Natur und Gesellschaft

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1 Wie gehen Gesellschaften mit ihren natürlichen Ressourcen um und welche Gestaltungsspielräume und Regulationsmechanismen bieten sich, um das Verhältnis von Natur und Gesellschaft nachhaltig zu gestalten? Ob bei der umweltpolitischen Steuerung, bei der Regulation durch Eigentumsrecht, bei der Verhandlung von Gentechnik in der Landwirtschaft oder beim Umgang mit Naturgefahren im Zentrum stehen jeweils Prozesse, in denen natürliche und gesellschaftliche Faktoren in Wechselwirkung miteinander stehen. Der Sammelband vereint Aufsätze, die aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Perspektiven aktuelle theoretische sowie empirische Analysen zur Regulation und Gestaltung dieser Wechselbeziehung zur Diskussion stellen. und Gesellschaft Sylvia Kruse, Bianca Baerlocher (Hrsg.) Natur und Gesellschaft Sylvia Kruse studierte und promovierte in den Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle zwischen sozialwissenschaftlicher Umweltforschung und räumlicher Planung. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) erforscht sie den Umgang mit Naturgefahren und Klimawandel im Alpenraum. Bianca Baerlocher studierte Soziologie, MGU (Mensch, Gesellschaft, Umwelt) und Medienwissenschaften an den Universitäten Basel und Zürich. In ihren Forschungen an der Universität Basel erarbeitet sie mit dem theoretischen Konzept der ökologischen Regimes einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung. ISBN Natur Kruse / Baerlocher (Hrsg.) ge Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Regulation und Gestaltung einer Wechselbeziehung egdition esowip

2 Sylvia Kruse, Bianca Baerlocher (Hrsg.) Natur und Gesellschaft

3 Über das Buch Wie gehen Gesellschaften mit ihren natürlichen Ressourcen um und welche Gestaltungsspielräume und Regulationsmechanismen bieten sich, um das Verhältnis von Natur und Gesellschaft nachhaltig zu gestalten? Ob bei der umweltpolitischen Steuerung, bei der Regulation durch Eigentumsrecht, bei der Verhandlung von Gentechnik in der Landwirtschaft oder beim Umgang mit Naturgefahren im Zentrum stehen jeweils Prozesse, in denen natürliche und gesellschaftliche Faktoren in Wechselwirkung miteinander stehen. Der Sammelband vereint Aufsätze, die aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Perspektiven aktuelle theoretische sowie empirische Analysen zur Regulation und Gestaltung dieser Wechselbeziehung zur Diskussion stellen. Über die Herausgeberinnen Sylvia Kruse studierte und promovierte in den Umweltwissenschaften an der Leuphana Universität Lüneburg. Ihre Forschungsinteressen liegen an der Schnittstelle zwischen sozialwissenschaftlicher Umweltforschung und räumlicher Planung. An der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) erforscht sie den Umgang mit Naturgefahren und Klimawandel im Alpenraum. Bianca Baerlocher studierte Soziologie, MGU (Mensch, Gesellschaft, Umwelt) und Medienwissenschaften an den Universitäten Basel und Zürich. In ihren Forschungen an der Universität Basel erarbeitet sie mit dem theoretischen Konzept der ökologischen Regimes einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung.

4 Sylvia Kruse, Bianca Baerlocher (Hrsg.) Natur und Gesellschaft Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Regulation und Gestaltung einer Wechselbeziehung edition gesowip Basel 2011

5 Die Deutsche Bibliothek CIP Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich Die Deutsche Bibliothek CIP Cataloguing in Publication Data A catalogue record for this publication is available from Die Deutsche Bibliothek Originalausgabe Alle Rechte vorbehalten 2011 by edition gesowip, Basel/Switzerland Herstellung: SDL Berlin Printed in Germany ISBN

6 Inhalt Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung. 7 Teil 1: Perspektiven auf die Regulation von Natur und Gesellschaft Cedric Janowicz Das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse und seine Bedeutung für die Umweltsoziologie. 21 Thomas Barth Ökologische Krise und Krisenmanagement Karsten Gäbler Regulation gesellschaftlicher Naturverhältnisse durch Eigentum 67 Henrike Rau Das neue Mobilitätsparadigma als Regulierungsansatz für die Wechselbeziehungen von Umwelt, Politik und Gesellschaft 93 Teil 2: Gesellschaftliche Naturverständnisse von Akteuren Patrick Masius Hochwasserpolitik im Deutschen Kaiserreich.. 129

7 6 Inhalt Birgit Peuker Natur und Gesellschaft in der Agrar Gentechnik Debatte 165 Daniela Gottschlich und Tanja Mölders Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung gesellschaftlicher Naturverhältnisse 189 Jana Flemming Streit um Materie? Teil 3: Ein Plädoyer zum Schluss Christina Katz Kein totes Pferd reiten! Autorinnen und Autoren 281

8 Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse 1. Einführung Der anthropogen verursachte Klimawandel, die Zunahme technologischer Risiken und die Ressourcenknappheit führen vor Augen, dass der Umgang der modernen Gesellschaft mit ihren natürlichen Lebensgrundlagen zu unerwünschten Folgen führt. Das sich wandelnde Verhältnis von Gesellschaft und Natur wird in verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen bereits seit einigen Jahrzehnten wissenschaftlich reflektiert (z. B. Catton/Dunlap 1980; Ostrom 1990; Beck 1986; Luhmann 1986). Zentrale Fragen sind dabei, wie sich Gesellschaften nachhaltig entwickeln, wie sie mit ihren natürlichen Ressourcen verantwortlich haushalten und wie sie mit (globalen) Umweltrisiken vorsorgend umgehen können. Als Reflexionsinstanz trägt die sozialwissenschaftliche Forschung vor allem im Hinblick auf das Leitbild nachhaltiger Entwicklung dessen Kernidee die Abhängigkeit gesellschaftlicher Entwicklung von knappen natürlichen Ressourcen beinhaltet eine intellektuelle Mitverantwortung für die Gestaltung gesamtgesellschaftlicher Entwicklungsprozesse. Mit ihren Analysen und Erklärungen legitimieren oder kritisieren die Sozialwissenschaften Optionen gesellschaftlichen Wandels und zeigen Gestaltungsspielräume und Handlungsoptionen auf. Genau diese Reflexionsaufgabe im Hinblick auf das Leitbild nachhaltiger Entwicklung stellt die sozialwissenschaftliche Forschung jedoch vor wissenschaftstheoretische und forschungspraktische Herausforderungen. Um diese besser zu verstehen, ist ein Blick in die Entstehung der Sozialwissenschaften und ihr Selbstverständnis als

