwilligung geben. Es kann hierdurch zu einer verspäteten Diagnose Knieinfekt bei liegender Knie TEP kommen, dadurch verspätete Reaktion, kann bis Beinverlust führen. Pat. könnte MHH verklagen. Im Rahmen eines MHH-übergreifenden Projekts wurde das Transportwesen reorganisiert, konkret die Transportarten Materialtransport (Sachen, Akten), Krankentransport (Patienten) zusammengeführt, die Zuständigkeiten gebündelt und die Transporteure in dem Umgang mit der transportsteuernden Software geschult sowie z. B. in erster Hilfe qualifiziert. Durch die Implementierung eines softwarebasierten Transportauftragswesens mit Schnittstelle zum Krankenhausinformationssystem (KIS) konnte die Steuerung der Transporte transparent umstrukturiert werden. Jeder Auftragsgeber für einen Krankentransport kann die Durchführung einer Transportaktion mit allen zugrunde liegenden Daten unter Eingabe der Priorisierung ausgeben und in der EDV Online verfolgen. Hierfür wurden die Transporteure mit moderner Technik, wie MDE Geräte/Handscanner (mobile Datenerfassung) ausgestattet. Dies erlaubt eine schnelle Bearbeitung von Auftragsänderungen und ermöglicht eine sichere Erfassung der zugehörigen Prozessdaten. In der MHH werden ca Transporte im Monat durchgeführt. Durch die implementierte Software basierte Steuerung des Transportwesens wird jeder Transport in Echtzeit erfasst und dokumentiert. Die Transportdauer setzt sich aus Vorlaufzeit, d. h. von elektronischer Transportanforderung bis Eintreffen des Transporteurs und der eigentlichen Transportphase bis zum Eintreffen am Zielort zusammen. Die durchschnittliche Transportzeit reduzierte sich mit zunehmender Laufzeit des neuen Systems. Die durchschnittliche Vorlaufzeit (Anforderung bis Transportbeginn) im Patiententransport betrug im April 11:32, im Mai 10:39 und im Juni :07 min. Hieraus ergaben sich durchschnittliche Gesamttransportzeiten im April von 19:00, im Mai 18:05 und im Juni :47 min (. Abb. 6). Von den etwa Patiententransporten im Juni hatten 6 Patiententransporte eine Wartezeit bis zur Abholung von >1 h (~0,03%). Risikofeld Prozessabläufe Originalmeldungen aus dem CIRS Pat. war von der Anästhesie auf Station prämediziert worden, leider war versäumt worden, sich die Blutgruppe ge- 762 Der Unfallchirurg

6 nauer anzuschauen (irreguläre Antikörper); Pat. hatte zu diesem Zeitpunkt nach Transfusion einen Hb von 9,4 g/dl; somit wurden für den Folgeeingriff (zwar nur VAC-Wechsel, dafür an gut durchbluteter Lokalisation) keine Blutkonserven gekreuzt (auch die Station sah keine Notwendigkeit, eigenständig aktiv zu werden). Pat blutete zusätzlich am nächsten Tag akut aus der Wunde, der Hb war bei OP-Einleitung bei 8 g/dl, eine Notfallanforderung war zu dem Zeitpunkt schon an die Kollegen der Blutbank gegangen (Hinweis: dauert 2 3 Stunden zum Kreuzen) und bei einem HB von 5,7 g/dl waren die Konserven gekreuzt. Pat. kam auf die ICU und wurde dort transfundiert. Bemerkung: Sensibilisierung, dass bei Pat. mit irregulären Antikörpern und OP- Notwendigkeit EK s gekreuzt werden sollten Patient mit multiresistenter Tbc- Infektion des Hüftgelenks kommt zur elektiven operativen Exploration des Befundes, weiteres Vorgehen geplant nach lokalem Befund, ggf. Girdlestone-Resektion. Laut SAP sind trotz Prämed-Anordnung keine EK s gekreuzt und es ist nicht einmal eine Blutgruppe bestimmt. Bemerkung: Erneute Planung durch ANÄ und UCH, welche OP wieviele EK s benötigt. Gleichzeitig konsequentes Absetzen von elektiven OP s mit relevantem Blutungsrisiko und fehlenden EK s/bg durch die Anästhesie und nicht trotzdem Einleiten des Patienten. In den operativen Disziplinen stellt die interdisziplinäre Operationsvorbereitung einen fehleranfälligen mehrschrittigen Prozess dar, der aus einer Zusammenführung mehrerer interdisziplinärer Leistungen resultiert. Obwohl die einzelnen Bausteine der kompletten Operationsvorbereitung den agierenden Mitarbeitern bekannt sind, zeigen sich auch bei elektiven Patientenvorbereitungen immer wieder lückenhafte Unterlagen oder fehlende diagnostische Leistungen von zuvor präoperativ geforderten Untersuchungen. Unbekannte Blutgruppe oder fehlende Kreuzblutproben sowie nicht angeforderte Blutkonserven waren eine wiederholt genannte Gefährdung für einen problemlosen Operationsverlauf. In der UCH war dies Anlass zur Erhöhung der Behandlungssicherheit und Strukturierung der Operationsvorbereitung eine fachspezifische präoperative Checkliste bei elektiven Eingriffen einzuführen. Dabei sind die wichtigsten sicherheitsrelevanten Punkte aus Sicht der Pflege und des ärztlichen Dienstes zusammengefasst (. Abb. 7). Diese Checkliste wird für jeden Elektivpatienten vorbereitet und liegt gut einsehbar auf dem Aktendeckel der erstellten Patientenakte. Der für die Leistungsprüfung verantwortliche Mitarbeiter ist angewiesen, die Erbringung der diagnostischen Leistung zu prüfen und das Vorhandensein der Unterlagen durch Unterschrift zu bestätigen. Risikofeld Sicherheit für Menschen und Sachen Originalmeldung aus dem CIRS Im OP wurde bei einem Patienten eine xx-op durchgeführt. Der Operateur verlangte, abweichend von der üblichen Praxis, einen nicht in einem Instrument eingespannten Präpariertupfer. Dieser sollte im offenen Situs an einem Blutgefäß platziert werden. Diese Vor gehensweise ist in unserer Abteilung jedoch nicht üblich und entspricht nicht unseren Standards für Operationen. Dennoch verlangte der Operateur, auf diese Weise vorzugehen.. Insbesondere der OP-Bereich mit seiner engen Verbindung der Faktoren Mensch, Technik und Organisation stellt mit seinen vielfältigen Problemkonstellationen einen zentralen Gefahrenbereich bei der Patientenversorgung dar. Es wurde gemeldet, dass die Anzahl an Kompressen (Tupfer) manchmal nicht exakt in der Verpackung angegeben ist. Ferner ist weltweit bekannt, dass Instrumente und/oder Material im OP-Bereich vergessen werden können. Es wurde deswegen für die UCH und/oder MHH eine Checkliste Zählkontrolle im Operationssaal (OP, Pflegestandard) zur Risikoreduktion erstellt. Instrumente werden zur besseren Übersicht und Erkennen der Vollständigkeit paarig auf dem Instrumentiertisch positioniert. Tupfer sollten standardisiert nur mit einem Instrument armiert angereicht werden. Die Zählung von Instrumente und Operationsmaterial findet unter dem Vier-Augen-Prinzip statt und wird als

