Nahrungsergänzungen verbessern die Perspektive bei Brustkrebs
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- Rosa Pfeiffer
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1 News November 2013 Nahrungsergänzungen verbessern die Perspektive bei Brustkrebs Vitamine und Mineralstoffe wirkten sich in einer USamerikanischen Studie bei älteren Brustkrebs-Patientinnen positiv aus. Sehr viele Menschen nutzen in den USA Nahrungsergänzungen mit Vitaminen und Mineralstoffen. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und wie sich die Einnahme speziell auf Frauen mit Brustkrebs auswirkt. US-amerikanische Mediziner untersuchten dies im Rahmen von zwei großen, über lange Zeit durchgeführten Bevölkerungsstudien (Women s Health Initiative und Women s Health Initiative Clinical Trials). Daran nahmen rund ältere Frauen teil, die zu Beginn der Studie 50 bis 79 Jahre alt waren. Rund der Frauen erkrankten im Lauf der Beobachtungszeit an Brustkrebs. Sie wurden nach der Diagnose weitere sieben Jahre beobachtet. Alle Frauen wurden über den Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln befragt. 38 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen nahmen solche Präparate regelmäßig ein, die Mehrzahl hatte sie bereits vor der Erkrankung genutzt. Die Forscher verglichen nun ihre Daten mit Patientinnen, die solche Präparate nicht genommen hatten. Der Vergleich zeigte: Das Risiko an Brustkrebs zu sterben, sank mit der Einnahme von Nahrungsergänzungen um 30 Prozent. Vitamine und Mineralstoffe konnten dazu beitragen, die Lebensperspektive der Brustkrebs-Patientinnen zu verbessern. Dieser positive Effekt blieb auch dann erhalten, wenn die Forscher andere, eventuell belastende Faktoren einbezogen. Das galt beispielsweise für Rauchen, Körpergewicht, Alkoholkonsum, Depressionen, Diabetes und das Alter bei der Brustkrebs-Diagnose. Die Wirkung blieb auch bei solchen Faktoren erhalten. Die Mediziner vermuten daher, dass sich die Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen positiv auf den Gesundheitszustand von Brustkrebs-Patientinnen in der Postmenopause auswirken kann. Diese Beziehung sollte in weiteren Studien genauer untersucht werden. Quelle: S. Wassertheil-Smoller et al., Multivitamin and mineral use and breast cancer mortality in older women with invasive breast cancer in the women s health initiative. In: Breast Cancer Research and Treatment, Oktober 2013, doi: / s x. 1 OrganoSan 2013, Ute Schneider
2 Coenzym Q10 stärkt die Leistung von Spitzensportlern Coenzym Q10 könnte auch die Kräfte von älteren und Freizeit- Sportlern verbessern. Coenzym Q10 (CoQ10) ist eine vitaminähnliche Substanz, die im Körper selbst gebildet werden kann. Es ist vor allem in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zellen, konzentriert und spielt eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung. Bekannt ist seit langem, dass CoQ10 bei vielen kardiovaskulären Prozessen und neurodegenerativen Krankheiten unterstützt. Durch seine Beteiligung am Energie-Stoffwechsel liegt es nahe zu vermuten, dass CoQ10 auch für Sportler und ihre Leistungskraft wichtig ist. Das wurde in einer deutschen Studie an Spitzensportlern überprüft. Daran nahmen einhundert gut trainierte Sportler, 53 Männer und 47 Frauen, mit einem Durchschnittsalter von knapp 20 Jahren teil. Sie wurden auf zwei Gruppen verteilt. Eine Gruppe erhielt sechs Wochen lang täglich hoch dosiertes Ubichinol (300 mg), eine reduzierte Form von CoQ10, die besonders bioaktiv ist. Die andere Gruppe erhielt ein Placebo. Mit verschiedenen Tests wurden die Körperleistungen der Sportler vor Studienbeginn sowie nach drei und sechs Wochen bestimmt. Alle bereiteten sich in der Testzeit in ihrem gewohnten Maß auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London vor. Durch ihr intensives Training hatten beide Gruppen am Studienende ihre körperliche Leistungskraft signifikant verbessert. Die