9 8 Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse Forschungsrichtung notwendig. Die Sozialwissenschaften etablierten sich im ausgehenden 19. Jahrhundert im westlichen Wissenschaftssystem, indem sie das Soziale als Gegenstandsbereich einer neuen Wissenschaftsrichtung in Abgrenzung zu den Naturwissenschaften identifizierten. Das dabei zugrunde gelegte Paradigma Soziales aus Sozialem zu erklären, diente als Denkrahmen, der vorgab unter welcher Kategorie ein sozialwissenschaftliches Problem zu lösen sei. Die Klassiker der Soziologie gelangten bei der Abgrenzung ihres Gegenstandsbereiches zu unterschiedlichen Lösungen. Bei Durkheim ist die Grundkategorie des Sozialen das Kollektivbewusstsein, bei Weber steht das soziale Handeln und später bei Luhmann die Kommunikation im Zentrum (Durkheim 1984; Weber 1984; Luhmann 1997). Den Klassikern der Soziologie schwebte dabei ein starkes paradigmatisches Programm vor, das auf Einheit der Disziplin abzielte. Indem sie Sachverhalte auf die Möglichkeit von Sozialität reduzierten, schlossen sie natürliche Gegebenheiten kategorisch aus (Conrad 1998). Auch in der nachfolgenden Phase der Etablierung und Ausdifferenzierung haben sozialwissenschaftliche Disziplinen ihre Anerkennung in der Abgrenzung von den naturwissenschaftlichen Disziplinen gerade dadurch gewonnen, dass sie das Soziale als autonomen Realitätsbereich unabhängig von Natur verstanden (Brand 1998; Groß 2006; Groß 2001; Kropp 2002; Zierhofer/Baerlocher/Burger 2008). Dies gilt insbesondere für die Soziologie, aber auch für andere sozialwissenschaftliche Disziplinen, wie die Politikwissenschaften oder die Ökonomie. So galt und gilt zum Teil noch heute Natur, verstanden als dualistisches Gegenüber der Gesellschaft, als blinder Fleck der Sozialwissenschaften. Natur und Gesellschaft werden also nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in den im Verlauf des 19. Jahrhunderts entstehenden Sozialwissenschaften als erkenntnistheoretisch und methodologisch unterscheidbare Wissensobjekte gefasst. Demnach wären die Gesetzmässigkeiten der Natur Gegenstand der naturwissenschaftlichen Erkenntnis; gesellschaftliche Entwicklung und die gesellschaftliche Verfasstheit menschlichen Handelns beträfen den Erkenntnisbereich der Sozialwissenschaften. Dynamische und wechsel

10 Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung 9 wirksame Verhältnisse von Gesellschaft und Natur können aus dieser Sichtweise allerdings kaum erfasst werden. Die starke Selbstbezüglichkeit der wissenschaftlichen Disziplinen kann zudem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften erschweren (Scheffer/Schmidt 2009: 295). Vor dem Hintergrund gravierender Umweltprobleme wurde in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vielen sozialwissenschaftlich Forschenden deutlich, dass die Fähigkeit der Reflexion über Natur innerhalb der soziologischen Tradition nach Durkheim und Weber eingeschränkt bleibt. Das klassisch soziologische bzw. sozialwissenschaftliche Paradigma konnte die ökologische Krise nicht mehr angemessen erfassen. Von diesem Konsens ausgehend entwickelten sich verschiedene Richtungen einer sozialwissenschaftlichen Umweltund Nachhaltigkeitsforschung. 2. Konzeptualisierungen von Natur und Gesellschaft Will die sozialwissenschaftliche Umweltforschung ihrer Reflexionsaufgabe nachkommen und Spielräume und Handlungsorientierung in Bezug auf das Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft aufzeigen, so ist eine zentrale Herausforderung, Natur theoretisch und empirisch in den Gegenstandsbereich der Sozialwissenschaften zu integrieren. In Bezug auf die beschriebene Ausgangslage sozialwissenschaftlicher Disziplinen, stellt sich die Frage, wie das Verhältnis von Natur und Gesellschaft beschrieben werden kann. Catton und Dunlap (1980) zählen sich zu den ersten Umweltsoziologen und propagierten bereits vor über dreissig Jahren die Aufweichung des klassischen soziologischen Paradigmas, indem sie eine Wende zu einem New ecological paradigm forderten. Sie stellten die Möglichkeit zur Diskussion, dass auch natürliche Phänomene zur Erklärung sozialer Phänomene herangezogen werden könnten. Sie haben damit den Anstoss zu einer Reflexion des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft in Bezug auf dessen wissenschaftliche Bearbeitung im Rahmen des gültigen soziologischen Paradigmas gegeben. Seitdem sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht worden, die im

11 10 Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse Kontext dieser Forderung stehen. Naturalistische Erklärungen des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft, d. h. dass Naturgesetze soziale Prozesse determinieren würden, wurde bereits von den Klassikern der Soziologie abgelehnt und sind auch heute noch wenig brauchbar. Auch die Ansicht, dass Menschen uneingeschränkt in die Natur eingreifen können und absolute Autonomie über sie besitzen, so wie es die Vorstellung in der Moderne war, lässt sich nicht aufrechterhalten. Seit Mitte der 1980er Jahre wird die ökologische Krise zum Anlass genommen sich soziologisch mit den Nebenfolgen von Umweltveränderungen zu befassen. Zu den prominentesten Schriften gehören Ulrich Becks Risikogesellschaft (1986) und Niklas Luhmanns Ökologische Kommunikation (1986). Nicht zuletzt das Leitbild nachhaltiger Entwicklung legt nahe, dass gesellschaftliche Entwicklung nicht mehr unabhängig von natürlichen Ressourcen gesehen werden kann. Auch andere Autorinnen und Autoren der Sozialwissenschaften greifen das Argument auf, dass Natur und Gesellschaft nicht unabhängig voneinander gedacht werden können. Die Ansätze in diesem Diskurs variieren von systemtheoretischen (z. B. gesellschaftlicher Metabolismus) bis handlungstheoretischen Perspektiven (z. B. Akteur Netzwerk Theorie, Action Setting Theorie, ökologische Regime, Reflexive Moderne). Alle diese theoretischen Ausarbeitungen stehen vor der Aufgabe, die Integration von Natur vor dem klassischen Paradigma der Sozialwissenschaften zu vollziehen oder es zu verwerfen. Sowohl naturalistische als auch soziozentristische Herangehensweisen an das Natur Gesellschafts Verhältnis beinhalten Reduktionismen (vgl. Kropp 2002: 137 ff.). Während in naturalistischen Konzeptionen die kulturellen, sozialen und politischen Vermittlungen von Umweltproblemen ausgeblendet werden und auch die Wirkungen von Natur auf Gesellschaft weitgehend unberücksichtigt bleiben, erhalten gesellschaftliche Prozesse in den soziozentristischen bzw. konstruktivistischen Perspektiven kaum Anbindung an natürlichmaterielle Bedingungen (ausser bei Luhmanns systemtheoretischer Perspektive). Auch der Zusammenhang von materiellen und diskursiven Bedeutungen wird in dieser zweiten Perspektive systematisch übersehen und dem Sozialen eine hohe Eigenständigkeit zugewiesen.

