DIPLOMARBEIT. Titel der Diplomarbeit. Stress und Optimismus in humanmedizinischen Berufen hat eine positive Einstellung positive Auswirkungen?

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "DIPLOMARBEIT. Titel der Diplomarbeit. Stress und Optimismus in humanmedizinischen Berufen hat eine positive Einstellung positive Auswirkungen?"

Transkript

1 DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Stress und Optimismus in humanmedizinischen Berufen hat eine positive Einstellung positive Auswirkungen? Verfasserin Monika Emich Angestrebter akademischer Grad Magistra der Naturwissenschaften (Mag. rer. nat.) Wien, 2015 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 298 Studienrichtung lt. Studienblatt: Betreuerin: Diplomstudium Psychologie Univ.-Prof. Dipl.-Psych. DDr. Kristina Hennig-Fast

2

3 Eidesstattliche Erklärung Ich, Monika Emich, versichere, dass ich die vorliegende Diplomarbeit ohne fremde Hilfe und ohne Benutzung anderer als die angegebenen Quellen geschrieben habe und, dass diese Diplomarbeit in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungskommission vorgelegt wurde. Alle gedanklichen Inhalte und Ausführungen dieser Diplomarbeit, die ich wörtlich oder sinngemäß übernommen habe, sind als solche gekennzeichnet. Sollte dennoch eine Urheberrechtsverletzung bekannt werden, ersuche ich um Meldung bei mir. Die Untersuchung, welche dieser Diplomarbeit zu Grunde liegt, wurde in Kooperation mit Frau Melanie Madl und Herrn Dominik Hiesl durchgeführt. Die daraus resultierenden Arbeiten werden als getrennt und eigenständig angesehen. Sie basieren zum Teil auf der gleichen Literaturgrundlage, Datenerhebung und verwenden teilweise identisches Material wie beispielsweise Fragebögen. Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden und nicht als Plagiat aufzufassen. Die Erhebung und die Auswertung der Daten erfolgte anonym. Diese Arbeit wurde in gedruckter und elektronischer Form abgegeben. Ich bestätige, dass der Inhalt der digitalen Version vollständig mit dem der gedruckten Version übereinstimmt. Wien, am 10. September, 2015 Monika Emich

4

5 Danksagung Zunächst möchte ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danken, die sich die Zeit genommen haben, um den Fragebogen auszufüllen. Mein Dank geht auch an all jene Personen, die sich die Mühe gemacht haben, bei der Rekrutierung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu helfen. Besonderen Dank möchte ich Frau Univ.-Prof. Dipl. Psych. DDr. Hennig-Fast für die gute Zusammenarbeit, die ausgesprochen kompetente Betreuung und die Unterstützung während der gesamten Diplomarbeitsphase aussprechen. Ich bedanke mich bei meinen Freunden, Familienmitgliedern und meinem Partner, die mich während meiner Studienzeit sowohl durch gute als auch durch schlechte Zeiten begleitet, ertragen und unterstützt haben - ich weiß, es war nicht immer leicht. Vielen Dank, dass Ihr mich nicht aufgegeben, sondern immer wieder aufgemuntert und ermutigt habt, weiter zu machen und danke auch dafür, dass Ihr an mich geglaubt habt, wenn ich es selbst nicht konnte. Großen Dank möchte ich meiner Kollegin Melanie Madl und meinem Kollegen Dominik Hiesl aussprechen die Zeit der Diplomarbeitserstellung war von Höhen und Tiefen durchzogen und ich freue mich sehr darüber, dass wir diese Zeit gemeinsam durchgestanden haben. Ihr wart großartige Partner. Auch möchte ich mich bei allen Gästen meines ehemaligen Stammlokals dafür bedanken, dass ich die ersten psychologischen Experimente an Ihnen durchführen durfte. Ich danke euch für die vielen Gespräche, durch welche neue Ideen und Perspektiven für mich entstanden sind.

6

7 Widmung Ich widme diese Arbeit meinem verstorbenen Freund Klaus Drobec. Du warst einer der besten, witzigsten, aufmerksamsten, sozialsten, loyalsten und intelligentesten Menschen, die ich jemals kennenlernen durfte. Du warst ein unglaublich guter Freund, der viel zu früh von uns gegangen ist. Die zahlreichen Abende und Gespräche mit Dir sind unvergesslich, auch wenn ich die technischen Informationen nicht immer ganz verstanden habe. Die Lieder, welche wir gemeinsam zu später Stunde noch gehört haben und zu denen wir, mehr schlecht als recht, gesungen haben, werden mich immer an Dich erinnern. Ich möchte Dir an dieser Stelle dafür danken, dass Du, in der kurzen Zeit, die wir einander kannten, immer für mich da warst. Danke für die Aufmunterung, den Zuspruch und die Ablenkung vor großen Prüfungen, schwierigen Situationen oder an ungemütlichen Abenden. Du hast jede Situation besser gemacht und jeden noch so monotonen Abend in einen unterhaltsamen verwandelt. Es war nie langweilig mit Dir. Du warst und wirst immer einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben sein und Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Du fehlst mir!

8

9 Abstract (Deutsch) Hintergrund und Ziel: Stress stellt laut der WHO ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen, die an eine Person gestellt werden und dem Wissen und der Fähigkeiten der Person, mit diesen umzugehen und sie zu bewältigen, dar. Wie und auf welche Art Menschen mit Stress umgehen, kann sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ihr soziales Umfeld als auch auf ihre beruflichen Leistungen haben. Eine Art mit Stress fertig zu werden, ist, eine optimistische und positive Einstellung gegenüber sich selbst, den eigenen Fähigkeiten und der Welt generell, zu haben. Speziell in humanmedizinischen Berufen sind adäquate Verarbeitungsmechanismen wichtige Komponenten die stressigen und komplexen Anforderungen des Berufsalltags zu bewältigen. In der vorliegenden Studie wurde versucht, Unterschiede im Stresserleben, der Stressverarbeitung, der Lebensqualität und dem Umgang mit negativen und positiven Emotionen zwischen Optimisten und Pessimisten, die in humanmedizinischen Berufen tätig sind, sowie zwischen den einzelnen Berufsgruppen, aufzudecken. Zusätzlich wurde untersucht, ob es eine Veränderung in der Einstellung über die Zeit bzw. mit steigender Berufserfahrung gibt. Methoden: Im Rahmen einer Querschnittstudie wurden HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen mittels Online-Fragebogen bezüglich ihres Stressempfindens und ihrer Stressverarbeitung, sowie nach ihrer empfundenen Lebensqualität und den Umgang mit Emotionen befragt. Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten signifikante Unterschiede zwischen Optimisten und Pessimisten hinsichtlich ihres Stresserlebens und ihrer Stressverarbeitungsmechanismen, sowie ihrer Lebensqualität nachgewiesen werden. Optimisten zeigten in fast allen Dimensionen höhere Zufriedenheit. Ein Zusammenhang zwischen steigender Berufserfahrung und Stresserleben sowie veränderter Copingstrategien konnte nur teilweise bestätigt werden. Zusätzlich zeigten sich keine signifikanten Wechselwirkungen zwischen dem Beruf, den Berufsjahren und der optimistischen Ausprägung. Im Berufsvergleich zeigten sich nur vereinzelt signifikante Werte. ÄrztInnen wiesen den höchsten Wert in der Dimension Erfolgsdruck auf, zeigten aber gleichzeitig die höchsten Ausprägungen im Merkmal Optimismus.

10

11 Abstract (English) Theoretical Background: The WHO defines stress as imbalance between the societys requirements, a persons knowledge and his or her abilities to deal with them. How one deals with stress, may have short- or long-term implications on ones health, social environment and professional performance. One way to deal with stress would be to have an optimistic and positive view of oneself, ones abilities and of the world in general. Especially people working in a medical field need to have constructive ways to cope with daily hassles at work and life-stress. The objectives of this study were to find differences between optimistic and pessimistic people, working in medical professions, in their perception of stress, coping mechanisms, quality of life and their ways of handling positive and negative emotions. It was also an objective, to find differences between physicians, nurses and paramedics in regard to those mechanisms. In addition a possible correlation between the participants job experience and positive or negative attitude was investigated. Methods: Within the framework of this cross-sectional study physicians, nurses and paramedics were surveyed using an online questionnaire regarding their perception of stress, coping strategies, quality of life and their way of handling emotions. Results and Conclusion: Significant differences between optimists and pessimists were found regarding their perception of stress and coping strategies as well as their quality of life. Optimists showed higher levels of satisfaction in all of these categories. Some correlations between job experience and stress level as well as changed coping strategies were found, but not as overall effects. Interactions between job experience, job and levels of optimism could not be confirmed. Comparison between physicians, nurses and paramedics showed, that although physicians had the highest levels of stress (pressure to succeed), they also showed the highest levels of optimism.

