Integrierte Konzeption zur Wahrnehmung der mittelzentralen Funktionen und Aufgaben Pritzwalk Wittstock/Dosse

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1 Integrierte Konzeption zur Wahrnehmung der mittelzentralen Funktionen und Aufgaben Pritzwalk Wittstock/Dosse Modellvorhaben im ExWoSt-Forschungsfeld Nationale Stadtentwicklungspolitik Ein Projekt im Forschungsprogramm Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Dezember 2009

2 Impressum Integrierte Konzeption zur Wahrnehmung der mittelzentralen Funktionen und Aufgaben Pritzwalk Wittstock/Dosse Auftraggeber: Stadt Pritzwalk Stadt Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe vertreten durch Stadt Pritzwalk Marktstraße Pritzwalk Auftragnehmer: B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbh Behlertstraße 3 a, Haus B Potsdam Tel.: Fax.: Ansprechpartner: Wolfgang Wüntsch Rainer Blank Stand: Dezember 2009 B.B.S.M. mbh Dezember

3 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite Tabellen- und Abbildungsverzeichnis 6 Abkürzungsverzeichnis 10 1 Einleitung 13 2 Beschreibung und Auswertung der Rahmenbedingungen 15 auf regionaler Ebene 2.1 Räumliche Lage Lage im Raum Überregionale Anbindung Aufgaben Siedlungsstruktur Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Aufgaben Demografische Entwicklung Historischer Rückblick 1875 bis Aktuelle Einwohnerentwicklung 2000 bis Bevölkerungsprognose Entwicklung der Altersstruktur Aufgaben Wirtschaftliche Entwicklung Wirtschaftsstruktur, selbstinitiierter Wachstumskern und 34 Branchenkompetenzfelder Beschäftigung Aufgaben Zentralörtliche Gliederung Landesentwicklungsplan Regionalplan Aufgaben Regionale Kooperationen Städtenetz Prignitz Regionale Wachstumskerne LEADER-Regionen Tourismusverband Prignitz Bibliothekennetz Prignitz Aufgaben Bestehende Planungen Übersicht Aufgaben 46 3 auf regionaler 47 und kommunaler Ebene 3.1 Siedlungsentwicklung und Wohnen Bauliche Entwicklung, Stadt- und Dorferneuerung Wohnungsleerstand und Stadtumbau Soziale und generationengerechte Wohnraumversorgung Wohnbauflächenpotenziale SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Wirtschaft und Beschäftigung einschließlich Einzelhandel, Tourismus und Landwirtschaft Branchenstruktur und Beschäftigungspotenziale Größe und Belegung von Gewerbegebieten Strukturbestimmende und innovative Unternehmen Branchenkompetenzfelder Landwirtschaft Tourismus Einzelhandel und Dienstleistungen 104 B.B.S.M. mbh Dezember

4 Inhaltsverzeichnis Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung Struktur und Ausrichtung der Wirtschaftsförderung Bewertung der Standortqualität durch Unternehmen Schnittstellen zu anderen Untersuchungsbereichen SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Verkehr und technische Infrastruktur Über-/Regionaler Straßenverkehr Kommunaler Straßenverkehr Radverkehr Schienennah- und Busverkehr Güterverkehr Ver- und Entsorgungsnetze Energieerzeugung SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Bildung Grundschulen Schulen der Sekundarstufe I Schulen der Sekundarstufe II Berufsbildende Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen Schulen mit Förderschwerpunkt Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Gesundheit und soziale Versorgung Krankenhausversorgung Ambulante Versorgung Kindertageseinrichtungen Jugendeinrichtungen Senioreneinrichtungen Behinderteneinrichtungen Obdachloseneinrichtungen SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Kultur, Sport und Freizeit Überregional bedeutsame Einrichtungen Regional bedeutsame Einrichtungen Kommunal bedeutsame Einrichtungen Bürgerschaftliches Engagement SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Umwelt und Natur Naturräumliche Einbindung Überregionale Umweltbelastungen Regionale Umweltbelastungen Kommunale Umweltbelastungen SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Verwaltung, Behörden, Institutionen und Finanzen Regionale Verwaltungen, Behörden und Institutionen Kooperation im regionalen Maßstab Kommunale Verwaltung, Behörden und Institutionen Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei Finanzen SWOT-Analyse Handlungsbedarfe und Ziele Zusammenfassung der SWOT-Analyse Leitbild Regionales Leitbild Leit-/Entwicklungsziele Leit-/Entwicklungsziel A: 207 Innovativer Wirtschaftsstandort zwischen den Metropolen 207 B.B.S.M. mbh Dezember

5 Inhaltsverzeichnis Leit-/Entwicklungsziel B: Lebensqualität im ländlichen Raum Handlungskonzept zur Wahrnehmung der mittelzentralen Funktionen und Aufgaben Siedlungsfunktionen Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Wirtschafts- und Einzelhandelsfunktionen Gewerbe, Industrie, Landwirtschaft und Gesundheitswirtschaft Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Einzelhandel Resümee der Ausgangslage Good Practice aus anderen Kommunen Tourismus Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Wirtschaftsförderung Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Überregionale Verkehrs- und Versorgungsfunktionen Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Bildungsfunktionen Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Gesundheits- und soziale Versorgungsfunktionen Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Kultur- und Freizeitfunktionen Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Verwaltungsfunktionen Resümee der Ausgangslage Handlungsansätze im Ergebnis der SWOT-Analyse Maßnahmen und Projekte Umsetzungskonzept zur Wahrnehmung der mittel- 264 zentralen Funktionen und Aufgaben 7 Darstellung der Umsetzungsmaßnahmen auf kom- 270 munaler Ebene 7.1 Kooperationsrat Stadt Pritzwalk Stadt Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Ableitung des Unterstützungsbedarfs durch die Landes- 282 regierung Quellenverzeichnis 285 Anlagenverzeichnis 292 B.B.S.M. mbh Dezember

6 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Seite Tab. 1: Siedlungsstruktur des Untersuchungsraumes 19 Tab. 2: Entwicklung der Einwohnerzahlen im Untersuchungsraum 25 von 1875 bis 1989 (Gebietsstand ) Tab. 3 Entwicklung der Einwohnerzahlen im Untersuchungsraum 25 von 2000 bis 2005 (Gebietsstand ) Tab. 4: Entwicklung der Einwohnerzahl in der Stadt Pritzwalk 27 je Ort 2003 bis 2007 Tab. 5: Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Stadt Wittstock/ 27 Dosse je Ort 2003 bis 2007 Tab. 6: Entwicklung der Einwohnerzahlen im Amt Meyenburg 28 je Ort 2003 bis 2007 Tab. 7: Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Gemeinde 29 Heiligengrabe je Ort 2003 bis 2007 Tab. 8: Bevölkerungsprognose 2030 (Basisjahr 2006) 29 Tab. 9: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 30 für das Land Brandenburg (Gebietsstand ) Tab. 10: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 30 für die Stadt Pritzwalk (Gebietsstand ) Tab. 11: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 31 für die Stadt Wittstock/Dosse (Gebietsstand ) Tab. 12: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 31 für das Amt Meyenburg (Gebietsstand ) Tab. 13: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen 31 für die Gemeinde Heiligengrabe (Gebietsstand: ) Tab. 14: Branchenkompetenzfeld und Branchenschwerpunktorte 34 Tab. 15: Sozialversicherungspflichtig Beschäftige am Wohnort, 38 Auspendler am nach Gemeinden Tab. 16: Übersicht der vorliegenden Planungen der Kommunen 46 (Stand April 2008) Tab. 17: Städtebaufördermaßnahmen Pritzwalk, Stand Tab. 18: Maßnahmen der Dorferneuerung Pritzwalk, Stand Tab. 19: Städtebaufördermaßnahmen Wittstock/Dosse, 54 Stand Tab. 20: Maßnahmen der Dorferneuerung Wittstock/Dosse, 57 Stand Tab. 21: Städtebaufördermaßnahmen Amt Meyenburg, 60 Stand Tab. 22: Maßnahmen der Dorferneuerung Amt Meyenburg, 60 Stand Tab. 23: Städtebaufördermaßnahmen Gemeinde Heiligengrabe, 63 Stand Tab. 24: Maßnahmen der Dorferneuerung Gemeinde Heiligengrabe, 63 Stand Tab. 25: Wohnungsleerstandsdaten Wittstock/Dosse, 65 Stand Tab. 26: Wohnungsleerstandsdaten Amt Meyenburg, 67 Stand Tab. 27: Wohnungsleerstandsdaten Gemeinde Heiligengrabe, 67 Stand Tab. 28: Wohnbauflächenpotenziale in Pritzwalk und Ortsteilen 69 Tab. 29: Wohnbauflächenpotenziale in Wittstock/Dosse und 69 Ortsteilen Tab. 30: Wohnbauflächenpotenziale in den Ortsteilen 70 des Amtes Meyenburg Tab. 31: Wohnbauflächenpotenziale in den Ortsteilen 70 der Gemeinde Heiligengrabe Tab. 32: Sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort von 1999 bis Tab. 33: Sv-pflichtig Beschäftigte am Wohnort von 1999 bis Tab. 34: Sv-pflichtig Beschäftigte am Wohnort, am Arbeitsort und 74 Nichtpendler am Tab. 35: Sv-pflichtig beschäftigte Einpendler am B.B.S.M. mbh Dezember

7 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tab. 36: Anteil sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort an der 75 Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter am Tab. 37: Sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im verarb. Gewerbe 76 von 1999 bis 2007 Tab. 38: Geringfügig entlohnte Beschäftigte am Stichtag Juni 2007 (vorläufige Ergebnisse) Tab. 39: Branchenstruktur nach Betrieben in Heiligengrabe 81 Tab. 40: Betriebe und Beschäftigte in Wittstocker Gewerbegebieten 81 Tab. 41: Branchenstruktur nach Betrieben in Meyenburg 81 Tab. 42: Branchenstruktur nach Betrieben in Pritzwalk 81 Tab. 43: Mitarbeiterstärkste Betriebe (mehr als 100 Beschäftigte) 82 Tab. 44: Größe und Belegung von Gewerbegebieten, 83 Stand April 2008 Tab. 45: Beispiele für innovative Unternehmen nach Standorten 84 Tab. 46: Leistungsprofile ausgewählter innovativer Unternehmen 84 Tab. 47: Innovationsförderung des Landes Brandenburg 85 im Autobahndreieck 2002 bis 2007 Tab. 48: Branchenkompetenzfelder an Branchenschwerpunktorten 87 Tab. 49: Zuordnung von Firmen zu Branchenkompetenzfeldern 88 Tab. 50: Stärken und Schwächen ausgewählter Branchen- 90 kompetenzen in OPR Tab. 51: Stärken-Schwächen-Analyse für die Landwirtschaft 94 in PR und OPR Tab. 52: Wichtigste Sehenswürdigkeiten an den Standorten 99 Tab. 53: Hotels und Pensionen nach Standorten 99 Tab. 54: Sonstige Beherbergungsstätten nach Standorten 100 Tab. 55: Gaststätten nach Standorten 100 Tab. 56: Hofläden/Regionale Produkte nach Standorten 100 Tab. 57: Reisebüros/Reiseveranstalter nach Standorten 101 Tab. 58: Verkaufsflächen 2006 nach Zentrenrelevanz 104 Tab. 59: Struktur großflächiger Einzelhandelsbetriebe 2006 (EHB) 104 Tab. 60: Kaufkraftranking nach Bruttolohnsumme am Wohnort 105 je Einwohner in Euro (2005) Tab. 61: Kaufkraftindex nach GfK 106 Tab. 62: Bestand an Arbeitslosen und Arbeitslosenquote bezogen 107 auf alle zivilen Erwerbspersonen in den Landkreisen PR und OPR von April bis Juli 2008 Tab. 63: Bestand an Arbeitslosen nach Strukturmerkmalen 108 im August 2008 Tab. 64: Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld nach SGB III 108 und SGB II im April 2008 Tab. 65: Bestand an Arbeitslosen nach Berufen (ohne z.k.t.) 109 im August 2008 Tab. 66: Abgänge aus der Arbeitslosigkeit nach Kommunen 110 im Juni 2008 Tab. 67: Lkw-Fahrten in ausgewählten Betrieben 120 Tab. 68: Schienennahverkehr in Pritzwalk 129 Tab. 69: Buslinien in Pritzwalk 129 Tab. 70: Schienennahverkehr in Wittstock/Dosse 130 Tab. 71: Buslinien in Wittstock/Dosse 130 Tab. 72: Schienennahverkehr im Amt Meyenburg 131 Tab. 73: Buslinien im Amt Meyenburg 131 Tab. 74: Schienennahverkehr in der Gemeinde Heiligengrabe 131 Tab. 75: Buslinien in der Gemeinde Heiligengrabe 131 Tab. 76: Eignungsgebiete für Windenergienutzung in Pritzwalk 135 Tab. 77: Eignungsgebiete für Windenergienutzung 136 in Wittstock/Dosse Tab. 78: Eignungsgebiete für Windenergienutzung 136 im Amt Meyenburg Tab. 79: Eignungsgebiete für Windenergienutzung 137 in der Gemeinde Heiligengrabe Tab. 80: Schulen in Trägerschaft der Kommunen und Landkreise 140 im Untersuchungsraum B.B.S.M. mbh Dezember

8 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tab. 81: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 141 der Klassen der öffentlichen Grundschulen in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Tab. 82: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 142 der Klassen der öffentlichen Grundschulen in Wittstock/ Dosse zwischen 2004 und 2008 Tab. 83: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 143 der Klassen der öffentlichen Grundschulen im Amt Meyenburg zwischen 2004 und 2008 Tab. 84: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 144 der Klassen der öffentlichen Grundschulen in der Gemeinde Heiligengrabe zwischen 2004 und 2008 Tab. 85: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 146 der Klassen der Sekundarstufe I in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Tab. 86: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 148 der Klassen der Sekundarstufe I in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Tab. 87: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 150 der Klassen der Sekundarstufe II in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Tab. 88: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 151 der Klassen der Sekundarstufe II in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Tab. 89: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 152 der Klassen der Förderschule in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Tab. 90: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl 152 der Klassen der Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkt in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Tab. 91: Ärztliche Versorgung nach Fachrichtungen und 158 Kommunen (Stand ) Tab. 92: Kindertageseinrichtungen in Pritzwalk, Stand Tab. 93: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft 159 bis 2020 in Pritzwalk Tab. 94: Kindertageseinrichtungen in Wittstock/Dosse, 160 Stand Tab. 95: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft 160 bis 2020 in Wittstock/Dosse Tab. 96: Kindertageseinrichtungen im Amt Meyenburg, 161 Stand Tab. 97: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft 161 bis 2020 im Amt Meyenburg Tab. 98: Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde Heiligengrabe, 161 Stand Tab. 99: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft 162 bis 2020 in der Gemeinde Heiligengrabe Tab. 100: Kulturelle, Freizeit- und Sporteinrichtungen in der Region 180 Tab. 101: Struktur der Vereine im Untersuchungsraum, 183 Stand Tab. 102: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen 191 in der Stadt Pritzwalk gemäß FNP Tab. 103: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen 192 in Wittstock/Dosse gemäß FNP Tab. 104: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen 192 im Amt Meyenburg gemäß FNP Tab. 105: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen 192 in Heiligengrabe gemäß FNP Tab. 106: Mittelzentrale Funktionen und Einrichtungen 214 im Untersuchungsraum B.B.S.M. mbh Dezember

9 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Seite Abb. 1: Lage der Kulturlandschaft Prignitz im Raum, 15 ohne Maßstab, eigene Darstellung Abb. 2: Erreichbarkeit der Städte mit PKW und SPNV/ÖPNV, 16 eigene Darstellung Abb. 3: Einwohnerentwicklung im Untersuchungsraum 26 von 1875 bis 2007 Abb. 4: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen im Vergleich 33 der Jahre 2006 und 2030 Abb. 5: Ausschnitt aus dem Vorentwurf des Landesentwicklungs- 40 plans Berlin-Brandenburg, Stand Abb. 6: Übersichtsplan Sanierungsgebiet Altstadt Pritzwalk, 49 Stand Abb. 7: Bestehende Fördergebietskulissen in Wittstock/Dosse, 55 Stand Abb. 8: Durchgeführte und begonnene Maßnahmen mit Städte- 56 bauförderung in Wittstock/Dosse Abb. 9: Sanierungsgebiet Stadtkern Meyenburg, Stand Abb. 10: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung am Arbeits- 73 ort von 1999 bis 2007 Abb. 11: Weiblicher Anteil sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort 74 am Abb. 12: Sv-pflichtig Beschäftigte 2007 nach Branchen 75 Abb. 13: Anteile sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort am nach zusammengefassten Wirtschaftsabschnitten Abb. 14: Sv-pflichtig Beschäftigte 1999 und 2007 nach Branchen 76 Abb. 15: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im ver- 77 arbeitenden Gewerbe von 1999 bis 2007 Abb. 16: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Bereich 77 Dienstleistungen von 1999 bis 2007 Abb. 17: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Bauge- 78 werbe von 1999 bis 2007 Abb. 18: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung in der 78 öffentlichen Verwaltung von 1999 bis 2007 Abb. 19: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im 79 Verkehr/Nachrichten von 1999 bis 2007 Abb. 20: Logistik HUB 53/12 92 Abb. 21: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung in der 95 Landwirtschaft von 1999 bis 2007 Abb. 22: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Gast- 101 gewerbe von 1999 bis 2007 Abb. 23: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Handel 105 von 1999 bis 2007 Abb. 24: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Abb. 25: Anzahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften 110 Abb. 26: Standortbewertung der Firmen im Autobahndreieck 115 Wittstock/Dosse im Vergleich zum Gesamtrücklauf Abb. 27: Bewertung von Standortfaktoren im Autobahndreieck 116 Wittstock/Dosse nach Standorten Abb. 28: Zugang zu trans- und paneuropäischen Netzen 119 Abb. 29: Verbindung Schieneninfrastruktur m. Industrie- u. 121 Gewerbegebieten Abb. 30: Einzugsgebiet Grundschulen (Radius 10 km) 145 Abb. 31: Einzugsgebiete Oberschulen, Gymnasien und Berufs- 149 schulen (Radius 20 km) Abb. 32: Einzugsgebiete Kitas (Radius 10 km) 163 Abb. 33: Räumliches Leitbild 212 B.B.S.M. mbh Dezember

10 Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis A Autobahn Abb. Abbildung ABB Allgemeiner Behindertenverband Land Brandenburg e.v. ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahme Abs. Absatz AEP Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung AG Aktiengesellschaft ARGE Arbeitsgemeinschaft AWO Arbeiterwohlfahrt e.v. B Bundesstraße BauGB Baugesetzbuch BbgNatSchG Brandenburgisches Naturschutzgesetz BBL Berlin-Brandenburgische Landjugend e.v. BBR Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BHG Bäuerliche Handelsgenossenschaft BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bspw. beispielsweise bzw. beziehungsweise ca. circa (lateinisch für zirka, ungefähr) CJD Christliches Jugendwerk Deutschlands e.v. Co. KG Compagnie Kommanditgesellschaft CVJM Christlicher Verein junger Menschen DB Deutsche Bahn AG DDR Deutsche Demokratische Republik DFI dynamisches Fahrgastinformationssystem dgl. dergleichen Dr. Doktor DRK Deutsches Rotes Kreuz e.v. EBA Eisenbahn-Bundesamt ebd. ebenda EBS Ersatzbrennstoffe EFH Einfamilienhaus EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung e.g. eingetragene Genossenschaft EGW ELER Einwohnergleichwert Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums ESF Europäischer Sozialfonds EU Europäische Union etc. et cetera (lateinisch für und so weiter) e.v. eingetragener Verein ev. evangelisch EW Einwohner ff. (fort) folgende FFH Flora-Fauna-Habitat (Europäische Naturschutzrichtlinie) FH Fachhochschule Flex Flexible Schuleingangsphase FNP Flächennutzungsplan FuE Forschung und Entwicklung GbR Gesellschaft bürgerlichen Rechts gem. gemäß GfK Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung ggmbh gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung GLES Gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategie GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung GOST gymnasiale Oberstufe GWV Gebäude- u. Wohnungsverwaltung GmbH Wittstock h heure (französisch für Stunde) ha Hektar Hrsg. Herausgeber ICE Intercity-Express i.g. in Gründung ILE Integrierte ländliche Entwicklung B.B.S.M. mbh Dezember

11 Abkürzungsverzeichnis inkl. inklusive INSEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept INSM Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft k.a. keine Angabe KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau km Kilometer km² Quadratkilometer KMA kommunaler Mitleistungsanteil KV-Terminal Terminal für den kombinierten Verkehr Straße-Schiene L Landesstraße LAG Lokale Aktionsgruppe LAGA Landesgartenschau LAP Lärmaktionsplan LDS Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik LEADER französisches Akronym für Liaison Entre Actions de Dévelopment de l Économie Rurale (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) LEP Landesentwicklungsplan LEP I Landesentwicklungsplan Brandenburg LEP B-B Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg LUA Landesumweltamt Brandenburg LSG Landschaftsschutzgebiet m Meter m² Quadratmeter MAE Mehraufwandsentschädigung (1-Euro-Job) MAW Metallurgieanlagenbau Wittstock MBJS Ministerium für Bildung, Jugend und Sport MFH Mehrfamilienhaus Min. Minute Mio. Million MIR Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung MIV Motorisierter Individualverkehr MLUV Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz MORO Modellvorhaben der Raumordnung MWFK Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur NSG Naturschutzgebiet ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr ORP Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft mbh OT Ortsteil OVG Omnibusgesellschaft Güstrow mbh P+R englische Abkürzung für Park and Ride (Parken und Reisen) PEG Prignitzer Eisenbahn GmbH PGH Produktionsgenossenschaft des Handwerks PKW Personenkraftwagen PPEFV Putlitz-Pritzwalker Eisenbahnförderverein e.v. RB Regionalbahn RBL rechnergestütztes Betriebsleitsystem RE Regional-Express ReP Regionalplan ReP I Regionalplan I Prignitz-Oberhavel Zentrale Orte/ Gemeindefunktionen ROG Raumordnungsgesetz RWK Regionaler Wachstumskern S. Seite SGB Sozialgesetzbuch SPNV Schienengebundener Personennahverkehr SRP Senioren-Residenz-Prignitz GmbH STUK Stadtumbaukonzept SWOT englisches Akronym für Strength, Weakness, Opportunities and Threats (Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) Tab. Tabelle TFH Technische Fachhochschule TPBS Teamsportorientierte Private Berufsschule für Wirtschaft und Technik Prignitz B.B.S.M. mbh Dezember

12 Abkürzungsverzeichnis TU Technische Universität u. und u.a. unter anderem u.ä. und Ähnlich(e, es) usw. und so weiter v. von VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg VEB Volkseigener Betrieb vgl. vergleiche VPG Verkehrsgesellschaft Prignitz mbh WADWD Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. WBG Wohnungsbaugenossenschaft e.g. Wittstock WE Wohneinheit WEA Windenergieanlage ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg z.b. zum Beispiel ZFH Zweifamilienhaus ZOS Zentrale-Orte-System z.t. zum Teil zw. zwischen zzt. zurzeit Euro % Prozent & und B.B.S.M. mbh Dezember

13 Einleitung 1 Einleitung Als Impulsgeber für die Stadtentwicklung in Deutschland hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Anfang 2007 die Nationale Stadtentwicklungspolitik gestartet. Ziel ist, die Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt mit Leben und Inhalt zu füllen. Die Schwerpunkte der Initiative wurden in einer Auftaktveranstaltung im Juli 2007 erstmals vorgestellt. Verbunden damit war ein Aufruf, Projekte zu benennen, die der Nationalen Stadtentwicklungspolitik ein Gesicht und eine Richtung geben können. Mehr als 300 Vorschläge wurden eingereicht. Eine Auswahl davon - bisher 22 - werden bereits als Modellprojekte des Bundes gefördert. So auch das Modellvorhaben Verantwortungsgemeinschaft zur Sicherung mittelzentraler Funktionen eines Mittelzentrums in Funktionsteilung Pritzwalk Wittstock/Dosse, an dem neben den Städten Pritzwalk und Wittstock/Dosse die Gemeinde Heiligengrabe und das Amt Meyenburg beteiligt sind. Die im Nordwesten des Landes Brandenburg gelegenen Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse als bis Mai 2009 eigenständige Mittelzentren werden in der Zukunft immer weniger in der Lage sein, eine ihrer zentralörtlichen Funktion angemessene Versorgung der Bevölkerung im regionalen Einzugsbereich aus eigener Kraft zu gewährleisten. Die Gründe dafür sind u.a. die Lage im strukturschwachen äußeren Entwicklungsraum des Landes Brandenburg, der starke Rückgang der Bevölkerung in den letzten 15 Jahren, die dadurch noch dünner werdende Siedlungsdichte sowie die Schwäche der kommunalen Finanzausstattung. Die beiden Städte sowie die Nachbarkommunen Meyenburg und Heiligengrabe sind zu der Überzeugung gelangt, dass die Herausforderungen der Zukunft eine intensive Kooperation und Arbeitsteilung erfordern. Im wirtschaftlichen Bereich haben die Kommunen schon erste Erfahrungen in der interkommunalen Zusammenarbeit sammeln können. Einige Industriebetriebe aus der Region haben sich erfolgreich entwickelt oder neu angesiedelt, vor allem in den Bereichen Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Logistik, Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung/mechatronik, Papier und Schienenverkehrstechnik. Die teilweise positiven Entwicklungen reichen bisher jedoch nicht aus, die Bevölkerungsverluste durch Abwanderung und Sterbeüberschuss zu beenden. Die Landesregierung hat die Kommunen bzw. die Region im Rahmen der Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung nicht als Regionalen Wachstumskern anerkannt. Dessen ungeachtet haben die Kommunen und mehr als 30 Unternehmen einen selbstinitiierten Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse ins Leben gerufen. Zu diesem Zweck ist im Jahre 2005 eine Arbeitsgemeinschaft gegründet worden, die als Verein inzwischen auch einen institutionellen Rahmen gefunden hat. Parallel zur Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich haben die Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse, das Amt Meyenburg sowie die Gemeinde Heiligengrabe ebenfalls 2005 einen Kooperationsprozess im Bereich der Daseinsvorsorge begonnen und im Dezember 2007 einen Kooperationsvertrag über die Bildung einer Verantwortungsgemeinschaft zur Sicherung mittelzentraler Funktionen eines Mittelzentrums in Funktionsteilung abgeschlossen. Die Vertragspartner haben dabei vereinbart, sich in ihren Planungen überall dort abstimmen, wo dieses zum Wohl der Bevölkerung der gesamten Region und zur Erfüllung der zentralörtlichen Aufgaben notwendig erscheint. Die Kommunen werden künftig auf eine konkurrierende Ansiedlung von Infrastruktureinrichtungen mit überörtlicher Bedeutung verzichten und ihr Vorgehen bei der Rücknahme oder Neuansiedlung von Infrastruktureinrichtungen untereinander abstimmen. Weiterhin hat die Landesregierung das Zentrale-Orte-System im Rahmen der Landesplanung neu geordnet. Im Mai 2009 wurde ein neuer Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) in Kraft gesetzt, in dem Pritzwalk und Wittstock/Dosse als Mittelzentrum in Funktionsteilung ausgewiesen sind. Dies zeigt, dass die Entwicklungsvorstellungen der Kommunen und der Landesregierung in die selbe Richtung weisen. B.B.S.M. mbh Dezember

14 Einleitung Die Kommunen haben sich im Rahmen des Modellprojekts nunmehr vorgenommen, die bisherigen Überlegungen und Konzepte zu vertiefen und konkret aufzuzeigen, auf welche Weise die Versorgung der Bevölkerung mit mittelzentralen Funktionen künftig erfolgen soll. Neben der planerischen Aufarbeitung der verschiedenen sektoralen Aspekte (wie z.b. Infrastruktur, Siedlungsentwicklung usw.) steht im Rahmen der Erarbeitung eines integrierten Konzeptes die Klärung der instrumentellen Umsetzung der Kooperationsbeziehungen an. Wichtige Einzelthemen sind dabei z.b. der Vorteils-Nachteils-Ausgleich unter Berücksichtigung der vereinbarten Aufgabenverteilung und die Schaffung gemeinschaftlicher Entscheidungsund Finanzierungsinstrumente. schaft, Einzelhandel und Tourismus, Kultur, Verkehr und Siedlungsentwicklung Formulierung eines regionalen Leitbildes für die langfristige Entwicklung und Definition von Entwicklungszielen Benennung zentraler Handlungsstrategien und wesentlicher Maßnahmen Ableitung von Schlüsselmaßnahmen mit Teilprojekten im Hinblick auf eine mögliche Förderung durch das Land Brandenburg, Umsetzungskonzept Die Kommunen haben im März 2008 die B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbh mit der Erarbeitung einer Integrierten Konzeption zur Wahrnehmung der mittelzentralen Funktion und Aufgaben Pritzwalk Wittstock/Dosse beauftragt. Die Erarbeitung erfolgt unter Einbindung der Technischen Fachhochschule Wildau, aller Fachbereiche der Verwaltungen sowie ausgewählter Wirtschaftsund Sozialpartner. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit der strategischen und konzeptionellen Auseinandersetzung mit den Entwicklungszielen der beteiligten Kommunen übernimmt die integrierte Konzeption eine zentrale Funktion für die strategische Steuerung und Abstimmung vielfältiger Handlungsfelder auf interkommunaler Ebene. Wesentliche Ziele und Inhalte der integrierten Konzeption sind: Betrachtung der regionalen Rahmenbedingungen, Auswertung vorliegender Planungen sowie Analyse der Stärken und Schwächen in Form einer sogenannten SWOT-Analyse (englisches Akronym für Strenghts, Weaknesses, Opportunities and Threats ) 1 Koordination der Strategien in den wichtigsten interkommunalpolitischen Bereichen wie z.b. Bildung, Gesundheit und soziale Versorgung, Wirt- 1 Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken B.B.S.M. mbh Dezember

15 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2 Beschreibung und Auswertung der Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.1 Räumliche Lage Lage im Raum Die Städte Pritzwalk, Wittstock/Dosse sowie das Amt Meyenburg und die Gemeinde Heiligengrabe sind Teil der Kulturlandschaft Prignitz. Die Prignitz ist eine Landschaft im Nordwesten des Landes Brandenburg, die unmittelbar an die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und in einem kleinen Bereich an Niedersachsen und Sachsen-Anhalt grenzt. Wenige Teile der historischen Region Prignitz gehören heute zu Mecklenburg-Vorpommern (bei Ludwigslust/Parchim) und Sachsen-Anhalt (bei Havelberg). Die Prignitz ist als kulturhistorische und naturräumliche Region nicht deckungsgleich mit der administrativen Gliederung des Landes Brandenburg. Der Brandenburgische Teil der Prignitz wird im Süd-Westen durch die Elbe begrenzt, reicht im Norden bis Meyenburg, im Osten bis zu Flecken Zechlin und tangiert im Süden Kyritz. Im Wesentlichen erstreckt sich die Prignitz über den Landkreis Prignitz und Teile des Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Seit dem Fall der Mauer verliert die Prignitz kontinuierlich an Einwohnern. Der Landstrich zählt mittlerweile zu den am dünnsten besiedelten Deutschlands. Sowohl der Landkreis Prignitz als auch der Landkreis Ostprignitz-Ruppin gehören zu den flächengrößten Landkreisen des Landes Brandenburg und weisen gleichzeitig geringe Bevölkerungszahlen und dichten auf (41 bzw. 43 EW je km², Stand ). 2 Die Region besteht vor allem aus landwirtschaftlich geprägten Flächen, Wäldern und Heidelandschaften. Wichtigste Städte neben Pritzwalk und Wittstock/Dosse sind Wittenberge, Perleberg und Kyritz. 2 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Statistisches Jahrbuch 2007, Potsdam, 2007, S. 31 Abb. 1: Lage der Kulturlandschaft Prignitz im Raum, ohne Maßstab, eigene Darstellung Überregionale Anbindung Die Prignitz verfügt über gute verkehrliche Anbindungen zu den Metropolen Berlin und Hamburg sowie zur Hansestadt Rostock. Von Pritzwalk und Wittstock/Dosse aus bestehen direkte Schienenverbindungen nach Berlin sowie über Wittenberge nach Hamburg und Magdeburg und über Güstrow nach Rostock. Der Bahnhof Wittenberge, an der Hauptstrecke zwischen Hamburg und Berlin gelegen, ist seit 2004 ICE-Haltepunkt. Von großer Bedeutung für die Region ist der Prignitz-Express (RE 6). Er fährt von Berlin-Spandau über Neuruppin, Wittstock/Dosse und Pritzwalk nach Wittenberge. Der Prignitz-Express verbindet Wittstock/Dosse und Pritzwalk im Stundentakt bzw. an den Wochenenden im 2-Stundentakt mit Berlin. Einige Nebenstrecken werden durch den Putlitz-Pritzwalker-Eisenbahnförderverein e.v. (PPEFV) und die private Prignitzer Eisenbahn GmbH (PEG) betrieben. Sie führen von Pritzwalk nach Putlitz (VGP 70), von Pritzwalk über Kyritz nach Neustadt/Dosse (PE 73) sowie von Pritzwalk nach Meyenburg (PE 74). B.B.S.M. mbh Dezember

16 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Abb. 2: Erreichbarkeit der Städte mit PKW und SPNV/ÖPNV, eigene Darstellung B.B.S.M. mbh Dezember

17 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Die Region ist durch die Autobahnen A 19 (Rostock Berlin) und A 24 (Hamburg Berlin) hervorragend an das überregionale Autobahnnetz angebunden. Die Städte Berlin, Hamburg und Rostock sind in jeweils ca. 1,5 Stunden mit dem PKW zu erreichen. Nach Süden, Richtung Magdeburg befindet sich die A 14 im Planfeststellungsverfahren. Auf der Ebene der Bundesstraßen ist die Anbindung ebenfalls komfortabel: die B 5 (Hamburg Berlin) ist über Perleberg und Kyritz sehr gut zu erreichen, die B 103 (nach Rostock) sowie die B 189 (nach Magdeburg), die sich gerade im Ausbau befindet, führen direkt durch die Region. Allerdings wurde der weitere Ausbau der B 189, der zwischen Perleberg und Pritzwalk weit vorangeschritten ist, drastisch gekürzt. So soll etwa Heiligengrabe erst in weiter Zukunft eine Umgehungsstraße erhalten. (Dies will die Region aber nicht hinnehmen. Dementsprechend fordert der Bürgermeister der Gemeinde Heiligengrabe die Fortführung des Ausbaus der B 189 bis zur A 24 und damit bis zum Autobahndreieck.) 3 Neben den Fernverbindungen verfügt der Untersuchungsraum über ein gut ausgebautes Netz an Landes- und Kreisstraßen. Region setzt sich deshalb für die zügige Fertigstellung des Ausbaus des Prignitz-Express mit direkter Anbindung an das Zentrum Berlins ein. Der Schienenverkehrsknoten Pritzwalk ist zu erhalten und für die Zusammenstellung bzw. Entkopplung von Güterzügen mit Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr auszubauen. Der Personennahverkehr soll verbessert und die Vernetzung des ÖPNV mit dem SPNV optimal abgestimmt werden, insbesondere soll der SPNV auf der Strecke Pritzwalk Meyenburg erhalten bleiben Aufgaben Gute Verkehrsverbindungen mit allen Verkehrsmitteln sind die Grundlage für die Nutzung der zentralörtlichen Einrichtungen durch die Bevölkerung im Verflechtungsbereich des zukünftigen Mittelzentrums in Funktionsteilung. Deshalb soll die Verkehrsanbindung an das überregionale Straßen- und Schienennetz weiter verbessert werden. Der Ausbau der Bundesstraße 189 von Perleberg über Pritzwalk und Wittstock/Dosse sowie weiter bis nach Mirow in Mecklenburg-Vorpommern soll fortgeführt werden. Dazu gehört insbesondere auch die Realisierung der geplanten Ortsumgehungen Heiligengrabe und Kemnitz. Der Erhalt und die Verbesserung der Schieneninfrastruktur mit dem Knotenpunkt Pritzwalk ist eine wesentlicher Standortfaktor für die Wirtschaft. Die 3 Märkische Allgemeine Zeitung: Aufwind für das Leitbild Verkehr Region ums Autobahndreieck Wittstock will sich als Logistikzentrum etablieren, Verlagsbeilage Wirtschaftsstandort Nord-West-Brandenburg, 14. September 2007 B.B.S.M. mbh Dezember

18 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.2 Siedlungsstruktur Der Untersuchungsraum, hier die Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse sowie das Amt Meyenburg und die Gemeinde Heiligengrabe, weist auf einer Fläche von rund 999 km² eine Einwohnerzahl von ca Einwohnern auf. Davon entfallen auf den Landkreis Ostprignitz-Ruppin, zu dem die Stadt Wittstock/Dosse und die Gemeinde Heiligengrabe zählen, bei einer Fläche von rund 623 km² (62 %) etwa Einwohner (51 %). Die Siedlungsstruktur des Untersuchungsraumes wird durch sehr dünn besiedelte ländliche Räume, mit durchschnittlich 39 Einwohner je km², sowie die Städte Pritzwalk, Wittstock/Dosse und Meyenburg mit ihren das Stadtumland einbeziehenden Verflechtungsbereichen bestimmt. Insgesamt konzentriert sich die Bevölkerung auf wenige Schwerpunktbereiche. Der Untersuchungsraum liegt in einer agrarisch geprägten Umgebung mit einem für das Land Brandenburg eher geringem Waldanteil. 4 Insgesamt ist der Anteil an Oberflächengewässern im Vergleich zum Land Brandenburg eher gering und die landwirtschaftlichen Nutzflächen stellen das visuell dominierende Landschaftselement dar. 4 Der Anteil der Waldfläche im Land Brandenburg beträgt 35%, im Landkreis Ostprignitz-Ruppin 33% und im Landkreis Prignitz 22%. B.B.S.M. mbh Dezember

19 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Tab. 1: Siedlungsstruktur des Untersuchungsraumes Landkreis Gemeinde / Ortsteil / Gemeindeteil Fläche 5 LK Ostprignitz-Ruppin Wittstock/Dosse Babitz, Berlinchen, Biesen, Christdorf, Dossow, Dranse, Fretzdorf, Freyenstein, Gadow, Goldbeck, Groß Haßlow, Niemerlang, Rossow, Schweinrich, Sewekow, Wulfersdorf, Zempow, Zootzen [km²] Bevölkerung 6 [EW] Bevölkerungsdichte 7 [EW/km²] Gemeinde Heiligengrabe LK Prignitz Pritzwalk Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Herzsprung, Königsberg, Heiligengrabe, Jabel, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow, Zaatzke Alt Krüssow, Beveringen (Streckenthin), Birkenfelde, Buchholz (Sarnow), Falkenhagen, Hasenwinkel, Giesensdorf, Kammermark, Kemnitz (Bölzke), Mesendorf (Eggersdorf), Neuhausen, Neuhof, Sadenbeck (Kuckuck), Schönhagen, Seefeld, Steffenshagen, Wilmersdorf (Könkendorf, Neu Krüssow) Amt Meyenburg Marienfließ [Frehne, Jännersdorf (Kuwalk, Neu Redlin), Krempendorf, Stepenitz], Gerdshagen (Giesenhagen, Rapshagen, Struck), Halenbeck-Rohlsdorf (Brügge, Ellershagen, Halenbeck, Rohlsdorf, Warnsdorf), Kümmernitztal (Buckow, Grabow, Preddöhl (Felsenhagen)), Meyenburg (Bergsoll, Buddenhagen, Griffenhagen, Schabernack), Schmolde (Penzlin, Penzlin Süd) Gesamt Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik: Flächenerhebungen nach Art der tatsächlichen Nutzung im Land Brandenburg 2004, Potsdam, Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden am 30. November 2007 (Gebietsstand: 30. November 2007), Potsdam, Quelle: Eigene Berechnungen B.B.S.M. mbh Dezember

20 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Pritzwalk Lage, verkehrliche Anbindung, zentralörtliche Einordnung Pritzwalk liegt im Zentrum der Kulturlandschaft Prignitz, ist Mitglied der Planungsregion Prignitz-Oberhavel und Teil des Landkreises Prignitz, dessen Kreisstadt Perleberg ist. Eine Anbindung an das überregionale Straßennetz ist über eine Autobahnanschlussstelle nördlich von Falkenhagen an die Autobahn A 24 (Berlin Hamburg) gegeben. Pritzwalk nimmt in verkehrlicher Hinsicht in der Prignitz eine Kreuzungsfunktion wahr: hier treffen die Bundesstraßen B 103 (Kyritz- Meyenburg), B 107 (Pritzwalk-Magdeburg) und B 189 (aus Richtung Stendal/Magdeburg) aufeinander. Die Landesstraßen L 111, L 154 und L 155 führen bis in die Kernstadt. Die Linie RE 6 der Deutschen Bahn AG verbindet Pritzwalk mit den Städten Wittenberge, Perleberg, Wittstock/Dosse, Neuruppin und Berlin-Spandau. Die Linie VGP 70 des Putlitz-Pritzwalker Eisenbahnfördervereins e.v. und die Linien PE 73 und PE 74 der Prignitzer Eisenbahn GmbH verbinden Pritzwalk mit den Städten Putlitz, Meyenburg, Kyritz und Neustadt (Dosse). Das Gemeindegebiet der Stadt Pritzwalk umfasst seit der letzten Gemeindegebietsreform vom Oktober 2003 eine Fläche von ca. 166 km². Das Stadtgebiet umfasst neben der Kernstadt insgesamt 12 Ortsteile mit 12 Gemeindeteilen. Von der Kernstadt aus gesehen, erstreckt sich das Gebiet beinah gleichmäßig in alle vier Himmelsrichtungen mit Landschaftsbezügen, u.a. zum Waldpark Hainholz, zur Dömnitz und zum Trappenberg. Die Bevölkerungsdichte beträgt 79 EW/km². Pritzwalk war bis Mai 2009 mit seinen rund Einwohnern (Stand: ) innerhalb des Zentrale-Orte-Systems der brandenburgischen Landesplanung Mittelzentrum und ist nach wie vor industriell-gewerblicher Entwicklungsstandort. Die Stadt Pritzwalk hat sich selbst dem Leitbild der Ökologischen Wohn- und Geschäftsstadt verpflichtet. Der unmittelbare Versorgungs- und Verflechtungsbereich erstreckt sich auf die stadtangehörigen Ortsteile, sowie auf die Stadt Putlitz und die Amtsgemeinden der Ämter Putlitz-Berge und Meyenburg sowie die Gemeinde Groß Pankow (Prignitz). Der Ortsteil Sadenbeck ist im Regionalplan als Ländlicher Versorgungsort definiert. Falkenhagen wird als Ort mit überörtlich bedeutsamer gewerblicher Funktion ausgewiesen. Pritzwalk ist unter anderem Standort des Finanzamtes 8, der Agentur für Arbeit, eines Gymnasiums, einer Oberschule sowie einer Allgemeinen Förderschule, der Gemeinnützigen Bildungsgesellschaft und eines Krankenhauses der Grund- und Regelversorgung. Darüber hinaus verfügt Pritzwalk über Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenbetreuung, einen Teilstandort des Oberstufenzentrums Prignitz, eine Präsenzstelle der Fachhochschule Brandenburg sowie über kulturelle und sportliche Einrichtungen und ein umfangreiches Einzelhandelsangebot. Entwicklungslinien seit 1990 Die Stadt Pritzwalk ist seit 1989/90 von umfassenden Schrumpfungsprozessen betroffen. Die Ursachen hierfür liegen vor allem in der negativen Bevölkerungsbilanz und der schwierigen wirtschaftlichen Situation mit zurückgehenden Beschäftigungszahlen. Die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Pritzwalk wurde seit der Wiedervereinigung im Wesentlichen durch hohe Wanderungsverluste negativ beeinflusst. Die Stadt-Umland-Wanderung spielte hierbei in den letzten Jahren eine übergeordnete Rolle. Nach zwei größeren Abwanderungsphasen haben sich die Wanderungsverluste in den letzten Jahren stabilisiert. Dagegen ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung seit 1989/90 aufgrund der allgemein sinkenden Geburtenrate durch einen Sterbeüberschuss gekennzeichnet. Insgesamt hatte sich der Bevölkerungsverlust in Pritzwalk durch die Gemeindeneugliederung und Eingemeindungen im Jahre 2003 rechnerisch verringert. Pritzwalk verliert seitdem jedoch weiter Einwohner. Nach den strukturellen Umbrüchen in Folge der deutschen Einheit und dem Verlust der Kreisstadtfunktion konnte das lokale Wirtschaftsspektrum deutlich erweitert werden. Dabei war die gute verkehrliche Erreichbarkeit ein entscheidender Standortfaktor. Besonders der Gewerbepark Prignitz im Ortsteil 8 Die voraussichtliche Schließung ist für Ende 2008 geplant. Die Ämter in Kyritz und Pritzwalk sollen zum 01. Januar 2009 am Standort in Kyritz zusammengelegt werden. In Pritzwalk soll eine Servicestelle des Finanzamtes eingerichtet werden. B.B.S.M. mbh Dezember

21 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Falkenhagen konnte positive Entwicklungsimpulse entfalten. Trotz der erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung haben sich die Beschäftigungszahlen in der Stadt Pritzwalk seit 1989/90 zahlenmäßig verringert; die Arbeitslosenquote liegt seit einigen Jahren auf hohem Niveau (Mai 2008: 14,9 %). Rückläufige Bevölkerungszahlen und die schwierige wirtschaftliche Situation der Region sind die Auslöser für die innerstädtischen Veränderungsprozesse der Stadt Pritzwalk. Die Entwicklung des Wohnungsleerstandes, der Leerstand von Verwaltungsgebäuden und die sich daraus ergebenden Problemlagen bestimmen die aktuellen Aufgaben der Stadtentwicklung der Stadt Pritzwalk Wittstock/Dosse Lage, verkehrliche Anbindung, zentralörtliche Einordnung Wittstock/Dosse liegt im Osten der Prignitz, unweit der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, ist Mitglied der Planungsregion Prignitz- Oberhavel und Teil des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, dessen Kreisstadt Neuruppin ist. Die Stadt verfügt über eine Außenstelle der Kreisverwaltung. Die verkehrliche Anbindung und Erreichbarkeit ist sehr gut und stellt einen Standortvorteil dar. Der nächste Autobahnanschluss befindet sich auf dem Gemarkungsgebiet (A 19 Berlin Rostock) bzw. in unmittelbarer Nähe (A 24 Berlin Hamburg). Die Landesstraßen L 14, L 15 (ab Anschlussstelle Wittstock/Dosse als B 189 Richtung Pritzwalk), L 145 und L 153 führen durch bzw. in die Kernstadt. Der Prignitz-Express (RE 6) der Deutschen Bahn AG verbindet Wittstock/Dosse im Stundentakt mit Neuruppin und Berlin-Spandau im Südosten bzw. mit Pritzwalk und Wittenberge im Westen. 10 Seit der letzten Gemeidegebietsreform vom Oktober 2003 umfasst das Gemeindegebiet der Stadt Wittstock/Dosse eine Fläche von ca. 417 km². Wittstock/Dosse ist damit flächenmäßig die viertgrößte Stadt Deutschlands (47 % der Fläche Berlins!). Das Stadtgebiet umfasst neben der Kernstadt insgesamt 9 Complan GmbH: Städtenetz Prignitz, Endbericht, Potsdam, Dezember 2003, S B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S Ortsteile, darunter die Stadt Freyenstein. Von der Kernstadt aus gesehen, erstreckt sich das Gebiet weit in nordwestliche, östliche und südliche Richtung mit verschiedenen Landschaftsbezügen, u.a. zur Müritz und zum Rheinsberger Seengebiet, der Wittstocker Heide und der Dosseniederung. Die Bevölkerungsdichte ist mit 38 EW/km² selbst für brandenburgische Verhältnisse niedrig. Wittstock/Dosse nahm bis Mai 2009 mit seinen rund Einwohnern (Stand: ) innerhalb des Zentrale-Orte-Systems der brandenburgischen Landesplanung die Funktion eines Mittelzentrums wahr. Wittstock/Dosse ist industriell-gewerblicher Entwicklungsstandort. Der unmittelbare Versorgungs- und Verflechtungsbereich erstreckt sich auf die zur Stadt gehörenden Ortsteile sowie Teile der Gemeinde Heiligengrabe (Radius 15 bis 20 km). Der Ortsteil Freyenstein ist im Regionalplan als Ländlicher Versorgungsort definiert. Fretzdorf wird als Ort mit überörtlich bedeutsamer gewerblicher Funktion ausgewiesen. Sewekow ist ein Ort mit überörtlich bedeutsamer Fremdenverkehrs- und Erholungsfunktion. Die Stadt Wittstock/Dosse ist unter anderem Standort der Agentur für Arbeit und des Amtes für Arbeitsmarkt, eines Gymnasiums, einer Oberschule sowie einer Allgemeinen Förderschule, einer Förderschule für geistig Behinderte und eines Krankenhauses der Grund- und Regelversorgung. Darüber hinaus verfügt Wittstock/Dosse über Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenbetreuung, kulturelle und sportliche Einrichtungen sowie ein umfangreiches Einzelhandelsangebot. Entwicklungslinien seit 1990 Wittstock/Dosse hat nach 1990 seine wichtigsten Arbeitgeber aus der Textil-, Metall- und Möbelbranche verloren. Die einschneidendste wirtschaftliche Veränderung ergab sich für die Stadt mit der Schließung des Obertrikotagenwerkes Anfang der 1990er Jahre. Mit diesem Niedergang gingen nicht nur ca Arbeitsplätze verloren, sondern es kam auch zur Aufgabe der Textilindustrie als dem bisher strukturbestimmenden Wirtschaftszweig. Im Bereich der Landwirtschaft sind durch Einführung moderner Technik viele Arbeitsplätze verlorengegangen. B.B.S.M. mbh Dezember

22 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Darüber hinaus hatte die Stadt den Verlust des Kreissitzes im Zuge der Kreisgebietsreform im Jahr 1994 zu verkraften. Im Rahmen dieser Reform wurde der ehemalige Landkreis Wittstock Teil des neuen Landkreises Ostprignitz- Ruppin. Neue Kreisstadt wurde Neuruppin lediglich eine Außenstelle der Kreisverwaltung blieb in Wittstock/Dosse bis heute erhalten. Nach wie vor kämpft die Stadt Wittstock/Dosse um ihre wirtschaftliche Konsolidierung. Die aktuelle Situation ist noch immer geprägt von einer gegenüber dem Land Brandenburg überdurchschnittlichen Arbeitslosigkeit und anhaltender Abwanderung. Nach 1990 hat sich die Siedlungsfläche der Stadt deutlich erweitert. So sind zahlreiche neue Wohn- und Gewerbeflächen entstanden. Allen voran sind die Neubausiedlung Rote-Mühle-Weg (ca. 500 WE) und die Gewerbeflächen Stadtberg, Pritzwalker Straße, Papenbrucher Chaussee sowie Scharfenberg zu nennen. Gleichzeitig sind große Areale, wie z.b. das Möbel- und das Obertrikotagenwerk, brachgefallen. Parallel setzte insbesondere in der Altstadt eine umfassende Modernisierungstätigkeit ein. In Folge des zunehmenden Wohnungsleerstands insbesondere in den Beständen des DDR-Wohnungsbaus wurde Anfang der 2000er Jahre ein Stadtumbauprozess eingeleitet mit dem Ziel einer stärkeren räumlichen und funktionalen Konzentration. Die Eingemeindung von Babitz und Biesen in den 1990er Jahren sowie der Gemeinden des Amtes Wittstock-Land im Jahre 2003 hatte vielfältige Auswirkungen auf die Stadtentwicklung. Durch die Gemeindegebietsreform stieg die Einwohnerzahl auf rund EW (Stand Ende 2005) an. Die Stadtfläche Wittstocks ist mit den Eingemeindungen enorm gewachsen. Die oft schwierigen Interessenkonflikte zwischen Kernstadt und Umland lassen sich nunmehr im Rahmen einer gemeinsamen Gebietskörperschaft leichter handhaben. Gleichzeitig ist die Stadt gezwungen, ihre mittelzentrale Funktion verstärkt wahrzunehmen und sich intensiv mit den Belangen des ländlichen Raums auseinanderzusetzen, wie z.b. der Sicherung der Daseinsvorsorge, Fragen der Ver- und Entsorgung sowie der Land- und Forstwirtschaft Amt Meyenburg Lage, verkehrliche Anbindung, zentralörtliche Einordnung Das Amt Meyenburg liegt nördlich von der Stadt Pritzwalk im Landkreis Prignitz an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern und ist ebenfalls Mitglied der Planungsregion Prignitz-Oberhavel. Das Amt umfasst die Gemeinden Marienfließ, Gerdshagen, Halenbeck-Rohlsdorf, Kümmernitztal und die Stadt Meyenburg. Amtssitz dieser Verwaltungsgemeinschaft ist Meyenburg. Eine Anbindung an das überregionale Straßennetz ist über eine Autobahnanschlussstelle an die Autobahn A 24 (Berlin Hamburg) gegeben. Die Bundesstraße B 103 (nach Kyritz) durchquert den Amtsbereich von Norden nach Süden und kreuzt die Autobahn A 24 an der Anschlussstelle Meyenburg. Den Amtsbereich queren ferner die Landesstraßen L 13, L 14, L 154 und L 155. Die Linie PE 74 der Prignitzer Eisenbahn GmbH verbindet Meyenburg mit der Stadt Pritzwalk. Diverse Buslinien der Ostprignitz-Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft mbh (ORP), der Omnibusgesellschaft Güstrow mbh (OVG) und der Verkehrsgesellschaft Prignitz mbh (VGP) verbinden die Orte innerhalb des Amtsbereiches miteinander sowie mit den Städten Pritzwalk und Wittstock/Dosse. Das Amtsgebiet umfasst eine Fläche von ca. 210 km². Neben den 5 Gemeinden gehören 8 Ortsteile mit 17 Gemeindeteilen zum Gebiet, darunter die Stadt Meyenburg. Von der Stadt Meyenburg aus gesehen, erstreckt sich das Amtsgebiet weit in nordwestliche und südliche Richtung mit verschiedenen Landschaftsbezügen. So gehört das Amt Meyenburg u.a. zur Parchim- Meyenburger- Sandfläche, die Teil der Großlandschaft des Nordbrandenburgischen Platten- und Hügellandes ist. Auch die Müritz ist nicht weit. Die Bevölkerungsdichte ist mit nur 23 EW/km² sehr niedrig. 11 B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S. 8 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

23 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Im Amt Meyenburg leben etwa Einwohner (Stand: ). Die Stadt Meyenburg hatte bis Mai 2009 im Rahmen der zentralörtlichen Gliederung der Landesplanung die Funktion eines Grundzentrums. Damit hatte die Stadt bisher die Aufgabe, Einrichtungen zur Deckung des Grundbedarfs für die Bevölkerung des Nahbereichs bereitzustellen. Das Amt Meyenburg ist Standort des Schlosses Meyenburg mit Heimatmuseum, Rohrsche Stube und Modemuseum und verfügt über Einrichtungen der Altenbetreuung und pflege sowie über ein differenziertes Einzelhandelsangebot. Entwicklungslinien seit 1990 Das Amt Meyenburg ist ebenfalls von umfassenden Schrumpfungsprozessen betroffen. Die Ursachen hierfür liegen vor allem in der seit 1989/90 negativen Bevölkerungsbilanz und der schwierigen wirtschaftlichen Situation mit zurückgehenden Beschäftigungszahlen. Der Beschäftigungsrückgang ist unter anderem auf die Auflösung der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften und der volkseigenen Güter nach der deutschen Wiedervereinigung zurückzuführen. In den letzten Jahren ist eine zunehmende Bedeutung der Stadt Meyenburg als Arbeitsstandort im Bereich der Holzverarbeitenden Wirtschaft zu verzeichnen. Die Stadt Meyenburg arbeitet mit Nachdruck daran, die vorhandenen Versorgungseinrichtungen zu verbessern, fehlende Einrichtungen zu ergänzen und neue Arbeitsplätze zu schaffen, um langfristig eine Attraktivitätssteigerung zu erzielen. Zur Verbesserung der vorhanden städtebaulichen Qualitäten des Altstadtbereiches von Meyenburg hat die Stadt 1994 mit der Sanierung der Altstadt begonnen. 12 Die Sanierungsmaßnahme soll 2010 abgeschlossen sein Gemeinde Heiligengrabe Lage, verkehrliche Anbindung, zentralörtliche Einordnung Die Gemeinde Heiligengrabe liegt zwischen den Städten Pritzwalk und Wittstock/Dosse, ist Mitglied der Planungsregion Prignitz-Oberhavel und gehört wie Wittstock/Dosse zum Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Verkehrstechnisch ist die Gemeinde Heiligengrabe durch ihre unmittelbare Nähe zum Autobahndreieck Wittstock/Dosse gut erschlossen. Über die Bundesstraße B 189 ist die Gemeinde an die Autobahnanschlüsse der A 19 (Berlin Rostock) und der A 24 (Berlin Hamburg) sowie an die Städte Pritzwalk im Westen und Wittstock/Dosse im Osten angebunden. Die Landestraßen L 14, L18, L 144 und L 145 führen durch das Gemeindegebiet. Im öffentlichen Personennahverkehr werden alle Ortsteile über die Ostprignitz- Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft mbh (ORP) mit Bussen angefahren. Neben der Anbindung der Gemeinde mit der Stadt Wittstock/Dosse durch das Liniennetz der ORP bietet die Verkehrsgesellschaft Prignitz mbh (VGP) eine Verbindung nach Pritzwalk an. Seit der letzten Gemeidegebietsreform vom Oktober 2003 umfasst das Gemeindegebiet eine Fläche von ca. 206 km². Das Gemeindegebiet umfasst 14 Ortsteile. Es erstreckt sich von Heiligengrabe aus gesehen in nördliche und südliche Richtung. Es bestehen Landschaftsbezüge u.a. zur Glinzeniederung, zur Hohen Heide, Natter Heide, Fretzendorfer Heide und zum Königsberger See. Die Bevölkerungsdichte ist mit nur 24 EW/km² gering. In der Gemeinde leben etwa Einwohner (Stand: ). Im Zentrale-Orte-System waren Blumenthal und Heiligengrabe bis Mai 2009 Ländliche Versorgungsorte. Heiligengrabe/Liebenthal war als ein Ort mit überörtlich bedeutsamer gewerblicher Funktion definiert. Die Gemeinde Heiligengrabe ist Standort des Klosters Stift zum Heiligengrabe sowie eines multifunktionalen Diakoniezentrums der Stiftung Friedenshort u.a. mit Angeboten der Jugendhilfe, Altenpflege und Behindertenbetreuung. 12 ASK GmbH: Flächennutzungsplan der Stadt Meyenburg, Erläuterungsbericht, Potsdam, Mai 1999, S. 14 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

24 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Entwicklungslinien seit 1990 Ab 1989 kam es bedingt durch die politische Wende und dem einhergehenden Strukturwandel zu einer Abnahme der Bevölkerung im Gemeindegebiet. In den letzten Jahren ist ähnlich wie in Meyenburg eine zunehmende Bedeutung der Gemeinde als Arbeitsstandort im Bereich der Holzverarbeitenden Wirtschaft zu verzeichnen. In den 1990er Jahren entstand das überregional bedeutende Gewerbe- und Industriegebiet Heiligengrabe/Liebenthal mit direktem Anschluss an die Autobahn A 24 (Berlin Hamburg). Darin sind neben Industrieunternehmen und produzierendem Gewerbe der Holzverarbeitenden Wirtschaft vor allem Großhandels-, Logistik-, Speditions- und Dienstleistungsunternehmen zu finden. Die vorhandenen kulturellen Einrichtungen sind wichtige Standortfaktoren sowie Lern- und Identifikationsorte für die Region. Sie sind zu erhalten und weiter auszubauen. Durch die Gemeindegebietsreform 2003 und die nachfolgende Eingemeindung von Herzsprung und Königsberg stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde auf rund EW (Stand Ende 2004) an. Seitdem sind die Bevölkerungszahlen jedoch wieder rückläufig Aufgaben Die vier Kommunen wirken gemeinsam auf eine ressourcenschonende, geordnete, nachhaltige Siedlungsentwicklung mit einer Konzentration auf die Kernstädte hin. Gleichzeitig sollen die ländlichen Gemeinden und Ortsteile in ihrer spezifischen Standortqualität für Wohnen, Erholung sowie Land- und Forstwirtschaft gesichert werden. Das Bildungs- und Ausbildungsangebot soll gesichert, profiliert und weiterentwickelt werden. Ziel ist die Schaffung einer regionalen Bildungslandschaft. Die Kommunen sehen in den Angeboten der Gesundheitspflege und den sozialen Beratungs- und Betreuungsangeboten wichtige Standortfaktoren. Sie sollen gemeinsam gesichert und ausgebaut werden. Die Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung in den Städten Pritzwalk und Wittstock/Dosse sollen erhalten und ebenfalls weiterentwickelt werden. Die Stabilisierung der ambulanten ärztlichen Versorgung in den Kernstädten Pritzwalk und Wittstock/Dosse sowie der Stadt Meyenburg ist ein weiteres Ziel. B.B.S.M. mbh Dezember

25 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.3 Demografische Entwicklung Historischer Rückblick 1875 bis 1989 Die Einwohnerzahlen in der Region nahmen von 1875 bis 1989 kontinuierlich zu, wenn man die Entwicklung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkriege vernachlässigt. Von 1939 bis zum Jahr 1950 stieg die Einwohnerzahl kriegsbedingt rasant an. Im Jahr 1950 erreichte die Einwohnerzahl mit Einwohner ihren Höchststand, nahm dann jedoch bis Mitte der 1960er Jahre auf ab, um anschließend wieder bis 1989 auf Einwohner anzusteigen. Tab. 2: Entwicklung der Einwohnerzahlen im Untersuchungsraum von 1875 bis 1989 (Gebietsstand ) 13 Kommune Bevölkerung am... (Gebietsstand ) Pritzwalk, Stadt Wittstock/D., Stadt Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Gesamt Aktuelle Einwohnerentwicklung 2000 bis lebten im Untersuchungsraum (Gebietstand ) rund Einwohner. Im Zeitraum von 1989 bis 2005 sank die Bevölkerungszahl auf rund EW (-18 %), was in etwa dem Bevölkerungsstand von Anfang der 1910er Jahre entspricht (vgl. Tabelle 2 und 3). 13 Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik: Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, Potsdam, 2006 Allein im Zeitraum von 2000 bis 2005 war im Untersuchungsraum ein Bevölkerungsrückgang um Einwohner bzw. -8 % zu verzeichnen. Von den Einwohnerverlusten entfielen 50 % auf Wittstock/Dosse, das damit überproportional vom Einwohnerrückgang betroffen war. Die Gemeinde Heiligengrabe war mit 8 % unterproportional am Einwohnerrückgang beteiligt. Tab. 3 Entwicklung der Einwohnerzahlen im Untersuchungsraum von 2000 bis 2005 (Gebietsstand ) 14 Kommune Bevölkerung am... (Gebietsstand ) Pritzwalk, Stadt Wittstock/D., Stadt Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Gesamt In den Jahren 2001 bis 2005 wurde der Bevölkerungsrückgang zu gut 25 % durch Sterbeüberschüsse und zu knapp 73 % durch Wanderungsverluste verursacht. 15 Bei der natürlichen Bevölkerungsentwicklung war ein durchschnittlicher Sterbeüberschuss von etwa 164 Einwohner zu verzeichnen, davon in Pritzwalk und Wittstock/Dosse etwa 123 Einwohner. Bei den Wanderungsbewegungen ergibt sich ein durchschnittlicher jährlicher Verlust von gut 461 Einwohnern. Die Wanderungsverluste sind in der Tendenz bei Pritzwalk, Wittstock/Dosse und dem Amt Meyenburg rückläufig. Heute leben im Untersuchungsraum knapp Einwohner 16, davon mehr als zwei Drittel in Pritzwalk und Wittstock/Dosse. 14 Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik: Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005, Potsdam, Die fehlenden 2% ergeben sich durch statistische Bestandsänderungen. 16 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden am 30. November 2007 (Gebietsstand: 30. November 2007), Potsdam, 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

26 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Einwohner Jahr Abb. 3: Einwohnerentwicklung im Untersuchungsraum von 1875 bis 2007 Region Pritzwalk Wittstock/Dosse Meyenburg Heiligengrabe B.B.S.M. mbh Dezember

27 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Die Einwohnerzahl der Stadt Pritzwalk beträgt ca EW (Stand ). Knapp 70 % dieser Einwohner leben in der Kernstadt, etwa 30 % in den Orts- und Gemeindeteilen Pritzwalks. Tab. 4: Entwicklung der Einwohnerzahl in der Stadt Pritzwalk je Ort 2003 bis Ort Pritzwalk Alt Krüssow Beveringen Streckenthin Birkenfelde Buchholz Sarnow Falkenhagen Hasenwinkel Giesensdorf Kammermark Kemnitz Bölzke Mesendorf Eggersdorf Neuhausen Neuhof Sadenbeck Kuckuck Schönhagen Seefeld Steffenshagen Wilmersdorf Könkendorf Neu Krüssow Gesamt Im Zeitraum von 2003 bis 2007 war in Pritzwalk ein Bevölkerungsrückgang um -549 Einwohner bzw. -4,0 % zu verzeichnen. Von diesen Einwohnerverlusten entfielen 63 % auf die Kernstadt, was knapp unter dem Bevölkerungs- anteil liegt. Damit waren die Orts- und Gemeindeteile überproportional vom Einwohnerrückgang betroffen. Die Entwicklung in der Kernstadt (-3,5 %) verlief etwas positiver als im gesamtstädtischen Durchschnitt: Besonders betroffen sind die Gemeindeteile Streckenthin (-13,3 %), Eggersdorf (-13,3 %), Könkendorf (-14,7 %) und Neu Krüssow (-13,5 %). Die stabilste Entwicklung nahmen die Orts- und Gemeindeteile Beveringen (+0,9 %), Hasenwinkel (+4,8 %), Giesensdorf (+3,4 %), Neuhof (+3,8 %), Sadenbeck (-0,5 %) und Steffenshagen (-1,7 %). Die Einwohnerzahl der Stadt Wittstock/Dosse beträgt ca EW (Stand ). Knapp 2/3 dieser Einwohner leben in der Kernstadt, ein reichliches Drittel in den Ortsteilen Wittstocks. Tab. 5: Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Stadt Wittstock/Dosse je Ort 2003 bis Ort Wittstock/Dosse Babitz Berlinchen Biesen Christdorf Dossow Dranse Fretzdorf Freyenstein Gadow Goldbeck Groß Haßlow Niemerlang Rossow Schweinrich Sewekow Wulfersdorf Zempow Zootzen Gesamt Quelle: Stadt Pritzwalk 18 Quelle: Stadt Wittstock/Dosse B.B.S.M. mbh Dezember

28 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Im Zeitraum von 2003 bis 2007 war in Wittstock/Dosse ein Bevölkerungsrückgang von Einwohner bzw. -6,7 % zu verzeichnen. Von den Einwohnerverlusten entfielen 66 % auf die Kernstadt, was in etwa dem Bevölkerungsanteil entspricht. Die Entwicklung in den städtischen Siedlungsbereichen Wittstock/Dosse (-6,7) und Freyenstein (-8,5) entsprach dem gesamtstädtischen Durchschnitt bzw. verlief in Freyenstein etwas negativer: Besonders betroffen sind die Ortsteile Schweinrich (-16,8 %), Christdorf (-14,5 %), Zootzen (-11,5 %) und Berlinchen (-10,1 %). Die stabilste Entwicklung nahmen die Ortsteile Babitz (+6,1 %), Goldbeck (+0,6 %) und Sewekow (-0,4 %). Die Einwohnerzahl des Amtes Meyenburg beträgt ca EW (Stand ). Knapp 37 % dieser Einwohner leben in der Stadt Meyenburg, etwa 63 % in den Orts- und Gemeindeteilen des Amtes. Im Zeitraum von 2003 bis 2007 war im Amt Meyenburg ein Bevölkerungsrückgang von -377 Einwohner bzw. 7,1 % zu verzeichnen. Von diesen Einwohnerverlusten entfielen 22,6 % auf die Stadt Meyenburg, womit diese unterproportional vom Einwohnerrückgang betroffen ist. Die Entwicklung im städtischen Siedlungsbereich Meyenburg (-4,5 %) verlief etwa positiver als im gesamtstädtischen Durchschnitt: Besonders betroffen sind die Gemeindeteile Struck (-21,9 %), Buddenhagen (-18,4 %) und Rohlsdorf (-17,8 %) sowie der Ortsteil Stepenitz (-17,8 %). Die positivste Entwicklung nahmen die Gemeindeteile Schabernack (+80,0 %), Griffenhagen (+9,2 %), Felsenhagen (+4,8 %) und Penzlin Süd (+2,6 %) sowie der Ortsteil Buckow (+3,2 %). Die Einwohnerzahl der Gemeinde Heiligengrabe beträgt ca EW (Stand ). Knapp 30 % dieser Einwohner leben in den beiden größten Ortsteilen Heiligengrabe (18 %) und Blumenthal (12 %). Tab. 6: Entwicklung der Einwohnerzahlen im Amt Meyenburg je Ort 2003 bis Ort Gerdshagen Giesenhagen Rapshagen Struck Halenbeck-Rohlsdorf - Brügge Ellershagen Halenbeck Rohlsdorf Warnsdorf Kümmernitztal Buckow Grabow Preddöhl Felsenhagen Marienfließ Frehne Jännersdorf Kuwalk /-0 - Neu Redlin Krempendorf Stepenitz Meyenburg Bergsoll Buddenhagen Griffenhagen Schabernack Schmolde Penzlin Penzlin Süd Gesamt Im Zeitraum von 2003 bis 2007 war in der Gemeinde Heiligengrabe inklusive der Ortsteile Herzsprung und Königsberg, die erst seit dem 01. Januar 2005 zu der Gemeinde zählen, ein Bevölkerungsrückgang um -271 Einwohner bzw. -5,2 % zu verzeichnen. Besonders betroffen ist der Ortsteil Zaatzke (-8,7 19 Quelle: Amt Meyenburg B.B.S.M. mbh Dezember

29 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene %) mit seinem Gemeindeteil Glienicke (-11,3 %). Die positivste Entwicklung nahmen der Gemeindeteil Horst (+9,5 %) und der Ortsteil Königsberg (+1,7 %). Tab. 7: Entwicklung der Einwohnerzahlen in der Gemeinde Heiligengrabe je Ort 2003 bis Ort Blandikow Blesendorf Blumenthal Dahlhausen Horst Grabow b. Blumenthal Heiligengrabe Herzsprung* Jabel Königsberg* Liebenthal Maulbeerwalde Papenbruch Rosenwinkel Wernikow Zaatzke Glienicke Gesamt * Die Ortsteile Herzsprung und Königsberg gehören seit dem 01. Januar 2005 zu der Gemeinde Bevölkerungsprognose Wenn die zugrunde gelegten Annahmen eintreffen, wird die Bevölkerungszahl im Land Brandenburg bis zum Jahr 2030 gegenüber 2006 um ca Personen (knapp -14 %) zurückgehen und 2030 einen Stand von ca. 2,2 Mio. Einwohner erreichen. Trotz steigender Lebenserwartung und wachsender Geburtenziffern nehmen die jährlichen Sterbeüberschüsse (Geburten minus Sterbefälle) landesweit zu. Die prognostizierten Wanderungsgewinne können die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung nicht kompensie- 20 Quelle: Gemeinde Heiligengrabe ren, die die gesamte Bevölkerungsentwicklung des Landes Brandenburg zunehmend prägt. Von den 14 Landkreisen kann künftig nur noch der Landkreis Havelland im Jahr 2030 mit einer geringfügig höheren Bevölkerungszahl als im Ausgangsjahr (Basisjahr 2006) der Prognosen rechnen. Alle anderen Landkreise müssen sich auf einen Bevölkerungsrückgang einstellen. Die ungünstigsten Entwicklungen vollziehen sich in den peripheren Kreisen Elbe-Elster, Oberspreewald- Lausitz und Spree-Neiße im Süden sowie Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und der Uckermark im Norden. 21 Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Amtes für Statistik Berlin- Brandenburg rechnet im Untersuchungsraum bezogen auf den heutigen Gebietsstand mit einem Rückgang von etwa EW im Jahre 2006 auf etwa EW im Jahr 2030 (vgl. Tab. 8). Tab. 8: Bevölkerungsprognose 2030 (Basisjahr 2006) Kommune Basisjahr Prognosejahre Pritzwalk, Stadt Wittstock/Dosse, Stadt Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Gesamt Entwicklung der Altersstruktur Der bestehende Altersaufbau der Brandenburger Bevölkerung führt dazu, dass zukünftig die Zahl der alten Menschen schnell anwachsen wird und immer weniger junge potentielle Mütter und Väter vorhanden sind. Die Zahl 21 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose des Landes Brandenburg 2007 bis 2030, Potsdam, 2008, S. 11 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

30 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene der Frauen im gebärfähigen Alter halbiert sich landesweit bis 2030 nahezu. Entgegengesetzt entwickelt sich die Zahl der Sterbefälle, die altersbedingt ansteigt. Das bedeutet, dass sich die im Land Brandenburg seit dem Jahr 2001 rückläufige Bevölkerungsentwicklung fortsetzen und gegenüber bisherigen Annahmen noch etwas verschärfen wird. 22 Tab. 9: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen für das Land Brandenburg (Gebietsstand ) 23 Ausgewählte Basisjahr Prognosejahre Veränderung Altersgruppen Personen 2030 Bevölkerung 2.547, , , , ,89-13,9% insgesamt 100% 100% 100% 100% 100% 0 unter ,67 286,28 282,36 265,68 209,40-22,9% Jahre 10,7% 11,5% 11,6% 11,2% 9,5% 15 unter , , , , ,11-31,5% Jahre 68,6% 66,0% 64,7% 61,8% 54,6% 65 Jahre und älter 528,25 20,7% 562,77 22,5% 580,54 23,8% 642,89 27,0% 786,39 35,8% +48,9% Die Prognose der Altersstruktur in Pritzwalk geht von einer deutlichen Alterung der Bevölkerung aus. Zwar steigt der Anteil der unter 15jährigen bis 2020 zunächst leicht an, um dann jedoch bis 2030 auf den niedrigsten Stand seit 2006 zu sinken. Dem gegenüber wird der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter bereits bis 2020 von 69,0 % auf 61,8 % deutlich abnehmen und der Anteil der Senioren weiter stark ansteigen ( ,4 %). Die Altersgruppe der 65jährigen und älteren wird sich damit trotz Rückgang der Gesamtbevölkerung nochmals deutlich von auf erhöhen. Im Ergebnis ist die Pritzwalker Bevölkerung 2020 im Durchschnitt etwas jünger als die Bevölkerung des Landes Brandenburg insgesamt (vgl. Tab. 9 u. 10). Noch gravierender schlägt sich die Alterung der Pritzwalker Bevölkerung im Jahr 2030 nieder: der Anteil der Senioren wird zu diesem Zeitpunkt bei über 35 % liegen, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen dann die 10 %-Marke unterschreitet. Tab. 10: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen für die Stadt Pritzwalk (Gebietsstand ) 24 Ausgewählte Basisjahr Prognosejahre Veränderung Altersgruppen Personen Bevölkerung ,6% insgesamt 100% 100% 100% 100% 100% 0 unter ,0% Jahre 10,6% 11,3% 11,7% 11,8% 9,6% 15 unter ,1% Jahre 69,0% 67,6% 65,8% 61,8% 55,1% 65 Jahre und älter ,4% ,1% ,5% ,4% ,3% +31,7% Die Prognose der Altersstruktur in Wittstock/Dosse zeigt, dass sich auch hier die Alterung der Bevölkerung mit beachtlicher Geschwindigkeit fortsetzen wird. Zwar bleibt der Anteil der unter 15jährigen bis 2020 annähernd stabil, dem gegenüber wird jedoch der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter bereits bis 2020 von 68,9 % auf 62,8 % deutlich abnehmen und der Anteil der Senioren weiter stark ansteigen ( ,5 %). Die Altersgruppe der 65jährigen und älteren wird sich damit trotz Rückgang der Gesamtbevölkerung nochmals deutlich um 450 Personen erhöhen. Im Ergebnis ist die Wittstocker Bevölkerung 2020 im Durchschnitt geringfügig älter als die Bevölkerung des Landes Brandenburg insgesamt (vgl. Tab. 9 u. 11). Der Anteil der Senioren wird im Jahr 2030 bei über 42 % liegen, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen dann selbst die bis dahin stabile Marke von 10 % deutlich unterschreitet. Verglichen mit 2006 wird der Anteil der unter 15jährigen und der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im Jahr 2030 um rund -50 % abnehmen, während beim Anteil der 65jährigen und älteren ein ähnlich hoher Zuwachs (+50 %) zu verzeichnen ist. 22 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose des Landes Brandenburg 2007 bis 2030, Potsdam, 2008, S Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose des Landes Brandenburg 2007 bis 2030, Potsdam, Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose (Basis: ) für die amtsfreie Gemeinde Pritzwalk, Stadt (Gebietsstand: ), Potsdam, 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

31 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Tab. 11: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen für die Stadt Wittstock/Dosse (Gebietsstand ) 25 Ausgewählte Basisjahr Prognosejahre Veränderung Altersgruppen Personen Bevölkerung ,6% insgesamt 100% 100% 100% 100% 100% 0 unter ,2% Jahre 10,5% 10,6% 10,4% 10,6% 7,8% 15 unter ,3% Jahre 68,9% 67,4% 66,1% 62,8% 50,0% 65 Jahre und älter ,7% ,0% ,6% ,5% ,1% +47,7% Der Anteil der unter 15jährigen sowie der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter nimmt im Amt Meyenburg bis 2020 von 10,6 % bis 8,9 % kontinuierlich ab. Tab. 12: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen für das Amt Meyenburg (Gebietsstand ) 26 Ausgewählte Basisjahr Prognosejahre Veränderung Altersgruppen Personen Bevölkerung ,2% insgesamt 100% 100% 100% 100% 100% 0 unter ,2% Jahre 10,6% 10,2% 9,6% 8,9% 7,9% 15 unter ,5% Jahre 66,5% 65,2% 64,1% 61,1% 49,5% 65 Jahre und älter ,9% ,5% ,3% ,0% ,7% +34,2% Der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter wird bis 2020 von 66,5 % auf 61,1 % deutlich abnehmen. Der Anteil der Senioren wird weiter stark ansteigen ( ,0 %). Die Altersgruppe der 65jährigen und älteren wird sich damit trotz Rückgang der Gesamtbevölkerung nochmals deutlich von 25 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose (Basis: ) für die amtsfreie Gemeinde Wittstock/Dosse, Stadt (Gebietsstand: ), Potsdam, Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose (Basis: ) für das Amt Meyenburg (Gebietsstand: ), Potsdam, auf erhöhen. Im Ergebnis ist die Bevölkerung im Amt Meyenburg 2020 im Durchschnitt deutlich älter als die Bevölkerung des Landes Brandenburg insgesamt (vgl. Tab. 9 u. 12). Im Jahr 2030 wird der Anteil der Senioren bei annährend 43 % liegen, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen dann nur noch 8 % betragen wird. Die Abnahme des Anteils der unter 15jährigen und des Anteils der Personen im erwerbsfähigen Alter liegt 2030 verglichen zu 2006 bei fast -50 %. Die Prognose der Altersstruktur zeigt, dass sich die Alterung der Bevölkerung in der Gemeinde Heiligengrabe noch gravierender fortsetzt als bei ihren Nachbarkommunen. Der Anteil der unter 15jährigen wird bis 2020 von 11,0 % auf 8,8 % kontinuierlich abnehmen. Der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter wird bis 2020 auf 61,6 % sinken. Dem gegenüber wird der Anteil der Senioren weiter stark ansteigen ( ,6 %). Die Altersgruppe der 65jährigen und älteren wird sich damit trotz Rückgang der Gesamtbevölkerung nochmals deutlich um 200 Personen erhöhen. Im Ergebnis ist die Bevölkerung der Gemeinde Heiligengrabe 2020 im Durchschnitt deutlich älter als die Bevölkerung des Landes Brandenburg insgesamt (vgl. Tab. 9 u. 13). Tab. 13: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen für die Gemeinde Heiligengrabe (Gebietsstand: ) 27 Ausgewählte Basisjahr Prognosejahre Veränderung Altersgruppen Personen Bevölkerung ,3% insgesamt 100% 100% 100% 100% 100% 0 unter ,0% Jahre 11,0% 10,6% 10,0% 8,8% 6,1% 15 unter ,6% Jahre 68,5% 67,1% 65,2% 61,6% 48,2% 65 Jahre und älter ,6% ,3% ,7% ,6% ,7% +58,7% Noch gravierender schlägt sich die Alterung der Bevölkerung in der Gemeinde Heiligengrabe im Jahr 2030 nieder: der Anteil der Senioren wird zu diesem 27 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerungsprognose (Basis: ) für die amtsfreie Gemeinde Heiligengrabe (Gebietsstand: ), Potsdam, 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

