Wiederholung der vegetationskundlichen Erfassungen den Dauerbeobachtungsflächen der Kalkmagerrasen des Altendorfer Bergs

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1 Wirkungskontrollen auf PROFIL Vertragsflächen zum Kooperationsprogramm Biotoppflege im FFH-Gebiet Nr. 129 Altendorfer Berg Wiederholung der vegetationskundlichen Erfassungen den Dauerbeobachtungsflächen der Kalkmagerrasen des Altendorfer Bergs Bericht für das Jahr 2012 im Auftrag des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Hannover Diplom-Biologe Hans Georg Stroh Göttingen,

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung Das Untersuchungsgebiet Naturraum Klima und Witterung Aufgabenstellung und Methoden Lage der Untersuchungsflächen Vegetationskundliche Erhebungen Ergebnisse der Geländeuntersuchungen Syntaxonomische Zuordnung Entwicklung der Vegetation Die Bestände der Cladonia-Variante (DBF 1,3, 4 und 5) Die Bestände der Prunella vulgaris-variante (DBF 2, 6, 7 und 8) Referenzflächen: Diversität, Abundanzschwankungen und Entwicklung der Vegetationsstruktur Bewertung der Ergebnisse und Empfehlungen zur Pflege Zusammenfassung Literatur Anhang I: Lage der Dauerbeobachtungsflächen Anhang II: Anhang III Einzelaufnahmen aus den Dauerbeobachtungsflächen Fotodokumentation 2

3 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Monatliche Niederschläge sowie 30jähriges Mittel an der Klimastation Göttingen... 6 Abb. 2: Monatliche Temperaturmittel und 30jähriges Mittel an der Klimastation Göttingen... 6 Abb. 3: Lage der Dauerbeobachtungsflächen (DBF 1-8)... 7 Abb. 4: Lage der Referenzflächen (REF 1 und 2)... 7 Abb. 5: Artenvielfalt (Kennarten) in den DBF 1, 3, 4 und Abb. 6: Mittlere Weideverträglichkeit in den DBF 1, 3, 4 und Abb. 7: Anteile von Gehölzen, Krautschicht und Offenboden in den DBF Abb. 8: Artenvielfalt (Kennarten) in den DBF 2, 6, 7 und Abb. 9: Mittlere Beweidungsverträglichkeit in den DBF 2, 6, 7 und Abb. 10: Anteile von Gehölzen, Krautschicht und Offenboden in den DBF 2, 6, 7 und Abb. 11: Artenvielfalt (Kennarten) in den Referenzflächen REF 1 und Abb. 12: Mittlere Weideverträglichkeit in den Referenzflächen REF 1 und Abb. 13: Anteile von Gehölzen, Krautschicht und Offenboden in den...21 Abb. 14: Provisorische Abgrenzung der Enzian-Schillergrasrasen auf besser wasserversorgten Standorten (Prunella vulgaris-variante) und der Dominanzbestände des Land-Reitgrases am Altendorfer Berg (2012)...23 Tabellenverzeichnis Tab. 1: Schätzskala für Vegetationsaufnahmen (nach LONDO, modifiziert)... 9 Tab. 2: Stetigkeitstabelle der wichtigsten Kenn- und Charakterarten in den DBF am Altendorfer Berg mit Zeigerwerten

4 1 Einführung Kalkmagerrasen zählen zu den typischen Kulturlandschaftselementen auf Kalkgestein des südniedersächsischen Hügellandes. Aufgrund des hohen Artenreichtums spezieller, zumeist Wärme und Licht liebender Pflanzen- und Tierarten, zählt dieser Lebensraum seit langem zu den bevorzugten Objekten von Naturschutzbemühungen. Aufgrund ihrer hohen naturschutzfachlichen Bedeutung und Seltenheit sind sie nach Niedersächsischen Naturschutzgesetz gesetzlich geschützt. Als Lebensraumtyp 6210 Naturnahe Kalk- Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia gehören diese Ökosysteme zum Anhang I der FFH-Richtlinie und damit zu den europaweit wertvollsten Biotoptypen. Aufgrund ihres hohen Orchideenreichtums gehören die Magerrasenbestände des NSG Altendorfer Berg zur prioritäre Ausbildung dieses Lebensraumtyps. Durch zahlreiche Wachholderbüsche gekennzeichnet bilden die nach Süden exponierten Hänge des Altendorfer Bergs ein prägnantes und weithin sichtbares Landschaftselement. Das Gebiet bildet einem Komplex aus offenen Magerrasen, Wachholder bestanden Magerrasen, wiesenähnlichen beständen auf besser wasserversorgten Böden und Brachestadien, die durch das flächenhafte Land-Reitgras-Bestände gekennzeichnet sind. An den steileren hängen sind Erosionsrinnen entwickelt, die teilweise den Charakter von Kalk- Schuttfluren haben. Ausführlicher wurden diese Biotop- und (größtenteils) FFH- Lebensraumtypen im Rahmen der FFH-Kartierung im Zusammenhang mit den Wirkungskontrollen des Jahres 2006 beschrieben (STROH 2006). Die im NSG Altendorfer Berg (BR 068) enthaltenen Halbtrockenrasen gehören zu den größten in Südniedersachsen. Das im Jahr 1985 ausgewiesene Naturschutzgebiet hatte zunächst eine Größe von ca. 50 ha, es wurde 1996 auf eine Fläche von ca. 100 ha erweitert (KLOCKE & JURKUTAT 2004, RIEGER 1997). Seit 2006 ist der Altendorfer Berg als FFH-Gebiet (FFH-Nr 129) ausgewiesen Mangelnde Rentabilität dieser Flächen führte dazu, dass bis in die 80er Jahre viele Magerrasenstandorte aufgegeben oder aufgeforstet wurden. Durch Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes oder Agrarumweltmaßnahmen konnte für einen größeren Anteil der verbliebenen Magerrasen die zu deren Erhaltung notwendige Pflege zumindest mittelfristig sichergestellt werden. Mit dem Programm PROFIL (vormals PROLAND) des Landes Niedersachsen wer-den finanzielle Mittel bereitgestellt, um im Rahmen des Vertragsnaturschutzes eine Bewirtschaftung der Flächen zu gewährleisten. Etwa 22 ha des Altendorfer Berges umfasst die Fläche, die im Rahmen des Kooperationsprogramms Naturschutz, Teilbereich Besondere Biotoptypen (FM 441, Pflegemaßnahmen durch Beweidung) unter Vertrag mit einem ortsansässigen Schafhalter steht. Hintergrund dieses Gutachtens ist die Frage, ob die vertraglich vereinbarten und finanziell geförderten Nutzungsauflagen auch die naturschutzfachlichen Ziele erreichen. Um das zu überprüfen, wurden seit mittlerweile neuen Jahren Untersuchungen an der Magerrasenvegetation durchgeführt. Durch die Einrichtung von vegetationskundlichen Dauerbeobachtungsflächen (DBF) an repräsentativen Wuchsorten soll im Rahmen von Wirkungskontrollen die Effizienz der Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Lebensgemeinschaften (Pflanzengesellschaften) und Pflanzenarten festgestellt und überprüft werden. 4