12 Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung 11 Weder die eine noch die andere Seite vermag natürliche Gegebenheiten befriedigend zu integrieren. 3. Zum Inhalt Die hier aufgeworfene Problematik wird in den folgenden Beiträgen von den Autorinnen und Autoren aus verschiedenen sozialwissenschaftlichen Blickwinkeln sowohl theoretisch konzeptuell als auch anhand von empirischen Fallstudien aufgegriffen. Der erste Teil des Sammelbandes befasst sich mit Ansätzen zur Regulation der Wechselbeziehung zwischen Natur und Gesellschaft auf der Makro und Mesoebene. Im zweiten Teil werden die Akteure und ihre Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Natur diskutiert. Teil 1: Perspektiven auf die Regulation von Natur und Gesellschaft Im Rahmen sozial ökologischer Forschung wurde das sich regulierende, dialektische Wechselspiel von Natur und Gesellschaft unter der Begrifflichkeit gesellschaftlicher Naturverhältnisse erfasst. Das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse ist allgemein gefasst und kann auf verschiedene Weise für die Theoriebildung und für die Empirie konkretisiert werden (Becker/Jahn 2006). Die Beiträge des ersten Teils dieses Sammelbandes greifen das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse auf, wobei eine Konkretisierung des Konzeptes über den Begriff der Regulation vorgenommen wird. Im gängigen Verständnis in den Sozialwissenschaften beschreibt der Begriff der Regulation intendierte Steuerungs und Gestaltungsprozesse von Akteuren. Damit können soziale Prozesse und Dynamiken angesprochen sein, so z. B. ein Gesetz zur Schulpflicht. Die gesellschaftlichen Intentionen können sich jedoch auch auf natürliche Phänomene beziehen, indem z. B. Flussläufe korrigiert werden oder die Verwendung von Holz durch ein Forstgesetz reguliert wird. Alle genannten Beispiele lassen sich im Rahmen des klassischen soziologischen Paradigmas erfassen. Ein erweiterter Regulationsbegriff bezieht darüber hinaus neben den intendierten auch unintendierte Prozesse ein, so

13 12 Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse dass auch natürliche Phänomene Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungsprozesse haben und unintendierte natürliche Prozesse Gesellschaft strukturieren können. Der erste Beitrag dieses Sammelbandes von Cedric Janowicz versucht dahingehend eine erste Antwort zu geben, in dem der Autor das Konzept der Regulation gesellschaftlicher Naturverhältnisse und seine Bedeutung für die Umweltsoziologie ins Zentrum seiner theoretischen Überlegungen stellt. Ausgehend von dem Dilemma der umweltsoziologischen Theoriebildung zwischen Naturalismus und Kulturalismus bzw. Sozialkonstruktivismus sieht er das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse als Lösungsansatz für die umweltsoziologische Theoriebildung, die der Entmaterialisierung entgegenzuwirken versucht. Für das Verhältnis von Gesellschaft und Natur wird angenommen, dass dieses in Form eines dynamischen Beziehungsmusters reguliert wird. Das Konzept der Regulation gesellschaftlicher Naturverhältnisse wird in den nächsten beiden Beiträgen für die institutionelle Ebene konkretisiert. Thomas Barth fokussiert auf politische Regulationsmechanismen gesellschaftlicher Naturverhältnisse auf makrostruktureller Ebene. Seine These ist, dass es trotz umfassender umweltpolitischer Regulierungen zu sich verschärfenden Problemlagen im Umweltbereich kommt. Diese Ausgangslage analysiert er mit Hilfe einer kritischen Staatstheorie nach Offe und Habermas, um Umweltpolitik und deren genuine Aufgabe des Schutzes der Umwelt kritisch zu hinterfragen. Dabei diskutiert er drei Thesen, nämlich: 1. Der Staat hat ein spezifisches Interesse an der Behandlung von Umweltproblemen; 2. Die staatliche Bearbeitung von Umweltproblemen ist strukturellen Einschränkungen unterworfen; 3. Krisenmanagement wird vor die Ergründung der Ursachen der Krise gestellt. Klassischerweise werden institutionelle Regulationsweisen in Bezug auf Ressourcennutzungen in den Rechtswissenschaften und Politikwissenschaften vor allem mit eigentumsrechtlichen Fragen verknüpft. In diesem Sinne versteht Karsten Gäbler Eigentum als eine der Schlüsselformen der Regulation gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Er entwickelt eine eigentumstheoretische Betrachtung entlang der

14 Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung 13 Frage, wie gesellschaftliche Naturverhältnisse durch Eigentumsordnungen reguliert werden können. Am Bespiel der Gemeingutdebatte diskutiert er, welche Gestaltungsspielräume im Hinblick auf Eigentum und Natur vorhanden sind. Abgerundet werden diese konzeptuellen Überlegungen mit einem Beitrag, der den Fokus auf die politischen Regulationsmöglichkeiten von Mobilität richtet. Henrike Rau diskutiert das neue Mobilitätsparadigma John Urrys im Hinblick auf die Frage nach Möglichkeiten der politischen Regulierung von Mobilität und deren Bedeutung für die Wechselbeziehung von Gesellschaft und Natur. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchung steht die Diskussion um politische Einflussnahme durch national staatliche Institutionen, nicht staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure. Teil 2: Gesellschaftliche Naturverständnisse von Akteuren Der zweite Teil des Sammelbands befasst sich mit der Wahrnehmung von Natur und den kategorischen Zuordnungen von Natur und Gesellschaft, wobei die individuelle Akteursebene und die Möglichkeiten der Gestaltung des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft in den Vordergrund gestellt werden. Im ersten Beitrag dieses Abschnittes analysiert Patrick Masius den politischen und wissenschaftlichen Diskurs nach dem Rheinhochwasser 1882/83. An diesem Beispiel aus dem Deutschen Kaiserreich wird deutlich, dass schon damals natürliche und anthropogene Ursachen für extreme Überschwemmungsereignisse gegenüber gestellt wurden und je nach Akteursgruppe unterschiedliche Schlussfolgerungen für den Umgang mit Hochwasser gezogen wurden. Der Autor zeigt zudem auf, wie stark die Debatten, die über den Umgang mit Natur ausgetragen wurden, wissenschaftliche Argumentationen von politischen Interessen durchzogen waren. Dass diese kategorischen Zuteilungen im Verhältnis Natur und Gesellschaft auch heute noch aktuell sind, demonstriert Birgit Peuker am Beispiel der Agrar Gentechnikdebatte. Sie argumentiert dafür, das jeweilige Naturverständnis um die Perspektive der Gesellschaft zu erweitern, weil bestimmte Naturverhältnisse nicht losgelöst von einer Konzeption von Gesellschaft zu verstehen sind. Am Beispiel