32 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Zeitpunkt bei über 45 % liegen, während der Anteil der Kinder und Jugendlichen auf 6 % sinken wird. Die Zunahme des Anteils der Bevölkerung der 65jährigen und älteren als auch die Abnahme des Anteils der unter 15jährigen beträgt in der Gemeinde von 2006 bis 2030 annährend 60 %(!). Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter wird sich bis 2030 nahezu halbieren (-50 %) Aufgaben Der Bevölkerungsrückgang sowie die Überalterung stellt die Kommunen vor große Herausforderungen. So gilt es bspw. die kommunale Infrastruktur den Bedürfnissen der schrumpfenden und älter werdenden Gesellschaft anzupassen. Nicht mehr benötigte Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Schulen und Verwaltungsgebäude sind mit neuen Nutzungen zu füllen. Lösungen für den Umgang mit Wohnungsleerständen sind zu finden. Die Mobilität im ländlichen Raum ist zu sichern. In der Region ist zu überprüfen, inwieweit die Infrastruktur an die starken Steigerungen der Altersgruppe der Hochbetagten in der jüngeren Vergangenheit angepasst wurde bzw. ob ein Nachholbedarf besteht. Im wesentlichen geht es um Angebote für rüstige Rentner wie z.b. Seniorenbildung, Sport und kulturelle Angebote. Öffentliche Gebäude sind altengerecht und barrierefrei umzugestalten. Es sind mehr altengerechte Wohnungsangebote und Pflegeeinrichtungen zu schaffen. B.B.S.M. mbh Dezember

33 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Einwohner Pritzwalk Wittstock/Dosse Meyenburg Heiligengrabe unter bis unter 65 über 65 Abb. 4: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen im Vergleich der Jahre 2006 und 2030 B.B.S.M. mbh Dezember

34 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.4 Wirtschaftliche Entwicklung Wirtschaftsstruktur, selbstinitiierter Wachstumskern und Branchenkompetenzfelder Die wirtschaftliche Situation im Untersuchungsraum zeichnet sich durch einen tiefgreifenden Strukturwandel aus. Arbeitsplatz-, Bevölkerungs- und damit einhergehende Bedeutungs- und Funktionsverluste sind Auslöser für Veränderungsprozesse in den Kommunen, deren Auswirkungen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. So steht, was die wirtschaftliche Entwicklung seit 1989/90 angeht, die Gemeinde Heiligengrabe eher als Wendegewinner dar, während Wittstock/Dosse den Wegfall seiner Vor-Wende-Industrien bis heute nicht kompensieren konnte. Generell liegt die Arbeitslosenquote jedoch bei allen Kommunen seit Jahren auf hohem Niveau. Positiv wirkt sich die Verkehrsgunst des Untersuchungsraums am Autobahndreieck A 19/A 24 aus. Ob es gelingt, mit dem selbst initiierten Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e. V. die bisher fehlende Ausweisung als regionaler Wachstumskern durch die Landesregierung zu kompensieren bzw. diese nachträglich zu erhalten, bleibt offen. Durch die TFH Wildau ist im Herbst 2006 eine Analyse der Ausgangssituation erstellt worden, in der erstmals ein gemeinsamer und gemeindeübergreifender Blick auf die regionale Wirtschaftstruktur geworfen wird. Es wurden regionale Branchenkompetenzfelder, insbesondere in den Bereichen Automotive 28, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Logistik, Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung/mechatronik, Papier und Schienenverkehrstechnik festgestellt 29 (vgl. Tabelle 11). Die zentralen Themen des künftigen regionalen Wachstumskonzeptes sind: 28 Automotive ist die generelle Bezeichnung für alle Aktivitäten im Bereich von Zulieferteilen, - produkten oder dienstleistungen im Bereich der Automobilindustrie. 29 Technische Fachhochschule Wildau: Unterstützung des Wachstumskerns Autobahndreieck Wittstock/Dosse Bericht zur Sekundäranalyse der Ausgangssituation, Wildau, 04. September 2006, S. 29 ff. Knüpfung regionaler wirtschaftlicher Netzwerke zur Stärkung der Wertschöpfungsketten, Innovations- und Rationalisierungspotentiale Etablierung als Logistikstandort Bündelung der kommunalen Aktivitäten bei der Gewerbeflächen- und Verkehrsentwicklung sowie einer an der Wirtschaft orientierten Bildungspolitik Kooperation mit überregionalen Partnern bei wirtschaftlichen Beziehungen sowie bei Hochschul- und Forschungseinrichtungen, Sicherung des Fachkräfteangebots Imagepflege und gemeinsame Vermarktung des Wirtschaftsstandorts. Tab. 14: Branchenkompetenzfeld und Branchenschwerpunktorte 30 Branchenkompetenzfeld Branchenschwerpunktorte Pritzwalk Wittstock/ Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Automotive x Ernährungswirtschaft x Holzverarbeit. Wirtschaft x x x x Logistik x Metall/Mechantronik x Papier x Schienenverkehrstechnik x Nach der Wende mussten in Pritzwalk viele Betriebe (u.a. VEB Berufsbekleidung) wegen verlorener Absatzmärkte ihre Produktion einstellen, wodurch viele Arbeitsplätze wegbrachen verlor Pritzwalk im Zuge der Kreisgebietsreform seinen Status als Kreisstadt und damit weiter an Bedeutung. In den letzten Jahren konnte das Tätigkeitsspektrum der lokalen Wirtschaft jedoch deutlich erweitert werden. Positive Effekte gehen u.a. von dem rund sechs bis sieben Kilometer nördlich der Stadt gelegenen Gewerbepark Prignitz in Falkenhagen aus. Auf dem Gelände haben sich mehre Produktionsbetriebe aus dem Ernährungsgewerbe, der Holzverarbeitenden Wirtschaft 30 Richtlinie des Ministeriums für Wirtschaft zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur GA (GA- G), Amtsblatt für Brandenburg, Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 17. Jahrgang, Nr. 10, Potsdam, 15. März 2006, S. 252 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

35 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene und der Zelluloseproduktion angesiedelt, die teilweise weltweit agieren. Im Süden der Stadt entstand Anfang der 1990er Jahre ein neues Gewerbegebiet. Das Gewerbegebiet Süd ist heute durch eine neue Umgehungsstraße gut angebunden. Dort haben sich u.a. einige Autohäuser und die örtliche Verkehrsgesellschaft angesiedelt. Die Beschäftigungszahlen haben trotz der positiven wirtschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre noch nicht den Stand von vor der deutschen Wiedervereinigung erreicht. Pritzwalk ist wie auch die Nachbargemeinden Wittstock/Dosse, Meyenburg und Heiligengrabe als Branchenschwerpunktort des Landes Brandenburg ausgewiesen. Die Ausweisung bezieht sich in Pritzwalk auf die Branchenkompetenzfelder Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Logistik, Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung/mechatronik, Papier und Schienenverkehrstechnik. 31 Zu den wichtigsten Unternehmen in Pritzwalk 32 zählen u.a.: Concert GmbH 300 Mitarbeiter, Herstellung von Hygieneprodukten Druckerei Albrecht Koch (k.a.) Mitarbeiter, Herstellung von Offset-, Großformat-, Digital- und Textildruckerzeugnissen EOP Biodiesel AG 60 Mitarbeiter, Herstellung von Biodiesel Furnierwerk Prignitz GmbH & Co. KG 120 Mitarbeiter, Herstellung von Furnier-, Sperrholz- und Holzfaserplatten Gefinex GmbH 126 Mitarbeiter, Herstellung von Baudämmstoffen Gelkaps GmbH 160 Mitarbeiter, Herstellung von Weichgelatinekapseln in den Bereichen Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel sowie Kosmetika 31 Richtlinie des Ministeriums für Wirtschaft zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur GA (GA- G), Amtsblatt für Brandenburg, Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 17. Jahrgang, Nr. 10, Potsdam, 15. März Märkische Allgemeine Zeitung: Die wichtigsten Unternehmen im Landkreis Prignitz, Verlagsbeilage Wirtschaftsstandort Nord-West-Brandenburg, 14. September 2007 Nordgetreide GmbH und Co. KG 100 Mitarbeiter, Herstellung von Mühlenprodukten, Frühstücks- und Industriecerealien (z.b. Cornflakes usw.) Zahnradwerk Pritzwalk GmbH 317 Mitarbeiter, Herstellung von Kupplungen und Antriebselementen Im wirtschaftlichen Bereich stand Wittstock/Dosse durch die Schließung des Obertrikotagenbetriebes (OTB), des Möbelkombinates und des Metallurgieanlagenbaus Wittstock (MAW) Anfang der 1990er Jahre vor einer großen Umbruchsituation. Der hohe Verlust an Arbeitsplätzen in Wittstock/Dosse, insbesondere in der textil-, metall-, und holzverarbeitenden Industrie, konnte nur teilweise durch neue Entwicklungen, wie beispielsweise neue Gewerbegebiete und Ansiedlungen im Bereich der Autobahnen A 19 und A 24, ausgeglichen werden, so dass die Beschäftigungszahlen weiter angespannt bleiben. Positiv wirken sich aber Wittstocks Funktionen mit regionaler Bedeutung, wie z.b. die Außenstelle der Kreisverwaltung oder das KMG Klinikum Wittstock, aus. Wittstock/Dosse ist als Branchenschwerpunktort des Landes Brandenburg ausgewiesen. Die Ausweisung bezieht sich in Wittstock/Dosse auf die Branchenkompetenzfelder Automotive und Holzverarbeitende Wirtschaft. Zu den wichtigsten Unternehmen Wittstocks 33 zählen u.a.: Aldi GmbH & Co. KG 108 Mitarbeiter, Logistikstandort AWU Ostprignitz-Ruppin GmbH 91 Mitarbeiter, Recycling BBM Möbelmarkt GmbH & Co. KG 75 Beschäftigte, Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat Brandschutz-, Behälter- und Haustechnik Müller GmbH 86 Mitarbeiter, Großhandel mit chemisch-technischen Erzeugnissen 33 Märkische Allgemeine Zeitung: Die wichtigsten Unternehmen im Landkreis Ostprignitz- Ruppin, Verlagsbeilage Wirtschaftsstandort Nord-West-Brandenburg, 14. September 2007 B.B.S.M. mbh Dezember

36 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Carnehl Fahrzeugbau GmbH 70 Mitarbeiter, Herstellung von Fahrzeugaufbauten für die Baubranche Hellmers Fahrzeugbau GmbH 45 Mitarbeiter, Herstellung von Fahrzeugaufbauten für Spezialfahrzeuge zum Transport von flüssigen Gefahrengütern und mobilen Reinigungssystemen HTW Hoch- und Tiefbaugesellschaft Wittstock mbh 130 Mitarbeiter, Anbieter von Bauleistungen mit den Schwerpunkten Industrie- und Gewerbebau Promix GmbH 90 Mitarbeiter, Herstellung von pharmazeutischen und kosmetischen Produkten Im Amtsgebiet Meyenburg verlief die wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren seit der Wiedervereinigung relativ konstant. Das Möbelkombinat, das aus einer kleinen Tischlerei, die 1946 gegründet wurde, hervorging, ist 1990 privatisiert worden. Heute hat das Möbelwerk ca. 450 Mitarbeiter. Mit der Aufstellung des neuen FNP möchte das Amt in der Stadt Meyenburg neue Gewerbeflächen ausweisen. Die Stadt Meyenburg ist als Branchenschwerpunkt des Landes Brandenburg ausgewiesen. Die Ausweisung bezieht sich in Meyenburg auf das Branchenkompetenzfeld Holzverarbeitende Wirtschaft. Zu den wichtigsten Unternehmen des Amtes Meyenburg 34 zählen u.a.: BerATec Antriebselemente GmbH 15 Mitarbeiter, Herstellung von Kupplungen und Antriebselementen Brandenburg-Mecklenburgische Geflügelnahrung GmbH (k.a.) Mitarbeiter, Herstellung von Geflügelnahrung Märkisch-Prignitzer Möbel GmbH und Meyenburger Möbel GmbH 400 Mitarbeiter, Herstellung von Wohnraummöbeln Die wirtschaftliche Entwicklung in der Gemeinde Heiligengrabe verlief seit 19989/90 durchaus positiv. Anfang der 1990er wurde ein Gewerbegebiet direkt an der A 24 mit rund 170 Hektar entwickelt und ein Zweckverband zur Vermarktung gegründet. Kurz darauf siedelte sich die Krono-Gruppe an und begann mit dem Aufbau ihrer Großunternehmen Kronotex und Kronoply, die vor allen Dingen in der Holzverarbeitenden Wirtschaft tätig sind. Heute (2008) arbeiten bei der Krono-Gruppe in Heiligengrabe rund Mitarbeiter und die Unternehmen expandieren weiter. 35 Heiligengrabe in der Gemeinde Heiligengrabe ist als Branchenschwerpunkt des Landes Brandenburg ausgewiesen. Die Ausweisung bezieht sich in Heiligengrabe auf das Branchenkompetenzfeld Holzverarbeitende Wirtschaft. Zu den wichtigsten Unternehmen der Gemeinde Heiligengrabe 36 zählen u.a.: Beton- und Energietechnik Heinrich Gräper GmbH & Co. KG 130 Mitarbeiter, Produktionsstätte für Beton- und Energietechnik Kerry Ingredients GmbH 25 Mitarbeiter, Herstellung von Paniermehl und Milchpulver Krono-Gruppe Mitarbeiter, Herstellung vom Laminatfußböden, MDF- und OSB- Platten sowie von Holz- und Kunstharzwerkstoffen Beschäftigung Die Arbeitslosenquote im Geschäftsstellenbereich Pritzwalk (u.a. Pritzwalk u. Amt Meyenburg) der Bundesagentur für Arbeit betrug im März ,6 % und lag damit ebenfalls über dem Landesdurchschnitt von 14,3 %. Von den zu diesem Zeitpunkt Arbeitslosen waren über 8 % unter 25 Jahre 34 Märkische Allgemeine Zeitung: Die wichtigsten Unternehmen im Landkreis Prignitz, Verlagsbeilage Wirtschaftsstandort Nord-West-Brandenburg, 14. September Märkische Allgemeine Zeitung: Die Entwicklung der Krono-Gruppe in Heiligengrabe hat alle Erwartungen übertroffen, 25. Januar Märkische Allgemeine Zeitung: Die wichtigsten Unternehmen im Landkreis Ostprignitz- Ruppin, Verlagsbeilage Wirtschaftsstandort Nord-West-Brandenburg, 14. September 2007 B.B.S.M. mbh Dezember

37 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene und knapp 14 % über 55 Jahre und älter. Bei rund 42 % handelt es sich um Langzeitarbeitslose. 37 Die Arbeitslosenquote im Geschäftsstellenbereich Wittstock (u.a. Wittstock/Dosse u. Gemeinde Heiligengrabe) der Bundesagentur für Arbeit betrug im März ,1 % und lag damit über dem Landesdurchschnitt von 14,3 %. Von den zu diesem Zeitpunkt Arbeitslosen waren über 12 % unter 25 Jahre und über 10 % 55 Jahre und älter. Die gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufige Arbeitslosenquote lässt sich auf die anhaltend positive konjunkturelle Entwicklung und dem damit einher gehenden Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, aber auch auf den milden Winter 2007/2008 zurückführen. Geholfen haben außerdem die Arbeitsmarktreformen sowie ein rückläufiges Arbeitskräfteangebot. 38 Im Jahr 2005 gab es im Untersuchungsraum sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (an den Wohnorten). Die Stadt Wittstock/Dosse, das Amt Meyenburg und die Gemeinde Heiligengrabe wiesen zu diesem Zeitpunkt einen Überschuss an Auspendlern auf. Der überwiegende Teil der Auspendler des Amtes Meyenburg und der Gemeinde Heiligengrabe arbeitet jedoch im gleichen Landkreis (vgl. Tabelle 15). Die Erwerbsquote im Landkreis Ostprignitz-Ruppin und im Landkreis Prignitz belief sich im Jahr 2005 auf rund 51 %. 39 Die Ausbildungsplatzdichte der Landkreises Ostprignitz-Ruppin und Prignitz ist gering standen 100 Nachfragern statistisch betrachtet nur 82 Ausbildungsplätze entgegen Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuruppin, Arbeitsmarktreport, Berichtsmonat März 2008, Nürnberg, 01. April Bundesagentur für Arbeit: Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im März 2008, Presse Info 012 vom , Content/Pressemeldungen/2008/Presse , 14. April Quelle: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM): INSM-Regionalranking Das Stärken- Schwächen-Profil Landkreis Ostprignitz-Ruppin, und INSM-Regionalranking Das Stärken-Schwächen-Profil Landkreis Prignitz, April ebd. B.B.S.M. mbh Dezember

38 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Tab. 15: Sozialversicherungspflichtig Beschäftige am Wohnort, Auspendler am nach Gemeinden 41 Kommune Sozialversicherungspflichtig Auspendler Beschäftigte am Wohnort insgesamt in eine andere Gemeinde desselben Kreises Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Gesamt Das Fachkräfteangebot ist durch Kooperationen mit überregionalen Wirtschaftspartnern sowie mit Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu sicheren. Es sollen Anreize für abgewanderte Arbeitskräfte geschaffen werden, die sich wieder in der Region ansiedeln sollen. Die Region ist als gemeinsamer Wirtschafts- und Tourismusstandort zu vermarkten. Ein Stadt- und Regionalmarketing soll etabliert werden. Landwirtschaft und Tourismus sind als bedeutende Wirtschaftszweige für die ländlichen Gemeinden und Ortsteile zu stabilisieren und zu entwickeln Aufgaben Die Bedeutung der Region als Wirtschafts-, Verwaltungs-, Arbeitsplatz- sowie Einzelhandels- und Tourismusstandort soll gesichert und weiterentwickelt werden. Dazu müssen die Abwanderung gestoppt, neue Arbeitsplätze geschaffen und die kommunalen Finanzen gestärkt werden. Es sollen zur Verbesserung der Wertschöpfungsketten regionale wirtschaftliche Netzwerke geknüpft sowie Innovations- und Rationalisierungspotentiale aktiviert werden. Die Region will sich als Logistikstandort etablieren. Die kommunalen Aktivitäten sollen bei der Gewerbeflächenentwicklung gebündelt werden, um die Ansiedlung von Unternehmen, die Auslastung bestehender Gewerbegebiete und die Neuausweisung von Gewerbegebieten besser steuern zu können. 41 Quelle: Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort und deren Pendlerverhalten nach Gemeinden im Land Brandenburg am , Vorläufige Ergebnisse (Stand: Februar 2006), Potsdam, 2006 B.B.S.M. mbh Dezember

39 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.5 Zentralörtliche Gliederung Die Theorie eines Systems zentraler Orte wurde in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts vom deutschen Geographen Walter Christaller ( ) entwickelt. In seinem Modell entwickelt sich in idealtypischen, homogenen Räumen eine Struktur zentraler Orte auf unterschiedlichen Hierarchiestufen. Die zentralen Orte höherer Hierarchiestufe (z.b. größere Städte) weisen dabei Ausstattungsmerkmale auf, die den zentralen niedriger Hierarchiestufe fehlen (z.b. bestimmte Verwaltungs- und Dienstleistungsfunktionen in Kleinstädten). Die Konzeption der zentralen Orte hat auch in das deutsche Raumordnungsgesetz (ROG) Eingang gefunden, das als Rahmengesetz in den Grundsätzen der Raumordnung unter anderem die räumliche Konzentration der Siedlungstätigkeit auf ein System leistungsfähiger Zentraler Orte im Rahmen einer dezentralen Siedlungsstruktur ( 2 Abs. 2 Nr. 2 ROG), die Bündelung der sozialen Infrastruktur vorrangig in Zentralen Orten ( 2 Abs. 2 Nr. 4 ROG) sowie die Unterstützung der Zentralen Orte der ländlichen Räume [...] als Träger der teilräumlichen Entwicklung ( 2 Abs. 2 Nr. 6 ROG) fordert. Die Länder füllen das Rahmengesetz mit der Aufstellung von Landesentwicklungsprogrammen und Landesentwicklungsplänen aus, mit denen sie ihren Raum entsprechend dieser Grundkonzeption ausweisen, entwickeln und fördern Landesentwicklungsplan Die Siedlungsstruktur des Landes Brandenburg ist nach den Prinzipien der zentralörtlichen Gliederung zu entwickeln. Der im Mai 2009 in Kraft getretene Landesentwicklungsplan Berlin Brandenburg (LEP B-B) legt für das Land Brandenburg die zentralen Orte oberer und mittlerer Stufe fest. Das landesplanersiche Leitbild Stärken stärken soll dabei durch eine Konzentration auf die Mittelzentren als Anker im Raum im Landesentwicklungsplan umgesetzt werden. Als Folge reduzierten die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg im Vergleich zum vorherigen Landesentwicklungsplan die zentralen Orte von derzeit 152 auf nur noch 54 und ließen die Grundzentren wegfallen. Neben der Metropole Berlin und den vier kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Potsdam als Oberzentren werden 50 Mittelzentren ausgewiesen, davon 16 in Funktionsteilung. 42 Die Auswahl der neuen Mittelzentren erfolgt u.a. nach den Kriterien Tragfähigkeit (mind EW im Verflechtungsbereich) und zumutbare Erreichbarkeit (30 45 Min. MIV). Die Mittelzentren sind nach dem LEP B-B vom Mai 2009 wichtige Standorte für Wirtschaft, Handel und Dienstleistungen, teilweise auch für Wissenschaft. Sie bilden innerhalb der Mittelbereiche regionale Bevölkerungsschwerpunkte, halten Bildungs- und Ausbildungsstätten vor, bieten Arbeitsplätze, Kultur- und Freizeitangebote, überregionale Verkehrsknotenfunktion, zentrale Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote sowie Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens für den jeweiligen Mittelbereich. 43 Unklar bleibt jedoch, welche zentralörtlichen Einrichtungen mit welchen zentralörtlichen Ausstattungsmerkmalen einem Mittelzentrum zuzuordnen sind. Ebenfalls bleibt unklar, ab welcher Ausstattungsdichte eine Mindestversorgung gewährleistet bzw. gefährdet ist. Für den Untersuchungsraum, bestehend aus den Städten Pritzwalk und Wittstock/Dosse sowie dem Amt Meyenburg und der Gemeinde Heiligengrabe ergibt sich folgende Zuordnung: Pritzwalk (Landkreis Prignitz) und Wittstock/Dosse (Landkreis Ostprignitz- Ruppin) nehmen innerhalb des Zentrale-Orte-Systems (ZOS) der brandenburgischen Landesplanung aktuell die Funktion eines Mittelzentrums in Funktionsteilung wahr. 42 Märkische Allgemeine Zeitung: Kungelspiel im Kabinett Berlin und Brandenburg einigen sich auf Landesplanung/Weiter Kritik, 07. Juli Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg LEP B-B, Vorentwurf der Plansätze und ihrer Begründung vom 06. Juli 2007, S. 39 B.B.S.M. mbh Dezember

40 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Die Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse sind neben Wittenberge und Perleberg (ebenfalls Mittelzentrum in Funktionsteilung) sowie Kyritz gemeinsam eines von drei Mittelzentren in der Prignitz Regionalplan Die Festlegung der zentralen Orte unterer Stufe (zentrale Orte der Nahbereichsstufe) erfolgt für die Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Prignitz im Regionalplan I (ReP I) Prignitz-Oberhavel Zentrale Orte/Gemeindefunktionen. 45 Dabei wurde die Stadt Meyenburg (Amt Meyenburg) als Grundzentrum ausgewiesen. Der ReP I bestimmt neben den zentralen Orten auch besondere Gemeindefunktionen, die sich immer im städtebaulichen Zusammenhang zum genannten Hauptort befinden, sofern nicht ausdrücklich ein anderer Ort/Ortsteil genannt wird. Dabei werden folgende Funktionen vergeben: Selbstversorgung (Selbstversorgungsorte), ländliche Versorgung (ländliche Versorgungsorte), Wohnen, Gewerbe sowie Fremdenverkehr und Erholung (Fremdenverkehrsorte). Demnach sind Blumenthal (Gemeinde Heiligengrabe), Freyenstein (Wittstock/Dosse), Heiligengrabe (Gemeinde Heiligengrabe) und Sadenbeck (Pritzwalk) Ländliche Versorgungsorte. Orte mit überörtlich bedeutsamer gewerblicher Funktion sind Falkenhagen (Pritzwalk), Fretzdorf (Wittstock/Dosse) und Heiligengrabe/Liebenthal (Gemeinde Heiligengrabe). Sewekow (Wittstock/Dosse) ist ein Ort mit überörtlich bedeutsamer Fremdenverkehrs- und Erholungsfunktion. Abb. 5: Ausschnitt aus dem Vorentwurf des Landesentwicklungsplans Berlin-Brandenburg, Stand Dem Mittelbereich Pritzwalk Wittstock/Dosse sind die Gemeinden Pritzwalk, Wittstock/Dosse, Groß Pankow (Prignitz) und Heiligengrabe sowie die Ämter Putlitz-Berge und Meyenburg zugeordnet. 44 B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S Regionalplan I (ReP I) Prignitz-Oberhavel Zentrale Orte/Gemeindefunktionen in der Fassung vom 04. März 1998, Amtlicher Anzeiger, Beilage zum Amtsblatt für Brandenburg Nr. 14, Potsdam, 16. April 1998 B.B.S.M. mbh Dezember

41 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Aufgaben Die Kommunen bemühen sich um die Erhaltung und die Weiterentwicklung der jeweiligen zentralörtlichen Teilfunktionen und unterstützen sich gegenseitig in ihren Bemühungen. Mehrfach vorhandene öffentliche Einrichtungen zur Erfüllung mittelzentraler Funktionen für den gemeinsamen Einzugsbereich sollen weder aufgehoben noch eingeschränkt werden, solange ein maßgebliches öffentliches Bedürfnis für ihre Beibehaltung besteht und eine wirtschaftlich vertretbare Betreibung möglich ist. Da der mittelzentrale Versorgungsbereich der vier Kommunen weit über deren Verwaltungsgrenzen hinausgeht, sollen die Gemeinde Groß Pankow (Prignitz) und das Amt Putlitz-Berge mit einbezogen werden. B.B.S.M. mbh Dezember

42 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.6 Regionale Kooperationen Städtenetz Prignitz Die Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse haben sich 1996 mit den sechs Städten Bad Wilsnack, Kyritz, Lenzen, Perleberg, Putlitz und Wittenberge zum Städtenetz Prignitz zusammengeschlossen. Ziel ist es, Erfahrungen auszutauschen und die Kommunikation untereinander zu stärken. Damit soll eine Basis für gemeinsame Projekt zur Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum geschaffen werden. Weiterhin ist das Städtenetz um eine gemeinsame Außenwerbung der regionalen Interessen, vor allem auch zur Akquisition von Fördermitteln, bemüht. Felder der Zusammenarbeit waren bisher die touristische Vermarktung der Region, die Entwicklung von Beschäftigungsstrategien sowie die Schaffung von Netzwerken, beispielhaft genannt sei hier das Netzwerk Gesunde Städte gesunde Region Prignitz, und die Durchführung von Wettbewerben, u.a. der Wettbewerb Beispielhaft Saniert. 46 Die Zusammenarbeit zwischen den Städten ist freiwillig. Die Mitgliedschaft und Mitarbeit im Städtenetz wird von den Städten jedes Jahr aufs Neue geprüft. So hat bspw. Kyritz das Städtenetz wieder verlassen Regionale Wachstumskerne Im Jahr 2005 haben die Kommunen Pritzwalk, Wittstock/Dosse, das Amt Meyenburg und die Gemeinde Heiligregrabe unterstützt von einer großen Zahl von Wirtschaftsunternehmen, vor allem aus den Branchenschwerpunkten eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) ins Leben gerufen, um den Wirtschaftsstandort am Autobahndreieck Wittstock/Dosse weiter zu stärken und zu einem späteren Zeitpunkt als Regionaler Wachstumskern (RWK) durch die Landesregierung Brandenburg anerkannt zu werden. 46 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Kooperation zentraler Orte in schrumpfenden Regionen, Werkstatt: Praxis Heft 53, Bonn, 2008, S. 32 Bei der im selben Jahr erfolgten Festlegung der 16 Regionalen Wachstumskerne, die im Rahmen einer neuorientierten Förderpolitik künftig besonders unterstützt werden, wurde die Region Autobahndreieck Wittstock/Dosse, trotz einer positiven Wirtschaftsentwicklung und der erfolgreichen Ansiedlung von neuen Unternehmen, insbesondere im Bereich der holzverarbeitenden Industrien, von der Landesregierung nicht berücksichtigt. Die Städte Pritzwalk, Wittstock/Dosse und Meyenburg sowie die Gemeinde Heiligengrabe sind jedoch Branchenschwerpunktorte in zusammen 7 von insgesamt 16 geförderten Branchen und erhalten in diesen Branchen eine erhöhte Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Um nicht den Anschluss an die bereits festgelegten Regionalen Wachstumskerne zu verlieren und um den Wirtschaftsstandort weiter auszubauen, haben die vier Kommunen im Jahr 2006 eine Grundsatzvereinbarung abgeschlossen, die Grundlage für die derzeit laufende Erarbeitung eines gemeinsamen Leitbildes und eines Standortentwicklungskonzeptes ist. Ergänzend haben die vier Kommunen gemeinsam mit dem Amt Putlitz-Berge und verschiedenen Wirtschaftsunternehmen 2007 den Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. gegründet, womit die ursprüngliche ARGE inzwischen auch als Verein einen institutionellen Rahmen gefunden hat. Der Verein hat derzeit 32 Unternehmen und 5 Kommunen als Mitglieder (Stand Mai 2008). Er ist insbesondere um das Standortmarketing, das Fachkräftemanagement und den Wissenstransfer sowie die nachträgliche Anerkennung als Wachstumskern bemüht LEADER-Regionen Seit 1991 erprobt die Europäische Union (EU) mit der Gemeinschaftsinitiative LEADER (französisches Akronym für Liaison Entre Actions de Dévelopment de l Économie Rurale ) 47 einen gebietsbezogenen Ansatz, um ländliche Regionen zu entwickeln. LEADER soll den Akteuren im ländlichen Raum dabei 47 Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft B.B.S.M. mbh Dezember

43 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene helfen, das langfristige Potenzial ihres Gebietes zu stärken. Das LEADER- Programm fördert die Durchführung integrierter, qualitativ hochwertiger, origineller und innovativer Strategien für eine nachhaltige Entwicklung. Dabei legt es den Schwerpunkt auf Partnerschaften und Netzwerke für den Austausch von Erfahrungen. Basis für die Arbeit der LEADER-Regionen sind die Lokalen Arbeitsgruppen (LAG). In Ihnen kommen Vertreter der Kommunen sowie des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens zusammen. Die LAGs legen die Entwicklungsziele und Förderinhalte fest. Die Umsetzung der Ziele und Förderinhalte begleitet in den LEADER-Regionen ein Regionalmanagement. LEADER+ war in der EU-Förderperiode die Fortsetzung der ursprünglichen Gemeinschaftsinitiative LEADER mit 13 Lokalen Arbeitsgruppen in Brandenburg. Mit LEADER+ wurden innovative Vorhaben unterstützt, die zur partnerschaftlichen Entwicklung der Region beigetragen haben. Allein im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ konnten über 500 Einzelmaßnahmen umgesetzt werden. Im Dezember 2006 hat das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) den Wettbewerb zur Auswahl der LEADER- Regionen in Brandenburg für die neue EU-Förderperiode von ausgelobt. Es konnten sich abgegrenzte, homogene ländliche Gebiete als LEADER-Regionen bewerben. Mit der Neuausschreibung der LEADER- Regionen im Dezember 2006 hat sich das Land darauf verständigt, zukünftig nicht mehr zwischen ILE- 48 und LEADER-Regionen zu trennen. Bisher hatten die beiden Programme gesonderte Konzepte und jeweils ein eigenes Management. Künftig gibt es für eine ländliche Region nur noch ein Entwicklungskonzept als Grundlage der Förderung. Die Regionen sollten in Gebietsbezogenen lokalen Entwicklungsstrategien (GLES) die lokalen Stärken herausarbeiten. Sie sollten darstellen, mit welcher Strategie, welchen Schwerpunkten und Vorhaben zukünftig ein Beitrag zur ländlichen Entwicklung geleistet werden kann. Im November 2007 hat der gemeinsame Begleitausschuss des Landes Brandenburg für den EFRE, den ESF und den ELER die LEADER-Regionen im Land Brandenburg offiziell bestätigt. Dabei konnten alle 14 eingereichten gebietsbezogenen lokalen Entwicklungsstrategien anerkannt werden. 49 In der Förderperiode sind im Untersuchungsraum die zwei Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Prignitz als LEADER-Regionen anerkannt worden ist der Landkreis Prignitz erstmals als LEADER-Region anerkannt und Ende 2007 erneut bestätigt worden. Die LEADER-Region umfasst den gesamten Landkreis Prignitz mit seinen Anteilen am Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe als Kerngebiet und Impulsgeber. Seit 2002 gibt es in der Prignitz eine Lokale Aktionsgruppe (LAG Storchenland Prignitz ). Träger der LAG ist der Verein Regionalförderung Prignitzland e.v.. Der LAG mit ihren derzeit 55 Mitgliedern, gehören Vertreter aus den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus, Wirtschaft, Natur und Umweltschutz und den Verwaltungen an. Über 40 dieser Mitglieder sind Betriebe, Vereine oder Einzelpersonen, d.h. 70 % der LAG machen Wirtschafts- und Sozialpartner aus. 50 Themenfelder der LAG sind u.a. Erhalt und Verbesserung des natürlichen und kulturellen Erbes, Verbesserung der Vernetzung der Akteure innerhalb und außerhalb der Region, Erhöhung der Attraktivität für Besucher, Stärkung der Region als Ziel für Bildungsinteressierte, Stärkung regionaler Kreisläufe inklusive bessere Vermarktung, Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung, Schaffung von Arbeitsplätzen sowie die Förderung von Frauen und Jugendlichen. 48 ILE (Integrierte ländliche Entwicklung) unterstützt in ausgewiesenen Schwerpunktregionen Projekte und Betriebe, die Arbeitsplätze schaffen oder erhalten und die Wertschöpfung stärken, sowie Vorhaben, die die Lebensverhältnisse verbessern. Den Rahmen der Förderung bildeten bis zum Jahr 2007 die Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepte (ILEK) dieser Regionen. Diese Konzepte gaben die Entwicklungsrichtung und Förderschwerpunkte vor und wurden in den Regionen gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet. In jeder Schwerpunktregion begleitete ein Regionalmanagement die Umsetzung der Vorhaben. 49 Wienand, T. in BRANDaktuell: LEADER und ILE Ländliche Entwicklung in Brandenburg, Ausgabe Nr. 1/2008, S. 6 ff. 50 Regionalförderung Prignitzland e.v.: Storchenland Prignitz GLES Gebietsbezogene Lokale Entwicklungstrategie, Wettbewerbsbeitrag zur Auswahl von LEADER-Regionen im Land Brandenburg, Rühstädt, April 2007, S. 20 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

44 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene Die Stadt Wittstock/Dosse sowie die Gemeinde Heiligengrabe wie auch der weit überwiegende Teil des Landkreises Ostprignitz-Ruppin waren bisher kein Bestandteil einer der bisher insgesamt 13 brandenburgischen LEADER+- Regionen der Förderperiode Mit dem Beginn der neuen EU- Förderperiode bestand jedoch für den Landkreis Ostprignitz- Ruppin die Möglichkeit sich im Rahmen des Antragsverfahrens als LEADER- Region zu qualifizieren. Zu diesem Zweck wurde Ende Januar 2007 der Verein Regionalentwicklung Ostprignitz-Ruppin e.v. gegründet, dem Mitglieder aus privatrechtlichen und kommunalen Bereichen angehören. Der Verein hat die Aufgabe, mögliche LEADER-Projekte zu entwickeln bzw. zu bewerten und die Bewerbungsunterlagen für das Aufnahmeverfahren zu erarbeiten. 51 Ende 2007 ist der Landkreis Ostprignitz-Ruppin als LEADER-Region bestätigt worden. Eine LAG Ostprignitz-Ruppin wurde eingerichtet Tourismusverband Prignitz Im Tourismusverband Prignitz e.v. sind der Fremdenverkehrsverein Pritzwalk und Umgebung e.v. und der Tourismusverein Wittstocker Land e.v. Mitglieder. Ziel der Vereine ist es, die Prignitz gemeinsam zu vermarkten. Der Tourismusverband bringt unter anderem das jährlich erscheinende Urlaubsjournal Prignitz heraus. Zwischen den Tourismusverbänden Ruppiner Land und Prignitz besteht ein Kooperationsvertrag. Bibliotheken der beteiligten Gesellschafter sowie die Organisation der gemeinsamen Nutzung dieses Bestandes Aufgaben Die Steuerung der Siedlungsentwicklung und die Sicherung der mittelzentralen Versorgungsaufgaben, insbesondere in den Bereichen Bildung, Soziales und Kultur, erfordern in schrumpfenden Regionen neue kooperative Formen der Planung und Organisation des kommunalen Handelns, die bisher so nicht etabliert sind. Zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben kommt es gleichermaßen auf eine wirksame Arbeitsteilung zwischen den beteiligten Gebietskörperschaften, die Einbeziehung von privaten Partnern in die Strukturentwicklung und den Aufbau von neuen Organisationsmodellen an. Es ist folglich eine neue Organisationsstruktur aufzubauen, die der Prozesshaftigkeit der anstehenden Aufgaben gerecht wird sowie die kontinuierliche Einbeziehung der Wirtschaftsunternehmen und Sozialpartner in die inhaltliche Vertiefung und in die organisatorische Umsetzung der Entwicklungskonzepte ermöglicht Bibliothekennetz Prignitz Die Arbeitsgemeinschaft Bibliothekennetz Prignitz hat sich 2005 in Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts gegründet, nachdem der Landkreis Prignitz angekündigt hatte, nicht mehr für die Bibliotheken in den Kommunen aufkommen zu wollen. Dem Bibliothekennetz beigetreten sind neben der Stadt Pritzwalk und dem Amt Meyenburg die Städte Wittenberge, Perleberg und Bad Wilsnack sowie das Amt Putlitz-Berge. Ziel des Zusammenschlusses ist die Anschaffung eines gemeinsamen Medienergänzungsbestandes für die 51 B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S. 7 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

45 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene 2.7 Bestehende Planungen Übersicht Für die Stadt Pritzwalk 52 sowie für 11 Ortsteile liegen (Teil-)Flächennutzungspläne aus den Jahren 1995 (Pritzwalk), 1999 (u.a. für Alt Krüssow, Beveringen, Buchholz, Falkenhagen, Giesensdorf, Kemnitz, Mesendorf, Sadenbeck, Seefeld, Steffenshagen) und 2000 (Wilmersdorf) vor. Es gibt ein gesamtstädtisches Stadtumbaukonzept (STUK) für die Kernstadt Pritzwalks vom Juli In den Ergebnissen und Schlussfolgerungen erfolgt, bezogen auf die gesamtstädtische Entwicklung der Stadt Pritzwalk und der wohnungsmarktbezogenen Aspekte des Stadtumbaus, eine Definition von Entwicklungszielen mit dem Schwerpunkt einer ökologischen Wohn- und Geschäftstadt. 53 Für das Stadtgebiet Wittstock/Dosse liegen 5 (Teil-)Flächennutzungspläne aus den Jahren und 2002 vor. Ein Stadtumbaukonzept aus dem Jahr 2002 ist 2007 u.a. an den neuen Gebietsstand entsprechend der Gemeindegebietsreform von 2003 angepasst und fortgeschrieben worden. Ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (INSEK) liegt in einer überarbeiten Fassung seit Dezember 2007 vor. Es zeigt die Strategien der langfristigen Stadtentwicklung auf und definiert die wichtigsten Vorhaben, die zur Erreichung der Ziele umgesetzt werden sollen. Es werden vier Schlüsselmaßnahmen definiert: Stärkung und weitere Aufwertung der Altstadt Wittstocks, Stärkung Wittstocks als Wirtschafts- und Einzelhandelsstandort, Anpassung der sozialen, bildungs- und freizeitbezogenen Infrastruktur, touristische Profilierung und Ausbau der touristischen Infrastruktur altes Stadtgebiet vor der Gemeindegebietsreform Büro Eichstädt / Emge: Stadtumbaukonzept Pritzwalk 2002, Berlin, Juli 2002, S. 27 ff. 54 in der Fassung der 2./3. Änderung (Teil-)Flächenutzungsplan Stadt Wittstock/Dosse mit Stand 06/ B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S. 83 Planerische Aussagen bzw. Konzepte für das gesamte Amtsgebiet Meyenburg gibt es nicht. Seit dem besteht gem. 142 Abs. 1 des Baugesetzbuches (BauGB) rechtskräftig das Sanierungsgebiet Stadtkern Meyenburg. Schwerpunkt der Einzelvorhaben innerhalb des Sanierungsgebietes bilden Maßnahmen im öffentlichen Raum, die sowohl der Beseitigung der gravierenden Missstände zum Ziel haben, als auch Funktionsdefizite beseitigen. Die Sanierungsmaßnahme soll im wesentlichen 2010 abgeschlossen sein. 56 Für die Stadt Meyenburg gibt es einen Flächennutzungsplan aus dem Jahr 1999, an dessen Fortschreibung momentan gearbeitet wird. Für die ehemals selbständigen Gemeinden Stepenitz, Gerdshagen, Preddöhl, Grabow- Buckow, Halenbeck und Rohlsdorf existieren ebenfalls Flächennutzungspläne. Zum Teil sind Dorfentwicklungspläne vorhanden. Für das aufgelöste Amt Heiligengrabe/Blumenthal existieren Flächennutzungspläne aus dem Jahr 2000 für eine nördliche (Ortsteile Jabel, Wernikow und Zaatzke), eine mittlere (Ortsteile Heiligengrabe, Liebenthal und Maulbeerwalde) und eine südliche (Ortsteile Blumenthal und Grabow) Gemeindegruppe sowie für eine Gemeindegruppe um Herzsprung (Ortsteile Herzsprung und Königsberg). Zum Teil sind Dorfentwicklungspläne vorhanden. Eine Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) ist 2001 angefertigt worden. Die AEP ist eine auf direkte Umsetzung und Realisierung bezogene Planung. Sie soll die Entwicklungsmöglichkeiten und den Handlungsbedarf aufzeigen sowie Vorschläge für umsetzbare Maßnahmen im ehemaligen Amt Heiligengrabe/Blumenthal für die Bereiche (Land-)Wirtschaft und Tourismus unterbreiten. Der Fokus liegt dabei auf dem Gut Burghof Blumenthal im Ortsteil Horst sowie dem Kloster Stift zum Heiligengrabe in Heiligengrabe. Die Objekte sollen entsprechend ihrer Bedeutung touristisch, land-(wirtschaftlich) und sozial erschlossen werden. Darüber hinaus zeigt die AEP weitere Entwick- 56 Lange, K. u. U. Nebert: Stadtsanierung in Meyenburg - Perspektiven aus kommunaler Sicht, adtsanierung/stadtsanierung.html, 31. März 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

46 Rahmenbedingungen auf regionaler Ebene lungspotentiale und -möglichkeiten sowie Handlungsempfehlungen, Maßnahmen und förderfähige Projekte im Amt Heiligengrabe/Blumenthal auf. 57 Tab. 16: Übersicht der vorliegenden Planungen der Kommunen (Stand April 2008) Gemeinde Planungen AEP FNP INSEK Sanierungsgebiet STUK Pritzwalk x x x Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe x x x x x x x x x Aufgaben Räumlich und sektoral eingegrenzte Raum- und Fachplanungen sind in eine integrierte regionale Konzeption zur Wahrnehmung der künftigen zentralörtlichen Aufgaben zu überführen. Eine derartige Konzeption liegt bisher so nicht für den gesamten Kooperationsbereich vor. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit der strategischen und konzeptionellen Auseinandersetzung mit den Entwicklungszielen der beteiligten Kommunen übernimmt die integrierte Konzeption eine zentrale Funktion für die strategische Steuerung und Abstimmung vielfältiger Handlungsfelder auf interkommunaler Ebene, wie z.b. in den Bereichen Bildung, Gesundheit und soziale Versorgung, Wirtschaft, Einzelhandel und Tourismus, Kultur, Verkehr und Siedlungsentwicklung. Mittel- bis langfristig ist die Erarbeitung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans und die Bildung eines gemeinsamen Planungsverbandes geplant. 57 Dr. Kaufmann Consult GmbH: Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) Amt Heiligengrabe/Blumenthal, Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Berlin, Dezember 2001, S. 4 B.B.S.M. mbh Dezember

47 3 auf regionaler und kommunaler Ebene 3.1 Siedlungsentwicklung und Wohnen Bauliche Entwicklung, Stadt- und Dorferneuerung Die heutige Altstadt von Pritzwalk ist in Ausdehnung und Struktur identisch mit der um 1250 gegründeten mittelalterlichen Stadt. Dem mittelalterlichen Stadtgrundriss liegt ein Straßensystem zugrunde, das seinen Ursprung in einer Kreuzung der alten Handelsstraße hat. Es gab zunächst nur eine Nord-Süd- Straße. Die übrigen Straßen verliefen parallel zur zentralen Marktstraße in Ost-West-Richtung. In der Mitte des Siedlungsbildes wurde ein Block für Kirche und Rathaus reserviert. Die beschriebene Figur ist auch heute noch prägend für die Altstadt. Bei einem großen Brand im Jahr 1821 wurde die gesamte Stadt bis auf ein Wohnhaus zerstört und anschließend neu aufgebaut. Bis heute prägt die zweigeschossige, traufständige Bebauung mit Satteldächern auf der mittelalterlichen Parzellenstruktur das alte Zentrum. Im 19. Jahrhundert erfolgte die Verkehrserschließung mit dem Anschluss an das wachsenden Eisenbahn- und Straßennetz. In der Folge kam es zu einer ungeordneten Stadterweiterung entlang der Ausfallstraßen zum Bahnhof. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt starke Kriegsschäden. Ein positiver Entwicklungsschub setzte 1952 mit der Gebietsreform ein, in deren Verlauf Pritzwalk Sitz des gleichnamigen Kreises wurde. Wohnungsbau und Gewerbesiedlungen wurden forciert, gleichzeitig fehlten jedoch die Einsicht und die Möglichkeiten, die Altstadt in der erforderlichen Form instand zu halten und zu erneuern, so dass es zu nachhaltigen Schäden an der Bausubstanz und ersten Abriss- und Neubaumaßnahmen kam. Nach der Wende 1990 entstand im Süden der Stadt ein neues Gewerbegebiet. Für eine planmäßige Erneuerung der Altstadt wurden die Grundlagen gelegt. Der Wohnungsbau erlebte einen Aufschwung. 58 Die historische Altstadt Pritzwalks ist auch heute noch Mittelpunkt des kernstädtischen Siedlungskörpers. Um die Altstadt herum haben sich im Laufe der Pritzwalker Siedlungsgeschichte entlang von Ausfallstraßen vier größere zusammenhängende Siedlungsräume gebildet, die durch Burgwall im Westen, Dömnitz im Norden, Poststraße im Osten und Parkstraße im Süden von der Altstadt getrennt sind. Der Stadtbereich West spannt sich im Wesentlichen zwischen dem Giesensdorfer Weg im Südwesten und der Schönhagener Straße im Nordwesten auf. Der Bereich wird einerseits durch Wohnnutzungen, andererseits aber auch durch Einzelstandorte wie dem KMG Klinikum, Einrichtungen der Stadtverwaltung und dem Friedhof geprägt. Bis auf zwei Geschosswohnungsbauten aus den 1970er Jahren entlang der Schönhagener Straße ist der vorzufindende Wohnungsbau eher kleinteilig strukturiert. Der Stadtbereich Nord befindet sich nördlich der Dömnitz und umfasst die Siedlungsbereiche von Schlachthausstraße im Nordwesten bis Hainholzweg im Nordosten. Neben Wohnnutzungen befinden sich hier das Kulturhaus und das Kino der Stadt, die Kreisbibliothek, Teile der Stadtverwaltung, das Stadtund Brauereimuseum sowie ausgedehnte Kleingartenbereiche. Das Gebiet war ursprünglich durch kleinteilige Wohnbauten aus den 1910er bis 1940er Jahren geprägt. Diese Struktur wurde durch Geschosswohnungsbauten aus den 1950er bis 1990er Jahren durchbrochen. Anfang der 1990er entstand vornehmlich am Berliner Ring eine Reihenhausbebauung. Der Stadtbereich Ost erstreckt sich von der Straße zur Hainholzmühle im Nordosten bis zur Bahnhofstrasse bzw. Bahntrasse des Prignitz-Express im Südosten. Neben der Wohnnutzung als prägendes Element dieses Stadtbereichs befinden sich hier wieder Kleingärten, ein Gewerbegebiet, Verwaltungseinrichtungen wie das Finanzamt, die Polizei sowie der Bahnhof der Stadt. Das Gebiet wird vor allem durch Einfamilienhausbebauungen vorwiegend aus den 1930er Jahren und Geschosswohnungsbauten aus den 1960er gekennzeichnet. 58 Büro Eichstädt/Emge: Stadtumbaukonzept Pritzwalk 2002, Berlin, Juli 2002, S. 40 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

48 Der Stadtbereich Süd rund um die Kyritzer Straße ist hauptsächlich durch eine Wohnnutzung und das Gewerbegebiet Süd, das Anfang der 1990er Jahre entstand, geprägt. Im westlichen Bereich befinden sich die Feuerwehr und ein Amtssitz des Landkreises. Der Siedlungsbereich besteht vor allem aus mehrgeschossigen Mietshäusern und großen Villen aus der Gründerzeit sowie aus Plattenbauten rund um die Jahnstraße. Rund um den Trappenberg entstanden in den 1930er bis 1950er Jahren Villen und Zweifamilienhäuser. Seit Ende der 1990er Jahre wurde die Bebauung in diesem Bereich um weitere Einfamilienhäuser ergänzt. Seit der Gemeindegebietsreform von 2003 verfügt die Stadt Pritzwalk neben der Kernstadt über 12 Ortsteile mit 12 Gemeindeteilen. 59 Drei der Ortsteile (Alt Krüssow, Beveringen und Falkenhagen) sowie zwei der Gemeindeteile (Bölzke, Sarnow) verfügen über eine Bahnanbindung. Unter den 12 Ortsteilen befindet sich u.a. Falkenhagen mit dem Gewerbepark Prignitz. Typisch für den Untersuchungsraum und seine Ortsteile sind Runddörfer, die in ihrer Baustruktur durch Kirchen, historische Baudenkmäler und Backsteinensembles sowie durch die Landwirtschaft geprägt sind. Die Infrastrukturausstattung der Ortsteile, die größtenteils unter 300 Einwohner haben, ist im allgemeinen gering, die Konzentration der sozialen und ärztlichen Versorgung in der Kernstadt weit fortgeschritten. Ca. zwei Kilometer nördlich von Pritzwalk befindet sich der Sonderlandeplatz Pritzwalk-Sommersberg, ca. fünf Kilometer nördlich von Pritzwalk das Segelfluggelände Pritzwalk-Kammermark. Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung/Bisherige Förderkulissen Zur Weiterentwicklung von städtebaulichen Schwerpunktgebieten erhielt bzw. erhält Pritzwalk Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm Städ- tebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (S-Programm) und für die Ortsteile Mittel aus der Dorferneuerung bzw. dem Entwicklungsprogramm Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE). Insgesamt wurden seit Beginn der 1990er Jahre bis Ende 2007 rund 11,7 Mio. Euro aus Städtebaufördermitteln (S-Programm) eingesetzt. ILE-Maßnahmen wurden von 2001 bis 2007 mit rund 0,9 Mio. Euro gefördert. 60 Städtebaufördermaßnahmen Räumlich konzentrierten sich die Maßnahmen in den vergangenen Jahren in der Altstadt Pritzwalks. Die Altstadt ist seit 1991 förmlich festgesetztes Sanierungsgebiet. Hierbei stand die Wiederherstellung und Sanierung der historischen Bausubstanz im Vordergrund. Seit 2000 ist die private Sanierung jedoch aufgrund der finanziellen Situation der Eigentümer rückläufig. Die Mittel für das Sanierungsgebiet Altstadt werden 2011 auslaufen. Bisher (Stand Juni 2008) sind ca. 80 % der Maßnahmen abgeschlossen. Bis zum gegenwärtigen Ende der Laufzeit der Fördermaßnahme im Jahr 2011 sollen insbesondere die Instandsetzung von Gebäudehüllen, Ordnungsmaßnahmen und die Gestaltung öffentlicher Straßen, Wege und Plätze vorangetrieben werden wurde Pritzwalk nicht in das Programm Stadtumbau Ost aufgenommen, da die erforderliche Wohnungsleerstandsquote von 15 % unterschritten wurde. Ein Rückbau von leerstehenden Wohngebäuden war nicht erforderlich, da sich der vorhandene Leerstand nicht räumlich konzentrierte, sondern über die ganze Stadt und alle Wohnformen verteilte. 59 Ortsteile und Gemeindeteile: Alt Krüssow, Beveringen (Streckenthin), Birkenfelde, Buchholz (Sarnow), Falkenhagen, Hasenwinkel, Giesensdorf, Kammermark, Kemnitz (Bölzke), Mesendorf (Eggersdorf), Neuhausen, Neuhof, Sadenbeck (Kuckuck), Schönhagen, Seefeld, Steffenshagen, Wilmersdorf (Könkendorf, Neu Krüsow) 60 Auf eine Erfassung der Dorferneuerungs-/ELER-Maßnahmen vor 2001 wurde wegen des hiermit verbundenen sehr hohen Aufwands verzichtet. B.B.S.M. mbh Dezember

49 Abb. 6: Übersichtsplan Sanierungsgebiet Altstadt Pritzwalk, Stand B.B.S.M. mbh Dezember

50 Einen Überblick über die bisherigen Städtebaufördermaßnahmen liefert die nachfolgende Tabelle. Über die durchgeführten und laufenden Maßnahmen hinaus verbleiben weitere große stadtentwicklungspolitische Aufgaben für die Zukunft. So plant die Stadt Pritzwalk beispielsweise die Südstadt als zweites Sanierungsgebiet auszuweisen. Hierfür sollen beim Land Brandenburg Förderanträge im Rahmen des Programms Zukunft in Stadtteilen (ZiS- Programm) gestellt werden. Tab. 17: Städtebaufördermaßnahmen Pritzwalk, Stand Nr. Gebietskulisse Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen S-Programm 1 Altstadt Pritzwalk Instandsetzung u. Modernisierung v. Gebäuden (B.3.1), Hüllensanierung (B.3.2), Gestaltung v. Straßen, Wegen u. Plätzen (B.5) Außenfassade Rathaus, Fußgängerzone (u.a. Marktplatz, Marktstraße, Roßstraße), Parkplatz am Burgwall Laufende Maßnahmen Fördervolumen in T (inkl. KMA) Gestaltung Dömnitzinsel, westl. Grüngürtel, Wallstraße, Markstraße (Anbindung Havelberger Str.) bis 2007: ,20 bisher bereitgestellte Mittel für 2008 ff.: k.a. Maßnahmen der Dorferneuerung Darüber hinaus kamen in den Ortsteilen Mittel aus den Programmen Dorferneuerung, ländliche Infrastrukturmaßnahmen, Entwicklung ländlicher Raum (ELER) bzw. Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) zum Einsatz. Ein Überblick über durchgeführte und laufende Maßnahmen der Dorferneuerung findet sich in der nachfolgenden Tabelle: Tab. 18: Maßnahmen der Dorferneuerung Pritzwalk, Stand 2007 Orts- u. Gemeindeteile Förderprogramme* Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen Alt Krüssow Dorferneuerung/ILE 2001 Straßenbau; ländliche Wege Dorfgestaltungskonzeption, Erneuerung Dorfstraße, Gehwegbeleuchtung Kammermark Dorferneuerung/ILE 2003 Kemnitz ILE ländliche Wege Weg Kemnitz Sarnow (1. u. 2. BA) Sarnow ILE , 2007 Wilmersdorf/GT Könkendorf, Neu Krüssow ländliche Wege Weg Sarnow Kemnitz (1. u. 2. BA), Weg Sarnow Trappenberg Dorferneuerung/ILE Straßenbau; ländliche Wege Wegebau Wilmersdorfer Straße, Kreuzungsbereich Könkendorf, Straßenbeleuchtung, Weg Könkendorf Blesendorf Laufende Maßnahmen * Bis zum Jahr 2004 gab es getrennte Richtlinien bezüglich der Dorferneuerung, dem ländlichen Wegebau (ländliche Infrastrukturmaßnahmen) und der Entwicklung der ländlichen Räume (ELER). Ab 2004 wurden diese einzelnen Richtlinien zu einer ILE-Richtlinie zusammengefasst. B.B.S.M. mbh Dezember

51 Die im Mittelalter gegründete Stadt Wittstock/Dosse mit ihrem nahezu kreisförmigen Grundriss und Stadtmauer diente den Bischöfen von Havelberg bis 1548 als Residenz. Die noch heute ablesbare Struktur erhielt die (Alt-)Stadt im Zuge ihres Wiederaufbaus nach dem zweiten großen Stadtbrand 1716, der das Gesicht der Stadt radikal veränderte. Häuser durften fortan nur noch zweigeschossig und nicht mehr giebelständig errichtet werden und die Straßen wurden verbreitert. Erst ab ca begannen mit dem Bau der Kyritzer, Pritzwalker und Röbeler Vorstadt nennenswerte Bautätigkeiten außerhalb der Altstadt. Im Zweiten Weltkrieg blieb Wittstocks historische Altstadt nahezu unversehrt. Zu großen Veränderungen der Stadtstruktur kam es erst wieder im Zusammenhang mit der Errichtung des Obertrikotagenwerkes im Jahr Ergänzend zu den Werksanlagen entstanden in der Folgezeit am Stadtrand mehrere Neubausiedlungen (Papenbrucher Chaussee, Am Bohnekamp, Waldrandsiedlung und nördliche Ergänzung der Röbeler Vorstadt). Verschiedene soziale Infrastruktureinrichtungen folgten. Zu erwähnen ist hier insbesondere die Entwicklung des Infrastrukturstandortes Rheinsberger Straße. Nach der Wiedervereinigung kam es mit der Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbeflächen, wie der Neubausiedlung Rote-Mühle-Weg und den Gewerbegebieten Stadtberg, Pritzwalker Straße, Papenbrucher Chaussee sowie Scharfenberg abermals zu einer erheblichen Ausdehnung des Siedlungsgebiets. Zur gleichen Zeit fielen große Areale, z. B. das Möbel- und das Obertrikotagenwerk, weitgehend brach. Auch heute bildet die historische Altstadt Wittstocks den Mittelpunkt des kernstädtischen Siedlungskörpers. Um die Altstadt herum haben sich im Laufe der Wittstocker Siedlungsgeschichte entlang von Ausfallstraßen drei größere zusammenhängende Siedlungsräume gebildet, die - u. a. durch die Dosseund Glinzeniederung sowie zwei Bahntrassen weitgehend von der Altstadt abgesetzt und auch untereinander weitgehend getrennt und teilweise unzureichend miteinander vernetzt sind. Die Dosseniederung und die beiden Bahntrassen (Prignitz-Express und stillgelegte Strecke nach Mirow) stellen dabei nicht nur räumliche Barrieren, sondern auch wesentliche Strukturelemente der Stadt dar. Der Stadtbereich Nordwest spannt sich im Wesentlichen zwischen und um die Meyenburger Chaussee und den Rote-Mühle-Weg auf. Im Süden erfährt er eine Ausweitung durch die Gebiete Wiesenstraße und Gröper Gärten. Der Bereich wird einerseits durch Wohn- und Mischnutzungen, andererseits aber auch durch Einzelstandorte wie dem KMG Klinikum, der Stadthalle, großflächigem Einzelhandel und dem Friedhof geprägt. Bis auf die Rote- Mühle-Weg-Siedlung ist der vorzufindende Wohnungsbau eher kleinteilig strukturiert. Der Stadtbereich Ost befindet sich östlich der Altstadt und umfasst alle Siedlungsbereiche um die Röbeler Straße, die Haßlower Chaussee und die Rheinsberger Straße. Der insgesamt sehr heterogene Siedlungsbereich besteht aus der extensiv genutzten Fläche des ehemaligen Obertrikotagenwerks und der Brachfläche des ehemaligen Küchenmöbelwerks, dem nördlich angrenzenden, im Umbruch befindlichen Infrastrukturstandort Rheinsberger Straße und dem daran anschließenden Gewerbegebiet Röbeler Straße (ehemals MAW). Die nördlich der Rheinsberger Straße beschriebenen Nutzungen werden von kleinteiligen Wohn- und Mischnutzungen umrahmt. Ganz im Norden des Stadtbereichs befinden sich mit der Röbeler Vorstadt und der Waldrandsiedlung zwei städtebaulich nur mäßig integrierte größere Geschosswohnungsbausiedlungen. Der Stadtbereich Süd befindet sich südlich der Glinze und im Wesentlichen auch südlich der Bahntrasse des Prignitz-Express. Auch dieser Siedlungsbereich ist insgesamt sehr heterogen. Er wird gebildet aus: dem Bahnhofsbereich, der städtischen Bebauung der Kyritzer Vorstadt, den östlich und südwestlich der Kyritzer Vorstadt gelegenen Einfamilienhausbereichen, verschiedenen Mischgebieten, der Plattenbausiedlung Am Bohnekamp, dem AWO Pflegezentrum Dossepark, mehreren neuen Gewerbeflächen Richtung Bundesautobahn und an der Papenbrucher Chaussee sowie verschiedenen Gewerbebrachen zwischen der Pritzwalker und Perleberger Straße. Während die historische Altstadt sichtbar von der Stadterneuerung profitiert hat, sind in den industriellen Wohngebieten die Auswirkungen des demografischen Wandels und des damit einhergehenden Stadtumbaus insbesondere in Form von Abrissmaßnahmen deutlich erkennbar. B.B.S.M. mbh Dezember

52 Seit der Auflösung des Amtes Wittstock-Land im Jahr 2003 und dessen weitgehender Zuordnung zur Stadt Wittstock/Dosse besitzt Wittstock/Dosse ein sehr ausgedehntes Stadtgebiet mit der Kernstadt und 18 Ortsteilen 61, das flächenmäßig halb so groß wie das Land Berlin ist. Zwei der Ortsteile (Dossow und Fretzdorf) verfügen über eine Bahnanbindung. Unter den 18 Ortsteilen befindet sich die Stadt Freyenstein, mit ca Einwohnern größter Ortsteil mit strukturell städtischen Elementen (Stadttor, Kirche, Marktplatz), einigen Plattenbauten, einer Kindertagesstätte und einer Grundschule, die allerdings zum geschlossen wurde. Die Infrastrukturausstattung der Ortsteile, die größtenteils unter 400 Einwohner haben, ist im allgemeinen gering, die Konzentration der sozialen und ärztlichen Versorgung in der Kernstadt weit fortgeschritten. Es existiert jedoch ein mobiles Lebensmittelangebot. In den Ortsteilen Richtung Müritzregion bzw. Mecklenburgischer Seenplatte ist in gewissen Umfang eine touristische Infrastruktur vorhanden (insbesondere in Sewekow, in Ansätzen auch in Berlinchen und Schweinrich). Eine Besonderheit im Wittstocker Land stellt die archäologische Fundstelle Wüstung Freyenstein dar. Im gemeindlich der Kernstadt zugeordneten Siedlungsteil Alt Daber 62 befinden sich, eingebettet in ein ausgedehntes Waldgebiet, ein ca. 419 ha großer ehemaliger Militärflugplatz und ehemalige Kasernen. Der Flugplatz ist inzwischen entwidmet. Ein geringer Teil der Fläche (Erdbunker) wird als Lagerfläche genutzt, das übrige Areal dient der Durchführung verschiedener Veranstaltungen wie z.b. Auto- und Motorradtreffen sowie Musikfestivals. 61 Babitz, Berlinchen, Biesen, Christdorf, Dossow, Dranse, Fretzdorf, Freyenstein, Gadow, Goldbeck, Groß Haßlow, Niemerlang, Rossow, Schweinrich, Sewekow, Wulfersdorf, Zempow und Zootzen 62 ca. 2 km nördlich der Kernstadt Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung/Bisherige Förderkulissen Zur Weiterentwicklung von städtebaulichen Schwerpunktgebieten erhielt bzw. erhält Wittstock/Dosse Fördermittel aus den Städtebauförderprogrammen Städtebaulicher Denkmalschutz (D-Programm), Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (S-Programm), Stadtumbau Ost und für die Ortsteile Mittel aus der Dorferneuerung bzw. dem Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (ELER)/Integrierte ländliche Entwicklung (ILE). Mittel des Programms Weiterentwicklung großer Neubaugebiete (N-Programm) kamen nur in geringem Umfang zum Einsatz. Insgesamt wurden seit Beginn der 1990er Jahre bis Ende 2007 rund 28,5 Mio. Euro aus Städtebaufördermitteln eingesetzt (inkl. Ortsteil Freyenstein), davon: 21,5 Mio. aus dem D-Programm 2,3 Mio. aus dem S-Programm 0,2 Mio. aus dem N-Programm 4,5 Mio. aus dem Programm Stadtumbau Ost ILE-Maßnahmen wurden von 2000 bis 2006 mit 5,0 Mio. Euro gefördert. 63 Städtebaufördermaßnahmen Räumlich stand in den vergangenen Jahren das Bemühen um die Wiederherstellung und Sanierung der historischen Bausubstanz der Altstadt Wittstocks im Vordergrund. Ergänzt wurden diese Maßnahmen kurzzeitig um kleinere Wohnumfeldmaßnahmen in den Neubaugebieten. Seit 2002 widmet sich die Stadt Wittstock/Dosse darüber hinaus verstärkt dem Stadtumbau. Während der Schwerpunkt Aufwertung ganz klar in der Stärkung der historischen Altstadt liegt, erfolgten in der Bohnekampsiedlung, an der Papenbrucher Chaussee und in der Röbeler Vorstadt verschiedene Abrissmaßnahmen. 63 Auf eine Erfassung der Dorferneuerungs-/ELER-Maßnahmen vor 2000 wurde wegen des hiermit verbundenen sehr hohen Aufwands verzichtet. B.B.S.M. mbh Dezember

53 Insgesamt wurden bisher 498 WE der gemäß Stadtumbauplan bis 2010 vorgesehenen 615 WE abgerissen (Stand Juni 2008). Die mit Abstand größte Stadtumbaumaßnahme (Teilprogramm Aufwertung ) bildete die Verlagerung des Verwaltungsstandorts in die historische Altstadt mit einem Finanzvolumen von ca. 3,0 Mio. Euro ( ). Die Mittel für die Sanierungsgebiete Altstadt (D-Programm) und Historische Altstadt Freyenstein (S-Programm) werden 2011/15 64 bzw. 2009/13 auslaufen. Die Laufzeit des aktuellen Stadtumbauprogramms endet 2009/13, eine nachfolgende Fortsetzung des Programms ist jedoch wahrscheinlich. Bis zum gegenwärtigen Ende der Laufzeit der Fördermaßnahmen soll insbesondere die Sanierung der beiden historischen Altstädte (Wittstock/Dosse, Freyenstein) weiter vorangetrieben werden. Zu diesem Zweck sollen auch die Mittel aus dem Stadtumbauprogramm, Teilprogramm Aufwertung vorrangig in der Altstadt Wittstock/Dosse zum Einsatz kommen. Darüber hinaus steht die Fortführung geplanter Rückbaumaßnahmen in den übrigen Stadtumbaugebieten an. Einen Überblick über die bisherigen Städtebaufördermaßnahmen liefert die nachfolgende Tabelle. Über die durchgeführten und laufenden Maßnahmen hinaus verbleiben weitere große stadtentwicklungspolitische Aufgaben für die Zukunft. 64 erste Zahl: Jahr des letzten Zuwendungsbescheids, zweite Zahl: Jahr der letzten Verpflichtungsermächtigung B.B.S.M. mbh Dezember

54 Tab. 19: Städtebaufördermaßnahmen Wittstock/Dosse, Stand Nr. Gebietskulisse Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen D-Programm 1 Altstadt (Kernstadt) Umfassende Mod./Inst. (B.3.1), Hüllensanierung (B.3.2), Gestaltung v. Straßen, Wegen u. Plätzen (B.5), Gestaltung v. öffentlichen Grünanlagen (B.6) S-Programm 2 Hist. Altstadt Freyenstein Gestaltung v. Straßen, Wegen u. Plätzen (B.5), Hüllensanierung (B.3.2) N-Programm 3 Am Bohnekamp, Waldrandsiedlung (beide Kernstadt) Stadtumbau Ost Aufwertung (Nr. 4) und Rückbau (Nr. 5) 4 Am Bohnekamp/Papenbrucher Chaussee, Röbeler Vorstadt/Waldrandsiedlung, Rheinsberger Straße, Altstadt (alle Kernstadt) 5 Am Bohnekamp/Papenbrucher Chaussee, Röbeler Vorstadt/Waldrandsiedlung, Rheinsberger Straße, Altstadt (alle Kernstadt) * ohne Verpflichtungsermächtigungen für 2007 ff. Kirchplatz einschl. Gebäude, Amtshof einschl. Gebäude, Wallanlage/Fr.- Ebert-Park, Rathaus Burgstraße, Predigerstraße, Marktplatz, Feuerwehrgebäude Wohnumfeldgestaltung (B.7) Hofinnenbereich in der Siedlung Am Bohnekamp; Herstellung von Stellflächen in der Waldrandsiedlung umfassend Mod./Inst. (B.3.1) Modellprojekt Verlagerung Verwaltungsstandort in die Altstadt Abriss v. Wohngebäuden (B.4) Abriss von 430 WE (davon 308 Bohnekampsiedlung, 120 Papenbrucher Chaussee) Laufende Maßnahmen Fördervolumen in T (inkl. KMA) Sanierung Straße entlang der Stadtmauer, Sanierung Innenstadtstraßen gem. Umstufungskonzept, Sanierung Dach St.- Marien-Kirche Sanierung Schlossmauer, Gehwege Marktstraße in Schlossbereich, Sanierung Wallanlage Abriss von 68 WE (Abriss und Teilrückbau in der Röbeler Vorstadt, Teilrückbau Kuhstraße/Auf der Freiheit) bis 2006:* ,00 bisher bereitgestellte Mittel für 2007 ff.: 3.763,00 bis 2006:* 2.145,60 bisher bereitgestellte Mittel für 2007 ff.: 465,00 bis 2002: 247,30 bis 2006:* 1.950,00 bisher bereitgestellte Mittel für 2007 ff.: 2.044,50 bis 2006:* 1.461,0 bisher bereitgestellte Mittel für 2007 ff.: 600,00 B.B.S.M. mbh Dezember

55 Abb. 7: Bestehende Fördergebietskulissen in Wittstock/Dosse, Stand B.B.S.M. mbh Dezember

56 Abb. 8: Durchgeführte und begonnene Maßnahmen mit Städtebauförderung in Wittstock/Dosse B.B.S.M. mbh Dezember

57 Maßnahmen der Dorferneuerung Darüber hinaus kamen in den Ortsteilen Mittel aus den Programmen Dorferneuerung, ländliche Infrastrukturmaßnahmen, Entwicklung ländlicher Raum (ELER) zusammen bzw. Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) zum Einsatz. Ein Überblick über durchgeführte und laufende Maßnahmen der Dorferneuerung findet sich in der nachfolgenden Tabelle: Tab. 20: Maßnahmen der Dorferneuerung Wittstock/Dosse, Stand Orts- u. Gemeindeteile Förderprogramme* Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen Alt Daber Biesen/GT Eichenfelde Dorferneuerung/ländliche Infrastrukturmaßnahme/ILE Dorferneuerung/ländliche Infrastrukturmaßnahme u. ELER/ILE ff. Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung; ländliche Wege Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung u. Straßenbau; ländliche Wege Dossow Dorferneuerung/ILE Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung Dranse Dorferneuerung/ländliche Infrastrukturmaßnahme/ELER Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung u. Straßenbau; ländliche Wege Freyenstein Dorferneuerung/ELER/ILE ff. Maßnahme mit touristischen Hintergrund, Archäologischer Park Freyenstein Fretzdorf ELER/ILE Schaffung von Arbeitsplätzen Groß Haßlow Dorferneuerung/ILE Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung Niemerlang Dorferneuerung/ILE Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung u. Straßenbau Schweinrich Dorferneuerung/ländliche Infrastrukturmaßnahme u. ELER/ILE Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung, Schullandheim; ländliche Wege Sanierung des Denkmalensembles Daberburg, Teilobjekte: Fachwerkhaus und Wohnhaus/Försterei Innerörtlicher Straßenbau Dorfstraße mit Begrünung, Dorfgemeinschaftshaussanierung Gaststätte Hirschhof, Archäologischer Park Freyenstein (APF) 1. BA Herrichten u. Erschließen einer Ausstellungsfläche Gemeindehausanierung (Feuerwehr) mit Freiflächengestaltung Schullandheim Laufende Maßnahmen Sanierung des Denkmalensembles Daberburg, Teilobjekte: Turm mit Zwinger (bisher für 2008 ff. bereitgestellte Mittel: 800,80 T ) Archäologischer Park Freyenstein (AFP) 2. BA - Freilegung u. Visualisierung der mittelalterl. Burganlage (bisher für 2008 ff. bereitgestellte Mittel: 300,00 T ) Sewekow ELER/ILE Erschließung touristischer Entwicklungspotentiale Bau einer Mehrzweckhalle Max-Schmeling-Halle Stadt/Land Wittstock/Dosse ländliche Infrastrukturmaßnahme ländliche Wege Zempow Dorferneuerung/ELER/ILE Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung, Schaffung von Arbeitsplätzen * Bis zum Jahr 2004 gab es getrennte Richtlinien bezüglich der Dorferneuerung, dem ländlichen Wegebau (ländliche Infrastrukturmaßnahmen) und der Entwicklung der ländlichen Räume (ELER). Ab 2004 wurden diese einzelnen Richtlinien zu einer ILE-Richtlinie zusammengefasst. B.B.S.M. mbh Dezember

58 Die im Mittelalter gegründete Stadt Meyenburg profitierte von der Lage an der hanseatischen Handelstraße von Berlin-Cölln über Wittstock/Dosse in Richtung Norden zu den Ostsee-Hansestädten Wismar und Rostock. Dennoch wurde nicht der Handel die wirtschaftliche Grundlage Meyenburgs, sondern Landwirtschaft und Handwerk. Um 1500 errichtete die Adelsfamilie von Rohr zu Meyenburg das Schloss nordöstlich des Stadtkerns. Im Dreißigjährigen Krieg ( ) hatte die Stadt schwere Zerstörungen hinzunehmen. Nach Wiederaufbau des Altstadtkerns wurde dieser durch einen Brand im Jahre 1795 erneut fast vollständig zerstört. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts entsteht das Kleinsiedlungsgebiet und der spätere Ortsteil Griffenhagen. Nach den beiden Weltkriegen wurde das Bild der Stadt in den 1950er Jahren zunehmend durch Volkseigene Betriebe (VEB) und durch Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) bestimmt. Flächenbeanspruchende Betriebe wurden außerhalb der Kernstadt angesiedelt, wie etwa die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften. Die aus wirtschaftlicher Sicht wohl bedeutendste Ansiedlungen für die Stadt Meyenburg war neben dem VEB Elektroanlagenbau Meyenburg vor allem die des VEB Meyenburger Möbelwerk im Jahre 1972, das aus der 1958 gegründeten PGH des Tischlerhandwerks hervorging. Diese Möbelfabrik, die nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1990 privatisiert wurde, ist noch heute größter Arbeitgeber der Stadt wurde das Amt Meyenburg aus der Stadt Meyenburg sowie den Gemeinden Gerdshagen, Halenbeck-Rohlsdorf, Kümmernitztal und Marienfließ gebildet. Meyenburg ist mit ca EW (Stand ) der größte Ort im gleichnamigen Amtsbereich. Das Amt verfügt über 5 Gemeinden mit 10 Ortsteilen und 15 Gemeindeteilen. 65 Die Stadt Meyenburg und der Gemeindeteil Brügge verfügen über eine Bahnanbindung. 65 Gemeinden, Ortsteile und Gemeindeteile: Marienfließ (Krempendorf, Frehne, Jännersdorf Kuwalk, Neu Redlin, Stepenitz), Gerdshagen (Giesenhagen, Rapshagen, Struck), Halenbeck- Rohlsdorf (Halenbeck Brügge, Warnsdorf, Rohlsdorf Ellershagen), Kümmernitztal (Bu- Die Infrastrukturausstattung der Orts- und Gemeindeteile, die größtenteils unter 200 Einwohner haben, ist im allgemeinen gering, die Konzentration der sozialen und ärztlichen Versorgung in der Stadt Meyenburg ist weit fortgeschritten. In der Stadt Meyenburg ist im gewissen Umfang eine touristische Infrastruktur (Schloss Meyenburg mit Mode- und Heimatmuseum) vorhanden. Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung/Bisherige Förderkulissen Zur Weiterentwicklung von städtebaulichen Schwerpunktgebieten erhielt bzw. erhält das Amt Meyenburg Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (S- Programm) und für die Ortsteile Mittel aus der Dorferneuerung bzw. dem Entwicklungsprogramm Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE). Insgesamt wurden seit Beginn der 1990er Jahre bis Ende 2007 rund 6,4 Mio. Euro aus Städtebaufördermitteln (S-Programm) eingesetzt. ILE-Maßnahmen wurden von 2000 bis 2007 mit 3,3 Mio. Euro gefördert. 66 Städtebaufördermaßnahmen Räumlich konzentrierten sich die Maßnahmen in den vergangenen Jahren im Stadtkern Meyenburgs. Der Stadtkern ist seit 1993 förmlich festgesetztes Sanierungsgebiet. Hierbei stand die Wiederherstellung und Sanierung der historischen Bausubstanz im Vordergrund. Die Mittel für das Sanierungsgebiet Altstadt werden 2011 auslaufen. Bisher (Stand Juli 2008) sind fast 100 % der Maßnahmen im öffentlichen Raum (Gestaltung öffentlicher Straßen, Wege und Plätze) abgeschlossen. ckow, Grabow, Preddöhl Felsenhagen), Meyenburg (Bergsoll, Buddenhagen, Griffenhagen, Schabernack, Schmolde Penzlin, Penzlin Süd) 66 Auf eine Erfassung der Dorferneuerungs-/ELER-Maßnahmen vor 2000 wurde wegen des hiermit verbundenen sehr hohen Aufwands verzichtet. B.B.S.M. mbh Dezember