5 2 Das Untersuchungsgebiet 2.1 Naturraum Das FFH Gebiet Altendorfer Berg grenzt nordöstlich an das Stadtgebiet der Stadt Einbeck an. Die Untersuchungsflächen befinden sich überwiegend auf einem relativ steilen, südexponierten Hang. Dieser bildet die Südabdachung des Naturraums Die Hube, einer Muschelkalkscholle der südniedersächsischen Schichtstufenlandschaft des Weser- Leine-Berglandes (HÖVERMANN 1963). Das Substrat besteht aus verwittertem Kalkschutt des Oberen Abschnitts des Unteren Muschelkalkes (LBEG 2007). Bedingt durch Substrat, Reliefenergie und landwirtschaftliche Nutzung ist eine Bodenbildung nur schwach vorhanden bzw. immer wieder erodiert, so dass Kalksyroseme und schwach entwickelte Rendzinen als Bodentypen vorherrschen. Durch starke Erosionsereignisse wurden Runsen artige, hangabwärts verlaufende Strukturen geschaffen, die an Grabenerosionsformen aus Südeuropa erinnern. Innerhalb der nach Süden abfallenden Magerrasen waren früher offenbar auch Ackerterrassen angelegt, wie Verebnungsflächen an den Hängen zeigen. Einen Hinweis darauf gibt auch die Flurbezeichnung Am Weinberg (Rieger 1997). In diesem Bereich sind Braunerden als Bodentyp zu erwarten. Auf diesen tiefergründigen Abschnitten haben sich im Rahmen der Grünlandnutzung Wiesen und Weiden mittlerer Standorte (Arrhenatheretalia-Gesellschaften) entwickelt, wie die jüngste Kartierung der FFH-Lebensräume und Biotope zeigt (Stroh 2006). Umfangreiche Abschnitte dieser Bereiche werden heute vom Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) überwachsen. 2.2 Klima und Witterung Das Klima kann ähnlich wie für den Göttinger Raum als subozeanisch mit subkontinentaler Tönung bezeichnet werden (BORNKAMM 1960, 2006). Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8,8, die Summe der Niederschläge pro Jahr liegen im Durchschnitt bei 644,9 mm ( Genauere Witterungsdaten die den Jahresverlauf der Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse darstellen sind über die Internetseite der Einbecker Wetterstation leider nicht abrufbar. Tatsächlich sind dies beiden Werte aber den Mittelwerten der Wetterstation Göttingen ( sehr ähnlich, so dass diese zu Vergleichszwecken herangezogen werden können. Das Niederschlagsmaximum liegt in Göttingen im Juni (> 80mm), unter 40mm Niederschlag fallen in den Monaten Februar und Oktober (30jähriges Mittel der Klimastation Göttingen) Kennzeichnend für den Göttinger Raum ist darüber hinaus die relativ geringe Sonnenscheindauer durch häufige Bewölkung. Die Entwicklung zeigt vor allem die allgemein beobachtete Temperaturerhöhung. Es kann davon ausgegangen werden, dass die mittleren Temperaturwerte am Altendorfer Berg aufgrund der Südexposition niedriger liegen als im ebenen Leinetal. Im Übrigen ist der Höhenunterschied vernachlässigbar. Inwiefern die Temperaturerhöhung die subozeanischsubkontinental verbreiteten Arten fördert, ist kaum erkennbar. Die Auswertung zur durchschnittlichen Feuchtezahl, bestätigt dies nicht, da der Wert über die Jahre relativ konstant blieb. 5

6 Jahresmittel 632, Jahresmittel 664,8 30jähriges Mittel Jahresmittel 644, Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Abb. 1: Monatliche Niederschläge sowie 30jähriges Mittel an der Klimastation Göttingen Für die Vegetationsausbildung ist auf der Ebene der Populationsdynamik, ist der tatsächliche Witterungsverlauf eines jeden Jahres von hoher Bedeutung (DIERSCHKE 2003, KNAPP 1977). Die Witterungsschwankungen am Beispiel der Niederschläge zeigen eine große Schwankungsbreite in den letzten Jahren (Abb. 1) Jahresmittelwert 8,0 C 2012 Jahresmittelwert 9,4 C 30jähriges Mittel Jahresmittelwert 8, Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. -10 Abb. 2: Monatliche Temperaturmittel und 30jähriges Mittel an der Klimastation Göttingen 6

7 3 Aufgabenstellung und Methoden 3.1 Lage der Untersuchungsflächen Abb. 3: Lage der Dauerbeobachtungsflächen (DBF 1-8) Abb. 4: Lage der Referenzflächen (REF 1 und 2) 7

8 Die Untersuchung erfolgte anhand von 25 m 2 großen Dauerquadraten, die ab 2004 im Bereich der Vertragskulisse (Abb. 3) eingerichtet wurden. Die geographischen Koordinaten wurden anhand eines Taschen-GPS-Gerätes erhoben und die Eckpunkte durch Erdmagneten festgelegt. Dadurch ließen sich die Eckpunkte mittels eines Metallsuchgerätes wieder auffinden und die exakt gleiche Fläche konnten in den nachfolgenden Untersuchungen beprobt werden. Im Rahmen der Ersterfassung 2004 wurden zunächst sechs Dauerbeobachtungsflächen (DBF) im Bereich des Altendorfer Berges (Klocke & Jurkutat 2004) eingerichtet. Die Kriterien zur Auswahl der Flächen werden dort ausführlich beschrieben. Eine weitere Dauerbeobachtungsfläche (DBF 7) wurde 2006 eingerichtet Im Jahr 2012 wurde eine achte Dauerbeobachtungsfläche eingerichtet, um für eine besondere Ausbildung der Kalkmagerrasen eine weitere Kontrollfläche zu besitzen. Zwei Flächen, die keiner Pflegekulisse angehören und durch eine ungerichtete sekundäre Sukzession gekennzeichnet sind wurden als Referenzflächen (REF1 und REF2) ebenfalls 2006 eingerichtet (Abb. 4). Damit sollte vergleichend die Entwicklung der Magerrasen mit und ohne Beweidung dokumentiert werden (STROH 2006). 3.2 Vegetationskundliche Erhebungen Die Untersuchung erfolgte anhand von 25 m 2 großen Dauerquadraten, die in den Jahren 2004, 2006 und 2012 eingerichtet wurden. Die geographischen Koordinaten wurden anhand eines Taschen-GPS-Gerätes erhoben, die Eckpunkte durch Erdmagneten festgelegt. Eine ausführlichere Beschreibung zur Auswahl und Einrichtung der Dauerbeobachtungsflächen können dem Bericht der Ersterfassung (STROH 2004) entnommen werden. Für jede Dauerbeobachtungsfläche wurde in jedem Untersuchungsjahr die Gesamtartenzahl erhoben und die Abundanz (Häufigkeit) und Dominanz (Deckungsgrad) jeder Art nach einer dezimalbasierten Methode nach Häufigkeitsklassen, aufbauend auf LONDO (1975, zit. In DIERSCHKE 1994), geschätzt (Tab. 1) Alle Taxa inklusive der Kryptogamen wurden soweit möglich auf- Art- oder Unterartniveau berücksichtigt. Nicht berücksichtigt dagegen wurden Kryptogamen, die auf Stein innerhalb einer Aufnahmefläche wachsen, da diese aufgrund des unterschiedlichen Substrats nicht zur gleichen Gesellschaft gehören (DIERSCHKE 1994). Sie wurden hier daher nicht erfasst, nach DOLNIK (2003) sollten sie bei Diversitätsuntersuchungen sie dagegen berücksichtigt werden, da sie auch zur Ausstattung des jeweiligen Lebensraumes gehören. Mit der Einführung zusätzlicher Attribute wurde insbesondere bei den niedrigen Deckungsklassen feiner unterschieden. Damit sollten auch die Abundanzen von Arten mit niedrigen Deckungswerten stärker gewichtet werden. Bei der Schätzung wurden die drei Schichten, Gehölzschicht (i. S. einer Strauchschicht), Krautschicht und Kryptogamenschicht (Moosschicht) unterschieden. Da ein wesentliches Kriterium des Untersuchung auf der Gehölzentwicklung liegt, wurden niedrige Gehölzindividuen mit den höherwüchsigen zusammengefasst, es sei denn es handelt sich um Keimlinge oder Sämlinge. Es entscheidet demnach die Lebensform und nicht die Wuchshöhe über die Zuordnung der einzelnen Arten zur jeweiligen Schichtung. Die Gesamtdeckung der Vegetation bezeichnet den insgesamt von Vegetation bedeckten Teil der Probefläche. Dieser Wert liegt in der Regel niedriger als die Summe der Werte für 8