7 Leitthema Präsidium Geschäftsbereich Pflege Dipl. Pflegewirtin Iris Mevenburg-Altwarg Unfallchirurgie: Checkliste vor elektiven Eingriffen Aufnahmedatum: 4 Bögen Patientenklebchen in Akte Röntgen-Thorax durchgeführt EKG durchgeführt + abgeheftet LuFu durchgeführt + abgeheftet Pflegeanamnese durchgeführt Wertsachenbelehrung Patient hat Anästhesiefragebogen erhalten Stationsbezogene Blutroutine abgenommen ORSA -Screening Blutgruppe liegt bestätigt vor Blutkonserven nach Rücksprache mit ärztlichem Dienst bestellt Anzahl: Reservierung bis: Prothesen und Schmuck abgelegt, ATS, OP-Hemd, Namensbändchen angelegt Markierung OP-Gebiet durch Stationsarzt Besonderheiten Bestandteil des Operationsprotokolls im abteilungsspezifischen Dokumentationsprogramm dokumentiert (. Abb. 8). Zukünftig ist MHH übergreifend eine allgemeingültige Erfassung des Zählprotokolls im KIS vorgesehen, die unabhängig von operierender Abteilung, Berufsgruppe und Operationsort bindend ist. Risikofeld (Beinahe-) Verwechslungen Originalmeldung aus dem CIRS Seitenverwechslung bei arthroskopischer OP: bei vorliegender Aufklärung über Arthroskopie links gibt die Patientin während der Einleitung an, Beschwerden rechts Patienten - Klebchen Datum Medizinische Hochschule Hannover Handzeichen Abb. 7 8 Checkliste vor elektiven Eingriffen in der UCH (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) zu haben. Daraufhin wird das rechte Bein zur OP vorbereitet. Erst nach dem Einbringen des Arthroskops wird die Seitenverwechslung entdeckt. Fehlende Markierung der zu operierenden Seite Eine 41 jährige Patienten hatte eine Jones-Frakture des linken Fußes erlitten und wurde nach Vorstellung über die zentrale Notaufnahme zur operativen Versorgung vorbereitet. Die Patientin wurde am Aufnahmetag (Freitag) über eine Schraubenosteosynthese schriftlich aufgeklärt und willigte in die Operation ein. Aus Kapazitätsgründen konnte die Patientin in der Bereitschaftsdienstzeit nicht mehr am Aufnahmetag operiert werden und wurde somit von dem Dienstteam des Vortages am Folgetag als erstes in den Operationssaal bestellt. In der Zwischenzeit erfolgte ein Wechsel des Dienstteams mit morgendlicher Übergabe. Die neuen Diensthabenden wurden informiert, dass eine Patientin mit Jones-Fraktur zur Osteosynthese in den OP abgerufen worden sei. Es wurde der jüngste Diensthabende zur vorbereitenden Lagerung in den OP Saal geschickt, während der frische Facharzt und der Oberarzt zeitgleich die Visite intensivmedizinischer Patienten durchführten. Zwischenzeitlich ist die Patientin narkotisiert und durch den frischen Assistenzarzt gelagert und steril abgedeckt worden. Die OP-Pflege informiert den frischen Facharzt, dass die Patientin steril abgedeckt sei und mit der Operation begonnen werden könne. Der Facharzt begibt sich in den OP und findet den rechten Fuß steril abgewaschen und abgedeckt vor. Für die geplante Schraubenosteosynthese führt der Facharzt an der Basis des Os Metatarsale V eine c a. 3 cm lange Hautinzision durch und möchte unter Bildwandler die Fraktur zur Reposition einstellen und wundert sich darüber keine Fraktur zu sehen. Nach Aufrufen der Röntgenbilder des PACS zeigt sich, das eine Jones Fraktur der linken Seite vorliegt. Neben diesen beiden Fällen von Seitenverwechslungen sind in der UCH im präoperativen Umfeld zwei Beinaheverwechslungen der Patienten gemeldet worden, die sich aufgrund von fehlenden Patientenidentifikationsbändern (PIB) ereigneten. Die Patientenverwechslungen waren in einen Fall durch den Narkosearzt und in dem anderen Fall durch die OP-Pflege entdeckt worden, so dass noch vor der Anästhesieeinleitung die Verwechselungssituation korrigiert werden konnte. Seit 2003 tragen nur chirurgische Patienten in der MHH und nur vor ärztlichen Eingriffen ein Identifikationsband. Häufig waren die Patienten in Notfallsituationen und bei ungeplanten Revisionen ohne oder nur mit einem unleserlichen Identifikationsband versorgt (. Abb. 9). Die Meldungen nach 2003, zeigten dass noch einige Lücken offen waren. Darum ist im Jahr 2010 die Risikohandhabung geändert worden: 764 Der Unfallchirurg

8 F Tragen eines Patientenidentifikationsbandes (PIB) bei allen Patienten während des gesamten stationären Aufenthaltes. F Aktive Beteiligung des Patienten: Die Patienten werden instruiert ihre Stammdaten bei der Anbringung des Armbandes zu überprüfen. F Aktive Beteiligung der Mitarbeiter bei der Patientenidentifikation anhand einer prozessorientierten Checkliste zur Patientenidentifikation vor ärztlichen Eingriffen, dokumentiert und kontrolliert von der stationären Aufnahme bis zu Durchführung des Eingriffs ( time out ). Die Umsetzung der Time-out-Regelung befindet sich noch in der Pilotphase unter der Leitung des OP-Managers. Diskussion Die Sicherheit des Patienten steht im Mittelpunkt ärztlichen Handelns (Primummnihilnocere), trotzdem kann es bei jeder ärztlichen Tätigkeit zu Fehlern und Schäden kommen. Ärzte sind durch die Verpflichtung geprägt, möglichst fehlerfrei zu arbeiten. Fehler werden nicht gerne offen besprochen; die Reaktionen auf Schadensereignisse reduzieren sich oft auf die Feststellung menschlichen Versagens. Im Hinblick auf präventive Maßnahmen wird zwischen systematischen und zufälligen Fehlern unterschieden, d. h. entweder durch Fehler, die ihre Ursache in konstanten, regelmäßig auftretenden Konstellationen haben oder durch Fehler, die aus einem einmaligen ungünstigen Umstand resultieren. Dabei können Fehler als aktive wie z. B. Seitenverwechslungen sofortige Auswirkungen haben oder aber latent in den Prozessabläufen eines Krankenhauses schlummern, bis sie unter ungünstigen Bedingungen als Folge von mehreren Ursachen (Prinzip Schweizer Käse) und in der überwiegenden Mehrzahl als sog. human errors wirksam werden. Davon abzugrenzen sind sog. Ausrutscher als unbeabsichtigte Abweichungen von erwarteten bzw. bekannten Handlungen als Folge von Abgelenktsein oder Konzentrationsmangel. Beide Formen offenbaren sicherheitsrelevante, selten haftungsrelevante Schwächen der Pro- Präsidium Geschäftsbereich Krankenpflege Dipl. Pflegewirtin Iris Mevenburg-Altwarg OP Medizinische Hochschule Hannover Pflegestandard Indikation: Ziel: Medizinische Hochschule Hannover Hinweis: alle Materialien, die am Situs verwandt werden, werden gezählt, es sei denn, sie werden armiert angereicht es wird nur röntgenfähiges Material eingesetzt standardisierte Siebe mit möglichst wenig Instrumenten werden eingesetzt Zeitpunkt: Durchführung: bei allen operativen Eingriffen Sicherheit gewährleisten Material Zählkontrolle im OP präoperativ vor Verschluss einer Wundhöhle vor Wundverschluss bei Setzen der Hautnaht oder OP-Ende bei Wechsel des Instrumentierenden Zählkontrolle prä- und intraoperative Zählkontrolle aller benötigten Materialien durch Instrumentierenden und Springer fortlaufende und zeitnahe Dokumentation der angereichten Zählmaterialien durch den Springer Zählmaterialien intraoperativ durch den Springer sammeln und in Verpackungseinheiten oder max. 10er Paketen ablegen die Zählung erfolgt zur besseren Übersicht immer in der gleichen Reihenfolge (z.b. Beistelltisch Instrumentiertisch OP-Gebiet) die Zählung erfolgt visuell und hörbar gemeinsam durch Instrumentierenden und Springer das Zählen der Instrumente liegt in der Verantwortlichkeit der Instrumentierenden und erfolgt präoperativ und bei Wundverschluss alles Material verbleibt im OP-Saal bis zum Ende der OP bei jeder Zählkontrolle erfolgt die Information an den Operateur über Vollständigkeit aller Materialien oder eventuelles Fehlen von Materialien Dokumentation: Material und Besonderheiten anschließendes Signieren der Zählkontrolle im OP-Protokoll von den beiden zählenden Personen (Instrumentierender/Springer) und dem Operateur Anzahl der Personen Durchführung: 2 Qualifikation: OP-FKP / GKP / GKKP / OTA Literatur: AORN (2006) Recommended Practices for SPonge, Sharp, and Instrument Counts. AORN 83, 2, Ebbeke, P. (2007) Belassene Fremdkörper aus Sicht der OP-Schwester. Chirurg, 78, Abb. 8 8 Pflegestandard Zählkontrolle im OP (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Abb. 9 7 Unleserliches PIB in der UCH (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Der Unfallchirurg