59 Abb. 9: Sanierungsgebiet Stadtkern Meyenburg, Stand B.B.S.M. mbh Dezember

60 Bis zum gegenwärtigen Ende der Laufzeit der Fördermaßnahme im Jahr 2011 soll insbesondere die Instandsetzung und Modernisierung von Gebäuden vorangetrieben werden. Dies gestaltet sich jedoch zunehmend schwierig, da u.a. die Eigentümern häufig nicht über die nötigen finanziellen Eigenmittel verfügen, oder aber bspw. die Bewohner sich bereits im fortgeschritten Alter befinden, so dass sie keinen Sinn darin sehen, in eine Modernisierung ihres Gebäudes zu investieren. Einen Überblick über die bisherigen Städtebaufördermaßnahmen liefert die nachfolgende Tabelle. Über die durchgeführten und laufenden Maßnahmen hinaus verbleiben weitere große stadtentwicklungspolitische Aufgaben für die Zukunft. Tab. 21: Städtebaufördermaßnahmen Amt Meyenburg, Stand Nr. Gebietskulisse Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen S-Programm 1 Stadtkern Meyenburg Instandsetzung u. Modernisierung v. Gebäuden (B.3.1), Hüllensanierung (B.3.2), Gestaltung v. Straßen, Wegen u. Plätzen (B.5) Markthaus u. ev. Kirche, Gestaltung Wilhelmsplatz u. Parkplatz Schloss Laufende Maßnahmen Fördervolumen in T (inkl. KMA) Gestaltung Wallstraße bis 2008: 6.359,38 bisher bereitgestellte Mittel für 2008 ff.: k.a. Maßnahmen der Dorferneuerung Darüber hinaus kamen in den Ortsteilen Mittel aus Programmen Dorferneuerung, ländliche Infrastrukturmaßnahmen, Entwicklung ländlicher Raum zusammen (ELER) bzw. Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) zum Einsatz. Ein Überblick über durchgeführte und laufende Maßnahmen der Dorferneuerung findet sich in der nachfolgenden Tabelle: Tab. 22: Maßnahmen der Dorferneuerung Amt Meyenburg, Stand Orts- u. Gemeindeteile Förderprogramme* Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen Gem. Halenbeck-Rohlsdorf Halenbeck Dorferneuerung 2003 Gemeindehaus Rohlsdorf Dorferneuerung 2004, 2004, 2006 Leichenhalle, Haltestelle, Dorfstraße, Gartenweg Ellershagen Warnsdorf Dorferneuerung 2002 Straßenbau Bergstraße Gemeinde Kümmernitztal Grabow Dorferneuerung 2005 Straßenbau Gehweg Grabow Grabow/Buckow Dorferneuerung 2003 Dorfentwicklungsplanung Preddöhl Dorferneuerung 2000 Straßenbau Dorfstraße 1. bis 3. BA Gemeinde Marienfließ Jännersdorf Ländlicher Wegebau 2002 Straßenbau Weg zum Sportplatz Krempendorf Dorferneuerung 2002, , 2004, Dorfentwicklungsplanung, Umsetzung Glockenstuhl, Gehweg, Gemeindehaus Stepenitz Ländlicher Wegebau Straßenbau Telschower Weg Laufende Maßnahmen B.B.S.M. mbh Dezember

61 Orts- und Gemeindeteile Förderprogramme* Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Laufende Maßnahmen Maßnahmen Stadt Meyenburg Meyenburg ILE Schloss Meyenburg Innenausbau Schloss Meyenburg * Bis zum Jahr 2004 gab es getrennte Richtlinien bezüglich der Dorferneuerung, dem ländlichen Wegebau (ländliche Infrastrukturmaßnahmen) und der Entwicklung der ländlichen Räume (ELER). Ab 2004 wurden diese einzelnen Richtlinien zu einer ILE-Richtlinie zusammengefasst. Die Gemeinde Heiligengrabe schaut auf recht unterschiedliche Entwicklungen zurück. Während einige Ortsteile schon auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblicken, sind z.b. Liebenthal und Maulbeerwalde erst Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden. Alle Gemeinden waren seit alters her von der Landwirtschaft geprägt wurde das Amt Heiligengrabe/Blumenthal gegründet, aus dem im Zuge der Gemeindegebietsreform 2003 die Gemeinde Heiligengrabe hervorging wurden Königsberg und Herzsprung, die vormals zum Amt Wittstock- Land und ab 2003 zur Stadt Wittstock/Dosse gehörten, nach einem Bürgerentscheid eingemeindet. Die Gemeinde Heiligengrabe besteht nunmehr aus 14 Ortsteilen. 67 Größter Ort der Gemeinde ist mit rund 900 EW (Stand ) Heiligengrabe. Vier der Ortsteile (Blumenthal, Heiligengrabe, Liebenthal und Rosenwinkel) verfügen über eine Bahnanbindung. Nach der Wiedervereinigung entstand Anfang der 1990er Jahre entlang der A 24 das Gewerbegebiet Heiligengrabe/Liebenthal. Die Infrastrukturausstattung der Ortsteile, die größtenteils unter 200 Einwohner haben, ist im allgemeinen gering und verschlechtert sich zusehends. So schloss bspw. in Grabow bei Blumenthal im Juni 2008 der örtliche Konsum. 68 Es besteht jedoch ein mobiles Lebensmittelangebot. In Heiligengrabe mit seinem Kloster sowie in den Ortsteilen Richtung Kyritzer Seenkette ist im gewissen Umfang eine touristische Infrastruktur vorhanden (insbesondere in Königsberg). Der zu Blumenthal gehörige Ort Horst weist eine mittelalterliche Burgruine und ein Gutshaus mit Kapelle und Parkanlage aus dem 17./18. Jahrhundert auf. Das denkmalgeschützte Gesamtensemble ist Ausgangspunkt für regionale, kulturelle und touristische Entwicklungsabsichten der Gemeinde. Kloster Stift zum Heiligengrabe Bereits 1287 wurde das Zisterzienserkloster Heiligengrabe durch Markgraf Otto V. gegründet. An einer alten Handels- und Heerstraße gelegen, war die Gründung des Klosters Heiligengrabe von strategischer Bedeutung und zugleich ein Teil der Landesentwicklung, die aus einem Netz von Klostergründungen vorangebracht wurde. Geistliches Leben, Glaubensstärkung aber auch Handwerk, Landwirtschaft und Handel machten die Klöster zu regionalen Entwicklungszentren. Heiligengrabe gewann darüber hinaus zeitenweise Bedeutung als Wallfahrtsort zu einem Heiligen Grabe und einem heiligen Blut. Die Auseinandersetzungen der Reformationszeit, die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges, die Weltkriege (1917 zerstört ein Brand weite Teile des Klosters), russische Besatzung und Behinderungen in der DDR-Zeit brachten für das Kloster Stift zum Heiligengrabe große Belastungen und existentielle Gefährdungen. Doch das Kloster überstand alle Wirren der Zeit Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Herzsprung, Königsberg, Heiligengrabe, Jabel, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow und Zaatzke 68 Märkische Allgemeine Zeitung: Ehemaliger Konsum braucht einen neuen Pächter, 24. Juni Stolpe M. u I. in Kloster Stift zum Heiligengrabe Ein Aufruf des Vereins zur Förderung und Erhaltung des ev. Klosters Stift zum Heiligengrabe e.v.: Ein kleines Wunder in der Prignitz, 2. Auflage, August 2007, S. 6 B.B.S.M. mbh Dezember

62 1997 wurde das Kloster Stift in das Denkmalförderprogramm des Bundes zur Erhaltung national bedeutender Kulturdenkmale aufgenommen. Mit Unterstützung von Bund und Land konnten seit 1997 Sanierungsarbeiten an der Abtei durchgeführt und das 1910 gegründete Museum wiederbelebt werden. Einen Überblick über die bisherigen Städtebaufördermaßnahmen liefert die nachfolgende Tabelle. Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung/Bisherige Förderkulissen Zur Weiterentwicklung von städtebaulichen Schwerpunktgebieten erhielt bzw. erhält die Gemeinde Heiligengrabe Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen (S- Programm) und für die Ortsteile Mittel aus der Dorferneuerung bzw. dem Entwicklungsprogramm Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE). Insgesamt wurden seit Beginn der 1990er Jahre bis Ende 2007 rund 10,0 Mio. Euro aus Städtebaufördermitteln (S-Programm) eingesetzt. ILE-Maßnahmen wurden von 2000 bis Ende 2007 mit insgesamt rund 5,1 Mio. Euro gefördert. 70 Städtebaufördermaßnahmen Die Städtebaufördermaßnahmen konzentrieren sich räumlich ausschließlich auf den Ortskern von Blumenthal. Der Ortskern ist seit Mitte der 1990er Jahre förmlich festgesetztes Sanierungsgebiet. Sanierungsbeauftragter ist die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbh (DSK). Die Mittel für das Sanierungsgebiet in Blumenthal werden 2010 auslaufen. Förderschwerpunkte waren bisher Infrastrukturmaßnahmen (Straßen, Gehwege, Straßenbeleuchtung usw.) sowie die Sanierung der Kindertagesstätte und der Grundschule. Bis zum Ende der Laufzeit der Fördermaßnahme im Jahr 2010 sollen insbesondere die Einrichtung einer öffentlichen Grünanlage (Park am Nadelbach) und die Einrichtung eines Bürgerhauses vorangetrieben werden. 70 Auf eine Erfassung der Dorferneuerungs-/ELER-Maßnahmen vor 2000 wurde wegen des hiermit verbundenen sehr hohen Aufwands verzichtet. B.B.S.M. mbh Dezember

63 Tab. 23: Städtebaufördermaßnahmen Gemeinde Heiligengrabe, Stand Nr. Gebietskulisse Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen S-Programm 1 Dorfkern Blumenthal Gestaltung v. Straßen, Wegen u. Plätzen (B.5), Hüllensanierung (B.3.2) Sanierung der Kita und der Grundschule Laufende Maßnahmen Fördervolumen in T (inkl. KMA) Entwicklung des Parks am Nadelbach, Bürgerhaus bis 2007:* k.a. bisher bereitgestellte Mittel für 2008 ff.: k.a. Maßnahmen der Dorferneuerung Die Dorferneuerung wurde 2006 in der Gemeinde Heiligengrabe abgeschlossen. In der Dorferneuerung waren die Ortsteile Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Heiligengrabe, Königsberg, Maulbeerwalde, Papenbruch Wernikow und Zaatzke. Ein Überblick über durchgeführte und laufende Maßnahmen der Dorferneuerung findet sich in der nachfolgenden Tabelle: Tab. 24: Maßnahmen der Dorferneuerung Gemeinde Heiligengrabe, Stand Orts- und Gemeindeteile Förderprogramme* Laufzeit Förderschwerpunkte bisher Wichtigste abgeschlossene Maßnahmen Blandikow Dorferneuerung Straßenbau; Wohnhaus- bzw. Nebengebäudesanierung und Teichsanierung Rekonstruktion Alte Schule (2002), Wohngebäude Dorfstraße 55 (2004) Bürgerzentrum 1. bis 3. BA (2002 bis 2004) Blesendorf Dorferneuerung/Ländlicher Wegebau/ILE Straßenbau; Bürgerzentrum; Dorfteichgestaltung; Friedhofsgestaltung Blumenthal Dorferneuerung/ILE 2006, 2007 Sanierung Grundschule (2006/2007) Grabow bei Blumenthal Dorferneuerung/Ländlicher Straßenbau; Freizeitzentrum Freizeitzentrum 1. bis 3. BA Wegebau/ILE (2002 bis 2004) Heiligengrabe Dorferneuerung/Ländlicher 2001, 2005 Heiligengrabe Hohe Heide Wegebau/ILE (2001), Kneippanlage (2005) Königsberg Dorferneuerung/ILE Dorfgemeinschaftshaus; Dorfplatzgestaltung Dorfgemeinschaftshaus 1. u. 2. BA (2005 bis 2006) Maulbeerwalde Dorferneuerung/Ländlicher Straßenbau Straße von Maulbeerwalde nach Wegebau/ILE Zaatzke 1. u. 2. BA (2004 bis 2005) Sanierung Friedhofshalle (2002) Laufende Maßnahmen Papenbruch Dorferneuerung Straßenbau; Dörfliche Begegnungsstätte; Feuerwehrhaus; Friedhofshalle Wernikow Dorferneuerung Straßenbau; Dorfgemeinschaftshaus (Alte Dorfgemeinschaftshaus 1. bis 3. Schule) BA (2000 bis 2002) Zaatzke Dorferneuerung 2000 Dörfl. Begegnungsstätte (2000) * Bis zum Jahr 2004 gab es getrennte Richtlinien bezüglich der Dorferneuerung, dem ländlichen Wegebau (ländliche Infrastrukturmaßnahmen) und der Entwicklung der ländlichen Räume (ELER). Ab 2004 wurden diese einzelnen Richtlinien zu einer ILE-Richtlinie zusammengefasst. B.B.S.M. mbh Dezember

64 Darüber hinaus sind Förderungen aus den Programmen Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) und LEADER beantragt worden erfolgte jedoch keine Mittelausreichung aus den Förderprogrammen. Für 2008 sind Fördermittel für folgende Maßnahmen beantragt worden: Dorfgemeinschaftshaus Jabel Barrenthiner Weg in Königsberg Dorfstraße und Gehweg in Liebenthal Weiterhin sind 2008 aus folgenden Förderprogrammen Maßnahmen beantragt: RiLi ÖPNV-Invest LK OPR (Bushaltestelleneinrichtung Dahlhausen, Bahnumfeldgestaltung Heiligengrabe und Liebenthal) Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GVFG (Gehwegbau an der Landesstraße OL Herzsprung) Wohnungsleerstand und Stadtumbau Der Wohnungsmarkt ist entsprechend den siedlungsstrukturellen Gegebenheiten mit starken Stadt-Land-Gegensätzen durch eine sehr breite Angebotsvielfalt geprägt. Zum Wohnungsangebot gehören vor allem: Siedlungshöfe und klassische Eigenheime (vor allem in den dörflichen Ortsteilen) Wohnungen in historischen Altstadthäusern, z. T. in Mehrfamilienhäusern (in Pritzwalk, Wittstock/Dosse und OT Freyenstein sowie Meyenburg) Wohnungen in unterschiedlichen Siedlungsbeständen des 20. Jahrhunderts (in Pritzwalk u. Wittstock/Dosse; Einzelobjekte in den Ortsteilen) Der Wohnungsbestand zeichnet sich durch die großen Unterschiede beim baulichen Zustand der Gebäude aus. Er umfasst Altbauten mit erheblichem Sanierungsbedarf, als auch auf unterschiedlichem Niveau sanierte Bestände und Neubauten. Eine aktuelle Fortschreibung des Wohnungsbestands des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg 71 rechnet per mit folgenden Angaben für Pritzwalk: Wohnungen in Wohn- u. Nichtwohngebäuden (ohne Wohnheime) Wohnungen in Wohngebäuden, davon: WE in Einfamilienhäusern, WE in Zweifamilienhäusern und WE in Mehrfamilienhäusern In Pritzwalk existieren zwei große Wohnungsunternehmen: die WBG Pritzwalk (Wohnungsbaugesellschaft Pritzwalk mbh) und die WBG Vereinte Kraft (Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft e. G. Vereinte Kraft ). Beide Unternehmen verfügten im Dezember 2001 über einen Wohnungsbestand von WE (Leerstand 184 WE bzw. ca. 8 %). Dies entspricht einem Anteil am gesamtstädtischen Wohnungsbestand von etwa einem Drittel. Neben diesen beiden großen Unternehmen verfügten 2001 nur noch die PBK Vermögensverwaltungs AG Pritzwalk (112 WE), die CAWI Berlin (106 WE) und die Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft eg Pritzwalk (89 WE) über einen größeren Geschosswohnungsbestand. 72 Die Bestandsstruktur der WBG Pritzwalk GmbH setzte sich 2001 aus 20 Wohnhäusern in Plattenbauweise, 77 Wohnhäuser in monolithischer Bauweise und 15 Fachwerkhäusern zusammen. Die Gebäude der Platten- und Blockbauweise befinden sich in der Regel im Nicht-Innenstadtbereich, während der Altbaubestand in der Innenstadt Pritzwalks liegt. Die größten Teile des Bestandes der WBG Vereinte Kraft e.g. konzentrieren sich im Quartier Nord II (Am Ring), weitere Teile im Bereich Südstadt (Jahnstraße und Bahnhofstra- 71 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Wohnungs- und Wohngebäudebestand im Land Brandenburg 2006, Potsdam, 2007, S. 26 ff. 72 Schmoll, F. u. D. Schrader: Stadtumbaukonzept Pritzwalk Teil: Wohnungswirtschaftliches Dialog-Konzept, Arbeitsbericht vom 15. Mai 2002, S. 4 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

65 ße) sowie kleinere Teile in der Parkstraße, Schönhagener Straße und Zur Hainholzmühle. Im Jahr 2002 hat die Stadt Pritzwalk ein gesamtstädtisches Stadtumbaukonzept erarbeitet, welches mit den Wohnungsunternehmen abgestimmt wurde und bis zum Jahr 2010 einen Rückbau von 255 WE vorsah. Da der Leerstand in der Mehrzahl der Wohngebäude und in der Gesamtstadt noch unter 10 % lag, ist die Stadt nicht in das Förderprogramm Stadtumbau Ost aufgenommen worden. 73 Eine aktuelle Fortschreibung des Wohnungsbestands des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg 74 rechnet per mit folgenden Angaben für Wittstock/Dosse: Wohnungen in Wohn- u. Nichtwohngebäuden (ohne Wohnheime) Wohnungen in Wohngebäuden, davon: WE in Einfamilienhäusern, WE in Zweifamilienhäusern und WE in Mehrfamilienhäusern Rund ¾ der Wohnungen befinden sich in der Kernstadt. In Wittstock/Dosse existieren zwei große Wohnungsunternehmen, die gleichzeitig auch die beiden Akteure des Stadtumbaus sind: die GWV (Gebäude- u. Wohnungsverwaltung GmbH Wittstock) und die WBG (Wohnungsbaugenossenschaft e. G. Wittstock). Beide Unternehmen verfügten im März 2008 über einen Wohnungsbestand von insgesamt WE (Leerstand 286 WE bzw. ca. 11 %). Dies entspricht einem Anteil am gesamtstädtischen Wohnungsbestand von etwa einem Drittel. Neben diesen beiden großen Unternehmen verfügt nur noch die Kettler-Liegenschaftsgesellschaft mbh über einen größeren Geschosswohnungsbestand (387 WE im Wohngebiet Rote-Mühle). 75 Die Bestände der GWV und WBG konzentrieren sich in den Siedlungsbereichen Bohnekampsiedlung, Papenbrucher Chaussee, Röbeler Vorstadt und Waldrandsiedlung. GWV und WBG verfügen daneben über kleinere Bestände in den historischen Vorstadtbereichen, die GWV zusätzlich über Bestände in der Altstadt (ca. 141 WE). Tab. 25: Wohnungsleerstandsdaten Wittstock/Dosse, Stand Stadtteil Wohnungsbestand Wohnungsleerstand insgesamt darunter GWV darunter WBG abs. abs. in % in % in % Gesamtstadt * 7,0* 10,0 12,3 darunter Altstadt Wittstock/D. ca * 170* 15,8* 19,1 - Bohnekampsiedlung ,8 14,0 11,1 Papenbrucher Chaussee ,3 4,3 - Röbeler Vorstadt ,0 3,9 7,4 Waldrandsiedlung ,2 16,1 14,9 Wohngebiet Rote-Mühle 387** 50 12,9 - - * Angaben basieren teilweise auf geschätzten Werten/** nur Geschosswohnungsbau Der Leerstand konzentriert sich gegenwärtig insbesondere in den Stadtumbaugebieten. Schwerpunkte des Wohnungsleerstands (Stand März 2008) bilden die Bohnekampsiedlung (12 %), die Waldrandsiedlung (15 %) und das Wohngebiet Rote-Mühle (13 %). In der Altstadt stehen aufgrund des nach wie vor hohen Sanierungsbedarfs zahlreiche Wohnungen leer (16 %), wobei die Tendenz rückläufig ist. 73 Notwendig war eine Leerstandsquote von 15%. 74 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Wohnungs- und Wohngebäudebestand im Land Brandenburg 2006, Potsdam, 2007, S. 22 ff. 75 Verwaltung durch die Dosse Immobilien GmbH 76 Quelle: Angaben der Wohnungsunternehmen, eigene Berechnungen B.B.S.M. mbh Dezember

66 Bei einem geschätzten Wohnungsleerstand von durchschnittlich 5 % in den Beständen sonstiger Eigentümer betrug der gesamtstädtische Leerstand im März 2008 etwa 560 WE bzw. durchschnittlich knapp 7 %. Im Jahr 2002 hat die Stadt Wittstock/Dosse ein gesamtstädtisches Stadtumbaukonzept erarbeitet, dessen Fortschreibung im Juni 2007 mit den Wohnungsunternehmen abgestimmt wurde. Der aktuelle Stadtumbauplan sieht bis 2010 den Abriss von insgesamt 615 WE vor. Im Rahmen des Stadtumbaus wurden bisher 498 WE abgebrochen (Stand Juni 2008). Entsprechend dem aktuellen Abstimmungsstand zum Stadtumbauplan ist in den Stadtumbaugebieten im Zeitraum ein Rückbau von ca. 115 WE geplant. Das kommunale Wohnungsunternehmen GWV verfügt über einen KfW- Bescheid zur Altschuldenentlastung bis 2010 für 373 WE (inkl. Nachbescheidung), die WBG für 264 WE. Gegenwärtig wird das Stadtumbaukonzept auf Basis der neuen Bevölkerungsprognose (Basisjahr 2006) und aktueller Leerstandsdaten überprüft. Ohne einen weiteren Stadtumbau zeichnet sich für 2020 ein zunehmender struktureller Wohnungsüberhang ab. Zur Wiederherstellung eines ausgeglichenen Wohnungsmarkts wird im Ergebnis für den Zeitraum 2011 bis 2020, je nach Entwicklung der Einwohnerzahlen, ein Rückbaubedarf in einer Größenordnung von etwa WE angenommen. Über die Umsetzung dieser neuen Stufe des Rückbaus wurde bisher noch kein Einvernehmen zwischen GWV, WBG und der Stadt erzielt; nicht zuletzt da die Fortführung des Stadtumbauprozesses mit wachsenden Schwierigkeiten verbunden ist. (So ist z.b. eine erschwerte Freilenkung von rückzubauenden Objekten durch fehlenden adäquaten Ersatzwohnraum zu verzeichnen, da sich die Leerwohnungen häufig in Obergeschossen ohne Fahrstuhl konzentrieren.) Der aktuelle Entwurf der Fortschreibung vom Juni 2007 geht von einer Konzentration zusätzlicher Rückbaumaßnahmen in der Bohnekampsiedlung aus. Darüber hinaus könnten Abrissmaßnahmen am östlichen Rand der Waldrandsiedlung erfolgen. Eine aktuelle Fortschreibung des Wohnungsbestands des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg 77 rechnet per mit folgenden Angaben für das Amt Meyenburg: Wohnungen in Wohn- u. Nichtwohngebäuden (ohne Wohnheime) Wohnungen in Wohngebäuden, davon: WE in Einfamilienhäusern, 518 WE in Zweifamilienhäusern und 773 WE in Mehrfamilienhäusern Im Amt Meyenburg existieren keine größeren Wohnungsunternehmen. Die 261 Wohnungen der Kommunen des Amtes Meyenburg werden von der Prignitzer Immobilienberatungs- und Verwaltungs-GmbH (PIV) mit Sitz in Pritzwalk verwaltet. Die PIV hat eine Außenstelle in Meyenburg. Der Anteil des kommunalen am gesamten Wohnungsbestand beträgt 10,4 %. Von den 216 Wohnungen der Stadt Meyenburg sind 78 % (168 WE) vermietet und 22 % (48 WE) leer stehend (Stand Juni 2008), wobei zu berücksichtigen ist, dass ca % der leer stehenden Wohnungen aufgrund des schlechten baulichen Zustandes nicht mehr vermietbar sind. Darüber hinaus finden sich Wohnungen in den Orts- und Gemeindeteilen Frehne (18 WE), Gerdshagen (5 WE), Halenbeck (11 WE), Brücke (6 WE), Warnsdorf (1 WE) und Rohlsdorf (4 WE). Von den 45 Wohnungen der Gemeinden sind 80 % (36 WE) vermietet und 20 % (9 WE) leer stehend (Stand Juni 2008), wobei ca. 20 % der leer stehenden Wohnungen aufgrund des baulichen Zustandes nicht mehr vermietbar sind. 77 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Wohnungs- und Wohngebäudebestand im Land Brandenburg 2006, Potsdam, 2007, S. 22 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

67 Tab. 26: Wohnungsleerstandsdaten Amt Meyenburg, Stand Stadtteil Wohnungsbestand Wohnungsleerstand insgesamt darunter Kommune abs. abs. in % abs. in % Gesamt darunter Stadt Meyenburg OT Frehne OT Gerdshagen OT Halenbeck GT Brügge GT Warnsdorf OT Rohlsdorf Eine aktuelle Fortschreibung des Wohnungsbestands des Amtes für Statistik Berlin Brandenburg 79 rechnet per mit folgenden Angaben für die Gemeinde Heiligengrabe: Wohnungen in Wohn- u. Nichtwohngebäuden (ohne Wohnheime) Wohnungen in Wohngebäuden, davon: WE in Einfamilienhäusern, 466 WE in Zweifamilienhäusern und 485 WE in Mehrfamilienhäusern In der Gemeinde Heiligengrabe existieren keine größeren Wohnungsunternehmen. Die Kommune verfügte im Juni 2008 über einen Wohnungsbestand in Selbstverwaltung von insgesamt 121 WE (Leerstand 13 WE bzw. 11 %), davon 5 WE in Blandikow, 18 WE in Blesendorf, 12 WE in Blumenthal, 15 WE 78 Quelle: Angaben der Prignitzer Immobilienberatungs- und Verwaltungs-GmbH (PIV), eigene Berechnungen 79 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Wohnungs- und Wohngebäudebestand im Land Brandenburg 2006, Potsdam, 2007, S. 26 ff in Heiligengrabe, 8 WE in Herzsprung, 12 WE in Horst, 12 WE in Königsberg, 4 WE in Liebenthal, 9 WE in Maulbeerwalde, 2 WE in Papenbruch und 24 WE in Zaatzke. Dies entspricht einem Anteil am gesamtgemeindlichen Wohnungsbestand von 5,2 %. Tab. 27: Wohnungsleerstandsdaten Gemeinde Heiligengrabe, Stand Stadtteil Wohnungsbestand Wohnungsleerstand insgesamt darunter Kommune abs. abs. in % abs. in % Gesamt darunter OT Blandikow OT Blesendorf 7 OT Blesendorf OT Blumenthal 1 OT Heiligengrabe 1 OT Herzsprung 2 GT Horst 1 OT Königsberg OT Liebenthal OT Maulbeerwalde 1 OT Papenbruch OT Zaatzke * Angaben basieren teilweise auf geschätzten Werten/** nur Geschosswohnungsbau 80 Quelle: Angaben der Gemeinde Heiligengrabe, eigene Berechnungen B.B.S.M. mbh Dezember

68 3.1.3 Soziale und generationengerechte Wohnraumversorgung Der Bestand an altengerechtem (und damit DIN und -2 entsprechendem) Wohnen im Untersuchungsraum ist relativ gering und entspricht noch nicht dem Bedarf. Hinzu kommt, dass die Zahl der über 65-jährigen gegenüber 2006 in der Region laut Bevölkerungsprognose (Basisjahr 2006) bis zum Jahr 2020 um 13,5 % und bis 2025 um 29,0 % ansteigen wird. Damit diese Altersgruppe auch zukünftig bedarfsgerechten Wohnraum vorfindet und nicht abwandert, sind entsprechende Wohnungstypen verstärkt auszubauen und vorzuhalten. Beispielhaft werden hier einige bereits realisierte Projekte für soziale und generationengerechte Wohnraumversorgung aus dem Untersuchungsraum erwähnt. In der Schillerstraße in Pritzwalk sollen in einem fünfgeschossigen Wohngebäude der WBG Pritzwalk durch den nachträglichen Anbau von Personenaufzügen senioren- und familiengerechte Wohnverhältnisse geschaffen werden. Die Möglichkeit für die Nachrüstung mit Aufzügen wurde dem Wohnungsunternehmen mit der Inkraftsetzung der Aufzugsrichtlinie (AufzugsR) am eröffnet. Zur Realisierung des Projektes soll beim Land Brandenburg 2008 ein Antrag auf Förderung gestellt werden. Dabei soll zunächst eine Förderung für einen Aufzug bzw. einen Aufgang beantragt werden. Insgesamt werden dann 10 Wohnungen bzw. pro Etage jeweils zwei Wohnungen von dem Aufzug erschlossen. Die Ausführung der Umbauarbeiten ist für 2009 geplant. Der Aufzug wird an der Außenfassade dem Treppenhaus vorgelagert. In Wittstock/Dosse sind am Markt 2/St.-Marien-Straße nach einer umfassenden Modernisierung und Instandsetzung des 4-geschossigen Gebäudes und durch Grundrissänderungen 27 Wohneinheiten im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung entstanden. Das Gebäude aus dem Jahr 1908 befindet sich im Eigentum der GWV Gebäude- und Wohnungsverwaltung GmbH Wittstock. Mit dem Einbau eines Aufzuges in der St.-Marien-Straße Nr. 16 soll älteren und behinderten Menschen die Möglichkeit gegeben werden, in ihrer gewohnten Umgebung wohnen zu bleiben bzw. es soll für diese Bevölkerungsgruppe, aber auch für junge Familien mit Kindern, ein attraktives Wohnangebot geschaffen werden. Durch die Errichtung des Aufzuges wird ein barrierefreier Zugang gemäß Punkt 5 der DIN (barrierefreie Wohnungen) zu 12 Wohnungen ermöglicht. Weiterhin wurde im Dachraum St.- Marien-Straße 16 eine zusätzliche Wohnung geschaffen, die über den Aufzug barrierefrei erschlossen wird. Am Markt 12/Kirchgasse 1 ist am 10. Juli 2008 eine Senioren-Wohngemeinschaft für Betreutes Wohnen der ASB Gesellschaft für soziale Einrichtungen mbh Neuruppin eingeweiht worden. Das ehemalige Hotel am Markt wurde senioren- und behindertengerecht umgebaut. Das Haus verfügt nunmehr über 16 Ein-Zimmer-Wohnungen mit eigenem Bad, einen Aufzug, ein Pflegebad und einen Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten. Es wird eine Rundum -Begleitung angeboten. Die Einrichtung für Betreutes Wohnen möchte den Mietern so die größtmögliche Selbständigkeit mit der Sicherheit professioneller Betreuung und Pflege bieten. 81 An den Wohnblöcken Am Waldring 9-13 sowie werden von der Wohnungsbaugenossenschaft demnächst Aufzüge errichtet, so dass die Gebäude insbesondere für älteren Menschen attraktiv werden. Bei dem Gebäude Kuhstraße 1-5/Auf der Freiheit 2 (Baujahr 1985) handelt es sich um ein Projekt der GWV Gebäude- und Wohnungsverwaltung GmbH Wittstock. Hier sind im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung durch Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen 29 Wohneinheiten und eine Gemeinschaftseinrichtung (82 m² Nutzfläche) geschaffen worden, die aufgrund ihrer Lage, der Grundrissgestaltung und der Ausstattung generationsübergreifend attraktiv sind. Im Amt Meyenburg stellen seit 2000 die St.-Elisabeth-Stiftung und das Ev. Stift Marienfließ 16 Altenwohnungen in zwei Häusern im Elisabeth-Seniorenzentrum Marienfließ im Ortsteil Stepenitz zur Verfügung. 81 ASB Gesellschaft für soziale Einrichtungen mbh Neuruppin: Neu in Wittstock: Senioren-WG am Markt, Juli 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

69 Die Wohnungen sind als Sozialwohnungen über den ersten Förderweg vom Land Brandenburg gefördert worden. In jeder Etage der Häuser befinden sich vier barrierefreie Wohnungen mit eineinhalb Zimmern. Die Größe der Wohnungen beträgt ca. 45 m². Angeboten werden durch die Betreiber u. a. die Betreuung der Bewohner, ein Mittagstisch, Veranstaltungen sowie allgemeine Hilfe bei Behördengängen Wohnbauflächenpotenziale In Pritzwalk wurden im Jahr 2005 nur 10 Einfamilienhäuser und 1 Mehrfamilienhaus fertig gestellt. In den Jahren 2006 (6 EFH) und 2007 (7 EFH) war die Entwicklung abermals leicht rückläufig und stagniert auf niedrigem Niveau. 82 Tab. 28: Wohnbauflächenpotenziale in Pritzwalk und Ortsteilen 83 Wohnbauflächenpotenziale Anzahl WE in EFH/ZFH in MFH Kernstadt Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 13 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten - - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in in Aufstellung befindlichen B-Plänen - - Baupotentiale nach 34 BauGB Zw.-Summe Ortsteile Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 57 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 6 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in in Aufstellung befindlichen B-Plänen - - Baupotentiale nach 34 BauGB Zw.-Summe Gesamt Bei einer angenommenen Neubautätigkeit von ca. 10 bis 15 WE pro Jahr ergibt sich für den Zeitraum von 2008 bis 2020 ein Neubauvolumen von 130 bis 195 WE. Dem steht mit 253 WE in 34er-Gebieten und Bebauungsplangebieten 84 ein ausreichendes Baulandpotenzial gegenüber. Die Neubauentwicklung Wittstocks stagniert seit einigen Jahren auf niedrigem Niveau (2004: 20 EFH, 6 ZFH, 1 MFH; 2005: 20 EFH, 6 ZFH). In den Jahren 2006 (12 EFH, 2 ZFH, 1 MFH) und 2007 (8 EFH) war die Zahl der Baufertigstellungen nochmals leicht rückläufig. 85 Tab. 29: Wohnbauflächenpotenziale in Wittstock/Dosse und Ortsteilen 86 Wohnbauflächenpotenziale Anzahl WE in EFH/ZFH in MFH Kernstadt Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 71 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in in Aufstellung befindlichen B-Plänen 49 - Baupotentiale nach 34 BauGB Zw.-Summe Ortsteile Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 4 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 6 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in in Aufstellung befindlichen B-Plänen - - Baupotentiale nach 34 BauGB Zw.-Summe Gesamt Ausgehend von einer Neubautätigkeit von ca. 20 bis 25 WE pro Jahr ergibt sich für den Zeitraum von 2008 bis 2020 ein Neubauvolumen von 260 bis 325 WE. Dem steht mit 558 WE in 34er-Gebieten und Bebauungsplangebieten 87 ein ausreichendes Baulandpotenzial gegenüber. 82 Quelle: Stadt Pritzwalk, September Quelle: Stadt Pritzwalk, September einschließlich in Aufstellung befindlichen B-Plänen 85 Quelle: Stadt Wittstock/Dosse, Oktober Quelle: Stadt Wittstock/Dosse, Oktober einschließlich in Aufstellung befindlichen B-Plänen B.B.S.M. mbh Dezember

70 Die im Flächennutzungsplan von 1998 zusätzlich dargestellten Baulandpotenziale in den Ortsteilen von insgesamt 26 ha sollten daher nur im Ausnahmefall und nach gründlicher Abwägung aller stadtentwicklungspolitischen Belange entwickelt werden. Im Amt Meyenburg sind in den vergangenen drei Jahren 7 Einfamilienhäuser und 1 Zweifamilienhaus errichtet worden (2005: 3 EFH; 2006: 2 EFH; 2007: 2 EFH, 1 ZFH). 88 Damit stagniert die Entwicklung auf niedrigem Niveau. Tab. 30: Wohnbauflächenpotenziale in den Ortsteilen des Amtes Meyenburg 89 Wohnbauflächenpotenziale Anzahl WE in EFH/ZFH in MFH Meyenburg Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten - - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 70 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in in Aufstellung befindlichen B-Plänen Baupotentiale nach 34 BauGB Zw.-Summe Ortsteile Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten - - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 10 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in in Aufstellung befindlichen B-Plänen - - Baupotentiale nach 34 BauGB 50 - Zw.-Summe 60 - Gesamt Ausgehend von einer Neubautätigkeit von ca. 5 bis 10 WE pro Jahr ergibt sich für den Zeitraum von 2008 bis 2020 ein Neubauvolumen von 65 bis 130 WE. Dem steht mit 170 WE in 34er-Gebieten und Bebauungsplangebieten 90 ein ausreichendes Baulandpotenzial gegenüber. In der Gemeinde Heiligengrabe sind im Jahr Einfamilienhäuser, in Einfamilienhäuser und 1 Zweifamilienhaus und im Jahr Einfamilienhäuser errichtet worden. 91 Tab. 31: Wohnbauflächenpotenziale in den Ortsteilen der Gemeinde Heiligengrabe 92 Wohnbauflächenpotenziale Anzahl WE in EFH/ZFH in MFH Ortsteile Erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 20 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in B- Plangebieten 60 - Nicht erschlossene Baulandpotenziale in Aufstellung befindlichen B-Plänen - - Baupotenziale nach 34 BauGB Gesamt Ausgehend von einer Neubautätigkeit von ca. 5 bis 10 WE pro Jahr ergibt sich für den Zeitraum von 2008 bis 2020 ein Neubauvolumen von 65 bis 130 WE. Dem steht mit 230 WE in 34er-Gebieten und Bebauungsplangebieten 93 ein ausreichendes Baulandpotenzial gegenüber. So gibt es etwa in Heiligengrabe noch erschlossene Baupotenziale in B-Plangebieten (20 WE) sowie in Blumenthal, Papenbruch und Zaatzke nicht erschlossene Baupotenziale in B- Plangebieten (je 20 WE). Die Gemeinde Heiligengrabe fördert den Wohnungsbau mit Euro sowie Euro je minderjährigem Kind. Gefördert wird die Neuerrichtung oder der Kauf neu errichteter Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen, Instandsetzung und Modernisierung vorhandenen Wohnraums sowie baulicher Aufwand zur Umnutzung vorhandener landwirtschaftlicher und sonstiger Gebäude, wenn sie mit dem Ziel erfolgen, den Wohnraum (Förderobjekt) vollständig zu eigenen Wohnzwecken zu nutzen. Es sind Maßnahmen förderfähig, die einen Investitionsaufwand von mindestens Euro verursachen. Der Aufwand muss mindestens 500 Euro pro m² Wohnfläche betragen. 88 Quelle: Amt Meyenburg, Oktober Quelle: Amt Meyenburg, Oktober einschließlich in Aufstellung befindlichen B-Plänen 91 Quelle: Gemeinde Heiligengrabe, Oktober Quelle: Gemeinde Heiligengrabe, Oktober einschließlich in Aufstellung befindlichen B-Plänen B.B.S.M. mbh Dezember

71 3.1.5 SWOT-Analyse Siedlungsentwicklung und Wohnen Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Attraktive Altstadtkerne insbesondere in Wittstock/Dosse Kompakte Siedlungsstrukturen in vielen Ortsteilen und in den Kernstädten mit kurzen Wegen Attraktive Runddörfer mit Kirchen Backsteinensembles in den Ortsteilen, historische Baudenkmäler Durch die Landwirtschaft geprägte Baustrukturen Einbettung in eine ländliche, naturnahe Kulturlandschaft Die geringe Zahl der Akteure im Mietwohnungsbau erleichtert die Umsetzung kommunaler Entwicklungsziele Sinkende Bevölkerungszahlen und Überalterung der Bevölkerung Infrastrukturelle Ausstattung in den Ortsteilen stark ausgedünnt Zahlreiche ungeordnete städtebauliche Bereiche Städtebauliche Missstände in den Städten durch Leerstand und Verfall Hoher Anteil an peripher gelegenen Geschosswohnungsbeständen Mangel an seniorengerechten und barrierefreien Wohnungen Weite Wege zwischen Ortsteilen und Kernstädten Entfernung von 20 km zwischen den zentralen Orten Profilierung der Region als Standort mit vielseitigem und günstigen Wohnungsangebot, guter Infrastruktur und landschaftlich reizvoller Umgebung Vitalisierung der Innenstädte Profilierung von Ortsteilen Verlust von Attraktivität durch sinkende Bevölkerungszahlen und Zuwachs von Brachen Verödung von Ortsteilen aufgrund der demografischen Entwicklung und fehlender infrastruktureller Versorgung B.B.S.M. mbh Dezember

72 3.1.6 Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Umfassende Abstimmung von kommunalen Planungen zur Siedlungsentwicklung und Erstellung einer integrierten kommunalen Entwicklungskonzeption Kompensation des Infrastrukturschwunds im ländlichen Raum, Sicherung der Daseinsvorsorge in den Ortsteilen Stoppen der Abwanderung Konzentration auf Kernstädte bei gleichzeitiger Sicherung der Standortqualitäten der ländlichen Gemeinden und Ortsteile Konsequente Fortführung der Sanierung mit den Schwerpunkten Konzentration öffentlicher Nutzungen, Erhalt und Inwertsetzung denkmalgeschützter Bausubstanz, ortsangepasste Umgestaltung von Straßenräumen sowie Wohnungsbau auf Brachflächen Bereinigung des Immobilienmarktes durch Nachnutzung und/oder Rückbau von Leerstandsobjekten Erhöhung des Angebots an generationengerechtem Wohnraum B.B.S.M. mbh Dezember

73 3.2 Wirtschaft und Beschäftigung einschließlich Einzelhandel, Tourismus und Landwirtschaft Branchenstruktur und Beschäftigungspotenziale Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung am Arbeitsort von 1999 bis 2007 Im Untersuchungsraum gab es sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (vgl. Tab. 32). Ihre Anzahl hat sich von 1999 bis 2005 um fast 20 % verringert und ist seitdem bis 2007 wieder um knapp 6 % angestiegen. Tab. 32: Sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort von 1999 bis Gemeinde Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Heiligengrabe Summe Diese Entwicklung vollzog sich innerhalb des Untersuchungsraums zum Teil gegenläufig. Während Heiligengrabe von 1999 bis 2007 einen kontinuierlichen Zuwachs von insgesamt 276 sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen verbuchen konnte, haben Wittstock/Dosse, das Amt Meyenburg und Pritzwalk bis 2005 kontinuierlich Arbeitsplätze verloren und können erst ab 2006 wieder Zuwächse verbuchen (vgl. Abb. 10). Betrachtet man die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung am Wohnort, so ist auch hier insgesamt ein Rückgang zu verzeichnen, der allerdings mit knapp 13 % geringer ausfällt als am Arbeitsort (vgl. Tab. 33). Auch hier weichen die Angaben für Heiligengrabe wieder von den anderen Teilräumen ab. Während Heiligengrabe in 2007 den Wert von 1999 leicht überbieten kann, ist er in den anderen Räumen deutlich geringer Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Heiligengrabe Abb. 10: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung am Arbeitsort von 1999 bis 2007 Tab. 33: Sv-pflichtig Beschäftigte am Wohnort von 1999 bis Gemeinde Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Heiligengrabe Summe Auffallend ist der relativ geringe Anteil von Frauen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, insbesondere in Meyenburg und Heiligengrabe (vgl. Abb. 11). 94 Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung 95 Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung B.B.S.M. mbh Dezember

74 Weiblicher Anteil sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort am Land Brandenburg Ostprignitz-Ruppin Prignitz Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Heiligengrabe Abb. 11: Weiblicher Anteil sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort am Über das Pendlerverhalten liegen nur Zahlen von 2005 vor (vgl. Tab. 34). Von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten dieses Jahres sind insgesamt etwa die Hälfte Nichtpendler d.h. sie wohnen in der gleichen Gemeinde, in der sie auch arbeiten. Jedoch gibt es hier Unterschiede zwischen den Gemeinden. Während in Pritzwalk und Wittstock/Dosse der Anteil Nichtpendler mit 51 bzw. 59 % überwiegt, bilden die Nichtpendler im Amt Meyenburg mit 42 % und in Heiligengrabe mit 29 % nur Minderheiten. Wie Tabelle 35 veranschaulicht, stammen jedoch die meisten Einpendler aus einer anderen Gemeinde desselben Kreises. Immerhin mehr als 900 Personen (15 %) pendeln aus anderen Bundesländern ein. Tab. 34: Sv-pflichtig Beschäftigte am Wohnort, am Arbeitsort und Nichtpendler Gemeinde am am Wohnort am Arbeitsort mit Wohn- u. Arbeitsort insgesamt weiblich insgesamt weiblich in der Gemeinde (Nichtpendler) Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Summe % 45,7 42,9 Tab. 35: Sv-pflichtig beschäftigte Einpendler am Arbeitsort Gemeinde Einpendler (Kreissummen = Summen der Gemeinden) Insgesamt (einschließlich aus einer anderen Gemeinde aus einem anderen aus anderen Bundesländern Wohnort im Ausland oder unbekannt) des- selben Kreises Kreis des Landes Brandenburg Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Der Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter liegt in allen vier Gemeinden des Untersuchungsraumes über den jeweiligen Anteilen in den beiden zugehörigen Landkreisen (vgl. Tab. 36). 96 LDS Land Brandenburg, Statistische Berichte A VI 14-j/05, S , eigene Zusammenstellung 97 LDS Land Brandenburg, Statistische Berichte A VI 14-j/05, S. 41/42, eigene Zusammenstellung B.B.S.M. mbh Dezember

75 Tab. 36: Wohnort Anteil sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter am Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) Anteil soz.vers.pflichtig Beschäftigter (Prozent) insgesamt davon weiblich insgesamt weiblich Pritzwalk ,7 44,1 Wittstock/Dosse ,0 43,3 Amt Meyenburg ,5 43,2 Heiligengrabe ,6 45,2 Summe LK OPR ,5 45,4 LK PR ,3 42,8 Betrachtet man die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung am Arbeitsort nach Branchen, fällt auf, dass das verarbeitende Gewerbe mit 26 % den größten Anteil besitzt. Hier sind Personen beschäftigt. Es folgen Dienstleistungen mit 16 % (1.982 Beschäftigte), Handel (1.632 Beschäftigte) sowie Grundstückswesen (1.665 Beschäftigte) mit jeweils 13 % (vgl. Abb. 12). 99 Sv-pflichtig Beschäftigte 2007 nach Branchen Gastgewerbe 2% Energie- u. Wasser 1% Dienstleistungen 16% verarbeitendes Gewerbe 26% Kredit- und Versicherung 1% Baugewerbe 11% Bergbau 0% Land- und Forstwirtschaft 5% öff. Verwaltung 6% Handel 13% Verkehr und Nachrichten 6% Grundstückswesen 13% Abb. 12: Sv-pflichtig Beschäftigte 2007 nach Branchen Ein Vergleich dieser Anteile mit den entsprechenden Anteilen in den zugehörigen Landkreisen bzw. mit dem Land Brandenburg ist an dieser Stelle nur für 2005 (Wohnort) und zusammengefasste Wirtschaftsabschnitte möglich (vgl. Abb. 13). 100 Daraus wird ersichtlich, dass im Autobahndreieck anteilig mehr sv-pflichtig Beschäftigte im produzierenden Gewerbe und weniger in sonstigen Dienstleistungen gemeldet sind als in den zugehörigen Landkreisen und im Land Brandenburg insgesamt. 98 LDS Land Brandenburg, Statistische Berichte A VI 14-j/05, S. 11/12, eigene Zusammenstellung 99 Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung, eigen Darstellung 100 LDS, Statistische Berichte Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort und deren Pendlerverhalten nach Gemeinden im Land Brandenburg am , vorläufige Ergebnisse (Stand Februar 2006), eigene Darstellung B.B.S.M. mbh Dezember

76 Anteile sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort am nach zusammengefassten Wirtschaftsabschnitten Sv-pflichtig Beschäftigte 1999 und 2007 nach Branchen Land Bbg. OPR Prignitz Autobahndreieck Land- und Forstwirtschaft; Fischerei Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr Sonstige Dienstleistungen Abb. 13: Anteile sv-pflichtig Beschäftigter am Wohnort am nach zusammengefassten Wirtschaftsabschnitten Die einzelnen Branchen haben von 1999 bis 2007 im Untersuchungsraum jeweils eine unterschiedliche Entwicklung zu verzeichnen. Vergleicht man die Beschäftigungsstruktur 1999 mit der des Jahres 2007, ist die wachsende Rolle des verarbeitenden Gewerbes besonders augenfällig (vgl. Abb. 14). Der Beschäftigungszuwachs in dieser Branche beträgt mehr als 560 Personen (vgl. Tab. 37 und Abb. 15). Er verlief insgesamt für den Untersuchungsraum kontinuierlich bis 2006, zu 2007 allerdings mit einem geringfügigen Rückgang, bedingt durch Beschäftigungsverluste in Heiligengrabe und in Wittstock/Dosse. Dienstleistungen verarbeitendes Gewerbe Baugewerbe Handel Grundstückswesen öff. Verwaltung Land- und Forstwirtschaft Verkehr und Nachrichten Gastgewerbe Kredit- und Versicherung Energie- u. Wasser Bergbau sv-pflichtig Beschäftigte Abb. 14: Sv-pflichtig Beschäftigte 1999 und 2007 nach Branchen Tab. 37: Sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im verarb. Gewerbe von 1999 bis 2007 Gemeinde Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Summe B.B.S.M. mbh Dezember

77 Innerhalb der Untersuchungsregion zeigt sich, dass vor allem Pritzwalk von diesem Beschäftigungszuwachs profitieren konnte, während Wittstock/Dosse Verluste hinnehmen musste, Heiligengrabe nach zwischenzeitlichem Zuwachs 2007 gleiche Werte wie 1999 aufwies und das Amt Meyenburg nach zwischenzeitlichen Verlusten 2007 einen geringen Zuwachs gegenüber 1999 verbuchen konnten Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Bereich Dienstleistungen von 1999 bis Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe von 1999 bis 2007 Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Abb. 16: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Bereich Dienstleistungen von 1999 bis Abb. 15: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe von 1999 bis 2007 Wie auch im Baugewerbe und in der öffentlichen Verwaltung scheint dieser Abwärtstrend ab 2004 aufgehalten zu sein (vgl. Abb. 17 und Abb. 18). Im Bereich Verkehr/Nachrichten (vgl. Abb. 19) blieb die Beschäftigungsentwicklung weitgehend stabil. Angaben zur Beschäftigungsentwicklung in der Landwirtschaft, im Handel und im Gastgewerbe sind den entsprechenden Kapiteln 3.2.5, und zu entnehmen. Die Abbildung 16 veranschaulicht dagegen die rückläufige Beschäftigungsentwicklung im Bereich Dienstleistungen. B.B.S.M. mbh Dezember

78 Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Baugewerbe von 1999 bis 2007 Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung von 1999 bis Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Abb. 17: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Baugewerbe von 1999 bis 2007 Abb. 18: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung von 1999 bis 2007 B.B.S.M. mbh Dezember

79 Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Verkehr/Nachrichten von 1999 bis Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Abb. 19: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Verkehr/Nachrichten von 1999 bis 2007 B.B.S.M. mbh Dezember

80 Im Untersuchungsraum gibt es insgesamt mehr als geringfügig entlohnte Beschäftigte (vgl. Tab. 38). Während bundesweit der Anteil ausschließlich geringfügig entlohnter Beschäftigter am Arbeitsort an allen geringfügig entlohnten Beschäftigten bei ca. 70 Prozent liegt, ist er im Untersuchungsraum mit 77 Prozent deutlich höher, aber etwas geringer als der Wert in den zugehörigen Landkreisen (OPR: 79 %, PR: 78 %). Tab. 38: Geringfügig entlohnte Beschäftigte am Stichtag 30. Juni 2007 (vorläufige Ergebnisse) 101 Geringfügig entlohnte Beschäftigte (GeB) am Arbeitsort Gemeinde/Landkreis/ Regierungsbezirk/ Land Geringfügig entlohnte Beschäftigte (GeB) am Wohnort Insgesamt ausschl. GeB Im Nebenjob GeB Insgesamt ausschl. GeB Im Nebenjob GeB Pritzwalk Wittstock/Dosse Heiligengrabe Amt Meyenburg Meyenburg Stadt Marienfließ Kümmernitztal * 102 * 21 * * Halenbeck-Rohlsdorf 14 * * Gerdshagen Summe LK OPR LK PR Deutschland Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Beschäftigungsstatistik, Geringfügig entlohnte Beschäftigte nach Gemeinden, Kreisen,, Stichtag Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Gemeinhaltung werden Zahlenwerte <3 und Daten, aus denen sich rechnerisch eine Differenz ermitteln lässt, mit * anonymisiert. B.B.S.M. mbh Dezember

81 Betrachtet man die Branchenstruktur nach der Anzahl der Unternehmen in den Teilräumen des Untersuchungsraumes, stellt sich die Situation wie folgt dar: In der Gemeinde Heiligengrabe gibt es 285 Unternehmen, von denen die meisten den Branchen Dienstleistung und Handel angehören (vgl. Tab. 39). 103 Im Gewerbe- und Industriegebietgebiet Heiligengrabe arbeiten insgesamt 1200 Personen. Die weitere Entwicklung von Kronotex wird nach der Konzentrationsphase der letzten Jahre (von 20 auf 3 Firmen) als offen eingeschätzt. Tab. 39: Branchenstruktur nach Betrieben in Heiligengrabe Branche Anzahl Betriebe Handwerk 45 Industrie 14 Dienstleistung 92 Handel 82 Reisegewerbe 23 Gaststätten und Beherbergung 16 Ferienwohnungen bzw. Zimmervermietung 13 Gesamt 285 In Wittstock/Dosse sind in den 5 Gewerbegebieten (Stadtberg, Scharfenberg, Papenbrucher Chaussee, Pritzwalker Straße und Fretzdorf) insgesamt 79 Unternehmen mit Beschäftigten ansässig (vgl. Tab. 40). Fast zwei Drittel aller hier Beschäftigten sind in den Bereichen Handel und Dienstleistungen tätig, auf den Produktionsbereich entfallen 20 Prozent, auf das Handwerk 12 Prozent. Tab. 40: Betriebe und Beschäftigte in Wittstocker Gewerbegebieten 104 Branche Anzahl Betriebe Anzahl Beschäftigte Produktionsbetriebe Dienstleistungsgewerbe Handwerk Handel Gastronomie 1 50 Gesamt In Amt Meyenburg liegen 260 Gewerbeanmeldungen, von denen die überwiegende Mehrheit auf das Dienstleistungsgewerbe entfallen, gefolgt vom Handwerk (vgl. Tab. 41). Tab. 41: Branchenstruktur nach Betrieben in Meyenburg 105 Branche Anzahl Betriebe Produktionsbetriebe 4 Dienstleistungsgewerbe 145 Handwerk 65 Handel 43 Gastronomie 3 Gesamt 260 In Pritzwalk gibt es knapp 900 Gewerbeanmeldungen, darunter knapp ein Drittel Handelsbetriebe (vgl. Tab. 42). Hier sind auch die meisten Produktionsbetriebe ansässig. Tab. 42: Branchenstruktur nach Betrieben in Pritzwalk 106 Branche Anzahl Betriebe Produktionsbetriebe 19 Dienstleistungsgewerbe 459 Handwerk 162 Handel 319 Gastronomie 27 Gesamt nach Auskunft der Gemeinde Heiligengrabe, Gewerbeamt/Wirtschaftsförderung (Frau Düsterhöft) 104 nach Auskunft der Wirtschaftsförderung Wittstock (Frau Best) vom 22. August nach Auskunft des Amtes Meyenburg (Frau Lange) vom 04. September nach Auskunft der Stadt Pritzwalk (Herr Greve über Gewerbeamt) vom 09. Oktober 2008, wobei eingeschätzt wurde, dass Software und Gewerberecht die Erstellung dieser Daten sehr erschwert haben B.B.S.M. mbh Dezember

82 Eine Übersicht über die mitarbeiterstärksten Betriebe an den vier Standorten vermittelt Tabelle 43. Tab. 43: Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Mitarbeiterstärkste Betriebe (mehr als 100 Beschäftigte) Firmenbezeichnung Anz. Mitarbeiter Zahnradwerk Pritzwalk GmbH 400 Concert GmbH > Schlecker ca. 200 KMG Klinikum Pritzwalk 180 Furnierwerk Prignitz GmbH 170 (Frauen >50%) Gelkaps GmbH >150 Nordgetreide GmbH & Co. KG ca. 150 Induca-Service GmbH 140 TUL Agroservice ca. 100 Aldi GmbH & Co. KG 140 HTW Hoch- und Tiefbaugesellschaft Wittstock 123 mbh Meyenburger Möbel GmbH zus. 500 Märkisch-Prignitzer Möbel GmbH Meyenburger Elektrobau GmbH 130 Kronotex GmbH 800 Beton- und Energietechnik Heinrich Gräper 130 GmbH & Co. KG Die Wirtschaft im Untersuchungsraum hat sich nach einer Phase der Stagnation seit etwa zwei Jahren konjunkturell belebt. Dafür gibt es zahlreiche Belege: Investitionen in Höhe von 50 Millionen in ein neues Werk durch Concert mit mindestens 50 neuen Arbeitsplätzen, Beschäftigungswachstum von 50 auf über 300 Mitarbeiter Beschäftigungswachstum im Zahnradwerk nach vorübergehendem Einbruch Neuansiedlungen im Gewerbegebiet Falkenhagen Biodieselwerk mit eigenem Gleis in Falkenhagen von 20 auf 60 Mitarbeiter gewachsen Bau einer Produktionsstätte (Wellness- und Reisprodukte - Frühstückscerealien) durch Nordgetreide in Falkenhagen Inbetriebnahme einer firmeneigenen Verladestation durch EOP Biodiesel AG (7,5 Mio. Investvolumen, gleichzeitig Lagerkapazitäten um Kubikmeter erweitert Wachsende Auslastung von Gewerbegebieten (z.b. stieg die Zahl der Arbeitsplätze in Falkenhagen von 70 auf 1500 bei einer Flächenauslastung von 30 %) Diese positive Entwicklung wird auch für die kleinen Firmen konstatiert. Die Gewerbesteuereinnahmen lagen z.b. in Pritzwalk vor 5 Jahren noch unter einer Million, heute betragen sie etwa drei Millionen Euro. Der Haushalt ist ausgeglichen. Investitionen wurden erhöht z.b. für die Sanierung im Städteund Straßenbau, woraus insbesondere kleine Handwerksunternehmen Nutzen ziehen. Auch Hochbauinvestitionen nehmen wieder zu (Schulen, Kulturhausum- und -anbau) Das vorhandene Lohnniveau im Untersuchungsraum wird als nicht angemessen angesehen, es liegt unter den Tarifverträgen und bildet eine Ursache für den vorhandenen Fachkräftemangel. Das Handwerk schrumpft zurück auf die Region, auch personell angepasst. Die Betreuung räumlich weit entfernter Kunden ist aufwändig und bei schärfstem Preiskrieg nicht für alle Firmen durchzuhalten. Marktmechanismen wie Regresspflichtigkeit, Nachleistungen und Service wirken ebenfalls. Dennoch erhalten einige Firmen Aufträge aus der weiteren Region bis Hamburg und Berlin. Aber auch ansässige große Firmen bieten Handwerkern Aufträge (z.b. Kronotex). Durch die Lockerung der Meisterregelung wird ebenfalls das Handwerk befördert. B.B.S.M. mbh Dezember

83 3.2.2 Größe und Belegung von Gewerbegebieten Im Untersuchungsraum werden insgesamt rund 600 Hektar Gewerbeflächen vorgehalten, die sich auf zwei größere Gewerbeparks (Pritzwalk-Falkenhagen mit 239 ha und Heiligengrabe/Lilienthal mit 150 ha) sowie elf weitere kleinere Gewerbegebiete (1 bis 61 ha) in Pritzwalk, Wittstock/Dosse und in Meyenburg aufteilen (vgl. Tab. 44). Das Ansiedlungsprofil der Gewerbegebiete ähnelt sich. Stets sind Handel und Dienstleistungen vertreten. Jedoch sind Industrie und produzierendes Gewerbe nur auf den beiden großen Gewerbegebieten Prignitz und Heiligengrabe/Liebenthal sowie im Gewerbegebiet Stadtberg ansässig. Im Auslastungsgrad gibt es bei den beiden großen als auch bei den übrigen Gewerbegebieten erhebliche Unterschiede. Bei den beiden großen Gewerbegebieten hat das Gewerbe- und Industriegebiet Heiligengrabe/Liebenthal mit 88 % den höchsten Auslastungsgrad, den niedrigsten Pritzwalk-Falkenhagen mit 26 %. Auch innerhalb der Standorte gibt es gravierende Unterschiede in der Auslastung. So ist das Gewerbegebiet Scharfenberg in Wittstock/Dosse nur zu 46 % ausgelastet, der Gewerbestandort Hellmers dagegen zu 100 %. Ähnliches gilt für die Gewerbegebiete in Pritzwalk und Meyenburg. Wie aus der Firmenliste der Gewerbegebiete ersichtlich wird, sind viele der Struktur bestimmenden Unternehmen in den Gewerbegebieten angesiedelt (vgl. Anlage 2). Tab. 44: Größe und Belegung von Gewerbegebieten, Stand April Kommune Gewerbegebiet Ansiedlungsprofil Gewerbefläche (netto) Auslastung Pritzwalk Süd Autohäuser, öffentl. Verkehrsgesellschaft, 22 ha 85% Großhan- del u. kleineres Gewerbe Ost - 55 ha 50% Wittstock/ Dosse 108 Amt Meyenburg 109 Gemeinde Heiligengrabe Prignitz OT Falkenhagen (A 24) Stadtberg (A 19) Pritzwalker Straße (A 19) Industrie u. prod. Gewerbe, Handel-, Dienstleistungs- und Logistikunternehmen, Fachhandel u. Handwerk Industrie u. prod. Gewerbe, Bau-, Dienstleistungs-, Großhandels- und Logistikunternehmen Handel und Dienstleistungsunternehmen 239 ha 26% 40 ha 85% 13 ha 62% Scharfenberg prod. Gewerbe 12 ha 46% Papenbrucher Büros, Handel u. nicht störendes 5 ha 65% Chaussee Gewerbe Gewerbestandort prod. Gewerbe 4 ha 100% Hellmers (Röbeler Straße) OT Fretzdorf prod. Gewerbe, Handels- u. Dienstleistungsunternehmen 46 ha 100% Birkenweg/ Dienstleistungsunternehmen 3 ha 10% Freyensteiner Straße Freyensteiner prod. Gewerbe (Möbel), 8 ha 100% Straße Handel Waldhofer Weg Elektrobau 1 ha 100% Heiligengrabe/ Industrie u. prod. Gewerbe, 150 ha 85% Liebenthal Großhandels-, Logistik-, (A 19 u. A 24) Speditions- und Dienstleistungsunternehmen Gesamt 598 ha 70% 107 Quelle: Homepages der Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Prignitz bzw. der Orte Pritzwalk, Wittstock/Dosse, Gemeinde Heiligengrabe und der IHK Potsdam; eigene Darstellung, Recherchestand April Die Angaben für Wittstock/Dosse beziehen sich auf den Stand vom 01. April nach Auskunft des Amtes Meyenburg (Frau Lange) vom 04. September 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

84 3.2.3 Strukturbestimmende und innovative Unternehmen Von den befragten Wirtschaftsexperten aus der Region wird eingeschätzt, dass ca. 10 Prozent der Unternehmen als innovative Unternehmen charakterisiert werden können. Eine erste Übersicht mit Beispielen vermittelt Tabelle 45. Tab. 45: Beispiele für innovative Unternehmen nach Standorten Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Zahnradwerk Pritzwalk Carnehl Fahrzeugbau BerATec Antriebs- Kronotex GmbH GmbH GmbH elemente Concert GmbH HTW Wittstock mbh Märkisch-Prignitzer Möbel GmbH Kerry Ingredients GmbH EOP Biodiesel AG Flachshaus GmbH Mohrmann Bau GmbH Partenheimer & Co. GmbH Gelkaps GmbH Brandschutz- Behälter- und Haustechnikservice Müller GmbH Induka Service GmbH Tischlerei Köhler Nordgetreide GmbH & Co. KG Hellmers GmbH Fahrzeugbau Meyenburger Möbel GmbH Ein Leistungsprofil dieser Firmen wird aus Tabelle 46 ersichtlich. Tab. 46: Leistungsprofile ausgewählter innovativer Unternehmen Unternehmen Leistungsprofil Zahnradwerk Pritzwalk GmbH Concert GmbH Gustav Popp GmbH & Co. KG Herstellung von Stirnrädern und Kupplungen, Antriebstechnik für Windkraftanlagen, Getriebemotoren, Schiffs-, Bahn- und Off- Road-Antriebe, Werkzeugmaschinen, Bergbautechnik, Dieselmotoren, Gießerei- und Walzwerktechnik, Kran und Förderanlagen Herstellung von Hygieneprodukten (Damenhygiene, Inkontinenzprodukte, Babywindeln), Servietten, food pads, printer pads, filtration products EOP Diesel GmbH Flachshaus GmbH Gelkaps GmbH Induka Service GmbH Nordgetreide GmbH & Co. KG Carnehl Fahrzeugbau GmbH HTW Wittstock mbh Mohrmann Bau GmbH Partenheimer & Co. GmbH Brandschutz- Behälter und Haustechnikservice Müller GmbH Tischlerei Köhler Hellmers GmbH Fahrzeugbau Herstellung von täglich mehr als Liter hochwertigen Biodiesel Einziger Hersteller in Deutschland der Dämmstoffe aus Pflanzenfasern ohne Einsatz von synthetischen Stützfasern herstellt Lohnhersteller von Weichgelantinekapseln in den Bereichen Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika Rohr- und Kanal-Service, Industrie-Reinigung, Gebäude- und Industrieservice, Reinigung von Leichtflüssigkeits- und Fettabscheidern, Not- und Havarieeinsätze Herstellung von Mühlenprodukten und Cerealien, Exclusive Vermarktung der Frühstückscerealien für den europäischen Lebensmitteleinzelhandel Fahrzeugbau für die Baubranche (Sattelauflieger, Kippauflieger ) Hochmoderner Fertigungsbetrieb, Neuentwicklungen gemeinsam mit schwedischem Stahlhersteller, Herzstück der Fertigung sind Schweißroboter und Plasmaschneidanlage Hoch- und Tiefbau Ingenieurholzbaubetrieb, Holzkonstruktionen aller Art (Dachstühle, Hallenbauten, komplette Gebäude in Holzbauweise, ), Tischlerleistungen (Fenster, Türen, Treppen) Treppen-, Metall- und Fahrzeugbau Errichtung, Prüfung, Wartung und Reparatur von haustechnischen Anlagen (Heizung, Lüftung, Gas, Wasser, Elektro) Revision und Instandhaltung von Öltankanlagen und Flüssiggasbehältern, Wartungsaufgaben an öl- und gasbefeuerten Heizkesseln, Durchführung der wiederkehrenden Prüfung an ortsbeweglichen Druckgasbehältern (bsp. CO2 Löscher), Errichtung, Prüfung und Wartung brandschutztechnischer Geräte und Anlagen Herstellung komplizierter Fensterprofile in außergewöhnlichen Breiten, hochmoderne Tischlerei, Spezialmaschinen Führender Spezialist für Spezialfahrzeuge zum Transport von flüssigen Gefahrgütern und mobilen Reinigungssystemen für Kanal-, Gruben-, Fettabscheider- und Ölabscheiderinhalten im B.B.S.M. mbh Dezember

85 BerATec Antriebselemente Märkisch-Prignitzer Möbel GmbH Meyenburger Möbel GmbH Krono - Gruppe Kerry Ingredients GmbH Gustav Popp GmbH & Co. KG kommunalen und privaten Bereich Entwicklung und Produktion von Antriebselementen (Zahn- und Kettenräder; Wellen, verschiedene Kupplungsarten sowie Getriebebau/-reparatur), moderne konventionelle und CNC-gesteuerte Fertigungsanlagen im Bereich der Dreh-, Fräs-, Nut- und Schleiftechnik, vorrangig im Segment der Zweitausrüster bzw. als Zulieferer namhafter Unternehmen des Maschinenbaus Herstellung von Wohnraummöbeln Herstellung von echtholzfurnierten Wohnraummöbeln Herstellung von Laminatfußboden, MDF-Platten, OSB-Platten für die Bereiche Holzbau, Schalungsbau, Fahrzeug- und Tribünenbau, Heim- und Handwerker Herstellung von Paniermehl und Milchpulver Beton- und Natursteinwerk, individuelle Lösungen wie z.b. Sonderanfertigungen oder Spezialmischungen bei Betonwerkstein Aus Tabelle 47 wird ersichtlich, dass 10 Unternehmen in den letzten 5 Jahren (2002 bis 2007) von der Innovationsförderung des Landes Brandenburg profitieren konnten, darunter drei Firmen mehrfach. 110 Von den 14 Förderfällen waren acht auf den Wissenstransfer orientiert, in fünf Fällen wurde ein Innovationsassistent gefördert und nur in einem Fall ein FuE-Vorhaben. Tab. 47: Innovationsförderung des Landes Brandenburg im Autobahndreieck 2002 bis 2007 Unternehmen Förderung für zum Thema Jahr d. Zuwendung Pritzwalk Concert GmbH Forschung und Entwicklung 110 nach Auskunft der ZAB, Außenstelle Neuruppin Entwicklung, Erprobung und Einführung künstlicher Intelligenz als Hochtechnologie zur effizienten Auslastung hochkomplexer, kontinuierlicher Fertigungsverfahren (KI) 2006 EOP Biodiesel AG Wissenstransfer Einführung eines integrierten Qualitäts- und Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001:2000 u sowie Einbindung v. Anforderungen aus Qualität u. Sicherheit u. Quality Control of Feed Materials EOP Biodiesel AG Wissenstransfer Beratung zur Technologieeinführung des Verfahrens der Zugabe von Zusatzstoffen zur Verbesserung des Kälteverfahrens von Biodiesel der EOP AG EOP Biodiesel AG Innovationsassistenz Flachhaus GmbH Wissenstransfer Entwicklung eines neuartigen Applikationsverfahrens Werk für Fliesstoffe Flachshaus GmbH Werk für Fliesstoffe Induka Service GmbH Wittstock/Dosse arbat Ingenieurwerkstätten Brandschutz-, Behälter- und Haustechnikservice Müller GmbH Brandschutz-, Behälter- und Haustechnikservice Müller GmbH Phase 5 GmbH & Co. Windkraft II KG Simon Energieanlagen GmbH Wissenstransfer Betreuung Produktentwicklung zur Verbesserung des sommerlichen Wärme-, Schall- und Brandschutzes von Dämmstoffen aus Flachs Innovationsassistenz Wissenstransfer Wissenstransfer Beratung u. Schulung über den Aufbau/Funktionsweise und Einsatz von Wärmepumpen in Wohn- und Zweckgebäuden mit dem Ziel, klassische Erdkollektoren gegen Solarkollektoren zu substituieren Durchführung von Beratungsleistungen bei der Entwicklung und Fertigung eines Stahlflaschenbündels Wissenstransfer Beratung bei der Entwicklung eines neuen Sicherungs- und Schutzsystems für Objekte, Anlagen u.a., die nicht ständig durch Personen bewacht bzw. kontrolliert werden Innovationsassistent Wissenstransfer Unternehmenserweiterung und stabilisierung neben dem bereich Windparks auf solare Energiesysteme Amt Meyenburg BerATec Antriebselemente Innovationsassistent B.B.S.M. mbh Dezember

86 Gemeinde Heiligengrabe Gustav Popp GmbH Innovationsassistent & Co. KG Beton- und Natursteinwerk I 2007 Über die ZAB gibt es Bestrebungen, den innovativen Unternehmen mit FuE- Bedarfen aus der Region Kontakte zu Hochschulen zu vermitteln, allerdings liegen hierzu keine detaillierten Informationen vor. Einige aktuelle Innovationsaktivitäten seien beispielhaft beschrieben: Concert GmbH Pritzwalk Diese reagiert mit innovativen Personalentwicklungsprojekten auf den schon bestehenden Altersdurchschnitt der Belegschaft (2011: 50 Jahre) und die Nachwuchsverknappung und hat z.b. ein Fitness- Programme für Mitarbeiter aufgelegt, um sie lange fit zu halten. Es soll künftig wissenschaftlich von der Firma Motio begleitet werden. Darüber hinaus lässt Concert eine Gesundheitsmanagerin fortbilden. Des weiteren werden Versuche zu Auswirkungen des Schichtsystem durchgeführt und Überlegungen angestellt, wie Arbeitsplätze gesichert werden können, wenn die Mitarbeiter keinen Schichtdienst mehr leisten können. Die Ergebnisse werden auch anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt. 111 Tischlerei Köhler Tischlermeister Köhler betreibt im Gewerbegebiet Stadtberg in Wittstock/Dosse eine der modernsten Tischlereien in Nordbrandenburgs und hat hier zwei Millionen Euro in Spezialmaschinen investiert, um komplizierteste Fensterprofile in den außergewöhnlichsten Breiten herstellen zu können. 112 Brandschutz- Behälter- und Haustechnikservice Müller GmbH Die Firma führte verschiedene Rationalisierungsinnovationen durch und hat ihr Marktfeld erweitert (Dänemark). 113 Induka Service GmbH Die Firma hat ihr EDV-Netzwerk neu strukturiert (Hardware musste für den Einsatz vorbereitet, ein passendes Betriebssystem ausgesucht werden). Zudem ist die gesamte EDV intern, aber auch mit den Einsatzfahrzeugen über UMTS vernetzt, was enorme Anforderungen an die Netzwerkssicherheit gestellt hat. Des Weiteren wurde ein komplett neues Softwarepaket angeschafft, mit dem alle Firmenabläufe von der Angebotserstellung über die Terminplanung der Fahrzeuge und Mitarbeiter bis zur Rechnung für den Kunden für Controllingzwecke aufbereitet werden. 114 Die Präsenzstelle der FH Brandenburg hat ihre Funktion entfaltet und agiert als Schnittstelle für Studienarbeiten, Diplomanden und gemeinsame Projekte zwischen Hochschule und Wirtschaft. Beispielhaft für solche Kooperationen seien Messungen für ein Unternehmen bei der Verfahrensentwicklung im Bereich Luftkanalreinigung, die Entwicklung eines PE-Konzepts für die Errichtung des 3. Werkes mit über 100 neuen Mitarbeitern der Concert GmbH und die ERP-Systemeinführung mit dem Ziel der Evaluation und Beseitigung von Insellösungen genannt. 111 Märkische Allgemeine Zeitung: Die Firma Concert will Ältere aktiv halten und hat dazu ein Projekt gestartet, 03. Juni Märkische Allgemeine Zeitung: Wirtschaft: Gestern eröffnete die Tischlerei Köhler auf dem Stadtberg in Wittstock ihren neuen Firmensitz, 15. Dezember Expertengespräch mit Geschäftsführer B.B.S.M. mbh Dezember

87 3.2.4 Branchenkompetenzfelder Der Untersuchungsraum verfügt über sieben Branchenkompetenzfelder an den vier Standorten, deren Verteilung aus Tabelle 48 ersichtlich wird. Tab. 48: Branchenkompetenzfelder an Branchenschwerpunktorten 115 Branchenkompetenzfeld Branchenschwerpunktorte Pritzwalk Wittstock/ Dosse Amt Meyenburg Gemeinde- Heiligengrabe 1. Automotive X 2. Ernährungswirtschaft X 3. Holzverarbeit. Wirtschaft X X X X 4. Logistik X 5. Metall/Mechatronik X 6. Papier X 7. Schieneverkehrstechnik X Die folgende Tabelle 49 enthält die Firmenzuordnung zu diesen Branchenkompetenzfeldern. Darüber hinaus wird deutlich, dass dieses Potential durch weitere Firmen außerhalb der Branchenschwerpunktorte verstärkt wird. Erfasst wurden jeweils folgende Firmen: Holzverarbeitende Wirtschaft: Holzgewerbe incl. Herstellung von Möbeln; Holzbau; Tischler, Zimmerer Metall/Mechatronik: Metallerzeugung und -bearbeitung; Herstellung von Metallerzeugnissen; Schlossereien (auch Bauschlosser); Maschinenbau; Anlagenbau Papier: Papierherstellung, Verlags- und Druckgewerbe Logistik: Logistik-, Speditions- und Transportunternehmen Drei der sieben zugewiesenen Branchenkompetenzfelder gehören zur Kategorie 3 (Ernährungswirtschaft, Metall/Mechatronik, Logistik), drei weitere zur Kategorie 4 (Automotive, Holzverarbeitende Wirtschaft, Schienenverkehrstechnik) sowie Papier zur Kategorie Darüber hinaus gibt es im Wachstumskern Firmen, die weiteren fünf Branchenkompetenzfeldern zugeordnet werden können. Dabei gehören Medien/IKT zur Kategorie 2, Energiewirtschaft/Energietechnologien und Mineralölwirtschaft/Biokraftstoffe zur Kategorie 3 sowie Kunststoffe/Chemie zur Kategorie 4. Hinzu kommt das Branchenkompetenzfeld Tourismus. 115 Richtlinie des Ministeriums für Wirtschaft zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur GA (GA- G), Amtsblatt für Brandenburg, Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 17. Jahrgang, Nr. 10, Potsdam, 15. März 2006, S. 252 ff. 116 Das Landesinnovationskonzept unterscheidet Branchenkompetenzfelder nach fünf Kategorien (1=höchstes Niveau, 5=niedrigstes Niveau) hinsichtlich ihrer derzeitigen Ausprägung und Entwicklungsfähigkeit im Land Brandenburg, wobei der Zuordnung folgende Kriterien zugrunde liegen: FuE- Kompetenz und Dynamik in Unternehmen und Wissenschaft, internationale Vermarktungsrelevanz, regionale und nationale Vernetzung, Innovationspotenzial in den bearbeiteten Themenfeldern der Branche. B.B.S.M. mbh Dezember