15 14 Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse der Agrar Gentechnikdebatte untersucht sie, welche Auffassungen unterschiedliche soziale Akteure über das Verhältnis zwischen Natur und Gesellschaft besitzen und durch welche Besonderheiten sich diesbezüglich Akteure aus der Umweltbewegung auszeichnen. In einem ähnlichen Kontext verortet sich der Beitrag von Daniela Gottschlich und Tanja Mölders. Die Autorinnen gehen davon aus, dass die ökologische Krise auch eine Krise des Politischen ist und diskutieren die Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Naturverhältnisse in Richtung Nachhaltigkeit. Ihre Arbeitshypothese lautet, dass eine nachhaltige Gestaltung gesellschaftlicher Naturverhältnisse der Reflexion bzw. der Reformulierung von Natur, Ökonomie und Politikverständnissen bedarf. Dies wird an den Politikfeldern Ländliche Entwicklung und Agro Gentechnik erläutert. Ein weiteres Fallbeispiel, wie individuelle Akteure mit Natur umgehen, analysiert Jana Flemming in ihrem Beitrag. Die Autorin untersucht soziale Konflikte um Natur im Untersuchungsgebiet Schorfheide Chorin, indem sie auf Ursachen von Konflikten, deren Funktionen und deren Wahrnehmung durch die verschiedenen Akteure fokussiert. Ihr Ausgangspunkt ist die These, dass in Konflikthandlungen häufig materielle Motive in den Vordergrund gestellt werden und die nicht weniger wichtigen symbolisch kulturellen Aspekte der Gestaltung von gesellschaftlichen Naturverhältnissen verdeckt bleiben. Insofern legt die Autorin den Fokus ihrer theoretischen Überlegungen und empirischen Forschung auf die nicht materiellen Prämissen von Konflikten zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Teil 3: Ein Plädoyer zum Schluss Die Beiträge des Sammelbandes spiegeln einen Ausschnitt über die Möglichkeiten, das Verhältnis von Natur und Gesellschaft, die Regulationsweisen von Gesellschaften und die Gestaltungsmöglichkeiten einzelner Akteure in den Sozialwissenschaften zu erfassen. Die eingangs erwähnten paradigmatischen und methodologischen Herausforderungen zur Analyse dieser Wechselbeziehungen greift Christina Katz in ihrem Schlussplädoyer wieder auf. Mit ihrem Essay nimmt die Autorin einen Streifzug durch die Wissenschaftstheorie vor und fragt

16 Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung 15 sich: Wie können Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Natur zum Untersuchungsgegenstand der sozialwissenschaftlichen Forschung in Theorie und Praxis werden? Mit dem Bild eines wissenschaftstheoretischen Hindernisparcours entwirft sie vier Plädoyers, in denen sie die forschungspraktischen Implikationen von integrativen Konzepten zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Mensch Natur Verhältnissen beschreibt. 4. Danksagung Der Sammelband ist das Produkt einer Tagung der Nachwuchsgruppe Umweltsoziologie mit dem Titel Natur und Gesellschaft Gestaltung und Regulation der Gesellschafts Natur Beziehung, die im März 2009 an der Universität Basel stattgefunden hat. In den Beiträgen führen die Autorinnen und Autoren ihre Vorträge weiter aus. An dieser Stelle danken wir ganz ausdrücklich den Autorinnen und Autoren für ihr Engagement auf der Tagung und im anschliessenden Schreib und Reviewprozess, ebenso wie den Kommentatorinnen und Kommentatoren für ihre konstruktive Kritik und ihren Beitrag zum Gelingen des Sammelbandes. Insbesondere in Veröffentlichungen, an denen Autorinnen und Autoren verschiedener Disziplinen beteiligt sind, ist es nicht trivial sowohl eine gemeinsame und allgemeinverständliche Sprache zu finden als auch theoretische Bezüge zu formulieren, die zur Verständlichkeit und Anknüpfungsfähigkeit der hier diskutierten Ideen sowohl in der eigenen Subdisziplin als auch im interdisziplinären Dialog beitragen. Darüber hinaus danken wir Marcel Diel für sein sorgfältiges Lektorat und Emily Schultz für die Umsetzung des Layouts. Für finanzielle Unterstützung für Druck, Layout und Lektorat des Buches danken wir der Edition gesowip, der Sektion Umweltsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, dem Programm Nachhaltigkeitsforschung der Universität Basel und der Forschungseinheit Wirtschafts und Sozialwissenschaften der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

17 16 Bianca Baerlocher und Sylvia Kruse 5. Literaturverzeichnis Beck, Ulrich (1986): Risikogesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbuch Verlag. Becker, Egon/Jahn, Thomas. (Hrsg.) (2006): Soziale Ökologie. Grundzüge einer Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen Frankfurt am Main: Campus Verlag. Brand, Karl Werner (Hrsg.)(1998): Soziologie und Natur. Theoretische Perspektiven. Opladen: Leske & Budrich. Catton, William R./Dunlap, Riley E. (1980): A new ecological paradigm for post exuberant sociology. In: American Behavioral Scientist, 24, Conrad, Jobst (1998): Umweltsoziologie und das soziologische Grundparadigma. In: Brand, Karl Werner (Hrsg.): Soziologie und Natur. Theoretische Perspektiven. Opladen: Leske & Budrich, Durkheim, Emile (1984): Die Regeln der soziologischen Methode. Neuwied: Hermann Luchterhand Verlag. Groß, Matthias (2001): Die Natur der Gesellschaft. Eine Geschichte der Umweltsoziologie. Weinheim: Juventa Verlag. Groß, Matthias (2006): Natur. Bielefeld: transcript Verlag. Kropp, Cordula (2002): Natur : soziologische Konzepte, politische Konsequenzen. Opladen: Leske + Budrich. Luhmann, Niklas (1986): Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen? Opladen: Westdeutscher Verlag. Luhmann, Niklas (1997): Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.Ostrom, Elinor (1990): Governing the commons. The evolution of institutions for collective action. Cambridge: Cambridge University press. Scheffer, Thomas/Schmidt, Robert (2009): Soziologie als modus operandi. Wie interdisziplinaritätsfähig ist die Soziologie? Soziologie, Jg. 38/3, Weber, Max (1984): Soziologische Grundbegriffe. Tübingen: J. C. B. Mohr.

18 Natur in den Sozialwissenschaften Eine Einleitung 17 Zierhofer, Wolfgang/Baerlocher, Bianca/Burger, Paul (2008): Ökologische Regimes. Konzeptionelle Grundlagen zur Integration physischer Sachverhalte in die sozialwissenschaftliche Forschung. Berichte zur dt. Landeskunde, 82,

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20 Teil 1: Perspektiven auf die Regulation von Natur und Gesellschaft