Placebogruppe verbesserte sich um 8,5 Prozent. Die Sportler, die Ubichinol eingenommen hatten, verbesserten sich etwas stärker, um 11 Prozent. Man weiß, dass sich mit zunehmendem Alter die Mitochondrien im Körper verringern und die Werte von CoQ10 sinken. Die Forscher nehmen an, dass CoQ10 die Leistungskraft bei älteren Sportlern sowie allgemein bei Freizeit-Sportlern noch stärker als bei Leistungssportlern positiv beeinflussen könnte. Wird die Versorgung mit CoQ10 in den vorhandenen Mitochondrien verbessert, könnte sich der altersbedingte Mitochondrien-Verlust zum Teil kompensieren lassen. Denkbar wäre auch, dass die CoQ10-Ergänzung direkt die Werte in den Muskelgeweben ansteigen lässt und damit der aerobe Energie-Stoffwechsel verbessert wird. Quelle: Dietmar Alf et al., Ubiquinol supplementation enhances peak power production in trained athletes: a double-blind, placebo controlled study. In: Journal of the International Society of Sports Nutrition Vol. 10, 24, 2013, doi: / OrganoSan 2013, Ute Schneider
3 Eine gesunde Ernährung stärkt die Gehirnfunktionen Neue Studien zeigen, dass die gesunde Mittelmeerdiät, sowie hoch dosierte B-Vitamine und Resveratrol die Gehirnfunktionen älterer Menschen stärken können. Die gesunde Mittelmeerkost kann dazu beitragen, kognitive Gedächtnisfunktionen zu verbessern und Abbauprozesse im Gehirn bzw. eine Demenz zu verzögern. Mediziner werteten in einer Meta- Analyse 12 relevante Studien (11 beobachtende, 1 randomisierte Kontroll-Studie) aus. Bei neun Untersuchungen zeigte sich, dass Teilnehmer, die sich strikter mit der Mittelmeerdiät ernährten, bessere kognitive Funktionen hatten. Sie hatten weniger Anzeichen für Abbauprozesse im Gehirn und ein geringeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Allerdings waren die Ergebnisse bei bereits vorhandenen, leichten kognitiven Beeinträchtigungen nicht mehr einheitlich. Eine andere Studie, in der die Wirkungen von B-Vitaminen auf kognitive Prozesse untersucht wurden, war da erfolgreicher. Die Versorgung mit hoch dosierten B-Vitaminen könnte den Beginn von Alzheimer stoppen oder zumindest verlangsamen. 156 ältere Menschen mit einem hohen Alzheimer-Risiko und leichten kognitiven Beeinträchtigungen nahmen an dieser Studie teil. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt im Lauf von zwei Jahren eine hoch dosierte Kombination von Vitamin B6 (20 mg), B12 (500 mcg) und Folsäure (0,8 mg). Die andere Gruppe nahm ein Placebo ein. In der B-Vitamin-Gruppe entwickelten sich für Alzheimer typische Degenerationen im Gehirn (um das 7-fache) langsamer als in der Placebo-Gruppe. Es zeigte sich, dass Teilnehmer mit hohen Homocystein-Werten noch etwas besser von den B-Vitaminen profitierten. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe verlangsamten sich ihre degenerativen Prozesse in von Alzheimer betroffenen Hirnregionen um das 8-fache. Rund die Hälfte aller Menschen über 65 Jahren ist von zu hohen Homocystein-Werten betroffen. Vor allem sie könnten bei frühen Zeichen von kognitiven Schwächen von der Gabe von B-Vitaminen profitieren. Hoch dosierte B-Vitamine sollten jedoch nur unter therapeutischer Kontrolle eingenommen werden. Dr. Veronika Witte von der Neurologischen Klinik der Charité Berlin untersuchte in einer kleinen Studie, wie sich hoch dosiertes Resveratrol bei gesunden Älteren auswirkt. 46 Teilnehmer von 50 bis 75 Jahren nahmen sechs Monate lang täglich 200 mg Resveratrol ein. 3 OrganoSan 2013, Ute Schneider
