Rauchen, Stress und Coping bei PflegeschülerInnen
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- Imke Zimmermann
- vor 6 Jahren
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1 Rauchen, Stress und Coping bei PflegeschülerInnen Überprüfung der Wirksamkeit des astra-programms Sautter D, Cascarigny E, Bühler A, Bonse-Rohmann M, Rustler C, Schulze K
2 Conflict of Interest Das Programm astra plus wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit finanziert. Dorothea Sautter / Elena Cascarigny / Christa Rustler (DNRfK e.v.): Der DNRfK e. V. finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und Dienstleistungen. Die Implementierung des Programms astra plus wird von der DAK-Gesundheit gefördert. Prof. Anneke Bühler, Prof. Mathias Bonse-Rohmann: Projektleitungen in den Modellprojekten astra; Mitglieder im Wissenschafts- und Praxisbeirat astra plus Katrin Schulze: IFT München Außer genannten Beziehungen bestehen keine Interessenskonflikte.
3 DNRfK e.v. Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen 2005 Modellprojekt Rauchfreie Krankenhäuser 2008 rauchfrei PLUS 2013 astra - Aktive Stressprävention durch Rauchfreiheit in der Pflege 2015 astra-implementierungsforschung 2016 astra plus: Gesundheitskompetenz - Rauchfrei in der Pflege
4 Ausgangslage Rauchen und Stress Wahrgenommene Stressreduktion des Rauchens (Gerber, 2008; Renneberg & Hammelstein, 2006) Zusammenhang zwischen Rauchen und niedriger Arbeitszufriedenheit sowie größerer Ängstlichkeit (Bennett et al., 2001) Hohe Stressbelastung in Pflegeberuf bzw. Ausbildung (Bonse-Rohmann, 2004) Rückzugsmöglichkeit (Bonse-Rohmann, 2004) Hohe Stressbelastung und Rauchen in Pflege überproportional verbreitet (Vitzthum et al., 2012)
5 Ausgangslage Rauchen als dysfunktionales Coping Rauchen als Selbstmedikation sowie zur Bewältigung emotionaler Belastungen und Stress genutzt (Gehricke et al., 2007) Assoziation zwischen erhöhtem Tabakkonsum und dysfunktionalen Copingstrategien sowie geringer sozialer Unterstützung (Deasy et al., 2016; Bennett et al., 2001; Elkind, 1988) Bei subjektiv wahrgenommenem hohem Ausmaß an Stress bei Schülerinnen vermehrt dysfunktionale Copingstrategien, wie Tabak- und Alkoholkonsum, Frustessen. Bei subjektiv wahrgenommenem niedrigem Ausmaß an Stress bei Schülerinnen vermehrt funktionale Copingstrategien,wie aktive Stressbewältigung und soziale Unterstützung (Tully, 2004)
6 Raucherprävalenz 100% 90% 80% 78% 70% 60% 50% 40% 30% 25% 31% 41% 42% 50% 49% 20% 10% 0% Bevölkerung Krankenpflege allgemein Pfl.HelferInnen allgemein Altenpflege allgemein SchülerInnen Pflege allgemein Krankenpflege astra (n=395) Altenpflege astra (n=46) Quellen: Gesamtbevölkerung: Mikrozensus 2013 Beschäftigte allgemein: Mikrozensus 2009 & 2013 Auszubildende allgemein: : 42-55% Kolleck, 2004; Hirsch, Voigt, Gerlach, Kugler & Bergmann 2010; Lindemann, Kugler & Klewer, 2011 Rauchverhalten: Bonse-Rohmann 2004
7 astra-programm Prävention & Reduktion des Tabakkonsums bei Auszubildenden in Pflegeberufen Erster Förderzeitraum 04/13 bis 01/15 Entwicklung & Evaluation Zweiter Förderzeitraum 02/15 bis 12/16 Implementierungsforschung und Verstetigung Integration PA-TRES: astra plus Implementierung Implementierungsförderung und Verstetigung
8 astra-programm astra - Aktive Stressprävention durch Rauchfreiheit in der Pflege Verhaltensebene: IFT Institut für Therapieforschung Prof. Dr. Anneke Bühler, Katrin Schulze Bildungspolitische Ebene: Hochschule Hannover und Hochschule Esslingen Prof. Dr. Mathias Bonse-Rohmann Ines Schweizer Vernetzung & Nachhaltigkeit: Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e.v. Christa Rustler, Sabine Scheifhacken, Dorothea Sautter