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22 Das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse und seine Bedeutung für die Umweltsoziologie Cedric Janowicz 1. Einführung Auf dem 34. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der 2008 in Jena stattfand, veranstaltete die Sektion Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse eine Sitzung mit dem Titel Jenseits von Stand und Klasse? 25 Jahre Individualisierungsthese. Unter den Anwesenden befand sich auch Ulrich Beck, und nachdem alle Beiträge präsentiert worden waren, glaubte ich aus seinem Kommentar eine gewisse Bestürzung herauszuhören eine Bestürzung darüber, dass nach 25 Jahren Debatten um die Individualisierungsthese immer noch die alten Diskussionen, durchsetzt von den immer gleichen Missverständnissen, geführt wurden. Ökologische Krisenerscheinungen werfen nun seit Längerem schwerwiegende Fragen für die soziologische Theoriebildung auf, und auch hier bewies Ulrich Beck in ganz ähnlicher Weise wie im Bereich der Ungleichheitssoziologie in seiner Risikogesellschaft (1986) diagnostische Weitsicht, als er die Konsequenzen der anthropogen verursachten Zersetzung der natürlichen Lebensgrundlagen für die Gesellschaftstheorie auf die griffige Formel brachte: Natur kann nicht mehr ohne Gesellschaft, Gesellschaft kann nicht mehr ohne Natur begriffen werden. (Beck 1986: 107) Hätte die Umweltsoziologie eine ähnliche Veranstaltung mit dem Thema 25 Jahre Risikogesellschaft: Was bleibt? durchgeführt, die Betroffenheit wäre bei ihm aller Voraussicht nach nicht geringer ausgefallen. Denn für die Umweltsoziologie scheint in besonderem Maße jene Diagnose stimmig, die Armin Nassehi für die Soziologie insgesamt traf, wenn er konstatiert, dass das Fach sich [ ] kommod

23 22 Cedric Janowicz eingerichtet [hat] in Paradigmata, die ihre polemogene gegenseitige Aufmerksamkeit inzwischen durch eine Art friedliche Koexistenz mit recht stabilen Demarkationslinien ersetzt haben (Nassehi 2006: 64). So sind auch die Lager der Umweltsoziologie zunächst recht überschaubar: Auf der einen Seite befinden sich jene, die oftmals im Anschluss an den Versuch einer naturalistischen Fundierung der Umweltsoziologie durch William Catton und Riley Dunlap (1979) eine Neuorientierung des Faches einfordern, indem gegenüber herkömmlichen Theorien darauf beharrt wird, dass der Mensch nur eine Spezies unter anderen sei und dass seine zugegebenermaßen hohe Anpassungs und Lernfähigkeit dennoch nicht darüber hinwegtäuschen könne, dass seine Lebensgrundlage physische und biologische Grenzen aufweise, deren Zerstörung zwangsläufig auch seine eigene Vernichtung impliziere. Im Wesentlichen wurde versucht, die Soziologie zu ökologisieren, indem zentrale Ergebnisse und Methoden ökologischer Forschung auf Gesellschaften übertragen wurden (vgl. Wehling 1989). Auf der anderen Seite gibt es jene, die in jeder Aussage über ökologische Prozesse bloß einen weiteren Diskurs zu erkennen glauben und hartnäckig eine Trennung von Zeichen und außersprachlicher Referenz verteidigen. Sie sehen im Naturbegriff vor allem die soziale Projektion gesellschaftlicher Verhältnisse und fragen nach deren grammatischen Konstruktionsregeln. Im Rahmen einer ganzen Reihe von begriffsgeschichtlichen Arbeiten konnten beeindruckend die Wandlungen und Differenzen in den Vorstellungen, Mythen und Interpretationen von Natur nachgezeichnet werden (vgl. Merchant 1987; Heiland 1992; Soper 1995; Kropp 2002): Was der Konstruktivismus in das Säurebad seiner Kritik taucht, verliert sein prätendiertes Sosein und erweist sich als Zusammengesetztes, als Konstrukt, als Gewordenes (Sarasin 2009: 416). Dieses Oszillieren umweltsoziologischer Auseinandersetzung zwischen Natur und Kulturdeterminismus und der beiden damit verbundenen philosophical undead (Rouse 2002) Realismus und Idealismus mag vielen als ein alter Hut erscheinen dennoch ist mein Eindruck, dass die meisten umweltsoziologischen Debatten im

24 Das Konzept gesellschaftlicher Naturverhältnisse 23 Kern nach wie vor um diese unfruchtbare Auseinandersetzung kreisen. Genau an dieser Stelle setzt die Soziale Ökologie an, die man innerhalb der Umweltsoziologie einem dritten Lager zuschlagen könnte, das oftmals als vermittlungstheoretische (vgl. Kropp 2002; Kraemer 2008) Position bezeichnet wird. Diese dritte Möglichkeit der theoretischen Konzeptualisierung des Verhältnisses von Natur und Gesellschaft einzunehmen bedeutet, die jeweiligen Kurzschlüsse und Blockaden der skizzierten Herangehensweisen zu überwinden. Die zentrale Schwierigkeit eines solchen Unterfangens besteht nun allerdings darin, ein Verständnis von Natur zu entfalten, das auf der einen Seite die nicht abzustreitende Kontextabhängigkeit derselben berücksichtigt, auf der anderen Seite an deren extra diskursiver Bedeutung und Wirkmächtigkeit im Sinne eines nie vollkommen in Sprachspielen aufgehenden Restes festhält (vgl. Žižek 1996); denn nur unter diesen Bedingungen macht letztlich die Rede von den Wechselwirkungen zwischen sozialen und ökologischen Dynamiken meines Erachtens erst Sinn. Oder anders ausgedrückt: Die zentrale Schwierigkeit besteht darin, stofflich materielle Zusammenhänge soziologisch nicht einfach als Black Box zu behandeln, sondern sie sozialwissenschaftlichen Interpretationen zugänglich zu machen und gleichzeitig die konkreten stofflich materiellen Auswirkungen in ihren Rückwirkungen auf gesellschaftliche Zusammenhänge nicht auszublenden. In einem solchen Verständnis erscheinen Repräsentiertes und Repräsentierendes als zwei Seiten derselben Medaille, sodass in den Konstruktionsprozess nicht nur soziale und kognititve/diskursive Elemente mit ein[fließen], sondern ebenso materielle (Peuker/Voss 2006: 15). Und in diesem Sinne sollte sich die Umweltsoziologie auch nicht von einem Nachdenken über Materialität verabschieden, indem sie sich im Rahmen einer vermeintlich unumgänglichen fachdisziplinären Beschränkung lediglich auf die soziale Dimension der gesellschaftlichen Umweltnutzung (Kraemer 2008: 145) beschränkt. Im Folgenden soll die Soziale Ökologie und das damit verbundene Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse als eine theoretische Variante vorgestellt werden, die dezidiert gegen eine umweltsoziologische Theoriebildung im Sinne einer sociology as if