4 Diese Substanz gehört zu den Polyphenolen bzw. zu den sekundären Pflanzenstoffen. Resveratrol ist z.b. in blauen Weintrauben oder in Himbeeren und Pflaumen reichlich enthalten. Bei Studienende schnitten Teilnehmer mit Resveratrol bei Gedächtnistests deutlich besser ab. In der Placebo-Gruppe kamen die Teilnehmer dagegen auf etwas schlechtere Werte als bei Studienbeginn. Mit der Einnahme von Resveratrol hatte sich außerdem eine Hirnregion (linker Hippocampus) in ihren Funktionen verbessert, und der (Langzeit-)Blutzuckerwert HbA1c (an Hämoglobin gebundene Glukose) sank ein wenig. Quelle: Ilianna Lourida et al., Mediterranean Diet, Cognitive Function, and Dementia: A Systematic Review. In: Epidemiology Vol. 24, Nr. 4, 2013, S , doi: / EDE.0b013e und Gwenaëlle Douaud et al., Preventing Alzheimer s disease-related gray matter atrophy by B-vitamin treatment. In: Proceedings of the National Academy Sciences, Online-Veröffentlichung vom 20. Mai 2013, doi: /pnas sowie Thomas Müller, Resveratrol-Studie Polyphenol bessert das Gedächtnis. In: Ärzte-Zeitung vom OrganoSan 2013, Ute Schneider
5 Resveratrol kann bei Diabetes unterstützen Wird Resveratrol zusätzlich zu den üblichen Therapien eingenommen, verbessern sich verschiedene Faktoren und allgemein die Lebensqualität von Diabetikern (Typ 2). Aus experimentellen Studien gibt es Hinweise, dass Resveratrol das Herz-Kreislauf-System und den Bluthochdruck beeinflussen kann. In einer kleinen (doppelblinden, randomisierten) Studie wurde geprüft, ob Resveratrol die Therapie von Diabetes (Typ 2) unterstützen kann. 66 Diabetiker im Alter von 20 bis 65 Jahren aus dem Iran nahmen daran teil und wurden auf zwei Gruppen verteilt. Eine Gruppe nahm für 45 Tage zweimal täglich 500 mg Resveratrol ein. Die andere Gruppe erhielt ein Placebo. Alle Teilnehmer nahmen keine weiteren Nährstoffe ein, und alle führten in der Studienzeit ihre übliche Therapien weiter durch. Am Studienbeginn und am Ende wurden bei Diabetes wichtige Körperfaktoren bestimmt. Dazu gehörten u.a. Körpergewicht, Blutdruck, Blutglukose, Insulin, Cholesterin und typische Marker für Leber- und Nierenschäden. Bei den Diabetikern, die Resveratrol eingenommen hatten, war am Studienende der (systolische) Blutdruck signifikant verringert. Auch die Werte für die Nüchtern-Blutglukose, Hämoglobin (A1c), Insulin und Insulin-Resistenz waren signifikant gesunken. Außerdem hatte sich HDL, das gute Cholesterin, im Vergleich zum Anfang erhöht. Unbeeinflusst blieben die Leber- und Nieren-Marker. Bei den Teilnehmern der Placebo- Gruppe hatten sich dagegen die Werte für die Nüchtern-Glukose und LDL, das schlechte Cholesterin, erhöht. Die Mediziner kommen zu dem Schluss, dass Resveratrol zusätzlich zu den gewohnten Therapien für Diabetiker nützlich sein kann. Da diese Studie relativ klein war, sollten die Beziehungen zwischen Resveratrol und Diabetes weiter untersucht werden. Zu einem ähnlich positiven Ergebnis kommt eine indische Studie, an der 57 Diabetiker (Typ 2) teilnahmen. Auch hier nahmen alle Patienten ihre Diabetes-Medikamente in der Studienzeit von sechs Monaten weiter ein. Eine Gruppe erhielt ein Placebo, während die andere Gruppe zusätzlich zur Therapie täglich 250 mg Resveratrol einnahm. Nur bei ihnen verbesserten sich vaskuläre Risikofaktoren und die glykämische Kontrolle. Bessere (teilweise signifikante) Werte zeigten sich u.a. für das Körpergewicht, den Blutdruck und die Glukoseund Cholesterinwerte. Verbessert hatten sich auch der oxidative Stress (Superoxiddismutase, Katalase, reduziertes Glutathion) und 5 OrganoSan 2013, Ute Schneider
6 die Lipid-Profile (u.a. verringerte Lipidperoxidation). Die Mediziner kommen zu einem ähnlichen Fazit: Resveratrol kann, zusätzlich zur Diabetes-Therapie eingenommen, die Lebensqualität von Diabetikern verbessern. Quelle: A. Movahed et al., Antihyperglycemic Effects of Short Term Resveratrol Supplementation in Type 2 Diabetic Patients. In: Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine Vol. 2013, 11. S., Article ID , doi: /2013/ und Bhatt Jayesh Kumar und Nanjan Moola Joghee, Resveratrol Supplementation in Patients with Type Diabetes Mellitus: A Prospective, Opel Label, Randomized Controlled Trial. In: International Research Journal of Pharmacy Vol. 4, Nr. 8, 2013, S , doi: / OrganoSan 2013, Ute Schneider
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