Der 14. Kinder- und Jugendbericht Jugendhilfe in neuer Verantwortung. Was brauchen Jugendliche und junge Erwachsene?
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- Irma Gerhardt
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1 Der 14. Kinder- und Jugendbericht Jugendhilfe in neuer Verantwortung Was brauchen Jugendliche und junge Erwachsene? Referat beim Fachforum der Erziehungshilfe- Fachverbände auf dem 15. DJHT 4. Juni 2014 Berlin Wolfgang Trede
2 Gliederung Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe Zukünftige Herausforderungen
3 Gliederung 1. Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen 2. Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe 3. Zukünftige Herausforderungen
4 Migration und Risikolagen Kinder im Alter von unter 18 Jahren nach Risikolagen und Migrationshintergrund (Deutschland; ; Angaben in Prozent) 1 1. Allgemeiner Schulabschluss, Teilnahme am Erwerbsleben und Äquivalenzeinkommen (auf Basis des bundesweiten Haushaltsäquivalenzeinkommens ermittelt). 2. Risiko des bildungsfernen Elternhauses: Bildungsstand unter ISCED Level 3 3. Soziales Risiko: Nicht erwerbstätig. Quelle: Statistisch Ämter des Bunde und der Länder, Mikrozensus 200
5 Ausbau Ganztagesschulen Ganztagesschulen im Primar- und Sekundarbereich I nach Schularten und Organisationsmodell (2002, 2010) % % % % % % % Grundschule Hauptschule Realschule Schule mit meheren Bildungsgängen Gymnasium Voll gebunden Teilweise gebunden Offen Integrierte Gesamtschule Förderschule Quelle: Ständiges Sekretariat der KMK (2009 und 2011). Allgemein bildende Schulen in Ganztagesform in den Ländern in der Bundesrepublik, 14. KJB, S.166
6 Lebensformen 18- bis 32-Jähriger nach Bildungsniveau 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% bei Eltern/Elternteil Allein leben mit Partner/in mit Partner/in u. Kind/ern mit anderen Personen Ohne/Hauptschulabschluss Mittlere Reife FH-Reife/Abitur Quelle: M. Gille DJI AID:A
7 Auszug aus dem Elternhaus Alter, in dem die Befragten der Gruppe 30-32jähriger erstmals mit einem Partner/einer Partnerin zusammengezogen sind; Angaben in Prozent; 2009 Quelle: AID:A 2009 (gewichtet); Berechnungen: B. Geier
8 Lebenslagen junger Menschen ein Zwischenresümée Das Aufwachsen ist heute durch Institutionalisierung und Standardisierung und ugleich widersprüchliche Trends gekennzeichnet: Beschleunigung und Verdichtung Entschleunigung und verzögerte Übergänge In der Zeit etwa zwischen 17 und 27 Jahren erwachsen aus herkunftsbedingten und institutionell perpetuierten Ungleichheiten dauerhafte Benachteiligungen oder Privilegierungen Die öffentliche Verantwortung tritt im Übergang zum jungen Erwachsenenalter tark zurück, das Armutsrisiko ist hier besonders hoch und in den letzten Jahren estiegen. Die regional in D sehr unterschiedlich verlaufende demografische Entwicklung wird n den Jahren bis 2025 zu einem deutlichen Rückgang der Jugendpopulation führen. iese Gruppe muss integriert und möglichst gut sozialisiert werden! Eine Politik für die Jugend muss daher Antworten geben auf die Schlüsselthemen ildung, Demografie und Chancengerechtigkeit.