9 Tab. 1: Schätzskala für Vegetationsaufnahmen (nach LONDO, modifiziert) LONDO 1975 Zusatz Deckungsgrade Individuen.1 r < 1%, 1 Individuum.1 p <1 %, 2-5 Individuen.1 a < 1%, 6-50 Individuen.1 m < 1 %, > 50 Individuen.2 p 1-3 %, 2-5 Individuen (Sträucher).2 a 1-3 %, 2-5 Individuen.2 m 1-3 %, > 50 Individuen.4 p 3-5 %; 2-5 Individuen (nur Sträucher).5 p 3-5 %; 5-50 Individuen (nur Sträucher).4 m 3-5 % > 50 Individuen % % % % % % % % % % % % Gehölzschicht, Krautschicht und Kryptogamenschicht, da sich die drei Schichten i.d.r. überlagern. Die Gesamtdeckung addiert mit den Anteilen der Streuschicht, dem Offenbodenanteil und dem Anteil Fels (anstehendes Gestein und/oder Gesteinsschutt) muss 100 Prozent ergeben. Die Bearbeitung der Vegetationsaufnahmen erfolgte nach klassischer, pflanzensoziologischer Tabellenarbeit unter Zuhilfenahme des Tabellenkalkulationsprogramms Excel und des Datenbankmanagementsystems Access. Die Ergebnisse der Vegetationsaufnahmen werden als Stetigkeitstabelle zusammengefasst dargestellt. Dabei werden für fünf Untersuchungsjahre römische Ziffern verwendet, bei weniger als fünf Beobachtungsjahren lateinische Ziffern. Die Stetigkeitstabelle enthält für jede der dort dargestellten Arten (Kenn- und Differenzialarten) Angaben zu den ökologischen Zeigerwerten Feuchtezahl (F) und Stickstoffzahl (N) nach ELLENBERG et al. (1992) sowie zur Weideverträglichkeit (W), Trittverträglichkeit (T) und Angaben zum Typ der Speicherorgane (Sp) und des Strategietyps (CSR) nach der BiolFlor-Datenbank (KLOTZ et al. 2002). Aus den Deckungswerten und den artspezifischen Zeigerwerten wurden für jede Vegetationsaufnahme deren mittleren Zeigerwertezahlen errechnet. Diese Auswertung gibt Hinweise auf allgemeine ökologische Entwicklungen bezogen auf die jeweiligen Zeigerwerte. Man muss 9

10 sich jedoch darüber im Klaren sein, dass bei dieser Berechnung vor allem die Fluktuation und Konstanz der dominanten Arten ausschlaggebend ist. Anhang I bildet einzelne Datenblätter zu jeder Dauerbeobachtungs- und Referenzfläche aus den Untersuchungsjahren. Im Tabellenkopf sind zum einen die topographisch-geologischen Merkmale der einzelnen Flächen als über den gesamten Untersuchungszeitraum konstante Variable zu entnehmen. Zum zweiten sind dort die Merkmale der Vegetationsstruktur (Deckungsgrade und Schichthöhen) für jedes Untersuchungsjahr angegeben. Die eigentlichen Angaben zur Vegetationszusammensetzung erfolgt getrennt nach Schichten in alphabetischer Reihenfolge. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit dem Wachstum einzelne Sträucher aus der Krautschicht in die Gehölzschicht aufgewachsen sein können. 10

11 4 Ergebnisse der Geländeuntersuchungen 4.1 Syntaxonomische Zuordnung Der charakteristische Vegetationstyp der Magerrasen am Altendorfer Berg sind die Enzian- Schillergrasrasen (Gentiano-Koelerietum pyramidalis). Dabei handelt es sich um Halbtrockenrasen auf Kalkgestein, die durch Abholzung und nachfolgend mehr oder weniger kontinuierliche Beweidung aus Kalk-Buchenwäldern hervorgegangen sind. Alle Magerrasen auf Kalk- oder zumindest basenreichem Gestein werden in der Klasse der Festuco- Brometea-Gesellschaften zusammengefasst. Ein großer Anteil der Pflanzenarten aus den Dauerbeobachtungsflächen zählt zu den Kennarten dieser Klasse. Der besondere naturschutzfachliche Wert dieser Gesellschaften kommt u.a. dadurch zustande, dass die Bestände der Weper zu den prioritären Lebensräumen im Sinne der FFH-Richtlinie zu zählen sind. Sie werden dort als Submediterrane Halbtrockenrasen (Mesobromion) (LRT 6212) bezeichnet. Das Kriterium prioritär ist aufgrund des hohen Orchideenreichtums erfüllt (SSYMANK et al. 1998). Für die syntaxonomischen Gliederung der Bestände wurde überregionalen Arbeiten gefolgt (EVERS 1997, JANDT 1999). Kalkmagerrasen werden häufig in zwei bis mehrere Typen, die sich standörtlich vor allem im Hinblick auf die Wasserversorgung differenzieren, untergliedert. Die Bezeichnung der Vegetationseinheiten orientiert sich an der Bearbeitung von JANDT (1999). Die Autorin zieht eine Trennung der Gentiano-Koelerietum Bestände in Varianten einer Einteilung in Subassoziationen vor, da sich die Bestände floristisch nicht klar gliedern lassen, also keine wirklichen Trennarten vorliegen. Diese Situation trifft auch am Altendorfer Berg zu. Die Varianten lassen sich weiter in Ausbildungen unterteilen, die durch bestimmte, dort ausschließlich oder dominant vorkommende Arten charakterisiert werden. (Tab. 2). Zu den Kennarten der Enzian-Schillergrasrasen, die am Altendorfer Berg vorkommen zählen Sanguisorba minor, Cirsium acaule, Brachypodium pinnatum, Carex flacca, Festuca guestfalica und Briza media. Diese Arten kommen zum einen in fast jeder Dauerbeobachtungsfläche vor und konnten dort i.d.r. in jedem Untersuchungsjahr nachgewiesen werden. Weitere typische Arten, die überall vorkommen, aber nicht eine gleichermaßen hohe Stetigkeit besitzen sind die die Gräser und Grasartigen Carex caryophyllea, Bromus erectus und Koeleria pyramidata. Variante der trockeneren Standorte (DBF 3,5, 4 und 1) Eine Differenzialartengruppe aus Kryptogamen kennzeichnet obwohl räumlich nicht benachbart die Vegetation der trockeneren Standorte. Für derartige Vegetationsbestände wurde die Cladonia-Variante des Gentiano-Koelerietum beschrieben (JANDT 1999). Sie umfasst mehr oder weniger das ältere Gentiano-Koelerietum cladonietosum Die kennzeichnenden Arten Cladonia furcata ssp. subrangiformis Ditrichum flexicaule, Campylium chrysophyllum und Tortella inclinata. Kommen mit hoher bis mittlerer Stetigkeit in den vier Dauerbeobachtungsflächen vor und fehlen in den übrigen Dauerflächen fast komplett. Tortella inclinata ist allerdings im Gebiet nicht häufig und daher keine sehr treue Kennart. Einen deutlichen Schwerpunkt in den Beständen dieser Variante hat unter den Phanerogamen der Dornige Hauhechel (Ononis spinosa ssp. spinosa). Die Kennarten der Festuco-Brometea sind in den meisten Aufnahmen der Cladonia-Variante vorhanden. 11