25 24 Cedric Janowicz nature did not matter (Murphy 1995) plädiert. In einem ersten Schritt sollen kurz die theoretischen Blockaden aktueller Debatten skizziert werden, vor deren Hintergrund in einem zweiten Schritt die Konturen einer Sozialen Ökologie deutlich gemacht werden. In einem dritten und letzten Schritt wird mit Bezugnahme auf aktuelle Rezeptionen klassisch pragmatistischer Strömungen ein sozial ökologischer Vorschlag zur integrierten Betrachtung von kulturell symbolischen und materiell stofflichen Elementen bei der Analyse ökologischer Krisenerscheinungen entworfen. 2. Theoretische Blockaden Zweifelsohne sind die ersten beiden oben skizzierten Positionen in ihrer Ausschließlichkeit ein wenig überzeichnet, denn bei einer entsprechenden Diskussion mit den einzelnen Vertreterinnen und Vertretern würde kein Sozialkonstruktivist behaupten, dass Umweltprobleme nicht wirklich sind, oder ein Realist den Einfluss kultureller Einflüsse auf die Wahrnehmung von Natur bestreiten (vgl. Groß 2006: 100). Beiden Positionen ist allerdings gemein, dass sie partiell richtige und wichtige Einsichten absolut setzen und in der Folge auch mit schwerwiegenden Defiziten behaftet sind: Während die erste Variante ohne Zweifel zu Recht auf die natürlichen Lebensgrundlagen von Gesellschaften verweist, erscheint der naive epistemologische Realismus (im Sinne der Annahme eines direkten Zugangs zur Wirklichkeit an sich ) und der oftmals damit verbundene naturalistische Imperativ in Gestalt der Annahme eines (natur)wissenschaftlich bestimmbaren Umgangs von Gesellschaften mit ihren natürlichen Grundlagen weitestgehend blind für die Besonderheiten der kulturell geprägten und vermittelten gesellschaftlichen Naturverhältnisse. Soziozentrische Ansätze verweisen wiederum auf den Anteil gesellschaftlicher Konstruktionsleitungen von Natur, indem sie auf die prinzipielle Unmöglichkeit einer von semiotischen Verunreinigungen gesäuberten und unverzerrten Erkenntnis einer als außergesellschaftlich gedachten Natur pochen. Was bei einer solchen Reduktion von Natur auf ihre semiotische Erzeugung und einer damit einherge

26 Das Konzept gesellschaftlicher Naturverhältnisse 25 henden Ausblendung stofflich materieller Aspekte verloren geht, ist die Möglichkeit einer dezidierten Bearbeitung und Bewältigung ökologischer Krisenphänomene, da letztlich im Rahmen ideologiekritischer Anmerkungen allenfalls auf die differenten Naturverständnisse unterschiedlicher, miteinander im Widerstreit stehender Akteure verwiesen werden kann, die realen Konsequenzen historisch situierter Aneignungsstrategien als Folge dieser Auseinandersetzungen in ihren stofflich materiellen Rückwirkungen auf Gesellschaften aber theoretisch nicht erfasst werden können. In beiden Fällen werden in der Analyse ökologischer Krisenerscheinungen Reduktionismen deutlich, indem entweder die Vorgängigkeit der Natur oder der Gesellschaft postuliert wird; in der ersten Variante haben Krisenphänomene objektive Eigenschaften, die in der Natur der Dinge liegen. Ausgeblendet wird dabei die Prägkraft gesellschaftlicher Kontexte, denn die natürlichen Prozesse erscheinen so stark, dass sie ihrerseits gesellschaftliche Verhältnisse überformen. Für die zweite Position weist der Konstitutionspfeil geradewegs in die andere Richtung, also vom Gesellschafts zum Naturpol: Ökologische Krisenerscheinungen sind keine objektiven Naturgegebenheiten, sondern, wie Bruno Latour es in seiner Kritik am Konstruktivismus einprägsam formuliert hat, sie bilden nur die Leinwand, auf die die Gesellschaft ihren Film projiziert (Latour 1995: 74). So ist die Natur entweder zu stark oder zu schwach: Entweder sie ist so stark, dass sie gesellschaftliche Prozesse kraft ihrer Materialität determiniert und dadurch Gesellschaften selber schwach und immateriell erscheinen lässt, oder sie ist so schwach, dass ihre inneren Eigenschaften nicht zählen, sondern sie lediglich den formlosen Gegenstand gesellschaftlicher Kategorien bilden. Erhebt die Umweltsoziologie dagegen den Anspruch, praktisch verändernd im Sinne einer nachhaltigeren Gestaltung des Natur Gesellschafts Verhältnisses in die Welt einzugreifen, muss meines Erachtens für die Umweltsoziologie die Frage weniger Verschwindet die Natur? (Voss/Peuker 2006) lauten als vielmehr Wie bringt man die materielle Welt zurück ins Bild? (Greif 2002: 28), oder stärker wissenschaftstheoretisch formuliert: Kann man vom epistemologischen

27 26 Cedric Janowicz Standpunkt aus Antirealist sein, also die Unhintergehbarkeit der Einsicht akzeptieren, dass wissenschaftliche Fakten immer schon sozial konstruiert sind, und ontologisch Realist sein, also anerkennen, dass es mithin Dinge gibt, die auch unabhängig von Sprache und Bedeutung bestehen? 3. Soziale Ökologie und das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse Die oben gestellte Frage beantwortet die Soziale Ökologie mit Ja, man kann!. Es gibt niemals nur einen Weg, dieses schwierige Verhältnis von Natur und Gesellschaft theoretisch zu konzeptualisieren, aber die Soziale Ökologie, wie sie am Institut für sozial ökologische Forschung in Frankfurt verstanden wird (vgl. Becker/Jahn 2006), ist der Weg, der im Folgenden vorgestellt wird. Die Soziale Ökologie entzieht sich den beiden oben skizzierten Alternativen und setzt gegen das ausschließende Entweder oder ein komplementäres Sowohl als auch. In der allgemeinsten Form geht es bei der Sozialen Ökologie um die Beschreibung der Wechselbeziehungen zwischen gesellschaftlichen und natürlichen Prozessen und der komplexen Dynamiken, die sich aus diesen Verflechtungen ergeben können (vgl. Becker/Jahn/Hummel 2006: 189). Damit wird der Einsicht Rechnung getragen, dass ökologische Krisen nur als sozial ökologische Krisenphänomene angemessen theoretisiert und verstanden werden können, sie sich also weder als Vergesellschaftung der Natur noch als Naturalisierung der Gesellschaft begreifen lassen. Durch Formen der doppelseitigen Kritik an naturalistischen und soziozentrischen Positionen wird ein neuer Denkraum eröffnet, der es erlaubt, einen produktiven Ausweg aus den Blockaden und Lähmungen aktueller Debatten zu beschreiten, indem sowohl neue Möglichkeiten der Theoretisierung als auch der Gestaltung sichtbar gemacht werden. Zentraler Ausgangspunkt der Sozialen Ökologie ist die Annahme, dass alle sozialen Systeme für eine erfolgreiche Entwicklungsund Reproduktionsfähigkeit ihr Verhältnis zur Natur auf verschiedenen Ebenen regulieren müssen. In diesem Bemühen gehen sie unwei