9 Leitthema Anzahl stationären und abulanten Patienten 300, , , , ,000 50,000 0 zessabläufe und Organisationsstrukturen im Krankenhaus. Als wirkungsvolles Instrument, mit dem bekannte und unbekannte Risiken und Fehler rechtzeitig identifiziert werden können, empfiehlt sich die Einführung eines freiwilligen Meldesystems für Beinahezwischenfälle [14]. Es dient der Erfassung von Beinaheschäden, d. h. von Ereignissen, bei denen kein Schaden eintritt, dieser aber bei nicht rechtzeitiger Intervention eingetreten wäre, basierend auf Heinrich s Gesetz. Laut Heinrich sind haftungsrechtlich relevante Fehler in der Häufung bei der Pyramidenspitze anzusiedeln, hingegen werden Beinahefehler sog. critical incidents (CI) durch die Pyramidenbasis repräsentiert, die bei der langfristigen Reduktion schwerer adverser Ereignisse eine vordringliche Rolle spielen. > Als wirkungsvolles Instrument empfiehlt sich die Einführung eines freiwilligen Meldesystems für Beinahezwischenfälle Anzahl Gesamt Pat. Antell Patienten / Schaden Jahr Abb Relation der gemeldeten Patientenschaden zu der Patientenanzahl nach Jahren (mit freundl. Genehmigung von M. Cartes) Relation Patientenanzahl und Schadenanzahl in % (diese Zahlen sind Vartraulich) Dabei soll nicht vergessen werden, dass ein Meldesystems wie CIRS nicht mit RM-Systemen gleichgesetzt werden kann bzw. dass ein ganzheitliches RM-System nicht auf dieses Instrument zur Risikoidentifizierung zu reduzieren ist. CIRS ist nur ein Instrument des RM, welches zu Identifizierung von Risiken geeignet ist. Die strukturierte Bearbeitung sowie die ressourcenschonende methodische Behebung der Beinahezwischenfälle sind damit nicht möglich. In der MHH wurde deshalb das 3Be-System als zentrales Instrument des RM entwickelt. Das 3Be-System ist bei 50% der bettenführenden Abteilungen etabliert. Die kontinuierliche Zunahme an Meldungen und den beteiligten Abteilungen stellt eine Aussage über eine positive Entwicklung dieses Instrumentes in der MHH dar. Die Reduktion der Anzahl der gemeldeten Patientenschäden in der MHH zeigt die Effektivität der umgesetzten Maßnahmen zur Risikoreduktion (. Abb. 10). Dieser Zusammenhang wurde von Cartes 2008 in Form einer Kennzahl (Anzahl Beinahezwischenfälle dividiert durch Anzahl gemeldeter Patientenschäden) beschrieben, die die Effektivität des Risikomanagements widerspiegelt. Bei einem erfolgreichen RM muss die Kennzahl größer werden oder mindestens gleich bleiben [5]. Aufgrund verschiedener Erkenntnisse aus dem 3Be-System (CIRS + 2 Komponenten) sind vielfältige strukturelle Anpassungen vorgenommen worden (s. oben). Die meisten Meldungen betrafen die Risikofelder Organisation und Prozessabläufe, also strukturelle Probleme an Schnittstellen mehrerer kooperierender Abteilungen und innerhalb derselben Abteilung. Ziel des implementierten Berichts-, Bearbeitungs- und Behebungssystems für Beinahezwischenfälle ist es nicht, nur extrem seltene Ereignisse mit haftungsrechtlicher Tragweite zu erfassen, sondern vordergründige häufig erlebte kritische bzw. sicherheitsrelevante Vorkommnisse zu erkennen. Dabei sind unbestritten Maßnahmen wirksam, die Unzulänglichkeiten technischer, räumlicher und organisatorischer Natur beseitigen. Trotz des erkennbaren sicherheitsrelevanten Beitrags des CIRS zur Risikoreduktion zeigt das Meldesystem kritikwürdige Schwächen und Limitierungen. Einer der am häufigsten genannten Kritikpunkte ist Freiwilligkeit der Meldungen mit einem letztlich unbekannten Anteil der tatsächlich existierenden CI und der Gefahr des underreporting. Zusätzliche Faktoren sind mangelndes Vertrauen in das Meldesystem und die Annahme fehlender Anonymität. Deshalb ist es wichtig, dass das CIRS nicht als eine Form des modernen Denunziantentums wahrgenommen wird, sondern im Rahmen einer transparenten Fehleranalyse ein effizientes Mittel zur Steigerung der Sicherheitskultur im Krankenhaus angenommen wird. Dies erfordert eine kerntreffende Analyse der Problemkonstellation, die Einleitung von messbaren und komplementären Maßnahmen zu Risikoreduktion sowie die Kommunikation einer daraus resultierenden Handlungsempfehlung als nachvollziehbares Feedback an die beteiligten Akteure. Letzteres ist der aufwändigste, schwierigste aber auch wichtigste Teil des RM-Prozesses und unbedingte Voraussetzung für eine anhaltende Motivation sich aktiv zu beteiligen. Fazit für die Praxis F Durch Einführung des 3Be-Systems (CIRS + 2 Komponenten) konnten verschiedene Risikobereiche für das Auftreten von (Beinahe-)Fehlern identifiziert werden. Davon abgeleitete Vermeidungsstrategien helfen sukzessive Handlungsstrukturen zu schaffen, die zur Risikokontrolle beitragen. Ein CIRS deckt Problembereiche auf, jedoch um hierdurch zukünftige Fehler zu vermeiden, müssen nach Bearbeitung dieser Meldungen die damit verbundenen Risiken auch ressourcenschonend sowie methodisch behoben werden. F Vor dem Hintergrund zunehmend komplexerer Prozessabläufe und stärker geforderter Akteure im Krankenhaus stellt die abteilungsübergrei- 766 Der Unfallchirurg

10 fende und berufsgruppenunabhängige Nutzung des 3Be-Systems ein effektives Werkzeug zur Überprüfung und Reflexion bestehender Organisationsstrukturen dar, jedoch nicht abteilungsspezifisch sondern krankenhausübergreifend. Die Fehleranalyse und Ableitung darauf basierender Maßnahmen erfordert eine kontinuierliche berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit der RM-Teams, die flexibel in der Lage sind, auf die kontinuierlichen Umstrukturierungen im Krankenhaus dynamisch zu reagieren. F Nur armselige, eitle Toren und Schwächlinge scheuen sich, begangene Fehler einzugestehen. Wer die Kraft in sich fühlt, es besser zu machen, wird vor dem Bekenntnis eines Irrtums nicht zurückschrecken [2]. Korrespondenzadresse Dr. M. Panzica Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover Carl-Neuberg-Straße 1, Hannover panzica.martin@mh-hannover.de Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Literatur 1. Bartolomé A, Gomez-Arnau J, Garcíadel Valle S (2005) Seguridad del paciente y sistemas de comunicación de incidentes. Rev Calidad Asistencial 20(4): BillrothT (1886) Aphorismen zum Lehren und Lernen der medizinischen Wissenschaften. Gerold s Sohn, Wien 3. Cartes M (2006) Einführung eines anonymen Meldesystems für Beinahe-Zwischenfälle (CIRS) in der Krankenversorgung als Instrument des Risikomanagements. In: Trill R, Tecklenburg A (Hrsg) Das erfolgreiche Krankenhaus Dialog, J I 4:1 25, Aufl. 1. Luchterhand, München 4. Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (2006) Empfehlung zur Einführung von CIRS im Krankenhaus. Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V., Bonn Cartes M (2008) Das 3Be-System. aok-gesundheitspartner.de/imperia/md/content/ gesundheitspartner/niedersachsen/krankenhaus/ qualitaetssicherung/symposien/mhh_bew.pdf 6. Cartes MI (2008) Aus Fehler Lernen. Niedersachsisches Ärzteblatt 1/08 7. Cartes MI (2009) Klinisches Risikomanagement Warum und Wie? Krankenhaus 6: Cartes MIa (2009) 3Be-System im Krankenhaus. Masterarbeit für das Weiterbildungsstudium Betriebswirtschaft für Ärztinnen und Ärzte, Fachhochschule Neu-Ulm 9. Kohn LT, Corrigan JM, Donaldson MS (2000) To err is human building a safer health system. Committee on Quality of Health Care in America, Institute of Medicine (IOM). National Academy Press, Washington, pp Klocke M (2005) Wie schlimm geht es in deutschen Krankenhäusern zu? Arzt und Krankenhaus 12: Mahlke L, Krettek C (2005) Critical Incident Reporting Sind Chirurgenunfehlbar? 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, Mai 2006, Berlin 12. Meilwes M (2002) erfasste Schadenfälle ein Beitrag zur Risikoanalyse. Hospital Management Forum Competence 5: Mohr J, Abelson H, Barach P (2002) Creating effective leadership for improving patient safety. Qual Man Health Care 11: Reason J (1997) Managing the risks of organizational accidents. Ashgate Publishing, Hampshire, England 15. Spielberg P (2008) Auch die EU-Kommission will Standards für mehr Patientensicherheit setzen. Ärzte Z 105: Staender S, Kaufmann M, Scheidegger D (1999) Human recoveries in the management of critical incidents in Anesthesiology. Proc Am Nat Pat Assoc Weingart SN, Ship AN, Aronson MD (2000) Confidential clinician-reported surveillance of adverse events among medical inpatients. J Gen Intern Med 15(7): Fachnachrichten Stammzelle oder dedifferenzierte Zelle? Dresdner Wissenschaftler konnten erstmals für die Regeneration von Knochen in amputierten Zebrafischflossen nachweisen, dass sich neue Knochenstrukturen aus dedifferenzierten Osteoblasten entwickeln. Multipotente Stammzellen sind an diesem Regenerationsprozess nicht beteiligt. Während bei Säugetieren die Regeneration von Knochenbrüchen und beschädigungen nur begrenzt möglich ist, verfügen Zebrafische über die Fähigkeit, amputierte Knochenstrukturen in ihren Flossen komplett zu regenerieren. Bekannt war bisher, dass sich an der amputierten Fläche ein so genanntes Blastem bildet, ein Pool an Vorläuferzellen, die sich teilen, proliferieren und sich zu differenzierten Zellen entwickeln. Bisher war jedoch noch nicht bekannt, aus welchen Zellen sich das Blastem entwickelt. Das Dresdner Forscherteam zeigt nun erstmals, dass dedifferenzierende Zellen und nicht Stammzellen den Knochen bei amputierten Zebrafischflossen neu bilden. Die weitere Forschung der Wissenschaftler konzentriert sich nun auf die Frage, ob die gewonnenen Ergebnisse auch bei Säugetieren nachgewiesen werden können. Literatur: Knopf F, Hammond C, Chekuru A et al (2011) Bone regenerates via dedifferentiation of osteoblasts in the zebrafish fin. Dev Cell 20(5): Quelle: Technische Universität Dresden, Der Unfallchirurg