12 Ausbildung mit Linum leonii (DBF 3) An kuppigen Stellen auf Bereichen mit nur schwacher Bodenentwicklung Diese Bestände sind floristisch sehr auffällig durch das Vorkommen des Lothringer Leins (Linum leonii). Auch strukturell fällt der hohe Offenbodenanteil sofort auf. Typisch sind für diesen Typ das Thymianblättrige Sandkraut (Arenaria serpyllifolia) und der Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare). Ebenso wie die Ruderalart Acker-Winde (Convolvulus arvensis) profitieren diese Arten von dem Pioniercharakter dieser Flächen. Am Altendorfer Berg kommt dieser Typ insgesamt nur selten vor. Vergleichbare Bedingungen findet der Lothringer Lein in den weiter östlich gelegeneren Runsen, die mit Arten der Kalkschuttfluren bewachsen sind. Ausbildung mit Centaurea scabiosa In Dauerbeobachtungsfläche 5, die etwas isoliert im Westteil des NSGs und der Vertragskulisse liegt, fehlen viele der typischen Kalkmagerrasen-Sippen des Altendorfer Berges. Auch im Bereich der Dauerbeobachtungsfläche erfolgt früher vermutlich Abbau des Kalksteins. Es handelt sich daher um eine Rohboden-Situation vom Typ eines Kalksyrosem. Der Bestand befindet sich daher noch in einer Entwicklungsphase dem eigentlich Differenzialarten fehlen. Auffallend ist der stete Anteil der Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) in diesem Bestand. Die Art fehlt aus unerklärlichen Gründen in den übrigen DBF fast vollständig. Die Benennung einer eigenen Ausbildung ist ausschließlich der hohen Stetigkeit der Skabiosen-Flockenblume in diesem Bestand geschuldet. Subvariante mit Danthonia decumbens In den früheren Berichten zur Erfolgskontrolle (STROH ) wurde der Bestand in DBF 1 als Danthonia-Variante beschrieben. Obwohl der Bestand des Zweizahns (Danthonia decumbens) rückläufig ist, lässt sich diese Gesellschaft durch das Auftreten von Potentilla erecta und Euphrasia stricta dieser Gesellschaft zuordnen. Da dieser Typ vor allem die Kalkmagerrasen-Variante frischer Standorte kennzeichnet, wird auf deren Charakteristik weiter unten eingegangen. Variante der frischeren Standorte (DBF 7 bis 15) Auf den besser wasserversorgten Böden, spielen Arten des mesophilen Grünlandes eine große Rolle, hier gekennzeichnet durch Gewöhnliches Knäuelgras (Dactylis glomerata), Rot- Klee (Trifolium pratense) und Kleine Braunelle (Prunella vulgaris). Diese Gruppe wurde in den früheren Berichten, wie auch in vielen vegetationskundlichen Arbeiten (Übersicht s. JANDT 1999), als Subassoziation arrhenatheretosum bezeichnet. BORNKAMM (1960) betont die Beziehung zum beweideten mesophilen Grünland (Cynosurion) durch seine Subassoziation von Prunella vulgaris. Dazu gehören die Bestände der Aufnahmen 2, 4, 6, und 8. Möglicherweise gehörten auch die Bereiche der Referenzflächen allesamt zu dieser Variante. Neben den mesophilen Arten sind diese Bestände durch sehr stetes Auftreten der Festuco-Brometea-Arten gekennzeichnet. Sie bilden ebenso Übergänge zum gemähten mesophilen Grünland (Arrhenatheretum elatioris). Die Prunella vulgaris Variante bildet oft die artenreichste Variante, da hier neben vielen kalkmagerrasen-arten auch Arten des mesophilen Grünlandes auftauchen. Nicht zuletzt viele Orchideen-Arten wie Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) und Purpur-Knabenkraut (O. purpurea) kommen am Altendorfer Berg vor allem in dieser Variante vor. 12

13 Subvariante mit Danthonia decumbens Dieser Vegetationstyp ist kennzeichnet durch Arten mit relativ niedriger Reaktionszahl, als Zeiger typischerweise niedrigerer ph-werte als die meisten Magerrasen auf Kalkgestein (Tab. 2). Dazu zählt der Zweizahn (Danthonia decumbens). Kalkmagerrasen mit versauertem Oberboden sind in der Literatur über Kalkmagerrasen häufig beschrieben, die bodengenetischen Voraussetzungen demnach weit verbreitet. Unterschiede bestehen hinsichtlich der syntaxonomischen Einstufung. BORNKAMM (1960) ebenso wie EVERS (1997) beschreiben ein Gentiano-Koelerietum danthonietosum. JANDT (1999) stuft diesen Vegetationstyp als Variante ein. Die Dauerbeobachtungsflächen außer DBF 2 gehören alle zu diesem Typ. Aus diesem Grund wird hier von einer Danthonia decumbens-subvariante gesprochen. In diesem Typ treten neben dem Zweizahn selbst weitere Kennarten Arten der bodensauren Magerrasen auf wie bspw. Potentilla erecta und Viola canina, vereinzelt auch teilweise. Eine weitere Differenzialart ist außerdem Agrostis capillaris, ebenfalls eine weitverbreitete Art des gesamten bodensauren Magergrünlandes. Eine weitere Differenzialart im Hinblick auf ihre Deckung bildet der Gemeine Wachholder (Juniperus communis). Seine hohe Stetigkeit in nahezu allen Dauerbeobachtungsflächen unterscheidet sich im Mengenanteil dagegen deutlich zwischen beiden Varianten. In vielen Dauerbeobachtungsflächen der Prunella vulgaris-variante erreicht der Wacholder kaum 1% Deckungsanteil, in den DBF der Cladonia-Variante liegt er immer über 5%. Die Referenzflächen bilden Dauerstadien verbrachter Magerrasen. Referenzfläche 1 bildet den typischen verzwenkten, also durch die Dominanz der Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) gekennzeichneten, Kalkmagerrasen Stadium. Dier verfilzte Streuschicht hindert hier die Gebüsche an einem raschen Aufkommen und bildet eine Art Dauerstadium. In Referenzfläche 2 ist dagegen die Gehölzschicht, insbesondere durch die Schlehe (Prunus spinosa) sehr präsent, wenn gleich auch hier die Krautschicht noch von einem dichten Rasen der Fieder-Zwenke gekennzeichnet wird. Die im Folgenden beschrieben floristischen, ökologischen und strukturellen Parameter der Dauerbeobachtungsfläche erfolgt getrennt nach den beiden oben skizierten Varianten. 13

