Präventionsmaßnahmen: Einführen ist leicht, umsetzen dagegen schwer
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- Monica Baumhauer
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1 Präventionsmaßnahmen: Einführen ist leicht, umsetzen dagegen schwer Siegfried Gauggel Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
2 Präventionswissen und -motivation Alle wissen um die Notwendigkeit und den Wert von Vorsorgeuntersuchungen und -maßnahmen (Krebsvorsorge, Zahnprophylaxe, Impfungen u. a.). Dennoch ist der Anteil derjenigen mit einem konsequenten Vorsorgeverhalten unbefriedigend. Dies gilt, wie auch beim Hygieneverhalten, insbesondere für Männer. Alle wissen um den Risikofaktor Übergewicht. Faktisch nimmt aber der Anteil übergewichtiger Personen in unserer Gesellschaft zu. Alle wissen um den Risikofaktor Rauchen. Dennoch rauchen auch Ärztinnen und Ärzte.
3 Präventionswissen und -motivation Die MitarbeiterInnen eines Krankenhauses wissen, dass Hygienemaßnahmen von großer Bedeutung für die Patientensicherheit sind. Dennoch werden Präventionsmaßnahmen nicht konsequent eingehalten! Warum!
4 Hygienenormen bevor Lebensmittel angefasst werden vor dem Essen nach Benutzung der Toilette nach Berührung von Haustieren, Haustierkäfigen, Utensilien zur Haustierfütterung oder anderen Objekten dieser Art nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Sekret aus der Nase, Speichel, Erbrochenem und nach dem Windelwechsel nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Reservoirbereichen (z.b. Abflüsse) oder einem Reservoir/Weiterverbreiter (z.b. Lappen für die Nassreinigung) wenn sie sichtbar schmutzig sind bevor einer anderen Person ein Medikament verabreicht wird vor dem Einsetzen der Kontaktlinsen Bergler, 2008, Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz :
5 Mögliche Gründe erlerntes Hygienewissen allein ist niemals gleichbedeutend mit alltäglich praktiziertem Hygieneverhalten: Wissen Verhalten Einflussfaktoren im klinischen Alltag: Hygienevorbilder (z.b. Leitungspersonal) fehlendes Hygieneverhalten führt nicht unmittelbar zu neg. Konsequenzen (siehe auch Rauchen) Zeitdruck oder ungünstige Rahmenbedingungen (insb. bei aufwändigen Hygienemaßnahmen) Bequemlichkeit (insb. bei aufwändigen Hygienemaßnahmen) Unachtsamkeit / Routinen Persönlichkeitsmerkmale (z. B. Ängstlichkeit, Verhaltensnormen) selten: fehlendes Wissen, aber problematisch ist ein unverständliches und langweiliges Vermittlung von Hygienewissen etc.
6 Arbeitsmodell der Psyche
7 Health Belief Modell
8 Empirische Befunde Gould et al. (2010). Interventions to improve hand hygiene compliance in patient care. The Cochrane Library, Issue 9. Gould, D.J. et al. ( 2008). Interventions to improve hand hygiene compliance in patient care. Journal of Hospital Infection, 68, Lam, B.C.C. et al. (2004). Hand Hygiene Practices in a Neonatal Intensive Care Unit: A Multimodal Intervention and Impact on Nosocomial Infection. Pediatrics, 114(5), Marra, A. R. et al. (2010). Positive Deviance. A New Strategy for Improving Hand Hygiene Compliance. Infection Control and Hospital Epidemiology, 31(1), Neo et al. (2016). Evidence-based practices to increase hand hygiene compliance in health care facilities: An integrated review. American Journal of Infection Control, 44, Pittet, D. et al. (2000). Effectiveness of a hospital-wide programme to improve compliance with hand hygiene. The Lancet 356, Srigley et al. (2016). Interventions to improve patient hand hygiene: a systematic review. Journal of Hospital Infection, xxx, 1-7.
9 Evidence-based practices to increase hand hygiene compliance in health care facilities Neo et al., 2016, American Journal of Infection Control 44 (2016)
10 Evidence-based practices to increase hand hygiene compliance in health care facilities Neo et al., 2016, American Journal of Infection Control 44 (2016)
11 Interventions to improve patient hand hygiene: a systematic review Srigley, Furness, Gardam, 2016, J of Hospital Infection
12 Fazit aus den bisherigen Studien Die bisherigen Befunde zeigen, dass einzelne Maßnahmen die Handhygiene verbessern. Um aber einen stabilen und hohen Hygienestandard zu bekommen, bedarf es multifaceted Interventionsprogramme, die auf Wissensvermittlung und Verhaltensänderungen fokussieren. Programme sollten beinhalten: Fortbildungskurse Training Poster Verhaltensfeedback Einsatz technischer Hilfsmittel Leichte Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln Rollenmodelle
13 Sihvola, 2010, Implementing change in hand hygiene and asepsis A literature review
14 Probleme Erfolgreiche Interventionen müssen nicht notwendigerweise in einem anderen Setting wirksam sein. Viele Effekt sind häufig nur kurzfristig und verschwinden wieder langfristig. Es gibt nur wenige Studien mit einem RCT-Design. Der Hawthorne Effekt beeinflusst Studienergebnisse, daher ist die Erhebung indirekter Maße (z. B. Keimbelastung, Verbrauch von Hygieneprodukten) wichtig.
15 Modell der Verhaltensänderung
16 Danke für Ihre Aufmerksamkeit
17
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