Clinical Incident Reporting System als Instrument des Risikomanagements für mehr Patientensicherheit

Clinical Incident Reporting System als Instrument des Risikomanagements für mehr Patientensicherheit Unfallchirurg 211 114:758 767 DOI 1.17/s113-11-227-5 Online publiziert: 31. August 211 Springer-Verlag 211 M. Panzica 1 C. Krettek 1 M. Cartes 2 1 Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover

Mehr

5. AOK-Qualitätspreis für Krankenhäuser in Niedersachsen 2008

5. AOK-Qualitätspreis für Krankenhäuser in Niedersachsen 2008 5. AOK-Qualitätspreis für Krankenhäuser in Niedersachsen 2008 Einführung von Critical Incident Reporting System an der Medizinischen Hochschule Hannover Das 3Be-System - Das Berichts-, Bearbeitungs- und

Mehr

RISIKOMANAGEMENT AKTUELLER STAND 10. September Schadenmanagement. an der MHH und aus Sicht des Risikomanagers. Risiko-Erkennungssystem der MHH

RISIKOMANAGEMENT AKTUELLER STAND 10. September Schadenmanagement. an der MHH und aus Sicht des Risikomanagers. Risiko-Erkennungssystem der MHH RISIKOMANAGEMENT AKTUELLER STAND 10. September 2009 Schadenmanagement an der MHH und aus Sicht des Risikomanagers Risiko-Erkennungssystem der MHH 1. Ergebnisse aus Befragungen (Patienten, Zuweiser) 2.

Mehr

3. Hygiene Forum Bonn. CIRS im Krankenhaus. Risikomanagement und Fehlerkultur. 24. August 2006

3. Hygiene Forum Bonn. CIRS im Krankenhaus. Risikomanagement und Fehlerkultur. 24. August 2006 3. Hygiene Forum Bonn 24. August 2006 CIRS im Krankenhaus Risikomanagement und Fehlerkultur María Ines Cartes Risikomanagerin Ärztliche Qualitätsbeauftragte Was ist Risikomanagement? Systematische Vorgehensweise,

Mehr

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Sicherheit in der Kinderchirurgie

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Sicherheit in der Kinderchirurgie Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser Sicherheit in der Kinderchirurgie Guido Fitze Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie Technische Universität Dresden Problembewusstsein? Jeder fünfte Chirurg gibt

Mehr

Richtig Melden: Darauf kommt es an! Saskia Huckels-Baumgart Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Patientensicherheit

Richtig Melden: Darauf kommt es an! Saskia Huckels-Baumgart Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Patientensicherheit Richtig Melden: Darauf kommt es an! Saskia Huckels-Baumgart Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Patientensicherheit Agenda» Fallbeispiel (S. Huckels-Baumgart & V. Knie)» Theoretischer Hintergrund

Mehr

Fehler- und Risikomanagement In der Onkologie -aus kritischen Ereignissen und Bedingungen lernen-

Fehler- und Risikomanagement In der Onkologie -aus kritischen Ereignissen und Bedingungen lernen- Fehler- und Risikomanagement In der Onkologie -aus kritischen Ereignissen und Bedingungen lernen- 1 Inhalt Was bedeutet RM? Zahlen und Fakten Begriffserklärungen Ziele von RM Arten von Fehlererfassungssystemen

Mehr

Eingriffsverwechslungen in der Chirurgie: Automatisierte, präoperative Konsistenzprüfung von Daten in der elektronischen Patientenakte

Eingriffsverwechslungen in der Chirurgie: Automatisierte, präoperative Konsistenzprüfung von Daten in der elektronischen Patientenakte Eingriffsverwechslungen in der Chirurgie: Automatisierte, präoperative Konsistenzprüfung von Daten in der elektronischen Patientenakte Zentrale Informationsverarbeitung (), OP-Koordination Universitätsklinikum

Mehr

Wie es begann: Rückblick auf eine Dekade Patientensicherheit Wegweisende Initiativen 2005

Wie es begann: Rückblick auf eine Dekade Patientensicherheit Wegweisende Initiativen 2005 Hartwig Bauer 1 Wie es begann: Rückblick auf eine Dekade Patientensicherheit Wegweisende Initiativen 2005 Hartwig Bauer 2 Wie es begann: Rückblick auf eine Dekade 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft

Mehr

Anordnungssets in der digitalen Akte, Integration medizinischer Leitlinien und Standards in die tägliche Arbeit

Anordnungssets in der digitalen Akte, Integration medizinischer Leitlinien und Standards in die tägliche Arbeit Anordnungssets in der digitalen Akte, Integration medizinischer Leitlinien und Standards in die tägliche Arbeit, ZPM/ZIM Tätigkeiten: Oberarzt Medizinische Klinik 1 - Gastroenterologie Ärztlicher Leiter

Mehr

28. Deutscher Krankenhaustag - ECCLESIA Forum Wirksamkeit von Risiko-Management im Qualitätsprozess von Krankenhäusern

28. Deutscher Krankenhaustag - ECCLESIA Forum Wirksamkeit von Risiko-Management im Qualitätsprozess von Krankenhäusern 28. Deutscher Krankenhaustag - ECCLESIA Forum Wirksamkeit von Risiko-Management im Qualitätsprozess von Krankenhäusern PatientInnen Sicherheit Öffentlichkeit Positives Image Diverse Gesetzgeber Risiko-Management

Mehr

Konsequente Digitalisierung Transparenz und Effizienz, Mehrwert für Patientensicherheit

Konsequente Digitalisierung Transparenz und Effizienz, Mehrwert für Patientensicherheit Konsequente Digitalisierung Transparenz und Effizienz, Mehrwert für Patientensicherheit Agfa ORBIS KIS (Konzeption Kreiskliniken Esslingen) Definition leistungsfähiges KIS Die Leistungsfähigkeit eines

Mehr

TÜV NORD CERT GmbH DIN EN ISO 9001:2015 und Risikomanagement Anforderungen und Umsetzung

TÜV NORD CERT GmbH  DIN EN ISO 9001:2015 und Risikomanagement Anforderungen und Umsetzung TÜV NORD CERT GmbH Einfach ausgezeichnet. TÜV NORD CERT GmbH Einfach ausgezeichnet. Risikomanagement Aktueller Stand 2016 DIN EN ISO 9001:2015 und Risikomanagement Anforderungen und Umsetzung DIN EN ISO

Mehr

GQMG Kompakt IX Berlin, 27. April 2006

GQMG Kompakt IX Berlin, 27. April 2006 GQMG Kompakt IX Berlin, 27. April 2006 María Cartes Risikomanagerin Ärztliche Qualitätsbeauftragte Risikomanagement in der MHH Entwicklung in der MHH Jahr 1999: Jahr 2000: Jahr 2002: Jahr 2003: Jahr 2004:

Mehr

Praxisbezogene Themen der Patientensicherheit: Projekte und Projektarbeit im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.v.

Praxisbezogene Themen der Patientensicherheit: Projekte und Projektarbeit im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.v. 4. APS-Jahrestagung 08. Mai 2009 in Bonn Praxisbezogene Themen der Patientensicherheit: Projekte und Projektarbeit im Aktionsbündnis Patientensicherheit e.v. www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de

Mehr

Risikomanagement aktueller Stand MHH

Risikomanagement aktueller Stand MHH Risikomanagement aktueller Stand MHH 10.9.2015 Ergebnisse einer online-umfrage unter Chirurgen zu Instrumenten der Patientensicherheit (DGCH, BDC, APS) M. Rothmund, C.D. Heidecke, Th. Kohlmann, H. Siebert,

Mehr

Nutzen des aktuellen KTQ-Zertifizierungsverfahrens

Nutzen des aktuellen KTQ-Zertifizierungsverfahrens Nutzen des aktuellen KTQ-Zertifizierungsverfahrens 1 Agenda Aktuelle Weiterentwicklung des Verfahrens Erfüllung der neuen QM-Richtlinie des GBA Schwerpunkt Patientensicherheit Fazit: Nutzen des KTQ-Zertifizierungsverfahrens

Mehr

CIRS - Critical Incident Reporting System

CIRS - Critical Incident Reporting System CIRS - Critical Incident Reporting System Welche Möglichkeiten bietet es und wie wird es bis heute genutzt? Dr. Olga Frank 1 Stiftung Patientensicherheit Schweiz www.patientensicherheit.ch 2 Stiftung Patientensicherheit

Mehr

Medizinisches Risikomanagement am UKE. Systemische Fehleranalyse

Medizinisches Risikomanagement am UKE. Systemische Fehleranalyse am UKE Systemische Fehleranalyse - Dr. Hans-Jürgen Bartz GB Qualitätsmanagement und klinisches Prozessmanagement Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf Warum medizinisches Risikomanagement? Operation am

Mehr

Lob- & Beschwerdebericht

Lob- & Beschwerdebericht Lob- & Beschwerdebericht des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß-Sand zur Hamburger Erklärung für das Jahr 2017 Malika Damian & Karin Rumke Qualitätsmanagement Beschwerdebeauftragte Wilhelmsburger Krankenhaus

Mehr

Tutorial Risikoaudit. Dr. med. Heike A. Kahla-Witzsch, MBA Fachärztin für Urologie QM-Auditorin. Dr. Kahla-Witzsch Beratung im Gesundheitswesen

Tutorial Risikoaudit. Dr. med. Heike A. Kahla-Witzsch, MBA Fachärztin für Urologie QM-Auditorin. Dr. Kahla-Witzsch Beratung im Gesundheitswesen Tutorial Risikoaudit Dr. med. Heike A. Kahla-Witzsch, MBA Fachärztin für Urologie QM-Auditorin Dr. Kahla-Witzsch Beratung im Gesundheitswesen Fragen über Fragen... Risikomanagement- Definition Aufbau eines

Mehr

Die digitale Patientenakte. Wo kann Clinical Decision Support heute schon zum Einsatz kommen?