14 Tab. 2: Stetigkeitstabelle der wichtigsten Kenn- und Charakterarten in den DBF am Altendorfer Berg mit Zeigerwerten (F) Feuchte (R) Reaktion (ph-wert) (N) Stickstoff (W) Weidetoleranz (T) Trittfestigkeit sowie der Merkmale (Sp) Speicherorgane und (CSR) Strategietyp Dauerbeobachtungsflächen Referenz Zeigerwerte DBF/REF Nummer Untersuchungsjahre Deckung Sträucher 12 4, , ,5 19 Deckung Krautschicht Deckung Moosschicht 3,8 1, ,2 5,4 0,5 3 6,7 44 Deckung Offenboden ,2 9,2 4,8 3 1,3 0 Kennarten der Festuco-Brometea F R N W T St CSR Sanguisorba minor V V V V V V 3.1a rp csr Cirsium acaule V V V V V V 1.1p rh csr Carex flacca I V IV V V IV 3.1a x 6 6 a,rh csr Brachypodium pinnatum V V V V V III a cs Festuca guestfalica V V IV V IV IV 2.1p x Briza media IV V IV V V V x x a csr Pimpinella saxifraga V IV V IV IV V x p,r cs Potentilla neumanniana V V V V III IV 1.1p a csr Galium pumilum III IV I IV V V 3.1a a,p csr Carex caryophyllea III I IV V IV IV x a,rh csr Medicago lupulina III III V II V V 1 m x 4 6 p,r csr Bromus erectus IV V II II V V 4 m h,rh cs Thymus pulegioides IV V III V IV V 2.1a 3 4 x csr Lotus corniculatus III V V V V 4.1p p csr Leucanthemum vulgare + III IV II V V arg c cf* Linum catharticum I III III IV IV II m x sr Koeleria pyramidata V V IV V III III m a,h cs Scabiosa columbaria I III IV I II III rp csr Ononis spinosa + cf* I IV V V I.1p p,r cs Carlina vulgaris II II V V I II csr Polygala comosa II IV V II II p csr Ophrys insectifera I IV IV I wk csr Typische Variante ( Cladonia-Variante ) Ditrichum flexicaule IV V V V I Cladonia subrangiformis IV V II III.1p m x 8 2 Campylium chrysophyllum IV II III I 2 8 Tortella inclinata + cf* IV V II I 2 8 Ausbildung mit Linum leonii Linum leonii V p Convolvulus arvensis V 4 7 x 4 4 Arenaria serpyllifolia IV x Sedum sexangulare V V Ausbildung mit Centaurea scabiosa Centaurea scabiosa V III.1p r,rp c Subvariante von Danthonia decumbens Antennaria dioica V a csr Cladonia cf convoluta IV Danthonia decumbens Potentilla erecta III III II m.1 Agrostis capillaris II 4 m.1 m x h,rh cs x x rh csr x a csr 14

15 Fortsetzung von Tab. 2 Dauerbeobachtungsflächen Referenz Zeigerwerte DBF/REF Nummer E 2E Untersuchungsjahre Deckung Sträucher 12 4,4 11, , ,5 19 Deckung Krautschicht Deckung Moosschicht 3,8 1, ,2 5,4 0,5 3 6,7 44 Deckung Offenboden ,2 9,2 4,8 3 1,3 0 Variante von Prunella vulgaris F R N W T Stt CSR Prunella vulgaris IV V III III x 8 8 a csr Dactylis glomerata + cf* II III I III 4 a x h c Trifolium pratense I V III V x x x 4 4 p,r c Galium album II I V V 4 m x 3 3 p c Arrhenatherum elatius I V IV 2 m h,sk c Achillea millefolium V III 4.1 p 2 4 x 5 a c Frische- und Versaumungszeiger m Viola hirta + cf* II V V V IV V rp csr Agrimonia eupatoria V V I V V 1 m rh c Scleropodium purum + cf* I I V IV 1.1 p Typische Sträucher der Kalkmagerrasen m Rosa rubiginosa V III V V III III c Rosa canina + cf* V V V I V III 3.2 a 2 4 x x 4 9 c Juniperus communis ssp. V V V V III V.1 a 4 4 x x 7 4 c communis Prunus spinosa V IV II IV I 4.2 a x 5 9 c Cornus sanguinea III V V m x 4 9 c Rhamnus cathartica III V c Typische Begleiter der Kalkmagerrasen Daucus carota I IV II II II V x r cr Hypericum perforatum V III I III II III 2.1 a 1 5 x p,r csr Hieracium pilosella V V IV IV V 4.1 p a,p c Picris hieracioides V V V V I III m x rh csr Leontodon hispidus V IV III V V 2.1 p rh csr Campanula rotundifolia I I III IV I 1.1r a rh csr Plantago lanceolata V V IV II 1.1r 1 x x p,r csr Hieracium murorum V III V V x x x 6 6 rp csr Ranunculus bulbosus II II III IV I I m rh csr Plantago media II IV I II sk,sw csr Poa angustifolia + cf* I V V V rp csr Typische Kryptogamen der Kalkmagerrasen p x x a,h cs Hypnum cupressiforme V V V IV II V.2 var. Weissia lacunosum spec. II II III IV IV II m 2 6 Ctenidium molluscum II IV V V V Abietinella abietina + cf* II II III

16 4.2 Entwicklung der Vegetation Nach fünf Vegetationsperioden über einen Zeitraum von neun Jahren lassen sich Veränderungen in der Pflanzendecke der Dauerbeobachtungsflächen nachweisen, die auf Schwankungen der Populationen oder Trends in der Vegetationsdynamik Hinweise geben. Diese Schwankungen bewegen sich innerhalb des naturschutzfachlich geforderten Rahmens und ziehen daher keine grundlegendenden Veränderungen im Bewirtschaftungsmanagement nach sich. Dennoch muss zum einen noch immer berücksichtigt werden, dass alle im Folgenden beschriebenen Beobachtungen nicht den Rahmen einer Langzeitstudie erfüllen (KAHMEN et al. 2002). Zum besteht das grundsätzliche Problem inwiefern die ausgewählten Dauerflächen die Entwicklung auf der Gesamtfläche repräsentieren. Darüber hinaus ist für jede Dauerfläche, als repräsentativ für die sie umgebende Standortsituation zu fragen, ob der mehr oder weniger erzielte Status Quo auch das Entwicklungsziel darstellt. Es wird bei der Auswertung daher auch auf die jeweilige umgebende Vegetation eingegangen. Ein für den naturschutzfachlichen Erfolg wesentliches Merkmal ist die Veränderung der Gesamtartenzahl pro Fläche. Diese Messgröße der biologischen Vielfalt wird als α-diversität bezeichnet. Die Gesamtzahl ist allerdings problematisch, da damit auch Ubiquisten, Störzeiger und zufällige Begleiter gehören, die nicht den naturschutzfach Wert einer Fläche repräsentieren. Hier wurde daher nur die Diversität der Kenn- und Differenzialarten für die Analyse berücksichtigt. Es muss jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der im Folgenden bei den Untersuchungsflächen beobachtete Rückgang der Artenvielfalt im Einzelfall auch den jeweiligen Witterungsbedingungen geschuldet sein kann. Davon betroffen sind insbesondere Arten mit unterirdischen Speicherorganen wie bspw. die Orchideen-Arten. Diese Arten können unter günstigeren Bedingungen auch wieder auftauchen. Ein zweites für die Pflege der Kalkmagerrasen wichtiges Merkmal ist die Deckung der Gehölzschicht, da in vielen Fällen das Zurückdrängen von Gehölzen ein wesentliches Ziel von (verbuschten) Magerrasengesellschaften darstellt Die Bestände der Cladonia-Variante (DBF 1,3, 4 und 5) Diversität und Abundanzschwankungen Die Kalkmagerrasen der trockeneren Variante (Cladonia-Variante) zeigen, abgesehen von der abseits gelegenen DBF 5 eine positive Entwicklung hinsichtlich der Vielfalt der Kenn- und Differenzialarten sowie der Magerrasenbegleiter (Abb. 5). In DBF 1, die insgesamt wie auch 2010 den stärksten Abstieg verzeichnete haben sich typische Arten wie der Rauhe Herbstlöwenzahn (Leontodon hispidus), Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) und nicht zuletzt die in manch anderem Jahr nicht aufgetretenen (nachgewiesenen) Differenzialarten Cladonia furcata ssp. subfurcata und Zweizahn (Danthonia decumbens) etabliert. Andererseits haben die Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) deutlich zugenommen und erreichte mit 30% Deckung einen Umfang, der an diesem Standort nicht weiter steigen sollte. Dagegen spielt die Aufrechte Trespe (Bromus erectus), quasi der unmittelbare Konkurrent hier nach wie vor keine Rolle. Mit dieser Tendenz geht die Zunahme der Weideverträglichkeit einher, wofür die starke Zunahme der Fieder-Zwenke maßgeblich beiträgt (Abb. 6). Auch in Dauerbeobachtungsfläche 3, der standörtlich extremste Vegetationstyp, fand eine Erhöhung 16