88 Tab. 49: Zuordnung von Firmen zu Branchenkompetenzfeldern Branchenschwerpunkt Unternehmen Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Automotive (Fahrzeugbau, Autohandel, KFZ- Werkstätten) Fahrzeugbau: Hellmers GmbH Fahrzeugbau Carnehl Hinzu kommen insgesamt mehr als 50 Autohändler/Autowerkstätten Ernährungswirtschaft BGH Pritzwalk eg Pritzwalker Kraftfutter GmbH Nordgetreide GmbH Trede & von Pein GmbH Kerry Ingredienst GmbH Holzverarbeitende Wirtschaft Furnierwerk Prignitz GmbH & Co.KG Nova Riwe GmbH Scannery Holztechnik GmbH Tischlerei Köhler Kenzler Holzbau GmbH Parkett und Holzbau GmbH Mohrmann Bau GmbH Meyenburger Möbel GmbH Kronoply GmbH & Co.KG MED + ORG Praxiseinrichtungen GmbH Tischler = 4 Betriebe Zimmerer = 1 Betrieb Tischler = 9 Betriebe Zimmerer = 1 Betrieb Tischler = 3 Betriebe Zimmerer = 1 Betrieb Tischler = 1 Betrieb Zimmerer = 3 Betriebe Logistik SLT Schrödter Logistik Transport GmbH Internationale Spedition Thieme GmbH Spedition Mennecke KG First Umzugs GmbH Schendel Transport GmbH TUL Agroservice GmbH Vogt-Transporte Team Mineralöle GmbH & Co. KG Schomburg ALDI Aktiv Cargo Transport GmbH F + M Speditions GmbH TRALO Transport und Logistik GmbH Füllgraf & Partner Speditions GmbH BLG Berlinchener Logistik GmbH Cine- Logistic Servicegesellschaft mbh SM-Logistik Gerdshagener Spedition GmbH Spedition Reiner Langfeld PE Cargo GmbH Gädke & Götsch Transporte und Landhandels GmbH Container Dienst in Prignitz GmbH Jürgen Gräfe & Sohn GmbH Metall/Mechatronik Zeus Maschinenbau GmbH Lagerweij GmbH Antriebstechnik Kulling GmbH Maschinen- und Vorrichtungsbau GmbH Primatec GmbH MFB Schmidt e.k. MS- Bau Gesellschaft für Metallund Stahlbau mbh Bernd Rohrlack Metallbau MSI Metall-, Stahlbau- und Ingenieurgesellschaft mbh Schlosserei Burghard Pingel BerAtec- Antriebstechnik GmbH Kammeyer GmbH Bauschlosserei Seemann Glas + Metallbau Kronmarck Metall und Zaunbau André Kenzler Hyflexar Hydrauliktechnik GmbH Husman Umwelttechnik B.B.S.M. mbh Dezember

89 Somatec GmbH Zahnradwerk Pritzwalk GmbH MSPA GmbH Lutz Greisert Metall u. Dachklempnerei Grubo Maschinenbau GmbH G & T GmbH Partenheimer & Co. GmbH KEMA GmbH (Anlagenbau) Papier Concert GmbH Druckerei Albert Koch e.k. Media-at-Vice GmbH Prignitzer-Pur Verlag Schienenverkehrstechnik Zahnradwerk Pritzwalk GmbH Energiewirtschaft/ -technologie Stadtwerke Pritzwalk GmbH Hoekstra Wind & Solaranlagen GmbH Onkes- Invest Beteiligungs- und Anlagenges. mbh & Co.KG Windkraft Kuhbier W.F. Plagemann ohg EEF GmbH & Co.KG Phase 5 GmbH & Co. KG Ges. für Energie u. Verfahrenstechnik GmbH EWR Energiewerke GmbH & Co.KG Energie Systeme Nord GmbH Wärmeversorgung Wittstock GmbH LWE Windkraft GmbH & Co. Objekt Lunow Windkraftanlagen E.dis Energie Nord AG Regionalzentrum Heiligengrabe Kunststoffe/Chemie Gelkaps Gelantine Kapsel Produktion GmbH GEFINEX Gesellschaft für innovative Extrusionsprodukte PROMIX GmbH Medien/IKT DaTess Ges. für Datendienste mbh Memotec- Service- und Vertriebs GmbH Bue.com GmbH Softwareentwicklung Heike Rowba EDV Dienstleistungen Werbepunkt Hennig GmbH Dutch Vision Systems GmbH Kerstin Strohm Werbung und Gestaltung WICOM Software GmbH Infraplan GmbH Andre Werbung Lizenzgebiet Neubrandenburg GmbH Mario Marx Gerd Müller Werbung Organisation für Werbung und Information GbR Media Telelogistic GmbH Mineralölwirtschaft/ Biokraftstoffe Elböl Prignitz (EOP) AG B.B.S.M. mbh Dezember

90 Tourismus Siehe Kapitel In den weiteren fünf Branchenkompetenzfeldern, in denen es offiziell keine Branchenschwerpunktorte in der Region gibt, sind ebenfalls mit Ausnahme der Mineralölwirtschaft an zwei und mehr Standorten Firmen ansässig. Eine vertiefte Analyse der Branchenkompetenzen, z.b. hinsichtlich Größe, Umsatz, Innovativität, und Wettbewerbsfähigkeit der zugeordneten Unternehmen, steht bislang noch aus. Für die Branchenkompetenzfelder Automotive und Holzverarbeitende Wirtschaft wurde im Rahmen von LEADER + bereits eine Stärken/Schwächen- Analyse für den Landkreis OPR erarbeitet. Diese sieht in den genannten Feldern vor allem im fehlenden regionalen Profil von FuE-Aktivitäten Schwächen. Das konstatierte Fehlen nennenswerter FuE-Aktivitäten in den KMU wäre weiter zu prüfen. Tab. 50: Stärken und Schwächen ausgewählter Branchenkompetenzen in OPR 117 Branchenorte Stärken Schwächen Automotive Neuruppin, Wittstock/Dosse Holzverarbeitende Wirtschaft Neuruppin, Wittstock/Dosse, Heiligengrabe Wettbewerbsfähige FuE- Kompetenz punktuell in KMU und Potenzial an Hochschulen und Instituten der Region vorhanden Zunehmende Netzwerkaktivitäten (auch länderübergreifend) FuE-Potenziale an Hochschulen vorhanden Auf Unternehmensseite im Bereich Laminate international wettbewerbsfähige Aktivitäten Keine FuE-Schwerpunktkompetenz oder inhaltliche Profilierung der Region vorhanden Vernetzung bei FuE in Ansätzen erkennbar Keinen nennenswerten FuE- Aktivitäten im Unternehmensbereich Keine thematische Schwerpunktbildung 117 Regionalentwicklung Ostprignitz-Ruppin e.v. i.g.: Gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategie für die Region Ostprigitz-Ruppin, April 2007 Zwar hat die Landesregierung im Rahmen ihrer Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung die Untersuchungsregion nicht als Regionalen Wachstumskern anerkannt, jedoch haben die Kommunen und mehr als 30 Unternehmen einen selbst initiierten Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e. V. ins Leben gerufen, der institutionell durch einen Verein (ARGE) getragen wird. Die Einbindung von Putlitz in die ARGE ist über seine Mitgliedschaft gegeben, die allerdings bislang eher passiv gestaltet wurde. Die Verwaltungen der Landkreise spielen bei der weiteren Profilierung dieses Wachstumskerns keine aktive und treibende Rolle, sie verhalten sich eher passiv. Die Zusammenarbeit mit den anerkannten RWKs Neuruppin und Wittenberge/Perleberg/ Karstädt gestaltet sich bislang in unterschiedlicher Intensität. Zum Teil auch wegen der besseren Erreichbarkeit hat die Zusammenarbeit mit Neuruppin schon konkrete Formen angenommen, z.b. über ein gemeinsames Projekt MORO. Dem RWK Wittenberge wurde ebenfalls im Rahmen dieses Projektes eine Zusammenarbeit angeboten, die aber noch ausbaufähig ist. Gemeinsam arbeiten beide aber bereits am Projekt Berufs- und Karriereplanung. Aus der Sicht der regionalen Akteure (z.b. des Mittelstandsverbandes) reichen die kritischen Massen in den Branchenkompetenzfeldern des Autobahndreiecks zum Teil noch nicht aus. Einige Felder wären in ihrer Existenz mit dem Weggang einzelner Firmen massiv gefährdet Andererseits stärkt die Ansiedelung von Mutterunternehmen in der Region die Kompetenzen in einem Branchenkompetenzfeld (z.b. durch Hängerproduktion). Eine wichtige Rolle für die Standortbindung spielt die räumliche Entfernung von Kunden und Zulieferern. Diese ist oftmals zu groß, um eine Standortbindung zu befördern. Bezogen auf das Branchenkompetenzfeld Holzverarbeitung ist eine kritische Rohstoffsituation zu konstatieren, die auch einer unabgestimmten Förderpoli- B.B.S.M. mbh Dezember

91 tik innerhalb des Branchenkompetenzfeldes geschuldet ist. 118 Der Einzugsbereich des Kernunternehmens Kronotex liegt bei einem Radius von 60 km, auch eine Ausdehnung auf Schweden ist angedacht. Die Rohstoffsituation bleibt dennoch problematisch. In den Branchenkompetenzfeldern Holz und Automotive gibt es innovative Unternehmen mit einem entsprechenden Umfeld und funktionierenden Zulieferbeziehungen. Insgesamt ist das Vorhandensein zahlreicher erfahrener, wettbewerbsgestärkter Unternehmen, die dem Strukturwandel angepasst sind und zielgerichtet Aufträge akquirieren, als Stärke des Wachstumskerns anzusehen. Die Zusammenarbeit der Unternehmen ist allerdings nur schwach ausgeprägt und wird von den regionalen Akteuren als ausbaufähig eingeschätzt. Als positive Beispiele können z.b. die wirtschaftlichen Verflechtungen des Zahnradwerkes zu Windkraftanlagen und Fahrzeugbauern in der Region genannt werden. Auch werden Baumaßnahme, z.b. bei Meyenburger Möbeln oder im Gewerbepark Falkenhagen, durch die regional ansässige Hoch- und Tiefbaugesellschaft Wittstock realisiert. Angebote der regionalen Wirtschaftsförderung zu einer gemeinsamen Vermarktung (Werbung) werden nach deren Einschätzung von den regionalen Firmen kaum angenommen. Ebenso wird eingeschätzt, dass in vielen Firmen Personalentwicklungskonzepte fehlen und die Altersstrukturproblematik unterschätzt wird. Im Logistik-Bereich sieht die Region ein erhebliches Entwicklungspotenzial und will sich daher zunehmend als Logistikstandort etablieren. Aufgrund fehlender Speditionskapazitäten haben die großen Unternehmen vor Ort Probleme von An- und Abtransport. Hinzu kommt die Problemlage, dass die Überseehäfen hinsichtlich ihrer Lager- und Umschlagkapazitäten ausgelastet sind, ebenso deren näheres Hinterland (Hamburg, Rostock, Wismar, Stralsund). Daher wurde die Idee geboren, in der Region entsprechende Hinterlandkapazitäten anzubieten. Hierzu haben sich die Mitgliedsgemeinden im Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e. V." und die Gemeinden des regionalen Wachstumskerns Neuruppin zum Projekt HUB 53/12 o Die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin im Rahmen MORO zusammengeschlossen (vgl. Abb. 20). Als weiteres Beispiel regionaler Strahlkraft größerer Kernunternehmen in einzelnen Branchenkompetenzfeldern kann die Krono-Gruppe als einer der größten Arbeitgeber in OPR, ansässig im Gewerbegebiet Heiligengrabe, benannt werden. Sie wird von einer regional ansässigen Firma (Arco Klünder) mit Büromöbeln, Papier, Kopiertechnik und Tonerpatronen beliefert. Die Druckerei Koch in Pritzwalk profitiert von Marketing- und Druckaufträgen. Induka aus Pritzwalk (Industriereinigung) hat mehr als 1 Million Euro in moderne Anlagentechnik investiert, die zum Großteil bei Krono zum Einsatz kommt. Eine 2007 neu angesiedelte Firme (MBN Holzelemente GmbH) verarbeitet mit 20 Mitarbeitern Krono-Produkte für den Bau von Häusern weiter. Bis zu 250 LKWs rollen täglich mit Rohholz an, das zu 65 % aus brandenburgischen Wäldern stammt Nach einer Information in der Märkischen Allgemeinen vom 22. Mai 2008 klagt Krono gegen den weiteren geförderten Ausbau des Zellstoffwerks Stendal, dessen massive Holzkäufe in der Region die Preise in die Höhe treiben. 119 Märkische Allgemeine Zeitung: Gigant am Wiesenrand, 25. Januar 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

92 Erhalt und Sicherung der regionalen Schieneninfrastruktur zur Entwicklung als Bypass zwischen Hamburger Bahn und Nordbahn, zwischen dem Hafen Rostock und den Gütereinrichtungen im Westen Berlins. Erhalt und Sicherung der bestehenden Güterverkehrsnachfrage in der Region. Verbesserung des Zugangs zur Schiene, um die Nachfrage in der Region zu erhöhen und vorhandene Betriebe als Neukunden für die Schiene zu gewinnen. Neuansiedlung von schienenaffinen Betrieben, die das Schienenverkehrsangebot der Region als Standortvorteil erkennen und neue Arbeitsplätze in die Region bringen. Entwicklung der Region zu einem HUB mit europäischer Bedeutung am Schnittpunkt zwischen europäisch bedeutsamen Nord-Süd- und Ost- West-Achsen mit einem umfassenden logistischen Dienstleistungsangebot als Teil der Wertschöpfungskette. 121 Abb. 20: Logistik HUB 53/12 Die dargestellte Region um die Achse Güstrow/ Prignitz/ Ruppin liegt am Knotenpunkt wichtiger Hinterlandverbindungen der Nord- und Ostseehäfen und zwischen den Metropolen Berlin und Hamburg. Sie soll als wichtige logistische Drehscheibe (HUB) im Nordosten Deutschlands als regionales Güterverkehrszentrum und vor allem als Teil der Wertschöpfungskette etabliert werden. Dabei wird es vor allem darum gehen, die zu erwartenden Zuwächse im Güterverkehr nicht nur durch die Region hindurchzuleiten, sondern die Region als wichtigen intermodalen Umschlagplatz und als Standort für die Konfektionierung oder Endmontage von Vorprodukten zu qualifizieren. 120 Die Entwicklung des HUB 53/12 verfolgt folgende Ziele: 120 Planungsbüro Richter-Richard: HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin, Sachstand und Entwicklungskonzept, Berlin, 11. August ebenda B.B.S.M. mbh Dezember

93 3.2.5 Landwirtschaft Die Landwirtschaft ist in der Region nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig, obwohl sich die Zahl der Arbeitskräfte in den letzten Jahren immer mehr verringert hat. Im Folgenden wird sprachlich unterschieden zwischen der Region im weiteren Sinne (beide Landkreise zusammen), zwischen den beiden Landkreisen OPR und Prignitz sowie der Teilregion im engeren Sinne, die durch die Gemeinden Pritzwalk, Wittstock/Dosse, Heiligengrabe und das Amt Meyenburg gebildet wird. Um die Teilregion im engeren Sinne einordnen zu können, werden einige Grundangaben für beide Landkreise einführend skizziert. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug im Jahr 2007 im Landkreis Prignitz ha, im Landkreis OPR ha. 122 Bezüglich der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegen der Landkreis Prignitz damit auf Platz 2 im Land Brandenburg und der Landkreis OPR auf Platz 4. Im Landkreis Prignitz gab es im Jahr Landwirtschaftsbetriebe, davon 435 Einzelunternehmen, 65 Gesellschaften bürgerlichen Rechts, 82 Gesellschaften mit beschränkter Haftung und 31 Eingetragene Genossenschaften. Im Landkreis OPR waren es 548 Betriebe, davon 389 Einzelunternehmen, 48 Gesellschaften bürgerlichen Rechts, 80 Gesellschaften mit beschränkter Haftung und 16 Eingetragenen Genossenschaften. Damit liegen der Landkreis Prignitz ebenfalls auf Platz 2 im Land Brandenburg und der Landkreis OPR ebenfalls auf Platz 4. Bezogen auf die Betriebsgröße, die im Jahr 2007 durchschnittlich 198 ha im Land Brandenburg betrug, liegt der Landkreis Prignitz mit 220 ha auf Rang 6, der Landkreis OPR mit 232 ha auf Rang 4. Der auf Rang 1 liegende Landkreis Uckermark weist eine durchschnittliche Betriebsgröße von 308 ha auf. 123 Im Land Brandenburg gab es sehr große Betriebe, die über 1000 ha bewirtschaften. Hinter dem Landkreis Uckermark mit 50 sehr großen Betrieben liegt der Landkreis Prignitz mit 40 Betrieben, gefolgt vom Landkreis OPR mit 39 Betrieben. Der Anteil dieser großen Betriebe liegt im Land Brandenburg bei 5,6 %, im Landkreis Prignitz bei 6,4 % und im Landkreis OPR bei 7,1 %. Diese sehr großen Betriebe bewirtschaften im Landkreis Prignitz 42,2 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen, im Landkreis OPR sind es 48,6 %. Damit liegt der Landkreis Prignitz unter dem Durchschnitt des Landes Brandenburg, der Landkreis OPR über dem Landesdurchschnitt von 47,6 %. Insgesamt waren im Land Brandenburg im Jahr Personen in der Landwirtschaft beschäftigt. Im Landkreis Prignitz waren es und im Landkreis OPR Der Arbeitskräftebesatz in beiden Landkreisen liegt mit 1,8 bzw. 1,9 Arbeitskräften pro Hektar deutlich unter dem Landesdurchschnitt mit 2,9 Arbeitskräften pro ha. Die Spannbreite im Land Brandenburg reicht von 1,5 im Landkreis Uckermark bis 7,7 im Landkreis Potsdam- Mittelmark. 124 Eine Tendenz zur Ausweitung des ökologischen Landbaus ist vor allem im Landkreis OPR zu verzeichnen. Von insgesamt 631 ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Land Brandenburg sind 65 im Landkreis OPR ansässig, der damit dem Landkreis Dahme-Spreewald (mit 66 Betrieben) folgt, in dem der Anteil der ökologischen Landwirtschaft besonders hoch ist, insbesondere im Spreewald. In der Prignitz sind 43 ökologisch wirtschaftende Betriebe ansässig. Die Spannbreite im Land Brandenburg reicht von 14 ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Landkreis Elbe-Elster bis zu 66 im bereits erwähnten Landkreis Dahme-Spreewald. Der entsprechende Anteil ökologisch wirtschaftender Betriebe liegt im Land Brandenburg bei 9,1 %, im Landkreis Prignitz bei 6,8 % und im Landkreis OPR bei 11,9 %. Diesen Anteilen vergleichbar sind die Anteile ökologisch bewirtschafteter Flächen. Auch hinsichtlich des Anteils der Betriebe im ökologischen Landbau mit Viehhaltung an den Betrieben mit Viehhaltung liegt der Landkreis OPR deutlich 122 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Größenstruktur der landwirtschaftlichen Betriebe im Land Brandenburg 2007, Potsdam, 2008 ( 123 ebd. 124 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Arbeitskräfte in den landwirtschaftlichen Betrieben im Land Brandenburg 2007, Potsdam, 2008 ( B.B.S.M. mbh Dezember

94 über dem Landesdurchschnitt, insbesondere bei Schafen (28 % zu 17,3 %). Der Vergleich der beiden Landkreise Prignitz und OPR zeigt deutliche Unterschiede, was insbesondere den Besatz mit Schweinen betrifft (900 zu 2617). 125 Besondere Bedeutung kommt beiden Landkreisen in der Milcherzeugung zu. Der Landkreis Prignitz nimmt mit einer Produktionsmenge von t im Jahr 2007 den 1. Platz im Land Brandenburg ein (Anteil von 13 %). Der Landkreis OPR ist mit t der viertgrößte Milchproduzent im Land. 126 Tab. 51: Stärken-Schwächen-Analyse für die Landwirtschaft in PR und OPR Landkreis Prignitz 128 Stärken Schwächen Günstige Bewirtschaftungsstruktur Enge landwirtschaftliche Produktionspalette Teilweise gute Standorte (Auenböden) (z.b. Fehlen von Gemüse) Hoher Anteil extensiver Landnutzung Teils schlechte Böden (Sande) Vertragsnaturschutz Regionale Produkte ohne eigenständiges Profil Unzureichende Honorierung ökologischer Leistungen Marktferne zu Ballungszentren Im Jahr 2007 waren im Land Brandenburg 80 Biogasanlagen mit einer elektrischen Leistung von 44,5 MW in Betrieb. Für 72 Projekte lagen bereits die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen vor. Führend sind der Landkreis Uckermark mit 12 Anlagen und einer Leistung von 6,2 MW und der Landkreis Prignitz mit 12 Anlagen und einer Leistung von 5,1 MW. Über 50 % der Biogasanlagen werden von Landwirtschaftsunternehmen betrieben. 127 Stärken-Schwächenanalysen im Rahmen der Erarbeitung der Gebietsbezogenen Lokalen Entwicklungsstrategien aus dem Jahre 2007 (Leader+) für die LK OPR und Prignitz haben für die Landwirtschaft zu folgenden zusammenfassenden Aussagen geführt: Landkreis Ostprignitz-Ruppin 129 Stärken Erhalt der Kulturlandschaft Sicherung des Einkommens Hoher Veredlungsgrad (hoher Anteil Tierproduktion) Arbeitsplätze in vor- und nachgelagerten Bereichen Hohe Kooperationsbereitschaft zwischen den Landwirten Chancen Nachwachsende Rohstoffe (regenerative Energie) Vernetzung von Landwirtschaft und Tourismus Diversifizierung Wachstumsmarkt landwirtschaftliche Produkte (Bio) Schwächen Bedarf an Flurerneuerung, z.t. unzureichende Infrastruktur (Wege) z.t. schwierige Standortbedingungen Demografische Entwicklung Von mehreren Befragten Experten wurde eingeschätzt, dass die Attraktivität der Landwirtschaft auch in der Teilregion wieder zunimmt und es langsam 125 ebd. 126 Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Milcherzeugung und Milchverwendung im Land Brandenburg April 2008, Potsdam, 2008 ( Regionalförderung Prignitzland e.v.: Storchenland Prignitz GLES Gebietsbezogene Lokale Entwicklungsstrategie, Wettbewerbsbeitrag zur Auswahl von LEADER-Regionen im Land Brandenburg, Rühstädt, April 2007, S Regionalentwicklung Ostprignitz-Ruppin e.v.i.g. (Hrsg.): Gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategie für die Region Ostprignitz Ruppin, Landeswettbewerb zur Auswahl von LEADER- Regionen im Land Brandenburg, Berlin, April 2007, S. 16 B.B.S.M. mbh Dezember

95 gelingt, das negative Image des Landwirts ( Forke und Gummistiefel ), das den realen Anforderungen vollkommen entgegensteht, zu überwinden. Gründe für die erhöhte Attraktivität der Landwirtschaft seien 350 Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung in der Landwirtschaft von 1999 bis 2007 die etwa seit 2005 erstmals relativ stabilen Rahmenbedingungen der EU (GAP , mit Preisausgleichszahlungen von durchschnittlich 270 Euro/ha), so dass eine mittelfristige Planung für die Unternehmen möglich wird, steigende Anforderungen an den Beruf des Landwirts (Ein Arbeitsplatz in der Landwirtschaft kostet mit ca Euro wesentlich mehr als in der gewerblichen Wirtschaft. Die Arbeitskräfte müssen gut ausgebildet und motiviert sein. Deutschlandweit wurde im Jahr 2005 erstmalig im Berufsbild Fachkraft Agrarservice ausgebildet.) Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Produkte im Weltmaßstab und ein verändertes Bewusstsein gegenüber Bioprodukten der Wegfall der Stilllegungsverpflichtung. Alle Flächen, die die Erwirtschaftung eines Deckungsbeitrages ermöglichen, werden inzwischen genutzt. In der weiteren Region haben sich Lohnunternehmen etabliert. Hierbei handelt es sich um wenige sehr große Unternehmen, die verschiedenste Dienstleistungen anbieten, bis hin zum möglichen Komplettangebot vom Pflügen bis zur Ernte. Der Schwerpunkt liegt auf dem Einsatz von teurer Spezialtechnik. Damit kann die Landwirtschaft durchaus als eine Wachstumsbranche beschrieben werden, allerdings als eine Branche mit ausreichenden Kapazitäten und Überkapazitäten, so dass zukünftig mit keinem spürbaren Beschäftigungszuwachs zu rechnen ist. Im Autobahndreieck spielt die Landwirtschaft dennoch eine eher untergeordnete Rolle. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Landwirtschaft liegt hier bei etwa 4,9 %, und damit unter dem Anteil in den Landkreisen OPR (7,5 %) und Prignitz (6,6 %). Die Anzahl der in der Landwirtschaft der Teilregion Beschäftigten ist von 849 Beschäftigten im Jahre 1999 auf 570 in 2007 gesunken (vgl. Abb. 21) Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Heiligengrabe Abb. 21: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung in der Landwirtschaft von 1999 bis 2007 Den Landwirtschaftsbetrieben geht es insgesamt gut. Es ist eine gesunde und durchmischte Struktur (Pflanzen- Tierproduktion) vorhanden, auch mit Wiedereinrichtern. Den positiv wirkenden Preiserhöhungen für Landwirtschaftsprodukte stehen allerdings auch höhere Aufwendungen aufgrund steigender Energiepreise gegenüber. Für die Einschätzung der Situation der Landwirtschaft in der Teilregion ist die Bodenbeschaffenheit von Bedeutung. Um Wittstock/Dosse und vor allem östlich von Wittstock/Dosse liegen die Bodenpunktzahlen bei etwa 25, was bedeutet, dass es sich um sehr schlechte Böden handelt. Bei 40 Punkten kann man hier in der Region schon von guten Böden sprechen, obwohl die Bodenpunktzahl bis 100 geht. Auf solch schlechten Böden werden weder Raps noch Weizen angebaut, sondern überwiegend Gerste und Roggen sowie Futtermais. Bessere Bodenqualitäten finden sich um Meyenburg und um Pritzwalk. Weiterhin zu berücksichtigen ist die Klimasituation. Die Teilregion ist durch relativ geringe Niederschläge gekennzeichnet (unter 600 ml im Jah- B.B.S.M. mbh Dezember

96 resdurchschnitt) und belastet durch die sogenannte Vorsommertrockenheit zwischen Mai und Juni. Der Veredlungsgrad in der Teilregion ist gering. Dies liegt insbesondere am vergleichsweise geringen Anteil der Tierproduktion. Eine Schweineproduktion gibt es beispielsweise gar nicht mehr in der Teilregion. Eine gewisse Rolle spielt noch die Milchproduktion. Es gibt einige große Ökobetriebe in der Region, in der Teilregion beispielsweise einen Betrieb, der Ökomilch produziert. Dieser Betrieb verfügt etwa über ha (250 ha Grünland, 625 ha Futterbau, 700 ha Feldfrucht) und etwa 18 Arbeitskräfte. Die jährliche Milchleistung liegt bei kg/tier (über 200 Milchkühe). Auch in Meyenburg und Pritzwalk gibt es Ökobetriebe. Diese Betriebe wirtschaften aufgrund höherer Preise und der Förderung auch auf schwächeren Böden erfolgreich. Eine zunehmende Rolle spielt die Biogasgewinnung. Zahlreiche Betriebe haben in diese Technologie vor dem Hintergrund der notwendigen Modernisierung der traditionellen Güllelagerungs- und -ausbringungstechnologie investiert. Obwohl das Gülleaufkommen in der Teilregion aufgrund der geringen Tierbestände gering ist und genügend Ausbringungsflächen zur Verfügung stehen, gewinnt die Güllevergärung in Kombination mit Getreide und Anwelksilage an Bedeutung. Der Vorteil besteht auch darin, dass dadurch Grünflächen bewirtschaftet werden, was durch EU-Richtlinien für Direktbeihilfen unterstützt wird. Das Hauptziel des Betriebes von Biogasanlagen besteht nicht in der Abfallverwertung (Gülle), sondern in der Energiegewinnung. Biogasanlagen werden auch in der Teilregion betrieben und geplant. So soll ein Bioenergiepark mit 4-5 Biogasanlagen in Wernikow bei Wittstock/Dosse entstehen. Nach Auskunft der befragten Experten gehören Biogasanlagen mit einer Größenordnung von bis zu 500 kw an einen landwirtschaftlichen Betrieb und sollten in den betrieblichen Kreislauf integriert sein. Räumlich außerhalb liegende Anlagen haben das Problem der Wärmenutzung. Dorfkonzepte könnten hier Lösungsansätze bieten wie das Beispiel des Bioenergiedorfes Jühnde in Niedersachsen zeigt. 130 Groß dimensionierte Biogasanlagen in der Region wurden von den befragten Experten eher kritisch beurteilt. Ein Beispiel dafür ist die 2007 in Betrieb genommene Biogasanlage in Putlitz (Biogasreaktor m³ Bruttovolumen; 3 x 716 kw Deutz). Gründe dafür sind mögliche negative Wirkungen des massiven Einsatzes schwerer Technik und negative Auswirkungen auf die Bodenqualität infolge nicht beachteter Fruchtfolgen beim großflächigen Anbau von Monokulturen. Allerdings bremst der Preisanstieg für den pflanzlichen Input die Energiegewinnung insbesondere in solchen Biogasanlagen. Als eine zukünftige Option wäre die Variante der Einspeisung des Biogases in das Gasnetz zu prüfen. Industrierohstoffe, die z.t. in der Region verarbeitet werden, kommen nicht überwiegend aus der Teilregion. Es gibt z.b. nur noch ganz vereinzelt Stärkekartoffelbauern, obwohl sich in Kyritz die Emsland-Stärkefabrik befindet. Deren Einzugsgebiete sind Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg. Versuche mit dem Anbau gentechnisch veränderten Stärkekartoffeln sind in der Region nicht ausgeschlossen. Es bleibt allerdings fraglich, ob sich eine Stärkefabrik darauf einlassen würde, gentechnisch veränderte Stärkekartoffeln für den industriellen Einsatz in der gleichen Fabrik zu verarbeiten wie Stärkekartoffeln für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie. Möglicherweise könnte die Verarbeitung solcher Produkte in einer kleinen, bereits vorhandenen und nicht mehr genutzten Stärkefabrik beginnen. Der Einsatz von Raps aus der Region in der Biodieselfabrik Kyritz wäre vorstellbar. Allerdings verhindern die gegenwärtig hohen Preise für Raps einen solchen Einsatz. Der Roggenanbau im Jahr 2007 für die Bioethanolfabrik in Schwedt kam 2008 zum Erliegen, da die Rohstoffpreise gestiegen waren. Wenn der Aufkaufpreis für Roggen bei bis zu 8 Euro/dt liegt und die erzielbaren Preise für den Landwirt bei 16 Euro/dt liegen, hat diese Form der Energiegewinnung keine Chance. Die wichtigsten Gründe für den Preisanstieg lagen im Abbau der Interventionsbestände und in der schlechten Welternte B.B.S.M. mbh Dezember

97 Insgesamt betrachtet erhöht die Konkurrenzsituation zwischen der Produktion von Lebensmitteln und der Energiegewinnung die Variabilität der Landwirte. Sie sind nicht mehr einseitig abhängig von einer bestimmten Kundengruppe. Der Anbau gentechnisch veränderter Maispflanzen spielt in der Region eine Rolle (Resistenz gegen Maiszünsler, Bt-Mais), ohne dass es deshalb zwischen den Landwirten zu größeren Differenzen kommt. Wichtig ist, dass die Bedingungen für eine friedliche Koexistenz gegeben sind und eingehalten werden. Es soll vermieden werden, dass es bei der Aussaat, Ernte und Vermarktung zur Vermischung mit konventionellen Mais kommt. Hierbei spielt insbesondere ein 20 Meter breiter Trennstreifen mit konventionellem Mais eine wichtige Rolle. Die Saatguthersteller verpflichten die entsprechenden Saatgutkäufer zur Einhaltung der Regeln guter fachlicher Praxis. Im Gewerbegebiet Falkenhagen (Pritzwalk) investierte die BMG Brandenburgisch-Mecklenburgische Geflügelnahrung GmbH 13,5 Mio. Euro in ein modernes Geflügelfutterwerk, das im Oktober 2006 seine Produktion aufnahm. In der Teilregion werden sehr viele Windkraftanlagen betrieben, insbesondere um Wittstock/Dosse herum, die sich durchaus rechnen. Allerdings sind Landwirte keine Windmüller. Das gilt zumindest für Ostdeutschland, denn in den alten Bundesländern gibt es durchaus Landwirte, die Windkraftanlagen betreiben. Die Ursachen für diesen Unterschied sind weitgehend unklar. Möglicherweise hat man in der Region eine Einkommensoption für die Landwirtschaft nicht erkannt. Das Problem für einzelne Landwirte beim Betrieb von Windkraftanlagen besteht in den hohen Investitionskosten für die Windkraftanlagen (eine heutige große Anlage kostet über 3 Mio. Euro, die Amortisationszeit beträgt 10 Jahre). Die Unternehmensnachfolge wird von befragten Experten in der Landwirtschaft nicht als brennendes Problem gesehen. Probleme ergeben sich eher im Bereich des Gesellschafterwechsels in großen Landwirtschaftsunternehmen. In der Teilregion sind verschiedene Vorhaben geplant, die im Vorfeld zu einem regen Medienecho geführt haben: Bau und Betrieb einer Hähnchenmastanlage durch die Firma Franziska Stolle GmbH & Co. KG mit Hähnchen in Jabel bei Wittstock/Dosse, gegen die sich regionaler Widerstand formiert hat. Die Anlage wird sich jedoch außerhalb des Dorfes Jabel befinden, so dass Belästigungen im Dorf relativ unwahrscheinlich sein dürften. Benachteiligungen für Unternehmen in Wittstock/Dosse wurden artikuliert. Bau und Betrieb einer Legehennenanlage bei Berlinchen mit 2 Neubauställen auf 12 Hektar, pro Stall freilaufende Hennen; pro Jahr je 250 Bio-Eier. Hier wird der Futterlieferant den anfallenden Hühnerkot als Dünger auf seinen Flächen verwerten. Geplant war, im September 08 die ersten Hennen einzustallen. Die Standards für die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz werden als hoch eingeschätzt. B.B.S.M. mbh Dezember

98 3.2.6 Tourismus Der Tourismus stellt in der Prignitz einen etablierten Wirtschaftsfaktor dar, allerdings tragen die Besucher nur mit 2,6 % zur Gesamtzahl der Brandenburg-Besucher bei. 131 Von den drei Säulen für das touristische Marketing des Landes Brandenburg konzentriert sich die Prignitz auf den Thementourismus entsprechend der Prignitzer Schwerpunktthemen Rad, Kultur, Natur und Gesundheit im Vierländereck. 132 Ein Schwerpunkt der touristischen Entwicklung ist das UNESCO- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, das mit dem Brandenburger Teil des internationalen Elberadweges für den sanften und naturnahen Tourismus zugänglich gemacht wurde. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die kulturhistorischen Orte und Routen in der gesamten Prignitz sowie das Thema Natur erleben. Beide Landkreise setzten ab 2001 ein nachhaltiges Konzept zum Radwegeausbau mit überregionaler Bedeutung um. Ziel war die Vernetzung regionaler und überregionaler touristischer Sehenswürdigkeiten durch den Ausbau und Lückenschluss regionaler Infrastrukturen sowie die Anknüpfung an überregionale Fernradwanderwege und die Tourismusgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. 133 Alle 4 Kommunen sind Teil des Reisegebietes Prignitz, dem neben dem Landkreis Prignitz auch die Stadt Wittstock/Dosse und die Gemeinde Heiligengrabe (OPR) sowie die Stadt Havelberg (Sachsen-Anhalt) angehören. Es wird vor allem mit folgenden Freizeitangeboten beworben, von denen wie aus der nachfolgenden Aufzählung ersichtlich wird mehrere im Untersuchungsraum angesiedelt sind 134 : 131 Tourismusverband Prignitz e.v.: Marketingkonzept Reisegebiet Prignitz, Perleberg, Stand Juni 2007, S ebd., S Lindig, D.: Nachhaltigkeitsbewertung in der Förderung von Infrastrukturmaßnahmen durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Land Brandenburg, Abschlussarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Environmental Sciences im Interdisziplinären Fernstudium Umweltwissenschaften an der Fernuniversität Hagen (infernum), Glienicke, Mai Radfahren (Elberadweg, Radwegenetz, Thementouren: Tour Brandenburg, Gänsetour von Wittenberge nach Meyenburg, Bischofstour von Havelberg nach Wittstock/Dosse, Naturerlebnisroute Biosphärenreservat) Regionale Rundtouren Rad und Bahn (Regionalexpress, PEG) Wandern (Biosphärenreservat, Naturlehrpfade im Gadower Forst, Waldpark Hainholz Pritzwalk) Reiten (z.b. Landgut Sarnow in Pritzwalk, Reiterhof Berlinchen, Pension & Reiterhof Dossow, Service rund ums Pferd in Meyenburg) Kur/Gesundheit/Wellness (Kuren in Bad Wilsnack, Therme, Wellness- und Sporthotels in Ledge, Rühstädt, Perleberg, Wittstock/Dosse und Sewekow, Wellnessakademie) Wassersport/Baden (Sportboothafen, Bootsanleger, Prignitzer Badewelt, Schwimmhalle in Wittstock/Dosse, beheiztes Freibad mit Rutsche in Pritzwalk, Fahrgastschifffahrt) Flugsport/Motorsport (Flugplätze in Perleberg, Pritzwalk, Berlinchen, Kammermark, Oldtimerrallye in Perleberg, Speedwaybahn in Wittstock, Motorsportgelände in Kammermark) Unter den 11 Highlights des Reisegebiets Prignitz 135 befinden sich 4 Angebote im Untersuchungsraum: Wittstock/Dosse - Wo sich die Bischöfe wohl fühlten Freyenstein - Ein Stück Italien in der Prignitz Meyenburg - Modisches aus der Prignitz Kloster Stift zum Heiligengrabe Diese Angebote werden durch eine Vielzahl weiterer Sehenswürdigkeiten ergänzt, eine beispielhafte Auflistung ist Tabelle 52 zu entnehmen B.B.S.M. mbh Dezember

99 Tab. 52: Standort Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Wichtigste Sehenswürdigkeiten an den Standorten Sehenswürdigkeiten Gemeinde Heiligengrabe Stadt- und Brauereimuseum Renaissance-Rathaus Bismarckturm St. Nikolai Kirche Mausoleum Quandt Brauhaus Preussen Pils GmbH Stadtmauer Technisches Denkmal Kathfelder Mühle Museumsdruckerei in Streckenthin... Historischer Stadtkern (Rathaus, Gröper Tor, St. Marienkirche, Heiligegeistkirche, Letztes Giebelhaus, Adlerapotheke, Ev. Gemeindehaus, Telschowsches Haus, Amtsturm, Wiekhaus, Stadtmauer, Schwedenstein) Museum des Dreißigjährigen Krieges u. Ostprignitz Museum Museum des Todesmarsches in der Wittstocker Heide Denkmäler (Gedenkstein Randow, Kriegerdenkmale Berlinchen und Ackerfelde, Friesen-Jahn-Körner-Denkmal Wittstock) Zentraler Archäologischer Ort Stadtwüstung von Freyenstein Archäologischer Park Freyenstein Daberturm Alt Daber Freilichtbühne Freizeitzentrum... Schloss Modemuseum und Heimatmuseum im Schloss Parkanlage mit Resten der Stadtmauer Kirche Naturlehrpfad Schmolder Tannen... Kloster Stift zum Heiligengrabe mit Heiligengrabkapelle, Klosterkirche, Museum, Klosterladen Aussichtsturm Blumenthal (höchster Holzturm Deutschlands) Kräuter- und Heidelbeerhof Hohe Heide mit Kräuter- und Heidelbeerhof und einem Naturlehrpfad Rote Brücke Kneippanlage an der Roten Brücke... Die Tourismuswirtschaft, der laut IHK die Unternehmen des Gastgewerbes (Hotellerie und Gastronomie) sowie des Reisegewerbes (Reisebüros, Reisevermittler) zugerechnet werden, lässt sich im Untersuchungsraum wie folgt quantifizieren: Tab. 53: Ort Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Hotels und Pensionen nach Standorten Hotels/Gasthöfe bzw. -häuser Hotel Falkenhagen Waldhotel Forsthaus Hainholz Stadthotel Prignitzer Hof Landhotel Prignitzer Hof Hotel Pritzwalker Hof Gasthaus und Hotel Zum Torwächter Seehotel Ichlim Sewekow Hotel Röbeler Thor Hotel Stadt Wittstock Hotel Scharfenberger Krug Landgasthof Sewekow Hotel Albani Wittstock Pension Hirschhof Freyenstein Pension am Gladbecksee Güldners Finnlandsauna und Pension Pension Ramin in Wittstock/Dosse Pension Charlottenhof Reiterhof und Pension Dossow Reiterhof und Pension Berlinchen Pension Akropolis Wittstock Germania Hotel am Schlosspark Gästehaus zur Alten Kastanie Anzahl B.B.S.M. mbh Dezember

100 Gemeinde Heiligengrabe Hotel Klosterhof Hotel zum Erbhof Pension Melkerhaus Blandikow Sonntagscafé Jabel Pension Landidyll Wernikow Summe 28 Tab. 54: Sonstige Beherbergungsstätten nach Standorten 136 Ort Herbergen/ Feriendörfer Campingplätze Ferienhäuser/ -wohnungen Privatzimmer Pritzwalk Wittstock/ Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Summe Als barrierefreie Gastgeber werden davon ein Hotel, zwei Pensionen sowie jeweils eine Herberge, eine Ferienwohnung und sowie ein Campingplatz ausgewiesen: Germania Hotel, Meyenburg Pension Hirschhof Hildebrandt Naturcampingplatz Blanschen, Wittstock/Dosse OT Schweinrich Pension Güldner s Finnlandsauna & Pension, Wittstock/Dosse Schullandheim Schweinrich, Wittstock/Dosse OT Schweinrich Ferienwohnung Melkerhaus, Heiligengrabe OT Blandikow 5 Tab. 55: Gaststätten nach Standorten 137 Ort Gaststätten/Restaurants Pritzwalk 43 Wittstock/Dosse 21 Amt Meyenburg 7 Gemeinde Heiligengrabe 2 Summe 73 Es ist anzunehmen, dass nur ein kleiner Teil der Gaststätten tatsächlich touristisches Potenzial besitzt. Über den Tourismusverband werden jedoch an allen vier Standorten Einrichtungen mit kulinarischen Besonderheiten gelistet: Wirtshaus Räuber Klemens, Pritzwalk Hotel zum Torwächter, Pritzwalk Steak House, Wittstock/Dosse Gasthof Scharfenberger Krug, Wittstock/Dosse Hotel am Schlosspark, Meyenburg Hotel Klosterhof, Heiligengrabe Seehotel Ichlim, Wittstock/Dosse OT Sewekow Tab. 56: Hofläden/Regionale Produkte nach Standorten 138 Ort Hofläden/Regionale Produkte Pritzwalk 2 Wittstock/Dosse 2 Amt Meyenburg - Gemeinde Heiligengrabe 5 Summe B.B.S.M. mbh Dezember

101 Tab. 57: Reisebüros/Reiseveranstalter nach Standorten 139 Ort Reisebüros/ Anzahl Reiseveranstalter Pritzwalk Pritzwalker Verkehrsbetriebe, Fritz-Reuter-Straße 5 Reiseagentur B&A, Rostocker Straße 1 Reisebüro Globus Wallstraße 14 Kiekback, Schützenstraße 44 Reisebüro Relax, Grünstraße 47a Würtz und Eckel, Rostocker Straße 2 Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Kurschat, Poststraße 8 Prahm, Markt 17 Preis, Königstraße 15 Ferienwelt, Kyritzer Straße 28 Jarzebski Busreisen, Bergsoll 21 Reisewelt Meyenburg, Marktstraße 47 Reisebüro Techen & Lutter, Kastanienweg 3 Summe 13 Im Untersuchungsraum waren 2007 ca. 250 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gastgewerbe tätig. Nach einem kontinuierlichen Beschäftigungsrückgang von 1999 bis 2003 gab es in den Folgejahren bis 2006 wieder einen geringen Anstieg, jedoch blieben die Beschäftigungszahlen 2007 wieder unter dem Vorjahreswert und erreichten nur 85 % des Beschäftigungsvolumens von 1999 (vgl. Abb. 22) Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Gastgewerbe von 1999 bis Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Abb. 22: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Gastgewerbe von 1999 bis 2007 Die Problemsituation 2008 für die Leistungsanbieter im Tourismus des gesamten Kammerbezirks wird aus dem aktuellen Konjunkturbericht der IHK Potsdam 140 ersichtlich. 141 Die Kammer hat dazu 230 touristische Leistungsträger aus dem Kammerbezirk zu ihrer Geschäftslage und ihren Erwartungen befragt. Danach lässt sich die Problemsituation für die Firmen wie folgt charakterisieren: nur 13 % konnten gestiegene Kaufkraft ihrer Kunden verzeichnen die Mitarbeiterzahl soll weitgehend stabil bleiben trotz schlechterer Beurteilung der Geschäftslage als im Vorjahr 140 Industrie- und Handelskammer Potsdam (Hrsg.): Konjunkturbericht Tourismus Frühjahr 2008, Potsdam, Mai Eine spezifische Auswertung für die Tourismusanbieter aus der Untersuchungsregion war nach Auskunft der IHK Potsdam leider nicht möglich. B.B.S.M. mbh Dezember

102 Unternehmen haben zunehmend erkannt, dass Fachkräftebindung immer höheren Stellenwert erlangt Hohe Investitionsbereitschaft (über 60 %), Hauptmotiv: Modernisierungen In der Branche ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen (35 % wollen in der nächsten Saison die Preise erhöhen) Hoher Kostendruck auf die Betriebe, die nach der Mehrwertsteuererhöhung zunehmend auf steigende Energie- und Lebensmittelpreise zurückzuführen ist 60 % sind mit gegenwärtiger Erreichbarkeit durch ÖPNV unzufrieden, im ländlichen Raum haben es Betriebe schwer, Gäste ohne eigenen PKW für sich zu gewinnen Ein Aspekt für die schwierige Entwicklung des Tourismus im Untersuchungsraum ist nach Ansicht befragter Regionalakteure vor allem die geringe Verweildauer der Touristen. So liegt in Wittstock/Dosse die Auslastung der Hotels und Pensionen nur bei 30 Prozent, da die meisten Touristen z.b. weiter nach Rheinsberg fahren. Es bestehen aber auch erhebliche Qualitätsprobleme bei den touristischen Anbietern (z.b. findet man kaum zertifizierte Hotels, Pensionen und Privatzimmeranbieter, bieten noch nicht alle Anbieter Zugang zu modernen Medien). Diese Qualitätssiegel verbunden mit einem gästeorientierten Qualitätsservice gewinnen zunehmend an Bedeutung bei der Gästezufriedenheit und sind Grundlage eines erfolgreichen Marketings. Von Seiten der Tourismusverbände wird dem zunehmend Beachtung geschenkt und an der Überwindung diesbezüglicher Schwächen gearbeitet. So fand 2008 erstmals ein Qualitätstag statt und es werden Schulungen angeboten. In vielen Pensionen und Gasthöfen ist die Personalstruktur nicht zukunftsorientiert. Während in Wittstock/Dosse und dem Amt Meyenburg die touristische Vermarktung durch die Nähe zur Mecklenburgischen Seenplatte und dem Rheinsberger Seengebiet erleichtert wird, fällt die Profilbildung in Pritzwalk relativ schwer. Insgesamt wird das Entwicklungspotenzial des Untersuchungsraums als Tourismusregion von den Kommunen selbst eher verhalten beurteilt. Chancen werden vor allem in der Erweiterung des Tages- und Bustourismus, dem Radtourismus, dem skandinavischen Durchgangstourismus und durch interessante Angebote des Vorhandenen (Naherholung) gesehen. Nicht für jedes Dorf wird eine Spezialisierung auf den Tourismus für sinnvoll erachtet. Wittstock/Dosse sieht Chancen vor allem für die Gemeinde Sewekow, am südlichen Ausläufer der Müritz gelegen, die als Einzelstandort erfolgreich ist und aufgrund freier Parzellen noch entwicklungsfähig ist. Heiligengrabe kann vom Radtourismus und dem von Touristen gut besuchten Klosterstift profitieren. Die Hotels vor Ort sind zu 70 % ausgelastet, leben allerdings überwiegend von Geschäftskunden des Gewerbegebietes Heiligengrabe. Anziehungspunkt ist hier der Holzaussichtsturm in Blumenthal. Die Ferienhausvermietung funktioniert inzwischen besser. Als wichtig erweisen sich hierfür Umfeldangebote wie z.b. die Kneippanlage, Waldkaffees oder das Sonntagscafé in Jabel. Zwar gebe es eine Zusammenarbeit mit dem breit aufgestellten Tourismusverband Prignitz, aber es bestehe keine einheitliche Tourismusregion. Bislang erst in Ansätzen verankert ist die Überzeugung, dass Chancen für den Tourismus in der Region vor allem in einer geschickten überregionalen Einbettung liegen können. Hierfür gibt es bereits vielfältige Vorschläge, deren Umsetzung jedoch bisher an verschiedenen hausgemachten Hürden und an der Mentalität der Einzelhändler scheiterte. Zu den Vorschlägen zählen z.b. die gemeinsame Vermarktung der touristischen Highlights im Untersuchungsraum für Busreisen über thematische Schwerpunkte (aktuelle Themen z.b. Mode, historische Themen z.b. Schwedenstraße, Ausgrabungen, Kloster Stift, Brauereikunst etc.). Dies würde mittelfristig die Schaffung zusätzlicher Hotelkapazitäten erfordern, weil derzeit kaum Busreisegruppen untergebracht werden können. Notwendig wären in diesem Zusammenhang Kooperationspartnerschaften mit anderen touristischen Destinationen in der Region wie Müritz-Region, Rheinsberg oder Neuruppin. Ziel könnte sein, das Besucherpotenzial von Gartenschauen in die Region zu lenken. Auch eine Kopplung zu den Wellness-Angeboten in Bad Wilsnack wäre vorstellbar. Um den Radtourismus zu beleben, sollten bisherige Angebote wie z.b. die Bischofstour in Anlehnung an die Historie durch Kooperationen mit weiteren Kommunen (Magdeburg, Hannover, Braunschweig als Quellraum und die Müritz-Region als Zielraum) verlängert, ausgebaut und somit für größere Touristenströme attraktiv gemacht werden. B.B.S.M. mbh Dezember

103 Weitere Vorschläge für die Schaffung zusätzlicher Potenziale im Untersuchungsraum betreffen die Etablierung des Eventstandortes Airbase Wittstock/Dosse auf dem ehemaligen Flugplatz Alt Daber, der über eine Motorradrennstrecke verfügt, wobei die Umsetzung auf der Wetterabhängigkeit als schwierig angesehen wird. die Schaffung partieller Munitionsfreiheit von Gassen und Teilbereichen des Bombodrom-Geländes, die zu Wanderwegen umgestaltet werden könnten. Dies böte Touristen die Gelegenheit, Naturwuchs kennenzulernen. Inzwischen wurde der erste Wolf gesichtet. Eine Unterschutzstellung ( ha Naturschutzgebiet) würde allerdings keinen wirtschaftlichen Gewinn bedeuten. die Etablierung von Thementourismus, z.b. zu Historien und Mystik. So gibt es Beispiele für Orte, die über Themen zu Tourismusorten wurden (Das Sakrileg von Dan Brown, Bad Wilsnack: Straße des Blutes ) den Ausbau des Pilgerweges, der bislang an einer zu geringen Anbieterdichte leidet unzureichende Mittel für kontinuierliche Attraktivitätsverbesserungen. Auch für die Untersuchungsregion stellt sich folglich die Aufgabe, an der Überwindung etlicher bereits in der Landestourismuskonzeption 142 genannten Schwächen zu arbeiten, wie z.b.: eine oft noch unzureichende Wahrnehmung für die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse einzelner Zielgruppen eine zersplitterte Organisationsstruktur mit zu schwachen Akteuren und zu geringer Einsicht in die Notwendigkeit von regionalen und überregionalen Kooperationen die Gefahr des Abbaus touristisch relevanter Infrastruktur eine effektive Vernetzung von Kultur und Tourismus zu geringer nationaler Bekanntheitsgrad der Reisegebiete Marketing braucht Finanzierung und Akteure 142 Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg (Hrsg.): Fortschreibung der Landestourismuskonzeption Brandenburg Zeitraum , Potsdam, 09. Februar 2006, S. 14 ff B.B.S.M. mbh Dezember

104 3.2.7 Einzelhandel und Dienstleistungen Wie in anderen peripheren Regionen auch, gehen die Kundenströme in die größeren Einkaufszentren bzw. Städte (Berlin, Schwerin, Rostock), was zur Folge hat, dass sich die Versorgungsfunktion der Gemeinden in der Untersuchungsregion im Wesentlichen auf den Lebensmittelhandel und den sog. Ergänzungshandel beschränkt. Lebensmittelketten wie Kaufland, Real und diverse Discounter haben sich etabliert. So ist z.b. in Wittstock/Dosse in der Stadtfläche die Versorgung ausreichend, die letzte verbrauchernahe Lücke wurde mit einem Lebensmittelneubau von Norma im Osten der Stadt geschlossen. Somit sind aus allen Wohngebieten in wenigen Minuten Lebensmittelmärkte erreichbar. Es liegen weitere Anfragen und Absichten von ansässigen Märkten in der Stadt zur Erweiterung ihrer Verkaufsflächen oder für Ersatzneubauten im Food- und Non-Food-Bereich vor. Sie werden auf der Grundlage der Einzelhandelsstandortanalyse von 2000 beschieden, danach bleiben großflächige Märkte weiterhin ausgeschlossen 143. In Pritzwalk sind große Handelsketten (Discounter) überdimensioniert vorhanden. Ihr Anteil liegt über dem Landes- und Bundesdurchschnitt (0,36 m2/ Einwohner; 0,27 m2/einwohner; 0,61 m2/einwohner). In kleinräumigen Gebieten, z.b. im Ortsteil Grabow von Heiligengrabe bedarf es hingegen weiterer Angebotsideen, um hier eine örtliche Verkaufsstelle wirtschaftlich betreiben zu können. Im Fachhandel ist das Angebot extrem ausgedünnt. Es dominiert das untere Preissegment, hinzu kommen wenige Anbieter hochwertiger Marken (hugo boss, joop, ), während das mittlere Preissegment weitgehend fehlt. In Heiligengrabe gibt es keinen Einzelhandel mehr, die Bewohner nutzen die Einkaufsmöglichkeiten in Wittstock/Dosse, Pritzwalk, Berlin-Spandau, Schwerin, Waren und Rostock. 143 Märkische Allgemeine Zeitung: Discounter gibt Mietobjekt auf und baut derzeit an einer neuen Filiale in der Perleberger Straße, 20. Juni 2008 Rein quantitativ stellt sich die Verkaufsflächensituation und Zahl der großflächigen Einzelhandelsbetriebe wie folgt dar (vgl. Tab. 58 und 59): Tab. 58: Verkaufsflächen 2006 nach Zentrenrelevanz 144 Ort Verkaufsfläche insgesamt [m²] zentrenrelevante Sortimente/Nahversorgung [m²] zentrenrelevante Sortimente [m²] nicht zentrenrelevante Sortimente [m²] Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Tab. 59: Struktur großflächiger Einzelhandelsbetriebe 2006 (EHB) 145 Ort Anzahl großflächiger EHB mit Verkaufsfläche < m² mit Verkaufsfläche < m² mit Verkaufsfläche ab m² Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Im Handel waren in der Untersuchungsregion sv-pflichtig Beschäftigte tätig. Wie aus Abbildung XX ersichtlich wird, hat sich diese Anzahl seit 1999 am stärksten in Pritzwalk reduziert Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung 145 Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung 146 ebenda, eigene Darstellung B.B.S.M. mbh Dezember

105 2500 Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Handel von 1999 bis 2007 Ein großes Problem für den Einzelhandel verkörpert die geringe Kaufkraft im Untersuchungsraum. Sie äußert sich zunehmend nicht nur in geringen Einzelhandelsumsätzen, sondern auch in rückläufigen Teilnehmerzahlen an regionalen Festen, die aus entfernteren Gegenden stammen Heiligengrabe Amt Meyenburg Wittstock/Dosse Pritzwalk Abb. 23: Entwicklung der sv-pflichtigen Beschäftigung im Handel von 1999 bis 2007 Es herrscht ein riesiger Leerstand in den Innenstädten von Wittstock/Dosse und Pritzwalk, die Angaben für Pritzwalk schwanken zwischen % und der Hälfte aller Geschäfte, einzelne Zentren konnten aber wieder belebt werden. Viele Einzelhändler kämpfen weiterhin ums Überleben. Der Service wird als wenig entwickelt eingeschätzt, obwohl gerade in einem speziellen Service die einzige Überlebenschance gesehen wird. Eine wichtige Voraussetzung für die weitere Existenz ist auch, dass der Laden im Eigentum des Händlers ist und somit keine Miete bezahlt werden muss. Ein Einzelhandelsgutachten gemeinsam mit Pritzwalk, Heiligengrabe und Meyenburg ist in Arbeit, von dem Empfehlungen für die weitere Flächennutzung erwartet werden. Auf eine Übersicht zur Nutzung der Einzelhandelsflächen nach Betriebstypen (Kaufhaus, Supermarkt, Discounter, ) aus dem IHK-Handelsatlas 2002 wurde an dieser Stelle aufgrund fehlender Aktualität der Daten verzichtet. Im Ranking von rund 440 Stadt- und Landkreisen nach der Kaufkraftstärke (Bruttolohnsumme am Wohnort je Einwohner in Euro in 2005) steht der Landkreis Ostprignitz-Ruppin an 395. Stelle, der Landkreis Prignitz an 428. Stelle (vgl. Tab. 60). Auch innerhalb Brandenburgs belegen die beiden Landkreise hintere Ränge, der Landkreis Prignitz bildet sogar das Schlusslicht. Tab. 60: Kaufkraftranking nach Bruttolohnsumme am Wohnort je Einwohner in Euro (2005) 147 Kreis Bundesweiter Rang Landesweiter Rang Kreisfreie Stadt Potsdam Landkreis Potsdam-Mittelmark Landkreis Teltow-Fläming Landkreis Oberhavel Landkreis Dahme-Spreewald Landkreis Barnim Landkreis Havelland Landkreis Märkisch-Oderland Kreisfreie Stadt Cottbus Landkreis Oder-Spree-Kreis Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder) Landkreis Spree Neiße Kreisfreie Stadt Brandenburg a.d.h Landkreis Ostprignitz-Ruppin Landkreis Oberspreewald-Lausitz Landkreis Uckermark Landkreis Elbe-Elster Landkreis Prignitz Dieses Bild vermittelt auch der Kaufkraftindex im Untersuchungsraum (vgl. Tab. 61). Er gibt das Kaufkraftniveau der jeweiligen Region pro Einwohner im Vergleich zum nationalen Durchschnitt (Normwert 100) an. Wie ersichtlich, liegen die Gemeinden 20 % unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Wäh B.B.S.M. mbh Dezember

106 rend Wittstock/Dosse noch unter dem Indexwert des Landkreises liegt, liegen Meyenburg und Pritzwalk jeweils darüber. Tab. 61: Kaufkraftindex nach GfK 148 Ort/Landkreis/ Land Bevölkerung ( ) Haushalte ( ) GfK Kaufkraft 2008 je EW GfK Kaufkraft 2008 Index Pritzwalk ,0 Wittstock/Dosse ,0 Anschluss an ein Franchaisingsystem aufgrund der erforderlichen Sortimentsbreite und Preisgestaltung auf die Region, zum Teil sogar auf eine Straße, abgestimmte Sortimente Unterstützung des Einzelhandels durch die Innenstadtgestaltung Sortimentsmischung Unterstützung durch Wohnungsbaugesellschaften (z.b. Kombination aus betreutem Wohnen für Ältere, Optiker, Zeitungsladen, Bäcker, Kneipe) Meyenburg ,6 Landkreis ,0 OPR Landkreis ,7 Prignitz Deutschland Zwar lassen Angaben zur Kaufkraft nicht unmittelbar auf den Einzelhandel schließen, da sie nach Wohnsitz erhoben wird, aber durchaus am (davon abweichenden) Arbeitsort realisiert werden. Zu konstatieren ist in jedem Fall aber eine erhebliche Abweichung zum Bundesdurchschnitt. Ein weiteres Problem für den Einzelhandel stellen die (auch 2008) anhaltenden strukturellen Verschiebungen in den einzelnen Aufgabenbereichen des privaten Verbrauchs dar. Während sich die Ausgabenanteile für Wohnung, Wasser, Strom, Gas weiter erhöhen, reduzieren sich gleichzeitig die Ausgabenanteile für den Einzelhandel, befördert durch die Notwendigkeit einer verstärkten privaten Altersvorsorge und steigende Kosten in der Gesundheitsversorgung. 149 Folgende Handlungsansätze werden in der Region diskutiert, um dem Leerstand zu begegnen: 148 Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung 149 BBE RETAIL EXPERTES B.B.S.M. mbh Dezember

107 3.2.8 Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung Laut Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Neuruppin für den Berichtsmonat Juli 2008 sank der Bestand an Arbeitslosen in den für das Autobahndreieck relevanten Landkreisen im Vergleich zum Vorjahr um 2355 Personen in OPR bzw. um 1652 Personen in der Prignitz. Nachdem im zweiten Quartal 2008 ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen war, stieg die Anzahl Arbeitsloser im Juli allerdings wieder an (in der Prignitz um 95 Personen, in Ostprignitz-Ruppin um 44 Personen). Tab. 62: Bestand an Arbeitslosen und Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in den Landkreisen PR und OPR von April bis Juli Landkreis April 08 Mai 08 Juni 08 Juli 08 Bestand Quote Bestand Quote Bestand Quote Bestand Quote PR , , , ,4 OPR , , , ,2 In der Prignitz wird diese Arbeitsmarktsituation durch die günstige Entfernung zur Ostsee und zu Hamburg begünstigt, wodurch die Region von der Nachfrage in der Boomregion Hamburg profitieren könne. Zudem pendeln viele Prignitzer in Bauberufen verstärkt nach Dänemark. In OPR konnten Prozent des Personalbedarfs der Landwirtschaftsbetriebe mit Beschäftigten über die Arbeitsmarktbehörden besetzt werden. 151 Für die Geschäftsstelle Pritzwalk stellt sich die Arbeitsmarktsituation noch günstiger dar. Sie weist im Juli 2008 eine Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen von 13,8 % auf. Diese betrug noch vor einem Jahr 17,4 %. Von Arbeitslosigkeit sind hier 1936 Personen betroffen. Es sind 131 Stellenangebote registriert. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres meldeten sich 4 % mehr Personen neu oder erneut arbeitslos, gleichzeitig beendeten 20 Prozent mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Neuruppin, April bis Juli Märkische Allgemeine Zeitung: Arbeitslosenquote sank in Wittstock um 5,1% gegenüber dem Vorjahr, 02. Juli Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Neuruppin für den Berichtsmonat Juli 2008, S. 16 In der Geschäftsstelle Wittstock ist die Arbeitslosigkeit bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen mit 15,3 % zwar etwas höher als in Pritzwalk, sie fiel jedoch hier im Vergleich zum Vorjahr mit 21,1 % noch stärker. Im Juli 2008 sind hier 1766 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen und es sind 46 Stellenangebote registriert. 153 Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den vier Kommunen des Wachstumskerns, so hat sich diese in 2008 in allen Kommunen von Januar bis Juni um 15 bis 20 Prozent verringert (vgl. Abb. 24). 154 Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Heiligengrabe Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Anzahl Arbeitslose Abb. 24: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in 2008 Bestand 1/2008 Bestand 3/2008 Bestand 6/2008 Umfang und Altersstruktur der Arbeitslosigkeit für den Monat August 2008 werden aus Tabelle 63 ersichtlich. Gegenüber dem in Abbildung 8.1 darge- 153 Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit Neuruppin für den Berichtsmonat Juli 2008, S Bundesagentur für Arbeit, Datenzentrum, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitslosigkeit nach Gemeinden - Monatszahlen, eigene Darstellung B.B.S.M. mbh Dezember

108 stellten Umfang für den Monat Juni zeigt sich in Heiligengrabe und Wittstock/Dosse ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit, im Amt Meyenburg und in Wittstock/Dosse dagegen ein geringfügiger Anstieg. Der Anteil der 50jährigen und Älteren an den Arbeitslosen beträgt 28 Prozent. Tab. 63: Bestand an Arbeitslosen nach Strukturmerkmalen im August Ort Insgesamt davon unter 25 Jahre Jahre 50 Jahre u. älter Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Die Struktur der Arbeitslosigkeit nach SGB II und SGB III bildet Tabelle 64 für April 2008 ab. Wie ersichtlich, ist der Anteil Leistungsempfänger nach SGB III bedeutend geringer als nach SDB II, er liegt im Untersuchungsraum zwischen 10 % (Wittstock/Dosse) und 18 Prozent (Heiligengrabe) aller Leistungsempfänger. Während bedeutend mehr Männer Arbeitslosengeld nach SGB III erhalten als Frauen, gibt es bei den Empfängern von Arbeitslosengeld II nur in Heiligengrabe und Meyenburg einen geringen Männerüberschuss, in den beiden Städten ist der Frauenanteil jeweils höher. Tab. 64: Ort Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld nach SGB III und SGB II im April Leistungsempfänger Arbeitslosengeld nach SGB III Leistungsempfänger Arbeitslosengeld II (erwerbsfähige Hilfebedürftige) Insgesamt Männlich Weiblich Insgesamt Männlich Weiblich Pritzwalk Wittstock/D Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Eine Übersicht über den Bestand an Arbeitslosen nach Berufen (2stellig) vermittelt Tabelle 65. Diese Aufschlüsselung liegt allerdings nur für den Bestand an Arbeitslosen ohne zugelassene kommunale Träger vor und damit für einen Arbeitslosenbestand von 1839 Personen im August Aufgenommen in die Tabelle wurden nur die Berufe, für die an mindestens einem Standort mindestens 3 Nennungen vorliegen, da Zahlenwerte kleiner als drei ohnehin anonymisiert sind. Wie ersichtlich wird, sind die größten Berufsgruppen Arbeitsloser Bürofach- und -hilfskräfte mit 219 Nennungen sowie Warenkaufleute mit 218 Nennungen. Es folgen sozialpflegerische Berufe und Gesundheitsdienstberufe mit zusammen 130 Nennungen, Gartenbauer und Reinigungsberufe mit jeweils über 100 Nennungen, sozialpflegerische Berufe mit 91 Nennungen sowie Dienst- und Wachberufe mit 83 Nennungen. Für die Landwirtschaft ist ein Bestand von 77 arbeitslosen landwirtschaftlichen Arbeitskräften/Tierpflegern und 11 Tierzüchtern kennzeichnend. Leergefegt ist dagegen der Bestand an Metallberufen. So sind Berufsgruppen wie Metallverformer (spanlos), Metalloberflächenbearbeiter, Metallverbinder, Werkzeugmacher oder Metallfeinbauer überhaupt nicht besetzt. Das Potenzial umfasst lediglich 8 Metallverformer (spanend), 11 Schlosser, 3 Montierer und 15 Mechaniker. Hinzu kommen 4 arbeitslose Ingenieure und 6 Techniker. 155 Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarktstatistik, Bestand an Arbeitslosen nach Strukturmerkmalen in ausgewählten Gemeinden, (Periodizität), Berlin, August Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Leistungen nach dem SBG III, Bestand der Leistungsempfänger Arbeitslosengeld, Monatszahlen; Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II); Leistungsempfänger Arbeitslosengeld II (erwerbsfähige Hilfebedürftige), Monatszahlen B.B.S.M. mbh Dezember

109 Bei den für die Baubranche relevanten Berufsgruppen gibt es einen Bestand von insgesamt ca. 150 Arbeitslosen (Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Straßen- /Tiefbauer, Bauhilfsarbeiter, Bauausstatter, Maler), wobei Maurer/Betonbauer mit 56 Personen davon die größte Gruppe bilden. Unter allen übrigen Berufsgruppen gehören noch folgenden jeweils mehr als 40 arbeitslose Personen an: Speisenbereiter (79) Lagerverwalter, Lager- Transportarbeiter Landverkehr (55) Hilfsarbeiter ohne Tätigkeitsangabe (44) Hauswirtschaftliche Berufe (43) Tab. 65: Bestand an Arbeitslosen nach Berufen (ohne z.k.t.) im August Beruf (2stellig) Pritzwalk, Stadt Wittstock/D., Stadt Amt Meyenburg Heiligengrabe Insgesamt Tierzüchter, Fischereiberufe Landwirtsch. Arbeitskräfte, Tierpfleger 05 Gartenbauer Forst-, Jagdberufe 7 * - * 17 Drucker Holzaubereiter u. verwandte 7-5 * Berufe 22 Metallverformer (spanend) 8 * 0-26 Feinblechner, Installateure Schlosser Mechaniker Elektriker 9 * 0 * 32 Montierer und Metallberufe 3 * 0 * 35 Textilverarbeiter 9 * 0 * 39 Back-, Konditorwarenher- * Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarktstatistik, Bestand an Arbeitslosen nach Berufen (2stellig) in ausgewählten Gemeinden, (Periodizität), Berlin, August 2008 steller 40 Fleisch-, Fischverarbeiter Speisenbereiter Übrige Ernährungsberufe Maurer, Betonbauer Zimmerer, Dachdecker, Gerüstb. 46 Straßen-, Tiefbauer 3 * - * 47 Bauhilfsarbeiter 23 * 8 * 48 Bauausstatter 5 * - * 49 Raumausstatter, Polsterer * Tischler, Modellbauer 23-8 * 51 Maler, Lackierer und verwandte * Berufe 52 Warenprüfer * 53 Hilfsarbeiter ohne Tätigkeitsangabe 31 * Maschinisten, zugeh * Berufe 60 Ingenieure 4 * - * 62 Techniker 6 * - * 63 Technische Sonderfachkräfte Warenkaufleute Andere Dienstleistungskaufleute 4 * Landverkehr Nachrichtenverkehr * 6 - * 74 Lagerverwalter, Lager-, Transportarbeiter 75 Unternehmer, Wirtschaftsprüfer, * Organis. 77 Rechnungskaufl., Datenverarbeitungsfachl * 78 Bürofach-, Bürohilfskräfte Dienst-, Wachberufe Dolmetscher, Bibliothekare Künstler, verw. Berufe 3 * Übrige Gesundheitsdienstberufe Sozialpflegerische Berufe Lehrer * 90 Körperpfleger Gästebetreuer B.B.S.M. mbh Dezember

110 92 Hauswirtschaftliche Berufe Reinigungsberufe ZZ Keine Angabe * Schaut man sich die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit beispielhaft für den Monat Juni 2008 näher an (vgl. Tab. 66), so zeigt sich, dass fast die Hälfte davon (46 %) in Erwerbstätigkeit erfolgt ist, darunter knapp ein Fünftel (19 %) in Teilzeit. Von den Abgängen aus der Arbeitslosigkeit insgesamt profitierten mehr Jugendliche unter 25 Jahre als 55-Jährige und Ältere. Tab. 66: Abgänge aus der Arbeitslosigkeit nach Kommunen im Juni Gemeinde insgesamt darunter in Erwerbstätigkeit Teilzeit < 25 Jahre 55 Jahre und älter ohne betr. Ausbildung Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Summe Die Anzahl Personen in Bedarfsgemeinschaften in den beiden zugehörigen Landkreisen OPR und PR unterlag leichten Schwankungen in den Jahren 2005 bis 2008, wobei seit Juni 2007 eine leichte Abwärtstendenz erkennbar ist. Für beide Landkreise ist der betroffene Personenkreis im Juni 2008 um 1674 Personen kleiner als im Juni (vgl. Abb. 25) Anzahl Personen in Bedarfsgemeinschaften Jan 05 Jun 05 Dez 05 Jan 06 Jun 06 Dez 06 Jan 07 Jun 07 Dez 07 Jan 08 Jun 08 OPR Abb. 25: Anzahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften Die überwiegende Mehrheit dieser Hilfebedürftigen ist erwerbsfähig. Im Juni 2008 betraf dies in der Prignitz Personen (78 %) und in OPR Personen (79 %). Knapp ein Fünftel davon ist unter 25 Jahre alt (18 % in OPR, 19 % in der Prignitz). In beiden Landkreisen sind knapp ein Viertel (24 %) der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 50 Jahre und älter. 160 PR 158 Bundesagentur für Arbeit, Datenzentrum, Arbeitsmarkt in Zahlen, Arbeitslosigkeit nach Gemeinden Zahlen für dem Monat Juni 2008, eigene Darstellung 159 Bundesagentur für Arbeit, Statistik: Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II für die ARGE Prignitz und die optierende Gemeinde Ostprignitz.Ruppin, jeweils für den Berichtszeitraum Januar bis Dezember 2005 bis 2008, eigene Darstellung 160 Bundesagentur für Arbeit, Statistik: Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II für die ARGE Prignitz und die optierende Gemeinde Ostprignitz.Ruppin, Juni 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

111 3.2.9 Struktur und Ausrichtung der Wirtschaftsförderung Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gibt es keine eigene Wirtschaftsfördergesellschaft. Einzelne Aufgaben der regionalen Wirtschaftsförderung hat der Landkreis seit 2006 an die TGZ OPR GmbH (Geschäftsführer Herr Paul) übertragen. Beispiele: Organisation und Durchführung von Konferenzen (z.b. Wirtschaftskonferenzen 2005 und 2007 u.a. zum Thema Logistik) und Organisation der regionalen Messe PRIMA Moderation des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft Aufgaben des Regionalmarketings und Überarbeitung der Internetpräsentationen des Landkreises als Wirtschaftsstandort Initiativen zur stärkeren Vermarktung regionaler Produkte Unterstützung von Unternehmen bezüglich Kooperationsnetzwerke Initiativen zum Ausbau des Breitbandinternetangebotes im Landkreis unter Nutzung verschiedener Technologien Firmen- und Gewerbegebietskataster für den Landkreis auf Basis KWIS (Kommunale Wirtschaft Information System) Im Jahre 2008 wurde im Landkreis eine Initiative zur Koordinierung der Wirtschaftsförderung für Städte, Gemeinden und Ämter für den Zeitraum 2009 bis 2013 im Rahmen eines Kooperationsvertrages entwickelt und auf den Weg gebracht. Grundlage ist eine abgestimmte Aufgabenteilung zwischen den Gemeinden und Ämtern sowie der TGZ OPR GmbH als Koordinator. Der Landkreis stellt für diese Aufgaben zusätzliche Mittel bereit, die durch die Kommunen ergänzt werden. Für die Stadt Wittstock/Dosse liegt die Wahrnehmung von Aufgaben der Wirtschaftsförderung in der Verantwortung des Amtes für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften (Herr Herm). In der Gemeinde Heiligengrabe werden Aufgaben der Wirtschaftsförderung durch das Gewerbeamt (Gewerbeamt/Wirtschaftsförderung, Frau Düsterhöft) wahrgenommen. Im Landkreis Prignitz agiert die Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz mbh (Geschäftsführer Herr Büttner) mit Sitz in Wittenberge und Perleberg als "non-profit" arbeitendes Dienstleistungsunternehmen mit dem Ziel, die Wirtschaftskraft der Region zu stärken und bestehende Arbeitsplätze zu erhalten sowie neue zu schaffen und nimmt folgende Aufgaben wahr (Herr Büttner): Beratung von Unternehmen zu Fördermittel- und Finanzierungsfragen Koordination und Betreuung von Investitionsvorhaben Förderung von betrieblichen und überbetrieblichen Kooperationsbeziehungen zwischen Unternehmen Vorbereitung von Messen in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Beratung und Ansiedlung von Existenzgründern und anderen Investoren Vermittlung zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung zur Beschleunigung und Vereinfachung von Genehmigungs- und Bewilligungsphasen Investorenakquisition Die Stadt Pritzwalk verfügt nicht über eine eigenständige Verwaltungsstruktur zur Wirtschaftsförderung. Aufgaben des Gewerbeamtes werden im Fachbereich 5 (Öffentliche Ordnung und Bürgerservice) wahrgenommen. Darüber hinaus ist der Leiter des Sachbereichs Wirtschaftliche Beteiligung bei der Stadtverwaltung (Herr Greve) für die Kooperation mit den Nachbarkommunen Wittstock/Dosse, Heiligengrabe und Meyenburg sowie die Einbindung der Stadt in den Wachstumskern Autobahndreieck zuständig. Im Amt Meyenburg ist der Aufgabenbereich Gewerbeangelegenheiten, Verkehrsangelegenheiten, Fundmunition, Fundsachen (Frau Rebentisch) dem Ordnungsamt zugeordnet. Eine wichtige Schnittstelle zwischen beiden Landkreisen und dem Land ist das ServiceCenter der ZAB (Zukunftsagentur Brandenburg GmbH) in Neu- B.B.S.M. mbh Dezember

112 ruppin mit Zuständigkeit für die Landkreise Ostprignitz-Ruppin, Pritzwalk und Havelland (Frau Fahrland) mit folgenden Schwerpunktsetzungen 161 : Investorenakquisition Beratung in allen Ansiedelungsfragen Unterstützung bei innovativen, technologieorientierten und komplexen Existenzgründungen Innovations- und Technologieförderung Mittelstandsbegleitung, speziell Unternehmensnachfolge Know-how zum e-business Technologietransfer Wissenschaft Wirtschaft Fördermittelberatung und Beratung zu Förderanträgen Beteiligung an regionalen, nationalen und internationalen Messen Energieberatung und management Unterstützung beim International Business Patentverwertung und beratung Für die Wirtschaftsförderung im Untersuchungsraum steht die Bestandspflege im Vordergrund. Daneben steht die Aufgabe, sich für attraktive Rahmenbedingungen stark zu machen, um Neuansiedlungen zu initiieren und zu befördern. In Heiligengrabe konzentriert sich die Wirtschaftsförderung auf das Gewerbegebiet. Fehlen geeignete Flächen für Neuansiedlungen, gibt es Absprachen mit Partnerkommunen, so dass die Gesamtregion davon profitieren kann. Diese Art der Zusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren verbessert, ist aber noch ausbaufähig. Neben ersten Abstimmungen zwischen Falkenhagen, Wittstock/Dosse und Heiligengrabe sind auch zwischen Pritzwalk und Wittstock/Dosse Kommunikationsbeziehungen vorhanden. Eine gemeinsame Ansiedelungsstrategie gibt es jedoch nicht, sie wird aber für notwendig erachtet. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Wittstock/Dosse sieht die Vertiefung der Beziehungen zwischen den Unternehmen der Region als eine ihrer Hauptaufgaben an. Wertschöpfungszusammenhänge zwischen Unternehmen an den verschiedenen Standorten seien nur ansatzweise entwickelt, z.b. bezüglich gemeinsamer Instandhaltung oder der Kapazitätsauslastung in der Schweißtechnik und es falle den Unternehmen schwer, sie ohne externe Unterstützung zu realisieren. Insbesondere der Zugang zu den Geschäftsführungen der großen Unternehmen sei schwierig. Auch der Aufbau von Beziehungen von Handwerkern und Dienstleistern zu größeren Mittelständlern steht noch am Anfang. Die Wirtschaftskompetenz der Verwaltungen wird positiv bewertet und von den Unternehmen in Anspruch genommen. Jedoch seien zu wenige Mitarbeiter mit zu vielen Aufgaben befasst. In Wittstock/Dosse sind z.b. 2 Personen für mehrere Gewerbegebiete unterschiedlicher Auslastung (Stadtberg 85 %, Scharfenberg 30 %) zuständig. Eine positive Rolle für wirtschaftsbezogene Abstimmungen der Kommunen spielt die Lenkungsgruppe der ARGE. Durch die Aktivitäten der ARGE kommen auch Unternehmen unterschiedlichster Art der Region erstmals miteinander in Kontakt. Allerdings wird auch die Zusammenarbeit innerhalb der ARGE als verbesserungswürdig eingeschätzt. Hier passiere noch zu vieles eher zufällig. Potenziale werden z.b. unterhalb der Ebene der Geschäftsführungen in den Bereichen Ersatzteiltausch und Einkauf (Einkaufsverbünde für Kraftstoffe, Strom) gesehen. Auch die Personalchefs müssten zusammen gebracht werden. Über die Rolle der ARGE wie auch der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel und der Wirtschaftsförderung bei der weiteren Profilierung des Wachstumskerns bzw. bei der Entwicklung des Mittelzentrums in Funktionsteilung gibt es bislang kein einheitliches Meinungsbild. 161 Fontanestadt Neuruppin (Hrsg.): Neuruppin-Strategie 2020 Regionales Entwicklungskonzept für den Regionalen Wachstumskern (RWK) Neuruppin, Neuruppin, 15. September 2006, S. 23/24 B.B.S.M. mbh Dezember