Die digitale Patientenakte. Wo kann Clinical Decision Support heute schon zum Einsatz kommen? Die digitale Patientenakte Wo kann Clinical Decision Support heute schon zum Einsatz kommen?, ZPM/ZIM Conflict of Interest Gutachtertätigkeit Subject Matter Expert für 5 gastroenterologische Elsevier Order

Mehr

10 Jahre Risikomanagement und Patientensicherheit an der

10 Jahre Risikomanagement und Patientensicherheit an der VI. RISIKOMANAGEMENT AKTUELLER STAND 10 Jahre Risikomanagement und Patientensicherheit an der es ist das Jahr 1999 Die MHH hat keine Betriebshaftpflichtversicherung Ecclesia Mildenberger unterstützt die

Mehr

Optimierung von Übergaben an internen Schnittstellen durch Verbesserung von Checklisten in einer neurochirurgischen Klinik

Optimierung von Übergaben an internen Schnittstellen durch Verbesserung von Checklisten in einer neurochirurgischen Klinik Neurochirurgische Neurosurgery Klinik und Poliklinik Optimierung von Übergaben an internen Schnittstellen durch Verbesserung von Checklisten in einer neurochirurgischen Klinik Pamela Kantelhardt Alf Giese

Mehr

Komplikationen und deren sinnvolle Erfassung

Komplikationen und deren sinnvolle Erfassung Komplikationen und deren sinnvolle Erfassung Univ. Prof. Dr. Lars-Peter Kamolz M.Sc. Leiter der Klinischen Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Universitätsklinik für Chirurgie,

Mehr

Theorie und Praxis von Checklisten für eine sichere OP. Der Einsatz der OP- Checkliste in der Charité- Universitätsmedizin Berlin

Theorie und Praxis von Checklisten für eine sichere OP. Der Einsatz der OP- Checkliste in der Charité- Universitätsmedizin Berlin Theorie und Praxis von Checklisten für eine sichere OP Der Einsatz der OP- Checkliste in der Charité- Universitätsmedizin Berlin Kristine Schmidt Diplom- Pflegewirtin (FH) zentrales Qualitätsmanagement

Mehr

Wenn Fehler passiert sind Umgang und Vermeidung. Erfahrungen aus der Luftfahrt Implementierung ins Gesundheitswesen

Wenn Fehler passiert sind Umgang und Vermeidung. Erfahrungen aus der Luftfahrt Implementierung ins Gesundheitswesen Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin Gemeinsame Einrichtung von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung Wenn Fehler passiert sind Umgang und Vermeidung. Erfahrungen aus der Luftfahrt

Mehr

Klinisches Risiko-Management im Spannungsfeld zwischen medizinischer Anforderung, Patientenerwartung und ökonomischer Notwendigkeit

Klinisches Risiko-Management im Spannungsfeld zwischen medizinischer Anforderung, Patientenerwartung und ökonomischer Notwendigkeit Klinisches Risiko-Management im Spannungsfeld zwischen medizinischer Anforderung, Patientenerwartung und ökonomischer Notwendigkeit Berlin, 03.03.2005 1 ...es geht im Risiko-Management nur um wenige wesentliche

Mehr

Nr. 67 Name: CIRS-AINS. aus Recherche und Antworten befragter Projektträger. siehe https://www.cirs-ains.de/cirs-ains/publikationen.

Nr. 67 Name: CIRS-AINS. aus Recherche und Antworten befragter Projektträger. siehe https://www.cirs-ains.de/cirs-ains/publikationen. Quellen Informationsgrundlage für diesen Datensatz Name der Qualitätsinitiative Alias Literatur Internetlink der Initiative aus Recherche und Antworten befragter Projektträger CIRS-AINS CIRSmedical Anästhesiologie

Mehr

Health Care Management Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen. Aktueller Status aus Sicht eines IT-Dienstleisters. Dr. Ralf Gieseke

Health Care Management Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen. Aktueller Status aus Sicht eines IT-Dienstleisters. Dr. Ralf Gieseke Health Care Management Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen Aktueller Status aus Sicht eines IT-Dienstleisters Dr. Ralf Gieseke 12.02.2010 Aktuelle Situation ICH bin der Case Manager! Mein Patient!

Mehr

Effektive Nutzung des CIRS- Potenzials: Beteiligung und Lernen gezielt fördern. Prof. Dr. Tanja Manser Institut für Patientensicherheit

Effektive Nutzung des CIRS- Potenzials: Beteiligung und Lernen gezielt fördern. Prof. Dr. Tanja Manser Institut für Patientensicherheit Effektive Nutzung des CIRS- Potenzials: Beteiligung und Lernen gezielt fördern Prof. Dr. Tanja Manser Institut für Patientensicherheit Gliederung» (Organisationales) Lernen aus CIRS» Underreporting» Berichtsmotivation»

Mehr

Patientenkoordination

Patientenkoordination Patientenkoordination für ein verbessertes Versorgungsmanagement im Krankenhaus Version 1.1 Stand: März 2014 Sicht der Krankenhausleistung auf die Herausforderungen im Versorgungsmanagement Wir möchten,

Mehr

Risiko- und Haftungsrelevante Themen in der Pflege

Risiko- und Haftungsrelevante Themen in der Pflege Risiko- und Haftungsrelevante Themen in der Pflege 27. Juni / 9:00 12:00 Risikomanagement an der MHH AGENDA 27. Juni 2007 Uhrzeit Thema 08.07.2007 Folie 2 1 Ziele der Implementierung von klinischem Risikomanagement

Mehr

Patientensicherheit auf europäischer und internationaler Ebene aktuelle Entwicklungen und Lernen für die Praxis

Patientensicherheit auf europäischer und internationaler Ebene aktuelle Entwicklungen und Lernen für die Praxis Patientensicherheit auf europäischer und internationaler Ebene aktuelle Entwicklungen und Lernen für die Praxis Sicht des Projektnehmers IfPS (für PaSQ und High 5 s) Dr. Antje Hammer European Union Network

Mehr

CIRS in der Tauernkliniken GmbH Standort Zell am See

CIRS in der Tauernkliniken GmbH Standort Zell am See CIRS in der Tauernkliniken GmbH Standort Zell am See Karin Foidl DIE TAUERNKLINIKEN GmbH ist Rechtsträgerin der Krankenhäuser Zell am See und Mittersill. Beide Standorte werden ab dem Jahr 2016 unter dem

Mehr

UNSERE VERANTWORTUNG FÜR DIE PATIENTENSICHERHEIT

UNSERE VERANTWORTUNG FÜR DIE PATIENTENSICHERHEIT UNSERE VERANTWORTUNG FÜR DIE PATIENTENSICHERHEIT Im Gleichgewicht bleiben Ein gesunder Körper ist im Gleichgewicht. Wenn wir krank sind, bemüht sich der Körper, diese Balance wiederherzustellen. Doch manchmal

Mehr

Nosokomiale Infektionen Neue Perspektiven und Visionen

Nosokomiale Infektionen Neue Perspektiven und Visionen Neue Perspektiven und Visionen OA. Dr. Klaus Vander FA Hygiene u. Mikrobiologie Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie Stiftingtalstrasse 14, 8036- Graz Tel: 0316 340 5815 mail: klaus.vander@kages.at

Mehr

Das neue Patientenrechtegesetz. Regine Vedder

Das neue Patientenrechtegesetz. Regine Vedder Das neue Patientenrechtegesetz Regine Vedder Ein Wort vorher Das am 26.02.2013 in Kraft getretene Patientenrechtegesetz soll dazu beitragen, dass ein wirkungsvoller Wettbewerb im Gesundheitssystem stattfindet,

Mehr

Fallkonferenzen Dekubitus

Fallkonferenzen Dekubitus Erfolgreiche interdisziplinäre und hierarchieüberspannende Implementierung eines Kommunikationsinstruments APS Jahrestagung 2017 Armin Hauss, RN, MScN U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N

Mehr

Kritische Ereignisse im Krankenhaus als Auslöser organisationaler Lernprozesse Das Potential von Fehlermeldesystemen für den Wissenstransfer

Kritische Ereignisse im Krankenhaus als Auslöser organisationaler Lernprozesse Das Potential von Fehlermeldesystemen für den Wissenstransfer Kritische Ereignisse im Krankenhaus als Auslöser organisationaler Lernprozesse Das Potential von Fehlermeldesystemen für den Wissenstransfer KnowTech 29. September 2011 Forum 9: Wissenstransfer organisieren

Mehr

Entwicklungen im Bereich Patientensicherheit in Europa wo stehen wir?