12

13 Inhalt I. Theoretischer Teil Einführung Relevanz des Themas Stress, -modelle, -auswirkungen und -verstärker Stress im historischen Kontext Was genau ist Stress? Wie entsteht Stress? Stressoren Stressmodelle Das biologische Stressmodell nach Hans Selye (Allgemeines Adaptionssyndrom AAS, 1988) Das psychologische (transaktionale) Stressmodell nach Lazarus und... Folkman (1984) Das Ressourcenorientierte Modell von Hobfoll (1989) Das soziologische Stressmodell nach Pearlin (1989) Das Verhaltensökonomische Modell von Schönpflug (1983) Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell (Diathese-Stress-Modell) Auswirkungen von Stress - Stressreaktionen Stressverstärker Stress in der Arbeitswelt Stressbewältigungsstrategien Optimismus und Pessimismus Dispositionaler Optimismus nach Scheier und Carver (1985) Optimistische Attribution nach Seligman (1991) Positive Illusionen nach Taylor (1983) Unrealistischer Optimismus Copingstrategien von Optimisten bzw. Pessimisten Warum ist nicht jeder Mensch ein Optimist? Humanmedizinische Berufe Humanmediziner und Humanmedizinerin Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger und Krankenpflegerin Sanitäter und Sanitäterin Stress und Coping in humanmedizinischen Berufen II. Empirischer Teil Zielsetzung der Untersuchung... 53

14 8. Fragestellung und Hypothesen Methoden Untersuchungsplanung und -durchführung Datenerhebung Stichprobenbeschreibung Deskriptive Analyse der Stichprobe Messinstrumente Soziodemografische Daten Berufsbezogene Angaben Stressverarbeitungsfragebogen (SVF nach Janke, Erdmann und... Kallus 1985) Das Trier Inventar zum chronischen Stress (TICS, Schulz, Schlotz & Becker, 2004) World Health Organization Quality of Life (WHOQOL BREF, Angermeyer, Kilian, & Matschinger, 2000) Life-Orientation-Test Revised Version (LOT-R, Scheier, Carver und Bridges, 1994) NEO-Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrea, Revidierte Fassung (NEO-PI-R Ostendorf & Angleitner, 2004) Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen... (FKK, Krampen, 1991) Das Emotionsregulations-Inventar (ERI, König, 2011) Childhood Trauma Questionaire (CTQ, Gast, Rodewald, Benecke und Driessen, 2001) Reliabilität der Verfahren Datenanalyse Statistische Auswertung Ergebnisse Hypothesenprüfung Wo hört Pessimismus auf und fängt Optimismus an? Unterschiede im Stresserleben zwischen Optimisten und Pessimisten Unterschiede in der Stressverarbeitung zwischen Optimisten und... Pessimisten Unterschiede in der Lebensqualität zwischen Optimisten und Pessimisten Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl an Berufsjahren und der Ausprägung an Optimismus bzw. Pessimismus Berufsjahre und Stresserleben Unterschiedlicher Beruf unterschiedliche Stressbelastung?... 87

15 Gibt es Unterschiede im Umgang mit positiven und negativen Emotionen zwischen Optimisten und Pessimisten? Unterschiede im Beruf Unterschiede im Umgang mit Emotionen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Beruf, Berufserfahrung, Umgang mit Emotionen und der Einstellung? Diskussion und Interpretation der Ergebnisse Kritik und Einschränkungen der Studie Implikationen für zukünftige Forschung Literaturverzeichnis Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Anhang

16

17 I. Theoretischer Teil 1. Einführung 1.1. Relevanz des Themas Stress hat viele Gesichter. Seine Ursachen und Auswirkungen können sehr viele Ausprägungen annehmen. Paradoxerweise sind speziell Menschen, die in medizinischen Berufen und der Ersten-Hilfe, wie Polizei, Feuerwehr und Rettung, arbeiten, oftmals einem berufsbedingten, sehr hohen Stresspegel ausgesetzt. Da Menschen, die in diesen Berufen tätig sind, nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für die Gesellschaft haben, ist es essentiell, dass sie mit den verschiedenen Arten von Stress, welchen sie tagtäglich ausgesetzt sind, gut umgehen und ihn verarbeiten können. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich primär mit den Berufsgruppen der HumanmedizinerInnen, SanitäterInnen und diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. Kaum eine andere Berufsgruppe erhält derzeit so viel mediale Aufmerksamkeit wie diese. Stundenkürzungen, Gehalteinbußen, ÄrztInnenmangel und PatientInnenüberschuss, sowie arbeits- und ausbildungsrechtliche Änderungen, sind nur einige Schlagworte, die momentan mit Begriffen wie medizinische Versorgungslage in Österreich mitschwingen. Mit der vorliegenden Arbeit soll ein Überblick über die, von den angegebenen Berufsgruppen, empfundene Stressbelastung und Methoden damit umzugehen, gegeben werden. Des Weiteren wird ein Zusammenhang zwischen Stresserleben und einer optimistischen bzw. pessimistischen Einstellung hergestellt und untersucht. 2. Stress, -modelle, -auswirkungen und -verstärker Ich habe Stress, ich bin gerade im Stress oder das stresst mich sind Aussagen, die jeder Mensch schon mehrmals getroffen oder gehört hat. Der Begriff Stress ist einer der gängigsten Ausdrücke in der deutschen Sprache und wird synonym für Belastung, Beanspruchung, Zeitdruck, Leistungsdruck und Überforderung verwendet. Doch was bedeutet das Wort Stress wirklich? Wo liegt sein etymologischer Ursprung, und welchen Zusammenhang gibt es zu den Begriffen Belastung und Beanspruchung? Auf dies wird in den nachstehenden Kapiteln eingegangen. 17

18 2.1. Stress im historischen Kontext Rohmert und Rutenfranz (1975, zitiert nach Nerdinger, 2008, S. 476) bezeichnen Belastungen als allgemein objektive Faktoren und Größen, wie Lärm, Zeitdruck oder Störungen des Arbeitsablaufs, die von außen auf den Menschen einwirken und Auswirkungen im Menschen und auf den Menschen haben. Diese Auswirkungen werden als Beanspruchungen bezeichnet, welche sich in Form von Müdigkeit, Gereiztheit oder fehlerhaftem Arbeitsverhalten zeigen können. Laut Allenspach und Brechbühler (2005, S.19) bezeichnete unter anderem Cannon bereits 1914 Stress als unspezifische Antwort des Organismus auf die Störung des homöostatischen Gleichgewichts und als den Versuch dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. Selye bezeichnete Stress als, den Zustand eines Individuums, das sich entweder psychisch oder physisch bedroht fühlt (Selye, 1988, S. 58). Levi sah knapp 60 Jahre später in Stress die unspezifische Reaktion des Körpers auf irgendeine Anforderung, die an ihn gestellt wird (zitiert nach Allenspach & Brechbühler, 2005, S.19) Temml und Hubalek meinten 1995, dass Stress eine individuelle Reaktion des Organismus auf äußere oder innere Reize sei, wobei die Reaktion in Abhängigkeit von dem jeweiligen Stressor, der Einstellung der Person, sowie der Struktur und Persönlichkeit und der Stabilität des Ichs entstehe (vgl. Allenspach & Brechbühler, 2005). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verbindet mehrere Definitionen und sieht Stress als ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen, die an eine Person gestellt werden und dem Wissen und der Fähigkeiten der Person, mit diesen umzugehen und sie zu bewältigen. Ob eine Situation nun als stressig empfunden wird, hängt sowohl von der Beschaffenheit der Situation, als auch von den Merkmalen der Person selbst, ihrer oder seiner Einstellungen, Erfahrungen mit ähnlichen Situationen und der zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen ab (Renneberg, Erken & Kaluza, 2009). Da das Hauptaugenmerk der vorliegenden Diplomarbeit auf dem Konstrukt Stress in humanmedizinischen Berufen liegt, soll nachstehend näher auf seine Definition, Entstehung, Reaktionen, Folgen und Verarbeitungsmechanismen eingegangen werden Was genau ist Stress? Der Begriff Stress, welcher in vielen Sprachräumen bereits einen festen Platz hat, stammt ursprünglich von dem lateinischen Wort strictus bzw. von dem altfranzösischen Wort estrece ab, welche eng, Enge, Bedrückung oder Not ausdrücken. Er wurde im

19 Jahrhundert primär in der Physik verwendet und bezeichnet einen durch Druck oder Zug entstandenen Spannungszustand in Festkörpern. Das später viel untersuchte Konstrukt Stress wurde von Cannon und Selye, von denen letzterer als Vater der Stressforschung gilt, in die Biologie, Medizin und Psychologie eingeführt und wird als Ausdruck einer Belastung, Störung oder Überforderung im psychischen und physischen Sinne verstanden (Fröhlich, 2008). Aus dieser Vielzahl an Definitionen geht hervor, dass sich selbst die wissenschaftliche Welt nicht darüber einig ist, was Stress im eigentlichen Sinne ist. Einigkeit scheint nur darüber zu bestehen, dass es sich bei Stress um einen unangenehmen Spannungszustand handelt, der aus der Befürchtung entsteht, dass eine zeitlich nahe, aversive, lang andauernde Situation nicht vollständig kontrollierbar ist, deren Vermeidung aber subjektiv wichtig erscheint (Nerdinger, S. 477). Wie entsteht nun eine Situation, deren Kontrollierbarkeit wichtig, aber nicht besonders wahrscheinlich ist? 2.3. Wie entsteht Stress? Stressoren Unter Stressoren werden all jene Faktoren zusammengefasst, die mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Stress oder Stressempfindungen auslösen (Nerdinger, 2008). Sie können unterschiedlichster Natur sein, wie beispielsweise biotische oder abiotische Umweltfaktoren oder auch inter- und intraindividueller Art. McGrath nahm eine Einteilung in drei Kategorien vor. Er unterscheidet Faktoren aus dem materielltechnischen System, wie etwa Zeitdruck und Lärm, Faktoren aus dem sozialen System, wie Familienkonflikte, und Faktoren aus dem personalen System, wie Ängstlichkeit (McGrath, 1981). Richter und Hacker (1998) entwarfen eine andere Einteilung von Stressoren bzw. Belastungen spezifisch auf die Arbeitswelt zugeschnitten. Ihre Einteilung beinhaltet die folgenden sechs Kategorien: Belastungen aus der Arbeitsaufgabe, wie Zeit- und Termindruck, Informationsüberlastung oder unerwartete Unterbrechungen und Störungen Belastungen aus der Arbeitsrolle, wie Verantwortung oder Konkurrenzverhalten unter den KollegInnen 19