9 Wirkmodell der astra-module
10 Fragestellung I und Hypothesen 1. Gibt es bei SchülerInnen in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung einen Zusammenhang zwischen Rauchen und Stress Rauchen und dysfunktionalem Coping? H1: Rauchende erleben im Allgemeinen mehr Stress als Nichtrauchende H2: Rauchende nutzen im Allgemeinen weniger funktionale Copingmechanismen (positives Denken, aktive Stressbewältigung) als Nichtrauchende H3: Rauchende tendieren zu dysfunktionalem Coping (Zigarettenkonsum, Alkoholkonsum)
11 Fragestellung II und Hypothesen 2. Hat die Durchführung des astra-programms bei den SchülerInnen eine nachhaltige Wirkung auf das Stresserleben und auf funktionalere Copingstrategien? H4: Rauchende der IG erleben weniger Stress als Rauchende KG H5: Rauchende der IG haben funktionale Copingstrategien erworben und nutzen diese häufiger als Rauchende der KG H6: Rauchende der IG neigen weniger zu dysfunktionalem Coping als Rauchende der KG
12 Stichprobe I 13 deutsche Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Interventionsgruppe (IG): 7 Schulen mit astra- Programm (n=111) Zwei Interventionsschulen führten astra- Programm nicht bis zum Ende durch Kontrollgruppe (KG): 6 Schulen ohne astra- Programm (n=146) Zuordnung einzelner Ausbildungskurse in IG und KG nach Wunsch der einzelnen Schulen
13 Stichprobe II Teilnehmende SchülerInnen 284 Fragebögen bearbeitet ausgewertet 257 (n=257) 204 Frauen (79,37 %) Jahre Altersdurchschnitt (Spanne Jahre) 130 Rauchende (50,58 %) Durchschnittlich 9,05 Zigaretten am Tag
14 Design Querschnitt Durchführung Datenerhebung u. Maßnahmenkomponenten Interventionsgruppe Kontrollgruppe Befragung 4 (t3) Ende 3. Ausbildungsjahr schriftlich Bühler et al., 2015
15 Methoden I Fragebogen (Paper-Pencil) Teilnahme freiwillig & anonym 80 Fragen mit sieben Kategorien Angaben zur Person Subjektives Stresserleben im privaten Bereich, in der Schule, im Praxiseinsatz sowie allgemein Strategien zur Stressbewältigung Individuelles Rauchverhalten Wahrnehmung des Rauchens in der Ausbildung und im Beruf Zuversicht, Rauchen im Kontext der Ausbildung widerstehen zu können Einschätzung des astra-programms
16 Methoden II Stress und Coping-Inventar (Satow, 2012) Strategien zur Stressbewältigung Positives Denken Aktive Stressbewältigung Alkohol- und Zigarettenkonsum Soziale Unterstützung Halt in Religion
17 Ergebnisse I Subjektives Stresserleben R vs. NR Signifikanter Unterschied p<.05
18 Ergebnisse II Copingstrategien R vs. NR Signifikanter Unterschied p<.001
19 Ergebnisse III Stresserleben Rauchende IG vs. KG Kein signifikanter Unterschied
20 Ergebnisse IV Copingstrategien Rauchende IG vs. KG Signifikanter Unterschied p<.001
21 Fazit I Zusammenhänge Rauchende vs. Nicht-Rauchende Rauchende fühlen sich im Privatleben und in der Schule signifikant gestresster als rauchfreie Personen Rauchende unterscheiden sich bei den funktionalen Copingstrategien positives Denken und aktive Stressbewältigung nicht signifikant von rauchfreien Personen Rauchende greifen zur Stressbewältigung häufiger zu Alkohol- und Zigaretten Substanzkonsum zur Stressminderung wenig effektiv
22 Fazit II Rauchende IG vs. KG Rauchende der IG zeigen keinen signifikanten Unterschied im wahrgenommen Stresserleben im Vergleich zu Rauchenden in der KG In IG werden drei Jahre nach der Intervention tendenziell effektivere Copingstrategien eingesetzt als im Vergleich zur KG
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Christa Rustler, Dorothea Sautter Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e. V. - astra plus-schulen - info@astra-plus.de
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