Entwicklungen im Bereich Patientensicherheit in Europa wo stehen wir? Entwicklungen im Bereich Patientensicherheit in Europa wo stehen wir? Dr.med.. Pirjo Pennanen Medizinalrat Zulassungs- und Aufsichtsamt für Soziales und Gesundheit Valvira,, Helsinki, Finnland 20.5.2009

Mehr

Aus orientalischen und afrikanischen OP Sälen geplaudert

Aus orientalischen und afrikanischen OP Sälen geplaudert Aus orientalischen und afrikanischen OP Sälen geplaudert Autor: Prof. Dr. med. Christoph Rangger, (Mitglied des DAG-Beirats) Seit dem Jahr 2000 (Leitung der Universitätsklinik für Unfallchirurgie in Bonn)

Mehr

Dr. Peter Gausmann Patientensicherheit. Aktuelle Perspektiven. - International - Versicherer - Krankenhäuser.

Dr. Peter Gausmann  Patientensicherheit. Aktuelle Perspektiven. - International - Versicherer - Krankenhäuser. Dr. Peter Gausmann www.grb.de Patientensicherheit Aktuelle Perspektiven - International - Versicherer - Krankenhäuser peter.gausmann@grb.de 1 Patient Safety Global Ministerial Summit 2017 Bonn, 29./30.März.2017

Mehr

GE Healthcare. Opera Ihr OP Managementsystem

GE Healthcare. Opera Ihr OP Managementsystem GE Healthcare Opera Ihr OP Managementsystem Ihr OP-Managementsystem In den heutigen Umgebungen des Gesundheitswesens verlassen sich Anwender und OP-Manager auf Tools für das klinische und operative Management,

Mehr

Patientensicherheitsindikatoren im BQS-Indikatorenset

Patientensicherheitsindikatoren im BQS-Indikatorenset BDPK Fachtagung: Patientensicherheit und Risikomanagement Patientensicherheitsindikatoren im BQS-Indikatorenset Christof Veit, BQS Berlin, 4. November 2008 Begriffsklärung Primum non nocere vermeidbare

Mehr

CIRS-Meldewesen. 3. Auflage. Aus Fehlern lernen Patienten und Mitarbeiter schützen!

CIRS-Meldewesen. 3. Auflage. Aus Fehlern lernen Patienten und Mitarbeiter schützen! »Das war eine Bedrohung für das Wohlergehen des Patienten, für mich oder für meine Kollegen und sollte nicht passieren. Ich möchte nicht, dass es noch einmal passiert!«3. Auflage CIRS-Meldewesen Aus Fehlern

Mehr

Integration von Clinical Decision Support in das Patientenmanagement am UKF

Integration von Clinical Decision Support in das Patientenmanagement am UKF Integration von Clinical Decision Support in das Patientenmanagement am UKF, ZPM, Stabsstelle des Vorstands Universitätsklinikum Frankfurt 32 Kliniken und Institute 50.000 vollstationäre Fälle und 360.000

Mehr

SERVICES FÜR INHOUSE-LOGISTIK

SERVICES FÜR INHOUSE-LOGISTIK KLINIK REHA SENIOR SOZIAL SERVICES FÜR INHOUSE-LOGISTIK Verbesserungspotentiale durch prozessorientierte und dynamische Logistik. Durch unser ausgeweitetes Portfolio können wir Sie bei diesem Thema unterstützen.

Mehr

Curriculum Patientensicherheit in der Chirurgie an der Universität Greifswald. Alexandra Busemann, Claus-Dieter Heidecke

Curriculum Patientensicherheit in der Chirurgie an der Universität Greifswald. Alexandra Busemann, Claus-Dieter Heidecke Curriculum Patientensicherheit in der Chirurgie an der Universität Greifswald Alexandra Busemann, Claus-Dieter Heidecke Chirurgische Klinik und Poliklinik Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie

Mehr

CIRS, Risikomanagement, Patientensicherheit

CIRS, Risikomanagement, Patientensicherheit CIRS, Risikomanagement, Patientensicherheit Gesprächskreis 3: CIRS im System des Qualitätsmanagements Martin Meilwes 1, Irmgard Danne 2, Christiane van Emmerich 3, Dr. Jörg Lauterberg 4, Prof. Dr. Dieter

Mehr

anlässlich der Abschlussveranstaltung des Projektes 1. und 2. Juni 2015 in der Bundesärztekammer

anlässlich der Abschlussveranstaltung des Projektes 1. und 2. Juni 2015 in der Bundesärztekammer Gesperrt bis zum Beginn - Es gilt das gesprochene Wort! Rede von Dr. Volker Grigutsch Ministerialdirigent im Bundesministerium für Gesundheit Action on Patient Safety: High 5`s Eingriffs- und Patientenverwechslungen

Mehr

Klinisches Risikomanagement in der stationären Versorgung

Klinisches Risikomanagement in der stationären Versorgung Klinisches Risikomanagement in der stationären Versorgung Aktivitäten und praktische Umsetzung Reiner Heuzeroth, Konzernbereich Qualität, Asklepios Kliniken 3. Hamburger Symposium Patientensicherheit,

Mehr

Bundesärztekammer stellt Behandlungsfehlerstatistik 2011 vor: Patienten brauchen im Schadensfall ärztl

Bundesärztekammer stellt Behandlungsfehlerstatistik 2011 vor: Patienten brauchen im Schadensfall ärztl Bundesärztekammer stellt Behandlungsfehlerstatistik 2011 vor: Patienten brauchen im Schadensfall ärztl Bundesärztekammer stellt Behandlungsfehlerstatistik 2011 vor Patienten brauchen im Schadensfall ärztliche

Mehr

Drei Praxisbeispiele von der Unsicherheit zur Sicherheit

Drei Praxisbeispiele von der Unsicherheit zur Sicherheit Drei Praxisbeispiele von der Unsicherheit zur Sicherheit GQMG-Jahrestagung 2013 in Düsseldorf Autoren: Dr. med. Ruth Hecker, Leitung Stabsstelle Qualitätsmanagement Dipl.-Betriebswirt (FH) Oliver Steidle

Mehr

Klinisches Risikomanagement

Klinisches Risikomanagement Klinisches Risikomanagement Critical-Incident-Reporting-System Dr. Th. Groß, Zentralbereich Medizinische Synergien Klinisches Risikomanagement Patientensicherheit Ursachenforschung Verbesserungen in Aufbau-

Mehr

Operationsberichte Orthopädie und Unfallchirurgie

Operationsberichte Orthopädie und Unfallchirurgie Operationsberichte Operationsberichte Orthopädie und Unfallchirurgie Bearbeitet von Holger Siekmann, Lars Irlenbusch, Stefan Klima., neu bearbeitete Auflage 016. Buch. XI, 370 S. Softcover ISBN 978 3 66

Mehr

Safe Surgery. Erfahrungen in der Uniklinik Aachen. Dr. U. Fabry Berlin, 1. Juni 2014

Safe Surgery. Erfahrungen in der Uniklinik Aachen. Dr. U. Fabry Berlin, 1. Juni 2014 Safe Surgery Erfahrungen in der Uniklinik Aachen Dr. U. Fabry Berlin, 1. Juni 2014 Kennzahlen: ca. 48.400 stationäre Behandlungsfälle davon 21.400 in operativen Kliniken 35 Fachkliniken, davon 13 operative

Mehr

CIRS-Gastro ein Critical Incident Reporting System der Schweizerischen Gesellschaft für Gastroenterologie

CIRS-Gastro ein Critical Incident Reporting System der Schweizerischen Gesellschaft für Gastroenterologie Schweizerische Gesellschaft für Gastroenterologie Société Suisse de Gastroentérologie Società Svizzera di Gastroenterologia CIRS-Gastro ein Critical Incident Reporting System der Schweizerischen Gesellschaft

Mehr

RMSecur Umfassende Risikoberatung für Ihre Logistik RMSecur Risk-Management

RMSecur Umfassende Risikoberatung für Ihre Logistik RMSecur Risk-Management www.rmsecur.de RMSecur Umfassende Risikoberatung für Ihre Logistik BUSINESS RMSecur LOGISTIK RMSecur & Consulting GmbH Business Logistik Ganzheitliche Perspektive (strategische Risiken) Fuhrpark Güterschaden