20 Belastungen aus der materiellen Umgebung, wie beispielsweise Lärm, Kälte oder Hitze Belastungen aus der sozialen Umgebung, im Sinne von strukturellen Veränderungen oder dem Betriebsklima Belastungen aus dem behavior setting, womit Isolation und Zusammengedrängtheit gemeint sind Belastungen aus dem Personensystem, worunter Angst vor den Aufgaben, vor Misserfolg oder auch fehlende Eignung und familiäre Konflikte zusammengefasst werden (Richter & Hacker, 1998, zitiert nach Nerdinger, S.478). Eine weitere mögliche Einteilung der Stressoren gibt Kaluza. Er nimmt seine Unterscheidung anhand des Schweregrades der Stressoren vor und kategorisiert in traumatische Ereignisse, kritische Lebensereignisse und alltägliche Belastungen. Zu der ersten Kategorie zählen Ereignisse, welche Leib und Leben oder die Unversehrtheit der betroffenen Person bedrohen. Zu den häufigsten Ursachen von Traumata zählen Krieg, Terrorismus, Naturkatastrophen und Gewalterfahrungen wie beispielsweise bei Geiselnahmen, Folter oder Vergewaltigungen. In vielen Fällen führt ein solcher Stressor zur Ausbildung einer Posttraumatischen Belastungsstörung. In manchen Fällen und bei wiederholter, länger andauernder Traumatisierung kann es zu einer komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung kommen (Maercker, Forstmeier, Wagner, Glaesmer, & Brähler, 2008; Rennberg, Erken & Kaluza, 2009). Zu den kritischen Lebensereignissen zählen z.b. Trennungen, Scheidungen oder der Verlust einer nahestehenden Person. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Schwangerschaft, sowie der Schuleintritt oder der Schritt in die Pensionierung kann als Stressor bezeichnet werden. Immer wiederkehrende, häufige, lang anhaltende alltägliche Stressoren stellen die größte Gefahr für die Ausbildung von Stressfolgestörungen und Belastungen dar, wenn die Verwirklichung zentraler persönlicher Motive durch sie bedroht wird. Dazu zählen alltägliche Belastungen wie soziale Konflikte und Mobbing am Arbeitsplatz, fehlende Anerkennung der eigenen Leistung, soziale Zurückweisungen oder permanenter Zeitdruck (Rennberg, Erken & Kaluza, 2009). Laut Gabauer (2003), werden in der Fachliteratur für RettungsdienstmitarbeiterInnen Stressoren in Ereignis-, Berufs- und Organisationstressoren unterteilt. 20

21 Ereignisstressoren sind unterschiedliche belastende Einflüsse, die mit einem speziellen Ereignis oder Einsatz verbunden sind. Sie können in jeder Phase eines Einsatzes auftreten und umfassen Gegebenheiten wie eine schwierige Anfahrt, die Eindrücke und Anblicke am Einsatzort sowie beistehende Personen, wie beispielsweise Angehörige, MedienberichterstatterInnen oder Schaulustige. Die Versorgung des Patienten oder der Patientin kann zu Mitgefühl, Angst und auch Überforderung führen. Letzteres vor allem, wenn die Einsatzkräfte von den Umstehenden beobachtet werden. In medizinisch aussichtslosen Notfallsituationen kommen neben den bereits genannten auch Gefühle wie Hilflosigkeit und Unfähigkeit dem Patienten bzw. der Patientin zu helfen oder Aggression und Wut dazu. Unsicherheit vor Einsätzen zählt auch zu den Ereignisstressoren, da niemals vorherzusagen ist, wie der nächste Einsatz beschaffen sein wird. Berufsstressoren hängen mit der alltäglichen Arbeit zusammen und leiten sich direkt aus den Ereignisstressoren ab. Sie treten sporadisch auf und sind nicht vermeidbar. Zu dieser Kategorie zählen Faktoren wie der Ort des Einsatzes und seine Beschaffenheit. Dazu zählen beispielsweise die Licht-, Platz- und Erstversorgungsverhältnisse, wie auch Transportmöglichkeiten vom Einsatzort zu einem Krankenhaus, Gegebenheiten im Krankenhaus, Lärm in der Umgebung, Schadstoffemissionen oder die Gefahr, selbst Verletzungen oder schlimmeres zu erleiden. Diese Faktoren lassen sich auch unter der Kategorie Arbeitsumgebung zusammenfassen. Technischer Stress, welcher auch zu Berufsstressoren zählt, ergibt sich aus den Unterschieden bezüglich der Fahrzeuge, Untersuchungs- und Behandlungsgeräte oder Rettungsgerätschaften. Organisationsstressoren ergeben sich beispielsweise aus organisationspolitischen Faktoren, wie Aus- und Fortbildungsvorschriften oder dienststellenübergreifende Vorschriften, welche sich nicht eindeutig mit den Berufsanforderungen decken. Dies kann speziell in Krankenhäusern der Fall sein. Auch Faktoren wie Teamfähigkeit der einzelnen Kollegen und Kolleginnen oder das generelle Arbeitsklima beziehen sich auf diesen Stressor (Gabauer, 2003). Stressoren werden durch den Bundesverband der Unfallkassen (2005) in folgende Kategorien eingeteilt: 21

22 Körperliche Stressoren inkludieren Bedürfnisse wie Hunger oder Durst aber auch beispielsweise physiologische Verletzungen Physikalische Stressoren entstehen aus der physikalischen Umgebung und beinhalten etwa Lärm, Hitze oder Lichtverhältnisse Soziale Stressoren können sich aus mangelnder Anerkennung, Konkurrenz unter KollegInnen oder Freunden bzw. Isolation von der Gruppe ergeben Individuelle Stressoren können aus familiären Problemen, Versagensängsten oder beispielsweise Selbstzweifel resultieren Arbeitsorganisatorische oder Leistungsstressoren inkludieren unklare oder widersprüchliche Anweisungen, Überforderung, Termindruck oder mangelndes Mitspracherecht. Nicht alle Anforderungen führen zu negativen Stressreaktionen. Jene entstehen nur dann, wenn Menschen sich der Bewältigung von an Sie gestellten Anforderungen, in gewissen Situationen, nicht gewachsen fühlen oder nicht über die nötigen Ressourcen verfügen um diese Situationen lösen zu können (Kaluza, 2012) Stressmodelle Das biologische Stressmodell nach Hans Selye (Allgemeines Adaptionssyndrom AAS, 1988) Selyes (1988) Theorie zufolge laufen Stressreaktionen in drei Phasen ab. Wenn ein Körper einem schädlichen Reiz ausgesetzt ist, kommt es zuerst zu einer Alarmphase, welche sich in zwei weitere Phasen teilt. Die erste ist die Schockphase, welche durch hormonelle und vegetative Veränderungen ausgelöst wird. So erhöht sich beispielsweise die Atemfrequenz, die Blutkonzentration steigt und bedingt eine Senkung des Chlorgehaltes im Blut. Hier versucht der Organismus mit Aktivierung auf eine Überlastung zu reagieren, um genügend Leistung für eine Flucht- oder Angriffsreaktion erbringen zu können. In der zweiten Phase der Alarmreaktion treten neuroendokrine Bewältigungsaktivitäten auf, um die Körperreaktionen während der Alarmphase stabil zu halten. Dabei wird das Hormon CRH (Corticotropin Releasing Hormone) ausgeschüttet und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HHNA) aktiviert. Durch diese Aktivierung werden die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin, Corticosteron und Cortisol vermehrt ausgeschüttet um den Puls, den Blutdruck, die Atmung, die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung des Gehirns zu steigern. Der Körper ist somit 22

23 bereit eine Flucht- oder Angriffshandlung zu setzen. Hält diese Phase zu lange an, oder ist der Körper vorgeschädigt, kann dies zum Tode führen. Als nächstes folgt die Widerstandsphase in welcher der Organismus versucht der Alarmreaktion entgegenzuwirken, um den Entspannungszustand des Körpers wieder herzustellen. Wenn dieser Vorgang erfolgreich ist, beruhigt sich der Körper wieder indem er die Ausschüttung der oben genannten Hormone wieder absenkt und gibt damit das Zeichen, dass Erholung benötigt wird. Eine solche Stressreaktion kann auf jeden unspezifischen Reiz folgen, da sie einen universellen Abwehrmechanismus darstellt, der die biologische Integrität des Organismus schützen soll (Kaluza & Vögele, 1999). Sollte der Organismus aufgrund anhaltenden Stresses nicht in der Lage sein wieder in das angestrebte Gleichgewicht (Homöostase) zu kommen, verliert er über lange Zeit gesehen die natürliche Fähigkeit sich selbst zu regulieren. Dies kann bis zu einem völligen Zusammenbruch des Regulationssystems führen und bedeutet, dass der Körper auch in Phasen ohne Belastung nicht zur Ruhe kommen kann. Die Letzte Phase ist nach Selye (1988) die Erschöpfungsphase, in welcher bei normaler Stressreaktion nach einem Erholungsvorgang wieder hormonelles Gleichgewicht herrscht. Bei permanenter Anspannung hingegen bleibt eine hohe Konzentration von Stresshormonen im Blut zurück, während andere Stoffe ausgeschüttet werden und Energie verbraucht wird. Durch diesen Angriff vitaler Reserven kann es zu einem hormonellen Zusammenbruch des Organismus kommen. Wenn Stressreaktionen zu lange bestehen, kann es zu Schwächen des Immunsystems kommen, die den Körper für Krankheiten anfälliger machen (Allenspach & Brechbühler, 2005). Dieses Modell stellt die biologischen Mechanismen einer Stressreaktion sehr schön dar, genügt allerdings nicht, um die Komplexität und vor allem Subjektivität, welche Stresssituationen und den Umgang mit ihnen charakterisiert, zu erklären. Es fokussiert primär auf die Intensität des Reizes, um zu bestimmen, ob er zu einem Stressor wird oder nicht. Die Theorie wurde vielfach kritisiert, unter anderem von Mason (1971, 1975), der mit Hilfe von Tierexperimenten herausfand, dass keine Stressreaktion auftrat, wenn der psychisch aversive Charakter des Reizes ausblieb. Daraus schloss er, dass physikalische Stressoren nur dann eine Stressreaktion gemäß dem AAS auslösen, wenn eine emotionale Erregung stattfindet, der Stressor also als bedrohlich angesehen wurde. Dieser Ansatz der 23