28 Das Konzept gesellschaftlicher Naturverhältnisse 27 gerlich das ein, was man als gesellschaftliche Naturverhältnisse bezeichnen kann. Auf der abstraktesten Ebene sind damit Formen und Praktiken gemeint, in und mit denen Gesellschaften ihr Verhältnis zur Natur stofflich regulieren und kulturell zu symbolisieren versuchen (Becker/Jahn/Hummel 2006: 193). Im Zentrum einer adäquaten soziologischen Analyse muss aus dieser Sicht ein Begriff von Gesellschaft stehen, der weder die natürlichen Bedingungen ihrer Existenz leugnet, noch zu einem unhistorischen und substantialistischen Begriff der Natur zurückkehrt und damit weiterhin einen Dualismus zweier vermeintlich unabhängiger Bereiche reproduziert (vgl. Görg 2003: 26). Damit führt das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse das Sein wieder dem Werden zu (Sarasin 2009: 416), indem es diese als sich vor dem Hintergrund ihrer historischen Gewachsenheit auf einen offenen Horizont zubewegend begreift und es gleichzeitig der Überzeugung ist, dass man Zusammenhänge erhellt, in denen diskursive und außer diskursive Elemente in nicht kontingenter Weise miteinander interagieren. Vor diesem Hintergrund lauten die zentralen umweltsoziologischen Fragen, die mit dem Konzept adressiert werden sollen: Welchen Einfluss haben materielle Prozesse und natürliche Gegebenheiten auf die Entwicklung von Gesellschaften? Wie lassen sich weiterhin diese Einflüsse theoretisch konzeptualisieren und empirisch erfassen? Aber auch die umgekehrte Richtung ist von entscheidender Bedeutung: Wie verändern Gesellschaften ihrerseits das ökologische Gefüge, in dem bestimmte Naturbilder symbolisch und kulturell in Handlungszusammenhänge eingelassen sind? Der Begriff der gesellschaftlichen Naturverhältnisse signalisiert, dass im Gegensatz beispielsweise zu Bruno Latours Netzwerktheorie an der grundsätzlichen Differenz dieser beiden Bereiche festgehalten wird. Auch wenn das gesellschaftliche Unterscheidungsvermögen im Zuge der ökologischen Krise abgenommen hat, wird an der grundsätzlichen Einsicht festgehalten, dass Natur mehr ist als nur eine soziale Konstruktion und dass gesellschaftliche Prozesse eigene, mit natürlichen Prozessen nicht identische Organisationsformen aufweisen. Eine solche Position ist letztlich auch insofern konsequent, als

29 28 Cedric Janowicz dass Vermittlungsbeziehungen nur zwischen unterscheidbaren Elementen untersucht werden können. Somit geht es auf theoretischer Ebene nicht so sehr um eine Überbrückung von materieller und sozialer Welt (Heidenreich 2004: 33), sondern eher um die Frage, wie die Differenz von materieller und sozialer Welt als Verhältnis zu denken ist, ohne das eine auf das andere zu reduzieren. Im Anschluss an diese ersten Überlegungen der Kritischen Theorie versucht nun das Konzept der gesellschaftlichen Naturverhältnisse die Aporien naturalistischer und soziozentrischer Ansätze in eine produktive Form zu bringen, indem sie die alte Ontologie der Substanzen durch eine Ontologie der Relationen ersetzt (Becker/Jahn 2006: 71). Damit ist gemeint, dass Gesellschaft und Natur innerhalb einer Vermittlungsbeziehung stehen, die letztlich nach keiner Seite hin aufgelöst werden kann. Vielmehr handelt es sich um einen wechselseitigen Verweisungszusammenhang, in dem das, was unter Natur verstanden wird, von dem Gesellschaftsbegriff abhängt und umgekehrt. Somit werden Natur und Gesellschaft nicht als qualitativ unterschiedliche Realitätsbereiche ontologisch verstanden, sondern als methodisch unterscheidbare Wissensobjekte; die Unterscheidung ist daher theorie und beobachtungsabhängig, also mithin abhängig von den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Formen der Wahrnehmung und Bearbeitung und liegt nicht in der Natur der Sache selbst. Untersuchungsgegenstand sind daher vermittelnde Strukturen zwischen Gesellschaft und Natur, anhand derer die vielfältigen Beziehungsmuster konkret dargestellt und untersucht werden können. In dieser Bedeutung bezeichnet das Adjektiv sozial ökologisch keinen eigenständigen, ontologischen Gegenstandsbereich, sondern vielmehr einen Verknüpfungstyp. Ein solches Denken in Verhältnissen zieht auch wichtige methodologische Konsequenzen nach sich: Es wird in Relationen statt in Substanzen gedacht, es wird stärker auf Differenz statt auf Identität abgehoben und es werden eher Prozesse als Strukturen untersucht (vgl. ausführlich Becker/Jahn 2006).

30 Das Konzept gesellschaftlicher Naturverhältnisse Das Verhältnis von Natur und Gesellschaft im Rahmen gesellschaftlicher Naturverhältnisse denken: Experimentelle Interaktivität In dem Versuch, neben der Charybdis einer radikal realistischen Position, die jedweden sozialen Einfluss auf das Zustandekommen (natur)wissenschaftlicher Ergebnisse negiert, und einer vulgärpostmodernen Scylla eines anything goes eine dritte Alternative zu offerieren, die in gewisser Weise, wenn nicht wahres, so doch robustes Wissen zu liefern vermag, haben in jüngster Zeit eine ganze Reihe von Autoren eine Neurezeption pragmatistischer Positionen vorgeschlagen (vgl. Rammert 1999; Strübing 2005). Gemeinhin wird in der Literatur eine Unterscheidung gezogen zwischen den Vertretern des klassischen Pragmatismus, zu dem Autoren wie John Dewey, Charles S. Peirce oder William James, aber auch Herbert Mead gerechnet werden, und den Neopragmatisten, unter denen sich Denker wie Hilary Putnam, Richard Rorty oder Donald Davidson befinden (vgl. Nagl 1998; Rorty 1994). Das für den vorliegenden Zusammenhang entscheidende Charakteristikum der pragmatischen Strömung ist meines Erachtens, dass bei allen Unterschieden in den einzelnen Positionen an die Stelle der realistischen Haltung eines ungebrochenen Repräsentationsmodells oder der konstruktivistischen Konzeption des Verhältnisses von Geist und Natur die praktische Involviertheit des tätigen Subjekts tritt. Der Clou der neueren Wissenschafts und Technikforschung besteht dabei vor allem darin, Materialität im Sinne einer wirklicheren Wirklichkeit zu deontologisieren, ohne die Einsicht in ihre Nicht Identität mit sozialen Prozessen einer relativistischen Position zu opfern. Wie ich im Folgenden zeigen möchte, ergibt sich aus der Kombination klassischer Elemente pragmatischer Strömungen und neuerer wissenschaftstheoretischer Ansätze, die gemeinhin unter dem Label postconstructivist trends (Lynch 1993: 107) zusammengefasst werden, eine Position, die auf eine sozialtheoretisch überzeugende Weise die alte Debatte zwischen Konstruktivismus und Realismus, wenn nicht endgültig zu lösen, so doch pragmatisch zu handhaben