17 der Artenzahl unter anderem durch Einwandern von mesophilen Arten statt wie bspw. der Echten Schlüsselblume (Primula veris) und Gemeiner Bärenschote (Astragalus glycyphyllos) statt. Dagegen wurden als Vertreter der trockeneren Bedingungen der Stein-Quendel (Acinos arvensis) nachgewiesen, während eine der Differenzialarten, das Moos Tortella inclinata nicht mehr gefunden wurde. Bemerkenswert, ist der Fund der Blauflügligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) DBF 3. Diese Heuschreckenart ist im Niedersächsischen Hügelland vom Aussterben bedroht und wurde nach der aktuellen Verbreitungskarte am Altendorfer Berg noch nicht nachgewiesen (GREIN 2008). Es ist allerdings zu vermuten, dass dies nur ein Zufallsfund der relativ gut flugfähigen Art ist. Ähnlich ist die Situation in DBF 4, wo einige nicht immer aufgefundene Arten wieder auftraten und so ein deutlicher Anstieg der Arten stattgefunden hatte. Dagegen sind einige Arten in DBF 5 ausgefallen, darunter einige Moose wie bspw. Ctenidium molluscum und Tortella inclinata, aber auch Habichts-Bitterkraut (Picris hieracioides) und Wilde Möhre (Daucus carota). Die Ursachsen für diese Entwicklung sind unklar, profitiert in den beiden letzten Jahren hat die Aufrechte Trespe (Bromus erectus). Weniger ausgeprägt aber in der Tendenz ganz ähnliche Ergebnisse ergab die Analyse der Weideverträglichkeit (Abb. 6) Änderung der Vielfalt kennzeichnender Arten DBF1 DBF3 DBF4 DBF ,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 Änderungen in der Weidetoleranz DBF1 DBF3 DBF4 DBF5 Abb. 5: Artenvielfalt (Kennarten) in den DBF 1, 3, 4 und 5 Abb. 6: Mittlere Weideverträglichkeit in den DBF 1, 3, 4 und 5 17

18 Entwicklung der Vegetationsstruktur Der Schwankungsbereich der Gehölzbedeckung, ebenso wie die Anteile von Krautschicht und Offenboden bewegt sich in einer Amplitude, die kaum eine Tendenz zeigt. Auffallend ist lediglich die absolut geringer werdende absolute Vegetationsbedeckung, insbesondere in DBF 3 und 4 (Abb. 7). Die Ursachen sind aber nicht auf die Zunahme der Beweidungsintensität zurückzuführen wie die Veränderung der mittleren Weideverträglichkeitszahl (Abb. 6) oder der Trittverträglichkeit (hier nicht dargestellt). 120 Deckungsanteile Gehölz-, Krautschicht und Offenboden Gehölzschicht Krautschicht Offenboden 20 0 DBF 1 DBF 3 DBF 4 DBF 5 Abb. 7: Anteile von Gehölzen, Krautschicht und Offenboden in den DBF Die Bestände der Prunella vulgaris-variante (DBF 2, 6, 7 und 8) Auf den besser wasserversorgten Böden, die insgesamt weniger Anteil an der gesamten Vertragskulisse haben sind Veränderungen ausgeprägter als in der Cladonia-Variante Diversität und Abundanzschwankungen In Dauerbeobachtungsfläche 2, am Ostrand des Magerrasenkomplexes am Altendorfer Berg gelegen ist seit 2006 ein leichter Artenrückgang erkennbar (Abb. 8). Dieser betrifft acht Arten aus der oben beschriebenen Artengruppe, darunter Schopfiges Kreuzblümchen (Polygala comosa), Großes Schillergras (Koeleria pyramidata) und Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana). Dagegen profitieren insbesondere Aufrechte Trespe (Bromus erectus) und das Moos Ctenidium molluscum Von der Entwicklung. Diese Ergebnisse passen zu der insbesondere seit 2008 beobachteten stark abgefallenen Beweidungsverträglichkeit (Abb. 9) des Vegetationsbestandes. Außerdem erhöht sich parallel zur Erhöhung der Kryptogamenschicht insgesamt, die Streuschicht, was indirekt auch an (Abb. 10) zu erkennen ist (s.u.). In den beiden Aufnahmen 6 und 7 sind stärkere Schwankungen bereits in den letzten Jahren beobachtet worden. Insbesondere durch die Auswertung des Zeigerwertes zur Weideverträglichkeit für DBF 7 (Abb. 9) lässt sich eine Abnahme der Kennarten mit einer Unterbeweidung in Zusammenhang bringen. Wie in DBF 2 fallen auch 18

19 hier die oben genannten drei Kennarten neben Stängelloser Kratzdistel (Cirsium acaule) aus. Nachdem früher hier die Tiere lange Zeit verblieben und eine Ruderalisierung beobachtet wurde, die eventuell in an einem Pferchen der Tiere begründet lag (STROH 2008). In diesem und den Vorjahren hat möglicherweise eine Unterbeweidung stattgefunden, worauf neben dem Fehlen o.g. Zielarten die Dominanz von Himbeere (Rubus idaeus) und Aufrechten Brombeeren (Rubus fruticosus agg.) hindeutet. Generell gilt, daher, dass die Intensität der Beweidung bspw. zu steuern über den Weidezeitraum pro Weidegang den beiden Haupttypen angepasst sein muss. Diese Maßnahme erscheint praktisch umsetzbar, da die beiden Typen sich auch räumlich trennen lassen. Zur Interpretation von Aufnahme 8 fehlen die Vergleichsjahre. Diese Dauerfläche wurde in Absprache mit dem Auftraggeber neu in das Monitoring aufgenommen. Die Fläche, unweit der DBF 6 und 7 gelegen, soll den Typ der oberflächlich versauerten Magerrasen (Gentiano- Koelerietum, Variante von Prunella vulgaris, Subvariante von Danthonia decumbens) dokumentieren. Zum zweiten ist die Dauerfläche bereits jetzt von Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), der prioritären Problempflanze am Altendorfer Berg, zurzeit mit einem Deckungsgrad von 12,5%, am Vegetationsaufbau von DBF 8 beteiligt. Das Verhalten dieser Art möge für weitere Entwicklung und geeignete Maßnahmen durch Kenntnis exakte Kenntnis des Managements Aufschlüsse geben. Ein seitliches Eindringen der Art, die bis lang nur am Rande der DBF vorkommt, ist zu befürchten Änderung der Vielfalt kennzeichnender Arten DBF2 DBF6 DBF7 DBF Abb. 8: Artenvielfalt (Kennarten) in den DBF 2, 6, 7 und 8 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 Änderungen in der Weidetoleranz DBF2 DBF6 DBF7 DBF8 Abb. 9: Mittlere Beweidungsverträglichkeit in den DBF 2, 6, 7 und