24 Situationsbewertung wurde von der ForscherInnengruppe um Lazarus aufgegriffen und erforscht (Kaluza & Vögele, 1999; Schulz, 2005) Das psychologische (transaktionale) Stressmodell nach Lazarus und Folkman (1984) Lazarus und Folkam (1984) postulierten ein Stressmodell, welches davon ausgeht, dass die Qualität eines Reizes als Stressor primär von seiner Bewertung abhängt, und Stress das Ergebnis einer individuellen Bewertung situativer Anforderungen und persönlicher Ressourcen ist. Diese Bewertung auf kognitiver und emotionaler Ebene bestimmt also, ob eine Situation eine neuroendokrine Reaktion gemäß dem AAS von Selye (1988) auslöst oder nicht. Der angenommene Bewertungsprozess läuft in mehreren Phasen ab. Als erste Phase wird das primary appraisal beschrieben, bei welchem die affektive Bedeutung einer Situation, also wie die Intensität und Dauer der Belastung, sowie das Vorhandensein sozialer Unterstützung und die Verteilung der Verantwortung empfunden werden, bewertet wird. In Phase zwei, dem secondary appraisal wird nach Strategien gesucht, um die Situation bewältigen zu können. Die Wahl der Bewältigungsmethode ergibt sich aus individuellen Variablen wie den Zielen, Kompetenzen, Überzeugungen und Erfahrungen der betroffenen Person. Dabei wird auch untersucht, welche Konsequenzen mögliche Strategien nach sich ziehen. In der letzten Phase dem cognitive reappraisal, wird die affektive Bewertung unter Hinzunahme der Bewältigungsstrategie neu bewertet. In Abhängigkeit des Ergebnisses dieser Neubewertung, wird die Situation als subjektiv bewältigbar oder stressig angesehen bzw. der Prozess neu gestartet, bis eine zufriedenstellende Lösung zu einer bestimmten Situation gefunden wird. Aufgrund dieser Theorie und entsprechender Laboruntersuchungen an Ratten, entwickelte Lazarus das transaktionale Prozessmodell des Stresses. Das Modell besagt, dass psychologischer Stress ein reizabhängiges emotionales Reaktionssyndrom ist, welches sich auf Ausdrucksverhalten, affektives Erleben, Aktivierungsprozesse und instrumentelles Handeln auswirkt. Man muss also die, durch kognitive Bewertungsprozesse bedingte, Beziehung zwischen der betroffenen Person und der Umwelt analysieren um von einer Reiz-Reaktions-Konfiguration sprechen zu können. Lazarus unterscheidet in seinem Modell drei stressrelevante Bedingungen: 24

25 Schädigung oder Verlust, welche sowohl vergangene als auch gegenwärtige Ereignisse betreffen können und sowohl physische Verletzungen als auch Beeinträchtigungen des Selbstwertgefühls beinhalten Bedrohung, welche sich auf die Antizipation solcher Ereignisse bezieht Herausforderungen, welche positive Gefühlsqualitäten beschreiben, da die Bewältigung schwerer Situationen den Selbstwert steigern können (Lazarus & Folkman, 1984; Kaluza & Vögele, 1999) Das Ressourcenorientierte Modell von Hobfoll (1989) Hobfoll (1989, zitiert nach Schulz, 2005, S. 223) geht in seiner Conservation of Ressources-Theory davon aus, dass der Zugewinn und Verlust von Ressourcen fundamentalen Einfluss auf das Erleben von Stress hat. Als Ressourcen bezeichnet er Objekte, Personenmerkmale, Energien oder Verhältnisse, die als Mittel dienen, wichtige Lebensziele zu erreichen. Laut dieser Theorie entsteht Stress entweder aufgrund der Bedrohung eines Nettoverlustes an Ressourcen, durch tatsächlichen Nettoverlust von Ressourcen oder, wenn ein erwarteter Ressourcengewinn trotz Anstrengung ausbleibt. Wenn also beispielsweise eine Person, die viel Nutzen aus ihrer Beziehung zieht, befürchtet, dass sich der Partner oder die Partnerin trennen wird oder eine angestrebte Beförderung ausbleibt, entsteht laut Hobfolls Theorie (1989) dadurch Stresserleben Das soziologische Stressmodell nach Pearlin (1989) Soziologische Stressmodelle haben eine Stimulus-orientierte Herangehensweise an das Thema Stress. Demografische Daten wie Alter, Geschlecht oder Ethnizität als auch soziale Strukturen, wie Status und soziale Zugehörigkeit, stehen im Mittelpunkt dieser Theorien und Modelle, da es in stressigen oder herausfordernden Situationen größtenteils von diesen Faktoren abhängt, auf welche stressreduzierenden Ressourcen in welchem Ausmaß zurück gegriffen werden kann. Ein Vertreter des soziologischen Stressmodells ist L.I. Pearlin, der in den 1970er Jahren das Phänomen Stress untersuchte. Sein Modell zeichnet sich dadurch aus, dass Stressoren, Ressourcen und personale Bewältigungsstrategien im Rahmen der biografischen Entstehungs- und Erfahrungsgeschichte hinsichtlich gesellschaftlicher, sozialer und individueller Faktoren eingeordnet werden. Stress ist laut Pearlin (1989) somit ein Prozess, der durch folgende drei Bereiche charakterisiert wird: 25

26 Ursprünge von Stress soziale Bedingungen (Lebensereignisse oder chronische Belastungen) Mediatoren soziale Unterstützung und Bewältigungsstrategien sind wichtig für die Reduktion von Stress Manifestation von Stress in Form von Gefühlen, Verhalten, Handeln, also psychische und physische Symptome. Eine weitere zentrale Bedeutung nimmt auch die Belastung innerhalb der gesellschaftlichen Positionen ein, da sie den Alltag der Menschen bestimmen und beeinflussen. Pearlin (1989) verknüpft also in seiner Theorie individuelle und gesellschaftliche Bedingungen, die Stress entstehen lassen können (zitiert nach Faltermaier, 2005, S.73 ff.) Das Verhaltensökonomische Modell von Schönpflug (1983) Bei diesem Ansatz handelt es sich um einen handlungstheoretischen, bei dem die Stresssituation als Problemsituation angesehen wird. Um diese Problemsituation zu lösen, müssen Orientierungs- und Kontrollprozesse eingesetzt werden, die einerseits Kosten verursachen, wie eine Lärmquelle zu identifizieren und auszuschalten, aber andererseits auch Nutzen bringen, wie beispielsweise eine ruhige Arbeitsumgebung. Für die Stressgenese ist das Ausbalancieren der Kosten und des Nutzens essentiell. Eine angemessene Regulation der Balance beendet die Beschäftigung mit dem Problem und führt damit zu einem Ende des Stresserlebens. Stress entsteht also ausschließlich bei annähernd ausgeglichenem Anforderungs/Kapazitäts-Verhältnis, da hierbei entweder die Bemühungen aufgrund ungünstiger Kosten-Nutzen-Rechnung beendet werden oder die Bewältigung des Problems ohne Stresserleben gelingt. Zu keinem Ende des Problemlösungsversuches kommt es, wenn zwar angemessene aber nicht ausreichende Aktivität vorhanden ist (Minderregulation) oder, wenn eine den Anforderungen nicht angemessene Aktivität vorhanden ist (Fehlregulation). Zu untersuchen sind laut diesem Modell also Prozesse, die nicht zu der Lösung eines Problems führen sondern, stattdessen eventuell neue Probleme schaffen. Es begeben sich also nur Personen die aus ihrem Problemzustand nicht herausfinden, sich in einen Stresszustand (zitiert nach Schulz, 2005, S.223) Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell (Diathese-Stress-Modell) Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell ist kein Stressmodell im herkömmlichen Sinne, sondern bietet eine Erklärungsmöglichkeit für die Entstehung psychischer Erkrankungen 26