113 Bewertung der Standortqualität durch Unternehmen Wie die regionale Wirtschaft die Standortfaktoren bewertet, zeigen die Ergebnisse einer im März 2007 durchgeführten Unternehmensbefragung im Landkreis Prignitz, ergänzt um Firmen an den Standorten Wittstock/Dosse sowie Heiligengrabe. 162 An dieser Befragung beteiligten sich insgesamt 316 Unternehmen, die ein breites Branchenspektrum abdecken. Die Rücklaufquote betrug 20,3 Prozent. Aus der Untersuchungsregion waren insgesamt 71 Firmen beteiligt, davon 35 Unternehmen aus Pritzwalk, 10 Unternehmen aus dem Amt Meyenburg, 16 Unternehmen aus Wittstock/Dosse und 10 Unternehmen aus Heiligengrabe. Firmen aus dem Untersuchungsraum sind folglich zu gut einem Fünftel (22 %) am gesamten Befragungsrücklauf beteiligt. Die Standortzufriedenheit kann insgesamt als befriedigend angesehen werden 163 (die Mittelwerte schwanken je nach Standortfaktor zwischen 2,07 und 3,84) und es ergibt sich folgende Rangfolge der Bewertungen: Angebot an Gewerbeflächen (2,07) Wohnungsangebot (2,22) Angebot an allgemeinbildenden Schulen (2,53) Nähe zu Hauptkunden (2,64) Angebot an unternehmensbezogenen Dienstleistungen (2,74) Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften (2,77) 162 Die Befragung wurde von der GEFAK Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung mbh (Marburg) im Auftrag der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Prignitz mbh durchgeführt und erfolgte auf der Basis des Kommunalen Wirtschafts-Informations-Systems KWIS. 163 GEFAK: Auswertungsbericht zur Unternehmensbefragung im Landkreis Prignitz und in den Städten Wittstock und Heiligengrabe im März 2007, Marburg (ohne Datum), S. 7 ff Service von Behörden (2,78) Die mit deutlichem Abstand am schlechtesten beurteilten Standortfaktoren sind Angebote an Hochschulen (3,84) Verfügbarkeit von FuE-Einrichtungen (3,77) Verfügbarkeit an Technologieberatungsstellen (3,22) Allerdings wurden die forschungs- und technologieorientierten Standortfaktoren nur von 2 Unternehmen insgesamt zu den wichtigsten Standortfaktoren gerechnet. Die drei wichtigsten Standortfaktoren aus Sicht aller befragten Firmen sind die Nähe zum Hauptkunden, die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und die überregionale Verkehrsanbindung (3,03). Hier stimmt insbesondere der mit 3,39 stark unterdurchschnittlich abschneidende Faktor Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften bedenklich. Insgesamt 105 Betriebe haben diesen Standortfaktor mit schlecht bzw. sehr schlecht eingeschätzt. 36 Firmen bewerteten zudem die Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften und 48 Firmen die Aus- und Weiterbildungsangebote mit schlecht bzw. sehr schlecht. Vergleicht man nunmehr die Bewertung der Firmen an den Standorten Pritzwalk, Wittstock/Dosse, im Amt Heiligengrabe und in Meyenburg mit dem Bewertungsergebnis des Gesamtrücklaufs, so zeigen sich viele Übereinstimmungen, jedoch bezogen auf einzelne Standortfaktoren auch deutliche Abweichungen (vgl. Abb ): 164 Eigene Darstellung nach Teilauswertung durch Wirtschaftsförderungsgesellschaft Prignitz mbh für das Autobahndreieck B.B.S.M. mbh Dezember

114 Deutlich schlechter bewerten die Firmen im Autobahndreieck - die Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften und - das Kultur- und Freizeitangebot. Deutlich besser dagegen bewerten sie im Autobahndreieck - die Verkehrsanbindung (regional und überregional) sowie - die Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren. Auch zwischen den vier Standorten lassen sich Unterschiede in der Bewertung durch die Firmen ausmachen (vgl. Abb ). So wird die Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften in Meyenburg deutlich schlechter bewertet als an den anderen drei Standorten, ebenso die Verkehrsanbindung und das Angebot an Gewerbeflächen. Deutlich besser als an den anderen drei Standorten wird hier dagegen die Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren bewertet. 165 Eigene Darstellung nach Teilauswertung durch Wirtschaftsförderungsgesellschaft Prignitz mbh für das Autobahndreieck B.B.S.M. mbh Dezember

115 Standortbewertung der Firmen im Autobahndreieck Wittstock/Dosse im Vergleich zum Gesamtrücklauf 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 Autobahndreieck (71 Unternehmen) Gesamtrücklauf (316 Unternehmen) Bewertung (1= sehr gut...5= sehr schlecht) Angebot an allgemeinbildenden Schulen Angebot an Berufsschulen Angebot Hochschulen Aus- u. Weiterbildungsangebote Verfügbarkeit an Forschungs- u. Entwicklungseinrichtungen Verfügbarkeit an Technologieberatungsstellen Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften Kultur und Freizeitangebot Wohnungsangebot Überregionale Verkehrsanbindung örtliche Verkehrsanbindung Angebot Gewerbeflächen Nähe zu Hauptkunden Nähe zu Hauptlieferanten Service der Behörden Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren Angebot an Unternehmensbez. Dienstleistern Informations- u. Kommunikationsstruktur Standortfaktoren Abb. 26: Standortbewertung der Firmen im Autobahndreieck Wittstock/Dosse im Vergleich zum Gesamtrücklauf B.B.S.M. mbh Dezember

116 Bewertung von Standortfaktoren im Autobahndreieck Wittstock/Dosse nach Standorten 4,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 Pritzwalk Meyenburg Heiligengrabe Wittstock Bewertung (1=sehr gut...5= sehr schlecht) 1 Angebot an allgemeinbildenden Schulen Angebot an Berufsschulen Angebot an Hochschulen Aus- u. Weiterbildungsangebote Verfügbarkeit an Forschungs- u. Entwicklungseinrichtungen Verfügbarkeit an Technologieberatungsstellen Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften Kultur und Freizeitangebot Wohnungsangebot Überregionale Verkehrsanbindung örtliche Verkehrsanbindung Angebot an Gewerbeflächen Nähe zu Hauptkunden Nähe zu Hauptlieferanten Service der Behörden Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren Angebot an Unternehmensbez. Dienstleistern Informations- u. Kommunikationsstruktur Standortfaktoren Abb. 27: Bewertung von Standortfaktoren im Autobahndreieck Wittstock/Dosse nach Standorten B.B.S.M. mbh Dezember

117 Während die 10 Firmen aus Heiligengrabe 16 mal das Urteil sehr gut vergaben, taten dies die 10 Firmen aus Meyenburg nur drei mal, das Urteil gut wurde in Heiligengrabe doppelt so häufig abgegeben wie in Meyenburg (50 mal gegen 25 mal), das Urteil sehr schlecht nur halb so häufig (4 mal gegen 8 mal). Heiligengrabe weist in der Bewertung folgender sieben Standortfaktoren bessere Bewertungen als alle anderen Orte auf: Verfügbarkeit von sonstigen Arbeitskräften Wohnungsangebot Überregionale Verkehrsanbindung Angebot an Gewerbeflächen Nähe zu Hauptlieferanten Service der Behörden Angebot an unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Auch in der Bewertung einzelner Standortfaktoren durch die Firmen der Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse zeigen sich größere Unterschiede. Wittstock/Dosse schneidet besser ab bei der Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren und dem Angebot von Hochschulen, Pritzwalk dagegen bei der Informations- und Kommunikationsinfrastruktur, der überregionalen Verkehrsanbindung und der Verfügbarkeit an Technologieberatungsstellen. B.B.S.M. mbh Dezember

118 Schnittstellen zu anderen Untersuchungsbereichen Schnittstellen zu anderen Untersuchungsbereichen liegen erstens im Bereich der Gesundheitswirtschaft, der aufgrund der Fokussierung auf Branchenkompetenzfelder in der vorliegenden Analyse nicht untersucht wurde, aber durchaus als Wachstumsbereich angesehen wird. Einen zweite Schnittfläche mit Blick auf die angezielte Profilierung als Logistikstandort betrifft den Verkehrsbereich. Als übergreifendes Thema tangiert drittens die Schnittfläche Fachkräftesicherung aller behandelten Branchen. Zu den Schnittflächen Verkehr und Fachkräftesicherung werden im Folgenden vertiefende Ausführungen getroffen. Verkehr Die Teilregion ist bestrebt, sich zu einem Logistikschwerpunkt zu entwickeln und hat sich unter dem Label HUB 53/12 o die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin organisiert. 166 Hieraus ergeben sich zahlreiche Schnittstellen zum Untersuchungsfeld Verkehr. Eine ausführliche Darstellung der Ausgangssituation und von Handlungsbedarfen findet sich im Sachstand und Entwicklungskonzept vom August Straße Die Region ist autobahnseitig mit der A 24 Berlin Hamburg mit den drei Anschlussstellen Pritzwalk (B 189), Meyenburg (B 103) und Putlitz und mit der A 19 Rostock Wittstock/Dosse mit der Anschlussstelle Wittstock/Dosse hervorragend angebunden. Als Zubringer zu den TEN und PEN haben folgende Verkehrswege besondere Bedeutung für die Region: Wittenberge, den Hafen Wittenberge und die zukünftige A 14 Eine besondere Bedeutung kommt der B 189 als Lebensader der Prignitz zu, die so ausgebaut werden sollte, dass sie auch an Engstellen für LKW gegenläufig nutzbar ist. Schienengüterverkehrsinfrastruktur Im Portal des Infrastrukturministeriums des Landes Brandenburg "Gleisanschluss Brandenburg" sind in der Region folgende Güterverkehrsstrecken ausgewiesen: 168 GV-Hauptstrecke - Berlin Wittenberge Hamburg - Wittenberge Magdeburg GV-Nebenstrecke - Kremmen Neuruppin Wittstock/Dosse Wittenberge - Neustadt (Dosse) Neuruppin Herzberg (Mark) Löwenberg - Pritzwalk Meyenburg - Pritzwalk Putlitz - Pritzwalk Kyritz Der mit dieser Infrastrukturausstattung im Bereich Straße und Schiene verbundene Zugang zu den trans- und paneuropäischen Netzen ist als Standortvorteil zu werten (vgl. Abb. 28). B 103 für die Anbindung von Pritzwalk und Meyenburg an die A 24, B 189 für die Anbindung von Pritzwalk und Wittstock/Dosse an die A 19/ A 24, B 189 für Anbindung von Pritzwalk und Wittstock/Dosse an den Fernbahnhof Planungsbüro Richter-Richard: HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin, Sachstand und Entwicklungskonzept, Berlin, 11. August B.B.S.M. mbh Dezember

119 Integrierte Konzeption Pritzwalk Wittstock/Dosse Abb. 28: Zugang zu trans- und paneuropäischen Netzen B.B.S.M. mbh Dezember

120 Als zukünftig wichtig werden hervorgehoben die Güterverkehrsverbindung zwischen Pritzwalk und Kyritz als Anbindung von Pritzwalk an die Güterverkehrsinfrastruktur im Raum Berlin (GVZ West, Güterbahnhöfe Brieselang und Seddin) und die Verbindung Pritzwalk - Meyenburg - Güstrow als Anschluss an die Seehäfen Rostock und Wismar sowie an den Fährhafen Sassnitz- Mukran. 169 Eine weitere Strecke in Richtung Mecklenburg-Vorpommern, insbesondere zu den dortigen Häfen, die für den HUB 53/12 von Bedeutung ist, ist die inzwischen von der PEG übernommene Strecke Pritzwalk - Meyenburg - Karow - Priemerburg (- Hafen Rostock). 170 Die Verbindung der Schieneninfrastruktur mit den Industrie- und Gewerbegebieten der Region zeigt die folgende Abbildung 29. Es wird deutlich, dass zahlreiche Gewerbegebiete über einen Gleisanschluss verfügen und sowohl an Zulaufstrecken als auch am sogenannten Rückgrat des HUB liegen. Einer der sehr großen Verkehrserzeuger im Land Brandenburg (Kronotex) liegt mit eigenem Gleisanschluss am Süd-Nord-Zulauf. Im Gewerbepark Prignitz hat die EOP Biodiesel 2008 ihren Gleisanschluss für die direkte Befüllung von Kesselwagen fertig gestellt und in Betrieb genommen. Die folgende Tabelle 67 zeigt zulaufende und ablaufende LKW-Verkehre ausgewählter Unternehmen der Region, die beachtliche Größenordnungen erreichen. Im Sachstandsbericht werden zum Erhalt der Zubringerfunktionen innerhalb des hub folgende Maßnahmen hervorgehoben: Erhalt der Schienenverbindung nach Kyritz zum Erhalt des Güterverkehrsknotens Pritzwalk und zur Entlastung der Hochgeschwindigkeitsstrecke Hamburg Berlin und Rostock Berlin von langsamem Güterverkehr, Erhalt der Schienenverbindung nach Meyenburg mit Sicherung der Schienenverbindung nach Güstrow, Ausbau der B 189 als Anschluss an den Hafen Wittenberge. Tab. 67: Lkw-Fahrten in ausgewählten Betrieben 171 Firma zulaufende Lkw [Lkw/Tag] ablaufende Lkw [Lkw/Tag] insgesamt [Lkw/Tag] insgesamt [Lkw/Jahr] Concert GmbH Funierwerk Prignitz 1,5 1, GmbH & Co KG Möbelwerk Meyenburg EOP Biodiesel AG TUL Falkenhagen Gesamt Es wird eingeschätzt, dass Pritzwalk mit der umliegenden Region über eine außergewöhnlich gute intermodale Erreichbarkeit verfügt: Direkte Straßenzugänge zu den Trans- und Paneuropäischen Verkehrsnetzen Schiene (Güterverkehr): Zubringer zu den Bahnhöfen im Hochgeschwindigkeitsnetz in Wittenberge und im Güterverkehrszentrum Berlin West, Wasser: Zugang über Straße und Schiene zum Hafen Wittenberge, Seehäfen: Zugang über Straße zu den Häfen Rostock und Sassnitz, über Straße und Schiene nach Wismar und Hamburg, Flughafen: Sowohl der Flughafen Berlin-Brandenburg International als auch Hamburg sind in etwa gleicher Reisezeit erreichbar. Die weitere Entwicklung am Flughafen Parchim (vor allem als Frachtflughafen) muss abgewartet werden Planungsbüro Richter-Richard: HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin, Sachstand und Entwicklungskonzept, Berlin, 11. August ebenda 171 Planungsinformationssystem (PLIS) des Landesamtes für Bauen und Verkehr, Abt. 1, Dez. Raumbeobachtung 172 Planungsbüro Richter-Richard: HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin, Sachstand und Entwicklungskonzept, Berlin, 11. August 2008, S. 28 B.B.S.M. mbh Dezember

121 Um die vorhandenen Strecken für den Güterverkehr vollständig wiederherzustellen wurden u.a. folgende Handlungsbedarfe festgestellt: Umnutzung des Geländes der Zuckerfabrik in Güstrow-Priemerburg zum Hinterland-Logistik-Standort des Hafens Rostock, Sicherung des Gleisanschlusses und der Gütergleise im Bahnhof Primerburg und Instandsetzung der Gleisanlagen Priemerburg - Meyenburg, Sanierung der Kanalbrücke Jabel zur Beseitigung der bestehenden Langsamfahrstelle Bahnhof Brügge (Prignitz), Umbau Bahnübergang L 155, Sanierung der Kemnitzbrücke (Pritzwalk - Meyenburg) zur Beseitigung der bestehenden Langsamfahrstelle mit 30 km/h, Sanierung eines Gleisabschnitts mit alkaligeschädigten Schwellen (Pritzwalk - Meyenburg) zur Beseitigung der bestehenden Langsamfahrstelle mit 40 km/h, Umbau Bahnhof Pritzwalk, Einbau einer (EStW-gesteuerten) Weiche im Bahnhof Wittstock (Dosse) zur Wiederanbindung der Strecke von Mirow, Erhalt bzw. Trassensicherung, Entscheidung über Kauf und punktuelle Instandsetzung der Strecke Herzberg Neuruppin Neustadt (Dosse), Wiederinbetriebnahme der Güterverkehrsstelle Werder, Städtebahnhof von Neustadt (Dosse): Abwendung der geplanten Stilllegung Strecke Neustadt (Dosse) - Neuruppin West: Abwendung der geplanten Stilllegung, auf jeden Fall aber Trassensicherung, punktuelle Maßnahmen zur Trassensicherung, Strecke Neuruppin Rheinsberger Tor Herzberg (Mark): Abwendung der geplanten Stilllegung. 173 Abb. 29: Verbindung Schieneninfrastruktur m. Industrie- u. Gewerbegebieten 173 Planungsbüro Richter-Richard: HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin, Sachstand und Entwicklungskonzept, Berlin, 11. August 2008,, S. 47 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

122 Fachkräftesicherung, Aus- und Weiterbildung Die Fachkräfteproblematik ist auch für die Teilregion von großer Bedeutung und Gegenstand zahlreicher Aktivitäten der ARGE. Im Folgenden werden einige Themen aus dem Bildungsbereich aufgegriffen, die mit der Fachkräftesicherung im Zusammenhang stehen. Zunächst ist festzuhalten, dass die Region vom Fachkräftemangel betroffen ist. Viele junge Leute sind in den letzten Jahren abgewandert, wobei die Talsohle durchschritten ist. Das Lohnniveau in der Region ist nach wie vor viel zu niedrig, das Ausbildungsverhalten der Unternehmen war bis 2006 negativ und erst seit diesem Zeitpunkt bilden die Unternehmen wieder verstärkt aus. Allerdings wird das schlechte Niveau der Schulabgänger beklagt. Neben Überlegungen zu möglichen Rückholaktionen, die von der ARGE organisiert werden könnten, aber nicht durchweg als sinnvoller Weg zur Fachkräftesicherung gesehen werden, da der Faktor Lohnniveau die Problematik dominiere, richten sich Bestrebungen in der Region auf eine Stärkung der schulischen Bildung und der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Eine RWK übergreifende Maßnahme im Landkreis Prignitz ist das Projekt Berufs- und Karriereplanung, mit dem Ziel, jungen Menschen den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu erleichtern. Als am schwierigsten wird die Problematik der Verfügbarkeit von Facharbeitern /Hochschul-absolventen gewertet. Kurzfristig wirksam wäre, über Eltern von noch Studierenden aus der Region Einfluss darauf zu nehmen, wohin sich die Studierenden nach dem Diplom orientieren. Ein wichtiger mittelfristiger Maßnahmebereich ist die Erhöhung der Studierquote. Für das Studium sollten nach Auffassung befragter Experten monetäre Anreize geschaffen werden. Man könnte beispielsweise ein Abitur mit Berufsausbildung einführen etwa in den Bereichen Werkzeugmechaniker oder Industriekaufmann, was für die Schüler zu einem begrenzten Einkommen führen würde, wenn sich die beteiligenden Unternehmen mit einem Ausbildungsgeld engagieren. Die Umsetzung einer solchen Maßnahme könnte von einer privaten Berufsschule organisiert werden. Dies sollte dann auch ein Anreiz für Schüler aus anderen Landkreisen werden, die so an die Region gebunden werden könnten. Notwendig ist nach Auffassung befragter Experten auch die Anrechnung von bestimmten Abschlüssen für ein späteres Studium (z.b. könnte Buchführung in der Berufsausbildung Kredits für ein BWL-Studium erbringen). BWL wird als studienvorbereitende Maßnahme für ein Fernstudium an der FH Brandenburg angeboten. Im ersten Jahr resultierten hieraus 17 Fernstudenten, in 2008 waren es 20 Fernstudenten. Für die zwei in der Teilregion vorhandenen Gymnasien in Pritzwalk und Wittstock/Dosse wird eine Spezialisierung gefordert. Es wurde auch angeregt zu prüfen, ob die Schaffung von Internatsplätzen angesichts steigender Fahrkosten sinnvoll ist. Zu beachten ist dabei die unterschiedliche Trägerschaft der Schulen (Stadt, Landkreis). Eine interessante Maßnahme stellt der Aufbau eines sogenannten Nachwuchspools dar. In einem Wettbewerb werden besonders leistungsfähige Abiturienten ausgewählt, die ein Thema als Projekt bearbeiten und verteidigen können. Im Ergebnis werden die besten 10 Abiturienten in den Pool aufgenommen, gecoacht und an Unternehmen herangeführt, in denen sie ein exklusives zweijähriges Praktikum absolvieren. Später können die Unternehmen die Studenten mit einem Stipendium begleiten und nach erfolgreichem Studien mit einer gewissen Bindefrist einstellen. Einbezogen sind die Gymnasien in Pritzwalk, Wittenberge und Perleberg, auch das Gymnasium in Wittstock/Dosse soll zukünftig an dieser Maßnahme beteiligt werden. Bisher haben etwa 20 Unternehmen der Region Interesse an der Maßnahme gezeigt. Eine ähnliche Initiative gibt es für die Oberschulen. Dort betrifft dies Schüler der 7. und 8. Klasse, die dann in der 9. und 10. Klasse ein Praktikum im Unternehmen absolvieren können. Eine weitere, sehr spezielle Maßnahme sind innovative Bildungsangebote für nicht studierwillige sehr gute Abiturienten mit Interessen in den Bereichen Elektronik und Metall. So unterstützt die Familie Quandt, deren Wurzeln am jetzigen Standort der Bildungsgesellschaft Pritzwalk liegen, ein Programm BWL-Unternehmensführung für solche Abiturienten. In der Teilregion gibt es vergleichsweise wenige Ausbildungseinrichtungen. Das Oberstufenzentrum Prignitz, das in Pritzwalk eine Außenstelle (Tuchfabrik) mit den Ausbildungsrichtungen Agrarwirtschaft, Wirtschaft und Verwal- B.B.S.M. mbh Dezember

123 tung unterhält, spielt eine wichtige Rolle im Landkreis Prignitz, ist aber zu eng ausgerichtet. Da in der dualen Ausbildung der Theorieanteil häufig an entfernten Standorten gelehrt wird und Unternehmen dies angeregt haben, wurde beschlossen, durch die Bildungsgesellschaft Pritzwalk eine private Berufsschule in der Region aufzubauen. Derzeit gibt es zwei Klassen (Werkzeugmechaniker, Konstruktionsmechaniker). Die Ausbildung ist sportteamorientiert (Fußball, Basketball ). Die Bildungsgesellschaft Pritzwalk spielt im Autobahndreieck Wittstock/Dosse eine wichtige Rolle und stellt eine Schnittstelle zur Wirtschaft dar, indem sie sich stark an den Berufsbedarfen der Unternehmen auch der Teilregion orientiert. Ausdruck dieser Schnittstellenfunktion ist, dass der Standort der Bildungsgesellschaft von der Wirtschaftsförderung des Landkreises, der FH Präsenzstelle und vom Netzwerkmanager der ARGE genutzt wird. Was die Bildungsträgerlandschaft im Landkreis Prignitz insgesamt betrifft, so hat sich diese konsolidiert. Es gibt gefestigte Träger die miteinander kommunizieren wie z.b. das BBZ Wittenberge, das COD Perleberg und das ÜAZ Handwerk in Perleberg für Bauberufe. Hinzu kommen in der Region Niederlassungen der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) und der FAA Bildungsgesellschaft mbh. Im Bereich der Metallverarbeitung funktioniert die Verbundausbildung in der Region beispielsweise sehr gut. Im Jahr werden etwa 80 Azubis von der Bildungsgesellschaft betreut, beteiligt sind etwa 40 Unternehmen. Auch für Industriekaufleute gibt es eine derartige Verbundausbildung (10-15 Azubis pro Jahr). Die Bildungsgesellschaft Pritzwalk ist mit der Ausbildung beispielsweise in Berufen wie Tischler und Koch auch im Benachteiligtenbereich aktiv. Ebenso in der Berufsvorbereitung, wobei sich hier die Aktivitäten an den Ausschreibungen der BA orientieren. Insgesamt hat die Bildungsgesellschaft 450 Azubis pro Jahr. Im Erwachsenenbereich stehen Anpassungsqualifizierungen im Mittelpunkt, so etwa als Maschinen- und Anlagenfahrer, ausgehend von bereits vorhanden technischen Berufsabschlüssen. Einsatzmöglichkeiten für derart qualifizierte Personen bestehen in mehreren Unternehmen der Region (Concert, Kronotex, Holzindustrie, LMI). Hier erfolgt enge Zusammenarbeit mit der ARGE Autobahndreieck Wittstock was die Auswahl der Träger und Unternehmen betrifft. Allerdings verfügt die BA nur über eine geringe Anzahl solcher Personen, da deren Vermittlungschancen auch so bereits sehr groß sind. Auch in der ARGE ist zu wenig Potenzial vorhanden. Die Klientel kommt daher auch aus der weiteren Region. Selbst Mecklenburg-Vorpommern kann als Zielregion für die Akquisition angedacht werden. Bekannt ist, dass bereits heute viele Beschäftigte aus MVP nach Falkenhagen pendeln. Angedacht ist auch der Aufbau einer Vorstufe zur Umschulung im technischen Bereich für Personen mit starken und multiplen Vermittlungshemmnissen. Aufgrund der verbesserten technischen Ausstattung der Bildungsgesellschaft hat ist sie in der Lage auf einem Niveau unterschwellig von Fachhochschulen Technologieunterstützung für Unternehmen anzubieten. Das betrifft den Bau von Prototypen, die Durchführung von Versuchen und die Kleinserienherstellung. Finanziert werden diese Angebote durch die beauftragenden Unternehmen. Einen Schwerpunkt hierbei bildet wiederum der Metallbereich. Gemeinsam mit der FH Brandenburg wird inzwischen sogar eine Hochschulreihe Lasertechnik für Unternehmen der Region angeboten. Spezielle Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in der Region sind weiterhin: Die Jobbörse des Mittelstandsverbandes, organisiert durch die ARGE PR-Maßnahmen der Firma Concert in Schulen im Umfeld von 50 km Unternehmen werden Partnerunternehmen von Schulen Ein spezieller Handlungsbedarf besteht bei der Identifizierung von Arbeitskräftepotenzialen dort, wo eine Berufsausbildung vorhanden ist und die Personen nicht in der Statistik auftauchen (z.b. Jugendliche unter 25 Jahren in Bedarfsgemeinschaft lebend). B.B.S.M. mbh Dezember

124 SWOT-Analyse - Wirtschaft und Beschäftigung einschl. Einzelhandel, Tourismus und Landwirtschaft Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Strukturbestimmende Unternehmen haben sich im Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. zusammengeschlossen und treiben die Wirtschaftsentwicklung voran Vergleichsweise hoher Anteil des produzierenden Gewerbes an der Wirtschaftsstruktur Branchenkompetenz in den Bereichen Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Logistik, Metallerzeugung, -be- und verarbeitung Kernunternehmen mit regionaler Strahlkraft in den Bereichen Automotive, Holz und Metall sowie Gesundheitswirtschaft Wettbewerbsfähige Landwirtschaftsbetriebe Überregionale Verkehrsinfrastruktur Gesundheitswirtschaft Radwegenetz Rückläufige Beschäftigungsentwicklung im Bereich Dienstleistungen Niedriges Lohnniveau (unter Tarifverträgen) führt zu Fachkräftemangel Keine wissenschaftlichen bzw. Forschungs- u. Entwicklungseinrichtungen/Institutionen Geringe Verweildauer von Touristen in der Region, Qualitätsmängel und überalterte Personalstrukturen im Tourismus Extrem ausgedünnter Fachhandel Einzelhandels-Leerstand in den Innenstädten von Pritzwalk und Wittstock/Dosse Geringe Kaufkraft Fachkräftemangel (durch Abwanderung, schlechtes Niveau der Schulabgänger) vor allem in Metallberufen Mangel an standortübergreifenden Angeboten im Tourismus Schlechte überregionale Erreichbarkeit des ländlichen Raums mit öffentlichen Verkehrsmitteln (schadet Tourismuswirtschaft) Fehlende Anerkennung als Wachstumskern Wirtschaft hat sich nach einer Phase der Stagnation seit etwa 2 Jahren konjunkturell belebt Gewerbesteuereinnahmen Punktuell Forschungs- und Entwicklungskompetenz in Unternehmen vorhanden Entwicklungspotenzial als Logistikstandort Aufbau von Kooperationen zwischen Schulen und regionaler Wirtschaft (Schwerpunkt Metall) Vorhandenes Ansiedlungspotential für ausgewiesene Gewerbegebiete Erhöhte Attraktivität der Landwirtschaft, u.a. durch Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Produkte (Wachstumsbranche) Zunehmende Rolle der Biogasgewinnung zur Stabilisierung von Landwirtschaftsbetrieben Abstimmung zwischen Wirtschaftsförderung und Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. Präsenzstelle der Fachhochschule Brandenburg Problematische Rohstoffversorgung in der Holzverarbeitung Stetigkeit der Maßnahmen zur Fachkräftesicherung Fehlender Ausbau der Verkehrsachse Ost-West B.B.S.M. mbh Dezember

125 Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Beschäftigungssituation für Frauen Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Entwicklung einer gemeinsamen Ansiedlungsstrategie für Unternehmen Ausbau der Zusammenarbeit Wirtschaft/regionale Fachhochschulen/Universitäten Weitere Vermarktung als Wirtschaftsregion Abstimmung zwischen Wirtschaftsförderung und Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. Ausbau der Branchenkompetenzen durch gezielte Wirtschaftsförderung (regionale Kooperationen, PE-Konzepte,...) Unterstützung innovativer Existenzgründungen in den Branchenkompetenzen, aber auch in sonstigen Bereichen Überregionale Anbindung der Wirtschaft an Forschungs- und Entwicklungskompetenzen Ausbau der Zusammenarbeit der Unternehmen bzw. Vertiefung der wirtschaftlichen Verflechtung (Wertschöpfungszusammenhänge) Überregionale Kooperationen im Tourismusbereich Etablierung als Logistikzentrum Etablierung als Standort der Erzeugung regenerativer Energien (Bio- und Windenergie) Verminderung des Leerstandes im Einzelhandel (Sortimentsmischung, Unterstützung des Einzelhandels durch Innenstadtgestaltung oder durch Wohnungsbaugesellschaften) Förderung der schulischen Bildung und der beruflichen Aus- und Weiterbildung Weiterer Ausbau der Zusammenarbeit mit den anerkannten Wachstumskernen Neuruppin, Perleberg-Wittenberge-Karstädt und der Kleeblattregion (Neustadt/Dosse, Kyritz und Wusterhausen/Dosse) B.B.S.M. mbh Dezember

126 3.3 Verkehr und technische Infrastruktur Über-/Regionaler Straßenverkehr Der Anschluss Pritzwalks an das Autobahnnetz ist über die Anschlussstellen AS Pritzwalk und AS Meyenburg entlang der nördlich der Stadt verlaufenden A 24 gesichert und gut. Die Bundesstraßenverbindungen Richtung Havelberg (B 107), Kyritz (B 103), Perleberg (B 189) und Meyenburg (B 103) sind gut. Der weitere Ausbau der Bundesstraße B 189 in Richtung A 24/AS Pritzwalk und Wittstock/Dosse kommt allerdings nur schleppend voran. Auch der Ausbau des schmalen Abschnitts der B 189 zwischen Pritzwalk und Kuhbier ist dringend notwendig. Darüber hinaus existieren mit den Landesstraßen L 111, L 146, L 154 und L 155 weitere übergeordnete Straßenverkehrsverbindungen auf dem Pritzwalker Stadtgebiet. Der Ausbau und die Erneuerung der Landesstraße Richtung Sadenbeck (L 154) wurde vom Land Brandenburg weit zurückgestellt. Auch steht für die Ortsdurchfahrten in Seefeld (L 146) und Sadenbeck (L 154) die Erneuerung noch aus. Wittstock/Dosse zeichnet sich durch eine sehr gute Autobahnanbindung nach Berlin, Hamburg und Rostock aus (AD Wittstock/Dosse; A 19/AS Wittstock/Dosse, A 24/AS Pritzwalk). Die Bundesstraßenverbindung (B 189) Richtung Pritzwalk und Perleberg ist gut, eine direkte Verbindung nach Mirow einschließlich einer großen Ortsumfahrung Wittstocks ist in Planung. Die Weiterführung der B 189 Richtung Mirow ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans (als vordringlicher Bedarf). Für die Strecke Wittstock Mirow läuft zur Zeit das Raumordnungsund das Linienbestimmungsverfahren. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie wurden 9 Linienentwürfe betrachtet. Eine abschließende Entscheidung hinsichtlich des Trassenkorridors ist noch nicht gefallen. Die Vorzugsvariante ist die Variante 8, die eine weitgehende/teilweise Bündelung mit der ehemaligen Bahnstrecke nach Mirow vorsieht. Darüber hinaus existieren mit den Landesstraßen L 14, L 15, L18, L 145, L 153 weitere übergeordnete Straßenverkehrsverbindungen auf dem Wittstocker Stadtgebiet. Die Ostdurchfahrt in Freyenstein (L 14) muss noch erneuert werden. Der Anschluss des Amtes Meyenburg ist über die südlich des Amtsgebietes liegende Anschlussstelle AS Meyenburg an die Autobahn A 24 (Berlin Hamburg) gegeben. Da viele Lkw-Fahrer, um von der A 19 auf die A 24 zu kommen, eine Abkürzung über die Bundes- und Landesstraßen des Amtes wählen, kommt es zu hohen Belastungen durch den Lkw-Verkehr innerhalb des Amtes. Die Bundesstraßenverbindung Richtung Pritzwalk (B 103) und Güstrow (B 103) ist gut. Ferner gibt es mit den Landesstraßen L 13, L 14, L 154 und L 155 weitere übergeordnete Straßenverkehrsverbindungen auf dem Amtsgebiet. Nach wie vor hohen Sanierungsbedarf haben die Ortsdurchfahrten entlang der Landesstraßen. Durch ihre unmittelbare Nähe zum Autobahndreieck Wittstock/Dosse (A 19/ A 24) ist die Gemeinde Heiligengrabe gut an das nationale Straßen- und Autobahnnetz angeschlossen. Die Bundesstraßenverbindung Richtung Pritzwalk (B 189) und Wittstock/Dosse (B 189) ist jedoch verbesserungsbedürftig. Der Ausbau der B 189 von Pritzwalk in Richtung Heiligengrabe und darüber hinaus kommt nur in kleinen Schritten voran. Vorerst soll es keine Umgehungsstraße für Heiligengrabe geben. Diese ist von der Landesplanung zugunsten des Neubaus der Autobahn A 14 (Magdeburg Rostock) vorerst gestrichen worden. B.B.S.M. mbh Dezember

127 Die Kosten zum Bau der A 14 sind nach der letzten Kalkulation aufgrund drastisch gestiegener Preise im Straßenbau und deutlich höherer Anforderungen aus dem Naturschutz um ca. 500 Mio. Euro bei einer ursprünglichen Preiskalkulation von 775 Mio. Euro gestiegen, so dass eine Realisierung der Autobahn in weite Ferne rücken könnte. 174 Ein provisorischer Ausbau der Ortsdurchfahrt in Heiligengrabe ist bereits erfolgt. Im Oktober 2008 wurde die Ortsdurchfahrt neu vermessen. Damit wurde die Grundlage für die nun folgende Planungsphase für den Endausbau gelegt. 175 Nach wie vor dringend erforderlich bleibt nach Auffassung der Gemeinde der Bau der Ortsumgehung in Heiligengrabe (B 189). Am wurde der Radweg zwischen Heiligengrabe und Wittstock/Dosse entlang der B 189 eröffnet. Weiterhin führen die Landstraßen L 14, L 18, L 144 und L 145 durch das Gemeindegebiet und gewähren weitere übergeordnete Straßenverkehrsverbindungen. Der Ausbau der Landesstraßen L 144 Herzsprung Blumenthal und L 145 Blumenthal Wittstock/Dosse (über Blandikow und Papenbruch) mit den Ortsdurchfahrten in Herzsprung (L14), Grabow (L 144), Königsberg (L 144) und Blandikow (L 145) ist hier vordringlich Kommunaler Straßenverkehr In der Stadt Pritzwalk kreuzen bzw. treffen sich drei Bundes- und drei Landesstraßen. Dies führte in der Vergangenheit in der Innenstadt zu einer hohen Verkehrsbelastung. Um unnötige Durchgangsverkehre und deren Lärmemissionen zu vermeiden sowie um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, entschloss sich das Land Brandenburg zum Bau einer ortsnahen Umgehungsstraße, die im Jahr 2006 mit einer West- und im Jahr 2007 mit einer Südumgehung fertig gestellt wurde. Sie umschließt mittlerweile drei Viertel der Innenstadt und verbindet die B 103 im Norden zunächst mit der L 111 und B 189 im Westen, dann mit der B107 und B 103 im Süden sowie mit der B 189 im Osten. Als weitere Maßnahme zur Vermeidung der Durchgangsverkehre bzw. Umlenkung der Verkehrsströme wurden im Innenstadtbereich Straßenabschnitte in ihrer Kategorie herabgestuft. So wurde bspw. die Kietzstraße, die bisher Teil der Bundesstraße B 103 war, zu einer Kreisstraße (K 7013). Die direkte Nähe zur Autobahn verursacht(e) vor allem in Ost-West-Richtung Schwerlast- und Durchgangsverkehre durch das historische Zentrum von Wittstock/Dosse. Ein Umstufungskonzept von 1999 sieht eine Umwidmung der Radialen zu Kommunalstraßen und eine neue innenstadtnahe Umgehungsroute vor, die die unverträgliche verkehrliche Überformung der Innenstadt, vor allem durch den Schwerlastverkehr verhindert. In Umsetzung des Umstufungskonzeptes wurden 2003 südlich der neu geschaffenen Verbindung L 14 L 153 bestehende Landesstraßen zu Kommunalstraßen abgestuft (Meyenburger Chaussee, Kyritzer Straße), und eine innenstadtnahe Entlastungsroute Röbeler Straße Rheinsberger Straße - Entlastungsstraße - Rosa-Luxemburg-Straße geschaffen. 176 Bei bisherigen Kommunalstraßen erfolgte in diesem Zusammenhang eine Aufstufung als Landesstraße. Eine Herabstufung erfolgte für durch die Altstadt führende Straßen und den östlichen Teilabschnitt der Pritzwalker Straße. Die Wirksamkeit des Umstufungskonzepts und die gewollte Verdrängung von Durchgangsverkehren auf die Umgehungsroute ist wesentlich von einem verstärkt stadtgestalterischen und weniger verkehrsgerechten Umbau der Innenstadt abhängig. Bis 2010 erfolgte daher die Umgestaltung von Straßenabschnitten in der historischen Altstadt und Aufhebung mehrer Einbahnstraßenregelungen. Im Amt Meyenburg stellt der ländliche Wegebau ein großes Problem dar, da Unterhaltungsmittel für Wege zu kleineren Siedlungseinheiten nicht vorhanden sind. 174 Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung: Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg halten am Bau der A 14 fest, Pressemitteilung Nr. 143/2008 vom 24. Juli Märkische Allgemeine Zeitung: Vorbereitung für Planungsphase hat begonnen, 13. August In Abhängigkeit der weiteren Entwicklung der stillgelegten Bahntrasse Wittstock/Dosse - Mirow ist zu prüfen, ob die bestehende Entlastungsroute durch den Ausbau der Alte- Geschwister-Scholl-Straße einschließlich Bahnquerung (Entlastungsstraße, Streckenabschnitt A auf Basis eines Kooperationsvertrags Stadt Wittstock/Dosse Land Brandenburg) verkürzt und damit noch attraktiver gestaltet werden kann. B.B.S.M. mbh Dezember

128 3.3.3 Radverkehr Trotz des umfangreichen Radtourenangebots fehlen in Pritzwalk begleitende Radwege sowohl an den Bundes- als auch an den Landesstraßen. Ein straßenbegleitender Radweg entlang der Bundesstraße B 103 von der Kernstadt in Richtung Meyenburg befindet sich bis zur Straße Hainholz in Ausführung. Durch die Stadt führen derzeit mit der Tour Brandenburg (Rundtour durch 19 Städte) eine überregionale Radfernroute und mit der Bischofs-Tour (Havelberg Wittstock/Dosse) eine regionale Radwanderroute. In das Pritzwalker Umland führen mit Start und Ziel in Pritzwalk die 38 km lange Pollo- Tour und die 34 km lange Wallfahrts-Tour. In Wittstock/Dosse existiert kein zusammenhängendes städtisches Radwegenetz außerhalb des Stadtmauerrings. Hierfür sind mehrere Routenschlüsse mit bestehenden Radwegen erforderlich. 177 Eine attraktive Radverbindung in die Müritzregion (Mecklenburg- Vorpommern) von Wittstock/Dosse über Sewekow, Zempow, Flecken Zechlin nach Buchholz existiert. Ein straßenbegleitender Radweg entlang der Landesstraße L 153 in Richtung Röbel soll bis 2010/11 fertig gestellt sein. Zusätzlich zur fehlenden Vernetzung der Radwege sind vor allem Sicherheitsmängel sowie im touristischen Bereich eine teilweise noch unzureichende Beschilderung und z.t. unattraktive Zufahrten zum Zentrum als Defizite anzusehen. Der Verkehrsentwicklungsplan aus dem Jahr 2004 beinhaltet die Entwicklung von drei innerstädtischen Velorouten. Zur Zeit führt mit der Tour Brandenburg eine überregionale Radroute durch die Stadt bzw. beginnen mit der Bischofs- und der Dosse-Städte-Tour zwei regionale Radrouten in der Stadt. Daneben bestehen mit der Schmuggler-, Fisch-, Kloster-, Brausebach- und Schloss-Tour fünf gekennzeichnete Radtouren rund um Wittstock/Dosse. Im Amt Meyenburg ist der Radwegebau parallel zu der Bundesstraße B 103 noch nicht überall erfolgt. So gibt es beispielsweise Teilabschnitte, die über keinen Radweg verfügen. Der Ausbau des Radwegenetzes entlang der Landesstraßen lässt ebenfalls auf sich warten. So gibt es etwa entlang der Gänse-Tour (Wittenberge Meyenburg), die als 80 km langer regionaler Radwanderweg entlang der Stepenitz touristisch vermarktet wird, auf dem Abschnitt der L 14 zwischen Marienfließ und Meyenburg keine nutzbaren Radwege. Auch der Ausbau von Radwegen über die Landesgrenzen hinaus nach Mecklenburg-Vorpommern gestaltet sich schwierig. Obwohl hier touristische Potentiale vorhanden sind, ist es bisher nicht gelungen einen durchgängigen Radweg von Meyenburg bis nach Ganzlin (B 103) bzw. zum Plauer See in Mecklenburg-Vorpommern zu realisieren. Der Radweg endet bisher an der Landesgrenze. Der weitere Ausbau des Radwegenetzes entlang der L 144 und L 145 ist nach Ansicht der Gemeinde Heiligengrabe zwingend erforderlich, um eine für die Schüler sichere Erreichbarkeit der Grundschule Blumenthal mit dem Fahrradrad zu gewährleisten. Das Land Brandenburg hält den Ausbau der Radwege jedoch nicht für nötig, da das Verkehrsaufkommen auf den Landstraßen zu gering und der Bau von Radwegen daher verzichtbar sei. Durch die Gemeinde führen der überregionale Radfernweg Tour Brandenburg und die regionalen Radwanderwege Bischofs-, Dosse-Städte- sowie Wallfahrts-Tour. 177 Meyenburger Chaussee (KMG Klinik bis Altstadt); Ringstraße, Pritzwalker Straße (Teilabschnitte); Kyritzer Straße, Rosa-Luxemburg-Straße (kleiner Teilabschnitt), Rheinsberger Straße zwischen Kreisverkehr und Alte-Geschwister-Scholl-Straße sowie Haßlower Chaussee (Teilabschnitt östlich Röbeler Straße) B.B.S.M. mbh Dezember

129 3.3.4 Schienennah- und Busverkehr Auch im Schienennahverkehr ist Pritzwalk Knotenpunkt. Der Prignitz-Express gewährleistet eine im Wesentlichen stündliche Anbindung des Bahnhofs Pritzwalk an Berlin-Spandau (Fahrzeit ca. 2 h), nach Wittstock/Dosse (ca. 20 min) und Wittenberge (ca. 40 min). Der Ausbau der Strecke rund um den Bahnhof in Pritzwalk steht allerdings noch aus. Dies hat zur Folge, dass der Prignitz-Express hier nur mit verminderter Geschwindigkeit verkehren kann. Der Streckenabschnitt befindet sich derzeit in der Planungsphase. Eine Realisierung ist für 2010 vorgesehen. Die Signaltechnik wird 2011 installiert. Der gesamte Bereich rund um das leerstehende Bahnhofsgebäude macht einen verwahrlosten Eindruck und soll nach Aussagen der Stadt aufgewertet werden. Erste Konzepte für eine Umgestaltung liegen bereits in einem Rahmenplan für die Südstadt aus dem Jahre 1998 vor. 178 Diese Planungsideen wurden zum Teil weiterverfolgt. So wurde beispielsweise als eine der ersten Maßnahmen zur Aufwertung des Bahnhofsumfeldes eine neue Park-and- Ride -Anlage (P+R-Anlage, zu deutsch Parken und Reisen) in Nähe des Bahnhofes durch die Stadt erstellt. Weiterhin plant die Stadt den Erwerb des Bahnhofgebäudes, um es einer neuen Nutzung zuzuführen. Die VGP-Linie 70 verbindet montags bis freitags Pritzwalk in ca. 30 min. mit Putlitz. Mit der PE-Linie 73 erreicht man Neustadt (Dosse) vom Bahnhof in Pritzwalk u.a. über die im Stadtgebiet liegenden Haltestellen Sarnow und Bölzke in ca. 50 min und mit der PE-Linie 74 Meyenburg über Falkenhagen in ca. 25 min. Tab. 68: Schienennahverkehr in Pritzwalk Linie Betreiber VGP70 Pritzwalk, Bahnhof Putlitz, Bahnhof PPEFV PE73 Pritzwalk, Bahnhof Neustadt (Dosse), Bahnhof PEG PE74 Pritzwalk, Bahnhof Meyenburg, Bahnhof PEG RE6 Wittenberge, Bahnhof S Spandau Bhf (Berlin) DB AG Die regionalen ÖPNV-Anbindungen werden durch 14 Regionalbuslinien der VGP gewährleistet. Alle Ortsteile werden angefahren. Der ÖPNV ist wesentlich vom Schülerverkehr abhängig. Das führt dazu, dass in den schulfreien Zeiten, bspw. an Nachmittagen und in den Abendstunden, an den Wochenenden und in den Ferien, der Fahrplan stark ausgedünnt ist. Auf den Hauptverkehrslinien ist das Angebot jedoch zum Fahrplanwechsel 2008/09 ausgeweitet worden. So ist auf den Linien 901 (Pritzwalk Kyritz Nauen Potsdam) und 918 (Pritzwalk Perleberg Wittenberge) ein Stundentakt eingeführt worden. Tab. 69: Buslinien in Pritzwalk Linie Betreiber 901 Pritzwalk Kyritz Nauen Potsdam VGP 902 Pritzwalk Schönebeck Rosenwinkel VGP 903 Pritzwalk Steffenshagen Pritzwalk VGP 905 Pritzwalk Mesendorf Groß Pankow Pritzwalk VGP 906 Pritzwalk Kuhsdorf Hoppenrade Lindenberg Pritzwalk VGP 907 Pritzwalk Seefeld Groß Woltersdorf Brünkendorf Pritzwalk VGP 908 Pritzwalk Meyenburg Jännersdorf Parchim VGP 909 Pritzwalk Preddöhl Gerdshagen Meyenburg VGP 910 Pritzwalk Rapshagen Gerdshagen VGP 911 Pritzwalk Brügge Halenbeck Sadenbeck Pritzwalk VGP 912 Pritzwalk Heidelberg Blumenthal Grabow VGP 913 Pritzwalk Mertensdorf Porep Laaske/Helle Putlitz VGP 915 Pritzwalk Alt Krüssow Kemnitz Pritzwalk VGP 918 Pritzwalk Perleberg Wittenberge VGP Im Landkreis Prignitz wird Ende 2008/Anfang 2009 ein rechnergestütztes Betriebssystem (RBL) für den Bus- und Schienenverkehr eingeführt, um Umsteigebeziehungen zwischen den Buslinien bzw. zwischen Bus und Bahn sicherzustellen. 179 Mit Hilfe des Systems werden dem Fahrgast an den Verknüpfungspunkten per Digitalanzeige Anschlussmöglichkeiten aufgezeigt. Die Installation einer dynamischen Fahrgastinformationsanzeige (DFI) ist auch am (Bus-)Bahnhof in Pritzwalk für November 2008 geplant. 178 Planungsbüro Richter-Richard: Stadt Pritzwalk Rahmenplanung Südstadt, Aachen, November 1998, S. 86 ff. 179 Märkische Allgemeine Zeitung: Mit dem Fahrplanwechsel am 1. September wird sich vieles für die Prignitzer verbessern, 30. Mai 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

130 Die Bahnanbindung der Stadt Wittstock/Dosse ist durch die RE-Linie 6 (Prignitz-Express) mit den Haltepunkten in Wittstock/Dosse, Dossow und Fretzdorf hergestellt. Der Prignitz-Express gewährleistet eine im Wesentlichen stündliche Anbindung des Bahnhofs Wittstock/Dosse an Berlin-Spandau (Fahrzeit ca. 1 ¾ h), nach Pritzwalk (ca. 20 min) und Wittenberge (ca. 1h) Die Fahrgastzahlen des Prignitz-Express sind seit 2004 kontinuierlich gestiegen. Dem gegenüber wird der Wittstocker Bahnhof mit den beiden ungenutzten Bahnhofsgebäuden und dem südlich angrenzenden Bahnareal seiner Funktion als attraktives Entree der Stadt nur unzureichend gerecht. Die Stadt ist derzeit bestrebt, den Güterschuppen am Bahnhof zu kaufen und einer neuen Nutzung zuzuführen. Die 27 km lange Bahnstrecke von Wittstock/Dosse nach Mirow in Mecklenburg-Vorpommern ist stillgelegt. Seit 2002 fuhr hier kein Zug mehr wurde von der Deutschen Bahn AG die Streckenstilllegung förmlich beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) beantragt. Entlang der gesamten Strecke stehen noch die Bahnhaltepunkte, zum Teil preußische Bahnhäuser. Die Strecke ist zwar stillgelegt, jedoch nicht entwidmet. Eine Veräußerung an einen privaten Bahnbetreiber und die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs ist nicht auszuschließen. Die Chancen für die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs verschlechtern sich jedoch zusehends, da auch für die noch aktive restliche Eisenbahnverbindung zwischen Mirow und Neustrelitz eine Streckenstilllegung beim EBA förmlich beantragt wurde. 180 Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat Ende 2007 eine Qualitätsanalyse über den Service in Bahnhöfen erstellt. Dabei hat der VBB an 41 von 66 geprüften Stationen einen erheblichen Handlungsbedarf festgestellt. So gibt es häufig kaum noch Servicepersonal, Lautsprecherdurchsagen oder Informationen für Fahrgäste. Zu den Stationen mit dringendem Handlungsbedarf zählt auch der Bahnhof in Wittstock/Dosse. 181 Tab. 70: Schienennahverkehr in Wittstock/Dosse Linie Betreiber RE6 Wittenberge, Bahnhof S Spandau Bhf (Berlin) DB AG Die regionalen ÖPNV-Anbindungen abseits der Bahnstrecke werden durch 9 Regionalbuslinien der ORP gewährleistet, deren Fahrzeiten und routen sich am Schülerverkehr ausrichten. Alle Ortsteile werden angefahren. Wittstock/Dosse ist vor allem durch sein Gymnasium ein wichtiges Ziel im Schülerverkehr. Innerstädtisch wird Wittstock/Dosse durch die Stadtlinie 740 erschlossen, die gemäß Verkehrsentwicklungsplan in ihrem Streckenverlauf optimiert werden soll. Tab. 71: Buslinien in Wittstock/Dosse Linie Betreiber 740 Wittstock/Dosse Alt Daber (Stadtlinie) ORP 741 Wittstock/Dosse Dossow Gadow ORP 742 Wittstock/Dosse Heiligengrabe Blumenthal Grabow ORP 743 Wittstock/Dosse Zaatzke Blesendorf Heiligengrabe Wittstock/Dosse ORP 744 Wittstock/Dosse Königsberg Herzsprung Kyritz ORP 745 Wittstock/Dosse Freyenstein Ackerfelde Meyenburg ORP 746 Wittstock/Dosse Sewekow Zempow Flecken Zechlin ORP 747 Wittstock/Dosse Dranse Mirow ORP 748 Wittstock/Dosse Neuruppin ORP Die Bahnanbindung des Amtes Meyenburg ist durch die PE-Linie 74 mit den Haltepunkten in Meyenburg und Brügge hergestellt. Die Linie 74 gewährleistet eine Anbindung des Bahnhofs Meyenburg an Pritzwalk (Fahrzeit ca. 25 min). Eine weitere Schienenverbindung nach Güstrow wurde zum 23. September 2000 eingestellt. Stattdessen gibt es einen Schienenersatzverkehr (Buslinie 250). Derzeit wird mit dem Landkreis Parchim und dem Land Mecklenburg- Vorpommern über eine Wiedereröffnung der Schienenstrecke nach Güstrow verhandelt 180 Märkische Allgemeine Zeitung: Geringe Chancen für Neubelebung des Schienenverkehrs von Wittstock bis Mirow, 04. August Märkische Allgemeine Zeitung: Dellmann: Qualität ist unzureichend, 18. August 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

131 Während die Gleisinfrastruktur rund um den Bahnhof in Meyenburg in Ordnung erscheint, bereiten die leerstehenden Gebäude wie der Bahnhof und die Brachflächen Sorge. So fördert das Umfeld u.a. den Vandalismus in diesem Bereich. Tab. 72: Schienennahverkehr im Amt Meyenburg Linie Betreiber PE74 Meyenburg, Bahnhof Pritzwalk, Stadt PEG Die regionalen ÖPNV-Anbindungen werden durch 8 Regionalbuslinien der OVG, ORP und VGP gewährleistet. Alle Ortsteile werden angefahren. Die Buslinien innerhalb des Amtes bedienen ausschließlich den Schülerverkehr. Seit dem 01. September 2008 werden daher während der Ferienzeit als Alternative zu den Linienbussen flexible Rufbusse eingesetzt. Dies sieht die Amtsverwaltung kritisch, weil die Hemmschwelle, den Rufbus zu nutzen, bei der Bevölkerung zu groß sei. Die Kommune plädiert für den Einsatz von Kleinbusse im Linienverkehr, um Betriebskosten zu sparen. Sie hat jedoch keine Möglichkeit der Einflussnahme, da der Landkreis über die Buslinien und die Form des Transports entscheidet. Der Einsatz der Rufbusse erfolgt aufgrund geringer Fahrgastanfrage nur bei Bedarf. Der Rufbus ist mindestens 60 Minuten vor gewünschtem Fahrantritt anzumelden. Grundsätzlich gilt der VBB- Tarif und 1 Euro Komfortzuschlag pro Fahrt und Person. 90 Minuten vor bzw. nach ausgewiesener Abfahrtszeit laut Linienverkehrsplan verkehrt kein Rufbus. Durch die Schließung der weiterführenden Schule in Meyenburg werden zudem die die Fahrschüler immer jünger und die Fahrtwege immer länger. Tab. 73: Buslinien im Amt Meyenburg Linie Betreiber 250 Meyenburg - Plau a. See - Krakow a. See/Karow - Klueß NUP - Güstrow OVG 272 Gerdshagen/Tarnow - Boldebuck - Güstrow OVG 745 Meyenburg - Ackerfelde - Freyenstein - Wittstock/Dosse ORP 908 Pritzwalk - Meyenburg - Jännersdorf - Parchim VGP 909 Meyenburg - Gerdshagen - Preddöhl - Pritzwalk VGP 910 Gerdshagen Rapshagen Pritzwalk VGP 911 Pritzwalk Brügge Halenbeck Sadenbeck Pritzwalk VGP 916 Meyenburg Schmolde Meyenburg VGP Die Bahnanbindung der Gemeinde Heiligengrabe ist durch die RE-Linie 6 (Prignitz-Express) mit den Haltepunkten in Heiligengrabe und Liebenthal hergestellt. Der Ausbau der Strecke zwischen Wittstock/Dosse und Pritzwalk auf 120 km/h ist seit Frühjahr 2008 abgeschlossen. Im Rahmen des Ausbaus sind die Stationen in Heiligengrabe und Liebenthal modernisiert worden. Ab September 2008 soll das Umfeld zwischen Bahnhof und Bahnhaltepunkt in Heiligengrabe sowie auch in Liebenthal gestaltet werden. 182 Der Prignitz-Express gewährleistet eine im Wesentlichen stündliche Anbindung des Bahnhofs Heiligengrabe an Berlin-Spandau (Fahrzeit ca. 2 h), nach Wittstock/Dosse (ca. 10 min) und Wittenberge (ca. 50 min). In der Gemeinde wird allerdings kritisiert, dass der letzte Zug aus Berlin-Spandau auch am Wochenende schon um 19:12 Uhr abfährt. Ein Zug um Mitternacht oder um 01:00 Uhr morgens wäre sinnvoll, um auch den Abend in Berlin z.b. für einen Theaterbesuch nutzen zu können. Mit der PE-Linie 73 erreicht man Pritzwalk von den Bahnhöfen in Blumenthal und Rosenwinkel in ca. 17 bzw. 22 min und Neustadt (Dosse) in ca. 36 bzw. 31 min. Tab. 74: Schienennahverkehr in der Gemeinde Heiligengrabe Linie Betreiber PE73 Pritzwalk, Bahnhof Neustadt (Dosse), Bahnhof PEG RE6 Wittenberg, Bahnhof S Spandau Bhf (Berlin) DB AG Die regionalen ÖPNV-Anbindungen werden durch 5 Regionalbuslinien der ORP und VGP gewährleistet. Die Buslinien sind hauptsächlich durch den Schülerverkehr geprägt. Alle Ortsteile werden angefahren. Tab. 75: Buslinien in der Gemeinde Heiligengrabe Linie Betreiber 742 Grabow Blumenthal Heiligengrabe Wittstock/Dosse ORP 743 Wittstock/Dosse Zaatzke Blesendorf Heiligengrabe Wittstock/Dosse ORP 744 Wittstock/Dosse Königsberg Herzsprung Kyritz ORP 912 Grabow Blumenthal Heidelberg Pritzwalk VGP 947 Grabow Dannenwalde Vehlow Kyritz VGP 182 Märkische Allgemeine Zeitung: Projekte in der Gemeinde Heiligengrabe, 20. August 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

132 3.3.5 Güterverkehr In einem Modellvorhaben der Raumordung (MORO) mit dem Titel Kooperation und Vernetzung im Nordosten haben sich die Stadt Pritzwalk und der Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. mit den Raumordnungsbehörden der Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern sowie 15 weiteren Institutionen zu einer großräumigen Verantwortungsgemeinschaft zusammengetan. Ziel ist es, zwischen der Metropole Berlin und den ländlichen Räumen insbesondere Wachstum und Innovation zu stärken. Das Vorhaben umfasst vier Module, die unterschiedliche Handlungsfelder und Kooperationen ansprechen. Dabei stehen die Themenschwerpunkte Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Infrastruktur, Verkehr sowie Logistik im Vordergrund. Das Modul 3 hat sich zum Thema gemacht, die Häfen und das Hinterland besser zu verbinden. Die Region möchte sich in diesem Zusammenhang als Drehscheibe für Industrie und Logistik zwischen den Metropolen Berlin und Hamburg, der Hansestadt Rostock und der Landeshauptstadt Magdeburg etablieren. Über die Autobahnen werden die Seehäfen Hamburg und Rostock in knapp einer Stunde erreicht. Wittenberge, südwestlich der Region gelegen, verfügt über einen Binnenhafen an der Elbe. In Parchim befindet sich in 30 Minuten Entfernung ein Flughafen, der von chinesischen Investoren zum zentralen Umschlagplatz für chinesische Waren und zur Freihandelszone ausgebaut wird. Ein enges Netz von Landstraßen und vergleichsweise viele Schienenverbindungen erschließen die ländlich strukturierte Region. Die Voraussetzungen zur Umsetzung diese Ziels sind günstig. Langfristig sollen Schienenstrecken insbesondere für den Gütertransport, aber auch für den Personenverkehr gesichert bzw. wieder in Betrieb genommen werden. Es geht aber auch darum, die zu erwartenden Zuwächse im Güterverkehr nicht nur durch die Region hindurchzuleiten, sondern die Region als wichtigen Umschlagplatz und als Standort bspw. zur Endmontage von Vorprodukten zu qualifizieren. Erste positive Entwicklungen sind in der Region bereits zu verzeichnen. Bereits heute verkehrt sechs mal wöchentlich ein Güterzug der Eisenbahngesellschaft Potsdam aus Heiligengrabe in Richtung Nordseehäfen, der zur Bedienung des örtlichen Werkes Kronotex dient. Auch Railion Deutschland bedient den Anschluss regelmäßig. Die Krono-Gruppe hat außerdem in ein zusätzliches Gleis investiert, um ihren Holzplatz besser erschließen zu können. 183 Im Pritzwalker Gewerbepark Prignitz im OT Falkenhagen hat die EOP Diesel AG im Frühjahr 2008 eine firmeneigene Verladestation eröffnet, um zukünftig ihren Warenverkehr über die Schiene besser abwickeln zu können. Pro Zug mit 20 Waggons können bis zu Tonnen verladen werden. 184 Eine im Auftrag des MIR erstellte Studie empfiehlt, die Option einer öffentlichen Verladestation mit Basisausstattung im Gewerbepark Falkenhagen mit Schwerpunkt Seehafenverkehr näher zu untersuchen, sollte eine Erweiterung oder Verlagerung des privaten Terminals notwendig werden. Vor allem aus Skandinavien und Osteuropa fallen enorme Gütermengen an, die jedoch in Rostock kaum noch weiter verladen und verteilt werden können. 185 Im September 2008 ist die Stadt Pritzwalk der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin 186 beigetreten. Die ARGE möchte sich als Logistikzentrum für den Hinterlandsverkehr der großen Seehäfen etablieren und verfolgt dabei folgende Ziele: 187 Erhalt und Sicherung der regionalen Schieneninfrastruktur zur Entwicklung eines Bypass zwischen Hamburger Bahn und Nordbahn, zwischen dem Hafen Rostock und den Gütereinrichtungen im Westen Berlins, Erhalt und Sicherung der bestehenden Güterverkehrsnachfrage in der Region, Verbesserung des Zugangs zur Schiene, um die Nachfrage in der Region zu erhöhen und vorhandene Betriebe als Neukunden für die Schien zu gewinnen, 183 Märkische Allgemeine Zeitung: Spezielle Hinweisschilder beantragt/arbeiten an einem zusätzlichen Gleis laufen, 19. Juli Märkische Allgemeine Zeitung: Biodiesel-Unternehmen nimmt firmeneigene Verladestation in Betrieb, 08. Mai Märkische Allgemeine Zeitung: Verkehr: Autobahndreieck, Güstrow und Neuruppin wollen Logistikarbeitsgemeinschaft gründen Beitritt zum Hub 53/12, 27. August hub bezeichnet im Englischen eine logistische Drehscheibe 187 Planungsbüro Richter-Richard: HUB 53/12 die Logistikdrehscheibe Güstrow Prignitz Ruppin, Sachstand und Entwicklungskonzept, Berlin, 11. August 2008, S. 3 B.B.S.M. mbh Dezember

133 Neuansiedlung von schienenaffinen Betrieben, die das Schienenverkehrsangebot der Region als Standortvorteil erkennen und neue Arbeitsplätze in die Region bringen, Entwicklung der Region zu einem HUB mit europäischer Bedeutung am Schnittpunkt zwischen europäisch bedeutsamen Nord-Süd- und Ost-West- Achsen mit einem umfassenden logistischen Dienstleistungsangebots als Teil der Wertschöpfungskette Ver- und Entsorgungsnetze Ein Breitbandzugang zum Internet (DSL) besteht in Pritzwalk nur für die Kernstadt. Im Ortsteil Falkenhagen besteht die Möglichkeit über UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) eine Internetverbindung herzustellen. Die Zuständigkeit für beide System liegt bei der Deutschen Telekom AG. Für die Wasserver- und Abwasserentsorgung ist der 1993 gegründete Wasser- und Abwasserzweckverband Pritzwalk zuständig (Mitglieder: Stadt Pritzwalk, Amt Meyenburg, Amt Putlitz-Berge und Gemeinde Groß Pankow). Die Trinkwasserversorgung für die Kernstadt und die Ortsteile erfolgt über das 1934 gebaute Wasserwerk Pritzwalk wurde dieses komplett saniert. Das Schmutzwasser wird in der Kläranlage in Schönhagen behandelt. Neben der Kernstadt sind nur die Ortsteile Buchholz, Falkenhagen, Sadenbeck, Schönhagen und Seefeld an das Abwassernetz angeschlossen. Etwa die Hälfte der Pritzwalker Wohnungen wird mit Wärme der Stadtwerke Pritzwalk mbh versorgt. Die Versorgungsgebiete umfassen die Bereiche Pritzwalk Nord, Zur Hainholzmühle, Hainholzweg, Holzhof und Schwarzer Adler Marktstraße. Die Wärme wird hauptsächlich aus Erdgas erzeugt. In den Jahren wurden drei veraltete Wärmenetze saniert. Nach 1994 wurde ein Wärmenetz neu errichtet. Zusätzlich entstanden in Pritzwalk und in umliegenden Orten mehrere kleinere Kesselanlagen. Die Stromversorgung erfolgt für die Kernstadt sowie für die Orts- und Gemeindeteile Birkenfelde, Hasenwinkel, Kammermark, Neuhausen, Neuhof und Schönhagen durch die Stadtwerke Pritzwalk GmbH, für die anderen Ortseile durch die die E.ON edis AG. Die Gasversorgung der Kernstadt, der Ortsteile Beveringen, Buchholz, Giesensdorf und Schönhagen sowie des Gemeindeteils Neuhof wird durch die Stadtwerke Pritzwalk GmbH sicher gestellt. Der Ortsteil Mesendorf wird durch die E.ON edis AG versorgt. Für die Gasversorgung der Ortsteile Falkenhagen, Kemnitz und Sadenbeck ist die Erdgas Mark Brandenburg GmbH (EMB) zuständig. Eine flächendeckende Gasversorgung gibt es nicht. Ein hochleistungsfähiges Telekommunikationsnetz (Glasfasernetz) ist in der Wittstocker Kernstadt und vereinzelt auch in den Ortsteilen vorhanden, eine Breitbandversorgung kann nur teilweise erfolgen. Grundsätzlich hat sich die DSL-Versorgung in den vergangenen Monaten im Raum Wittstock/Dosse wesentlich verbessert. Nach Freyenstein, Niemerlang und Wulfersdorf sind Fretzdorf, Rossow und Gadow sowie Dranse, Schweinrich und Berlinchen angeschlossen worden. Anfang 2009 bekommt auch Christdorf die schnelle Internetverbindung. Trotz aller Bemühungen bleiben DSL-Lücken. Das betrifft Dossow, Zootzen, Sewekow, Randow, Eichenfelde und Heinrichsdorf. Dort ist der Ausbau aus Sicht der Deutschen Telekom AG nicht rentabel. Deshalb sind nur Lösungen über Satellit oder mit Standleitungen möglich, die mit wesentlich höheren Kosten für die Nutzer verbunden sind. Die Deutsche Telekom AG ist allerdings zum DSL-Ausbau in den genannten Orten bereit, wenn die Stadt Wittstock/Dosse einen Teil der Kosten übernimmt. Seit November 2008 besteht die Möglichkeit, Fördermittel beim Landwirtschaftsministerium über eine neue Förderrichtlinie Breitbandinternet im ländlichen Raum zu beantragen. 188 Die Richtlinie wurde durch das brandenburgische Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) am erlassen. Für die Wasserver- und Abwasserentsorgung ist der Anfang der 1990er Jahre gegründete Wasser- und Abwasserzweckverband Wittstock zuständig (Mitglieder: Stadt Wittstock/Dosse mit Ortsteilen und 12 von 14 Ortsteile von 188 Märkische Allgemeine Zeitung: Altkreis Wittstock gilt demnächst als versorgt, obwohl das schnelle Internet noch Lücken hat, 23. September 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

134 Heiligengrabe 189 ). Die Kernstadt sowie die Ortsteile Babitz, Biesen, Dossow, Gadow, Goldbeck, Groß Haßlow, Niemerlang und Zootzen sind an das Wasserwerk Wittstock angeschlossen. Weitere Wasserwerke im Stadtgebiet befinden sich in Freyenstein (angeschlossene Orts- u. Gemeindeteile: Freyenstein und Neu Cölln), Wulfersdorf (angeschlossene Ortsteile: Wulfersdorf), Berlinchen (angeschlossene Ortsteile: Berlinchen, Dranse, Sewekow und Schweinrich) und Rossow (angeschlossene Ortsteile: Rossow und Fretzdorf). Christdorf erhält Wasser vom verbandseigenen Wasserwerk in Königsberg (Gemeinde Heiligengrabe). Zempow erhält Wasser von einem verbandsfremden Wasserwerk. Der Anschlussgrad an das Abwassernetz liegt derzeit in der Kernstadt bei ca. 98 %. Von den eingemeindeten Ortsteilen sind einige vollständig angeschlossen, andere nicht (Anschlussgrad Ortsteile insgesamt ca. 40 %). Die Abwasserbehandlung erfolgt u.a. im Klärwerk Wittstock mit einer Kapazität von EGW (Einwohnergleichwerten). Das Klärwerk ist gut aber nicht voll ausgelastet. Da keine finanziellen Mittel zum Bau neuer Kanäle zur Verfügung stehen, ist eine bessere Auslastung derzeit auch nicht zu erzielen. Neben der Kernstadt sind hier die Ortsteile Babitz, Dossow und Groß Haßlow angeschlossen. Weitere Kläranlagen befinden sich in Fretzdorf (2.000 EGW; angeschlossene Ortsteile: Fretzdorf und Rossow), Freyenstein (1.320 EGW; angeschlossene Ortsteile: Freyenstein), Sewekow (575 EGW; angeschlossene Ortsteile: Sewekow) und Wulfersdorf (450 EGW; angeschlossene Ortsteile: Wulfersdorf). Die Quartiere Waldrandsiedlung, Röbeler Vorstadt und Am Bohnekamp sind an das örtliche Fernwärmenetz der Harpen EKT GmbH Berlin angeschlossen. Stadt, Wohnungsunternehmen, AWO und private Nutzer sind bis 2013 an den bestehenden Versorgungsvertrag gebunden. Die Zukunftsfähigkeit des Netzes erscheint vor dem Hintergrund des fortschreitenden demografischen Wandels und des Stadtumbaus ungewiss. Eine Entscheidung zur Wärmeversorgung der Quartiere ab 2013 ist gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen in Vorbereitung. Die Stromversorgung erfolgt durch die E.ON edis AG, die Gasversorgung in der Kernstadt durch die Erdgas Mark Brandenburg GmbH. Für die Erdgasver- 189 außer Heiligengrabe und Maulbeerwalde sorgung in den Ortsteilen die inzwischen fast flächendeckend (95 %) vorliegt ist wiederum die E.ON edis AG zuständig. Ein hochleistungsfähiges Telekommunikationsnetz (Glasfasernetz) ist im Amt Meyenburg vorhanden. Jedoch gibt es kaum preiswerte Endgeräte, die die Nutzung für den privaten Gebrauch ermöglichen. Die meisten Endgeräte arbeiteten auf Basis von Kupferkabeln. Ein Breitbandzugang zum Internet (DSL) ist nicht flächendeckend vorhanden und von den Vorwahlnummern abhängig. Betreiber der beiden Netze ist die Deutsche Telekom AG. Für die Wasserver- und Abwasserentsorgung ist der Wasser- und Abwasserzweckverband Pritzwalk zuständig. Die Stadt Meyenburg sowie Teile der Gemeinde Marienfließ (Frehne, Krempendorf, Stepenitz) werden durch das Wasserwerk Meyenburg (Wendisch Priboner Weg) mit Trinkwasser versorgt. Die Ortsteile Bergsoll, Buddenhagen, Griffenhagen, Schabernack sowie Schmolde mit Penzlin und Penzlin Süd der Stadt Meyenburg sowie Teile der Gemeinde Halenbeck-Rohlsdorf (Brügge, Halenbeck, Warnsdorf) erhalten ihr Trinkwasser aus der zentralen Wasserversorgungsanlage Warnsdorf. Die Gemeinde Kümmernitztal wird größtenteils (Ortsteile Buckow, Grabow, Preddöhl) mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk Putlitz versorgt. Die Gemeinde Gerdshagen (Giesenhagen, Rapshagen, Struck) wiederum bezieht ihr Wasser ebenso so wie ein kleiner Teil der Gemeinde Kümmernitztal (Felsenhagen) vom Wasserwerk Pritzwalk. Das Wasserwerk Jännersdorf versorgt Teile der Gemeinde Marienfließ (Jännersdorf und Neu Redlin). Die Abwasserbehandlung der Stadt Meyenburg und des Ortsteils Bergsoll erfolgt in der Kläranlage in Krempendorf, für die Gemeinde Gerdshagen in der Kläranlage Schönhagen. Für alle anderen Ortsteile erfolgt eine dezentrale Abwasserentsorgung. Das heißt, die Abwasserbehandlung erfolgt für ein einzelnes oder mehrere Grundstücke über Mehrkammerausfahr-, Mehrkammerabsetz- und Mehrkammerausfallgruben (sogenannte Grundstückskleinkläranlagen). Die Stromversorgung und die Gasversorgung des Amtes Meyenburg wird durch die die E.ON edis AG gewährleistet. Die E.ON edis AG hat seit ca stark in die Ertüchtigung der Netze investiert, dabei sind u.a. die Stromleitungen unter die Erde verlegt worden. B.B.S.M. mbh Dezember

135 Ein hochleistungsfähiges Telekommunikationsnetz mit Breitbandzugang zum Internet (DSL) ist nicht für das ganze Gemeindegebiet von Heiligengrabe vorhanden. So sind die Ortsteile Blesendorf, Grabow bei Blumenthal, Herzsprung, Königsberg, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow und Teile von Zaatzke bisher nicht erschlossen. Ein Anschluss an das schnelle DSL-Netz der Deutschen Telekom ist für Blumenthal, Grabow, Herzsprung, Königsberg und Rosenwinkel für Anfang 2009 geplant. DSL-Lücken bleiben aber weiterhin bestehen. 190 Für die Wasserver- und Abwasserentsorgung sind der Wasser- und Abwasserzweckverband Wittstock und die Gemeinde Heiligengrabe selbst zuständig. Der Eigenbetrieb der Gemeinde, Wasser- und Abwasserbetrieb Heiligengrabe, verwaltet die Wasserver- und Abwasserentsorgung für die zwei Ortsteile Maulbeerwalde und Heiligengrabe sowie für den Gewerbepark. Die weitere Trinkwasserversorgung wird für die Ortsteile Blandikow, Jabel, Liebenthal, Papenbruch, Wernikow und Zaatzke über das Wasserwerk Wittstock gewährleistet. Blumenthal, Grabow, Herzsprung, Königsberg und Rosenwinkel werden über das Wasserwerk Königsberg versorgt. Die Versorgung von Blesendorf erfolgt über ein verbandfremdes Wasserwerk. Die Abwässer der Gemeinde Heiligengrabe werden durch eine Kläranlage in Heiligengrabe (angeschlossene Ortsteile: Heiligengrabe und Maulbeerwalde), eine Kläranlage bei Blumenthal nördlich der L 144 zwischen Blumenthal und Grabow (angeschlossene Ortsteile: Blumenthal, Grabow, Königsberg und Rosenwinkel) und eine Kläranlage in Wittstock/Dosse (angeschlossene Ortsteile: Jabel und Zaatzke) entsorgt. Die Stromversorgung erfolgt durch die die E.ON edis AG. Die Gasversorgung für die Ortsteile Heiligengrabe und Liebenthal wird durch die Erdgas Mark Brandenburg GmbH gewährleistet. Alle anderen Ortsteile werden durch die E.ON edis AG mit Erdgas versorgt Energieerzeugung Es gibt keine Bioenergieanlage innerhalb der Stadtgrenzen von Pritzwalk. Eine Nutzung von Sonnenenergie zur Stromerzeugung ist in Pritzwalk bisher nicht vorgesehen. Derzeit befinden sich auf Pritzwalker Stadtgebiet ca. 71 Windenergieanlagen (WEA) in Eignungsgebieten für Windenergienutzung (66) oder an Einzelstandorten (5). Im Entwurf des Regionalplans Prignitz - Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel aus dem Jahre 2006 sind sechs Windeignungsgebiete in Pritzwalk dargestellt, davon sind zwei in ihrer räumlichen Ausdehnung gemeindeeübergreifend. Tab. 76: Eignungsgebiete für Windenergienutzung in Pritzwalk 191 Eignungsgebiet Größe [ha] Bestand [WEA]* Auslastung [%] Pritzwalk(Falkenhagen)/Gerdshagen /6 100 Pritzwalk (Falkenhagen) 60 11/ Pritzwalk (Schönhagen/Steffenshagen) / Pritzwalk (Sadenbeck/Wilmersdorf) / Pritzwalk (Giesendorf)/Groß Pankow (Kuhbier/Kuhsdorf) /8 50 Pritzwalk (Beveringen/Kemnitz/Sarnow) / Summe 81/66 * erste Zahl: insgesamt/zweite Zahl: auf Pritzwalker Gebiet Insbesondere die Festsetzung des Teilplans, dass bei Planung, Errichtung und Repowering von Windkraftanlagen ein Abstand von Metern zum nächstgelegenen Wohnplatz einzuhalten ist, führt in der Stadt Pritzwalk dazu, 190 Märkische Allgemeine Zeitung: Altkreis Wittstock gilt demnächst als versorgt, obwohl das schnelle Internet noch Lücken hat, 23. September Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz Oberhavel: Regionalplan Prignitz Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung, Entwurf, Neuruppin, 2006, S. 50 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