Mehr

3. Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses im stationären Sektor. Berlin,

3. Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses im stationären Sektor. Berlin, 3. Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses im stationären Sektor Erfahrungen aus der Qualitätssicherungspraxis Berlin, 8.. Hans-Christoph Wisch, AG Pflege bei der Projektgeschäftsstelle

Mehr

Der Umgang mit Fehlern im Gesundheitswesen

Der Umgang mit Fehlern im Gesundheitswesen Der Umgang mit Fehlern im Gesundheitswesen Hinterher ist man immer schlauer Katharina Dobrick, WINEG Weisheiten der Antike Primum nil nocere. (Zuerst einmal nicht schaden.) (Scribonius Largus, 50 nach

Mehr

Straße: Facharzt für: ggf. Schwerpunkt- bzw. Zusatzbezeichnung: seit: Niedergelassen seit: Niederlassung geplant ab: Gemeinschaftspraxis mit:

Straße: Facharzt für: ggf. Schwerpunkt- bzw. Zusatzbezeichnung: seit: Niedergelassen seit: Niederlassung geplant ab: Gemeinschaftspraxis mit: 1 A n t r a g auf Ausführung und Abrechnung von Leistungen der invasiven Kardiologie gemäß 135 Abs. 2 SGB V der Qualitätssicherungsvereinbarung zur invasiven Kardiologie Name: Praxisanschrift: Straße:

Mehr

Patientensicherheit und Qualitätsmanagement

Patientensicherheit und Qualitätsmanagement Patientensicherheit und Qualitätsmanagement Paula Bezzola, MPH Stv. Geschäftsführerin, Projektmanagerin Stiftung für Patientensicherheit DEKO, Universitätsspital Basel, Chirurgie 30.1.2012 Stiftung für

Mehr

Schadensfälle in der Notaufnahme -standardisierte Triage aus Sicht der Versicherer (eines Risiko-Beraters)

Schadensfälle in der Notaufnahme -standardisierte Triage aus Sicht der Versicherer (eines Risiko-Beraters) Schadensfälle in der Notaufnahme -standardisierte Triage aus Sicht der Versicherer (eines Risiko-Beraters) Patienten Markt Image Sicherheit Diverse Gesetzgeber Risiko-Management im Krankenhaus Versicherer

Mehr

Symposium Patientensicherheit 01. Dezember 2008. Sicherheitskultur in Praxis und Klinik Eine selbstverständliche ärztliche Verpflichtung

Symposium Patientensicherheit 01. Dezember 2008. Sicherheitskultur in Praxis und Klinik Eine selbstverständliche ärztliche Verpflichtung Symposium Patientensicherheit 01. Dezember 2008 Sicherheitskultur in Praxis und Klinik Eine selbstverständliche ärztliche Verpflichtung 1 Fehler im Gesundheitswesen Pressespiegel Stern: Wenn unsere Ärzte

Mehr

Messbar machen. Möglichkeiten der Quantifizierung des Sicherheitsniveaus. Dipl.-Kff. Marsha Fleischer. MHH, 8. September 2016

Messbar machen. Möglichkeiten der Quantifizierung des Sicherheitsniveaus. Dipl.-Kff. Marsha Fleischer. MHH, 8. September 2016 Messbar machen Möglichkeiten der Quantifizierung des Sicherheitsniveaus Dipl.-Kff. Marsha Fleischer MHH, 8. September 2016 Sicherheits- und Risikomanagement Patientenrechtegesetz, Beschluss des gemeinsamen

Mehr

Nicht nur Insellösungen

Nicht nur Insellösungen Ärztliche Direktion Nicht nur Insellösungen CIRS in der Insel Gruppe AG, Schweiz Untertitel Insel Gruppe AG Referent/in Ärztliche Direktion Helmut Paula Ltr. Abtlg. klin. Qualitäts- & Sicherheitsmanagement

Mehr

Zwischenfälle in der Anästhesie verhindern DGAI unterstützt neues Patientenrechtegesetz mit Fehlermeldesystem

Zwischenfälle in der Anästhesie verhindern DGAI unterstützt neues Patientenrechtegesetz mit Fehlermeldesystem Zwischenfälle in der Anästhesie verhindern DGAI unterstützt neues Patientenrechtegesetz mit Fehlermeldesystem Hamburg/Nürnberg (7. Juni 2011) Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin

Mehr

Lernziele. Begriff des Kunstfehlers. Vorlesung Patientensicherheit und Risikomanagement. Patientensicherheit und Risikomanagement

Lernziele. Begriff des Kunstfehlers. Vorlesung Patientensicherheit und Risikomanagement. Patientensicherheit und Risikomanagement Vorlesung Patientensicherheit und Risikomanagement WS 2016/2017 M. Schrappe Vorlesungsfolien download ca. 1 Woche vor der Vorlesung unter matthias.schrappe.com Patientensicherheit und Risikomanagement

Mehr

KRITISCHE EREIGNISSE & BESCHWERDEN ERFASSEN UND ANALYSIEREN

KRITISCHE EREIGNISSE & BESCHWERDEN ERFASSEN UND ANALYSIEREN FACTSHEET KRITISCHE EREIGNISSE & BESCHWERDEN ERFASSEN UND ANALYSIEREN R2C_CIRS & Complaints AUF EINEN BLICK: Unterstützt eine schnelle Meldungserfassung durch ein übersichtliches Meldeformular Sensibilisiert

Mehr

Erfassungsbogen Anästhesie Anästhesie

Erfassungsbogen Anästhesie Anästhesie Qualitätssicherung Sonderbeiträge I Anhang Pilotstudie SMAHO-2012 SMAHO-2012 Erfassungsbogen Anästhesie Anästhesie Datum Abteilung Funktion Teilnehmer-ID Risiko- und Qualitätsmanagement Es gibt in der

Mehr

Prozess-Optimierung im OP unter DRG-Bedingungen

Prozess-Optimierung im OP unter DRG-Bedingungen Prozess-Optimierung im OP unter DRG-Bedingungen M. Booke Kliniken des Main-Taunus-Kreises Damit das OP-Team hocheffizient arbeiten kann sichert der Inubit HCE die optimale Steuerung der Prozesse vor, während

Mehr

Fallanalyse: Vom Ereignis zum nützlichen Ergebnis 15. ZQ-Forum Patientensicherheit und Risikomanagement workshop II

Fallanalyse: Vom Ereignis zum nützlichen Ergebnis 15. ZQ-Forum Patientensicherheit und Risikomanagement workshop II Fallanalyse: Vom Ereignis zum nützlichen Ergebnis 15. ZQ-Forum Patientensicherheit und Risikomanagement workshop II 15.06.2018 Dipl. Päd. Susanne Eschkötter Qualitätsmanagement/klin.Risikomanagement Netzmanagerin

Mehr

Von der Leitlinie zum Behandlungspfad

Von der Leitlinie zum Behandlungspfad Von der Leitlinie zum Behandlungspfad Erfahrungen aus anderen Kliniken und operativen Fächern bei der Erstellung Klinischer Behandlungspfade Alfred Dahmen Universitätsklinikum Bonn Stab KD Stellv. Leiter

Mehr

Umsetzung der Handlungsempfehlung Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus Welchen Beitrag leistet closed-loop medication?

Umsetzung der Handlungsempfehlung Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus Welchen Beitrag leistet closed-loop medication? Umsetzung der Handlungsempfehlung Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus Welchen Beitrag leistet closed-loop medication? Dr. Juliane Eidenschink, Apothekerin Was ist Arzneimitteltherapiesicherheit?

Mehr

Erhöhung der Patientensicherheit durch Vermeidung von Verwechslungen mittels Handscanvorgängen zur Patientenund Objektidentifikation

Erhöhung der Patientensicherheit durch Vermeidung von Verwechslungen mittels Handscanvorgängen zur Patientenund Objektidentifikation Erhöhung der Patientensicherheit durch Vermeidung von Verwechslungen mittels Handscanvorgängen zur Patientenund Objektidentifikation V. Boettcher, Dr. I. Bechtold, J. Will St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus

Mehr

Einführung einer Software zur Risikobewertung

Einführung einer Software zur Risikobewertung Einführung einer Software zur Risikobewertung Brigitte Jahn Bereich Qualitätsmanagement und klinisches Risikomanagement, Sana Kliniken AG Berlin, Mai 2018 Das Klinische Risikomanagementsystem der Sana

Mehr

Zusammenfassung. 5 Zusammenfassung

Zusammenfassung. 5 Zusammenfassung 5 Zusammenfassung Die Diskussion über den optimalen Operationszeitpunkt der frakturierten Hüfte wird seit langem kontrovers geführt. Ziel dieser Arbeit war zu überprüfen, ob die in Deutschland derzeit

Mehr

Zahlen, Daten, Fakten. 1. Organisation, Aufklärung und Dokumentation. 2. Schadendatenaufbereitung. 3. Schadenfall-Analyse-Methode ERA

Zahlen, Daten, Fakten. 1. Organisation, Aufklärung und Dokumentation. 2. Schadendatenaufbereitung. 3. Schadenfall-Analyse-Methode ERA Patientensicherheit Schweiz Aktivitäten Stolpersteine - Perspektiven RISIKOMANAGEMENT IM KRANKENHAUS - Anforderungen aus Sicht der Versicherungswirtschaft ECCLESIA mildenberger HOSPITAL GmbH 13. September

Mehr

Die Entwicklung der neuen Handlungsempfehlung Handeln bevor etwas passiert. Berichts- und Lernsysteme erfolgreich nutzen.