27 und Störungen. Stress wird in diesem Modell als aktuelle oder chronische Belastung sozialer, psychologischer oder biologischer Art verstanden. Dieser Stress steht in komplexer Wechselwirkung mit der individuellen Veranlagung der betroffenen Person, der Diathese (biologische, genetische, kognitive oder umweltbezogene Veranlagung). Für die Entstehung einer psychischen Störung ist nun das Zusammenspiel aus dieser Wechselwirkung und der zeitlichen Interaktion prädisponierender, auslösender und aufrechterhaltender Faktoren verantwortlich (Kryspin-Exner, 2007) Auswirkungen von Stress - Stressreaktionen Unter dem Begriff Stressreaktion werden alle Prozesse, die auf der Seite der betroffenen Person als Reaktion auf eine stressauslösende Situation ablaufen, zusammengefasst. Stressreaktionen können sich auf allen Wahrnehmungsebenen zeigen. Sie betreffen sowohl die physiologische Ebene, die kognitiv-emotionale Ebene als auch die Ebene des Verhaltens (Kaluza, 2012). Da Stress von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen wird, gibt es eine sehr große interindividuelle Bandbreite an Auswirkungen. Im Allgemeinen kann allerdings zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Folgen unterschieden werden. So werden beispielsweise bei kurz- und mittelfristigen Stressreaktionen Veränderungen der physiologischen Aktiviertheit, Befindlichkeitsveränderungen und Leistungsveränderungen beobachtet. Es kommt zunächst, wie bei Selyes (1988) allgemeinem Adaptionssyndrom beschrieben, in der Alarmphase zu einer Veränderung der Körperfunktionen. So kommt es also zu einer Erhöhung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und zu einer Ausschüttung von Adrenalin. Diese Reaktion kann, wenn sie kurzfristig bleibt, auch als positive Auswirkung angesehen werden, da die Konzentrationsfähigkeit steigt, der Körper mehr Energie zur Verfügung hat und Handlungsbereitschaft signalisiert wird. Diese Art des Stresses wird auch Eustress genannt und zeichnet sich durch einen gesundheitsförderlichen und motivierenden Charakter aus. Wenn die Stresseinwirkung jedoch länger andauert und sich in Distress umwandelt, welcher gesundheitsschädigend ist, kann es selbst bei kurzfristigem Stress zu negativen Auswirkungen kommen. Negative Auswirkungen kurzfristiger Belastung wären unter anderem, Anspannung, Frustration, Ärger, innerliche und motorische Unruhe, Selbstzweifel und Selbstvorwürfe, Leere im Kopf, grüblerische Gedanken, Ermüdungserscheinungen, Sättigungsgefühle, Verdauungsstörungen, Monotonie- 27

28 Empfindung, Leistungsabfall, steigende Fehlerhäufigkeit, Konzentrationsstörungen, schlechte sensomotorische Koordination, soziale Konflikte oder Isolation, Aggression gegen andere und vieles mehr. Wenn die Stressbelastung über noch längere Zeit andauert und Menschen langfristig chronischem Stress ausgesetzt sind, kann dies zu schwerwiegenden physischen und psychischen Schäden führen. Körperliche Folgen können unter anderem Rücken- oder Kopfschmerzen, erhöhter Blutdruck oder Blutzuckerspiegel, Schlafstörungen, koronare Herzkrankheiten, Magen-Darm-Geschwüre, Durchblutungsstörungen, Haarausfall, Alpträume oder sexuelle Störungen wie Potenzschwäche, sexuelle Unlust oder Zyklusstörungen sein. Auch wird in der Fachliteratur ein Zusammenhang zwischen dauerhaftem Stress und Schwächen des Immunsystems beschrieben. Auf der Verhaltensebene kann sich langanhaltender Stress in Form von vermehrtem Nikotin-, Alkohol-, oder Drogenkonsum sowie in vielen Krankheitstagen und daraus entstehender Fehlzeiten oder völliger Arbeitsunfähigkeit zeigen. Negative psychische Auswirkungen können sich unter anderem in Nervosität, sozialem Rückzug, Ruhelosigkeit, Resignation, Traurigkeit, Stimmungsschwankungen von Reizbarkeit bis hin zur Depression und schlimmsten Falls einer Burnout Symptomatik oder Suizidgedanken äußern (Allenspach & Brechbühler, 2005; Rensing, Koch, Rippe & Rippe, 2006; Nerdinger, Blickle, Schaper & Schaper, 2008; Renneberg, Erken, & Kaluza, 2009; Kaluza, 2012). Das Burnout-Syndrom stellt einen emotionalen, körperlichen und mentalen Erschöpfungszustand kombiniert mit Depersonalisation und reduzierter Leistungsfähigkeit dar, in welchem sich die Betroffenen hilflos und gelähmt fühlen. Wichtig für die Entstehung dieses Syndroms sind die Nähe und der enge Kontakt zu den PatientInnen, welche zu einer emotionalen chronischen Überbelastung werden. Burnout entsteht grundsätzlich aus einer schlechten Anpassung zwischen einer Person und ihrer Umwelt. Meistens sind sehr engagierte, motivierte und pflichtbewusste Menschen von Burnout betroffen. Besonders gefährdet sind Perfektionisten oder sehr leistungsorientierte Menschen mit hohen Anforderungen an sich selbst, die sich sehr viel aufbürden. Eine weitere Risikogruppe stellen Personen mit negativem Selbstbild, welches durch Leistung kompensiert wird, dar. Durch den Versuch Anerkennung durch Leistung zu erhalten werden körperliche und emotionale Warnsymptome schnell ignoriert und das 28

29 Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben geht verloren (Allenspach & Brechbühler, 2005; Nerdinger, Blickle, Schaper & Schaper, 2008; Kaluza, 2012). Da Stressreaktionen auf den diversen Ebenen interagieren und einander aufschaukeln können, kann es zu einer Verlängerung oder Verstärkung der Stressreaktion kommen und die betroffene Person steigert sich immer mehr in den Stress hinein. Auch eine Gegenmaßnahme im Sinne einer Stressdämpfung ist mit geeigneten Mitteln und Methoden wie beispielsweise Entspannungstechniken möglich (Kaluza, 2012) Stressverstärker Als Stressverstärker zählen zunächst Eigenschaften der stressauslösenden Situation. In Abhängigkeit von der Stimulusintensität und -dauer sowie dem Bekanntheitsgrad, der Vorhersagbarkeit und der Kontrollierbarkeit des Stimulus wird eine Situation als mehr oder weniger belastend und überfordernd eingestuft und empfunden (Kaluza & Vögele, 1999). Auch individuelle Motive, Ziele, Ansprüche an das Selbst und die Umwelt sowie Einstellungen und erlernte Verhaltensmuster haben Einfluss darauf, wie Menschen Situationen bewerten und empfinden. Als stressverstärkende Faktoren zählen unter anderem stark ausgeprägter Perfektionismus, Profilierungsstreben, das Nichtanerkennen der eigenen Grenzen, zu starkes Harmoniestreben, starke zwischenmenschliche Abhängigkeit zu anderen oder Ungeduld sich selbst und anderen gegenüber (Kaluza, 2012). Einen wichtigen Punkt bei der Verstärkung von Stressreaktionen stellen Denkmuster dar. Beispielsweise wird der Aufenthalt in einem Stau durch das Hadern mir der Realität à la Das gibt es doch nicht oder Das darf doch nicht wahr sein nicht verkürzt, sondern die Stimmung in Richtung Aggression gelenkt und die Situation übertrieben interpretiert. Das Nichtanerkennen einer Situation, wie etwa das Verdrängen und Verleugnen einer medizinischen Diagnose, lässt die Situation nicht verschwinden, sondern verhindert, dass man sich aktiv mit der Situation auseinander setzt um sie zu lösen oder zu lernen mit ihr umzugehen. Einen weiteren gedanklichen Stressverstärker stellen negative Verallgemeinerungen dar. Hier wird generell der Blick selektiv auf negative Ereignisse oder Aspekte einer Situation gelenkt und positive Aspekte der gleichen Situation rücken in den Hintergrund. Das Ausmalen negativer Konsequenzen fällt ebenfalls in die Kategorie Stressverstärker, da hier, bevor alle möglichen Konsequenzen einer Situation 29

30 bekannt sind, der Fokus auf negative Ergebnisse und Auswirkungen gelenkt wird. Personalisieren durch das Überbetonen von Schwächen und Defiziten stellt weitere verstärkende Stressauslöser dar. Bei ersterem werden Dinge, Aussagen und Handlungen anderer Personen prinzipiell auf die eigene Person bezogen, auch wenn diese in keinerlei Kontext mit der denkenden Person stehen. Bei letzterem wird primär auf Schwächen fokussiert anstatt auf Stärken und Ressourcen zu achten (Kaluza, 2005). 3. Stress in der Arbeitswelt Stress, Stressbelastung und Stressreduktion sind für die Arbeitswelt zentrale Themen, da mit dem Ausfall von Arbeitskräften auch nahezu immer ein Produktionsausfall oder erhöhte Kosten einhergehen (Nerdinger, 2008). Die arbeitspsychologische Stressforschung versucht Belastungen am Arbeitsplatz zu identifizieren, Grenzen der Zumutbarkeit festzulegen und den Arbeitsplatz gesundheitsförderlicher zu gestalten. Stresskonzepte in diesem Kontext gehen von einer Interaktion der Person mit der Arbeitsaufgabe aus. Richter und Hacker (1998) betiteln diese Interaktion als Auftrags-Auseinandersetzungs-Konzeption. Weitere Modelle der arbeitspsychologischen Stressforschung stellen das Anforderungs-/Belastungs-Konzept nach Volpert sowie das Belastungs- und Ressourcenkonzept dar. Volperts Konzept unterscheidet dezidiert zwischen Anforderungen und Belastungen. Anforderungen kennzeichnen positive Aspekte der Arbeitsbedingungen wie Entscheidungsspielräume bei der Bearbeitung von Aufgaben, die eigenständiges Denken, Planen und Handeln ermöglichen und der Verbesserung beruflicher Qualifikationen dienen. Arbeitsanforderungen werden in diesem Modell also nicht als Stressoren gesehen. Unter psychischen Belastungen versteht man negative Aspekte, die bei der Ausführung der Arbeitsaufgabe im Weg stehen und Hindernisse oder Zusatzaufwand darstellen. Auch Monotonie in den Arbeitsbedingungen und Arbeitsprozessen kann als Belastung aufgefasst werden. Das Modell geht weiter davon aus, Anforderungen und Belastungen voneinander unabhängig sind die Höhe des einen Faktors nichts über die Höhe des anderen aussagt (Nerdinger, 2008). Im Belastungs- und Ressourcenkonzept werden nicht nur arbeitswissenschaftliche und psychologische, sondern auch soziologische Ansätze kombiniert. Die Ereignisse und Arbeitssituationen werden vor dem Hintergrund der eigenen Kompetenz und individuellen Voraussetzungen betrachtet. Auch hier wird davon ausgegangen, dass hohe 30