9 Gliederung Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und von jungen Erwachsenen Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe Zukünftige Herausforderungen
10 Entwicklung der Kinder- und Jugendarbeit
11 Schulsozialarbeit Tätige Personen im Handlungsfeld Schulsozialarbeit nach Beschäftigungsstatus (Deutschland; 1998 bis 2010; Angaben absolut und in Prozent) Personal insgesamt Angaben absolut Verteilung in % davon Vollzeit davon Teilzeit davon im Nebenberuf Personal insgesamt davon Vollzeit davon Teilzeit davon im Nebenberuf ,0 48,3 44,4 7, ,0 43,8 46,1 10, ,0 34,6 52,8 12, ,0 34,2 57,5 8,3
12 Quantitative Entwicklungen in den erzieherischen Hilfen Entwicklung der Fallzahlen sowie der Inanspruchnahme von Leistungen der HzE (Deutschland; ; andauernde und beendeten Hilfen, Angaben absolut und pro der unter 21-Jährigen Fallzahlen absolut Inanspruchnahme pro der unter 21-J. 485, ,6 311, , Fallzahlen Inanspruchnahme 0
13 Beispiel Sozialpädagogische Familienhilfe Entwicklung der Fallzahlen für die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) sowie die familienorientierten 27,2er-Hilfen Fallzahlen absolut Fallzahlen absolut ,8 15,3 17,1 19,3 21,7 24,4 26,8 13,8 15,3 17,1 19,3 21,7 24,4 26,8 29,9 85,2 63,3 63,3 33,3 36,1 38,442,6 29,9 33,3 36,1 38,442,6 Inanspruchnahme pro Familien Inanspruchnahme pro Familien ,5 101,5 97,4 107,5112,4 97,485, SPFH '27,2er-Hilfen' fam. Angaben pro Familien SPFH '27,2er-Hilfen' fam. Angaben pro Familien
14 Inanspruchnahme der Heimerziehung in Deutschland insgesamt Angaben absolut Angaben pro der unter 21-Jährigen , , , ,2 2012: knapp Hilfen zunächst Stagnation, dann Rückgang zwischen 1995 und 2005 Deutliche Zunahme
15 Inanspruchnahme der Pflegekinderhilfe in Deutschland insgesamt Angaben absolut Angaben pro der unter 21-Jährigen , , , ,9 2012: knapp Hilfen Stagnation zwischen 1995 und 2005 sehr starke Zunahme
16 Hilfen für junge Volljährige Fallzahlen absolut ,6 Ausgaben in Mio. EUR 600, ,0 392,3 433, ,0 400, ,0 200, , ,0 Fallzahlen Ausgaben (in Mio. EUR)
17 Befunde zu den Hilfen für junge Volljährige Volljährigkeit wirkt : Inanspruchnahmequote 2010 bei den 14- bis 17-Jährigen: knapp 5 % eines Jahrganges Bei den 18-Jährigen: 3,7 % Bei den 19-Jährigen: 1,8 % Bei den 20-Jährigen: 1 % Hilfen für junge Volljährige in mehrfacher Hinsicht gesteuerte Hilfen: Aus fiskalischen Motiven restriktive Handhabung Fehlen einer Volljährigenpädagogik
18 Gliederung Lebenslagen von Jugendlichen Lebenslagen von jungen Erwachsenen Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe Zukünftige Herausforderungen
19 Es braucht ein ganzes Dorf Das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen kann nicht von einer Institution allein, sondern nur im Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure und Institutionen gewährleistet werden kann. Besondere Bedeutung des (Sozial-)Staates: Regulierungsinstanz der Rahmenbedingungen für die pluralistische Produktion von Bildungs-, Hilfe- und Unterstützungsleistungen; er hat Sorge dafür zu tragen, dass die unterschiedlichen Instanzen der Wohlfahrtsproduktion zu diesem Zweck in geeigneter Weise kooperieren und sich wechselseitig ergänzen.
20 Abbau sozialer Ungleichheit Der Abbau von sozialer Ungleichheit bleibt eine zentrale Aufgabe der Institutionen der Bildung, Betreuung und Erziehung. Auch die Kinder- und Jugendhilfe darf dabei ihren Anteil an institutionell erzeugter Ungleichheit nicht unterschätzen. Nutzung der Kleinkindbetreuung, der Familienbildung und der Erziehungsberatung ist sehr unterschiedlich nach Bildungsstand und Migrationshintergrund der Eltern. Einrichtungen und Dienste müssen sich systematisch fragen, wie attraktiv bzw. hürdenreich sie für den heterogenen Adressatenkreis sind; Stichwort: Diversity-Sensibilität.
21 Junge Menschen im Übergang Schule Beruf unterstützen Ein gelingender Übergang von der Schule bzw. dem Studium in die Ausbildung bzw. in einen zukunftssicheren Beruf gilt als eine der wesentlichen Entwicklungsaufgaben des Jugendalters. Durch Multioptionalität und Unübersichtlichkeit hat der Übergang an Selbstverständlichkeit verloren. Junge Menschen benötigen hierfür vielfältiger Unterstützungen und Unterstützer als Berater, An-die- Hand-Nehmer, Ideengeber, Ermöglicher, Gewähren-lasser, Fordernde Auch ehrenamtliche Paten/Mentoren können hier eine zentrale Rolle spielen, bedürfen aber der hauptamtlichen Unterstützung!
22 Politik und Unterstützung für die Jugend vor Ort gestalten Die Kommunen (Städte, Gemeinden und Landkreise) müssen als zentrale Orte der Kinder- und Jugendhilfe und als lokaler Bildungsort in ihrer Verantwortungswahrnehmung gestärkt und entsprechend finanziell auskömmlich ausgestattet werden. Hierfür müssen die Jugendämter Verwaltung und JHA! gestärkt und zu strategischen Zentren für die Gestaltung des Aufwachsens vor Ort weiterentwickelt werden. Es bedarf hierfür gemeinsamer Planungen und verbindlicher Kooperationen, z.b. mit den Freien Trägern, der Schulverwaltung, mit der Arbeitsverwaltung oder mit den Gesundheitsämtern.
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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