31 30 Cedric Janowicz weiß, indem Problemlagen verschoben werden. Kernüberlegungen einer solch pragmatischen Wende (Rorty 1986: 168) ist die Forderung, die Vorstellung fallen (zu) lassen, wonach die Erkenntnis darauf aus ist, die Realität zu repräsentieren. Statt dessen sollten wir die Forschung als eine Art Nutzbarmachung der Realität betrachten. (Rorty 1994: 24) Auch wenn innerhalb der klassischen und der neueren pragmatistischen Strömungen, wie in jedem anderen geisteswissenschaftlichen Paradigma auch, signifikante Unterschiede auszumachen sind, lässt sich eine übergreifende Gemeinsamkeit darin finden, dass sie alle erklärte Antidualisten (ebd.: 37) und damit in einem besonderem Maße anschlussfähig an die sozial ökologische Theoriebildung sind. Denn das Ziel der sozial ökologi schen Forschung ist es nicht, unerschütterlich wahres Wissen zu produzieren, sondern Wissensinhalte in Bezug auf konkrete Problemlagen zu generieren, die es ermöglichen, praktisch verändernd in die Welt einzugreifen (vgl. Becker/Jahn 2006: 114). Diese wichtige Perspektive einer sozialökologischen Zugangsweise impliziert damit eine wichtige Annahme zu ihrem Welt und Realitätsbezug: Zwar gibt es kein Wissen von unabhängig gegebenen Objekten, denn dieses ist immer beobachterabhängig; das heißt aber nicht, dass keine wissensunabhängigen realen Phänomene existieren (vgl. Wehling 2006: 244)! Durch den konsequenten Bezug der Forschung auf problematische Sachverhalte (Problemorientierung) einerseits und auf gesellschaftliche Lösungsmöglichkeiten (Gestaltungsorientierung) andererseits, müssen sich theoretische Annahmen und Modelle auch in der Wirklichkeit bewähren (vgl. Hummel/Kluge 2006: 249). Genau dieses experimentelle Erproben von Begrifflichkeiten und Modellen ist gemeint, wenn Charles Sanders Peirce mit Verweis auf das Bibelwort Denn an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen (Matthäus 7,16) die Bewährbarkeit als Überprüfungskriterium ihres realen Bedeutungsgehalts vorschlägt. Auf einer erkenntnistheoretischen Ebene wird damit gewonnen, dass der Schwerpunkt von epistemologischen Auseinandersetzungen nun nicht mehr um die schwierige Frage der Möglichkeitsbedingungen der Wirklichkeitserkenntnis kreist, sondern das

32 Das Konzept gesellschaftlicher Naturverhältnisse 31 Hauptaugenmerk vielmehr auf die Möglichkeiten und pragmatischen Weisen menschlicher Wirklichkeitsveränderungen gelegt wird. Hierbei handelt es sich ebenso wenig um eine utilitaristische wie eine empiristische oder relativistische Position. Im Pragmatismus wird keine subjektfreie und objektive Beziehung zu den Dingen propagiert, im Rahmen derer nun doch wieder die Natur aus den Experimenten als vermittlungslos Gegebenes zu sprechen beginnt. Das wird deutlich, wenn man den vor allem bei James Dewey zentralen Begriff der Erfahrung in seiner Erkenntnisfunktion genauer betrachtet. Dewey gewinnt seinen Erfahrungsbegriff dezidiert aus einer Auseinandersetzung sowohl mit der Tradition der Antike als auch mit der cartesischen Dualität von Leib und Seele (vgl. Dewey 1989: 123 ff., 1995). Dabei sollte der Deweysche Begriff der Erfahrung nicht als rein subjektives Erlebnis aufgefasst werden. Vielmehr hält sein Begriff der Erfahrung die objektive und die subjektive Seite zusammen, ist, wie er unter Rückgriff auf William James schreibt, als ein doppelläufiges Wort zu verstehen: Erfahrung bezeichnet das gepflanzte Feld, die gesäten Saaten, die eingebrachte Ernte, den Wechsel von Tag und Nacht, Frühling und Herbst, feucht und trocken, Hitze und Kälte, die beobachtet, gefürchtet, ersehnt werden; Erfahrung bezeichnet auch den, der pflanzt und erntet, der arbeitet und genießt, hofft, fürchtet, plant, Magie oder Chemie zur Hilfe nimmt. (Dewey 1995: 25) Der Sinn der angesprochenen Doppelläufigkeit besteht also in ihrer antidualistischen Stoßrichtung und richtet sich gegen die Trennung von Subjekt und Objekt, von Handlung und Material, an deren Stelle eine relationierende Sichtweise tritt. Erfahrung wird eben nicht als passive, sensualistische Operation, sondern im Rahmen einer wechselseitigen Interaktivität als aktive Konstituierung von Wirklichkeit konzipiert (vgl. Rammert 1999: 285), man könnte auch sagen: im Rahmen gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Erfahrung ist eben nicht nur Erfahrung von der Natur, sondern immer auch Erfahrung in der Natur, da sie immer auch die Reaktionen eines menschlichen Organismus auf die ihn umgebende Umwelt im Kontext gesellschaftlicher, kultureller und sozialer Bedingungen darstellt.

33 32 Cedric Janowicz Pragmatistische Positionen erfahren Natur also nicht als Substanz, sondern als Set von Ereignissen (Rammert 1999: 285), die sich dadurch charakterisieren lassen, dass sie einer historischen Wandelbarkeit unterworfen sind, da sie je nach Kontext auch unterschiedlich erfahren werden und dennoch nicht relativistisch zu interpretieren sind: Auch wenn es kein eigentliches Sosein der Welt und auch wenn es nichts von der Art eines inneren Wesens der Realität gibt, dann gibt es dennoch kausale Zwänge. Diese Zwänge werden zwar zu verschiedenen Zeiten und zu verschiedenen Zwecken unterschiedlich beschrieben, doch das ändert nichts daran, dass es Zwänge sind. (Rorty 1994: 23) Gleichzeitig sind diese Wahrnehmungen und die damit verbundenen Erfahrungen aber auch das wichtigste Erkenntnisinstrument, das dem Menschen zur Verfügung steht. Sowohl der Aspekt der Zwänge als Widerstandsfähigkeit von Natur als auch der der Erfahrung als Erkenntnisinstrument sind wichtige Elemente einer transdisziplinär ausgerichteten Sozialen Ökologie. Die Objekte, von denen hier die Rede ist, sind auch nicht zu verwechseln mit den Objekten einer modernistischen Wissenschaftsauffassung: Während letzteren ihre Funktion als epistemische Objekte aus einer konsequent betriebenen Dekontextualisierung erwächst, erfüllen erstere diese Funktion als Objekte des situierten Alltagshandelns. Die Annahme eines Wirkungszusammenhangs zwischen menschlichen und nicht menschlichen Elementen kommt weiterhin in dem der Sozialen Ökologie sehr vertrauten Begriff der Wechselwirkung zum Tragen. Wie James geht auch Dewey von einem engen Verhältnis von biologischer Konstitution, menschlichem Handeln und Umwelt aus. Erfahrung ist damit auch nicht nur schlicht und einfach ein Erfahren von Natur, sondern als unaufhebbarer Teil der Natur beinhaltet die menschliche Erfahrung auch ein Reagieren des Organismus auf seine Umwelt, wie das folgende, etwas ausführlichere Zitat deutlich macht:

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