31 Arbeitsanforderungen nicht generell als Belastung empfunden werden müssen, sondern in Abhängigkeit der vorhandenen internen und externen Ressourcen, auf welche später noch detaillierter eingegangen wird, als Herausforderung oder Belastung angesehen werden (Kristel, 1998). Die Auftrags-Auseinandersetzungs-Konzeption von Richter und Hacker (1998) geht hingegen davon aus, dass die Merkmale der zu bearbeitenden Aufgabe die Grundlage verschiedener Stressarten darstellt (Richter & Hacker, 1998). Zu den ausschlaggebenden Merkmalen zählen sie Umfang, Schwierigkeit, Vielfalt, Klarheit, Valenz, Häufigkeit und Vereinbarkeit der Aufgabe mit anderen Anforderungen sowie Gratifikation und Handlungsspielraum bei Bewältigung, Sanktion bei Nichtbewältigung und äußere Bedingungen bei der Aufgabenbearbeitung. Aus diesen Merkmalen ergeben sich für Richter und Hacker, durch Imbalance der Personenmerkmale und der Situationskomponenten, folgende arbeitsbezogene Stresskonzepte: Stress durch zu viele Anforderungen eine zu große Menge an Anforderungen muss in einem bestimmten Zeitraum erfüllt werden Stress durch zu schwierige Anforderungen Imbalance zwischen Qualifikation und Anforderung Stress durch unklare Anforderungen die Anweisungen reichen nicht um die Anforderungen auszuführen Stress durch monotone Anforderungen eine zu geringe Variabilität der Aufgaben liegt vor Stress durch unvereinbare Anforderungen Enttäuschung einer anderen Person zu Gunsten der Erwartungserfüllung einer anderen Stress durch fehlende Gratifikation trotz guter Leistungen bleiben soziale oder auch finanzielle Anerkennung aus Stress durch Sanktionen bei Nichtbewältigung wenn Sanktionen (soziale Isolation Degradierung) erwartet werden können, führt dies zu Leistungsdruck Stress durch zu geringen Handlungsspielraum zeitliche Umstände, Inhalte und Reihenfolge der Tätigkeit kann nicht kontrolliert werden Stress durch Störung bei der Arbeit Störungen durch soziale Interaktion oder fehlerhafte Prozesse, führen zu zusätzlichem Regulationsaufwand 31

32 Stress durch fehlende Anforderungen Anregungen bezüglich der Tagesstruktur fehlen Typischer weise treten die genannten Stressarten nicht einzeln sondern als Mehrfachbelastungen auf oder werden gemeinsam wirksam (Schulz, 2005). Der Bundesverband der Unfallkasse (2005) geht in Zusammenhang mit Stress bei der Arbeit von mehreren Faktoren aus. Er geht davon aus, dass Stress aufgrund der Arbeitsaufgabe, der Qualifikation, der Arbeitsorganisation und den Arbeitsbedingungen, aber auch durch soziale, technische und ergonomische Faktoren entsteht. Folgende Merkmale können beispielsweise Stress in den genannten Dimensionen auslösen: Arbeitsaufgabe: unvollständige Aufgaben, hoher Schwierigkeitsgrad, körperliche Belastung und unklare Ziele Qualifikation: wenn der Arbeitnehmer nicht über die entsprechenden Qualifikationen, die von dem Arbeitsplatz gestellt werden, verfügt, kann es sowohl zu Überforderung als auch bei übersteigender Qualifikation zu Unterforderung bei der Arbeit kommen. Unter Qualifikation wird in diesem Zusammenhang auch von sozialer Kompetenz gesprochen Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen: Informationsdefizite oder - überlastung, fehlende Vorhersagbarkeit der Tätigkeiten, Zeitdruck und Leistungsdruck, Störungen oder mangelnde materielle Absicherung (Sozialleistungen) und fehlende Mitbestimmung Soziale Faktoren: mangelnde Kommunikation und/oder Kooperation innerhalb des Betriebes, fehlende Anerkennung, Konkurrenzverhalten unter den KollegInnen oder fehlende soziale Unterstützung durch KollegenInnen und Vorgesetzte Technische und ergonomische Gestaltungsfaktoren: Arbeitsplatz und -umgebung (z.b. Lärm, Hitze, Lichtverhältnisse, Monotonie bei der Arbeit) und Arbeitsmittel und verfahren (z.b. Fließbandarbeit, hohes Arbeitstempo, Zwangshaltungen während der Arbeit oder stereotype Bewegungsabläufe). Der Bundesverband der Unfallkasse (2005) geht allerdings in Anbetracht dieser langen Liste an Faktoren, die Stress am Arbeitsplatz auslösen können, nicht von Einzel- sondern 32

33 von Mehrfachbelastungen und Wechselwirkungen aus diesen aus (Bundesverband der Unfallkassen, 2005). 4. Stressbewältigungsstrategien Um den negativen Auswirkungen von Stress entgegen zu steuern, verfügen Menschen über angeborene und erlernte Stressbewältigungsmechanismen oder Coping-Strategien. Darunter versteht man jeden Versuch mit den Anforderungen einer stressauslösenden Situation umgehen zu können und sie zu bewältigen. Lazarus und Folkman (1984) unterscheiden hierbei zwei Formen von Strategien. Einerseits verfügen Menschen über problemzentrierte Strategien und andererseits über emotionszentrierte Strategien. Problemzentrierte Strategien sind dadurch gekennzeichnet, dass die betroffene Person aktiv versucht Veränderungen in der Umgebung vorzunehmen. Beim emotionszentrierten Coping, richtet sich der Fokus darauf, die Emotionen zu bewältigen, welche im Umgang mit der Situation entstehen. Diese Formen des Copings zählen zu den funktionalen Strategien mit Stressoren umzugehen. Zu den dysfunktionalen Strategien zählen palliative Coping-Strategien, die dazu dienen, die entstandenen Emotionen mit Hilfe bewusstseinsverändernder Substanzen zu beeinflussen und zu unterdrücken. Diese Art der Stressbewältigung kann zusätzliche Beschwerden und Störungen wie unter anderem Abhängigkeit, körperliche Schäden sowie sozial Isolation nach sich ziehen (Lazarus & Folkman, 1984). In Anlehnung an das transaktionale Stressmodell von Lazarus lassen sich laut Kaluza (2009, 2012) die drei Ansatzpunkte instrumentelle, mentale und regenerative Stressbewältigung unterscheiden: Instrumentelle Stressbewältigung: setzt bei den Stressoren an und hat das Ziel diese zu reduzieren oder gar nicht aufkommen zu lassen. Dies gelingt zu meist durch eine Umorganisation des Arbeitsplatzes, Veränderung der Arbeitsabläufe, durch Inanspruchnahme von Hilfe, klärende Gespräche, vorausschauende Planungen oder durch die Entwicklung fachlicher und sozialer Kompetenz sowie Selbstmanagementkompetenz um eigengesteuertes, zielgerichtetes Handel zu ermöglichen. Mentale Stressbewältigung: hierbei handelt es sich um die Änderung stresserzeugender oder stressverstärkender Bewertungsprozesse, gedanklicher Muster und in weiterer Folge der Motive und persönlichen Einstellungen. Mentale 33

34 Strategien zielen darauf ab, diese Muster durch Prozesse der kritischen Reflexion in förderliche Einstellungen und Bewertungen zu transformieren, durch förderliche Einstellungen und Gedanken zu ersetzen und beispielsweise sehr hohe Perfektionsansprüche zu senken. Regenerative Stressbewältigung: diese Art der Stressbewältigung wird auch palliative Stressbewältigung genannt und setzt bei bestehenden körperlichen und psychischen Stressreaktionen an, um diese zu dämpfen bzw. zu lösen und die eigene Widerstandskraft langfristig zu erhalten. Hier kommen vor allem Entspannungs- und Erholungstechniken sowie ausgleichende Beschäftigungen für unvermeidbare Belastungen zum Einsatz (Kaluza, 2009, 2012). Laut Schwarzer (2004) kann auch in zukunftsgerichtete und reaktive Bewältigung unterschieden werden. Reaktive Bewältigung geschieht rückwirkend auf bereits eingetretene Ereignisse und fokussiert sich primär auf Kompensation durch das Umdefinieren von Zielen, der Suche nach dem Sinn der Ereignisse oder auf das Wiederherstellen von Verlorenem. Bei antizipativen, präventiven und proaktiven Bewältigungsmechanismen liegt der Fokus darauf, mit bevorstehenden oder eventuell eintreffenden Situationen und Ereignissen umgehen zu können und sich auf diese vorzubereiten, wie etwa durch die Aneignung neuer Qualifikationen. Besonders die proaktive Bewältigungsmethode unterstreicht dieses Vorhaben. Sie ist charakterisiert durch eine positive und selbstwirksame optimistische Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten und darin, die eigenen Ziele erreichen und Schwierigkeiten meistern zu können (Schwarzer, 2004). Ein Zusammenhang zwischen persönlichen Grundeinstellungen und dysfunktionalen bzw. funktionalen Stressverarbeitungsstrategien wurde in der Literatur bereits bestätigt. Unter anderem ist Optimismus ein Faktor, der den Umgang mit Stressoren stark beeinflussen kann. 34