136 dass zukünftig keine weiteren Eignungsgebiete mehr ausgewiesen werden können. Probebohrungen haben ergeben, dass die geologische Verhältnisse in Pritzwalk grundsätzlich eine Nutzung der Geothermie zulassen. Bisher sind jedoch keine Anlagen in Pritzwalk errichtet worden. Im Jahr 2006 wurden zwei Bioenergieanlagen im Wittstocker Ortsteil Gadow fertig gestellt. Ende 2007 ist der Bau einer weiteren Anlage im Wittstocker Stadtteil Bohnekamp beantragt worden. Bisher gibt es keine Sonnenergiegewinnung im großen Stil in der Gemeinde. Dies könnte sich jedoch schon bald ändern. Nach Information der Stadtverwaltung 192 ist ein Investor an einer 130 ha großen Fläche auf der ehemaligen Airbase im Ortsteil Alt Daber interessiert, um dort einen Photovoltaik-Park zu errichten. Derzeit befinden sich auf Wittstocker Stadtgebiet ca. 33 Windenergieanlagen. Im Entwurf des Regionalplans Prignitz-Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung der Regionalen Planungsgemeinschaft aus dem Jahr 2006 sind drei Eignungsgebiete dargestellt. Zwei der drei Gebiete sind schon zu 100 % ausgelastet. Tab. 77: Eignungsgebiete für Windenergienutzung in Wittstock/Dosse 193 Eignungsgebiet Größe [ha] Bestand [WEA]* Auslastung [%] Wittstock/Dosse (Freyenstein) 94 8/8 100 Heiligengrabe (Jabel/Liebenthal/ Papenbruch)/Wittstock/Dosse /15 50 Wittstock/Dosse (Groß Haßlow) / Summe 38/33 * erste Zahl: insgesamt/ zweite Zahl: auf Wittstocker Gebiet Im Frühjahr 2008 ist der Bau einer 150 Meter hohen Windkraftanlage im Eignungsgebiet Heiligengrabe/Wittstock/Dosse genehmigt worden. Die Stadt wollte die Genehmigung aufgrund der Höhe der Anlage zunächst verwehren. Der Bebauungsplan für das Eignungsgebiet, in dem bereits drei ca. 130 Meter hohe Windräder ihren Standort gefunden haben, gibt jedoch keine Höhenbegrenzung vor, so dass die Stadt keine Handhabe hatte, die Errichtung zu verhindern. Die Windkraftanlage ist damit die höchste im Kreisgebiet. 194 Die Nutzung der Geothermie ist bisher nicht vorgesehen. Im Gemeindeteil Rapshagen des Amtes Meyenburg befindet sich seit 2008 eine Biogasanlage in Betrieb. Die Leistung der Anlage soll einmal 2,5 Megawatt betragen. Einer Bioenergieanlage in Meyenburg mit einer Leistung von 5 Megawatt ist die Genehmigung 2008 verweigert worden. Grund war u.a. das erhöhte Verkehrsaufkommen durch An- und Abtransporte. Die Gewinnung von Sonnenenergie spielt im Amt eher eine untergeordnete Rolle. Es gibt vereinzelt Anlagen von Privatleuten. Tab. 78: Eignungsgebiete für Windenergienutzung im Amt Meyenburg 195 Eignungsgebiet Größe [ha] Bestand [WEA]* Auslastung [%] Marienfließ Frehne / Halenbeck-Rohlsdorf (Warnsdorf) / Gerdshagen/Pritzwalk(Falkenhagen) /- 100 Summe 50/- * erste Zahl: insgesamt/ zweite Zahl: auf Meyenburger Amtsgebiet Im Entwurf des Regionalplans Prignitz-Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel aus dem Jahre 2006 sind drei Eignungsgebiete dargestellt. 192 Gespräch vom 07. Juli Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz Oberhavel: Regionalplan Prignitz Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung, Entwurf, Neuruppin, 2006, S. 49 ff. 194 Märkische Allgemeine Zeitung: Bau größter Windkraftanlage trotz Ablehnung der Stadtpolitiker vom Umweltamt genehmigt, 08. Mai Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz Oberhavel: Regionalplan Prignitz Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung, Entwurf, Neuruppin, 2006, S. 49 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

137 Alle drei Gebiete sind zu 100 % ausgelastet, so dass in den nächsten Jahren das Repowering der Anlagen Thema sein wird. Die Geothermie wird bisher nicht in der Gemeinde Heiligengrabe genutzt. Die Nutzung der Geothermie spielt im Amtsgebiet bisher keine Rolle. Über einen Bebauungsplan hat die Gemeinde Heiligengrabe im Ortsteil Wernikow einen Bioenergiepark ausgewiesen. Bisher sind drei Biogasanlagen errichtet worden (Stand Juni 2008). Das Biogas wird jedoch nicht in einem Block-Heiz-Kraftwerk verstromt, sondern aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist. Weiterhin liegt eine Baugenehmigung für eine Biogasanlage in Horst (Blumenthal) vor. Die Anlage wurde jedoch noch nicht realisiert. Eine weitere Anlage befindet sich im Genehmigungsverfahren. Die Gewinnung von Sonnenenergie spielt in der Gemeinde eher eine untergeordnete Rolle. Es gibt vereinzelt Anlagen von Privatleuten. Im Bereich der Windenergie sind drei Eignungsgebiete im Entwurf des Regionalplans Prignitz Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel aus dem Jahre 2006 dargestellt. Derzeit sind ca. 24 Anlagen in zwei Eignungsgebieten realisiert worden. Im dritten Eignungsgebiet Heiligengrabe (Herzsprung) sind noch keine Anlagen aufgestellt worden. Tab. 79: Eignungsgebiet Eignungsgebiete für Windenergienutzung in der Gemeinde Heiligengrabe 196 Größe [ha] Bestand [WEA]* Auslastung [%] Heiligengrabe (Wernikow) / Heiligengrabe (Jabel/Liebenthal/ Papenbruch)/Wittstock/Dosse /5 50 Heiligengrabe (Herzsprung) 161 -/- - Summe 39/24 * erste Zahl: insgesamt/ zweite Zahl: auf Heiligengraber Gemeindegebiet 196 Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz Oberhavel: Regionalplan Prignitz Oberhavel Sachlicher Teilplan Rohstoffsicherung/Windenergienutzung, Entwurf, Neuruppin, 2006, S. 50 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

138 3.3.8 SWOT-Analyse Verkehr und technische Infrastruktur Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Sehr gute Straßenanbindung (A 19, A 24) durch Lage am Autobahndreieck Wittstock/Dosse Innenstadtnahe Entlastungsrouten in Pritzwalk und Wittstock/Dosse und beginnende stadtangepasste Straßenraumgestaltung in der Innenstadt Gute Bahnanbindung mit dem Regional-Express RE 6, schnelle Erreichbarkeit des DB-Fernverkehrs Überregionale und regionale Radwanderrouten Modernisierte Mediennetze, zumindest in den Kernbereichen des Siedlungsgefüges Ausreichend Grundwasservorkommen und hoher Anschlussgrad bei der Wasserversorgung Hoher Anschlussgrad bei der Erdgasversorgung Nutzung regenerativer Energien Schleppender Ausbau und Weiterbau der B 189 zwischen Pritzwalk u. Wittstock/Dosse (Rückgrat der Region) und darüber hinaus (bspw. Ortsumfahrung Wittstock/Dosse, Heiligengrabe und Groß Pankow, Verbindung nach Mirow) Fehlende Erneuerung von Ortsdurchfahrten entlang der Landesstraßen (bspw. in Freyenstein (L 14), Herzsprung (L 14), Wulfersdorf (L 14), Schweinrich (L 15), Grabow (L 144), Königsberg (L 144), Blandikow (L 145), Seefeld (L 146) und Sadenbeck (L 154)) Schlechte Verkehrsanbindung in die Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte (Strasse, Bahn, Rad) Prignitz-Express verfügt über keine direkte Einbindung an das Berliner Zentrum Ausgedünnter Fahrplan des RE 6 in den Abendstunden (bspw. fährt der letzte Zug von Berlin nach Wittenberge auch am Wochenende schon um 19:00 Uhr) Unattraktive Bahnhöfe/Bahnhofsumfelder Kürzere Fahrzeiten nach Magdeburg durch Autobahnbau A 14 Erschließung der Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte (u.a. Müritz) durch den Bau einer Bundesstraße und die Wiederaufnahme der Bahnstrecke Wittstock/Dosse Mirow oder den (alternativen) Bau eines Radwegs auf dem alten Bahndamm und Wiederaufnahme der Bahnstrecke Meyenburg Güstrow Erhalt und Verbesserung der Schieneninfrastruktur mit dem Knotenpunkt Pritzwalk (Güter- als auch Personenverkehr) durch Aufbau einer Güterverkehrstrasse zu den Ostseehäfen Interkommunale Kooperationen im Bereich der Ver- und Entsorgung (z.b. Zusammenarbeit von Verbänden) Nutzung der neuen Medien für die Verbesserung der Daseinsvorsorge Längere Fahrtzeiten im Schülerverkehr durch Schließung weiterführender Schulen Unwirtschaftlichkeit der Ver- und Entsorgungsnetze aufgrund der demografischen Entwicklung Reduzierung des Leistungsangebots im SPNV/ÖPNV B.B.S.M. mbh Dezember

139 Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Lange Wegestrecken innerhalb der Region, hoher Erschließungsaufwand Fe hlende Radwege entlang der Bundes- und Landesstraßen führen zu Lücken im Radwandernetz und zu Problemen bei der Sicherung von Schulwegen Breitbandversorgung nicht flächendeckend vorhanden Unausgelastete Infrastruktureinrichtungen Wenig attraktive Fernwärmeversorgung in Wittstock/Dosse Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Bündelung der kommunalen Aktivitäten bei der Verkehrsentwicklung und Infrastrukturplanung Ausbau und Neubau der Schienen-, Bundesstraßen- und Radwegeverbindungen an die Mecklenburgische Seenplatte (Erschließung touristischer Potentiale) Verbesserung des Personennahverkehrs/Vernetzung ÖPNV mit SPNV Revitalisierung der Bahnhofsbereiche und weitere Verbesserung der Verknüpfung von Verkehrsträgern Sicherung des ÖPNV durch Landkreise, auch im ländlichen Raum Sicherung der Wärmeversorgung in den Wittstocker Quartieren Waldrandsiedlung, Röbeler Vorstadt und Am Bohnekamp nach 2013 Ausbau der Nutzung regenerativer Energien (bspw. Sonnenenergie) für kommunale Einrichtungen Entwicklung von Flächen für die Nutzung der Wind- und Sonnenenergie ohne Verwendung landwirtschaftlich genutzter Flächen B.B.S.M. mbh Dezember

140 3.4 Bildung Die Region verfügt über ein breites, attraktives Schul- und Bildungsangebot. Die Stadt Pritzwalk hat zwei Grundschulen, drei weiterführende Schulen (ein Gymnasium und zwei Oberschulen) und eine Außenstelle des Oberstufenzentrums Prignitz (Berufsbildende Schule). Als spezielle Schulformen sind eine private Berufsschule für Wirtschaft und Technik und eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen in der Stadt vorhanden. Trotz dieses Angebots bleibt die Stadt bei der beruflichen (Weiter-)Bildung auf die Kooperation mit Einrichtungen in den Städten Wittenberge und Neuruppin angewiesen. Über die dargestellten Einrichtungen hinaus verfügt Pritzwalk über eine Außenstelle der Kreismusikschule (Meyenburger Tor 3 5) und eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule (An der Promenade). Die Stadt Wittstock/Dosse hat zur Zeit noch drei Grundschulen und zwei weiterführende Schulen (ein Gymnasium und eine Oberschule). Als spezielle Schulformen sind eine freie Landschule (Grundschule), eine evangelische Gemeinschaftsschule (Sekundarstufe I), eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen und eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in der Stadt vorhanden. Bei der beruflichen (Weiter-)Bildung ist die Stadt auf die Kooperation mit Einrichtungen in den Städten Neuruppin, Pritzwalk und Wittenberge angewiesen. Über die dargestellten Einrichtungen hinaus verfügt Wittstock/Dosse über eine Außenstelle der Kreismusikschule (Röbeler Straße 25) und eine Außenstelle der Kreisvolkshochschule (Rheinsberger Straße 18). Das Amt Meyenburg verfügt nur noch über einen Grundschulstandort. Wegen des Schülermangels wurde zum Schuljahr 2006/2007 der Sekundarstufe I-Bereich der Geschwister-Scholl-Schule in Meyenburg aufgelöst. Weiterführende Schulen befinden sich in Pritzwalk, Berufsbildende Schulen in Pritzwalk und Wittenberge. Die Gemeinde Heiligengrabe verfügt über zwei Grundschulen. Weiterführende Schulen befinden sich in Wittstock/Dosse, Berufsbildende Schulen in Neuruppin, Pritzwalk und Wittenberge. Tab. 80: Schulen in Trägerschaft der Kommunen und Landkreise im Untersuchungsraum Schulform/ Kommune Pritzwalk Wittstock/ Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe Grundschulen Oberschulen Gymnasien Berufsschulen Schulen mit Förderschwerpunkt Musikschule Volkshochschulen Hochschulen In der Region zeichnet sich ein Fachkräftemangel bei den Lehrern ab. So sind bspw. in den Grundschulen in Pritzwalk seit 1990 keine neuen Lehrer mehr eingestellt worden. Das hat u.a. zur Folge, dass aufgrund der Entwicklung der Personalstruktur in der Lehrerschaft Gymnasiallehrer plötzlich Grundschüler unterrichten müssen, wofür sie aber nicht ausgebildet sind Grundschulen Die Stadt Pritzwalk verfügt nach Schulschließungen noch über zwei Grundschulen: Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule Pritzwalk, Zur Hainholzmühle 24, Pritzwalk Schule mit flexibler Schuleingangsphase, 328 Schüler, in kommunaler Trägerschaft Herbert-Quandt-Schule, Hainholzweg 47, Pritzwalk Grundschule, 320 Schüler, 1994/95 Um- und Neubau des Schulgebäudes, in kommunaler Trägerschaft B.B.S.M. mbh Dezember

141 Das Schulangebot musste in den letzten Jahren um einen Grundschulstandort im Ortsteil Sadenbeck reduziert werden. Die verbleibenden zwei Grundschulen liegen ausschließlich in der Kernstadt. Laut Schulentwicklungsplan des Landkreises Prignitz (Bearbeitungsstand ) sind für den Planungszeitraum die zwei Grundschulstandorte in Pritzwalk gesichert. Aufgrund der Veränderungen des Stadtgebietes durch die Eingliederung von Gemeinden, die Auflösung der Grundschulen in Gerdshagen 197 und Sadenbeck, die Veränderung der Schulpflichtigkeit zu den Stichtagen sowie die Zuweisung von auswärtigen Kindern durch das staatliche Schulamt sind die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren ansteigend, so dass sich für beide Pritzwalker Grundschulstandorte im Planungszeitraum voraussichtlich eine durchgängige Zwei- bis Dreizügigkeit ergibt. In ihrer Sitzung vom hat die Pritzwalker Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die Herbert-Quandt-Schule von einer zweizügigen Grundschule zu einer dreizügigen Grundschule auszubauen. Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule ist im Sommer 2008 zusammen mit dem Kinderhort Regenbogenhaus in das freigewordene Gebäude der ehemaligen Gesamtschule (Zur Hainholzmühle 24) eingezogen. Dazu wurden u.a. die Sanitäranlagen aus- und umgebaut, Fenster und Türen sowie die Elektrik erneuert. Im Umfeld der ehemaligen Gesamtschule wurden im Sommer 2008 wegen des zu erwartenden höheren Verkehrsaufkommens zusätzliche Stellplatzflächen angelegt Die Gemeinde Gerdshagen gehört seit der Gemeindegebietsreform 2003 zum Amt Meyenburg. 198 Märkische Allgemeine Zeitung: Regenbogenhaus packt schon seine Sachen für den Umzug zur Gesamtschule/Baubeginn im Juli, 27. Juni 2008 u. Märkische Allgemeine Zeitung: Nach einer Woche Umbauzeit wird aus der Gesamtschule schon langsam die Jahn-Grundschule, 24. Juli 2008 Tab. 81: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der öffentlichen Grundschulen in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Pritzwalk Schuljahr 2004/ /2006 Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2006/ (3) 65 (3) 46 (2) 43 (2) 25 (1) 24 (1) 273 (12) 2007/ (2) 66 (3) 61 (3) 46 (2) 44 (2) 23 (1) 283 (13) 2008/ (3) 44 (2) 65 (3) 58 (3) 49 (2) 42 (2) 328 (15) Herbert Quandt-Grundschule Pritzwalk Schuljahr 2004/ /2006 Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2006/ (3) 67 (3) 47 (2) 49 (2) 61 (3) 47 (2) 343 (15) 2007/ (3) 63 (3) 69 (3) 44 (2) 48 (2) 62 (3) 361 (16) 2008/ (2) 70 (3) 59 (3) 66 (3) 43 (2) 45 (2) 320 (15) Die Stadt Wittstock/Dosse hat nach Auflösung der Grundschule Freyenstein zum noch drei Grundschulen in kommunaler und eine in freier Trägerschaft: Diesterweg-Grundschule Wittstock/Dosse, Auf der Freiheit 3, Kernstadt Ganztagsgrundschule mit Flex-Klassen (Flexible Schuleingangsphase), 267 Schüler, Sanierung mit Mitteln des Programms Zukunft Betreuung Bildung, in kommunaler Trägerschaft Freie Landschule Wittstock/Dosse, Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 1, Wittstock/Dosse Grundschule mit musischer Prägung, 26 Schüler, Unterricht erfolgt in Lerngruppen, in freier Trägerschaft des Brausebach e.v., B.B.S.M. mbh Dezember

142 Waldring-Grundschule, Waldring 27, Wittstock/Dosse 275 Schüler, modernisiert, innen teilweise behindertengerecht, in kommunaler Trägerschaft Wald-Schule, Draußenberg 18, OT Dossow 138 Schüler, sanierungsbedürftig (Brandschutzmängel), in kommunaler Trägerschaft Die Stadt Wittstock/Dosse hat den Einbruch der Schülerzahlen in der Primärstufe inzwischen durchlaufen; die Schülerzahlen steigen bis 2009/10 wieder an. Dennoch mussten in den vergangenen Jahren zwei Grundschulstandorte in der Kernstadt aufgegeben werden. Nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (Beschluss SVV vom ) ist schließlich auch die Grundschule im Ortsteil Freyenstein zum geschlossen worden. Im Schuljahr 2008/2009 werden die Finalklassen der Grundschule Freyenstein im Gebäude der Waldring-Grundschule beschult. Für den deutlich zunehmenden Schulbusverkehr zur Waldring-Grundschule sind die baulichen Voraussetzungen geschaffen worden. Da es sich bei der Grundschule in Freyenstein um die einzige behindertengerechte Grundschule im Stadtgebiet handelte, erfolgte nach deren Schließung entsprechend des Stadtverordnetenbeschlusses vom der behindertengerechte Ausbau der Waldring- Grundschule zum Schuljahr 2008/2009. So wurde u.a. der Einbau eines Aufzuges und eines behindertengerechten WC realisiert. 199 In dem freigezogenen Gebäude der Grundschule Freyenstein werden ein Schulmuseum, der Archäologische Park Freyenstein, die Bibliothek und Veranstaltungsräume Platz finden. Die Räume im Obergeschoss werden zunächst nicht ausgebaut. Später sollen dort im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung des Archäologischen Parks Freyenstein Übernachtungsmöglichkeiten für Schüler- und Studentengruppen geschaffen werden. 200 Die verbleibenden beiden Grundschulen in der Kernstadt sind in ihrem Bestand gesichert. Die Grundschule in Dossow sollte nach Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012 der Stadt Wittstock/Dosse (Stand ) eigentlich zum Schuljahr 2008/09 geschlossen und ein kompletter Übergang zur Waldring-Grundschule umgesetzt werden. 201 Kostenintensive Forderungen zur Beseitigung von Brandschutzmängeln veranlassten den Schulträger zu solchen Überlegungen. Tab. 82: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der öffentlichen Grundschulen in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Diesterweg-Grundschule, Wittstock/Dosse Stufe [Schüler (Klassen)] Schuljahr Gesamt / (2) 43 (2) 41 (2) 32 (2) 24 (1) 39 (2) 232 (11) 2005/ (2) 54 (2) 38 (2) 39 (2) 33 (2) 24 (1) 233 (11) 2006/ (2) 47 (2) 49 (2) 38 (2) 37 (2) 32 (2) 255 (12) 2007/ (2) 53 (2) 45 (2) 49 (2) 37 (2) 38 (2) 268 (12) 2008/ (2) 45 (2) 51 (2) 42 (2) 47 (2) 35 (2) 267 (12) Waldring-Grundschule, Wittstock/Dosse Stufe [Schüler (Klassen)] Schuljahr Gesamt / (2) 26 (1) 22 (1) 35 (2) 32 (2) 34 (2) 191 (10) 2005/ (2) 39 (2) 26 (1) 21 (1) 35 (2) 34 (2) 199 (10) 2006/ (2) 39 (2) 35 (2) 26 (1) 20 (1) 35 (2) 201 (10) 2007/ (2) 44 (2) 38 (2) 34 (2) 27 (1) 20 (1) 205 (10) 2008/ (2) 43 (2) 49 (2) 50 (2) 44 (2) 38 (2) 275 (12) 199 Märkische Allgemeine Zeitung: Überraschung beim behindertengerechten Ausbau der Wittstocker Waldring-Grundschule entdeckt, 08. August Märkische Allgemeine Zeitung: Ehemalige Freyensteiner Lehrer richten ein kleines Schulmuseum ein/im Oktober soll es fertig sein, 20. August Die Stadt Wittstock/Dosse hat einen eigenen Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012 aufgestellt. Die Schließung der Grundschule Dossow und Freyenstein ist Bestandteil dieses Schulentwicklungsplans. Der Schulentwicklungsplan ist von der Stadtverordnetenversammlung jedoch nicht beschlossen und genehmigt worden. B.B.S.M. mbh Dezember

143 Wald-Schule Dossow Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ (1) 26 (1) 20 (1) 24 (1) 34 (2) 20 (1) 147 (7) 2005/ (1) 19 (1) 25 (1) 20 (1) 24 (1) 32 (2) 153 (7) 2006/ (1) 26 (1) 19 (1) 25 (1) 21 (1) 24 (1) 142 (6) 2007/ (1) 25 (1) 26 (1) 19 (1) 24 (1) 21 (1) 136 (6) 2008/ (1) 20 (1) 24 (1) 28 (1) 20 (1) 24 (1) 138 (6) Nach Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012 wird die Anzahl der Schüler im Primärbereich von 644 Schülern im Schuljahr 2009/2010 auf 679 Schüler im Schuljahr 2012/2013 ansteigen, um dann auf 614 Schüler im Schuljahr 2012/13 zu sinken. 202 Das Amt Meyenburg verfügt über einen Grundschulstandort: Geschwister-Scholl-Grundschule, Gartenstraße 8, Meyenburg mit Integration, 178 Schüler, seit März 2008 Ganztagsschule, in kommunaler Trägerschaft Das Grundschulangebot im Amt Meyenburg musste in den letzten Jahren um einen Standort im Ortsteil Gerdshagen (Schließung 2003) bereinigt werden. Seitdem werden die Gerdshagener Grundschüler an der Friedrich-Ludwig- Jahn-Schule in Pritzwalk unterrichtet. Zukünftig sollen die Kinder aber in die Grundschule in Meyenburg gehen Stadt Wittstock/Dosse: Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012, Fortschreibung, Wittstock/Dosse, 20. Juli 2007, S Märkische Allgemeine Zeitung: Schulen: Gerdshagener wollen nach Meyenburg, 29. Mai 2008 Tab. 83: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der öffentlichen Grundschulen im Amt Meyenburg zwischen 2004 und 2008 Grundschule Geschwister Scholl Meyenburg Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ / / (2) 32 (2) 31 (2) 21 (1) 19 (1) 26 (1) 126 (9) 2007/ (1) 41 (2) 30 (2) 31 (2) 24 (1) 21 (1) 166 (9) 2008/ (2) 22 (1) 41 (2) 26 (2) 34 (2) 25 (1) 178 (10) 1993 erfolgte eine Innensanierung der Grundschule in Meyenburg wurde die Toilettenanlage vom Hof in das Gebäude verlegt. 1997/98 ist die Turnhalle saniert worden. Seit dem Schuljahr 2006/2007 ist das Amt Meyenburg Träger der Grundschule. Im März des Jahres 2008 bekam die Geschwister-Scholl-Grundschule den Zuschlag als Ganztagsschule. Als Folge stehen diverse Umbau- und Sanierungsarbeiten an. 204 Nach Schulentwicklungsplan des Landkreise Prignitz (Bebarbeitungsstand ) ist der Grundschulstandort in Meyenburg im Planungszeitraum gesichert. Es kommen zunehmend Freyensteiner Schüler (Wittstock/Dosse) nach Meyenburg. Die Gemeinde Heiligengrabe verfügt über zwei Grundschulen: Grundschule Heiligengrabe, Wittstocker Straße 63, OT Heiligengrabe 131 Schüler, Ganztagsangebote in offener Form, in kommunaler Trägerschaft Grundschule Blumenthal, Parkweg 2, OT Blumenthal 92 Schüler, jahrgangsübergreifender Unterricht, in kommunaler Trägerschaft 204 Märkische Allgemeine Zeitung: Meyenburger Schule wird 100 Jahre alt/im Laufe der Jahre immer wieder angebaut, 20. Mai 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

144 Die Grundschule in Heiligengrabe ist zu ca. 68 % ausgelastet. Laut Aufstellung der vorhandenen Klassenräume, Fachräume, Gruppenräume und Vorbereitungsräume könnten ca. 172 Schüler aufgenommen werden. Im Schuljahr 2007/2008 besuchten 117 Schüler die Grundschule. Auch in der kleinen Grundschule in Blumenthal sind noch Kapazitäten frei. Zum Schuljahr 2007/2008 besuchten 86 Schüler die Grundschule. Beide Einrichtungen sind in einem guten baulichen Zustand. In 2008 erfolgte die Sanierung der Waschräume der Grundschule Heiligengrabe für Euro. 205 Tab. 84: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der öffentlichen Grundschulen in der Gemeinde Heiligengrabe zwischen 2004 und 2008 Grundschule Heiligengrabe Schuljahr Stufe [Schülerzahl (Klassen)] Gesamt 2004/ (1) 21 (1) 16 (1) 24 (1) 25 (1) 24 (1) 130 (6) 2005/ (1) 18 (1) 22 (1) 17 (1) 22 (1) 24 (1) 121 (6) 2006/ (1) 20 (1) 18 (1) 21 (1) 17 (1) 22 (1) 126 (6) 2007/ (1) 24 (1) 21 (1) 19 (1) 18 (1) 15 (1) 117 (6) 2008/ (2) 19 (1) 21 (1) 22 (1) 18 (1) 17 (1) 131 (7) Grundschule Blumenthal Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ (0,6) 12 (0,4) 11 (0,7) 6 (0,3) 15 (0,6) 12 (0,4) 73 (3) 2005/ (1) 19 (1) 10 (0,5) 10 (0,5) 8 (0,5) 12 (0,5) 76 (4) 2006/ (1) 17 (1) 18 (0,7) 8 (0,3) 11 (0,7) 6 (0,4) 78 (4) 2007/ (1) 15 (1) 15 (1) 18 (1) 11 (0,5) 10 (0,5) 86 (5) 2008/ (1) 16 (1) 15 (1) 14 (1) 20 (1) 11 (1) 92 (6) 205 Märkische Allgemeine Zeitung: Projekte in der Gemeinde Heiligengrabe, 20. August 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

145 Abb. 30: Einzugsgebiet Grundschulen (Radius 10 km) B.B.S.M. mbh Dezember

146 3.4.2 Schulen der Sekundarstufe I Die Stadt Pritzwalk hat drei weiterführende Schulen (ein Gymnasium und zwei Oberschulen). Alle drei Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft des Landkreises Prignitz: Freiherr-von-Rochow-Schule Pritzwalk, Nordstraße 18, Pritzwalk Oberschule, 309 Schüler, Ganztagsschule, seit Ende der 1990er laufen Sanierungsarbeiten, zunächst wurden das Dach und die Fassade saniert, danach die Innenräume, die Außenanlagen sind noch zu sanieren, in Trägerschaft des Landkreises Prignitz Oberschule Pritzwalk (geänderte Gesamtschule mit GOST), Zur Hainholzmühle 24, Pritzwalk geänderte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe (GOST), 3-5-zügig in Sek. I, 73 Schüler, in Trägerschaft des Landkreises Prignitz Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium, Giesensdorfer Weg 3, Pritzwalk 260 Schüler, Ganztagsschule, das Gymnasium ist saniert, in Trägerschaft des Landkreises Prignitz Der Rückgang der Schülerzahlen hat in den letzten Jahren auch in den weiterführenden Schulen deutlich eingesetzt. Der Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe (GOST) wurde aufgrund der prognostizierten dramatisch rückläufigen Ü-7-Schülerzahlen entsprechend dem Beschluss des Kreistages vom die Einrichtung von 7. Klassen für das Schuljahr 2006/2007 untersagt. Entsprechend dem Schulstrukturgesetz und dem Schulentwicklungsplan des Landkreises Prignitz 2007 bis 2012 wurde die Gesamtschule mit GOST Pritzwalk am in eine Oberschule geändert. Die drei verbleibenden Schulstandorte sollen langfristig gesichert werden. Der Schulentwicklungsplan des Landkreises Prignitz (Bearbeitungsstand ) trifft für die Schulen folgende Aussage: Mit den zu erwartenden Anmeldungen von Schulabgängern der Primärstufe aus den gegenüber dem Schulstandort Pritzwalk verkehrsgünstig gelegenen Orten wird der Sekundarbereich I-Schulstandort Pritzwalk im Planungszeitraum 2007 bis 2012 Bestand haben. Verkehrstechnisch ist der Schulstandort Pritzwalk durch Busund Bahnverkehr gut erreichbar. Nachdem im Jahr 2007 die Baumaßnahmen im Innern der Freiherr-von- Rochow-Schule abgeschlossen wurden, haben 2008 die Bauarbeiten für einen neuen Schulsportplatz begonnen. 206 Im Rahmen des Umzugs der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule in das Gebäude der ehemaligen Gesamtschule (Zur Hainholmühle 24) wird auch das Gymnasium mehr Platz bekommen, da es die Räumlichkeiten der Friedrich-Ludwig- Jahn-Schule am Perleberger Tor 4 übernimmt. So soll bspw. die Schulkantine des Gymnasiums erweitert werden. Tab. 85: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der Sekundarstufe I in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Freiherr-von-Rochow-Oberschule Pritzwalk Schuljahr 2004/ /2006 Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2006/ (4) 54 (2) 57 (2) 68 (3) 275 (11) 2007/ (4) 98 (4) 55 (2) 43 (2) 279 (11) 2008/ (4) 87 (4) 88 (4) 45 (2) 309 (14) Oberschule Pritzwalk (geänderte Gesamtschule mit GOST) Schuljahr 2004/ /2006 Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2006/ (3) 79 (3) 133 (5) 284 (11) 2007/ (3) 69 (3) 144 (6) 2008/ (3) 73 (3) 206 Märkische Allgemeine Zeitung: Die Freiherr-von-Rochow-Schule in Pritzwalk bekommt einen neuen Platz, 03. Juli 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

147 Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium Pritzwalk Schuljahr 2004/ /2006 Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2006/ (2) 59 (2) 85 (4) 76 (3) 279 (11) 2007/ (3) 57 (2) 58 (2) 86 (4) 273 (11) 2008/ (3) 72 (3) 56 (2) 57 (2) 260 (10) Wittstock/Dosse hat drei weiterführende Schulen, davon zwei in kommunaler und eine in freier Trägerschaft: Dr.-Wilhelm-Polthier-Oberschule, Polthierstraße 19, Wittstock/Dosse 230 Schüler, sanier, in kommunaler Trägerschaft Ev. Gemeinschaftsschule im Kloster Stift zum Heiligengrabe, Friedrich- Ludwig-Jahn-Straße 1, Wittstock/Dosse 6 Schüler, in freier Trägerschaft Gymnasium Wittstock, Meyenburger Chaussee 2, Wittstock/Dosse 213 Schüler, saniert, in kommunaler Trägerschaft Mit der Pestalozzi-Realschule (Kirchplatz 8 10, Schließung 2005) und der Waldring-Oberschule (Waldring 27, Schließung 2006) mussten aufgrund des Schülerrückgangs zwei weiterführende Schulen in Wittstock/Dosse geschlossen werden. Die zwei verbleibenden Schulstandorte sollen langfristig erhalten bleiben. Laut Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012 der Stadt Wittstock/Dosse (Stand ) wird die Anzahl der Schüler im Sekundarbereich I von etwa 500 Schülern im Schuljahr 2007/2008 zunächst auf 458 Schüler im Schuljahr 2009/2010 zurückgehen, um dann auf 543 Schüler im Schuljahr 2012/2013 anzusteigen. 207 Das Wittstocker Gymnasium stand aktuell vor dem Problem, dass sich für das Schuljahr 2008/09 nicht genügend Siebtklässler angemeldet hatten. Statt der 207 Stadt Wittstock/Dosse: Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012, Fortschreibung, Wittstock/Dosse, 20. Juli 2007, S. 17 nach den Verwaltungsvorschriften über die Unterrichtsorganisation in den Schuljahren 2007/2008 bis 2009/2010 für Schulen der Sekundarstufe I benötigten 54 lagen nur 42 Anmeldungen vor. Das hätte bedeutet, dass die Wittstocker Siebtklässler auf das Gymnasium in Pritzwalk hätten gehen müssen. Drei Lehrerstellen wären gestrichen worden, was auch Auswirkungen auf den Unterricht in den höheren Klassen gehabt hätte. 208 Nach Protesten der Stadt Wittstock/Dosse gelang es, den Bildungsminister zu überzeugen, eine Ausnahmegenehmigung für das Gymnasium zu erteilen. Begründet wurde die Entscheidung mit den ansonsten unzumutbar langen Schulwegen. 209 Die Hauptursache für die geringe Zahl der Gymnasialanmeldungen liegt für Schulleiter Volkmar Zirke bei den erschwerten Aufnahmebedingungen, die mit dem Zurückgehen der absoluten Schülerzahlen einhergehen. Die Grundschulen stehen laut Zirke in der Verantwortung, die Kinder so gut wie möglich auf das Gymnasium vorzubereiten. Im Juli 2008 hat sich eine Arbeitsgruppe aus Gymnasiallehrern gebildet, die an einer Profilierung des Gymnasium arbeitet, in der Hoffnung, die Attraktivität des Gymnasiums für potenzielle Schüler steigern zu können. Zusammen mit einer Berliner Wirtschaftsexpertin und Psychologin soll ein Konzept entwickelt werden. Erreicht werden sollen u.a. eine hohe Empfehlungsrate für das Gymnasium von 60 % sowie ein schüler- und elterngerechtes Ganztagskonzept, ohne dass das Gymnasium zur Ganztagsschule wird Märkische Allgemeine Zeitung: Kampf um Gymnasium geht weiter/große Einigkeit in der ganzen Stadt, 27. Mai Märkische Allgemeine Zeitung: Gymnasium darf 7. Klassen eröffnen/minister Rupprecht hat ein Einsehen/Eltern erleichtert, 19. Juni Märkische Allgemeine Zeitung: Große Direktorenrunde bereits in der nächsten Woche, 17. September 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

148 Tab. 86: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der Sekundarstufe I in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Dr.-Wilhelm-Polthier-Oberschule Wittstock/Dosse Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ (4) 98 (4) 82 (4) 115 (5) 382 (17) 2005/ (3) 83 (4) 95 (4) 126 (6) 372 (17) 2006/ (3) 68 (3) 85 (4) 170 (7) 384 (17) 2007/ (3) 63 (3) 62 (3) 83 (4) 268 (13) 2008/ (3) 55 (3) 63 (3) 60 (3) 230 (12) Gymnasium Wittstock/Dosse Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ (2) 48 (2) 79 (3) 84 (4) 270 (11) 2005/ (2) 58 (2) 50 (2) 72 (3) 239 (9) 2006/ (2) 56 (2) 54 (2) 50 (2) 219 (8) 2007/ (2) 60 (2) 56 (2) 53 (2) 225 (8) 2008/ (2) 56 (2) 61 (2) 54 (2) 213 (8) Bei der Berufsvorbereitung kooperiert das Wittstocker Gymnasium mit der Bildungsgesellschaft mbh in Pritzwalk. Gemeinsam führen beide Einrichtungen jährlich eine Informationsveranstaltung für Eltern und Schüler der 6. Klassen unter Mitwirkung des Mittelstands und weiterer Unternehmen durch. Darüber hinaus bestehen Kooperationsvereinbarungen zwischen den Gymnasien Wittstock/Dosse und Pritzwalk mit der Fachhochschule Brandenburg sowie mit dem Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v.. Das Wittstocker Gymnasium nimmt regelmäßig an der Wirtschaftsinitiative Jugend denkt Zukunft teil. Beide Schulen in kommunaler Trägerschaft sind saniert. Erforderlich ist aber die Neugestaltung des Schulhofs der Dr.-Wilhelm-Polthier-Oberschule. B.B.S.M. mbh Dezember

149 Abb. 31: Einzugsgebiete Oberschulen, Gymnasien und Berufsschulen (Radius 20 km) B.B.S.M. mbh Dezember

150 3.4.3 Schulen der Sekundarstufe II Der Sekundarbereich II wird in Pritzwalk über das Gymnasium und für das Schuljahr 2008/2009 noch über eine Oberstufe mit gymnasialer Oberstufe abgedeckt. Beide Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft des Landkreises Prignitz. Oberschule Pritzwalk (geänderte Gesamtschule mit GOST), Zur Hainholzmühle 24, Pritzwalk 40 Schüler in Jahrgangsstufe 13, in Trägerschaft des Landkreises Prignitz Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium, Giesensdorfer Weg 3, Pritzwalk 320 Schüler, Ganztagsschule, das Gymnasium ist saniert, in Trägerschaft des Landkreises Prignitz Die Gesamtschule mit GOST wurde infolge der Nichteinrichtung der Jahrgangstufe 11 im Schuljahr 2007/2008 am in eine Oberschule geändert. Im Schuljahr 2008/2009 gibt es an dieser Oberschule (geänderte Gesamtschule mit GOST) noch eine GOST mit 40 Schülern in der Jahrgangsstufe 13. Entsprechend den prognostischen Aussagen im Schulentwicklungsplan des Landkreises Prignitz ist damit zu rechnen, dass die gymnasiale Oberstufe am Oberstufenzentrum Prignitz in Wittenberge aufgrund nicht ausreichender regionaler Schülerzahlen im Planungszeitraum keinen Bestand haben wird. Das könnte bedeuten, dass für eine alternative Abiturausbildung im Landkreis Prignitz keine Möglichkeit mehr besteht, wenn nicht eine Alternative gefunden wird. Das Gymnasium in Pritzwalk ist nach Schulentwicklungsplan des Landkreises Prignitz (Bearbeitungsstand ) für den Planungszeitraum ein gesicherter Sekundarbereich II-Standort. Tab. 87: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der Sekundarstufe II in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Oberschule Pritzwalk (geänderte Gesamtschule mit GOST) Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ / / / / Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasium Pritzwalk Stufe [Schüler (Klassen)] Schuljahr / /2006 Gesamt 2006/ / / Auch in Wittstock/Dosse wird der Sekundarbereich II über das Gymnasium, das sich in kommunaler Trägerschaft befindet, abgedeckt: Gymnasium Wittstock/Dosse, Meyenburger Chaussee 2, Wittstock/Dosse 168 Schüler, saniert, in kommunaler Trägerschaft Laut Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012 der Stadt Wittstock/Dosse (Stand ) wird die Anzahl der Schüler im Sekundarbereich II von etwa 200 Schülern im Schuljahr 2007/2008 auf 107 Schüler im Schuljahr 2012/2013 sinken Stadt Wittstock/Dosse: Schulentwicklungsplan 2007 bis 2012, Fortschreibung, Wittstock/Dosse, 20. Juli 2007, S. 17 B.B.S.M. mbh Dezember

151 Tab. 88: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der Sekundarstufe II in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Gymnasium Wittstock/Dosse Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ / / / / Berufsbildende Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen Pritzwalk verfügt über zwei Berufsbildende Schule, davon eine in Trägerschaft des Landkreises Prignitz und eine in privater Trägerschaft: Oberstufenzentrum Prignitz, Außenstelle Pritzwalk, Abteilung II, An der Promenade, Kernstadt Berufsschule im Berufsfeld Agrarwirtschaft, Wirtschaft und Verwaltung, Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung, in Trägerschaft des Landkreises Prignitz Teamsportorientierte Private Berufsschule für Wirtschaft & Technik Prignitz (TPBS), An der Promenade 5, Pritzwalk Berufliche Schule, 18 Schüler, in freier Trägerschaft Bei der Außenstelle des Oberstufenzentrums Prignitz besteht die Gefahr, dass der Standort aufgrund rückläufiger Schülerzahlen in naher Zukunft wegfallen könnte. Die im Jahr 2007 eröffnete private Berufsschule für Wirtschaft & Technik Prignitz wird 2008 in das freiwerdende Gebäude des Kinderhortes Regenbogenhaus am Holzhof 11 ziehen. Als sonstige Bildungseinrichtungen sind zu benennen: Bildungsgesellschaft mbh Pritzwalk, An der Promenade 5, Pritzwalk Neben anerkannten Berufsabschlüssen bietet die Einrichtung auch Weiter- und Umschulungsmaßnahmen an, Berufsabschlüsse sind im gewerblich-technischen, Elektro-, Bau-, gastronomischen und kaufmännischen Bereich möglich KMG Bildungsakademie ggmbh Pritzwalk Aus-, Fort- und Weiterbildung in Gesundheits- und Sozialberufen PBS-Prignitz Bildungsstätten GmbH Personal-Beschaffungs-Service, Qualifizierung von Mitarbeitern, Dienstleistungen für die Bundesanstalt für Arbeit Wittstock/Dosse ist in allen Berufsfeldern weitgehend auf berufliche Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen in der Region angewiesen. In Wittstock/Dosse befinden sich folgende sonstige Bildungseinrichtungen: AGUS Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe ggmbh Bildungs- und Beratungsangebote im pflegerischen oder sozial- /heilpädagogischen Bereich Nestor Bildungsinstitut GmbH Berlin, Niederlassung Wittstock/Dosse Trainingsmaßnahmen für berufliche Wiedereinsteiger und Umsteiger, insbesondere im Bereich Bauwirtschaft Wittstocker Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbh Trainings- und Beschäftigungsmaßnahmen in den Bereichen Umwelt, Tourismus und Soziales, Durchführung von ABM und MAE, zzt. 138 Beschäftigte Der Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. setzt zur Fachkräftesicherung auf die Kooperation zwischen regionalen Bildungseinrichtungen und der Wirtschaft sowie auf überregionale Netze des Wissenstransfers. Die überregionalen Bezüge sollen vor Ort durch Ausbildungsverbünde und Ausbildungsmessen ergänzt werden, die den engeren Kontakt zwischen Jugendlichen und der Wirtschaft herstellen. B.B.S.M. mbh Dezember

152 3.4.5 Schulen mit Förderschwerpunkt In Pritzwalk befindet sich eine Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen in Trägerschaft des Landkreises Prignitz: Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen Pritzwalk, Zur Hainholzmühle 27, Pritzwalk 102 Schüler, wird derzeit saniert, während der Innensanierung vorübergehend in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule untergebracht, in Trägerschaft des Landkreise Prignitz Pritzwalk ist laut Schulentwicklungsplan des Landkreises Prignitz (Bearbeitungsstand ) ein bedingt gesicherter Förderschulstandort. Der Schulstandort sichert die wohnortnahe Beschulung der Förderschüler im Norden des Landkreises Prignitz. Es sind zurückgehende Schülerzahlen zu erwarten. Tab. 89: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der Förderschule in Pritzwalk zwischen 2004 und 2008 Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen Pritzwalk Schuljahr Stufe [Schüler (Klassen)] Gesamt 2004/ / / (12) 2007/ (10) 2008/ (9) In Wittstock/Dosse gibt es zwei Schulen mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt. Beide Einrichtungen befinden sich in Trägerschaft des Landkreises Ostprignitz-Ruppin: Mosaik-Schule, Röbeler Straße 18, Wittstock/Dosse Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, 43 Schüler, in Trägerschaft des Landkreises Ostprignitz- Ruppin Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen Wittstock, Rheinsberger Straße 3, Wittstock 69 Schüler, saniert, Fortbestand gesichert, in Trägerschaft des Landkreises Ostprignitz-Ruppin Tab. 90: Entwicklung der Schülerzahlen und der Anzahl der Klassen der Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkt in Wittstock/Dosse zwischen 2004 und 2008 Mosaik-Schule Schule mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt geistige Entwicklung Wittstock Stufe [Schüler (Klassen)] Schuljahr Gesamt Eingangs- Unter- Mittel- Ober- Werk- 2004/ (8) 2005/ / (0,3) 4 (0,7) 5 (1,0) 10 (1,1) 22 (2,9) 43 (6) 2007/ (0,3) 5 (0,7) 10 (1,6) 13 (1,7) 12 (1,7) 42 (6) 2008/ (0,8) 9 (1,2) 7 (1,2) 13 (1,7) 11 (2,1) 43 (7) Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen Wittstock Stufe [Schüler (Klassen)] Schuljahr Gesamt / (11) 2005/ / (10) 2007/ (7) 2008/ (7) Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sind in der Region nicht ansässig. Diese Schwäche wurde von den Regionalakteuren erkannt. Inzwischen B.B.S.M. mbh Dezember

153 sind einige Initiativen ausgelöst worden, um Kompensationspotenziale aufzubauen. So gibt es zur Unterstützung der Wissens- und Technologietransfers Kooperationsvereinbarungen der Bildungsgesellschaft Pritzwalk, der Stadt Pritzwalk, des Vereins Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. und weiterer regionaler Akteure mit der FH Brandenburg, der TFH Wildau, der TU München, der Region Süd Savo (Finnland), der Berufsakademie Sachsen und der Universität Dortmund. Weitere Projekte wie der Aufbau eines Branchenkompetenznetzes im Bereich Metallerzeugung, -be- und - verarbeitung/mechatronik und der Aufbau eines regionalen Nachwuchspools (Begabtenförderung) befinden sich in Vorbereitung. 212 In Pritzwalk befindet sich eine Präsenzstelle der FH Brandenburg. Hier werden Vorbereitungskurse für Hochschulen mit Eignungsprüfungen angeboten, sowie Fern- und Onlinestudiengänge in Betriebswirtschaftslehre und Maschinenbau betreut. 212 Technische Fachhochschule Wildau: Unterstützung des Wachstumskerns Autobahndreieck Wittstock/Dosse Bericht zur Sekundäranalyse der Ausgangssituation, Wildau, 04. September 2006, S. 27 B.B.S.M. mbh Dezember

154 3.4.7 SWOT-Analyse - Bildung Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Breites Schul- u. Weiterbildungsangebot in der Region Vorhandene überregionalen Netzwerke und Kooperationen Studienberatung und Angebot des Fernstudiengangs Betriebwirtschaftslehre an der Präsenzstelle der FH Brandenburg in Pritzwalk Mit Ausnahme von Pritzwalk befinden sich keine Berufsbildungseinrichtungen in der Region Mangel an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen Bestehende Kooperationen von Schulen und Wirtschaftsunternehmen in der Region führen zur frühzeitigen Berufsorientierung der Schüler und zur Fachkräftesicherung bei den Unternehmen Profilierung von Bildungseinrichtungen Sogwirkungen von (Fach-)Hochschulstandorten außerhalb der Region (wie z.b. geplanter privater Fachhochschule in Neuruppin) Reduktion von Angeboten der Weiterbildung aus Kostengründen Weitere Ausdünnung des Lehrangebots durch demografischen Wandel (bspw. rückgängige Schülerzahlen im berufsbildenden Bereich) Fachkräftemangel in der Ausbildung B.B.S.M. mbh Dezember

155 3.4.8 Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Erhalt und Stärkung der bestehenden Schuleinrichtungen Intensivierung der Beziehung Schule/regionale Wirtschaftsbetriebe zur Sicherung des langfristigen Fachkräfteangebots Schaffung von Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten Erhöhung der Bildungsqualität mit attraktiven Angeboten für alle Altersgruppen B.B.S.M. mbh Dezember

156 3.5 Gesundheit und soziale Versorgung Krankenhausversorgung Das Krankenhaus Pritzwalk ist eine traditionsreiche Einrichtung aus dem Jahre Seit 1997 befindet es sich unter dem Dach der KMG Klinken AG. Mit der Übernahme des Krankenhauses investierte die Trägergesellschaft ca. 31 Mio. Euro in einen Neubau, der heutige Ansprüche an komfortable Patientendienstleistungen und an einen hohen medizinischen Standard in Diagnostik, Therapie und Informationstechnologie erfüllt. Das historische Krankenhaus wurde nach Umbau und Modernisierung zum Seniorenpflegeheim mit 96 Plätzen umgewandelt. Das heutige KMG Klinikum Pritzwalk, eingeweiht im März 2002, verfügt über die Fachbereiche Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Plastische Chirurgie, Anästhesiologie und Intensivmedizin, Belegabteilung Augenheilkunde, Diagnostik/Physiotherapie und Röntgenpraxis mit insgesamt über 143 Betten. Die Unfallchirurgie soll ausgebaut werden. Dazu ist u.a. ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet worden. Eine Geriatrie befindet sich im Aufbau wurden rund stationäre und ambulante Patienten von 180 Mitarbeitern betreut. 213 Das Klinikum arbeitet eng mit niedergelassenen Ärzten zusammen (Integratives Versorgungsmodell). Diesem Ziel dient auch das neue Ärztehaus. Im Juni 2008 hat das Landeskabinett die Krankenhausplanung der kommenden fünf Jahre beschlossen. In diesem Zeitraum sollen aufgrund der Bevölkerungsentwicklung insgesamt drei geburtshilfliche Abteilungen in brandenburgischen Krankenhäusern geschlossen werden. Die Entbindungsstation in Pritzwalk gehört dazu. 214 Seit Anfang der 1990er soll sich die Geburtenzahl in Pritzwalk auf ein Drittel reduziert haben KMG Kliniken AG: Klinikum Pritzwalk Qualitätsbericht 2006, Oktober 2007, S Märkische Allgemeine Zeitung: KMG-Chef will die Rechtskraft des Beschlusses zur Entbindung abwarten, 12. Juni Märkische Allgemeine Zeitung: Medizin: Pritzwalker KMG-Krankenhaus stellt sich in der Zukunft einigen weitreichenden Neuerungen, 02. April 2008 Auch das Krankenhaus in Wittstock/Dosse blickt auf eine mehr als 100- jährige wechselvolle Geschichte zurück und gehört seit nunmehr 12 Jahren zum Konzern der KMG Kliniken AG. Das Klinikum deckt die Fachbereiche Innere Medizin I (Kardiologie), Innere Medizin II (Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie), Funktionsdiagnostik, Physiotherapie, Ambulanz sowie Labordiagnostik ab und hat einen landesübergreifenden Einzugsbereich. Zum Standort gehört ein neues Bettenhaus mit vier internistischen Stationen und insgesamt 126 Betten. Eine Station der Onkologie befindet sich im Aufbau wurden rund stationäre und ambulante Patienten betreut. 216 Die Kardiologie der Medizinischen Klinik I mit zwei Linksherzkathederlaboren und 24-Stunden-Bereitschaft zur Versorgung aller lebensbedrohlichen kardiologischen Notfälle, z.b. bei Herzinfarkt bildet den Schwerpunkt des Klinikums. Einen weiteren Schwerpunkt stellt unter anderem die Versorgung gastroenterologischer Erkrankungen in der Medizinischen Klinik II dar. Kooperationen mit am Haus niedergelassenen Fachärzten z.b. für Chirurgie und Urologie komplettieren das Angebot des Klinikums. Darüber hinaus unterhält die Ruppiner Kliniken GmbH eine Psychiatrische Tagesklinik in der Altstadt von Wittstock/Dosse mit 18 Betten. In der Region nicht vertreten sind die Nuklearmedizin und die Kinderheilkunde Ambulante Versorgung Die Region ist insgesamt gut mit Hausärzten versorgt. Sorge bereitet allerdings, dass sich die Praxisstandorte immer stärker auf die Kernstädte konzentrieren und vakant werdende Arztpraxen in den Ortsteilen keine Neubesetzung erfahren. 216 KMG Kliniken AG: Klinikum Wittstock Qualitätsbericht 2006, Oktober 2007, S. 12 B.B.S.M. mbh Dezember

157 Im Stadtgebiet von Pritzwalk sind zzt. 26 Ärzte ansässig, davon 11 Hausund 15 Fachärzte. 217 Pritzwalk ist aufgrund von Schließungen bzw. fehlenden Nachbesetzungen versorgungsgefährdete Region des Landes Brandenburg für Hausärzte (Fachärzte für Allgemeinmedizin, Praktische Ärzte, Ärzte und hausärztlich tätige Internisten). 218 Ferner gibt es 12 Zahnärzte. 219 Im Stadtgebiet von Wittstock/Dosse sind zzt. 32 Ärzte ansässig, davon 14 Haus- und 18 Fachärzte. 220 In Wittstock/Dosse gibt es derzeit einen freien Facharztsitz. Aufgrund von Schließungen bzw. fehlenden Nachbesetzungen ist Wittstock/Dosse versorgungsgefährdete Region des Landes Brandenburg für Fachärzte der Augenheilkunde und der Kinderheilkunde. 221 Die einzige Praxis für Augenheilkunde in der Stadt schloss am Die nächst größere Augenklinik befindet sich in ca. 50 km Entfernung in der Gemeinde Groß Pankow (Prignitz). Die ambulante chirurgische Versorgung ist nach zwischenzeitlicher Vakanz inzwischen wieder gewährleistet. Im Ortsteil Freyenstein wird voraussichtlich die einzige Arztpraxis, eine Außenstelle der Ruppiner Kliniken GmbH, zum Winter 2008 geschlossen. Die Wittstocker Gebäude- und Wohnungsverwaltung (GWV) als Vermieter der städtischen Immobilie und die Ruppiner Kliniken als Mieter der Arztpraxis sind sich über den erhöhten Pachtzins (rund 100 ) nicht einig geworden. 217 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: Ärzteverzeichnis Land Brandenburg, Mai Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: Sicherstellungsstatut, Oktober Quelle: Landeszahnärztekammer Brandenburg: Zahnarztpraxen im Land Brandenburg, Mai Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: Ärzteverzeichnis Land Brandenburg, Mai Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: Sicherstellungsstatut, Oktober 2008 Die Stadt versucht derzeit zusammen mit den Ruppiner Kliniken eine Lösung zu finden. 222 Ferner gibt es 10 Zahnärzte, davon einer im Ortsteil Freyenstein. 223 Im Amt Meyenburg sind zzt. 4 Ärzte ansässig, davon 3 Hausärzte und 1 Facharzt (Frauenheilkunde und Geburtshilfe). 224 Die Arztpraxen befinden sich alle in der Stadt Meyenburg. In naher Zukunft droht allerdings aufgrund fehlender Nachbesetzungen die Schließung der Gemeinschaftspraxis der 3 Hausärzte. Im Amt Meyenburg gäbe es dann nur noch eine Praxis für Frauenheilkunde. Es gibt 4 Zahnärzte im Amtsgebiet, davon 3 in Meyenburg und 1 in Gerdshagen. 225 In der Gemeinde Heiligengrabe ist zzt. eine Fachärztin ansässig. 226 Die Praxis für Nervenheilkunde und Psychotherapeutische Medizin befindet sich in Ortsteil Blumenthal. In Blumenthal (GT Dahlhausen) gibt es eine Zahnarztpraxis. Nach Information der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg wird die Alterstruktur der Vertragsärzte im Planungsbereich Prignitz und Ostprignitz- Ruppin dazu führen, dass künftig weitere Praxen schließen werden, wenn keine Nachbesetzungen erfolgen. So sind ca. 19,4 % der Vertragsärzte in der Prignitz und 19,3 % der Vertragsärzte in Ostprignitz-Ruppin über 60 Jahre oder älter und werden voraussichtlich in den nächsten 3 bis 5 Jahren in den 222 Märkische Allgemeine Zeitung: Ruppiner Kliniken wollen Freyensteiner Außenposten nicht mehr aufrecht erhalten, 01. Oktober Quelle: Landeszahnärztekammer Brandenburg: Zahnarztpraxen im Land Brandenburg, Mai Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: Ärzteverzeichnis Land Brandenburg, Mai Quelle: Landeszahnärztekammer Brandenburg: Zahnarztpraxen im Land Brandenburg, Mai Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg: Ärzteverzeichnis Land Brandenburg, Mai 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

158 Ruhestand treten. 227 Das heißt, dass dann etwa jede fünfte Praxis von Schließung bedroht sein könnte. Tab. 91: Fachrichtung Ärztliche Versorgung nach Fachrichtungen und Kommunen (Stand ) Pritzwalk Wittstock/ Dosse Meyenburg Heiligengrabe Allgemeinmedizin Augenheilkunde Chirurgie Fachwissenschaft Frauenheilkunde Hals-Nasen-Ohrenheilk Haut- und Geschlechtsk Innere Medizin Kinder- u. Jugendmedizin Laboratoriumsmedizin Nervenheilkunde Orthopädie Psycholog. Psychotherapie Radiologie Urologie Summe Zahnmedizin Kindertageseinrichtungen Die Stadt Pritzwalk verfügt über 13 Kindertageseinrichtungen in kommunaler und freier/sonstiger Trägerschaft. 228 Aufgrund der rückläufigen Entwicklung des Auslastungsgrades wurde 2006 eine Einrichtung in Seefeld geschlossen. Die 13 Kindertageseinrichtungen verfügen über eine Kapazität von 882 Plätzen. Dem steht aktuell eine Auslastung von [k.a.] Plätzen [(k.a.%)] gegenüber. In kommunaler Trägerschaft existieren neun Einrichtungen fünf davon in der Stadt Pritzwalk (Kapazität: 635 Plätze, Auslastung: [k.a.] Plätze), vier in den Ortsteilen (Kapazität: 120 Plätze, Auslastung: [k.a.] Plätze). Der Hort an der Quandt-Schule ist 2006 saniert worden. Die Landkita Gänseblümchen in Schönhagen ist 2006 von einer kommunalen in eine freie Trägerschaft überführt worden. Die Kita war zuvor von Schließung bedroht. Der Hort Regenbogenhaus zieht 2008 in das frei werdende Gebäude der Gesamtschule, die zum Ende des Schuljahrs 2007/2008 geschlossen wird. 229 Der Betriebskindergarten der KMG Kliniken AG Villa Berti soll erweitert werden. Die Tagespflege in Pritzwalk wird durch fünf Tagesmütter gewährleistet. Aufgabe der Zukunft wird es sein, die bisher gute ärztliche Versorgung aufrecht zu erhalten und auftretende Nachfolgeprobleme zu bewältigen. Die gute Gesundheitsversorgung sollte als Baustein einer auf Gesundheit setzenden Region weiterentwickelt werden. 227 Quelle: Kassenärtzliche Vereinigung Brandenburg: Altersstruktur der Vertragsärzte, Stand inkl. den Horten an der Quandt-Schule und im Regenbogenhaus sowie der Tagespflege 229 Märkische Allgemeine Zeitung: Regenbogenhaus packt schon seine Sachen für den Umzug zur Gesamtschule/Baubeginn im Juli, 27. Juni 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

159 Tab. 92: Kindertageseinrichtungen in Pritzwalk, Stand Kombinierte Einrichtung Aller-Hand Kinderhort Förderschule Kombinierte Einrichtung Haus Sonnenschein Kinderhort Hort an der Quandt- Schule Kombinierte Einrichtung Hummelburg Kombinierte Einrichtung Kinderland Kombinierte Einrichtung Landkita Gänseblümchen Kombinierte Einrichtung Rappelkiste Kinderhort Regenbogenhaus Kombinierte Einrichtung Sonnenblume Kombinierte Einrichtung Spatzennest Kombinierte Einrichtung Storchennest Kombinierte Einrichtung Villa Berti Tagespflege Träger Standort Kapazität Frau Kiekbach Landkreis Prignitz Stadt Pritzwalk Stadt Pritzwalk Stadt Pritwalk Stadt Pritzwalk Frau Rauch Stadt Pritzwalk Stadt Pritzwalk Stadt Pritzwalk Stadt Pritzwalk Stadt Pritzwalk KMG Kliniken AG Kindertageseinrichtungen Auslastung 05/2008 Perleberger Str k.a. Zur Hainholzmühle k.a. Nordstr k.a. Hainholzweg k.a. Dorfstr. 49, OT Steffenshagen Zur Hainholzmühle 25 Dorfstr. 6, OT Schönhagen Dorfstr. 9, OT Kemnitz 29 k.a. 104 k.a. 18 k.a. 26 k.a. Holzhof k.a. Dorfstr. 55, OT Sadenbeck 41 k.a. Nordstr k.a. Hauptstr. 48, OT Falkenhagen Giesensdorfer Weg 2 b 24 k.a. 29 k.a. Privat versch. Standorte 25 k.a. Eine auf der Bevölkerungsprognose (Basisjahr 2006) des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg basierende Bedarfsrechnung der B.B.S.M. für die kommunalen Kitas bis 2020, die unter der Annahme erstellt wurde, dass künftig für Kinder ab 2 Jahre ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht, ergibt einen leicht sinkenden Bedarf an Kita-Plätzen (2008: [k.a.], 2020: 511 Plätze). Tab. 93: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft bis 2020 in Pritzwalk Jahr Alter von... bis unter... Jahre 0 - unter 5 5 unter unter 12 0 unter Bedarf an Kita-Plätzen (Berechnungsmodell) Quote 55,4%* Quote 60,4%* Quote 7,4%* Summe * rechnerische Quoten (Mittelung Jahrgangsquoten) der Stadt Wittstock/Dosse In der Folge des starken Rückgangs der Geburtenzahlen nach 1990 ist auch der Bedarf an Kindertagesstätten in Wittstock/Dosse deutlich gesunken. Verschiedene Anpassungen an die reduzierten Bedarfe erfolgten bereits. Momentan verfügt die Stadt über 12 Kindertagesstätten in kommunaler und freier/sonstiger Trägerschaft 231 mit einer Gesamtkapazität von 998 Plätzen. Dem steht aktuell eine Auslastung von 848 Plätzen (85 %) gegenüber. In kommunaler Trägerschaft existieren sieben Einrichtungen drei davon in der Stadt Wittstock/Dosse (Kapazität 2008: 660 Plätze, Auslastung: 580 Plätze), vier in den Ortsteilen (Kapazität: 186 Plätze, Auslastung: 152 Plätze). Die Kita Kinderland mit ihren 300 Plätzen ist die mit Abstand größte Einrichtung in Wittstock/Dosse. Die Kita arbeitet als Integrationskita und ist im Erdgeschoss behindertengerecht eingerichtet. Das Gebäude ist jedoch für den aktuellen und den langfristigen Bedarf überdimensioniert und befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Derzeit wird eine Verlagerung der Kita Kinderland in die historische Altstadt bei gleichzeitiger Kapazitätsanpassung planerisch vorangetrieben. Als neuer Standort ist die leerstehende Schule am Kirchplatz vorgesehen. 230 Landesjugendamt des Landes Brandenburg: Adressverzeichnis Kindertageseinrichtungen in Pritzwalk, Mai inkl. dem Hort der Allgemeinen Förderschule und der Tagespflege B.B.S.M. mbh Dezember

160 Tab. 94: Kindertageseinrichtungen in Wittstock/Dosse, Stand Kindertageseinrichtungen Kombinierte Einrichtung Bienenkorb Kombinierte Einrichtung Dossespatzen Kinderhort Hort d. Allg. Förderschule Integrative Kombi. Einrichtg. Kinderland Kombinierte Einrichtung Regenbogen Kombinierte Einrichtung Rittersporn Kombinierte Einrichtung Spatzennetz Kombinierte Einrichtung Villa Sonnenschein Kombinierte Einrichtung Waldring Kombinierte Einrichtung Waldwichtel Kombinierte Einrichtung Wulfersdorf Tagespflege Träger Standort Kapazität Ev. Kirche Stadt Wittstock/D. Landkreis OPR Stadt Wittstock/D. Stadt Wittstock/D. Brausebach e.v. Stadt Wittstock/D. Stadt Wittstock/D. Stadt Wittstock/D. Stadt Wittstock/D. Demokrat. Frauenbund Auslastung 06/2008 Heiligegeiststr Rheinsberger Str. 20 Rheinsberger Str Steinstr Dorfstr. 21, OT Berlinchen Friedrich-Ludwig- Jahn-Str. 1 Poststr. 5, OT Freyenstein Dorfstr. 31, OT Fretzdorf Waldring Draußenberg 17, OT Dossow Dorfstr. 67, OT Wulfersdorf Privat versch. Standorte Eine auf der Bevölkerungsprognose (Basisjahr 2004) des LDS basierende Bedarfsrechnung der Stadt Wittstock/Dosse für die kommunalen Kitas bis 2020, die unter der Annahme erstellt wurde, dass künftig für Kinder ab vollendetem 1. Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht, ergibt einen leicht sinkenden Bedarf an Kita-Plätzen (2008: 648, 2020: 585 Plätze). Eine ähnliche Situation ergibt sich bezüglich des Platzbedarfs in der Kernstadt (2008: 507, 2020: 458 Plätze). 232 Landesjugendamt des Landes Brandenburg: Adressverzeichnis Kindertageseinrichtungen in Wittstock/Dosse, Mai 2008 Tab. 95: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft bis 2020 in Wittstock/Dosse Jahr Alter von... bis unter... Jahre 0 - unter 5 5 unter unter 12 0 unter Bedarf an Kita-Plätzen (Berechnungsmodell) Quote 55,4%* Quote 60,4%* Quote 7,4%* Summe * rechnerische Quoten (Mittelung Jahrgangsquoten) der Stadt Wittstock/Dosse Die Bedarfsrechnung legt nicht zuletzt vor dem Hintergrund bereits bestehender Überkapazitäten weitere Bedarfsanpassungen nahe. Die Bedarfsplanung Kindertagesbetreuung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin sah noch die Schließung der Einrichtung in Fretzdorf vor. Die Stadt entschied sich jedoch gegen die Schließung. Mittlerweile weist die Einrichtung wieder hohe Auslastungszahlen auf, was auch an der hervorragenden Anbindung der Kita (Autobahnanschluss) liegen mag. Eine Kapazitätsanpassung wird wohl in der Kita Spatzennest im Ortsteil Freyenstein erforderlich. Gleichzeitig will sich diese Einrichtung zukünftig als Kneipp-Kita profilieren. Nach aktuellem Kenntnisstand existieren von Seiten der KMG Kliniken AG Überlegungen einen eigenen Betriebskindergarten zu eröffnen. Das Amt Meyenburg verfügt über 7 Kindertageseinrichtungen in kommunaler und freier/sonstiger Trägerschaft 233 mit einer Kapazität von 256 Plätzen. Dem steht aktuell eine Auslastung von 232 Plätzen (91 %) gegenüber. In kommunaler Trägerschaft existieren zwei Einrichtungen eine davon in der Stadt Meyenburg (Kapazität: 142 Plätze, Auslastung: 142 Plätze), eine in Halenbeck (Kapazität: 25 Plätze, Auslastung: 19 Plätze). Die Kita Am Wichtelwald befindet sich in einem alten Gebäude mit großem Sanierungsbedarf. Der Gebäudezustand ist schlecht. Eine Sanierung der Sanitäranlagen ist erfolgt. Eine weitere kommunale Trägerschaft ist fraglich. 233 inkl. der Tagespflege B.B.S.M. mbh Dezember

161 Tab. 96: Kindertageseinrichtungen im Amt Meyenburg, Stand Kindertageseinrichtungen Kombinierte Einrichtung Am Wichtelwald Integrative Kombi. Einrichtg. Eichhörnchen Kombinierte Einrichtung Luisenhaus Kombinierte Einrichtung Purzelbaum Kombinierte Einrichtung Waldkita Kombinierte Einrichtung Zwergenland Tagespflege Träger Standort Kapazität Gemeinde Halenbeck Amt Meyenburg Ev. Kirche Frau Eydam Frau Fentroß Kita Villa Kunterbunt Gartenstr. 23, OT Halenbeck Marktstr. 27, Meyenburg Kirchplatz 1, Meyenburg Heinrich-Heine-Str. 1, Meyenburg Lindenstr. 55, OT Stepenitz Burgstr. 4, Gerdshagen Eventuell soll die Kita privatisiert werden. Alternative Nutzungen werden gesucht. Auslastung 06/ privat versch. Standorte Die Kita Eichhörnchen mit ihren 142 Plätzen ist die mit Abstand größte Einrichtung im Amt Meyenburg. Die Kita ist eine integrative kombinierte Einrichtung. Sie betreut und fördert behinderte Kinder im Gruppenverband mit nicht behinderten Kindern. Die Einrichtung ist saniert. Die Kita Zwergenland in Gerdshagen ist 2006 saniert und im Jahr 2007 an einen freien Träger übergeben worden. Die Tagespflege im Amt Meyenburg wird durch zwei Tagesmütter gewährleistet. Eine auf der Bevölkerungsprognose (Basisjahr 2006) des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg basierende Bedarfsrechnung der B.B.S.M. für die kom- munalen Kitas bis 2020, die unter der Annahme erstellt wurde, dass künftig für Kinder ab 2 Jahre ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht, ergibt einen leicht sinkenden Bedarf an Kita-Plätzen (2008: 161, 2020: 130 Plätze). Tab. 97: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft bis 2020 im Amt Meyenburg Jahr Alter von... bis unter... Jahre 0 - unter 5 5 unter unter 12 0 unter Bedarf an Kita-Plätzen (Berechnungsmodell) Quote 55,4%* Quote 60,4%* Quote 7,4%* Summe * rechnerische Quoten (Mittelung Jahrgangsquoten) der Stadt Wittstock/Dosse Die Gemeinde Heiligengrabe verfügt über 4 Kindertageseinrichtungen in kommunaler Trägerschaft mit einer Kapazität von 281 Plätzen. Dem steht aktuell (Stand Juni 2008) eine Auslastung von 253 Plätzen (90 %) gegenüber. Tab. 98: Kindertageseinrichtungen Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde Heiligengrabe, Stand Kombinierte Einrichtung Gänseblümchen Kombinierte Einrichtung Haus der kleinen Strolche Kombinierte Einrichtung Kunterbunt Kombinierte Einrichtung Trollblümchen Träger Gemeinde Heiligengrab. Gemeinde Heiligengrab. Gemeinde Heiligengrab. Gemeinde Heiligengrab. Standort Zu den Elsen 2, OT Zaatzke Wittstocker Str. 53, OT Heiligengrabe Dorfstr. 19 a, OT Herzsprung Bahnhofstr. 3a, OT Blumenthal Kapazität Auslastung 06/ Das Gebäude der Kita Gänseblümchen im Ortsteil Zaatzke wurde in den 70er Jahren erbaut und Anfang der 90er Jahre modernisiert. 234 Landesjugendamt des Landes Brandenburg: Adressverzeichnis Kindertageseinrichtungen im Amt Meyenburg, Mai Landesjugendamt des Landes Brandenburg: Adressverzeichnis Kindertageseinrichtungen in Heiligengrabe, Mai 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

162 Die Sanierung (Innenräume, Elektrik und Sanitäranlagen) der Kita Haus der kleine Strolche in Heiligengrabe konnte im April 2008 abgeschlossen werden. Knapp Euro investierte die Gemeinde Heiligengrabe. Es flossen keine Fördermittel. Geplant ist, in naher Zukunft auch die Einrichtungen in Herzsprung und Zaatzke zu sanieren. 236 Eine auf der Bevölkerungsprognose (Basisjahr 2006) des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg basierende Bedarfsrechnung der B.B.S.M. für die kommunalen Kitas bis 2020, die unter der Annahme erstellt wurde, dass künftig für Kinder ab 2 Jahre ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht, ergibt einen stark sinkenden Bedarf an Kita-Plätzen (2008: 253, 2020: 123 Plätze). Tab. 99: Bedarfsprognose für Kitas in kommunaler Trägerschaft bis 2020 in der Gemeinde Heiligengrabe Jahr Alter von... bis unter... Jahre 0 - unter 5 5 unter unter 12 0 unter Bedarf an Kita-Plätzen (Berechnungsmodell) Quote 55,4%* Quote 60,4%* Quote 7,4%* Summe * rechnerische Quoten (Mittelung Jahrgangsquoten) der Stadt Wittstock/Dosse Die Bedarfsrechnung legt umfangreiche Bedarfsanpassungen nahe. Da in der Region keine Erzieher ausgebildet werden, zeichnet sich in naher Zukunft ein Fachkräftemangel ab. Ferner ist zu beobachten, dass immer mehr Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind. In der Region gibt es bisher keine kommunalen Angebote zur Unterstützung der Eltern, die organisatorisch mit Kindertagesstätten verbunden sind, bei der Erziehung. Hier könnte die Einrichtung von Eltern-Kind-Zentren Abhilfe schaffen. 236 Märkische Allgemeine Zeitung: Die Sanierung der Kita in Heiligengrabe ist abgeschlossen/knapp Euro flossen in das Objekt, 10. April 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

163 Abb. 32: Einzugsgebiete Kitas (Radius 10 km) B.B.S.M. mbh Dezember

164 3.5.4 Jugendeinrichtungen In der Kernstadt von Pritzwalk bestehen zwei Jugendfreizeiteinrichtungen in kommunaler und freier/sonstiger Trägerschaft: Jugendfreizeiteinrichtung Schülerclub (Träger: Berlin-Brandenburgische Landjugend e.v.), Kiez 64, Pritzwalk offene Jugendarbeit für die Stadt, Freizeitgestaltung, Angebote für arbeitslose Jugendliche Jugendfreizeitzentrum Nord (Träger: Stadt Pritzwalk), Am Ring, Pritzwalk offene Jugendarbeit Jugendräume befinden sich unter anderem in den Ortsteilen Beveringen (Streckenthin), Buchholz (Sarnow), Falkenhagen, Kemnitz, Sadenbeck, Seefeld, Steffenshagen und Wilmersdorf. Sie werden über die Berlin- Brandenburgische Landjugend e.v. betreut. Darüber hinaus gibt es in der Stadt einen Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes des Landkreises Prignitz (Havelberger Straße 30), diverse Jugendhilfeeinrichtungen (u.a. Betreutes Wohnen für Jugendliche in Not ab 14 Jahren), die Jugendwerkstatt Pritzwalk (Freyensteiner Chaussee 11 13) des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e.v. sowie eine Außenstelle des Jugendamtes des Landkreises Prignitz (Havelberger Straße 11). In der Kernstadt von Wittstock/Dosse besteht mit vier Jugendfreizeiteinrichtungen ein breites Angebot von freien Trägern der Jugendarbeit: Jugendclub Havanna (Nutzer: ESTAruppin e.v. Alt Ruppin u. DGB Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin), Rosa-Luxemburg-Straße 17, Wittstock/Dosse Jugendclub C 60 (Nutzer: ESTAruppin e.v. Alt Ruppin), Friedrich-Ludwig- Jahn-Straße 1, Wittstock/Dosse offene Kinder- und Jugendarbeit Jugendtreff RaLF (Träger: CVJM Wittstock e.v.), Heiligegeiststraße 2, Wittstock/Dosse offene Kinder- und Jugendarbeit Schullandheim Schweinrich (Träger: Landkreis Ostprignitz-Ruppin), Wittstocker Straße 7, Wittstock/Dosse OT Schweinrich Das Schullandheim Schweinrich bietet Schulklassen aber auch außerschulischen Gruppen, neben 28 Betten in Zwei- bis Sechs-Bett-Zimmern auf dem hauseigenen Zeltplatz 28 Plätze in sieben Zelten an. Das Schullandheim ist für Rollstuhlfahrer geeignet. Derzeit plant der Pächter des Freizeitzentrums in der Rheinsberger Straße 4-6, im Freizeitzentrum eine Jugendfreizeiteinrichtung mit Übernachtungsmöglichkeit zu schaffen. Erste Fördermittel sind bereits bewilligt worden. Darüber hinaus existieren punktuell Jugendräume, die ehrenamtlich betrieben werden. Weiterhin gibt es in der Stadt eine Jugendhilfeeinrichtung der Volkssolidarität (u.a. mit Tages- und Wohngruppe). Einen weiteren wichtigen Beitrag in der Jugendarbeit leistet das Jugendbüro Wittstock/Dosse. Es befindet sich im Jugendclub Havanna und ist Anlaufstelle, Treffpunkt, Informationsbörse und Koordinationsstelle der Mobilen Jugendarbeit. Das Jugendbüro unterstützt Jugendclubs, Jugendräume und Jugendgruppen in Wittstock/Dosse und den Ortsteilen Berlinchen, Christdorf, Dossow, Fretzdorf, Gadow, Rossow, Wulfersdorf und Zootzen. Es bietet Jugendlichen verschiedener Altersstufen unterschiedliche Betätigungsfelder und Aktivitäten in den Bereichen Freizeit und Sport, Bildung und Beratung. Träger des Jugendbüros ist die DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin. Trotz der verschiedenen Einrichtungen mangelt es in Wittstock/Dosse derzeit an Angeboten für eine aktive Freizeitgestaltung im Freien. Im Amt Meyenburg bestehen vier Jugendfreizeiteinrichtungen von freien Trägern der Jugendarbeit: Jugendklub Second Home (Nutzer: Berlin-Brandenburgische Landjugend e.v.), Freyensteiner Straße 42a, Meyenburg offene Jugendarbeit, Angebote für jugendliche Arbeitslose, der Jugendklub verfügt über Räume in Brügge, Buckow, Frehne, Gerdshagen, Jännersdorf, Krempendorf, Penzlin, Preddöhl, Rohlsdorf und Stepenitz. B.B.S.M. mbh Dezember