20 Entwicklung der Vegetationsstruktur Auf den absoluten Rückgang der Krautschicht in DBF 2 wurde bereits im Zusammenhang mit einer Zunahme von Moos- und Streuschicht wurde bereits hingewiesen. Die beiden übrigen DBF 6 und 7) zeigen eine eher unbedeutende Fluktuation (Abb. 10). Auf die Darstellung von DBF wurde in der Graphik verzichtet, da insbesondere für diesen Aspekt Vergleichsjahre erforderlich. sind. 140 Deckungsanteile Gehölz-, Krautschicht und Offenboden Gehölzschicht Krautschicht Offenboden DBF 2 DBF 6 DBF 7 Abb. 10: Anteile von Gehölzen, Krautschicht und Offenboden in den DBF 2, 6, 7 und Referenzflächen: Diversität, Abundanzschwankungen und Entwicklung der Vegetationsstruktur Die Referenzflächen zeigen auch nach sieben Beobachtungsjahren erstaunlich konstante Artendiversität (Abb. 11). Es sind also relativ stabile Dauerstadien, im Wesentlichen begründet durch die starke Dominanz der Fieder-Zwenke, die eine Etablierung anderer Arten zumindest in den relativ günstigen Standortbedingungen, wie sie hier vorherrschen, zu unterdrücken vermag. In halbschattigem Gebüsch kann die Fieder-Zwenke dichte Matten erzeigen, die lange überdauern, wie auch Langzeitstudien zeigen (BORNKAMM 2006, DIERSCHKE 2003). Die Fiederzwenke ist auch der entscheidende Faktor für die hohe und konstante Weideverträglichkeit (Abb. 12). Selbst die Einwanderung von endozoochor sich verbreiteten Gehölzen scheinen sich nicht von der Fläche aus zu etablieren, sondern aus bestehenden Gebüschkomplexen (KOLLMANN 1992). Auch in den Referenzflächen, insbesondere in REF 1 kommen die Gehölze kaum zum Zuge und auch in REF 2, bleibt die 2006 festgestellte Gehölzbedeckung relativ konstant (Abb. 13). 20

21 Änderung der Vielfalt kennzeichnender Arten REF1 REF Änderungen in der Weidetoleranz REF1 REF Abb. 11: Artenvielfalt (Kennarten) in den Referenzflächen REF 1 und 2 Abb. 12: Mittlere Weideverträglichkeit in den Referenzflächen REF 1 und 2 Deckungsanteile Gehölz-, Krautschicht und Offenboden Gehölzschicht Krautschicht Offenboden REF 1 REF 2 Abb. 13: Anteile von Gehölzen, Krautschicht und Offenboden in den Referenzflächen REF 1 und 2 21

22 5 Bewertung der Ergebnisse und Empfehlungen zur Pflege Zumindest für den Bereich der Dauerbeobachtungsflächen, die zur Cladonia-Variante, also die Enzian-Schillergras-Rasen der trockeneren Standorte, kann für das Untersuchungsjahr 2012 eine positive Bilanz gezogen werden. Diese bilden vermutlich den größeren Anteil des Altendorfer Berges. Letztlich aber könnte nur eine Vegetationskartierung darüber Aufschluss geben. Diese Einschätzung kann trifft für alle hier untersuchten Teilaspekte, Gesamtartenzahl (α-diversität), Abundanz der Arten, (dargestellt anhand der Zeigerwerte Beweidungs- und Trittverträglichkeit) und Entwicklung der Gehölzbedeckung (Verbuschungstendenz) zu. Dagegen sind Defizite im Bereich der besser wasserversorgten Teilbereiche, Variante von Prunella vulgaris, auszumachen. Hier ist eine Tendenz zur Unterbeweidung feststellbar, wie zumindest die Dauerbeobachtungsflächen und deren unmittelbare Umgebung zeigen. Im Prinzip sind die sich daraus ergebenden Probleme, die gleichen, die bereits im Bericht 2010 angesprochen wurden. Da es sich wie oben ausgeführt vermutlich um relativ gut abgrenzbare Bereiche handelt, sollte ein entsprechendes Management relativ gut umsetzen lassen, zumal der Bewirtschafter sehr aufgeschlossen den Anforderungen gegenüber steht. Allerdings ergeben sich bei höherem Aufwand, was bspw. die Nachpflege oder entsprechend anzupassende Zäunung betrifft Zusatzleistung die entsprechend vergütet werden müssten. Für eine ggf. zu realisierende Umsetzung der Maßnahmen wären Ortstermine für entsprechende Vereinbarung zwischen sachverständigen und Bewirtschafter notwendig (Abb. 14). Umgebung von Dauerbeobachtungsfläche 2: DBF 2 liegt in einer kleinen Senke, die sich standörtlich deutlich von deren Umgebung unterscheidet. Zum Zurückdrängen des Gehölzaufwuchses, namentlich des Roten Hartriegels (Cornus sanguinea) der auch in diesem Untersuchungsjahr noch immer bei 20% liegt, wird eine zweifache Mahd, jeweils 4 Wochen vor dem Weidegang empfohlen. Dabei müssen die Belange des Artenschutzes berücksichtigt werden. Dies betrifft im Besonderen die Blütezeit der beiden in diesem Bereich in größerer Menge vorkommenden und relativ früh blühenden Orchideen Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) und Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea). Ziel der Maßnahme ist es zunächst durch Mähen die Neuaustriebes Frühjahrs zu entnehmen und dann durch Beweiden die Neuaustriebe erneut abfressen zu lassen, um so seine Wuchskraft entscheidend zu schwächen. Das Mahdgut sollte selbstverständlich von der Fläche entfernt werden. Dies sollte keine dauerhafte Maßnahme sein, sondern für einige Jahre erfolgen, um ab dem Zeitpunkt, wo seine Deckungswert unter einen Schwellenwert von 5 10% gesunken ist, die vertraglich festgelegte Beweidungsform weiterzuführen und diese Maßnahme nur episodisch oder in zwei-drei jährigem Abstand einzusetzen. Umgebung der Dauerbeobachtungsflächen 6 und 7 Während die Fluktuation in DBF 6 unproblematisch ist sollte im Bereich 7 der Beweidungsdruck erhöht werden, da eine Ausbreitung der Zielarten der Danthonia- Subvariante (Viola canina, Potentilla erecta und Polygala vulgaris ssp. oxyptera nicht stattgefunden hat. 22

23 Umgebung von Dauerbeobachtungsfläche 8 Die Umgebung von Fläche 8 bildet einen mehr oder weniger zusammenhängenden Bereich am Oberhang bis etwa zum daran angrenzenden vorwaldartigen Gebüschstreifen. Neben der grundsätzlichen Entwicklung ist hier vor allem die Dynamik des Land-Reitgrases (Calamagrostis epigejos) von Interesse. Verebnungsflächen mit Dominanzbeständen des Land-Reitgrases (Calamagrostis epigejos) Auf das Problem des Land-Reitgrases (Calamagrostis epigejos) Die im letzten Bericht vorgeschlagene Maßnahme einer frühen Mahd mit nachfolgender Beweidung ca. 3-4 Wochen vor dem Weidegang sollte dringend umgesetzt werden. Für das eher spät austreibende Gras wäre ein späterer Termin sicherlich optimaler, aber in das Beweidungsmanagement schlechter integrierbar. Daher wird empfohlen, ähnlich wie bei DBF 2 vorgeschlagen, eine zweite Mahd vor dem zweiten Weidegang durchzuführen. Auch in diesem Fall muss das Mahdgut jeweils entfernt werden auch wenn die Entsorgung ein weiteres Problem bei der Umsetzung der Maßnahme darstellt (Abb. 14). Abb. 14: Provisorische Abgrenzung der Enzian-Schillergrasrasen auf besser wasserversorgten Standorten (Prunella vulgaris-variante) und der Dominanzbestände des Land-Reitgrases am Altendorfer Berg (2012) 23

24 Monitoring Für eine folgende Untersuchung der Dauerbeobachtungsflächen wird empfohlen eine grobe Vegetations- bzw. Standortskartierung durchzuführen, um die Bereiche die intensiver beweidet werden sollten für die betroffenen Behörden, aber insbesondere den Bewirtschafter fassbarer zu machen. Da eine Veränderung der Stückzahl wohl nicht in Frage kommt, wird zur Erhöhung des Weidedrucks durch eine längere Weidedauer vorgeschlagen. Der gleiche Effekt kann sich auch ergeben, wenn kleinere Parzellen als die, die üblicherweise bei der hier praktizierten flexiblen Koppelhaltung beweidet werden, mit gleicher Stückzahl (höhere Besatzdichte) besetzt sind. 24