35 5. Optimismus und Pessimismus Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft mit der Frage Was ist Optimismus und wie wirkt er sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit eines Menschen aus?. Der Begriff Optimismus hat viele Definitionen und es gibt zahlreiche Theorien darüber, was Optimismus bzw. sein Gegenstück Pessimismus ist. Als Alltagsbegriff drückt Optimismus eine positive lebensbejahende Haltung aus, welche durch eine positive Sicht in die Zukunft charakterisiert wird. Sie unterstützt aktive und zumeist konstruktive Verhaltensweisen, während das Gegenstück Pessimismus sich durch eine negative, destruktive Haltung bezüglich der Gegenwart und Zukunft auszeichnet (Hoyer & Herzberg, 2009). Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über zentrale Ansätze der Optimismusforschung gegeben werden Dispositionaler Optimismus nach Scheier und Carver (1985) Carver, Scheier und Segerstrom (2010) postulieren, dass Gutes oder Schlechtes zu erwarten einen großen Einfluss darauf hat, wie Menschen handeln und mit stressigen oder herausfordernden Situationen umgehen. Menschen die eine positive Erwartungshaltung haben und denen das Erreichen eines Zieles wichtig ist, geben im Normalfall in stressigen oder schwierigen Situationen nicht so schnell auf wie Menschen, die ein negatives Ergebnis erwarten. Optimismus ist demnach ein Ausdruck von Vertrauen in sich selbst und die eigene Handlungssicherheit. Demnach wird Optimismus in dieser Theorie als eine inhaltlich generalisierte und zeitlich stabile positive Ergebniserwartung, also eine dispositionelle Überzeugung, dass sich das Leben positiv entwickeln wird, definiert (Hoyer, 2000; Scheier, Carver & Bridges, 2001; Schwarzer, 2004). Für diese Theorie sprechen nach Hoyer (2000) Ergebnisse einiger Studien, die sich mit dem Thema dispositionaler Optimismus und psychisches Wohlbefinden bzw. körperliche Gesundheit auseinander setzen. So wiesen beispielsweise Männer nach Bypass- Operationen einen schnelleren Genesungsverlauf auf. Die PatientInnen wurden sowohl mehrere Wochen vor und nach dem Eingriff als auch ca. sechs Monate nach der Operation untersucht. Während der Operationen wurden physiologische Parameter überprüft, welche Muskelschädigungen, die während eines Eingriffes auftreten können, anzeigten. 35

36 Die Forscher stellten fest, dass diese Parameter (Q-Wellen) und bestimmte Enzyme bei Optimisten günstiger ausfielen als bei Pessimisten (Scheier et al., 1989). Weitere Studien untersuchten den Zusammenhang bzw. die Auswirkungen von Optimismus auf das erste Jahr an einer Universität, in Betrieben, bei Geburten, Abtreibungen, Operationen, Krankheitsdiagnosen aber auch bei Personen, die sich um kranke Menschen kümmern. Laut Scheier, Carver & Bridges (2001) zeigten optimistische Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankten, nicht nur während, sondern auch nach dem Krankheitsprozess niedrigere Stresslevel als pessimistische Frauen. In einer weiteren Studie konnte Taylor zeigen, dass HIV+ und HIV- optimistische Männer weniger hohe Stresslevel und negativen Affekt zeigten als pessimistische Männer (Scheier, Carver & Bridges, 2001). Als mögliche Erklärung dafür, warum Menschen, die über dispositionellen Optimismus verfügen, weniger hohe Stresslevel aufweisen bzw. positive Zusammenhänge mit psychosozialer Anpassung aufweisen, führen Scheier und Carver an, dass Optimismus die Wahl der Bewältigungsstrategie bedingt. So bedienen sich Optimisten aufgrund ihrer Prädisposition eher aktiver Copingstile, während Pessimisten passive und weniger funktionale Copingstile nützen (Hoyer, 2000) Optimistische Attribution nach Seligman (1991) Um kritische Situationen konstruktiv bewältigen zu können, muss man sie zunächst richtig einschätzen und interpretieren. Wenn sie zu pessimistisch interpretiert werden, kann dies zu emotionalen Beeinträchtigungen und wenig konstruktivem Verhalten führen. Da davon ausgegangen wird, dass unsere Emotionen unser Verhalten steuern, ist es erstrebenswert herausfordernde Situationen günstig zu interpretieren um adäquate Handlungen setzen zu können. Seligman (1991, zitiert nach Schwarzer, 2004, S. 6 ff.) untersuchte Denkmuster depressiver Patienten und Patientinnen und zeigte, dass sie die Verantwortung negativer Ereignisse sich selbst jedoch positive Ereignisse äußeren Umständen zuschrieben. So wurde beispielsweise Lernmisserfolg durch mangelnde Begabung erklärt, was einen internalen, stabilen und globalen Ursachenfaktor darstellen würde. Wäre der Misserfolg hingegen als mangelnde Anstrengung definiert worden, würde es sich zwar dennoch um einen internalen, aber einen variablen Ursachenfaktor handeln, der veränderbar ist. Anhand dieser Erkenntnisse definiert Seligman in seiner Theorie der Kontrolle, dass Optimisten generell eine internale und stabile 36

37 Ursachenzuschreibung für positive und eine externale, variable und spezifische Ursachenzuschreibung für negative Ereignisse aufweisen (Schwarzer, 2004; Hoyer & Herzberg, 2009). In der sogenannten Harvard Grant Study (Peterson, Seligman & Vaillant, 1988) wurden 99 Personen untersucht, die zwischen den Jahren 1942 und 1944 ihren Abschluss auf der Harvard University machten. Sie wurden insgesamt achtmal, jeweils im fünf-jahres- Rhythmus, medizinisch untersucht, um ihren Gesundheitszustand festzustellen. Die Grundfrage der Untersuchung lautete, ob der objektiv festgestellte Gesundheitszustand aufgrund des optimistischen Attributionsstils zu Collegezeiten vorhergesagt und bestimmt werden kann. Hierfür wurden partielle Korrelationen zwischen dem Gesundheitszustand und dem Attributionsstil unter Konstanthaltung der Gesundheit zum ersten Messzeitpunkt durchgeführt. Signifikante Effekte zeigten sich im Alter von 45, 55 und 60 Jahren, wobei die engste Beziehung im Alter von 45 lag. Es ließen sich also selbst nach 20 Jahren stabile Unterschiede des Gesundheitszustandes zu Gunsten der Optimisten erkennen. Probanden, die kindliche Verarbeitungsmechanismen wie Verleugnung und die Schuld anderen zuzuweisen benützen, unterlagen größerer Gefahr mit 60 Jahren Gesundheitsschäden zu haben, als Probanden, die Verarbeitungsmechanismen wie Humor, Altruismus und Zukunftsdenken anwandten (Peterson, Seligman & Vaillant, 1988; Hoyer, 2000; Schwarzer, 2004) Positive Illusionen nach Taylor (1983) Taylor untersuchte, welche kognitiven Einstellungen und sozialen Wahrnehmungen mit dem Genesungsprozess nach psychischen oder physischen Traumata einhergehen. Sie konnte feststellen, dass mit zunehmender Verbesserung des Gesundheitszustandes positive Illusionen an das Tageslicht traten. Diese beinhalteten Illusionen bezüglich des Selbst und des Selbstwertes sowie Illusionen bezüglich des Ausmaßes an persönlicher Kontrolle und der persönlichen Zukunft. Illusionen welche die persönliche Zukunft betreffen, werden auch als unrealistischer Optimismus bezeichnet, auf welchen später eingegangen wird (Taylor, 1983). Der Ansatz besteht aus folgenden vier Kernaussagen: 1. Bei gesunden Menschen gibt es Belege für positive Illusionen bezüglich des Selbstwertes, der Kontrollwahrnehmungen und des Zukunftsoptimismus. Im Vergleich mit anderen neigen gesunde Menschen dazu ihre positiven 37