165 Kinder- und Jugendcamp Hoffbauers Landscheune (Träger: Hoffbauer ggmbh), Dorfstraße 10, OT Rohlsdorf Schulbauernhof (Ökologischer Landbau, Arche Tierhof) mit sozialpädagogischen Angebot Landjugendhaus Meyenburg (Träger: Katholische Landjugendbewegung Berlin), Freyensteiner Straße 44, Meyenburg Selbstversorgerhaus für Gruppen, Schulklassen und Sportvereine mit 24 Schlafplätzen, einem Meditations- und Gemeinschaftsraum und großzügiger Außenanlage Zentrum für Gesundheit, Gewaltprävention und Persönlichkeitsentwicklung (Träger: Preddöhl International e.v.), Dorfstraße 4, OT Preddöhl Haus für Seminare, Kurse und Workshops vor allem für Kinder im Kitaund Grundschulalter In der Gemeinde Heiligengrabe bestehen zwei Jugendfreizeiteinrichtung von freien Trägern der Jugendarbeit: Erlebnis- und Schulbauernhof Arche (Träger: CVJM Blandikow Liebenthal Papenbruch e.v.), Dorfstraße. 19, OT Papenbruch u.a. mit Schau- u. Lehrgarten, Bibelgarten und Naturlehrpfad Jugendbüro (Träger: ESTAruppin e.v. u. DGB-Jugendbildungsstätte Flecken Zechlin), Wittstocker Straße 63, OT Heiligengrabe Das Jugendbüro mit mobiler Jugendarbeit ist zuständig für die Jugendclubs in Blumenthal, Heiligengrabe, Herzsprung, Jabel, Königsberg, Papenbruch, den Jugendraum in Wernikow, die DörBB Tenne Blandikow sowie für die Schulen in Blumenthal und Heiligengrabe Senioreneinrichtungen In Pritzwalk unterhalten die KMG Kliniken AG, die Sankt-Elisabeth-Stiftung Berlin und die Senioren-Residenz-Prignitz GmbH (SRP) drei Seniorenpflegezentren: Elisabeth Seniorenzentrum Christophorus, Gartenstraße 11, Pritzwalk Altenpflegeheim, Kurzeitpflegeplätze, Altersgerechtes Wohnen KMG Seniorenheim am Klinikum Pritzwalk, Perleberger Straße 2, Pritzwalk 94 vollstationäre und 2 Kurzzeitpflegeplätze SRP Senioren-Residenz-Prignitz GmbH, Dorfstraße 31, Sadenbeck Altenpflegeheim in ehemaliger Grundschule Darüber hinaus existieren in der Stadt mehrere Seniorenbegegnungsstätten/- treffs, die u.a. von der AWO und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) betrieben werden, darüber hinaus Beratungsstellen, Besuchsdienste sowie diverse Altenpflegedienste, das Seniorenbüro, das Senioren in ein Ehrenamt vermittelt, und der Seniorenbeirat der Stadt, der als Ansprechpartner und Interessenvertreter für ältere Bürger auftritt. Im Juni 2008 fand im Rahmen der jährlich stattfindenden Brandenburgischen Seniorenwoche die 15. Pritzwalker Seniorenwoche statt. Die Seniorenwoche wird vom Seniorenrat des Landes und vom Seniorenbeirat der Stadt organisiert und bietet ein Forum für Veranstaltungen rund um das Thema Alter. So gibt es u.a. Vorträge, aber auch Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, bspw. Teilnahme an Radtour oder an Tanzveranstaltungen. In Wittstock/Dosse unterhalten die AWO und die KMG Kliniken AG zwei Seniorenpflegezentren: AWO-Seniorenzentrum An der Dosse, Rosa-Luxemburg-Straße 42, Wittstock/Dosse Seniorenpflegezentrum mit 83 stationären Plätzen, 1 Kurzzeitpflegeplatz und 12 Tagespflegeplätzen KMG Seniorenheim Haus Fontane, Meyenburger Chaussee 23a, Wittstock/Dosse 90 Plätze Ergänzt wird dieses Angebot durch Einrichtungen für Betreutes Wohnen. Am Markt 12/Kirchgasse 1 ist bspw. im Sommer 2008 eine Senioren-Wohngemeinschaft mit 16 Ein-Zimmer-Wohnungen für Betreutes Wohnen der ASB Gesellschaft für soziale Einrichtungen mbh Neuruppin eingeweiht worden. Die Volkssolidarität wird künftig Betreutes Wohnen für Demenzkranke in der Rheinsberger Straße 12 anbieten. In der Albrecht-Dürer-Straße 2 sind zwei Wohneinheiten zu einer Wohngemeinschaft für Senioren umgebaut worden. B.B.S.M. mbh Dezember

166 Darüber hinaus existieren in der Stadt insgesamt sechs Seniorenbegegnungsstätten/-treffs, die u.a. von der AWO, der Volkssolidarität und dem DRK betrieben werden, Pflegedienste sowie der Seniorenbeirat der Stadt Wittstock/Dosse. Auch in Wittstock/Dosse finden im Rahmen der jährlich stattfindenden Brandenburgischen Seniorenwoche Veranstaltungen rund um das Thema Alter statt. Im Amt Meyenburg unterhält die Sankt-Elisabeth-Stiftung Berlin ein Altenpflegeheim: Elizabeth Seniorenzentrum Marienfließ, Stift 4, Stepenitz Altenpflegeheim, Altersgerechtes Wohnen Darüber hinaus gibt es einen Seniorentreff des DRK und einen Pflegedienst der Caritas. In der Gemeinde Heiligengrabe unterhält die Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort ein Alten- und Pflegeheim: Alten- und Pflegeheim Haus Friede, Eva-von-Tiele-Winckler-Weg 11, Heiligengrabe 24 Pflegeplätze, Betreutes Wohnen in 24 Wohneinheiten sowie ambulanter Pflegedienst Ferner gibt es einen privaten Pflegedienst. Generell lässt sich sagen, dass es sich bei der Pflege um einen stark wachsenden Zweig mit einer hohen Dynamik handelt. Seit Einführung des Gesetzes zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflegeversicherung (Pflege- Weiterentwicklungsgesetz) im Jahr 2008 drängen viele Private Träger auf den Markt Behinderteneinrichtungen Die AWO unterhält in der Stadt Pritzwalk zusammen mit der Heilpädagogischen Wohnstätte ggmbh im Hainholzweg 49 ein Kleinstheim für Menschen mit psychischen Behinderungen. In Wohngemeinschaften werden bis zu 11 psychisch Kranke betreut. Darüber hinaus gibt es eine Zweigwerkstatt der Prignitz Werkstätten der Lebenshilfe, Einrichtungen für Beratungs- und Betreuungsangebote des Diakoniewerks Karstädt/Wilsnack und des DRK sowie Einrichtungen für Betreutes Wohnen vom Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands e.v. (CJD) und DRK, Pflegedienste vom DRK und diverser weiterer Anbieter sowie die Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen. Mit dem auf eine über 200jährige Geschichte zurückblickenden Behindertenpflegezentrum Dosse-Park verfügt die Stadt Wittstock/Dosse über eine auch regional bedeutende Betreuungseinrichtung. Die von der AWO betriebene Einrichtung hat vor dem Hintergrund der seit 1990 landesweit angestrebten Enthospitalisierung und Dezentralisierung große Veränderungen erfahren. So hat sich u.a. die Betreuungszahl in Wittstock/Dosse seither deutlich reduziert. Nur noch ca. 100 der insgesamt 330 behinderten Menschen werden aktuell am Standort Rosa-Luxemburg-Straße betreut; die übrigen sind inzwischen auf fünf dezentrale Standorte 237 mit Betreuungsgrößen zwischen 8 und 27 Personen über die Kernstadt verteilt oder in andere Orte bzw. ambulante Betreuungsformen gewechselt. Weitere 32 Personen sind im Jahr 2007 in ein neuerrichtetes Wohnheim in der Polthierstraße 15 gezogen. Schon heute stehen mehrere Immobilien am Altstandort leer. Was nach Abschluss der Dezentralisierung mit diesen passiert, ist derzeit noch völlig offen. Darüber hinaus verfügt die Stadt mit einer Behindertenwerkstatt und einem Projekt zur Pflege öffentlicher Parkananlagen über zwei Nebenstellen der Stephanus-Stiftung im Bereich der offenen Behindertenarbeit. 237 Wohnstätte Haus Regenbogen in der Kleinen Kettenstraße 2, Wohnstätte Burgstraße in der Burgstraße 19, Wohnstätte Haus unter den Linden in der Rosa-Luxemburg Straße 40, Wohnstätte Saphir im Rackstädter Weg 22 und Wohnstätte Käthe-Kollwitz-Straße in der Käthe-Kollwitz-Straße 27 B.B.S.M. mbh Dezember

167 Ferner existieren die Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt Lernen, die Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, die Integrationskita Kinderland, Beratungsstellen u.a. des Allgemeinen Behindertenverbandes Land Brandenburg e.v. (ABB), Betreuungsdienste der Lebenshilfe und Angebote der häuslichen Pflege bspw. durch die Volkssolidarität. Im Ortsteil Dranse gibt es die Therapeutische Gemeinschaft Griebsee ggmbh. Sie bietet für 48 Frauen und Männer, die durch Suchtmittel geschädigt wurden, das Wohnen in Hausgemeinschaften an. Das Amt Meyenburg verfügt in der Stadt Meyenburg über die Integrationskita Eichhörnchen. Die Kita in der Marktstraße 27 ist eine integrative kombinierte Einrichtung. Sie betreut und fördert behinderte Kinder im Gruppenverband mit nicht behinderten Kindern. In der Gemeinde Heiligengrabe bietet die Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort im Ortsteil Heiligengrabe Wohngruppen sowie Betreutes Wohnen für geistig und/oder schwerstmehrfach behinderte Erwachsene und Kinder an nahmen etwa 75 betroffene Familien und Einzelpersonen die Leistungen der AWO in Anspruch waren es 108 und 2008 schon 173 Fälle. Obwohl die Bevölkerungszahlen in der Prignitz sinken, steigt die Zahl der Hilfebedürftigen. Die AWO geht davon aus, dass in Zukunft die Altersarmut stetig zunehmen wird. Eine steigende Nachfrage wird auch bei Familien erwartet, die trotz Arbeit nicht genug Geld zum Lebensunterhalt erwirtschaften. Im präventiven Bereich lässt sich feststellen, dass das Klientel immer jünger wird. Durch Schließung der Obdachlosenunterkunft in Kyritz im Juni 2007 war die Stadt Wittstock/Dosse gezwungen, eine neue Unterbringungsmöglichkeit für Obdachlose zu akquirieren. Ausgehend von den Erfahrungen der Vergangenheit und unter Berücksichtigung der Fälle latenter Obdachlosigkeit erschien es angezeigt, weiterhin 6 Plätze vertraglich zu binden. Der durchschnittliche Bedarf lag in der jüngeren Vergangenheit bei 4 Plätzen. Die vertragliche Bindung erfolgte mit der Diakonie in Neuruppin, so dass im Bedarfsfall die Unterbringung gesichert ist. Darüber hinaus gibt es in Heiligengrabe eine Außenstelle der Prignitz Werkstätten der Lebenshilfe (Eva-von-Tiele-Winckler-Weg 9) Obdachloseneinrichtungen Die Stadt Pritzwalk und das Amt Meyenburg unterhalten gemeinsam mit den fünf Kommunen Gemeinde Groß Pankow, Gemeinde Gumtow, Gemeinde Plattenburg, Amt Putlitz-Berge und der Stadt Kyritz eine Obdachlosenunterkunft mit 10 Plätzen im Pritzwalker Ortsteil Steffenshagen. Neben der Bereitstellung der Unterkunft ist es ein weiteres Ziel des Verbundes, Obdachlosigkeit frühzeitig zu verhindern. Träger der Obdachlosenunterkunft sowie der Leistungen zur präventiv aufsuchenden Sozialarbeit ist die AWO Kreisverband Prignitz. Die beteiligten Kommunen tragen die entstehenden Kosten gemeinsam.. B.B.S.M. mbh Dezember

168 3.5.8 SWOT-Analyse - Gesundheit und soziale Versorgung Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Gutes Kita-Angebot in Städten und einigen Ortsteilen Gutes Angebot an sozialen Diensten, v.a. der Betreuung für Senioren und Behinderte sowie von freien Trägern der Jugendhilfe Gute Gesundheitsinfrastruktur, Krankenhaus-Standorte mit Spezialbereichen Mangelnde ärztliche Versorgung im ländlichen Raum Mangel an Angeboten für rüstige Rentner, wie z.b. Seniorenbildung, Sport und kulturelle Angebote Fehlende Angebote zur Unterstützung der familiären Erziehung (Eltern-Kind-Zentren Profilierung von Pritzwalk und Wittstock/Dosse als Wohnstandort für verschiedene Generationen und als gesundheitsorientierte Städte Verlust der Entbindungsstation in Pritzwalk Keine Neubesetzung von vakant werdenden Arztpraxen/-stellen, Lücken bei der Facharztversorgung Fachkräftemangel in der Pflege und Betreuung Reduzierung sozialer Angebote aufgrund der abnehmenden Einwohnerzahlen Unbestimmte finanzielle Tragfähigkeit von Projekten im sozialen Bereich B.B.S.M. mbh Dezember

169 3.5.9 Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Erhalt, Sicherung und Ausbau der Einrichtungen des Gesundheitswesens Sicherung der ärztlichen Versorgung auch in den Ortsteilen Erarbeitung einer gemeinsamen Ansiedlungsstrategie für die ambulante ärztliche Versorgung Erarbeitung einer Standortkonzeption für Einrichtungen der Altenbetreuung und -pflege Ausbau generationengerechter Angebote Einrichtung einer Seniorenakademie B.B.S.M. mbh Dezember

170 3.6 Kultur, Sport und Freizeit Die Region verfügt über ein umfassendes kulturelles und sportliches Angebot. Die ehemalige Hansestadt Pritzwalk besitzt mit der Stadtkirche St. Nikolai, der Wallfahrtskirche in Alt Krüssow, den Resten der Stadtmauer mit Wiekhaus, dem klassizistischen Rathaus und dem Bismarckturm von 1905 bedeutende Bauwerke. Wittstock/Dosse als ehemalige Residenz der Bischöfe von Havelberg ( ) war und ist aus kulturhistorischer Sicht eine der bedeutendsten Städte der Prignitz. Die Stadt verfügt über eine weitgehend intakte historische Altstadt mit einer rd m langen, fast geschlossenen Stadtmauer. Als bedeutendste Bauwerke gelten: die alte Bischofsburg, die St. Marienkirche, die Heiligegeist-Kirche, das neugotische Rathaus, die Stadtmauer und das Gröper Tor (als letztes erhaltenes Tor von ehemals drei Stadttoren). Wittstock/Dosse ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischem Stadtkern. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist insbesondere die fachliche Begleitung der Sanierung und Entwicklung der historisch wertvollen Innenstädte des Landes Brandenburg. Das Amt Meyenburg verfügt mit dem Evangelischen Stift Marienfließ, dem Modemuseum und dem Heimatmuseum im Schloss, der Parkanlage mit Resten der Stadtmauer und der Meyenburger Kirche über beeindruckende kulturelle Einrichtungen. Im Rahmen der Kampagne Deutschland - Land der Ideen hat eine Jury für das (Schalt-)Jahr Orte ausgewählt, die jeweils für einen Tag besondere Aufmerksamkeit erfahren. Das Modemuseum Schloss Meyenburg ist einer dieser Orte. Es ist Beispiel für eine gelungene Nutzung eines Denkmals und die damit verbundenen Belebung einer ganzen Region, die durch herausragendes bürgerschaftliches Engagement möglich wurde. 238 Die Gemeinde Heiligengrabe besitzt mit dem 1287 gegründeten Kloster Stift zum Heiligengrabe mit Abtei, Stiftskirche und Heiligengrabkapelle, Damenplatz mit barocken Fachwerkhäusern, Museum und Klosterladen ein Denkmal von nationaler Bedeutung. Die Gemeinde Heiligengrabe ist weiterhin als Sportlichste Gemeinde 2008 im Land Brandenburg ausgezeichnet worden. Damit gewann bei dem zum 8. Mal ausgetragenen Landeswettbewerb erstmals eine Gemeinde aus dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin den mit Euro dotierten Wettbewerb. In der knapp Einwohner zählenden Gemeinde Heiligengrabe ist jeder fünfte Einwohner in einem Sportverein aktiv, während es im Landesdurchschnitt Brandenburgs nur jeder neunte Einwohner ist. Diese ungewöhnlich hohe Sportbeteiligung ist auf vielseitige, an den Interessen aller Generationen orientierte Sportangebot zurückzuführen. Die Palette umfasst 20 Sportarten. Im Rahmen einer familienfreundlich gestalteten Wohnumfeld- und Siedlungsentwicklung entstand in den verschiedenen Ortsteilen neben den Sportanlagen eine Reihe von Bewegungsräumen, wie z.b. Bolz- und Spielplätze, aber auch Sportgelegenheiten in Form von Wander-, Rad- und Skaterwegen Überregional bedeutsame Einrichtungen Archäologischer Park Archäologischer Park Stadtwüstung, Wittstock/Dosse, OT Freyenstein Auf der 1287 verlassenen Stadtwüstung südwestlich Freyensteins wurde 2006 der Archäologische Park eingerichtet, der in dieser Form einmalig im Land Brandenburg ist. Festwiesen, Freilichtbühnen und Marktplätze Airbase Wittstock, ehemaliger Militärflugplatz, 3 km nördlich der Kernstadt, Wittstock/Dosse, OT Alt Daber 400 ha, regelmäßige Auto- und Motorradtreffen, Fahrsicherheitstraining, Musikfestivals (bspw. Fullmoon ) mit bis zu Teilnehmern u.ä. 238 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur: Modemuseum Schloss Meyenburg erster Ort im Land der Ideen 2008, Pressemitteilung Nr. 01/08 vom 01. Januar Ministerium für Bildung, Jugend und Sport: Heiligengrabe ist Sportlichste Gemeinde im Land, Pressemitteilung vom 16. Mai 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

171 Klöster Kloster Stift zum Heiligengrabe, Heiligengrabe, OT Heiligengrabe Das Kloster aus dem 13. Jahrhundert mit Stiftskirche und Heiliggrabkapelle gilt als besterhaltene Klosteranlage in Brandenburg und ist seit 1997 als Denkmal nationaler Bedeutung eingestuft. Die Zisterzienser- Frauenklosteranlage, später ev. Damenstift, ist fast vollständig erhalten. Kirchen St. Marienkirche, Sankt-Marien-Straße 8, Wittstock/Dosse Die St. Marienkirche ist ein kreuzrippengewölbter, dreischiffiger, gotischer Backsteinhallenbau. Der Turm und der Westteil des Langhauses sind aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der 68 m hohe Turm erhielt 1704 eine barocke Haube. Die Kirche verfügt über eine sehenswerte Innenausstattung (u.a. spätgotischer Flügelaltar von Claus Berg, spätgotisches Sakramentshäuschen). Veranstaltungen: Frühling bis Herbst Konzerte, 2007 u.a. Eröffnungskonzert der Brandenburgischen Sommerkonzerte; ganzjährige Dauerausstellung Die Bischofszeit in Wittstock Kulturgeschichtsrouten Schwedenstraße Die Schwedenstraße kann kurz als eine IT-gestützte Zusammenarbeit zur Förderung von Kulturgeschichte und Tourismus im Rahmen der engen Verbindungen im Osteseeraum bezeichnet werden. Die Kooperation zwischen Schweden, den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sowie den Hansestädten Greifswald, Stralsund Wismar und der Stadt Wittstock/Dosse zielt auf den Austausch von Informationen, Erfahrungen und Kontakten, um die Koordinierung und das Zusammenwirken sowie eine stärkere Kooperation rund um die deutsch-schwedische Geschichte, die so genannte Schwedenzeit in Deutschland (ca ), zu ermöglichen. Die über einhundertsiebzig Jahre staatsrechtlicher Zusammengehörigkeit von Schweden und Pommern bzw. Wismar sowie die Beziehungen Schwedens und Brandenburg-Preußens in dieser Zeit stehen im Mittelpunkt des Interesses. Ein wichtiges Instrument der Kooperation ist die gemeinsame Website Schwedenstraße. Die Schwedenstraße erstreckt sich 700 km von der Insel Rügen im Norden bis nach Großbeeren südlich von Berlin, von Gadebusch im Westen bis Peenemünde und Usedom im Osten. Zeitmäßig umfasst sie wichtige Ereignisse, wie den Dreißigjährigen Krieg, Aufstieg und Fall Schwedens als Großmacht, das Erstarken Preußens, die gesellschaftlichen Veränderungen im 18. Jahrhundert und die Erschütterungen durch die napoleonischen Kriege. Ein wichtiger Teil des Projektes ist die Schaffung eines Rahmens für Kontakte zwischen schwedischen und deutschen Institutionen, Unternehmen, Vereinen, Schulen, Partnerstädten usw. Museen Museen Alte Bischofsburg mit Museum des Dreißigjährigen Krieges und Ostprignitzmuseum, Amtshof 1 4, Wittstock/Dosse Museum des Todesmarsches, Belower Damm 1, Wittstock/Dosse Außenstelle der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen; Die Einrichtung dokumentiert die Räumung des Konzentrationslagers Sachsenhausen im Frühjahr Sie soll demnächst für Euro aufwendig umgestaltet werden. Die Stadt Wittstock/Dosse würde gerne auch die marode Gedenkstättenzufahrt sanieren lassen. Sie ist finanziell jedoch nicht in der Lage, die Kosten zu tragen, zumal die Verkehrsbedeutung gering ist. 240 Museum im Kloster Stift zum Heiligengrabe, Stiftsgelände 1, Gemeinde Heiligengrabe, OT Heiligengrabe Ständige Ausstellung zur Geschichte des Klosters sowie Wechselausstellungen Schloss Meyenburg mit Heimat- und Modemuseum, Schloss 1, Meyenburg Meyenburg besitzt eine im Stil der Neorenaissance errichtete Schlossanlage mit Park. Im Schloss befindet sich das Modemuseum mit einer deutschlandweit einmaligen Sammlung historischer Moden von so- 240 Märkische Allgemeine Zeitung: Stadt Wittstock möchte marode Gedenkstättenzufahrt nach Below sanieren, 27. März 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

172 wie das Heimatmuseum mit Wissenswertem zur Stadtgeschichte und zum Adelsgeschlecht derer von Rohr. Radfernwege Tour Brandenburg (ca km) Mit ca km ist die Tour Brandenburg der längste Radfernweg Deutschlands. Die Tour führt rund um Berlin durch das ganze Land Brandenburg, u.a. auch durch die Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse sowie durch die Gemeinde Heiligengrabe. Im Osten führt die Strecke von Wittstock/Dosse über Sewekow bis nach Rheinsberg (Ruppiner Land) und darüber hinaus. Sonstige Sportanlagen Speedwaybahn Heidering, Wittstock/Dosse, OT Scharfenberg seit 2006 wieder in Betrieb, Durchführung internationaler Speedwayrennen Regional bedeutsame Einrichtungen Aussichtstürme Aussichtsturm, Gemeinde Heiligengrabe, nördlich von Blumenthal 45 m hoher Holzaussichtsturm in den Blumenthaler Bergen Festwiesen, Freilichtbühnen und Marktplätze Bleichwall, zw. Stadtmauer und Dosse, Wittstock/Dosse 3 ha Grasland für Zirkus, Schaustellerei, Volksfeste, Konzerte u.ä. Freilichtbühne Trappenberg, Pritzwalk mit ca. 700 Sitzplätzen, saniert Freilichtbühne Wittstock, Auf der Freiheit 10, Wittstock/Dosse Bühne (7 x 13 m) im Amtshof für Konzerte, Theater u.ä., bietet Platz für 3000 Zuschauer Markt Pritzwalk, Pritzwalk Markt Wittstock, Wittstock/Dosse m², bietet Möglichkeiten für Märkte und Volksfeste Flugplätze Segelfluggelände Pritzwalk-Kammermark, ca. 5 km nördlich der Stadt ca. 24 ha, Betreiber: Flugplatzgemeinschaft Pritzwalk-Kammermark GbR; Das Segelfluggelände soll langfristig erhalten werden. Sonderlandeplatz Pritzwalk-Sommersberg, Pritzwalk, ca. 2 km nördlich der Stadt ca. 14 ha, Betreiber: Fliegerclub Wolf Hirth Pritzwalk e.v.; Der Landeplatz dient der Ausübung des Luftsports im Rahmen der Vereinstätigkeit und der Ausbildung für den Segelflug im Winden- und Flugzeugschlepp sowie für den Motorsegelflug. Segelfluggelände Wittstock-Berlinchen, Wittstock/Dosse, ca. 1 km nordwestl. des Ortsteils Berlinchen größter Segelflugplatz Europas, betrieben durch den Fliegerklub Wittstock e.v., Angebot von Schnupperflügen, der Landeplatz dient in erster Linie der Ausübung des Luftsports und der Ausbildung von Luftfahrtzeugführern, daneben wird er im Rahmen einer PPR-Regelung von der allgemeinen Luftfahrt genutzt Freizeitzentren Freizeitzentrum, Rheinsberger Straße 4 6, Wittstock/Dosse Das städtische Freizeitzentrum beinhaltet folgende Nutzungen: Schwimmhalle, Sauna (östl. Gebäudeflügel) und Bibliothek (westl. Gebäudeflügel). Im Keller des westlichen Gebäudeflügels befindet sich eine zur Zeit stillgelegte Bowlingbahn. Der Gebäudekomplex befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Der Betrieb der zwischenzeitlich geschlossenen Sauna wurde vor einigen Monaten mit dem Ziel der Erhöhung der Besucherfrequenz und der Verbesserung der Einnahmesituation wieder aufgenommen. Schwimmhalle und Sauna werden seit 2008 von einem erfahrenen privaten Pächter betrieben. Ab Oktober 2008 wird das Freizeitzentrum mit Schwimmhalle und Bibliothek über eine eigene Wärmeversorgung verfügen. Um unabhängig vom Fern- B.B.S.M. mbh Dezember

173 wärmeanbieter zu sein, genehmigten die Stadtverordneten eine Umstellung auf Erdgas und die Installation eines Brennwertheizkessels. 241 Der Standort soll in den kommenden Jahren unter Mitwirkung des privaten Betreibers zu einem integrierten Freizeitkomplex weiterentwickelt und aufgewertet werden. In diesem Zusammenhang ist auch eine Verlagerung der Bibliothek in die Altstadt vorgesehen. Im Rahmen eines Gesamtkonzepts soll die Schwimmhalle eine adäquate Nutzungsergänzung erfahren (Sauna, Fitness, Bowling, Gastronomie u.ä.). Für den Außenbereich ist die Erweiterung des Schwimmbads um ein Außenbecken und eine Liegewiese zu prüfen. Im Umfeld der Schwimmhalle könnten darüber hinaus mehrere Caravan- Stellplätze bereitgestellt werden. Grünanlagen Naturpark Hainholz, Pritzwalk ca. 350 ha Waldpark u.a. mit Freibad, Hotel, Naturkundeausstellung, Naturschutzwacht u. - lehrgarten sowie Jugendheim Schlosspark, Meyenburg restaurierter, 1868 von Hofgärtner Fink angelegter Park mit Rondell, Spielplatz, Teichen und Brücken Gutshäuser Gut Burghof, Gemeinde Heiligengrabe, OT Blumenthal-Horst Das Gut Burghof besteht aus einem Gutshaus, einer Burgruine, einer Kapelle, einer Försterei, einem Verwalterhaus, mehreren Ställen sowie den Gebäuden einer Berufsschule und einer Parkanlage. Das landwirtschaftliche Gut wird überwiegend zur Kartoffel- und Spargelproduktion genutzt. Die im ehemaligen Verwaltergebäude vorhandenen Ferienwohnungen werden nach Aussage des AEP von Dezember 2001 touristisch nicht genutzt. Kinos Autokino Zempow, Dorfstraße 1, Wittstock/Dosse, OT Zempow Filmtheater Astoria, Sankt-Marien-Straße 29, Wittstock/Dosse 2 Säle Kino im Kulturhaus, Kietz 63, Pritzwalk 1 Saal mit 102 Sitzplätzen Kirchen Dorfkirche Gadow, Wittstock/Dosse, OT Gadow Neugotischer Backsteinbau von 1861/62, an der Planung war auch Friedrich August Stüler in seiner Eigenschaft als Chef der Abteilung für Bauwesen im Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Angelegenheiten beteiligt Heiligegeistkirche, Heiligegeiststraße 1, Wittstock/Dosse Um 1300 als kreuzgewölbter Backsteinbau mit zwei Schiffen erbaut. Das Gebäude wurde 1716 beim großen Stadtbrand verwüstet und 1730 ohne Gewölbe wiederhergestellt wurden barocke Elemente wie Altar, Seitenchöre und Bänke etc. entfernt. Veranstaltungen: verschiedene Konzerte und Ausstellungen Meyenburger Kirche, Kirchplatz, Meyenburg Die Kirche entstand schon im Mittelalter. Der älteste Teil ist der Altarbereich und 1893 erfolgten Umbauten. Der neugotische Backsteinturm, errichtet 1848/50, ist freistehend. Schinkelkirche Glienicke, Gemeinde Heiligengrabe, OT Zaatzke Der achteckige Kirchenbau wurde 1815 bis 1817 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. St.-Nicolai-Kirche, Pritzwalk dreischiffige Hallenkirche aus Backstein Wallfahrtskirche Alt Krüssow, Pritzwalk, OT Alt Krüssow Es handelt sich hierbei um einen der letzten größeren vorreformatorischen ländlichen Kirchenbauten von Bedeutung in der Mark. Er wurde gestiftet vom Havelberger Bischof Johann von Schlabrendorff ( ) und wurde 1520 geweiht. Die Kirche wurde als stattlicher Saalbau mit fast quadratischer Kapelle an der Nordseite erbaut. An der Westseite wurde erst 1879 / 80 der gotische Turm errichtet. 241 Märkische Allgemeine Zeitung: Wittstocker Freizeitzentrum bekommt eigenen Brennwertheizkessel, 12. August 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

174 Klöster Ev. Stift Marienfließ, Amt Meyenburg, OT Stepenitz Im ältesten Zisterzienser-Nonnenkloster Brandenburgs sind neben der Klosterkirche, in der die Klostergeschichte dokumentiert wird, Gegenstände und Dokumente aus dem Stiftsarchiv sowie Wappendarstellungen mit heraldischer Beschreibung zu besichtigen. Künstlerhäuser Burg Goldbeck, Burgstraße, Wittstock/Dosse, OT Goldbeck Das Künstlerhaus befindet sich im Aufbau und soll einmal Raum für vier Gastateliers und zwei Veranstaltungsräume bieten. Träger ist der Verein Burg Goldbeck Kunst- und Kulturförderverein Land-Stadt-Wittstock e.v., der sich zur Aufgabe gemacht hat, Kunst und Kunstprojekte in der Region zu fördern. Kulturhäuser Kulturhaus Pritzwalk, Kietz 63, Pritzwalk Kulturhaus für Ausstellungen, Fachtagungen, Firmenfeiern, Musik- und Tanzveranstaltungen mit Kino und Bowlingbahn, Sanierung Museen Schloss und Burg Freyenstein, Marktstraße, Wittstock/Dosse, OT Freyenstein Im Turm der Ruine einer Renaissance-Burg (erbaut 1556) befindet sich auf 3 Etagen ein Museum, im benachbarten mittelalterlichen Schloss die Touristinformation und ein alternativer Büchermarkt Stadt- und Brauereimuseum Pritzwalk, Meyenburger Tor 3a, Pritzwalk Träger: Gesellschaft für Heimatgeschichte Pritzwalk und Umgebung e.v. ; ständige Ausstellung zur Stadt-, Brauerei- und Industriegeschichte Radwanderwege Bischofs-Tour (ca. 95 km) Von Havelberg führt die Tour bis nach Wittstock/Dosse. Alte Bischofsburgen, bedeutende Wallfahrtsorte und jahrhundertealte Städtchen liegen am Weg. Brausebach-Tour (ca. 44 km) Sie führt nach Zootzen, dann durch das Brausebachtal nach Dossow, durch ausgedehnte Mischwälder in Dossenähe nach Fretzdorf, schließlich über Herzsprung, Königsberg und Christdorf vorbei am Scharfenberger Schlachtfeld nach Wittstock/Dosse. Dosse-Städte-Tour Tourbeginn ist in Wittstock/Dosse, in Heiligengrabe zweigt von der Tour Brandenburg die Dosse-Städte-Tour nach Süden ab. Weiter geht es über Kyritz, Wusterhausen, Neustadt bis nach Rhinow. Fisch-Tour (ca. 53 km) Die Fisch-Tour ist eine Strecke mit kurzen Anstiegen und schönen Ausblicken am Rande der mecklenburgischen Seenplatte. Die Tour führt u.a. über Berlinchen und Sewekow. Gänse-Tour (ca. 80 km) Die Gänse-Tour folgt den Spuren der Edlen Herren Gans zu Putlitz entlang der Stepenitz, vorbei an ritterlichen Burgen, Fachwerkkirchen, ländlichen Schlössern und Gutshäusern. Kloster-Tour (ca. 50 km) Auf der 50 km langen Kloster-Tour lernen Radfahrer das Kloster Stift zum Heiligengrabe und seine Umgebung kennen. Pollo-Tour (ca. 38 km) Die Pollo-Tour folgt den Spuren der einzigen schmalspurigen Kleinbahn Brandenburgs, dem Pollo, und führt über Pritzwalk, Buchholz, Klein Woltersdorf und Lindenberg zurück nach Pritzwalk. Schmuggler-Tour (ca. 48 km) Die Tour führt durch die dünn besiedelte Landschaft bis nach Mecklenburg. Schloss-Tour (ca. 44 km) Die Strecke führt über verschiedene Orte zu Burg und Schloss in Freyenstein. Wallfahrts-Tour (ca. 34 km) Die Wallfahrts-Tour verläuft von Pritzwalk nach Heiligengrabe und wieder zurück vorbei an den Wallfahrtsorten in Alt Krüssow und Heiligengrabe. B.B.S.M. mbh Dezember

175 Schwimmbäder/-hallen Schwimmhalle im Freizeitzentrum Wittstock, Rheinsberger Straße 6, Wittstock/Dosse 25 m-becken und Sauna, Hubboden für unterschiedliche Tiefen (0,9 bis 1,5 m), Kinderrutsche; Die Schwimmhalle ist im Sommer geschlossen. Waldschwimmbad Hainholz, Stadtwald Pritzwalk, Pritzwalk beheiztes Freibad mit 52 m langer Riesenrutsche, Sprungturmanlage und Sauna Sport-/Veranstaltungshallen Max-Schmeling-Halle, Am Brink 3, Wittstock/Dosse, OT Sewekow Mehrzweckhalle, Betreibermodell Veranstaltungen: Sport- und Kulturveranstaltungen Wittstocker Stadthalle, Ringstraße, Wittstock/Dosse m², neu errichtete Mehrzweckhalle, Nutzung u.a. durch Gymnasium und Diesterweg-Grundschule Bestuhlung für 600 Pers., mobile Bühne und Zuschauertribüne für 250 Pers., Veranstaltungen: diverse Sportturniere, Kulturveranstaltungen, Konzerte, Bälle, Börsen u. Ä. Mit dem Neubau der Mehrzweckhalle an der Ringstraße ist der Bedarf der Stadt Wittstock/Dosse an großflächigen Veranstaltungsräumen und Flächen für den Schulsport gedeckt. Veranstaltungen Neben der Bespielung dieser Einrichtungen finden in der Region verschiedene saisonale Veranstaltungen statt, wie insbesondere: zweijährlich stattfindendes historisches Schwedenspektakel Die Schweden kommen..., Wittstock/Dosse Deutschlands größte Schlachtdarstellung; dargestellt wird die Schwedenschlacht 1636; Markt mit historischen Handwerkern und Händlern, Festund Lagerszenen sowie historischen Kinderspielen im Burginnenhof und am Schlachtfeld am Scharfenberg jährlich stattfindender Historischer Abendspaziergang durch die Altstadt Wittstocks jährlich stattfindender Klostermarkt in Heiligengrabe jährlich stattfindendes Orchesterfestival mit deutschen und schwedischen Musikkorps auf dem Marktplatz von Wittstock/Dosse jährlich stattfindende Pritzwalker Festtage, Pritzwalk Reit- und Fahrturnier Freyenstein, Wittstock/Dosse alle zwei Jahre stattfindendes Schmugglertreffen mit Städten und Gemeinden entlang der Schmugglerheide von Wittstock/Dosse nach Röbel jährlich stattfindende Sommerkonzerte in Heiligengrabe jährlich stattfindende Tour de Prignitz als größte Fahrrad-Städtetour Brandenburgs Es gibt jedoch keine gemeinsame kulturelle Veranstaltung aller vier Kommunen, die für den Untersuchungsraum Image prägend sein könnte Kommunal bedeutsame Einrichtungen Aussichtstürme Bismarckturm, Trappenberg, Pritzwalk 1905 erbaut, mit Ausstellung zur Turmgeschichte Bibliotheken Bibliothek Dossow, Wittstock/Dosse, OT Dossow ehrenamtlich betriebene Bibliothek Bibliothek im Schloss Meyenburg, Schloss 1, Meyenburg Fahrbibliothek Die Fahrbibliothek ist ein rollender Bücherbus, der die Versorgung der ländlichen Bevölkerung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit Medien (neben Büchern CDs und DVDs) sicherstellt. Die Orte werden auf verschiedenen Touren ca. zweimal monatlich angefahren. B.B.S.M. mbh Dezember

176 Schlossbibliothek Freyenstein, Marktplatz 2, Wittstock/Dosse, OT Freyenstein Stadt- und Kinderbibliothek; Nach Schließung der Grundschule Freyenstein zum wird u.a. die Bibliothek in das frei werdende Gebäude ziehen. Stadtbibliothek Pritzwalk, Kietz 64, Pritzwalk Gebäude aus den 1970er Jahren, steht unter Denkmalschutz, der Gebäudezustand ist gut Stadtbibliothek Wittstock, Meyenburger Chaussee 6, Wittstock/Dosse Dorfgemeinschaftshäuser Dorfgemeinschaftshaus Giesensdorf, Pritzwalk, OT Giesensdorf k.a. Dorfgemeinschaftshaus Mesendorf, Pritzwalk, OT Mesendorf ehemalige Schmiede, saniert Dorfgemeinschaftshaus Sadenbeck, Pritzwalk, OT Sadenbeck ehemalige Turnhalle, saniert Dorfgemeinschaftshaus Seefeld, Pritzwalk, OT Seefeld ehemalige Kita, saniert Dorfgemeinschaftshaus Steffenshagen, Pritzwalk, OT Steffenshagen ehemaliger Konsum, saniert Dörfliche Begegnungsstätte Blandikow DörBB Tenne, Gemeinde Heiligengrabe, OT Blandikow Gemeindehaus Jabel, Gemeinde Heiligengrabe, OT Jabel Eine Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses ist für 2008 geplant. E s ist ein Investitionsvolumen von Euro veranschlagt. 242 Gemeindehaus Liebenthal, Gemeinde Heiligengrabe, OT Liebenthal Gemeindehaus Rosenwinkel, Gemeinde Heiligengrabe, OT Rosenwinkel Gemeindehaus Wernikow, Gemeinde Heiligengrabe, OT Wernikow Auf Beschluss der Gemeindevertretung soll in den nächsten Jahren die Errichtung einer dörflichen Begegnungsstätte im Gebäude der alten Schule erfolgen. 242 Märkische Allgemeine Zeitung: Projekte in der Gemeinde Heiligengrabe, 20. August 2008 Gemeindezentrum Papenbruch, Gemeinde Heiligengrabe, OT Papenbruch Das Gemeindezentrum befindet sich im Bereich des Siedlerhofes. Verein-, Freizeit- und Kulturzentrum (VFKZ) Grabow, Gemeinde Heiligengrabe, OT Grabow In fast allen Ortsteilen Wittstock/Dosse gibt es Dorfgemeinschaftshäuser, die sich vom Gebäudezustand und der Ausstattung stark unterscheiden. Im Amt Meyenburg gibt es in jeder Gemeinde ein Dorfgemeinschaftshaus bzw. einen Gemeinderaum. In den Räumen werden u.a. die Gemeindevertretersitzungen durchgeführt. Zum Teil werden die Räume auch durch Veranstaltungen, wie Rentnernachmittage, private Familienfeiern und Dorf- und Erntefeste, gut ausgelastet. In Heiligengrabe ist die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses geplant. Dazu könnten die Räumlichkeiten des alte Gasthauses genutzt werden, jedoch ist die Finanzierung bisher nicht geklärt. Festwiesen, Freilichtbühnen, Marktplätze Freilichtbühne im Park, Meyenburg Die Anlage befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Grünanlagen Buchenpark, Gemeinde Heiligengrabe, OT Rosenwinkel Mühlen Kathfelder Mühle, Pritzwalk Das technische Denkmal präsentiert die restaurierte Technik einer Getreidemühle aus den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Eine Ausstellung informiert über die jahrhundert alte Geschichte der Wassermühlen um und in Pritzwalk. Kattenstiegmühle, Gemeinde Heiligengrabe, OT Königsberg 1504 wurde die Wassermühle erstmals urkundlich erwähnt; bis Ende der 60er Jahre war die Wassermühle noch in Betrieb; Anfang der 70er Jahre wurde die fast zerfallene Mühle wieder bewohnbar gemacht; 1990 wurde B.B.S.M. mbh Dezember

177 das Mühlengebäude zur Gaststätte/Pension umgebaut, wobei die Grundmauern erhalten blieben. Museen Heimatstube Blumenthal, Straße der Solidarität 5, Gemeinde Heiligengrabe, OT Blumenthal In der Heimatstube werden Haushaltsgeräte und ländliche Gebrauchsgegenstände ausgestellt. Heimatstube Noehmke, Dorfstraße 17a, Wittstock/Dosse, OT Sewekow Schulmuseum, Altstadt 11, Wittstock/Dosse, OT Freyenstein Die Eröffnung des Museums im ehemaligen Gebäude der zum aufgelösten Grundschule soll noch im Oktober 2008 erfolgen. 243 Sporthallen Sporthalle der Allgemeinen Förderschule, Wittstock/Dosse k.a. Sporthalle der Friedrich-Ludwig-Jahn Grundschule, Perleberger Tor 4, Pritzwalk k.a. Sporthalle der Geschwister-Scholl-Grundschule, Gartenstraße 8, Meyenburg 1997/98 saniert Sporthalle der Grundschule Blumenthal, Gemeinde Heiligengrabe, OT Blumenthal Einfeldhalle auf dem Schulgelände, Teilsanierung in 2006, sanierungsbedürftig Sporthalle der Grundschule Heiligengrabe, Gemeinde Heiligengrabe, OT Heiligengrabe Die Sanierung der Sporthalle erfolgte in den Jahren 2005/2006. Sporthalle des Gymnasium, Meyenburger Chaussee 1, Wittstock/Dosse 200 m², saniert 243 Märkische Allgemeine Zeitung: Ehemalige Freyensteiner Lehrer richten ein kleines Schulmuseum ein/im Oktober soll es fertig sein, 20. August 2008 Sporthalle der Herbert-Quandt-Schule, Hainholzweg 47, Pritzwalk k.a. Sporthalle des Johann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums, Giesensdorfer Weg 3, Pritzwalk k.a. Turnhalle Berlinchen, Dorfstraße 1, Wittstock/Dosse, OT Berlinchen 250 m², Nutzung durch Vereine und Kita Turnhalle Dossow, Draußenberg 1, Wittstock/Dosse, OT Dossow 270 m², sanierungsbedürftig, Nutzung durch Wald-Schule und Vereine Turnhalle Freyenstein, Altstadt 11, Wittstock/Dosse, OT Freyenstein 270 m², sanierungsbedürftig, Nutzung durch Vereine und Kita Turnhalle Gerdshagen, Amt Meyenburg, OT Gerdshagen saniert Turnhalle Grabow, Gemeinde Heiligengrabe, OT Grabow Die Sporthalle wurde in den Jahren 2002/2003 mit erheblichen finanziellen Aufwendungen zum Vereins-, Freizeit- und Kulturzentrum (VFKZ) weiterentwickelt. Turnhalle Polthierstraße, Polthierstraße 1, Wittstock/Dosse 635 m², zzt. Sanierung (Sanitäranlagen, Fassade, Fenster) Turnhalle Rote-Mühle-Weg, Rote-Mühle-Weg 1, Wittstock/Dosse 280 m², sanierungsbedürftig; Übertragung an Verein angestrebt Turnhalle Sadenbeck, Pritzwalk, OT Sadenbeck Sportzentrum mit Dorfgemeinschaftshaus Turnhalle Stepenitz, Amt Meyenburg, OT Stepenitz saniert Waldringhalle, Waldring 1, Wittstock/Dosse m², zzt. Sanierung (Sanitäranlagen, Fassade, Fenster) Sportplätze Kleinspielfeld VFKZ Grabow, Gemeinde Heiligengrabe, OT Grabow Errichtung in 2008 Sportplatz an der Rodane, Pritzwalk B.B.S.M. mbh Dezember

178 Sportplatz an der Stadthalle, Wittstock/Dosse m², neu angelegt Sportplatz Beveringen, Pritzwalk, OT Beveringen Sportplatz der Geschwister-Scholl-Grundschule, Gartenstraße 8, Meyenburg Der Sportplatz der Schule wird nur für den Schulsport und Schulveranstaltungen genutzt. Sportplatz der Polthier-Oberschule, Wittstock/Dosse m², sanierungsbedürftig Sportplatz Dossow, Wittstock/Dosse, OT Dossow m², sanierungsbedürftig Sportplatz Giesensdorf, Pritzwalk, OT Giesensdorf Sportplatz Grabow, Gemeinde Heiligengrabe, OT Grabow Sportplatz Hainholz, Am Stadion, Pritzwalk mit 400 m-bahn, Leichtathletikanlagen, drei Fußball-Großfelder, einem Hockey-Großfeld, einem Kleinfeldsportplatz und einem Tennisplatz, das Stadion mit 800 Sitzplätzen fasst ca Zuschauer Sportplatz Heiligengrabe, Gemeinde Heiligengrabe, OT Heiligengrabe 2005 wurde der Zaun erneuert, 2007 das Sporthaus erweitert. Sportplatz Sadenbeck, Pritzwalk, OT Sadenbeck Sport- und Spielanlage am Dorfgemeinschaftszentrum Königsberg, Gemeinde Heiligengrabe, OT Königsberg Herstellung in 2006 Sport- und Spielgelände Blumenthal, Gemeinde Heiligengrabe, OT Blumenthal im Bereich der Schule Sport- und Spielplatz Jabel, Gemeinde Heiligengrabe, OT Jabel Stadion des Friedens, Jahnstraße 62, Wittstock/Dosse m², 4 Fußballplätze, 1 Rundlaufbahn (400 m), sanierungsbedürftig Stahlplatz, Wittstock/Dosse 2 Fußballplätze, 4 Tennisplätze Waldstadion mit angegliederten Kinderspielplatz, Gemeinde Heiligengrabe, OT Maulbeerwalde 2008 wird das Sportlerhaus für Euro mit einem Anbau erweitert. Darin sollen ein Flur, Toiletten und Umkleidekabinen mit Sanitäranlagen entstehen. 244 In allen Dörfern des Amtes Meyenburg gibt es Sportplätze. Sonstige Sportanlagen Beachvolleyballplatz, Meyenburg Bolzplatz, An der Promenade, Pritzwalk Bolzplatz, Am Bahnhof, Pritzwalk Bürger- und Kegelzentrum Blesendorf, Gemeinde Heiligengrabe, OT Blesendorf Sanierung in 2004 Kneippanlage Rote Brücke, Gemeinde Heiligengrabe, OT Heiligengrabe Die Anlage befindet sich am Nadelbach. Sie wurde 2005 eingerichtet. Jagd- und Schießsportstätte Neu Daber, Wittstock/Dosse Naturlernpfad Rote Brücke, Gemeinde Heiligengrabe 2,7 km langer Naturlernpfad; Einzelne Stationen zu verschiedenen Themen werden durch natürliche Gegebenheiten, bewegliche Elemente und Informationstafeln gestaltet. Daneben gibt es noch ein Labyrinth, eine Barfussstrecke, Tierweitsprunganlage, ein Baumtelefon u.v.a.m. Reitplatz Grabow, Gemeinde Heiligengrabe, OT Grabow mit Tribüne und Richterturm Reitsportanlage, Zur Hainmühle, Pritzwalk Skateboard-Anlage, An der Promenade, Pritzwalk Skatepark, Wittstock/Dosse 400 m² große asphaltierte Fläche Schießstand Sommersberg, Pritzwalk Sportzentrum Pritzwalk PSV 1911 e.v., Freyensteiner Chaussee 1, Pritzwalk 244 Märkische Allgemeine Zeitung: Sportlerhaus in Maulbeerwalde soll vergrößert werden/umbau hängt an den Finanzen, 12. August 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

179 Sportzentrum mit Kegelbahn u. Bowlingcenter sowie Fitnesscenter und Sauna Volleyballplatz Marienfließ, Amt Meyenburg, OT Marienfließ Mit Ausnahme der Sporthalle der Allgemeinen Förderschule und des Stahlplatzes ist die Stadt Wittstock/Dosse Träger aller aufgeführten Sportanlagen in Wittstock/Dosse. Die Sportstätten stehen sowohl dem Schul- als auch dem Vereinssport zur Verfügung. Veranstaltungen Oktoberfest - Wittstocker Wies n, Wittstock/Dosse Weihnachtsmarkt, Wittstock/Dosse viertägiger Markt Darüber hinaus hat Wittstock/Dosse verschiedene weitere Feste und Märkte, aber auch Aktivitäten wie geführte Stadtrundgänge und diverse Dorffeste in den Ortsteilen vorzuweisen. Vereinsheime Klubhaus der Vereine, Freyensteiner Straße 4A, Meyenburg mit Saal und Bühne, sanierungsbedürftig Torbogenhaus, An der Freiheit 10, Wittstock/Dosse Das Torbogenhaus ist eine Kulturstätte, in der sich neben einer Hausmeisterwohnung und Kellerräumen auch ein Veranstaltungsraum, eine Küche, ein Büro und eine Toilette befindet. Die Nutzer des Torbogenhauses sind Vereine, Institutionen und Privatpersonen. B.B.S.M. mbh Dezember

180 Tab. 100: Kulturelle, Freizeit- und Sporteinrichtungen in der Region Kulturelle Einrichtung Pritzwalk Wittstock/Dosse Amt Meyenburg Gemeinde Heiligengrabe überregional bedeutsam Archäologische Parks Archäologischer Park Freyenstein (Zentraler Archäologischer Ort) Festwiesen, Freilichtbühnen Airbase Wittstock, Alt Daber u. Marktplätze Historische Städte Hist. Altstadt mit Stadtmauer Klöster Kloster Stift zum Heiligengrabe mit Heiliggrabkapelle, Stiftskirche u. Museum Kirchen St. Marienkirche Kulturgeschichtsrouten Schwedenstraße Museen Museen alte Bischofsburg mit Museum des Dreißigjährigen Krieges und Ostprignitzmuseum Museum des Todesmarsches Schloss Meyenburg mit Heimatund Modemuseum Museum im Kloster Stift zum Heiligengrabe Radfernwege Tour Brandenburg Tour Brandenburg Tour Brandenburg Sonstige Sportanlagen Speedwaybahn Heidering, Scharfenberg regional bedeutsam Aussichtstürme Holzaussichtsturm in den Blumenthaler Bergen Festwiesen, Freilichtbühnen u. Marktplätze Freilichtbühne Trappenberg Marktplatz Bleichwall Freilichtbühne im Amtshof Marktplatz Flugplätze Segelfluggelände Pritzwalk Kammermark Sonderlandeplatz Pritzwalk Sommersberg Segelfluggelände Wittstock- Berlinchen Freizeitzentren Freizeitzentrum Rheinsberger Straße, Wittstock/Dosse Grünanlagen Naturpark Hainholz, Pritzwalk Schlosspark, Meyenburg Gutshäuser Gut Burghof, Blumenthal GT Horst Klöster Ev. Stift Marienfließ Kinos Kino im Kulturhaus Autokino Zempow Filmtheater Astoria Kirchen St.-Nicolai-Kirche Dorfkirche Gadow (Stüler-Bau) Meyenburger Kirche Schinkelkirche, Zaatzke GT Glienike Wallfahrtskirche Alt Krüssow Heiligegeistkirche Künstlerhaus Burg Goldbeck (im Aufbau) B.B.S.M. mbh Dezember

181 Kulturhäuser Kulturhaus Museen Stadt- und Brauereimuseum Schloss und Burg Freyenstein Radwanderwege Bischofs-Tour Pollo-Tour Wallfahrts-Tour Bischofs-Tour Brausebach-Tour Dosse-Städte-Tour Fisch-Tour Kloster-Tour Schmuggler-Tour Schloss-Tour Schwimmbäder Waldschwimmbad Hainholz, Pritzwalk Schwimmhalle im Freizeitzentrum, Wittstock/Dosse Sport-/Veranstaltungshallen Sporthalle der Herbert-Quandt- Max-Schmeling-Halle, Sewekow Schule, Pritzwalk Wittstocker Stadthalle Veranstaltungen Pritzwalker Festtage Tour de Prignitz Die Schweden kommen... Historischer Abendspaziergang Orchesterfestival Reit- und Fahrturnier Freyenstein Schmugglertreffen Tour de Prignitz kommunal bedeutsam Aussichtstürme Bismarckturm, Pritzwalk Bibliotheken Stadtbibliothek Bibliothek Dossow (?) Fahrbibliothek Schlossbibliothek Freyenstein Stadtbibliothek Dorfgemeinschaftshäuser Giesensdorf Mesendorf Sadenbeck Seefeld Steffenshagen Gänse-Tour Tour de Prignitz Bibliothek im Schloss Bischofs-Tour Dosse-Städte-Tour Wallfahrts-Tour Klöstermärkte Sommerkonzerte Tour de Prignitz Fahrbibliothek In fast allen Ortsteilen In jeder/jedem Gemeinde/Ortsteil DörBB Tenne Blandikow Gemeindehaus Jabel Gemeindehaus Liebenthal Gemeindehaus Rosenwinkel Gemeindehaus Wernikow Gemeindezentrum Papenbruch Verein-, Freizeit- und Kulturzentrum Grabow Freilichtbühne im Schlosspark Festwiesen, Freilichtbühnen u. Marktplätze Grünanlagen Buchenpark, Rosenwinkel Mühlen Kattenstiegmühle, Königsberg Museen Heimatstube Noehmke, Sewekow Heimatstube Blumenthal Schulmuseum Freyenstein Sporthallen Sporthalle der Friedrich-Ludwig- Sporthalle der Schule mit Förderschwerpunkt Sporthalle der Geschwister-Scholl- Sporthalle der Grundschule Blu- Jahn-Grundschule, Pritzwalk Lernen, Witt- Grundschule, Meyenburg menthal Sporthalle des Johann-Wolfgangvon-Goethe-Gymnasiums, stock/dosse Turnhalle Gerdshagen Sporthalle der Grundschule Heiligengrabe Pritzwalk Sporthalle des Gymnasiums, Witt- Turnhalle Stepenitz B.B.S.M. mbh Dezember

182 Sportplätze Sonstige Sportanlagen Turnhalle Sadenbeck Sportanlage an der Freiherr-von- Rochow-Schule, Pritzwalk Sportplatz an der Rodane, Pritzwalk Sportplatz Beveringen Sportplatz Giesensdorf Sportplatz Hainholz Sportplatz Sadenbeck Bolzplatz an der Rodane, Pritzwalk Bolzplatz am Bahnhof, Pritzwalk Reitsportanlage Zur Hainholzmühle, Pritzwalk Skateboard-Anlage, Pritzwalk Schießstand Sommersberg Sportzentrum Pritzwalk stock/dosse Turnhalle Berlinchen Turnhalle Dossow Turnhalle Freyenstein Turnhalle Polthierstraße, Wittstock/Dosse Turnhalle Rote-Mühle-Weg, Wittstock/Dosse Waldringhalle, Wittstock/Dosse Sportplatz an der Stadthalle, Wittstock/Dosse Sportplatz der Polthier-Oberschule, Wittstock/Dosse Sportplatz Dossow Stadion des Friedens, Wittstock/Dosse Stahlplatz, Wittstock/Dosse Jagd- und Schießsportstätte Neu Daber Skatepark, Wittstock/Dosse Bolzplätze in verschiedenen OT Beachvolleyballplatz Wulfersdorf Reitsportanlagen in Dossow und Freyenstein Schießsportanlagen in Gadow und Freyenstein Sportplatz der Geschwister-Scholl- Grundschule, Meyenburg Sowie in allen Dörfern Beachvolleyballplatz, Meyenburg Volleyballplatz Marienfließ Vereinsheime Torbogenhaus Klubhaus der Vereine Turnhalle Grabow Kleinspielfeld VFKZ, Grabow Sportplatz Grabow Sportplatz Heiligengrabe Sport- und Spielanlage am Dorfgemeinschaftszentrum Königsberg Sport- und Spielgelände Blumenthal Sport- und Spielplatz Jabel Waldstadion Maulbeerwalde Bürger- und Kegelzentrum Blesendorf Kneippanlage Rote Brücke, Heiligengrabe Naturlernpfad Rote Brücke Reitplatz Grabow B.B.S.M. mbh Dezember

183 3.6.4 Bürgerschaftliches Engagement Das kulturelle Leben und die Freizeitaktivitäten werden in der Region im hohen Maß von Vereinen bestimmt. Dabei beschränkt sich das Tätigkeitsfeld der Vereine nicht nur auf die Bereiche Kunst, Kultur und Sport, sondern erstreckt sich auch auf die Betreuung und Pflege. Tab. 101: Struktur der Vereine im Untersuchungsraum, Stand Amt Gemeinde Vereine Pritzwalk Wittstock/Dosse Meyenburg Heiligengrabe Fördervereine Gesangsvereine Heimatvereine Jagdvereine Kleintierzuchtvereine Kleingartenvereine Kulturvereine Musikvereine Naturschutzvereine Sportvereine Tierschutzvereine Summe Darüber hinaus sind in der Region viele Bürger ehrenamtlich, bspw. als Schöffen, Schiedsleute, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Mitglieder von Hilfsorganisationen oder als Mitarbeiter der Sozialarbeit (insbesondere der Jugendsozialarbeit), tätig. Das Vereinsleben in Pritzwalk ist sehr vielseitig. Neben verschieden Vereinen mit sozialer Zielstellung, wie der Arbeiterwohlfahrt, werden auch andere Bereiche des städtischen Lebens von ca. 50 Vereinen unterstützt. So wird z.b. auch das Stadt- und Brauereimuseum durch einen Verein betrieben. Sport spielt eine wichtige Rolle im Pritzwalker Vereinsleben waren allein 23 Sportvereine gemeldet, welche vielfältige Angebote u.a. in diversen Ballsportarten sowie für Flug- und Reitsport bis hin zu Fechten und Karate gemacht haben. Als positives Beispiel der guten Vereinsarbeit ist der Sportverein Drehscheibe Brandenburg e.v. hervorzuheben. Der Verein ist bestrebt die Gesundheit der Bewohner der Prignitz zu fördern und veranstaltet u.a. den Tag der Gesundheit. Der Verein hat ein Stopp der Mitgliederaufnahme beschlossen, da er dem Ansturm der Anfragen um eine Mitgliedschaft nicht mehr gewachsen war. Vor dem Hintergrund des Vorhandenseins von gegenwärtig ca. 150 Vereinen 245 kann der Stadt Wittstock/Dosse ein reges Vereinsleben bescheinigt werden. Im Bereich des Sports sind etwa 55 Vereine tätig. Neben Angeln, Fußball und Volleyball werden u.a. auch die Sportarten Reiten, Sportfliegen und Taekwondo angeboten. Die Zahl verdeckt jedoch, dass zahlreiche Vereine aufgrund des Bevölkerungsrückgangs seit Jahren mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben. Aufgabe der kommenden Jahre wird es daher sein, an einer verstärkten Spezialisierung, Kooperation und Konzentration in der Wittstocker Vereinslandschaft zu arbeiten. Die Vereine sollen, wo möglich und notwendig, bei der Suche nach bedarfsgerechten Räumlichkeiten unterstützt werden. Ungeachtet des Bestehen zahlreicher Vereine ist das bürgerschaftliche Engagement historisch bedingt nach wie vor zu schwach ausgebildet und nur von einer begrenzten Zahl von aktiven Einzelpersonen getragen. Die Stadt Wittstock/Dosse möchte daher mit transparenten Entscheidungen und einer noch stärkeren Einbindung von Bewohnern in Entscheidungsprozesse, nicht zuletzt bei Fragen der Stadtentwicklung, ihren Beitrag für eine starke Wittstocker Zivilgesellschaft und eine hohe Identifikation der Wittstocker Bürger mit ihrer Stadt leisten. 245 Quelle: Vereinsverzeichnis auf der Homepage der Stadt Wittstock/Dosse B.B.S.M. mbh Dezember

184 Etwa 20 Vereine sind im Amt Meyenburg tätig. Insbesondere kulturelle, aber auch Vereine mit sozialen Zielrichtungen sind zahlreich vorhanden. Im Bereich des Sports dominieren die Ballsportarten (u.a. Fußball und Volleyball), aber auch Reitsport und Sportschießen sind vertreten. In der Gemeinde Heiligengrabe gibt es ca. 34 Vereine, die Angebote in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport bieten wurden zwanzig verschiedene Sportarten in etwa 15 Vereinen oder ehrenamtlichen sportlichen Initiativen betrieben. Die drei am meisten frequentierten Sportarten sind Fußball, Volleyball und Angeln. Spezielle Sportarten wie z.b. Rückenschule, Gymnastik oder auch Yoga werden insbesondere durch die älteren Einwohner der Gemeinde genutzt. Die Mitgliederzahlen sind in den letzten Jahren in allen Vereinen der Gemeinde konstant geblieben oder sogar gestiegen. B.B.S.M. mbh Dezember

185 3.6.5 SWOT-Analyse - Kultur, Sport und Freizeit Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Saisonale Veranstaltungen (Historischer Abendspaziergang, Schwedenspektakel, Veranstaltungen auf der Airbase usw.) mit teilweiser überregionaler Anziehungskraft Vielfältiges Sportstättenangebot und gute Vereinsstruktur Hohe Qualität des Vereinssports Schwimmbäder in der Region Bürgerschaftliches Engagement in den Vereinen, Ehrenämtern usw. Mehrere Einrichtungen und Denkmale nationaler und überregionaler Bedeutung, z. B. Archäologischer Park Freyenstein, Kloster Stift Heiligengrabe, historischer Stadtkern Wittstock, mehrere Museen vielfältige und attraktive Veranstaltungsräume, insbesondere Stadthalle Wittstock/Dosse und Kulturhaus Pritzwalk Fehlende Theaterspielstätte Schwach ausgeprägter soziokultureller Bereich Sanierungsbedürftige und untergenutzte Sportstätten (Freizeitstandort Rheinsberger Straße in Wittstock/Dosse sowie Sportzentrum in Pritzwalk) Organisations- und Kommunikationsdefizite zwischen Sportvereinen und Schulen Entwicklung des Archäologischen Parks Freyenstein als bodenarchäologische Sehenswürdigkeit, Sanierung und Nutzung des Schlosses Freyenstein Weitere Entwicklung des Klosters Stift zum Heiligengrabe Ausbau der Burg Goldbeck als Ausstellungs- und Veranstaltungsort für Kunst und Kunstprojekte Weiterentwicklung des Freizeitstandortes Rheinsberger Straße in Wittstock/Dosse Wissenstransfer bzw. Austausch von Erfahrungen Reduzierung des kulturellen und Freizeitangebots aufgrund der demografischen Entwicklung Unbestimmte finanzielle Tragfähigkeit von Projekten im kulturellen Bereich B.B.S.M. mbh Dezember

186 3.6.6 Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Erhalt und Sicherung der Kernstädte als kulturelle Mittelpunkte Erhalt, Sicherung und Ausbau der kulturellen und Freizeit-/Einrichtungen Entwicklung einer gemeinsamen, Image prägenden kulturellen Veranstaltung oder Einrichtung Entwicklung des Archäologischen Parks Freyenstein, Sanierung des Schlosses Freyenstein und Realisierung einer öffentlichen Nutzung Sicherung der Schwimmbäder durch Attraktivierung des Angebotes und Ausdehnung des Einzugsbereichs Aufrechterhaltung des Sportangebots trotz der demografischen Entwicklung Sicherung des Vereinslebens trotz rückläufiger Einwohnerzahlen Abstimmung der Kulturarbeit und Entwicklung einer gemeinsamen Vermarktungsstrategie für kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen Abstimmung der Sportarbeit/Koordinierung der Sportanlagen Stärkung und Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit in den Bereichen der Sozialarbeit (u.a Kinderbetreuung, Jugendarbeit sowie Altenpflege/-betreuung) und im Sport B.B.S.M. mbh Dezember

187 3.7 Umwelt und Natur Naturräumliche Einbindung Das Untersuchungsgebiet gehört zur naturräumlichen Einheit der Prignitz, die wiederum ein Teil der Großlandschaft des Nordbrandenburgischen Plattenund Hügellandes ist. Das Nordbrandenburgische Platten- und Hügelland setzt sich aus Grundmoränenplatten (Prignitzer, Kyritzer, Ruppiner und Granseer Platte) zusammen, die sich von der Elde bis zur oberen Havel erstrecken, sowie aus ausgedehnten Sandflächen und der Hügelkette Ruhner Berge. Das Gelände weist mit Ausnahme der Ruhner Berge und Teilen der Prignitz ein wenig belebtes Relief auf, das im ganzen gesehen von Norden nach Süden hin abfällt. Diesem Hauptgefälle folgt auch die Entwässerung, die im wesentlichen von den Elbezuflüssen Elde, Löcknitz und Stepenitz gebildet wird. Die Prignitz erstreckt sich in westöstlicher Richtung von der Eldeniederung bis zur Dosseniederung sowie in nordsüdlicher Richtung von der Mecklenburgisch-Brandenburgischen Seenplatte bis zur Elbtalniederung. Bei der Prignitz handelte sich um eine flachwellige Grundmoränenplatte, die von einzelnen Hügelketten durchzogen wird und von vermoorten Rinnen durchsetzt ist. Vereinzelt befinden sich im Nordwesten Sandflächen. Die Stadt Pritzwalk ist Teil des Landschaftsraumes Prignitz. Die Dömnitz ist das wichtigste Fließgewässer im Gemarkungsgebiet. Sie entspringt im Bereich Blesendorf, Ackerfelde und Rohlsdorf, durchfließt das Gebiet der Stadt Pritzwalk von Nordosten, nördlich an der Altstadt vorbei, nach Westen und mündet oberhalb von Wolfshagen in die Stepenitz, welche bei Wittenberge in die Elbe mündet. In die Dömnitz münden die Rodane und der Buchholzer Abzugsgraben sowie kleinere Entwässerungsgräben. Der Waldbestand des eher waldarmen Stadtgebietes konzentriert sich vor allem auf das nordöstlich der Stadt Pritzwalk gelegene Hainholz. Weitere kleinere Forstflächen finden sich verstreut über der Gemarkung der Stadt Pritzwalk. Ansonsten ist die Vegetation durch landwirtschaftlich genutzte Gras- und Ackerflächen und einige wenige, teilweise brachliegenden Obstplantagen gekennzeichnet. Angebaut werden überwiegend Getreide, Mais, Zuckerrüben und Grünfutter. In den Grenzen des Stadtgebietes liegen zahlreiche geschützte Naturdenkmale, Biotope und größere Naturschutzgebiete (u.a. NSG Dömnitz-Hainholz, NSG Rauhes Soll und Brauerei Eisteiche). 246 Die Ausweisung des künftigen Landschaftsschutzgebietes Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz, das in Teilen auf Pritzwalker Flächen liegt, befindet sich derzeitig im Verfahren. Die öffentliche Auslegung gemäß 28 Abs. 2 Brandenburgisches Naturschutzgesetz (BbgNatSchG) erfolgte vom 19. Mai 2008 bis einschließlich 20. Juni Seit der letzten Gemeidegebietsreform ist Wittstock/Dosse flächenmäßig die drittgrößte Stadt Deutschlands. Die Stadt ist Teil des Landschaftsraumes Prignitz und Ruppiner Land. Das weitläufige und auch für brandenburgische Verhältnisse dünn besiedelte Stadtgebiet weist verschiedene Landschaftsbezüge - unter anderem zum Müritz- und Rheinsberger Seengebiet, der Wittstocker Heide und der Dosseniederung - auf. Wittstock/Dosse befindet sich in der Ebene des Thorn-Eberswalder Urstromtals. Geologisch und geomorphologisch gehört Wittstock/Dosse zum Norddeutschen Tiefland. Die Dosseniederung stellt die Trennlinie zwischen den Sandflächen der Wittstocker Heide und der Prignitzer Platte, die zum Nordbrandenburgischen Platten- und Hügelland gehört, dar. Der größte Teil des Stadtgebietes besitzt keine großbewegte Topografie, so dass wenige Erhebungen, wie z.b. der Hottenberg (106 m) und der Scharfberg (104 m), deutlich das Landschaftsbild prägen. 246 ASK GmbH: Flächennutzungsplan der Stadt Pritzwalk, Erläuterungsbericht, Berlin, Mai 1995, S. 4 u. 40 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

188 Vorhandene Fließgewässer haben für das Landschaftsbild und den Naturschutz herausragende Bedeutung. Insbesondere zu nennen sind dabei die von Nord nach Süd verlaufene Dosse, aber auch die Glinze, der Dabernbach und der Rackstädter Bach. Die Dosse ist mit einer Länge von knapp 100 km auch überregional als landschaftsprägendes Element einzustufen. Im Nordosten des Stadtgebietes befinden sich mit dem Dranser See und dem Großer Baalsee erste Ausläufer der Mecklenburgischen Seenplatte. Die Größe des Stadtgebietes bedingt eine Vielfalt von unterschiedlichen Vegetationen. Vor allem im nordöstlichen und südöstlichen Teil des Stadtgebiets herrschen größere zusammenhängende Forstflächen, wie z.b. die Wittstocker Heide und die Kyritz-Ruppiner Heide, vor, während im Nordwesten stärker Ackerland vorzufinden ist. Weitere Vegetationsbestandteile sind Auengrünland im Niederungsbereich von Dosse und Glinze sowie Heide- und trockene Graslandschaften. Etliche Alleen strukturieren die Feldflur, teilweise findet man aber auch weitgehend ausgeräumte Agrarlandschaft vor. Im Stadtgebiet Wittstocks liegen zahlreiche geschützte Landschaftsbestandteile, ein Naturschutzgebiet (NSG Oberheide), im Nordosten Richtung Müritzregion ein größeres Landschaftsschutzgebiet (LSG Ruppiner Wald- und Seengebiet) sowie der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Darüber hinaus existieren verschiedene Niedermoor- und Feuchtgrünlandbereiche. Im Norden der Wittstocker Heide liegt ein Großvogelschongebiet. Ferner befinden sich mehrere festgesetzte FFH-Gebiete (FFH-Gebiet Wittstock-Ruppiner Heide 247, FFH-Gebiet Oberheide 248 und FFH-Gebiet Berlinchener Luch/Berlinchener See) und ein FFH-Vorschlagsgebiet (FFH-Gebiet Dosse) innerhalb der Stadtgrenzen Wittstocks. 249 Das Gelände des Amtes Meyenburg weist ein wenig belebtes Relief auf, das im Ganzen gesehen von Norden nach Süden hin abfällt. 247 entspricht LSG Ruppiner Wald- und Seengebiet 248 entspricht NSG Oberheide 249 B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S. 50 Die Region um Meyenburg liegt im Einzugsgebiet zweier für die Prignitz bedeutsamer Fließgewässer Dosse und Stepenitz. Die Stepenitz ist Hauptentwässerungsträger der gesamten östlichen Prignitz. Von Penzlin kommend erstreckt sie sich zunächst in nördlicher Richtung bis an das Stadtgebiet von Meyenburg, begrenzt die Stadt im weiteren Verlauf an der Nordseite, um dann weiter Richtung Krempendorf zu fließen. Auf der Höhe von Meyenburg mündet der Schmolder Abzugsgraben in die Stepenitz, der mehr oder weniger parallel zu dieser etwa 1,5 km weiter östlich verläuft. Im Nordosten entspringt die Dosse, die als Quellbach in ihrem weiteren Verlauf in Richtung Freyensteiner Gemarkung fließt. Im Waldgebiet westlich der ehemaligen Ziegelei Bergsoll entspringen drei weitere, nur periodisch wasserführende Quellgewässer. Zu den Standgewässern zählen die Wasserflächen von pleistozän entstandenen Söllen, durch Tagebau von Ton und Sand entstanden Grubengewässer, offene Wasseransammlungen in Bodensenken sowie innerhalb von Siedlungen angelegte Teiche. Sölle kommen ausschließlich im Süden und Osten von Meyenburg vor, d. h. in den Teilen, die naturräumlich zu den Grundmoränenplatten der Prignitz gehören. Gewässer, die durch den Tagebau von Rohstoffen wie Sand und Ton entstanden sind, befinden sich nahe der ehemaligen Ziegelei Bergsoll sowie im Norden und Westen. Zwei wassergefüllte Restlöcher aus ehemaligen Kiessandbaustellen befinden sich östlich von Meyenburg an der Straße nach Freyenstein. Griffenhagen und Bergsoll besitzen einen von Gehölzen umsäumten Dorfteich. In Meyenburg selbst befindet sich lediglich ein kleinerer Dorfteich. Während die Forstflächen im Norden Meyenburgs überwiegend Bestände gleichaltriger, homogener Kiefernmonokulturen aufweisen, findet im Südwesten der Stadt, im Bürgerholz bzw. Litzer Grund, eine differenziertere, an den Standortverhältnissen orientierte Bewirtschaftung statt. Weitere kleine Forstflächen finden sich verstreut über die Gemarkung von Meyenburg. Während Teile des Dosse-Quellgebietes und die Niederungen von Stepenitz und Schmolder Abzugsgraben traditionell als Grünland bewirtschaftet werden, sind die übrigen landwirtschaftlichen Flächen größtenteils in ackerbaulicher Nutzung. Zu den Sorten, die im Rahmen der ackerbaulichen Nutzung angebaut werden, zählen Roggen, Mais, Weizen, Raps und Gerste, vereinzelt auch Hafer. Nur geringe Anteile der landwirtschaftlichen Nutzfläche sind als Ackerbrachen oder aufgelassenes Grünland nicht mehr in Nutzung. B.B.S.M. mbh Dezember

189 Im Amtsgebiet Meyenburgs liegen zahlreiche geschützte Naturdenkmale, Alleen und Biotope sowie Landschaftsbestandteile (bspw. Schlosspark Meyenburg) und größere Naturschutzgebiete (u.a. NSG Stepenitz u. NSG Marienfließ). 250 Die Ausweisung des künftigen Landschaftsschutzgebietes Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz, das in Teilbereichen im Amtsgebiet liegt, befindet sich derzeitig im Verfahren. Die öffentliche Auslegung gemäß 28 Abs. 2 Brandenburgisches Naturschutzgesetz (BbgNatSchG) erfolgte vom 19. Mai 2008 bis einschließlich 20. Juni Die Gemeinde Heiligengrabe gehört zur naturräumlichen Einheit der Prignitzer und Kyritzer Platte, die Teile der Großlandschaft des Nordbrandenburgischen Platten- und Hügellandes sind. Den umfangreichsten Teil nimmt hierbei die Prignitzer Grundmoränenplatte ein. Der Kyritzer Platte werden die Flächen südlich von Blumenthal zugeordnet. Die in der West-Ost Ausdehnung der Prignitz angrenzende Dosseniederung, als dritte naturräumliche Untereinheit, umfasst die Flächen östlich von Grabow. Zumeist flachwellige Oberflächenformen, gegliedert durch vermoorte Rinnen und aufgelockert durch einige wenige Hügelketten (End- und Strauchmorännen), wie z.b. um Dahlhausen, kennzeichnen die Gemeinde. Nadelbach, Jäglitz und Glinze durchziehen die Gemeinde. Die ehemaligen Auenbereiche der Gewässer werden überwiegend als Grünland genutzt. Als stehende Oberflächengewässer existieren neben künstlich angelegten Teichen einige wenige wasserführende Sölle, die Horster Torfstiche und der Königsberger See. Für die Region ist die zum Teil weiträumige, offene Kulturlandschaft mit strukturierenden Elementen wie Einzelbäume, Alleen, Hecken und Feldgehölzen charakteristisch. Ebene landwirtschaftliche Nutzflächen bestimmen das Gebiet in Liebenthal sowie um Blumenthal und Grabow. Die Hohe Heide als größtes Waldgebiet in der Gemeinde weist aufgrund der ausgedehnten Kie- fernforste mit den gradlinigen Waldrändern eine geringe Vielfalt auf. Laubund Mischwälder sind nur vereinzelt auf den etwas reicheren Böden bzw. innerhalb der gewässerbegleitenden Wald-Acker-Landschaften und Niederungslandschaften zu finden. Es gibt geschützte Alleen, Biotope und Naturdenkmale, geschützte Landschaftsbestandteile sowie ein Landschaftsschutzgebiet (LSG Kyritzer Seenkette). Naturschutzgebiete und sind nicht vorhanden Überregionale Umweltbelastungen Luft-Boden-Schießplatz Wittstock Die Bundesregierung plant seit 1992 die Wiederinbetriebnahme eines Truppenübungs- bzw. Luft-Boden-Schießplatzes in der Kyritz - Ruppiner Heide bei Wittstock/Dosse, der bereits zu DDR-Zeiten militärisch genutzt wurde. Um die vom Bund angestrebte militärische oder die von vielen, darunter einer breiten Bürgerbewegung, gewünschte zivile Nutzung der Kyritz - Ruppiner Heide wird seit langem kontrovers diskutiert. Sowohl die Landesregierung Brandenburgs als auch Mecklenburg-Vorpommerns lehnen eine militärische Nutzung des 143 km² großen Geländes unweit der Mecklenburgischen Seenplatte ab. Auch die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wittstock/Dosse hat sich in ihrem Beschluss vom gegen das Vorhaben der Bundeswehr ausgesprochen (Beschluss- Nr SVV). Trotz zahlreicher Proteste beharrt der Bund auf der Errichtung eines Luft- Boden-Schießplatzes. Sollte dieser eingerichtet werden, will der Bund am Standort Wittstock/Dosse künftig eine Garnison ansiedeln. Einerseits werden von einer derartigen Ansiedlung wirtschaftliche Impulse für die Stadt erwartet, andererseits wird durch die Anlage des Luft-Boden-Schießplatzes eine erhebliche Beeinträchtigung der Tourismusentwicklung befürchtet. 250 ASK GmbH: Flächennutzungsplan der Stadt Meyenburg, Erläuterungsbericht, Potsdam, Mai 1999, S. 8 ff. 251 Jansen, T.: Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan nach 204 BauGB Gemeindegruppe um Herzsprung, Blumenthal/Mark, November 2000, S. 14 ff. B.B.S.M. mbh Dezember