25 6 Zusammenfassung Im Rahmen des EU-Förderprogramms PROFIL des Landes Niedersachsen wurden im Jahre 2004 sechs Dauerbeobachtungsflächen (DBF) im NSG und gleichnamigen FFH-Gebiet 129 Altendorfer Berg eingerichtet. Im Jahr 2006 wurden eine weitere DBF innerhalb der Vertragsflächen sowie zwei weitere DBF ohne Bewirtschaftungsvereinbarung, als Referenzflächen (REF) außerhalb des FFH-Gebiets Altendorfer Berges markiert und erfasst. Eine zehnte Dauerbeobachtungsfläche innerhalb der Kulisse innerhalb der Vertragsflächen wurde 2012 eingerichtet. Die kontinuierliche Beobachtung anhand von Dauerflächen stellt ein Instrument der Wirkungskontrolle dar mit dem Ziel, die Effizienz der Bewirtschaftungsmaßnahmen zu kontrollieren. Die Dauerflächen wurden als repräsentativ für die Gesamtfläche ausgewählt. Die Ergebnisse der Geländeerhebungen werden wurden nach vegetationskundlichen Methoden ausgewertet und in Form einer Stetigkeitstabelle präsentiert. Die genauen Ergebnisse aus den Dauerbeobachtungsflächen sind als Steckbrief im Anhang enthalten. Darüber hinaus erfolgte eine Auswertung der Zeigerwerte für die Weide- und Trittverträglichkeit des Vegetationsbestandes, um Entwicklungstendenzen insbesondere durch das Management (Beweidung) zu verdeutlichen und zu belegen. Weiterer Schwerpunkt sind weiterhin die Veränderungen in den Artenzahlen (α-diversität), dem Anteil der Gehölzschicht sowie dem Verhältnis von Krautschicht zur Offenbodenfläche. Der Erfolg der bisherigen Bewirtschaftung unterscheidet sich nach den beiden Haupttypen der in diesem Gebiet durch die Gesellschaft der Enzian-Schillergrasrasen (Gentiano- Koelerietum) vertretenen Kalkmagerrasen. Im Bereich der trockenen Standorte (Variante von Cladonia furcata ssp. subfurcata) waren, trotz Veränderungen in der Artenzahl und Zeigerwerten keine Defizite festzustellen. Die Veränderungen wurden als Fluktuationen interpretiert, die unabhängig von der Bewirtschaftungsintensität auftreten. Auf den besser wasserversorgten Standorten (Variante von Prunella vulgaris) waren zumindest in zwei der vier Dauerbeobachtungsflächen deutliche Defizite festzustellen, die aber bereits in den früheren Berichten benannt wurden. Zum einen umfasst es die hohen Stockaustriebe des Roten Hartriegel (Cornus sanguinea) in DBF. Zum zweiten den Rückgang von Kennarten und vor allem der Differenzialarten des speziellen Vegetationstyps von DBF 7 (Subvariante von Danthonia decumbens). Die Entwicklung auf beiden Flächen wurde als ein Effekt von Unterbeweidung interpretiert. Als Maßnahmen wurde auf daher die Erhöhung des Beweidungsdruckes empfohlen, indem bspw. kleinere Flächen dieses Vegetationstyps etwas länger beweidet werden. Als kurzfristige bzw. episodische Maßnahme wurde im Fall der Dauerbeobachtungsfläche 2 eine zweifache Mahd ca. 4 Wochen vor dem dortigen Weidegang empfohlen. Auf die Berücksichtigung anderer Belange des Artenschutzes bei der Umsetzung wurde hingewiesen. Auch für die Bekämpfung der großen Dominanzbestände des Land-Reitgrases (Calamagrostis epigejos) wird eine zweifache Mahd mit nachfolgender Beweidung empfohlen. Darüber hinaus wird in diesem Zusammenhang angeregt eine grobe Vegetationskartierung durchzuführen, um für Behördenvertretet und Bewirtschafter insbesondere die Bereiche der beiden relevanten Vegetationstypen kartographisch darzustellen. Damit könnte eine praktikable Umsetzung der Maßnahmen ermöglicht werden. 25

26 7 Literatur BORNKAMM, R. (1960): Die Trespen-Halbtrockenrasen im oberen Leinegebiet. Mitt. Flor. Soz. Arbeitsgem. N.F. 8: Tabellen. Göttingen BORNKAMM, R. (2006): Fifty years vegetation development of a xerothermic calcareous grassland in Central Europe after heavy disturbance. Flora 201: BRIEMLE, G., NITSCHE, S., NITSCHE, L. (2002): Nutzungswertzahlen für Gefäßpflanzen des Grünlandes. In: KLOTZ, S., KÜHN, I., DURKA, W.: BIOLFLOR Eine Datenbank mit biologisch-ökologischen Merkmalen zur Flora von Deutschland. Schriftenr. Vegetationsk. 38: DIERSCHKE, H. (1985): Experimentelle Untersuchungen zur Bestandsdynamik von Kalkmagerrasen (Mesobromion) in Südniedersachsen. I. Vegetationsentwicklung auf Dauerflächen Münst. Geogr. Arb. 20: Münster DIERSCHKE, H. (1994): Pflanzensoziologie. 683 S. Ulmer Verlag, Stuttgart DIERSCHKE, H. (2003): Vegetations- und Landschaftssukzession. Beispiele von Kalkmagerrasen auf verschiedenen Skalenebenen. Bochumer Geogr. Arb. 14, Festschrift Hans-Jürgen Klink: Bochum DIERSCHKE, H., ENGELS, M. (1991): Response of Bromus erectus grasslands (Mesobromion) to abandonment and different cutting regimes. In: ESSER, G., OVERDIECK, D. (eds.): Modern Ecology. Basic and applied aspects: DOLNIK, C. (2003): Arten-Areal-Beziehungen von Wald- und Offenlandgesellschaften. Ein Beitrag zur Erfassung der botanischen Artenvielfalt unter besonderer Berücksichtigung der Flechten und Moose am Beispiel des Nationalparks Kurische Nehrung (Russland). Mitt. Arbeitsgem. Geobotanik in Schleswig-Holstein Hamburg 62: ELLENBERG, H., WEBER, H. E., DÜLL, R., WIRTH, V., WERNER, W., PAULISSEN, D. (1992): Zeigerwerte von Pflanzen in Mitteleuropa. Scripta Geobotanica 18: ENGEL, U. (2008): Vegetationskundliche Dauerflächenbeobachtung im Naturschutzgebiet Dörnberg Jb. Natursch. Hessen 12: EVERS, C. (1997): Die Festuco-Brometea-Gesellschaften im nördlichen Harzvorland Niedersachsens. Phytocoenologia 27/2: Gebr. Bornträger, Berlin, Stuttgart GARVE, E. (2004): Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. 5. Fassung. Informdienst. Naturschutz Nieders. 24, 1/2004: 76 S. Hildesheim GREIN, G. (2008): Fauna der Heuschrecken (Ensifera & Caelifera) in Niedersachsen. Natursch. Landschaftspfl. Nieders. 46: HOFMEISTER, H. (1984): Das Gentiano-Koelerietum Knapp 1942 im Mittelleine-Innerste- Bergland. Braunschw. Naturk. Schr. 2/1: Braunschweig HÖVERMANN, J. (1963): Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 99 Göttingen. 35 S. Bundesanst. Landesk. Raumforsch., Bad Godesberg JANDT, U. (1999): Kalkmagerrasen am Südharzrand und im Kyffhäuser. Gliederung im überregionalen Kontext, Verbreitung, Standortverhältnisse und Flora. Diss. Bot. 322: Tabellen 26

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