Die Entwicklung der neuen Handlungsempfehlung Handeln bevor etwas passiert. Berichts- und Lernsysteme erfolgreich nutzen. Die Entwicklung der neuen Handlungsempfehlung Handeln bevor etwas passiert. Berichts- und Lernsysteme erfolgreich nutzen. Dagmar Lüttel, Aktionsbündnis Patientensicherheit CIRSforte Marina Buchmann, Kassenärztliche

Mehr

Bewertung des klinischen Risikomanagements in Kooperation mit dem Haftpflichtversicherer

Bewertung des klinischen Risikomanagements in Kooperation mit dem Haftpflichtversicherer Bewertung des klinischen Risikomanagements in Kooperation mit dem Haftpflichtversicherer 1 Agenda Ausgangssituation, Idee zur Kooperation Modell zur Bewertung des klinischen Risikomanagements Beispiele

Mehr

Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers

Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers Peer Review Aspiration im St. Josef Krankenhaus Moers von Michaela Weigelt und Oliver Wittig, Pflegedienstleitung Köln, 06. November 2009 Was ist ein Peer Review? Ein Peer Review ist eine kontinuierliche,

Mehr

Sicherheitspsychologische Programme zur VISION ZERO

Sicherheitspsychologische Programme zur VISION ZERO Ein Beitrag zur neuen Präventionsstrategie der BG RCI Null Unfälle gesund arbeiten! Dipl.-Psych. Klaus Schubert Null Unfälle gesund arbeiten! Es geht: Einige Unternehmen erreichen lange unfallfreie Zeiten,

Mehr

Wie schlimm kann es werden - ist mangelnde Kommunikation wirklich ein Risiko? Der richtige Umgang mit kritischen Situationen

Wie schlimm kann es werden - ist mangelnde Kommunikation wirklich ein Risiko? Der richtige Umgang mit kritischen Situationen Wie schlimm kann es werden - ist mangelnde Kommunikation wirklich ein Risiko? Der richtige Umgang mit kritischen Situationen Aktionsbündnis Patientensicherheit Jahrestagung 2017 Berlin, 05.05.2017 So schlimm

Mehr

Risiko-Management. Risk-Assessment

Risiko-Management. Risk-Assessment Risk-Assessment Risk-Assessment Risk-Assessment Risk-Assessment Operationssaal Zentralsterilisation Intensivstation Notfallstation Abteilung Medizinische Diagnostik Risk-Assessment 50 Punkte kontrolliert

Mehr

Risikomanagementsysteme

Risikomanagementsysteme Folienauszüge Risikomanagementsysteme Steinbeis-Transferzentrum Managementsysteme Marlene-Dietrich-Straße 5, 89231 Neu-Ulm Tel.: 0731-98588-900, Fax: 0731-98588-902 Mail: info@tms-ulm.de, Internet: www.tms-ulm.de

Mehr

Praxisnutzen von Kennzahlen(systemen) im OP

Praxisnutzen von Kennzahlen(systemen) im OP Praxisnutzen von Kennzahlen(systemen) im OP Dr. med. Ulrich Wenning Medizinische Organisation / Hamburg 15. Mölnlycke Health Care Surgical Forum Kennzahlen und Prozess Vereinfachtes Prozessdiagramm Operativer

Mehr

Bestimmung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Anforderungen an einrichtungsübergreifende Fehlermeldesysteme (üfms-b)

Bestimmung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Anforderungen an einrichtungsübergreifende Fehlermeldesysteme (üfms-b) Bestimmung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Anforderungen an einrichtungsübergreifende Fehlermeldesysteme (üfms-b) in der Fassung vom 17. März 2016 veröffentlicht im Bundesanzeiger (BAnz AT vom 4.

Mehr

Incident Reporting System. Systemansatz. Reddersen, Marcus Rall Tübinger Patienten-Sicherheits- und Simulations-Zentrum TÜPASS.

Incident Reporting System. Systemansatz. Reddersen, Marcus Rall Tübinger Patienten-Sicherheits- und Simulations-Zentrum TÜPASS. Incident Reporting System Systemansatz www.pasis.de Silke Reddersen, Marcus Rall www.pasos-ains.de Patienten tienten-sicherheits-optimierungs-system für Anästhesie, Intensivtherapie, Notfallmedizin und

Mehr

Diagnostisch-Therapeutisches Seminar: Die präoperative Sprechstunde der Medizinischen Poliklinik

Diagnostisch-Therapeutisches Seminar: Die präoperative Sprechstunde der Medizinischen Poliklinik Diagnostisch-Therapeutisches Seminar: Die präoperative Sprechstunde der Medizinischen Poliklinik Ulrich Egermann,Oberarzt-Stellvertreter Klinik und Poliklinik für Allgemeine Innere Medizin Aktuelle Probleme:

Mehr

Strukturiertes Beschwerdemanagement in der Psychosomatik

Strukturiertes Beschwerdemanagement in der Psychosomatik Strukturiertes Beschwerdemanagement in der Psychosomatik Wichtiger Bestandteil im Rahmen der Patienten- und Patientinnensicherheit am AMEOS Klinikum Bad Aussee Agenda 1. Allgemein 2. Grundsätze 3. Ziele

Mehr

EndoProthetikZentrum Bethanien Moers. Qualitätsbericht 2018 (für das Jahr 2017)

EndoProthetikZentrum Bethanien Moers. Qualitätsbericht 2018 (für das Jahr 2017) EndoProthetikZentrum Bethanien Moers (für das Jahr 2017) Krankenhaus Bethanien Moers Seite 1 von 7 Inhaltsverzeichnis: 1. Vorwort... 2 2. Leistungszahlen und Qualitätsindikatoren... 3 3. Ergebnisse der

Mehr

"Moment mal, ich bin hier Kunde" - Berlin und seine Notaufnahmen, Ergebnisse einer aktuellen Studie

Moment mal, ich bin hier Kunde - Berlin und seine Notaufnahmen, Ergebnisse einer aktuellen Studie Fachgebiet für Arbeitswissenschaft & Produktergonomie der TU Berlin Dipl.-Kffr. Daniela Fuchs Dipl.-Kffr. Beatrice Podtschaske Prof. Dr. med. habil. Wolfgang Friesdorf "Moment mal, ich bin hier Kunde"

Mehr

SiQ! Internationaler Vergleich Peer Review

SiQ! Internationaler Vergleich Peer Review SiQ! Internationaler Vergleich Peer Review Warum macht die Schweiz das freiwillig? Sicht Klinik Schweiz Prof. Jürg Schmidli Chefarzt Gefässchirurgie INSELSPITAL, Universitätsspital Bern SiQ! Kongress 2017,

Mehr

Consilium Digitales Management von Tumor-Patienten

Consilium Digitales Management von Tumor-Patienten Apps für Patienten Consilium Digitales Management von Tumor-Patienten Andreas Trojan, Swiss Tumor Institute, Klinik im Park, Zürich Mathis Brauchbar, advocacy AG Marco Egbring, Klinik für Klinische Pharmakologie

Mehr

Aktuelle Themen im klinischen Risikomanagement

Aktuelle Themen im klinischen Risikomanagement Bienvenidos!!! Aktuelle Themen im klinischen Risikomanagement Hannover, 24. November 2005 María Cartes Risikomanagerin Ärztliche Qualitätsbeauftragte Tel: 0511 532 6033 Cartes.maria@mh-hannover.de 15:00

Mehr

Aktuelle Strategien der Krankenkassen im Qualitätsmanagement der Rehabilitation

Aktuelle Strategien der Krankenkassen im Qualitätsmanagement der Rehabilitation Fachtagung der Bundesarbeitsgemeinschaft medizinisch-berufliche Rehabilitation (Phase 2) "Qualitätsmanagement in der medizinisch-beruflichen Rehabilitation" am 28. April 2008 Aktuelle Strategien der Krankenkassen

Mehr

Geriatrische Betreuung bei Operationen

Geriatrische Betreuung bei Operationen Geriatrische Betreuung bei Operationen Dr. med. Simone Gurlit St. Franziskus-Hospital Münster Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin Chefarzt: Prof. Dr. med. Michael Möllmann St. Franziskus-Hospital

Mehr

Evaluationsergebnisse

Evaluationsergebnisse Evaluationsergebnisse High5s SOP - Medication Reconciliation Saskia Huckels-Baumgart Institut für Patientensicherheit, Bonn High 5s Abschlussveranstaltung 1.- 2. Juni 2015, Berlin Berlin, 2.06.2015 SOP

Mehr