190 Zurzeit ist eine weitere Gerichtsentscheidung anhängig. Die Ungewissheit über die Zukunft der Kyritz - Ruppiner Heide ist damit zu einem wachsenden Investitionshemmnis für die Region geworden und blockiert die weitere Regionalentwicklung Regionale Umweltbelastungen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Windkraftanlagen Wie auch andere Bauwerke und Anlagen zur Energieerzeugung stehen Windkraftanlagen in Wechselwirkungen mit der Umwelt. Dazu gehören Auswirkungen auf die Tierwelt, Geräuschentwicklung, Schattenwurf oder Beeinflussung des Landschaftsbildes. Bei der ästhetischen Bewertung von Windkraftanlagen spielen subjektives Empfinden, Gewöhnung und gesellschaftliche Einstellungen eine wichtige Rolle. Die zunehmende Verspargelung der Landschaft wird von vielen Bewohnern der Region als unerträglich empfunden. Ersatzbrennstoffanlage Die Firmengruppe Krono hat den Plan zum Bau einer Ersatzbrennstoffanlage (EBS-Anlage) an ihrem Standort im Industrie- und Gewerbegebiet Heiligengrabe/Lilienthal bis auf weiteres ausgesetzt. Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse hatte zum Ergebnis, dass das Investitionsrisiko aufgrund von marktbedingten Schwankungen der Ersatzbrennstoffkosten zu hoch sei. 253 Die EBS-Anlage sollte die Krono-Unternehmen unabhängiger von den steigenden Energiekosten machen und die Wirtschaftlichkeit der Werke verbessern. Die drei Krono- Betriebszweige Kronotex, K-face und Kronoply zählen zu den größten Industriebetrieben in der Region. Sie erwirtschaften mit zusammen 680 Beschäftigten in Heiligengrabe einen jährlichen Umsatz von 400 Mio. Euro. 254 Die Ankündigung der Pläne der Krono-Gruppe hat bereits im Vorfeld zu kontroversen Diskussionen in der Bevölkerung geführt. Auf der einen Seite stehen die 252 B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S Märkische Allgemeine Zeitung: Krono legt Verbrennungsanlagen-Projekt auf Eis: Brennstoffkosten unsicher, 01. Juli Märkische Allgemeine Zeitung, Experte informiert am 9. Juni in Wittstock über Ersatzbrennstoffanlagen, 27. Mai 2008 Krono-Mitarbeiter, die Angst um ihre Arbeitsplätze haben, auf der anderen Seite steht die Bürgerinitiative Heiligenrabe STOPPT Müllverbrennung, die sich um die Auswirkungen der Anlage auf Umwelt, Landwirtschaft und Tourismus sorgt. Hochspannungsfreileitung Der geplante Bau einer ca. 60 km langen 110 KV-Hochspannungsfreileitung der E.ON edis AG zwischen Perleberg, Gantikow und Wittstock, die das Gemeindegebiet von Heiligengrabe bei Königsberg queren soll, wird von der Bevölkerung äußerst kritisch gesehen. Die Leitung wird benötigt um überschüssigen Strom, der durch die bestehenden Windkraftanlagen produziert und nicht in der Region verbraucht wird, in andere Stromnetze abzuführen. Gegen die zusätzliche Freileitung, die nach Auffassung der Bürger die Landschaft zerschneiden würde und Folgen für Mensch und Natur hätte, hat sich eine Bürgerinitiative Hochspannung tief legen gebildet, die für eine Erdverkablung streitet. 255 Nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens befindet sich die Hochspannungsfreileitung derzeit im Planfeststellungsverfahren. 256 Lärm Der Lärmminderungsplan der Stadt Pritzwalk aus dem Jahr 2000 stellt eine erhöhte Lärmbelastung durch Straßenverkehrslärm für den Ortsteil Sadenbeck (Kuckuk) fest, der sich unmittelbar südlich der Autobahn A 24 befindet. Die Belastungen durch den Durchgangsverkehr in der Innenstadt haben sich hingegen durch den Bau der Ortsumgehung vermindert. In Falkenhagen ist der Wohnungsbestand marginal durch den Gewerbelärm betroffen. In Wittstock/Dosse sind die Kernstadt und die Ortsteile Fretzdorf und Biesen aufgrund ihrer Lage an den Autobahnen A 19 und A 24 von Straßenverkehrslärm beeinträchtigt. Da vonseiten der Europäischen Union die Erhebung der Betroffenheit der Bevölkerung sowie die Entwicklung von Maßnahmen und Konzepten zur Lärmminderung vorgeschrieben wird, soll in Wittstock/Dosse auf Basis der Lärmkartierung des Landesumweltamtes Brandenburg (LUA) ein Lärmaktionsplan (LAP) erarbeitet werden. 255 Märkische Allgemeine Zeitung: Neue Mitstreiter gegen Freileitung, 01. Juli Märkische Allgemeine Zeitung: Königsberger wehren sich gegen geplante Hochspannungsleitung Perleberg Gantikow Wittstock, 26. Juni 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

191 Im Amt Meyenburg werden entlang der A 24 vor allen Dingen die Ortsteile Buckow und Grabow durch Verkehrslärm belastet. In der Stadt Meyenburg hat sich nach der Sanierung der Marktstraße (B 103) die Lärmproblematik entspannt. Der Verkehrslärm ist hier deutlich zurückgegangen. In der Gemeinde Heiligengrabe sind erhöhte Lärmbelastungen in den Ortsteilen Liebenthal und Maulbeerwalde aufgrund der Nähe zur A 24 zu verzeichnen. Weiterbau der Bundesstraße B 189 Der Weiterbau der Bundesstraße B 189 mit einer direkten Verbindung nach Mirow einschließlich einer großen Ortsumfahrung Wittstocks ist in Planung. Die Weiterführung der B 189 Richtung Mirow ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans (als vordringlicher Bedarf). Für die Strecke Wittstock/Dosse Mirow läuft zur Zeit das Raumordnungs- und das Linienbestimmungsverfahren. Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie wurden 9 Linienentwürfe betrachtet. Eine abschließende Entscheidung hinsichtlich des Trassenkorridors ist noch nicht gefallen. Die Vorzugsvariante ist die Variante 8, die eine weitgehende/teilweise Bündelung mit der ehemaligen Bahnstrecke nach Mirow vorsieht. Der wünschenswerte Weiterbau der B 189 in die Müritzregion führt zu Eingriffen in das Ökosystem Kommunale Umweltbelastungen Altlastenverdachtsflächen Im Planbild des Flächennutzungsplans der Stadt Pritzwalk 257 sind die erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belasteten Gebiete dargestellt, dies sind: ehemaliges ACZ, Wittstocker Chaussee Schrottplatz ehemaliges Tieftanklager, Wittstocker Chaussee ehemalige chemische Reinigung, Freyensteiner Chaussee. 257 ASK GmbH: Flächennutzungsplan der Stadt Pritzwalk, Erläuterungsbericht, Berlin, Mai 1995, S. 50 ff. Für die Ortsteile ergibt sich entsprechend den Darstellungen der Teilflächennutzungspläne folgende Tabelle: Tab. 102: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen in der Stadt Pritzwalk gemäß FNP Altlasten bzw. davon Ortsteil Altlastenverdachtsflächen gemäß FNP Altablagerungen Altstandorte Alt Krüssow Beveringen Buchholz 6 k.a. k.a. Falkenhagen 6 k.a. k.a. Giesensdorf Mesendorf Kemnitz Pritzwalk Sadenbeck Seefeld Steffenshagen Wilmersdorf Der ehemalige Truppenübungsplatz Kyritz - Ruppiner Heide auf Wittstocker Stadtgebiet ist zzt. militärische Speergebiet und Altlastenverdachtsfläche. In Teilen gehört er zum Landschaftsschutzgebiet Ruppiner Wald- und Seengebiet. 258 Im Jahr 2000 wurde im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplanes Gemeindegruppe um Herzsprung eine Liste der Altlastenverdachtsflächen und ihre Bezeichnung nach Angaben der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Ostprignitz-Ruppin zusammengestellt. Danach ergaben sich für Christdorf sechs, für Fretzdorf sieben und für Rossow 2 Altlastenverdachtsflächen B.B.S.M. mbh: Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wittstock/Dosse, Potsdam, überarbeitete Fassung Dezember 2007, S Jansen, T.: Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan nach 204 BauGB Gemeindegruppe um Herzsprung, Blumenthal/Mark, November 2000, S. 85 B.B.S.M. mbh Dezember

192 In einer Stellungnahme der unteren Naturschutzbehörde vom 22. Februar 2007 im Rahmen der Berichtigung und Aktualisierung des Flächennutzungsplans der Stadt Wittstock/Dosse kommt die Behörde zu dem Schluss, dass sich in Babitz noch 1, in Biesen 2 und in Wittstock/Dosse 13 Altlastenverdachtsflächen befinden. Tab. 103: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen in Wittstock/Dosse gemäß FNP Ortsteil Altlasten bzw. davon Altlastenverdachtsflächen gemäß FNP Altablagerungen Altstandorte Christdorf 6 k.a. k.a. Babitz 1 k.a. k.a. Biesen 2 k.a. k.a. Wittstock/Dosse 13 k.a. k.a. Fretzdorf 7 k.a. k.a. Rossow 2 k.a. k.a. Tab. 104: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen im Amt Meyenburg gemäß FNP Altlasten bzw. davon Ortsteil Altlastenverdachtsflächen gemäß FNP Altablagerungen Altstandorte Buddenhagen Griffenhagen Meins Meyenburg Schabernack Im Amt Meyenburg sind Teile des Naturschutzgebietes Marienfließ als Truppenübungsplatz genutzt worden. Das Gebiet gilt als Altlastenverdachtsfläche. Für das Amt Meyenburg sind folgende Altlastenverdachtsflächen im Altlastenkataster der Kreisverwaltung Prignitz ( ) verzeichnet 260 : Für die Gemeinde Heiligengrabe wurden 2000 bei der Aufstellung der Flächennutzungspläne für eine nördliche, mittlere und südliche Gemeindegruppe folgende Altlastenverdachtsflächen nach Angaben der unteren Abfallwirtschaftsbehörde des Landkreise Ostprignitz-Ruppin (Umweltamt Neuruppin, Bereich Bodenschutz/Altlasten) benannt: 261 Tab. 105: Anzahl der Altlasten bzw. Altlastenverdachtsflächen in Heiligengrabe gemäß FNP Altlasten bzw. davon Ortsteil Altlastenverdachtsflächen gemäß FNP Altablagerungen Altstandorte Blumenthal 2 k.a. k.a. Dahlhausen 1 k.a. k.a. Grabow 2 k.a. k.a. Heiligengrabe 2 k.a. k.a. Herzsprung 4 k.a. k.a. Horst 2 k.a. k.a. Jabel 5 k.a. k.a. Königsberg 10 k.a. k.a. Liebenthal 3 k.a. k.a. Maulbeerwalde 4 k.a. k.a. Wernikow 4 k.a. k.a. Zaatzke 13 k.a. k.a. Erdgaslager in der Kyritz - Ruppiner Heide Noch im Jahr 2008 will die Firma Gazprom Germania mit den Untersuchungen für ein unterirdisches Erdgaslager in der Nähe von Schweinrich (Stadt Wittstock/Dosse) beginnen. Das Unternehmen will auf einem 154 km² großen Areal zwischen Schweinrich und Wittstock/Dosse bis zu fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas, das über eine neue Ostseepipeline aus Russland kommen 260 ASK GmbH: Flächennutzungsplan der Stadt Meyenburg, Erläuterungsbericht, Potsdam, Mai 1999, S. 72 ff. 261 Jansen, T.: Erläuterungsberichte Flächennutzungspläne nach 204 BauGB für die nördliche Gemeindegruppe, für die mittlere Gemeindegruppe und für die südliche Gemeindegruppe, Blumenthal/Mark, Juli 2000 B.B.S.M. mbh Dezember

193 soll, zwischenlagern. Vorerst sind fünf Bohrungen bis in m Tiefe und seismologische Untersuchen geplant. 262 Hähnchenmastanlage Bei dem geplanten Bau einer Hähnchenmastanlage für knapp eine halbe Million Hähnchen in OT Jabel der Gemeinde Heiligengrabe gehen die Meinungen weit auseinander. Unterstützung findet die Anlage u.a. wegen der Schaffung neuer Arbeitsplätze. 263 Die Bürgerinitiative Keine Hähnchenmastanlage in Jabel spricht sich wegen der Geruchsbelästigungen und der Gesundheitsgefahren gegen die Planung aus. Unterstützt wird sie vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), der die Anlage nicht vereinbar mit den Vorgaben des deutschen Tierschutzrechts sieht. Durch Stickstoffeinträge sind außerdem benachbarte Baumreihen und Obstbaumbestände gefährdet sowie wertvolle Biotope durch die Mastanlage beeinträchtigt. 264 Die Anlage befindet sich derzeit im Genehmigungsverfahren. Sollte eine Genehmigung erteilt werden, könnte noch 2008 mit dem Bau der Anlage begonnen werden. Eine ähnliche Anlage befindet sich auch in Wittstock/Dosse in Planung. 262 Märkische Allgemeine Zeitung: Gazprom Germania hält an den Plänen für ein Erdgaslager in der Kyritz-Ruppiner Heide fest, 05. Juni Märkische Allgemeine Zeitung: Bürgerinitiative gegen Hähnchenmast in Jabel lud zur Info- Runde/Nicht nur Kritik geäußert, 27. Februar Märkische Allgemeine Zeitung: Bund für Umwelt- und Naturschutz lehnt Mastanlage ab, 28. März 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

194 3.7.5 SWOT-Analyse - Umwelt und Natur Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Dünn besiedelte, überwiegend ruhige Region mit großem natürlichen Rückzugsraum Reizvoller Wechsel von Grund- /Endmoränen- und Heidelandschaften mit eingebetteten Ortslagen Wälder, naturnahe Fließgewässer und einige Seen Verkehrsbedingte Lärm- und Schadstoffemissionen entlang der Autobahnen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes durch Windkraftanlagen Erhalt und Entwicklung der Natur und Landschaft Ausbau typischer landschaftlicher/dörflicher Schwerpunkte Bessere Erlebbarkeit/Verknüpfung der regionalen Landschaften durch Wander-, Reit- und Radwanderwege Vorrang der Innenentwicklung, Wiedernutzung von bereits bebauten Flächen bspw. durch Abriss und Neubau Umweltbeeinträchtigungen durch Großprojekte u.a. durch militärische Nutzung der Kyritz - Ruppiner Heide Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Reduzierung der verkehrsbedingten Lärm- und Luftschadstoffemissionen entlang der Bundes- und Landesstraßen Wünschenswerter Weiterbau der B 189 in die Müritzregion mit möglichst geringen Eingriffen in das Ökosystem Gezielte Verbesserung des Landschaftsbildes und des Angebots für eine landschaftsbezogene Erholung B.B.S.M. mbh Dezember

195 3.8 Verwaltung, Behörden, Institutionen und Finanzen Regionale Verwaltungen, Behörden und Institutionen Mit dem Finanzamt, einer Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Neuruppin, einer Nebenstelle der Kreisverwaltung Prignitz, einer Einrichtung des Amtes für Forstwirtschaft Kyritz und einer Superintendentur des evangelischen Kirchenkreises Havelberg-Pritzwalk befinden sich mehrere regional wichtige Behördenstandorte/Institutionen in Pritzwalk: Agentur für Arbeit Neuruppin, Geschäftsstelle Pritzwalk, Freyensteiner Chaussee 9, Kernstadt Arbeitsamt und Familienkasse Amt für Forstwirtschaft Kyritz, Wald-/Naturschutzwacht Hainholz, Hainholz 3, Kernstadt Zentrum für forstliche Öffentlichkeitsarbeit in der Prignitz Finanzamt, Freyensteiner Chaussee 10, Kernstadt Verlegung zum 01. Januar 2009 nach Kyritz geplant Landkreis Prignitz, Nebenstelle Pritzwalk, Havelberger Straße 30, Kernstadt Sachbereich Gesundheit, Angebot: Jugendamt, Gesundheitsamt, Sozialamt und Kreismusikschule Superintendentur des ev. Kirchenkreises Havelberg-Pritzwalk, Grünstraße 49, Kernstadt Das Finanzamt ist eine der bedeutsamsten Verwaltungseinrichtungen Pritzwalks mit regionaler Ausstrahlungskraft, da es für den gesamten Landkreis Prignitz mit etwa Einwohner zuständig ist. Neben dem überregionalen Publikumsverkehr tragen auch die 105 Arbeitsplätze zur wirtschaftlichen Stärkung der Stadt bei. Das Amt gehört zu den größten Arbeitgebern in der Stadt. Allerdings ist vom Land Brandenburg zum 01. Januar 2009 die Zusammenlegung der Finanzämter Kyritz und Pritzwalk am 70 km entfernten Standort in Kyritz geplant. In Pritzwalk soll dann nur noch eine Servicestelle des Finanzamtes verbleiben. 265 Das Finanzamt ist im Gebäude des ehemaligen Zahnradwerkes Pritzwalk untergebracht, das das Land Brandenburg von 1992 bis 1995 sanieren und für den neuen Nutzungszweck umbauen ließ. Eine weitere stark frequentierte Einrichtung ist die Geschäftstelle Pritzwalk der Agentur für Arbeit Neuruppin. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen auch das Amt Meyenburg und Teile des Amtes Putlitz-Berge. Weiterhin unterhält der Landkreis Prignitz eine Nebenstelle der Kreisverwaltung in Pritzwalk. Insgesamt gibt es zehn Ämter für Forstwirtschaft (ÄfF) in Brandenburg, welche die unteren Landesbehörden der Forstverwaltung bilden. Sie sind für die Verwaltung privater und landeseigener Wälder zuständig und den Oberförstereinen übergeordnet. Die Wald-/Naturschutzwacht Hainholz ist eine Einrichtung des Amtes für Forstwirtschaft Kyritz und der Oberförsterei Pritzwalk in enger Verbindung mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Regionalverband Prignitz e.v.. Seit 1986 hat sich die Wald-/Naturschutzwacht für die speziellen Aufgaben einer gezielten forstlichen Öffentlichkeitsarbeit in der Prignitz, verbunden mit praktischen Leistungen für den Natur- und Artenschutz, profiliert. Sie liegt eingebettet in dem 250 ha großen Naherholungswald der Stadt. Die in Pritzwalk ansässige Superintendentur des ev. Kirchenkreises Havelberg- Pritzwalk wird durch das kirchliche Verwaltungsamt Prignitz-Havelland- Ruppin mit Sitz in Kyritz verwaltet. 265 Märkische Allgemeine Zeitung: Minister Rainer Speer besuchte Pritzwalk und bekräftigte Wegzugspläne, 16. Februar 2008 B.B.S.M. mbh Dezember

196 Mit einer Geschäftstelle der Agentur für Arbeit Neuruppin, einer Außenstelle der Kreisverwaltung Neuruppin, einer Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung, einer Oberförsterei des Amtes für Forstwirtschaft Kyritz und einer Superintendentur des evangelischen Kirchenkreises Wittstock-Ruppin befinden sich fünf regional wichtige Behördenstandorte in Wittstock/Dosse: Agentur für Arbeit Neuruppin, Geschäftsstelle Wittstock, Rheinsberger Straße 16, Kernstadt Verwaltungs- und Kundenzentrum, Neubau Amt für Forstwirtschaft Kyritz, Oberförsterei Dossow, Draussenberg 13E, OT Dossow Deutsche Rentenversicherung, Auskunfts- und Beratungsstelle Wittstock/Dosse, Beethovenstraße 11 13, Kernstadt Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Kreisverwaltung Neuruppin, Außenstelle Wittstock/Dosse, Rheinsberger Straße 18, Kernstadt 2005 umfassend saniert Superintendentur des ev. Kirchenkreises Wittstock-Ruppin, Kirchplatz 2, Kernstadt Eine stark frequentierte Einrichtung ist die Geschäftsstelle Wittstock der A- gentur für Arbeit Neuruppin. In den Zuständigkeitsbereich der Geschäftsstelle Wittstock fällt auch die Gemeinde Heiligengrabe. Das Verwaltungsgebäude des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, Kreisverwaltung Neuruppin dient vor allem als Service-Center für die Betreuung von Hartz-IV-Empfängern. Das fünfgeschossige Gebäude wurde bis 2005 umfassend saniert. Allein schon deshalb sieht der Landkreis eine langfristig Nutzung vor. Diese Planung stand im Widerspruch zu den städtebaulichen Vorstellungen der Stadt Wittstock/Dosse, die einen Abriss des Gebäudes vorsahen. Die Oberförsterei Dossow des Amtes für Forstwirtschaft Kyritz ist in sieben Reviere 266 gegliedert und umfasst ca ha Waldfläche. Neben der Be- wirtschaftung des Landeswaldes ist die Betreuung des Privat- und Kommunalwaldes Arbeitsschwerpunkt. Die in Wittstock/Dosse ansässige Superintendentur des ev. Kirchenkreises Wittstock-Ruppin wird durch das kirchliche Verwaltungsamt Prignitz-Havelland-Ruppin mit Sitz in Kyritz verwaltet. Im Amt Meyenburg befinden sich keine regionalen Behördenstandorte. Die Gemeinde Heiligengrabe ist Sitz der regional bedeutsamen Oberförsterei Pritzwalk des Amtes für Forstwirtschaft Kyritz: Amt für Forstwirtschaft Kyritz, Oberförsterei Pritzwalk, Chausseestraße 7, GT Dahlhausen Die Waldfläche der Oberförsterei Pritzwalk umfasst mit ihren sieben Revieren ca ha und hat einen sehr hohen Privatanteil. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt damit in der Betreuung der Privatwaldbesitzer durch kostenlose Beratung und Anleitung. Die der Oberförsterei unterstellten Gebiet erstrecken sich bis in das benachbarte Amt Meyenburg hinaus und umfassen die Forstreviere Blumenthal, Langnow, Groß Pankow, Heiligengrabe, Meyenburg, Krempendorf und Putlitz. Es gibt keine Gerichtsstandorte in der Region Kooperation im regionalen Maßstab Im Rahmen der Kooperation der vier Kommunen Pritzwalk, Wittstock/Dosse, Meyenburg und Heiligengrabe gibt es kein(e) gemeindeübergreifende(s) Verwaltung/Gremium. Diese sind zur instrumentellen Umsetzung der Kooperationsbeziehungen aber dringend erforderlich. Erste gemeindeübergreifende Ansätze sind mit den zwei Wasser- und Abwasserzweckverbänden vorhanden. So ist etwa der Pritzwalker Wasser- und Ab- 266 Friedrichsgüte, Fretzdorf, Natteheide, Goldbeck, Berlinchen, Theerofen und Oberheide B.B.S.M. mbh Dezember

197 wasserzweckverband auch für das Amt Meyenburg und der Wittstocker Wasser- und Abwasserverband auch für die Gemeinde Heiligengrabe zuständig. Weitere Potenziale der Zusammenarbeit bestehen bspw. im gemeinsamen Beschaffungswesen oder aber dem gemeinsamen Betrieb von Serviceeinrichtungen (z.b. Bauhof, Archiv). Im wirtschaftlichen Bereich haben die Kommunen schon erste Erfahrungen in der interkommunalen Zusammenarbeit sammeln können. Die Landesregierung hat die Region im Rahmen der Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung nicht als Regionalen Wachstumskern anerkannt. Dessen ungeachtet haben die Kommunen und mehr als 30 Unternehmen einen selbstinitiierten Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse ins Leben gerufen. Zu diesem Zweck ist im Jahre 2005 eine Arbeitsgemeinschaft gegründet worden, die als Verein inzwischen auch einen institutionellen Rahmen gefunden hat. Parallel zur Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich haben die Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse, das Amt Meyenburg sowie die Gemeinde Heiligengrabe ebenfalls 2005 einen Kooperationsprozess im Bereich der Daseinsvorsorge begonnen und im Dezember 2007 einen Kooperationsvertrag über die Bildung einer Verantwortungsgemeinschaft zur Sicherung mittelzentraler Funktionen eines Mittelzentrums in Funktionsteilung abgeschlossen. Die Vertragspartner haben dabei beispielsweise vereinbart, sich in ihren Planungen überall dort abstimmen, wo dieses zum Wohl der Bevölkerung der gesamten Region und zur Erfüllung der zentralörtlichen Aufgaben notwendig erscheint. Die Kommunen werden künftig auf eine konkurrierende Ansiedlung von Infrastruktureinrichtungen mit überörtlicher Bedeutung verzichten und ihr Vorgehen bei der Rücknahme oder Neuansiedlung von Infrastruktureinrichtungen untereinander abstimmen. Ein weiterer Schritt in Richtung gemeindeübergreifender Zusammenarbeit wurde im März 2008 mit der Gründung eines Kooperationsrates begangen. Der Kooperationsrat besteht aus den Bürgermeistern und Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlungen der Städte Pritzwalk und Wittstock/Dosse, der Amtsdirektorin und dem Vorsitzenden des Amtsausschusses des Amtes Meyenburg sowie dem Bürgermeister und dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung der Gemeinde Heiligengrabe und leitet federführend die Zusammenarbeit der Kommunen. Zur inhaltlichen Ausgestaltung der Kooperation wurden im Juli 2008 sechs interkommunale Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern Wirtschaft, Technische Infrastruktur, Soziale Infrastruktur/Kultur, Siedlungsentwicklung, Finanzen/Verwaltung und Bildung/Jugend/Sport gebildet, die mit Vertretern der Kommunen, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie externen Fachexperten besetzt wurden. Der Ausbau dieser Organisationsstruktur ist weiter voranzutreiben Kommunale Verwaltung, Behörden und Institutionen In Pritzwalk befindet sich die Stadtverwaltung mit dem Fachbereich 1: Hauptverwaltung, dem Fachbereich 2: Recht und Liegenschaften, dem Fachbereich 3: Finanzverwaltung, dem Fachbereich 4: Bauverwaltung und dem Fachbereich 5: Öffentliche Ordnung und Bürgerservice in der Gartenstraße nördlich der Altstadt. Der Dienstsitz des Bürgermeisters ist im historischen Rathaus am Markt untergebracht. Stadtverwaltung, Gartenstraße 12, Pritzwalk Rathaus, Marktstraße 39, Pritzwalk In Wittstock/Dosse sind ehemals dezentrale Einrichtungen der Stadtverwaltung (Kämmerei, Ordnungsamt, Amt für Bildung, Jugend, Kultur, Bauamt) im Rahmen des Stadtumbaus 2007 an einem zentralen Verwaltungsstandort in der Altstadt Wittstocks zusammengeführt worden. Das Büro des Bürgermeisters und das Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt sind im historischen Rathaus am Markt untergebracht. Stadtverwaltung, Heiligegeiststraße 19-23, Wittstock/Dosse Rathaus, Markt 1, Wittstock/Dosse B.B.S.M. mbh Dezember

198 Das Amt Meyenburg verfügt über einen Behördenstandort in Meyenburg. Im Gebäude der Amtsverwaltung sind neben dem Sitz der Amtsdirektorin das Bauamt, das Hauptamt, das Ordnungsamt und die Kämmerei untergebracht. Amt Meyenburg, Freyensteiner Straße 42, Meyenburg In der Gemeinde Heiligengrabe befindet sich die Gemeindevertretung einschließlich Dienstsitz des Bürgermeisters, Bauamt, Gewerbe- und Ordnungsamt, Hauptamt und Kämmerei im Ortsteil Heiligengrabe. Gemeindeverwaltung, Am Birkenwäldchen 1 a, OT Heiligengrabe Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei In Pritzwalk befinden sich eine Feuer- und eine Polizeiwache sowie ein Rettungsdienst: Feuerwache Pritzwalk, Havelberger Straße 40 a, Kernstadt Polizeiwache Pritzwalk, Franz-Liszt-Straße 6, Kernstadt Rettungsdienst, Giesendorfer Weg 16, Kernstadt In Pritzwalk und den Ortsteilen der Stadt gibt es insgesamt 14 Ortswehren. In ihnen sind rund 330 aktive Brandschützer aktiv. 267 Da es in dem etwa km² großen Landkreis Prignitz nur drei Polizeiwachen an den Standorten Perleberg, Pritzwalk und Wittenberge gibt, ist die regionale Bedeutung der Polizeiwache Pritzwalk offenkundig. In Wittstock/Dosse gibt es neben einer Feuer- und einer Polizeiwache auch einen Rettungsdienst: Feuerwache Wittstock, Lietzenweg2, Kernstadt 267 Märkische Allgemeine Zeitung: Feuerwehrleute aus drei Kommunen probten in Seefeld den Ernstfall, 18. November 2008 Polizeiwache Wittstock, Röbeler Straße 18, Kernstadt Ostprignitz-Ruppiner Rettungsdienst ggmbh, Meyenburger Chaussee 45, Kernstadt Die Freiwillige Feuerwehr in Wittstock/Dosse besteht aus sieben Zügen. Zwei Züge (1. 2. Zug) sind in der Feuerwache in der Kernstadt untergebracht. Der 3. Zug ist für Babitz, Biesen und Eichenfelde, der 4. Zug für Christdorf Fretzdorf und Rossow, der 5. Zug für Dossow, Dranse, Gadow, Schweinrich und Zootzen, der 6. Zug für Freyenstein, Niemerlang und Wulfersdorf und der 7. Zug für Berlinchen, Sewekow und Zempow zuständig. In allen genannten Ortsteilen befinden sich Gerätehäuser der Feuerwehr. Im ca km² großen Landkreis Ostprignitz-Ruppin wird der tägliche Polizeidienst an vier Polizeiwachen an den Standorten Neuruppin, Kyritz, Rheinsberg und Wittstock/Dosse geleistet, die damit über regionale Zuständigkeitsbereiche verfügen. Im Amt Meyenburg sind eine Dienststelle der Polizeiwache Pritzwalk sowie diverse Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr (u.a. in Frehne, Gerdshagen, Halenbeck, Jännersdorf, Krempendorf, Meyenburg, Preddöhl und Stepenitz) und ein Rettungsdienst des Landkreises Prignitz (Freyensteiner Straße 48, Meyenburg) ansässig. In der Gemeinde Heiligengrabe gibt es 16 Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr (in allen 14 Ortsteilen sowie in den Gemeindeteilen Dahlhausen und Glienicke). Die Gewährleistung von Sicherheit im Sinne der Gefahrenabwehr ist eine zentrale Aufgabe des Staates und der Kommunen. Dazu gehört vor allem die Fähigkeit schnell in Notfällen zu reagieren. Rettungsdienste und Feuerwehren haben definierte Hilfsfristen. Entleerung von Räumen und Zentralisierung der Stützpunkte von Feuerwehr und Rettungsdiensten verursachen auch längere Hilfsfristen für den Rettungsdienst und die Feuerwehr. Die Aufrecherhaltung kurzer Hilfsfristen ist sehr kostenaufwändig und personell mit freiwilligen Kräften oft kaum zu organisieren. B.B.S.M. mbh Dezember

199 Ungleichheit im Schutzniveau zwischen Räumen höherer und Räumen niedrigerer Dichte ist die Folge. Soweit die Polizei ebenfalls betroffen ist, kann es zu empfundener Unsicherheit im Bereich der Kriminalprävention kommen. Die Länder müssen eine angemessene Präsenz der Polizei sicherstellen. Bei Rettungsdiensten kann es keine Garantie bundesweit gleicher kurzer Hilfsfristen geben Finanzen Innere Finanzierung Durch das Zusammenwirken als Mittelzentrum in Funktionsteilung entstehen für die Beteiligten sowohl Vorteile als auch Lasten, was auch für die Finanzmittel gilt. Bisher gibt es keinen gemeinsamen Etat. Es soll jedoch ein gemeinsamer Kooperationsfonds, der aus Einlagen der vier Kommunen gespeist wird, gebildet werden. Durch ihn wird die Finanzierung der künftigen gemeinsamen Maßnahmen sichergestellt. Über die Verwendung der Mittel entscheidet der Kooperationsrat. Der Kooperationsfonds befindet sich noch im Aufbau. Bezüglich der Aufteilung der erforderlichen Mittel sind im Rahmen dieser Konzeption noch die entsprechenden Regelungen zu definieren. Ferner soll die Höhe der Steuern und Abgaben in den einzelnen Kommunen angepasst werden. Externe Finanzierung Für ein Mittelzentrum in Funktionsteilung sind die nötigen Finanzierungsmittel beim Land Brandenburg zu sichern. Diesbezüglich sind zwei Aspekte relevant: die Bemessung im kommunalen Finanzausgleich und die zentralörtlichen Zuweisungen. 268 Deutscher Städte- und Gemeindebund: Herausforderungen ländlicher Räume, Positionspapier, Berlin, 13. Oktober 2006, S. 7 B.B.S.M. mbh Dezember

200 3.8.6 SWOT-Analyse - Verwaltung, Behörden, Institutionen und Finanzen Stärken (S) Schwächen (W) Chancen (O) Risiken (T) Breites Spektrum von regional bedeutenden Einrichtungen vorhanden Etablierte und vor Ort akzeptierte Kooperation/Verankerung der Kooperation in der Region aufgrund der Eigeninitiative (bspw. Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. ) Enge Kommunikation zwischen den Verantwortlichen Geringes Konkurrenzdenken Keine überregional bedeutenden Einrichtungen Keine Justizstandorte in der Region Wenig Regelungsdichte und geringe Verbindlichkeit des Kooperationsvertrages Keine Regelung zu Nutzen- und Lastenausgleich Bisher keine gemeinsamen zentralen Einrichtungen (auch der Tatsache geschuldet, dass diese vielfach nicht in der Trägerschaft der Kommune stehen) Region ist durch Kreisgrenzen getrennt Kooperation führt zu mehr Gewicht gegenüber Land und bei Fördermittelvergabe Gegenseitiges Verständnis und Bereitschaft zur Unterstützung der Partnerkommunen und ihrer Projekte Stärkere Durchsetzungskraft Dauerhafte Sicherung der Daseinsvorsorge in der Region trotz geringer Bevölkerungszahl Bedeutungszuwachs und Profilgewinn für die Region Einsparungen durch gemeinsame Beschaffungen und gemeinsame Einrichtungen Zu geringe Zugkraft für dauerhafte überregionale Kooperationen, da zuwenig Beteiligte in der Region Handlungsbedarfe und Ziele Handlungsbedarfe und Ziele: Fortführung und Vertiefung des Kooperationsprozesses Sicherung, Entwicklung und Ausbau der öffentlichen Einrichtungen Entwicklung eines Modells zur Funktionsteilung, das auf dem Prinzip der Arbeitsteilung aufbaut Klärung der Mittelverteilung im Kooperationsfonds Anpassung der Höhen von Steuern und Abgaben Stärkung der Kommunalfinanzen B.B.S.M. mbh Dezember

201 3.9 Zusammenfassung der SWOT-Analyse Siedlungsentwicklung und Wohnen Die Region verfügt über attraktive Altstadtkerne, insbesondere in Wittstock/Dosse, Runddörfer, Kirchen, Backsteinensembles und historische Baudenkmälern, die in eine ländliche, naturnahe Kulturlandschaft eingebettet sind. Zwischen den mittelzentralen Orten Pritzwalk und Wittstock/Dosse liegen allerdings mehr als 20 Kilometer Entfernung. Die Region ist außerdem durch weite Wege zwischen den Ortsteilen und den Kernstädten gekennzeichnet. Die Siedlungsstruktur in den Kernstädten und in vielen Ortsteilen ist jedoch kompakt. Die Baustruktur in den Ortsteilen ist häufig durch die Landwirtschaft geprägt. Sinkende Bevölkerungszahlen und die Überalterung der Gesellschaft machen der Region allerdings zu schaffen und führen zu einem Verlust an Attraktivität. So ist bspw. die infrastrukturelle Ausstattung in den Ortsteilen stark ausgedünnt, so dass eine mögliche Verödung durch den demografischen Wandel noch befördert wird. Diesen Infrastrukturschwund im ländlichen Raum gilt es zu kompensieren. Die Abwanderung ist zu stoppen und die Sicherung der Daseinsvorsorge in den Ortsteilen ist zu gewährleisten. In den Kernstädten finden sich zahlreiche ungeordnete städtebauliche Bereiche. Leerstand und Verfall führen zu städtebaulichen Missständen. Die konsequente Fortführung der Stadtsanierung und des Stadtumbaus mit den Schwerpunkten Konzentration öffentlicher Nutzungen, Erhalt und Inwertsetzung denkmalgeschützter Bausubstanz, ortsangepasste Umgestaltung von Straßenräumen sowie Wohnungsbau auf Brachflächen sind voranzutreiben. Der Immobilienmarkt ist durch Nachnutzung und/oder den Rückbau von Leerstandsobjekten zu bereinigen. Dennoch hat die Region durch ihre Lage am Autobahndreieck gute Entwicklungsperspektiven. Sie könnte sich als Standort mit vielseitigem Wohnungsangebot und guter Infrastruktur in einer landschaftlich reizvollen Umgebung profilieren, wenn eine Vitalisierung der Innenstädte und die Profilierung der Ortsteile gelingt. Dazu sind jedoch umfassende Abstimmungen von kommunalen Planungen zur Siedlungsentwicklung und die Erstellung einer integrierten kommunalen Entwicklungskonzeption notwendig. Die zukünftige Entwicklung sollte sich bei gleichzeitiger Sicherung der Standortqualitäten der ländlichen Gemeinden und Ortsteile auf die Kernstädte konzentrieren. Der Umfang von Investitionen ist in Abhängigkeit von mittelfristigen Erhaltungsperspektiven vorzusehen. Wirtschaft und Beschäftigung Die Region ist nicht als Wachstumskern anerkannt. Strukturbestimmende Unternehmen haben sich im Verein Wachstumskern Autobahndreieck Wittstock/Dosse e.v. zusammengeschlossen und treiben in Zusammenarbeit mit der kommunalen Wirtschaftsförderung die Wirtschaftsentwicklung im selbstinitiierten Wachstumskern voran. Der Verein und die Wirtschaftsförderung werden auch zukünftig weiterhin eng zusammenarbeiten und sich abstimmen. Die Kommunen werden sich gemeinsam als Wirtschaftsregion vermarkten. Die Zusammenarbeit mit den anerkannten Wachstumskernen Neuruppin und Wittenberge/Perleberg/Karstädt soll weiter ausgebaut werden. Die Region verfügt über Branchenkompetenzen in den Bereichen Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Logistik, Metallerzeugung, -be- und -verarbeitung und Kernunternehmen mit regionaler Strahlkraft in den Bereichen Automotive, Holz und Metall sowie Gesundheitswirtschaft. Sie kann von einer wachsenden Rolle des verarbeitenden Gewerbes profitieren. Die Wirtschaft hat sich nach einer Phase der Stagnation seit etwa 2 Jahren konjunkturell belebt. Die Gewerbesteuereinnahmen steigen. Die Branchenkompetenzen sind durch gezielte Wirtschaftsförderung (regionale Kooperationen, PE-Konzepte,...) weiter auszubauen. Innovative Existenzgründungen in den Branchenkompetenzen, aber auch in sonstigen Bereichen sind zu unterstützen. Um eine bessere Wertschöpfung zu erzielen, soll die Zusammenarbeit der Unternehmen gefördert bzw. eine Vertiefung der wirtschaftlichen Verflechtung angestrebt werden. Die Kommunen streben die Entwicklung einer gemeinsamen Ansiedlungsstrategie für Unternehmen an. B.B.S.M. mbh Dezember

202 Probleme bereitet die rückläufige Beschäftigungsentwicklung im Bereich Dienstleistungen und die Rohstoffversorgung in der Holzverarbeitung. Auch ist die Beschäftigungssituation von Frauen eher als schlecht einzustufen. Die Kaufkraft ist eher gering. Der Fachhandel ist extrem ausgedünnt. Es gibt Einzelhandels-Leerstand in den Innenstädten von Pritzwalk und Wittstock/Dosse. Der Leerstand im Einzelhandel ist bspw. über entsprechende Sortimentsmischungen oder durch Unterstützung des Einzelhandels durch innenstadtgestalterische Maßnahmen zu verhindern. Das niedrige Lohniveau führt zu Abwanderung und damit einhergehend zu Fachkräftemangel, vor allem in den Metallberufen. Zur Fachkräftesicherung befinden sich Kooperationen zwischen Schulen und der regionalen Wirtschaft (Schwerpunkt Metall) im Aufbau. Die Stetigkeit der Maßnahmen zur Fachkräftesicherung ist jedoch ungewiss. Schulische Bildung und die berufliche Aus- und Weiterbildung sind zu fördern. Es gibt keine wissenschaftlichen bzw. Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen oder Institutionen. Punktuell ist Forschungs- und Entwicklungskompetenz in Unternehmen vorhanden. In Pritzwalk befindet sich eine Präsenzstelle der Fachhochschule Brandenburg. Die Zusammenarbeit der Wirtschaft mit regionalen Fachhochschulen und Universitäten ist auszubauen. Die überregionale Anbindung der Wirtschaft an Forschungs- und Entwicklungskompetenzen ist zu suchen. Die Region verfügt über eine überregionale Verkehrsinfrastruktur und hat Entwicklungspotenzial als Logistikstandort. Es fehlt dabei der Ausbau der Verkehrsachse Ost-West. Die Etablierung der Region als Logistikstandort ist voranzutreiben. Die Landwirtschaftsbetriebe sind wettbewerbsfähig und verzeichnen eine erhöhte Attraktivität (Wachstumsbranche), u.a. durch Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Produkte. Die Biogasgewinnung spielt eine zunehmende Rolle in der Stabilisierung von Landwirtschaftsbetrieben. Die Region ist deshalb bestrebt, sich als Standort der Erzeugung regenerativer Energien (Biound Windenergie) zu etablieren. Die Verweildauer von Touristen in der Region ist gering, daher sollten überregionale Kooperationen im Tourismusbereich angestrebt werden. Der Tourismusbereich ist durch Qualitätsmängel und überalterte Personalstrukturen gekennzeichnet. Es gibt weiterhin einen Mangel an standortübergreifenden Angeboten im Tourismus. Die schlechte Erreichbarkeit des ländlichen Raums mit öffentlichen Verkehrsmitteln schadet der Tourismuswirtschaft. Verkehr und technische Infrastruktur Die Region verfügt durch die Lage am Autobahndreieck Wittstock/Dosse (A 19/A 24) über eine sehr gute Straßenanbindung. Durch den Autobahnbau der A 14 könnte sich die Fahrtzeit nach Magdeburg weiter verkürzen. Der Aus- und Weiterbau der Bundesstraße B 189 zwischen Pritzwalk und Wittstock/Dosse kommt jedoch nur schleppend voran. Die fehlende Erneuerung von Ortsdurchfahrten entlang der Landesstraßen macht den Gemeinden zu schaffen. Innenstadtnahe Entlastungsrouten in Pritzwalk und Wittstock/Dosse sowie eine stadtangepasste Straßenraumgestaltung in der Innenstadt haben zu einer spürbaren Aufwertung der beiden Kernstädte beigetragen. Überregionale und regionale Radwanderrouten kennzeichnen den Radverkehr. Fehlende Radwege entlang der Bundes- und Landestraßen führen zu Lücken im Radwandernetz und zu Problemen bei der Sicherung von Schulwegen. Lange Wegestrecken innerhalb der Region führen zu einem hohen Erschließungsaufwand. Mit dem Regionalexpress RE 6 ist eine gute Bahnanbindung und eine schnelle Erreichbarkeit des DB-Fernverkehrs gewährleistet. Der RE 6 verfügt allerdings über keine direkte Einbindung an das Berliner Zentrum und in den Abendstunden über einen sehr ausgedünnten Fahrplan. Die Bahnhöfe und Bahnhofsumfelder sind oft unattraktiv und müssen revitalisiert werden. Aufgrund der demografischen Entwicklung könnte es zur einer Reduzierung des Leistungsangebots im SPNV/ÖPNV kommen. Durch Schließung weiterführender Schulen besteht die Gefahr, dass es mit dem Wegfall von Schülern, die typischerweise längere Schulwege in Kauf nehmen müssen, zum Wegbruch der Grundauslastung des ÖPNV in ländlichen Gebieten kommt. Die Gewährleistung der Mobilität der Altersgruppe der 65jährigen und älteren bleibt eine große Herausforderung. Neben der steigenden Anzahl von Personen, die zumindest für gelegentliche Besorgungen den Bus nutzen müssen, wird auch ein erheblicher Teil der Bevölkerung aufgrund körperlicher Einschränkungen B.B.S.M. mbh Dezember

203 nicht mehr in der Lage sein, mit dem Bus zu fahren und zumindest gelegentlich auf andere Mobilitätshilfen angewiesen sein (z.b. Ruftaxi). Der ÖPNV ist durch die Landkreise - auch im ländlichen Raum - zu sichern. Durch eine bessere Vernetzung von Verkehrsträgern (ÖPNV mit SPNV) ist der Personennahverkehr zu verbessern. Zur Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte ist die Verkehrsanbindung (Straße, Bahn, Rad) jedoch schlecht. Durch den Weiterbau der Bundesstraße B 189 und die Wiederaufnahme der Bahnstrecke Wittstock/Dosse - Mirow oder den (alternativen) Bau eines Radwegs auf dem alten Bahndamm sowie die Wiederaufnahme der Bahnstrecke Meyenburg - Güstrow könnte sich das jedoch bald ändern. Die Schienen-, Bundesstraßen- und Radwegeverbindungen an die Mecklenburgische Seenplatte sind zur Erschließung der touristischen Potenziale aus- bzw. neu zu bauen. Durch den Aufbau einer Güterverkehrstrasse zu den Ostseehäfen könnte die Schieneninfrastruktur mit dem Kotenpunkt Pritzwalk erhalten und verbessert werden. Zumindest in den Kernbereichen des Siedlungsgefüges gibt es modernisierte Mediennetze, die zur Verbesserung der Daseinsvorsorge genutzt werden könnten. Daneben gibt es einen hohen Anschlussgrad bei der Wasser- und Erdgasversorgung. Die Fernwärmeversorgung in Wittstock/Dosse ist wenig attraktiv. Die Wärmeversorgung der Wittstocker Quartiere Waldrandsiedlung, Röbeler Vorstadt und Am Bohnekamp nach 2013 ist durch neue Konzepte sicherzustellen. Im Bereich der Ver- und Entsorgung kann es aufgrund der demografischen Entwicklung zu einer Unwirtschaftlichkeit der Netze kommen. Regenerative Energien werden intensiv genutzt, sind aber weiter ausbaufähig (bspw. Sonnenenergie). Die kommunalen Aktivitäten bei der Verkehrsentwicklung und Infrastrukturplanung sind zu bündeln. Bildung und Wissenschaft Die Region verfügt über ein breites Schul- und Weiterbildungsangebot. Allerdings befinden sich mit Ausnahme der Berufsschule in Pritzwalk keine Berufsbildungseinrichtungen in der Region. Aufgrund der alterstrukturellen Entwicklung zeichnet sich ein erheblicher Handlungsbedarf beim Gymnasium in Wittstock/Dosse, insbesondere in der Sekundarstufe I, sowie bei der Berufsschule in Pritzwalk ab. Diese werden in wenigen Jahren von massiven Rückgängen der Schülerzahlen und einer weiteren Ausdünnung des Lehrangebots betroffen sein. Mit den unterschiedlichen Leistungsprofilen sowie Fächerangeboten ergibt sich für die weiterführenden Schulen ein größerer Bedarf zur strategischen Vorbereitung und Profilierung. Was in den Schulen geschehen soll, bestimmen jedoch die Länder. Sie bezahlen auch die Lehrer, aber nicht die Gebäude, deren Instandhaltung oder die Hausmeister. Dafür sind die Landkreise oder aber die Kommunen zuständig. Es gilt die bestehenden Schuleinrichtungen zu erhalten und zu stärken. Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote sind zu schaffen. Die Bildungsqualität ist mit attraktiven Angeboten für alle Altersgruppen zu erhöhen. Bestehende Kooperationen von Schulen und Wirtschaftsunternehmen können zur frühzeitigen Berufsorientierung der Schüler und zur Fachkräftesicherung bei den Unternehmen beitragen. Zur langfristigen Sicherung des Fachkräfteangebots sind die Beziehungen zwischen Schulen und regionalen Wirtschaftsbetrieben zu intensivieren. In der Region mangelt es an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen. Über die Präsenzstelle der Fachhochschule Brandenburg in Pritzwalk gibt es zumindest eine Studienberatung und das Angebot, Betriebswirtschaftslehre als Fernstudiengang zu belegen. Dennoch besteht für Studierwillige eine große Sogwirkungen von (Fach-)Hochschulstandorten außerhalb der Region. Gesundheit und soziale Versorgung Es gibt in den Städten und einigen Ortsteilen ein gutes Kita-Angebot und ein gutes Angebot an sozialen Diensten, vor allem bei der Betreuung von Senioren und Behinderten sowie im Rahmen der Jugendhilfe. Dennoch ist ein Mangel an Angeboten für rüstige Rentner, wie z.b. Seniorenbildung, Sport und kulturelle Angebote zu verzeichnen. Einer Reduzierung der sozialen Angebote aufgrund der abnehmenden Einwohnerzahlen ist vorzubeugen. Auch dem Fachkräftemangel in der Pflege und Betreuung ist entgegenzuwirken. Schwer wiegt auch immer noch die unbestimmte finanzielle Tragfähigkeit von Projekten im sozialen Bereich. B.B.S.M. mbh Dezember

204 Auch die Gesundheitsinfrastruktur, u.a. mit den beiden Krankenhaus-Standorten und ihren Spezialbereichen, ist gut, wenn auch in Pritzwalk die Schließung der Entbindungsstation droht. Eine mangelnde ärztliche Versorgung gibt es im ländlichen Raum. Vakant werdende Arztpraxen oder -stellen können schwer neu besetzt werden, so dass es immer wieder zu Lücken in der Facharztversorgung kommt. Die Einrichtungen des Gesundheitswesen sind zu erhalten, zu sichern und auszubauen. Die ärztliche Versorgung auch in den Ortsteilen ist zu sichern. Es ist eine gemeinsame Ansiedlungsstrategie für die ambulante ärztliche Versorgung zu erarbeiten. Ein erheblicher Handlungsbedarf besteht in der Reaktion auf die stark zunehmende Zahl Hochbetagter und zwar in verschiedenen Handlungsfeldern: Priorität hat die Sicherstellung der medizinischen Versorgung dieser Altersgruppe, ohne die ein Altern auf dem Lande nicht möglich ist. Hinzu treten notwendige Angebote, um ein möglichst langes unabhängiges Wohnen in der alten Umgebung zu ermöglichen (häusliche Pflege, fahrbarer Mittagstisch etc.). Ebenso gibt es einen hohen Bedarf für betreute Wohnformen, die Altersresidenzen für unterschiedliche Preiskategorien berücksichtigen sollten, um auch für ältere Menschen mit geringem Einkommen aus der Region tragbar zu sein. Dabei haben Pritzwalk und Wittstock/Dosse gute Chancen sich als Wohnstandort für verschiedene Generationen und als gesundheitsorientierte Städte zu profilieren. Generationengerechte Angebote sind auszubauen. Eine Standortkonzeption für Einrichtungen der Altenbetreuung und -pflege ist zu erarbeiten. Kultur, Sport und Freizeit Im kulturellen Bereich weist die Region einige Leuchttürme auf. Zu nennen sind hier u.a. der historische Stadtkern mit Stadtmauer in Wittstock/Dosse, das Kloster Stift zum Heiligengrabe als Denkmal von nationaler Bedeutung, die Museen mit überregionaler Bedeutung, der Archäologische Park in Freyenstein, die Veranstaltungshalle in Wittstock/Dosse und das Kulturhaus in Pritzwalk. Saisonale Veranstaltungen mit teilweise überregionaler Anziehungskraft, wie z.b. der Historische Abendspaziergang, das Schwedenspektakel oder die Veranstaltungen auf der Airbase in Wittstock/Dosse, runden das Angebot ab. Demgegenüber steht eine fehlende Theaterspielstätte und ein schwach ausgeprägter soziokultureller Bereich. Chancen bestehen in der weiteren Entwicklung des Archäologischen Parks Freyenstein als bodenarchäologische Sehenswürdigkeit sowie in diesem Zusammenhang in der Sanierung und öffentlichen Nutzung des Schlosses in Freyenstein. Auch die weitere Entwicklung des Klosters Stift zum Heiligengrabe, der Ausbau der Burg Goldbeck als Ausstellungsort für Kunst und Kunstprojekte sowie die Weiterentwicklung des Freizeitstandortes Rheinsberger Straße in Wittstock/Dosse bieten weitere Potentiale für eine positive Entwicklung im kulturellen Bereich. Neben dem Erhalt und der Sicherung der Kernstädte als kulturelle Mittelpunkte sind auch die kulturellen und Freizeiteinrichtungen zu erhalten, zu sichern und auszubauen. Die Kulturarbeit ist gemeinsam abzustimmen. Eine gemeinsame Vermarktungsstrategie für kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen ist zu entwickeln. Im sportlichen Bereich gibt es ein vielfältiges Sportstättenangebot und eine gute Vereinsstruktur. Dieses Sportangebot ist trotz der demografischen Entwicklung zu sichern. Bei den Sportstätten im Untersuchungsraum gibt es bauliche und strukturelle Schwächen. Häufig gibt es einen Reparaturstau oder Sanierungsarbeiten erstrecken sich über Jahre (bspw. Sportzentrum in Pritzwalk), so dass die Sportstätten nur eingeschränkt oder gar nicht genutzt werden können. Hier gilt es, ungenutzte Potentiale zu reaktivieren. Darüber hinaus wird die Auslastung der Sportstätten bzw. der Neubau von Sportstätten nicht gemeinsam koordiniert. Die Abstimmung der Sportarbeit und die Koordinierung der Sportanlagen sollte interkommunal erfolgen. Bei Sportanlagen in den Kommunen, die für den gesamten Untersuchungsraum vorgehalten werden, bspw. die Schwimmbäder, sind Kostenbeteiligungen zu prüfen. Die Schwimmbäder sind durch die Attraktivierung des Angebots und die Ausdehnung der Einzugsbereiche zu sichern. Der Vereinssport hat eine hohe Qualität. Um zukünftigen Nachwuchsmangel entgegenzutreten, sollte der Vereinssport frühzeitig in den Kitas und Schulen mit eingebunden werden. Dies kann allerdings im schulischen Bereich nur in Ganztagsschulen geleistet werden, da diese Schulen entsprechende Förderungen bekommen. Momentan sind noch Organisations- und Kommunikationsdefizite in der Kooperation zwischen Vereinen und Ganztagsschulen fest- B.B.S.M. mbh Dezember

205 zustellen. Angebote von Vereinen an Schulen bspw. in Pritzwalk blieben bisher unbeantwortet. Bei schrumpfenden Mitgliederzahlen ist die Zusammenlegung von Vereinen anzustreben. Dies gestaltet sich jedoch gerade im ländlichen Bereich schwierig, da über das dörfliche Vereinsleben ein hoher Grad der Identifizierung mit den Ortsteilen bzw. Bindung an die Ortsteile hergestellt wird. Das bürgerschaftliche Engagement, das hauptsächlich durch die Vereine und die Ehrenämter in den Kommunen getragen wird, ist sehr hoch. Das Vereinsleben ist trotz rückläufiger Einwohnerzahlen zu sichern. In den Bereichen der Sozialarbeit (u.a. Kinderbetreuung, Jugendarbeit sowie Altenpflege/- betreuung) und im Sport ist die ehrenamtliche Tätigkeit zu stärken und zu unterstützen. Das größte Risiko besteht in der Reduzierung des kulturellen und Freizeitangebots aufgrund der demografischen Entwicklung. Auch die unbestimmte finanzielle Tragfähigkeit von Projekten im kulturellen und sportlichen Bereich birgt eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Umwelt und Natur Bei dem Untersuchungsraum handelt es sich um eine dünn besiedelte, überwiegend ruhige Region mit großen natürlichen Rückzugsräumen, in der sich Grund-/Endmoränen- und Heidelandschaften mit eingebetteten Ortslagen abwechseln. Wälder, naturnahe Fließgewässer und einige Seen ergänzen das Landschaftsbild. Dieses Landschaftsbild wird jedoch durch Windkraftanlagen verändert. Weiterhin sind verkehrsbedingte Lärm- und Schadstoffemissionen entlang der Autobahnen zu verzeichnen. Oberste Prämisse ist, das Landschaftsbild gezielt zu verbessern. Auch sollen die verkehrsbedingten Lärmund Schadstoffemissionen entlang der Bundes- und Landesstraßen reduziert werden. Erhalt und Entwicklung der Natur und Landschaft hat oberste Priorität. Die bessere Erlebbarkeit dieses Naturraums kann durch die Verknüpfung der regionalen Landschaften durch Wander-, Reit- und Radwanderwege erzielt werden. Der wünschenswerte Weiterbau der B 189 in die Müritzregion ist mit möglichst geringen Eingriffen in das Ökosystem durchzuführen. Typische landschaftliche und dörfliche Schwerpunkte bieten Chancen für die Entwicklung, dabei hat die Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung. So sollten bereits bebaute Flächen bspw. durch Abriss und Neubau wiedergenutzt werden. Risiken bestehen durch Umweltbeeinträchtigungen, die bspw. durch Großprojekte wie die mögliche militärische Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide verursacht werden könnten. Verwaltung, Behörden, Institutionen und Finanzen Aufgrund der Eigeninitiative, bspw. zur Initiierung eines Wachstumskerns, gibt es bereits eine gute Verankerung des Kooperationsgedankens in der Region. Die Kommunikation zwischen den Verantwortlichen ist eng und gut. Die Zusammenarbeit ist von geringem Konkurrenzdenken geprägt. Gegenseitiges Verständnis und die Bereitschaft zur Unterstützung der Partnerkommunen und ihrer Projekte stehen im Vordergrund. Es ist erkannt worden, dass die Kooperation zu mehr Gewicht und Durchsetzungskraft gegenüber dem Land und bei der Fördermittelvergabe führen kann. Die Kooperation kann zu einem Bedeutungszuwachs und Profilgewinn für die Region werden. Der Kooperationsprozess ist fortzuführen und zu vertiefen. Der Kooperationsvertrag weist jedoch wenig Regelungsdichte und eine geringe Verbindlichkeit auf. So gibt es keine Regelung zum Nutzen- und Lastenausgleich. Im Kooperationsfonds ist noch die Mittelverteilung zu klären. Auch gibt es bisher keine gemeinsamen zentralen Einrichtungen, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass diese vielfach nicht in Trägerschaft der Kommunen stehen sowie die Region durch Kreisgrenzen getrennt ist. Es gilt ein Modell zur Funktionsteilung zu entwickeln, das auf dem Prinzip der Arbeitsteilung aufbaut. Dabei hat die Sicherung, Entwicklung und der Ausbau der öffentlichen Einrichtungen höchste Priorität. Die Kommunalfinanzen sind zu stärken. Einsparungen könnten durch gemeinsame Beschaffungen und Einrichtungen erzielt werden. Die Höhen von Steuern und Abgaben sind anzupassen. B.B.S.M. mbh Dezember

206 Trotz geringer Bevölkerungszahl besteht die Chance der dauerhaften Sicherung der Daseinsvorsorge in der Region. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich die Kooperation nicht verstetigt bzw. dass die Zugkraft für die dauerhafte überregionale Kooperation zu gering ist, da sich zu wenig Beteiligte in der Region finden. B.B.S.M. mbh Dezember

207 Leitbild 4 Leitbild Aufbauend auf die dargestellten Analyseergebnisse, Handlungsbedarfe und ziele lassen sich verschiedene inhaltliche und räumliche Schwerpunkte ableiten, die im folgenden in Form eines regionalen Leitbildes und weiter ausdifferenziert in Form von zwei zentralen Leit- bzw. Entwicklungszielen für die zukünftige Entwicklung zusammengefasst werden. Darüber hinaus erfolgt die Darstellung eines räumlichen Leitbildes. Die Leit- bzw. Entwicklungsziele bilden im Weiteren eine wichtige Grundlage für die Ableitung der zukünftigen Handlungsstrategien sowie von wesentlichen Maßnahmen und Projekten für die Entwicklung der Region. 4.1 Regionales Leitbild In der Region sind die in den zentralen Orten gebündelten Einrichtungen der Daseinsvorsorge aufgrund des Bevölkerungsrückgangs langfristig gefährdet, weil Wirtschaftlichkeitsschwellen unterschritten werden könnten. Zudem werden mit Abnahme der Bevölkerungsdichte und gleichzeitiger Konzentration von mittelzentralen Funktionen die weiten Entfernungen zum Problem. Ziel bleibt es, auch vor dem Hintergrund der engeren finanziellen Handlungsspielräume und des seit 1990 weit vorangeschrittenen aber noch nicht abgeschlossenen Umstrukturierungsprozesses der Wirtschaft, allen Bevölkerungsgruppen den gleichberechtigten und diskriminierungsfreien Zugang zu Versorgungsangeboten, Leistungen des Bildungswesens, kulturellen und sportlichen Angeboten sowie zur sozialen und technischen Infrastruktur zu gewährleisten. Die östliche Bereich der Prignitz stellt sich aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels und sichert mit dem Ausbau der Kooperationsbeziehungen eine angemessene Grundversorgung der Region mit Leistungen der Daseinsvorsorge insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Bildung und öffentlicher Verkehr. Für die zukünftige Entwicklung der Region ergibt sich folgendes regionales Leitbild: Menschen, Ideen und Ressourcen zwischen Hamburg und Berlin Ziel ist die Schaffung einer starken Region in der östlichen Prignitz durch die Entwicklung von Menschen, Ideen und Ressourcen am Autobahndreieck Wittstock/Dosse. Dazu werden Pritzwalk und Wittstock/Dosse die Funktion eines Mittelzentrums gemeinsam tragen. Beide Städte werden den kompletten Katalog der mittelzentralen Funktionen arbeitsteilig anbieten. Im Rahmen einer Spezialisierung werden von beiden Städten qualitative Schwerpunkte gesetzt. Die Kooperation wird zu einem Markenzeichen der Region ausgebaut. Insbesondere für die Themenfelder Wirtschaft (einschließlich Tourismus) und Verkehr sowie für die weitere Sicherung der Lebensqualität im ländlichen Raum vor allem in den Bereichen Bildung und Gesundheit ist es Ziel, innovative Lösungen zu finden und umzusetzen. 4.2 Leit-/Entwicklungsziele Das regionale Leitbild wird im Folgenden mit zwei zentralen Leit- bzw. Entwicklungszielen untersetzt, die die Kernpunkte beschreiben: Innovativer Wirtschaftsstandort zwischen den Metropolen Lebensqualität im ländlichen Raum Leit-/Entwicklungsziel A: Innovativer Wirtschaftsstandort zwischen den Metropolen Die Region hat sich zu einem Wachstumskern in der östlichen Prignitz entwickeln. Mit der Lage am Autobahndreieck Wittstock/Dosse dies betrifft insbesondere die Industriegebiete in Falkenhagen, Wittstock/Dosse und Heiligengrabe wird sie zu einer Drehscheibe für Industrie und Logistik zwischen der Hansestadt Hamburg, der Hauptstadt Berlin, der Hansestadt Rostock und den Ostseehäfen. Sie bietet moderne Infrastruktur mit Autobahnanschluss und Schienenanbindung sowie attraktive Fördermöglichkeiten. B.B.S.M. mbh Dezember

208 Leitbild Der Wachstumskern präsentiert sich mit seinen kleinstädtischen und ländlichen Qualitäten als starke, aufstrebende Region mit klaren Zielvorstellungen und eigenständigem wirtschaftlichen Profil. Die Qualitäten der Region, die von den ansässigen Unternehmen geschätzt werden, sollen künftig noch mehr als bisher für die Akquisition von Investoren und Ansiedlungsinteressenten insbesondere innovativen Unternehmen genutzt werden. Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verwaltung, regionalen Interessen und Landespolitik wird die regionale Wirtschaftsförderung optimale Bedingungen und ein angenehmes Klima der Zusammenarbeit schaffen. Durch Innovationen werden zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen und bestehende gesichert. Dies bedeutet, dass die vorhandenen Potentiale genutzt und weiterentwickelt werden. Dazu wird die Branchenkompetenz in den Bereichen Automotive, Ernährungswirtschaft, Holzverarbeitende Wirtschaft, Logistik, Metallerzeugung be und verarbeitung, Papier und Schienenverkehrstechnik konsequent gestärkt und weiter ausgebaut. Die Zusammenarbeit der Unternehmen und die Vertiefung der wirtschaftlichen Verflechtungen sind weiter zu verbessern sowie die Forschung und Entwicklung mehr als bisher zu fördern. Neben dem weiteren Ausbau der Branchenkompetenzen, insbesondere der Logistik, ist die bereits vorhandene Gesundheitswirtschaft als zusätzlicher Schwerpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region weiter zu profilieren. Wirtschaftsnahe Bildungseinrichtungen werden für ein großes Potential an gut ausgebildeten Arbeitskräften und qualifizierten Nachwuchs sorgen. Für den Arbeitsmarkt gut vorbereitete und zuverlässige Arbeitskräfte sind letztlich die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg einer Region. Zur Sicherung und Förderung der Fachkräfte werden in der ehemaligen Quandtschen Tuchfabrik in Pritzwalk alle über das staatliche Schulwesen hinausgehende Bildungsangebote und Wirtschaftsinitiativen der Region unter einem Dach zusammengefasst. Sie werden als Zukunftsfabrik eng vernetzt und einheitlich ausgerichtet. Die Unternehmen gehen zunehmend Kooperationen mit den Bildungseinrichtungen ein. Die Bildungsangebote werden den regionalen Wirtschaftsanforderungen angepasst und weiterentwickelt, so dass dem Fachkräftemangel entgegengewirkt wird und junge, gut ausgebildete Menschen in der Region gehalten werden. Die historischen Bauensembles, wie bspw. die Altstadt mit Stadtmauer und Wallanlagen in Wittstock/Dosse, das Schloss Meyenburg, die Schlösser in Freyenstein und das Kloster Stift Heiligengrabe, die Museen, wie bspw. die Alte Bischofsburg in Wittstock/Dosse, der Archäologische Park Freyenstein, die vielfältigen kulturellen Angebote, die saisonale Veranstaltungen sowie die Naturschönheiten im östlichen Bereich der Prignitz werden zunehmend den Tourismus in der Region befördern. Dabei wird eine stärkere Anbindung an die Tourismusregion Müritz angestrebt. Letzteres geschieht sowohl organisatorisch durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit der Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte als auch physisch durch eine verbesserte Verkehrsverbindung in diese Region (Radwege-, Strassen u. Schienennetz). Die Entwicklung geht einher mit dem weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur. Bei der touristischen Profilierung setzt die Region auf die Tourismussparten Städte- und Kulturtourismus, (über-)regionaler Fahrradtourismus mit der Tour Brandenburg und der Bischofs-Tour, Reittourismus, Reisemobiltourismus und Mehrtagestourismus in der östlichen Prignitz. Das Autobahndreieck Wittstock/Dosse ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt in Norddeutschland. Das Autobahndreieck wirkt funktional wie ein Autobahnkreuz, wenn die Bundesstraße B 189 Richtung Magdeburg fertig ausgebaut worden ist. In absehbarer Zeit gut ausgebaute Bundesstraßen führen aus allen vier Himmelsrichtungen mitten durch die östlichen Teil der Prignitz. Ein enges Netz von Landstraßen sowie vergleichsweise viele Schienenverbindungen insbesondere die Schienenverbindung im Güterverkehr Rostock Güstrow Pritzwalk Neustadt/Dosse werden die ländlich strukturierten Gebiete jenseits der großen Verkehrswege erschließen. In Parchim befindet sich in 30 Kilometer Entfernung ein Flughafen, der von Investoren zum zentralen Umschlagplatz für Waren aus China und eventuell zur Freihandelszone ausgebaut werden soll. Die sichere Versorgung mit Energie bei einem hohen Anteil innovativer regenerativer Energiequellen, wie Windkraft und nachwachsende Rohstoffe, wird die Infrastrukturbedingungen im Wachstumskern abrunden. Moderne Infrastruktur, bspw. in der Telekommunikation, gleicht die dezentrale Lage der Region aus. B.B.S.M. mbh Dezember

209 Leitbild Die östliche Prignitz ist dabei, sich als starke Region zu etablieren, die die Entwicklung von Menschen, Ideen und Ressourcen am Autobahndreieck Wittstock/Dosse fördert Leit-/Entwicklungsziel B: Lebensqualität im ländlichen Raum Pritzwalk, Wittstock/Dosse und Meyenburg bilden in zunehmende Maße die Konzentrationspunkte der Infrastruktur. Dabei übernehmen Pritzwalk und Wittstock/Dosse weitgehend die mittelzentralen Funktionen. Der mittelzentrale Versorgungsbereich von Pritzwalk und Wittstock/Dosse geht weit über deren Verwaltungsgrenzen hinaus. Zum Mittelbereich zählen neben den Gemeinden Pritzwalk, Wittstock/Dosse, Heiligengrabe und dem Amt Meyenburg ebenfalls die Gemeinde Groß Pankow (Prignitz) und das Amt Putlitz-Berge. Die Gemeinde Groß Pankow (Prignitz) und das Amt Putlitz- Berge sind der Kooperationsgemeinschaft nicht beigetreten. Sie werden jedoch zunehmend in das Mittelzentrum integriert. Meyenburg wird für den dünn besiedelten Nordwesten des östlichen Teils der Prignitz vor allem die Grundversorgung sichern. Einige weitere Orte, insbesondere Heiligengrabe aber auch Freyenstein, Blumenthal und Putlitz spielen bei der Grundversorgung der Bevölkerung ebenfalls eine herausgehobene Rolle. Die übrigen Orte sind zukünftig noch stärker auf diese funktionierenden Zentren angewiesen. Durch eine weitere Konzentration und Anreicherung von Funktionen sowie eine fortgesetzte bauliche Aufwertung sollen die Zentren weiter entwickelt und gestärkt werden. Der Aufwertungsprozess wird von einer aktiven Bewohnerschaft und lokalen Netzwerken getragen. Verschiedene infrastrukturelle Grundfunktionen werden in den Kernorten der Region gebündelt. Der Vorteil besteht in einer relativ guten Erreichbarkeit sowie Verbrauchernähe bei gleichzeitiger Kostenentlastung der öffentlichen Hand durch Zusammenführung von Einrichtungen. Dadurch können auch qualitativ höherwertige Funktionen innerhalb der Region aufrechterhalten bleiben. Die arbeitsteilige Bündelung von mittelzentralen Funktionen in Pritzwalk und Wittstock/Dosse wird zur einer Vergrößerung der räumlichen Einzugsbereiche und zu einer Erweiterung der zumutbaren Wege führen. Dies ist durch den Ausbau eines leistungsfähigen Verkehrssystems zu kompensieren. Vor diesem Hintergrund sind die Orte trotz des demografischen Wandels auch zukünftig lebenswert zu halten. Dies bedeutet keine Absage an eine weitere Konzentration von Funktionen in den Kernorten. Die Grundversorgung und das öffentliche Leben in den Orten müssen auch zukünftig sichergestellt werden. Ein Minimum an Infrastruktur in den Orten ist zu erhalten und zugleich die Mobilität der Dorfbevölkerung zu verbessern. Kreative Optimierungen der physischen Erreichbarkeit (Schiene, Straße, ÖPNV), bspw. durch den Einsatz von Rufbussen und der Abstimmung der Nahverkehrspläne der Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Prignitz, und der nichtphysischen Erreichbarkeit (Informations- und Kommunikationstechnologien) werden den Rückzug von Funktionen aus der Fläche ausgleichen. Mobile Lösungen in verschiedenen Bereichen werden eine zunehmende Bedeutung erlangen. Besondere endogene Entwicklungspotenziale der einzelnen Orte, wie z.b. die Nähe der Gewerbegebiete zur A 24 in Falkenhagen, Heiligengrabe/Liebenthal und Fretzdorf, die touristische Lagegunst des Ortsteils Sewekow an der Mecklenburgischen Seenplatte oder der Archäologische Park und die Schlösser in Freyenstein, sollen in Zukunft noch besser als bisher genutzt werden. Eine aktive Siedlungsentwicklung bzw. die Schaffung von Wohnraum wird vor allen Dingen in den städtischen Zentren erfolgen, da hier die Infrastrukturausstattung am besten ist. Das heißt nicht, dass in den Orten keine Bautätigkeit mehr stattfinden darf, sondern dass diese auf eine maßvolle und angemessene Eigenentwicklung beschränkt wird. Soweit wie möglich sollte in den Städten und in den Orten auf neue Baugebiete verzichtet werden. Vorrangig sollen Bedarfe im Bestand oder auf bereits existenten Bauflächen abgedeckt werden, um zukünftigen Problemen, die durch eine Zersiedlung entstehen, entgegen zu wirken. Eine Flächeninanspruchnahme ist auf ein Minimum zu reduzieren. B.B.S.M. mbh Dezember

210 Leitbild Die vorhandenen Kindertageseinrichtungen werden nach den Grundsätzen elementarer Bildung des Landes Brandenburg gestärkt und in ihrem Bestand gesichert. Die Angebote der Einrichtungen werden die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleisten. Die bestehenden Schuleinrichtungen werden gesichert und gestärkt. Die beiden Gymnasien in Pritzwalk und Wittstock/Dosse werden sich spezialisieren und dadurch ihre Einzugsbereiche und Schülerzahlen vergrößern, so dass ein langfristiger Betrieb gewährleistet werden kann. Die Bildungsqualität wird mit attraktiven Angeboten für alle Altersgruppen erhöht. Pritzwalk wird aufgrund der bereits vorhandenen, vielfältigen Bildungslandschaft für alle weiterführenden Berufsausbildungen (u.a. Berufsschulen, Präsenzstelle der Fachhochschule) das Bildungszentrum der Region. Die Bildungsangebote werden den in der östlichen Prignitz lebenden Kindern und Jugendlichen gute Entwicklungschancen für das berufliche Leben eröffnen. Die vor Ort aufgebauten und ständig optimierten Angebote für lebenslanges Lernen werden zugleich Wegbereiter für den Erfolg im Beruf sein. Die beiden Krankenhäuser in der Region werden sich weiter spezialisieren und auf hohem Niveau etablieren. Die medizinische Versorgung wird u.a. durch innovative Lösungen, wie z.b. durch die Einbeziehung von Telemedizin und Gemeindeschwestern mit modernen Telekommunikationsmitteln, sichergestellt. Mobile Versorgungstechnologien werden der wohnortnahen Spezialversorgung dienen. Die historische Kulturlandschaft mit ihren Kirchen, Klöstern, Schlössern und Burgen, vor allem aber mit den lebendigen Altstädten und Dörfern bietet eine hohe Lebensqualität und ein attraktives Arbeitsumfeld, die es zu erhalten gilt. Die Kernstädte mit ihren vielfältigen Angeboten werden als kulturelle Mittelpunkte nach Möglichkeit unter Einbeziehung weiterer Träger, wie der Privatwirtschaft, den Kreisen oder gemeinnützigen Organisationen gesichert. Wittstock/Dosse wird aufgrund des herausragenden Potentials als kultureller Schwerpunkt der Region ausgebaut. Wie die Stadt im kulturellen Bereich weiter herausgestellt werden kann, ist noch herauszuarbeiten. In den Bereichen Sport und Freizeit werden sich die Kommunen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und alternative Angebotsformen (z.b. Vereine, bürgerschaftliches Engagement) unterstützen. Der Schutz und die Pflege der natürlichen Lebensgrundlagen ist eines der Hauptanliegen der hier lebenden Menschen. Die Naturschönheiten der Prignitz sind mit ihren Qualitäten als Naturraum zu bewahren. Die Struktur der Kulturlandschaft wird durch standortgerechte und umweltverträgliche Formen der Landnutzung erhalten und entwickelt. Es werden vielfältige Aktivitäten initiiert, um einen funktionsfähigen Naturhaushalt sowie gute Umweltbedingungen, wie bspw. sauberes Wasser, zu sichern und um eine hohe Lebensqualität für die Bewohner und Erlebnisqualität für ihre Gäste vorzuhalten. Die medizinische Versorgung wird auch dem Bedarf der größer gewordenen Gruppe der älteren und hochbetagten Menschen gerecht. Die besonders gute Ausstattung der Region, insbesondere der Stadt Wittstock/Dosse, im Bereich der Seniorenbetreuung ist als Qualität zu stärken. Dazu wird in den zentralen Orten ein hinreichendes Angebot für aktive Senioren und an stationären Angeboten der Daseinsvorsorge geschaffen, das Pflegeheimplätze, Altersheime und betreutes Wohnen umfasst. Zugleich werden die ambulanten Dienste bei Bedarf so ausgeweitet, dass sie von zentralen Orten auch das Umland durch Leistungstransfers mit abdecken können. B.B.S.M. mbh Dezember

211 Leitbild 4.3 Räumliches Leitbild Das der Konzeption zugrunde liegende räumliche Leitbild charakterisiert die Kommunen der Region mit ihren mittelzentralen Funktionen: Pritzwalk und Wittstock/Dosse sind das Rückgrat der Region und werden ein Mittelzentrum in Funktionsteilung bilden. Das heißt, dass die zentralörtlichen Funktionen gemeinsam wahrgenommen werden. Weitere Orte im östlichen Bereich der Prignitz, insbesondere Meyenburg und Heiligengrabe, werden dieses Mittelzentrum in der Grundversorgung und mit ihren jeweiligen, höherwertigen Schwerpunkten unterstützen. In Pritzwalk und Wittstock/Dosse werden Bildungs-, Einzelhandels-, Freizeit-, Gesundheits-, Kultur-, Siedlungs-, soziale Versorgungs-, überregionale Verkehrs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsfunktionen gebündelt. Beide Städte sind im Prinzip stark genug all diese Funktionen allein abzudecken. Pritzwalk wird jedoch aufgrund seiner spezifischen Entwicklung mit seinen Berufsbildenden Schulen, der Präsenzstelle der Fachhochschule Brandenburg und seinem Schlüsselprojekt Zukunftsfabrik Bildungsschwerpunkt, während Wittstock/Dosse mit seiner historischen Altstadt und seinen überregional bedeutsamen Museen Kulturschwerpunkt wird. Pritzwalk und Wittstock/Dosse bilden mit dem dazwischen liegenden Heiligengrabe entlang der Bundesstraße B 189 und der Trasse des Prignitz- Expresses die Hauptentwicklungsachse der Region. Heiligengrabe wird ergänzende Bildungs-, Kultur- und Wirtschaftsfunktionen mit regionaler Bedeutung haben. Daneben wird die Entwicklungsachse Pritzwalk Falkenhagen Meyenburg entlang der Schienenverbindung im Güterverkehr Rostock Güstrow Pritzwalk Neustadt/Dosse etabliert. Die Stadt Meyenburg wird, obwohl sie eher grundzentrale Funktionen beherbergt, als Ergänzung zum Mittelzentrum in Funktionsteilung Pritzwalk Wittstock/Dosse in ihren jeweiligen, höherwertigen Schwerpunkten ausgebaut. Damit wird eine ausreichende Versorgung mit grund- u. mittelzentralen Funktionen im Nordwesten der Region gewährleistet. Die Stadt wird ergänzende Bildungs-, Einzelhandels-, Gesundheitsund soziale Versorgungsfunktionen erhalten. Die Gemeinden werden somit über ein sich ergänzendes Angebot an funktionstragenden mittelzentralen Einrichtungen verfügen und den Mittelbereich gemeinsam mit unterschiedlichen Funktionsprofilen versorgen. Bei Doppelung in den Funktionsprofilen erfolgt eine Spezialisierung des Angebotes. Die relative räumliche Nähe der Gemeinden ermöglicht trotz Funktionsteilung eine effiziente mittelzentrale Versorgung der Bevölkerung im gemeinsamen Mittelbereich. Daneben unterstützen einzelne touristische Schwerpunktorte, wie u.a. Freyenstein und Sewekow, Orte mit strukturbestimmenden Unternehmen, wie bspw. Falkenhagen, und Orte mit ländlichen Kita- und/oder Grundschulstandorten, wie z.b. Dossow und Blumenthal, die Versorgung des ländlichen Raums. Die touristische Entwicklung der Region wird stärker als bisher mit dem Ruppiner Land und der Tourismusregion Mecklenburger Seenplatte verknüpft. Im räumlichen Leitbild sind das Amt Putlitz-Berge und die Gemeinde Groß Pankow (Prignitz), die außerhalb des Kooperationsbereiches liegen, schraffiert dargestellt. B.B.S.M. mbh Dezember

212 Leitbild Abb. 33: Räumliches Leitbild B.B.S.M. mbh Dezember

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