38 Eigenschaften zu überschätzen und ihre negativen Eigenschaften zu unterschätzen. Diese Art der Illusion dient demnach dem Motiv des Selbstwertes. 2. Wenn Erkrankungen oder Traumata auftreten, werden die illusionären Realitätskonstrukte in Frage gestellt, wobei Menschen prinzipiell bemüht sind, diese positive Erwartungshaltung wiederherzustellen. In einer Studie mit seropositiven Männern, konnte Taylor zeigen, dass diese Probanden generell optimistischer eigestellt waren, nicht ein AIDS-Vollbild zu entwickeln als homosexuelle Männer, die noch gar keine Infektion hatten (Taylor et al. 1992). 3. Mittels Downward-Comparison wird versucht eine intrapsychische Bedrohung der Illusionen abzumildern. Hierbei findet ein abwärts gerichteter Vergleichsprozess mit anderen statt. 4. Zuletzt geht Taylor davon aus, dass diese positiven Illusionen einen positiven Anpassungswert im Kontext zu Gesundheit und Krankheit haben. Eine positive Einstellung gegenüber der Zukunft, hoher Selbstwert und hohe Selbstwirksamkeitserwartungen korrelieren laut Hoyer (2000) positiv mit seelischer und körperlicher Gesundheit. Nun könnte aufgrund von Punkt 4. davon ausgegangen werden, dass Illusionen eigentlich eine Verzerrung der Realität darstellen und negativ zu interpretieren sind, wie Schwarzer und Renner (2004) berichten. Sie beschreiben, dass positive oder optimistische Illusionen, so viele Vorteile sie auch haben, wenn sie in übertriebener Form vorkommen, negative Folgen im Sinne eines optimistischen Fehlschlusses haben können. Hierbei kommt es beispielsweise bei starken RaucherInnen oder Menschen mit hohem Risikoverhalten bezüglich sexueller Aktivität zu einer Unterschätzung der eigenen Gefährdung von Krankheiten betroffen zu sein. Dieses Phänomen wird als defensiver oder naiver Optimismus bezeichnet. Taylor sieht hingegen diese Verzerrung als Fähigkeit an, welche motiviert, aktiviert und eine adaptive Selbstregulation fördert (Hoyer, 2000) Unrealistischer Optimismus Optimistische Illusionen, so wie sie in Taylors Theorie beschrieben werden, haben primär positive Auswirkungen, da die optimistischen Personen generell eine realistische Sicht der Dinge haben. Wenn hingegen Personen positive Ergebnisse erwarten, obwohl alle Anzeichen dagegen sprechen, kann dies zu größerem Risikoverhalten und Fehlentscheidungen führen (Forgeard & Seligman, 2012). 38

39 Diese Art des Optimismus nennt sich laut Weinstein (1980) unrealistischer Optimismus. Wenn beispielsweise viele RaucherInnen gleichzeitig der Meinung sind, ihre Chancen an Lungenkrebs zu erkranken seien weniger als durchschnittlich, kann nach Weinstein davon ausgegangen werden, dass diese Personen einen systematischen Fehlschluss, im Sinne des unrealistischen Optimismus, ziehen. In diesem Sinne sollten Studierende in seiner Untersuchung beurteilen, wie wahrscheinlich bestimmte zukünftige Lebensereignisse auf sie zutrafen. Wenn Ereignisse positive Konnotationen (den Beruf nach dem Studienabschluss mögen, ein eigenes Haus besitzen, usw.) hatten, wurde ihre Auftrittswahrscheinlichkeit als größer eingestuft, als wenn das Ereignis negative Konnotationen (ein Alkoholproblem haben, Suizidversuch durchführen, Scheidung nach nur wenigen Jahren Ehe, usw.) aufwies, dann wurde die Auftrittswahrscheinlichkeit als gering eingestuft. Dillard, McCaul und Klein (2006) führten eine Studie mit RaucherInnen durch und fanden heraus, dass Personen, die unrealistisch optimistisch eingestellt waren, das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken rationalisieren und somit herunter spielen. Sie glaubten, dass es kein Risiko darstelle, wenn man nur ein paar Jahre rauche und dass Lungenkrebs primär genetische Ursachen hätte. Des Weiteren überschätzten sie die Rate an geheilten LungenkrebspatientInnen und glaubten nicht, das Risiko durch Tabakabstinenz reduzieren zu können. Die Studie zeigte zusätzlich, dass unrealistische Optimisten weniger Interesse daran zeigten mit dem Rauchen aufzuhören. Eine weitere Studie von Dillard, Midboe und Klein (2009) untersuchte Studierende hinsichtlich ihrer Trinkgewohnheiten und deren Auswirkungen in Zusammenhang mit unrealistischem Optimismus. Sie zeigte, dass unrealistischer Optimismus positive Korrelationen zu negativen Ereignissen, aufgrund des Konsums von Alkohol, nach sechs Monaten, einem Jahr und eineinhalb Jahren hatte. Studierende die unrealistisch optimistisch waren, erlebten im Vergleich zu realistisch optimistischen und unrealistisch pessimistischen Studierenden, auch mehr negative Ereignisse aufgrund von Alkoholkonsum, wie beispielsweise einen Kater am nächsten Tag, versäumte Unterrichtseinheiten oder Konflikte mit Freunden Copingstrategien von Optimisten bzw. Pessimisten Wie bereits beschrieben wurde, geht die Wissenschaft davon aus, dass sich optimistische Menschen anderer Copingstrategien bedienen als pessimistische Menschen. Carver, Scheier und Segerstrom (2010) berichten in ihrer Literaturzusammenfassung, dass Menschen, die mehr Selbstvertrauen haben sich mehr anstrengen um ihre Ziele zu 39

40 erreichen, selbst wenn der Weg schwer ist, als Menschen, die über wenig Selbstvertrauen verfügen. Letztere neigen dazu, sich in Wunschgedanken und unrealistischen Illusionen zu verstricken, früher aufzugeben bzw. versuchen sie erst gar nicht, ihre Ziele zu erreichen. Befunde die diese Theorie unterstützen lassen sich bei Scheier, Weintraub und Carver (1986) finden, die 181 männliche und 110 weibliche Studierende bezüglich ihrer Einstellung und Stressverarbeitungs-mechanismen untersuchten. Sie kamen zu folgenden Ergebnissen: Optimismus zeigte positive Assoziationen mit problemfokussiertem Coping, positiver Reinterpretation und Akzeptanz. Negative Zusammenhänge zeigten sich hingegen mit Verleugnung und Distanzierung von dem Problem bzw. der Situation. Bei optimistischen Männern zeigte sich zusätzlich ein positiver Zusammenhang mit der Suche nach sozialer Unterstützung. Solberg Ness und Segerstrom (2006) berichten ähnliche Ergebnisse, obwohl in der angeführten Studie Pessimisten vernachlässigt und auf Optimisten fokussiert wurde. Die Autoren führten eine Metaanalyse mit 50 Studien bezüglich dem Zusammenhang zwischen Optimismus und Coping durch und fanden heraus, dass Optimismus positive Korrelationen mit problemfokussiertem und sogenanntem approach coping zeigte. Approach coping ist ebenfalls durch eine aktive Auseinandersetzung mit der Situation charakterisiert. Hingegen zeigten sich negative Korrelationen zwischen Optimismus und vermeidenden Verarbeitungsstrategien und emotionsfokussierten Strategien. Um eine bessere Interpretation der Ergebnisse zu ermöglichen, wurden sowohl das problemfokussierte als auch das emotionsfokussierte Coping in zwei Stile geteilt, nämlich in problem bzw. emotion approach, also aktives Zugehen/Eingehen auf das Problem oder die Emotion, und in problem bzw. emotion avoidance, also Vermeidung des Problems oder der Emotion. Bei erneuter Analyse zeigte sich, dass Optimismus nun positiv mit problem approach und emotion approach hingegen negativ mit problem avoidance und emotion avoidance korrelierte. Weiters untersuchten die Autoren, ob die Wahl des Verarbeitungsstils mit der Art der Situation in Zusammenhang steht. Dabei wurden Situationen in kontrollierbare und unkontrollierbare geteilt. Bei dieser Untersuchung konnte festgestellt werden, dass Optimisten einen flexiblen Einsatz verschiedener Stressverarbeitungsmechanismen zeigen. Es zeigte sich auch, dass Optimisten an akademische und gesundheitliche Stressoren eher mit problemfokussiertem Coping heran gingen im Vergleich zu traumatischen Stressoren, welche tendenziell mehr mit emotionsfokussiertem Coping verarbeitet wurden (Scheier, Carver & Bridges, 2001; Carver, Scheier und Segerstrom, 2010). 40

41 Scheier et al. (1989) untersuchten kognitive Denkmuster von Patienten und Patientinnen, die sich einer Bypass-Operation unterziehen mussten und stellten fest, dass Optimisten bereits vor der Operation mehr Pläne für die Zukunft und ihren Genesungsprozess machten als Pessimisten und sich nicht so sehr auf die negativen Aspekte der Situation konzentrierten. Des Weiteren beschäftigten sich Optimisten nach der Operation mehr damit, welche Ratschläge und Anweisungen sie von ihrem Arzt erhielten und wie sie diese umsetzten können, als pessimistisch eingestellte Personen. Sie berichteten auch weniger die Tendenz zu haben, negative Gedanken bezüglich ihrer Symptome zu unterdrücken. Sechs Monate nach der Operation konnte bei Optimisten eine bessere Lebensqualität nachgewiesen werden als bei Pessimisten. Die Forscher konnten diesen Effekt auf die optimistische Einstellung vor der Operation zurückführen. Stanton und Snider (1993), untersuchten Patientinnen mit Brustkrebs und fanden heraus, dass pessimistisch eingestellte Patientinnen im Vergleich zu optimistischen Patientinnen eher zu kognitiv-vermeidenden Strategien griffen vor einer Biopsie und dementsprechend nicht an die bevorstehende Behandlung dachten. Diese Haltung konnte den Stresslevel nach positiver Diagnose auf Brustkrebs vorhersagen (Carver, Scheier & Segerstrom, 2010). Nach Darlegung verschiedener Theorien darüber, was Optimismus ist und wie Optimisten mit Stress umgehen, stellt sich die Frage, warum nicht jeder Mensch ein Optimist oder eine Optimistin ist. Wie wird man also zu einem Optimisten bzw. Pessimisten und kann man die persönliche Einstellung in die eine oder andere Richtung ändern? 5.6. Warum ist nicht jeder Mensch ein Optimist? Dass eine realistisch optimistische oder positive Einstellung primär positive Auswirkungen hat, ist mittlerweile unumstritten. Wenn diese Art zu denken und zu handeln eher positive Effekte hat, warum ist dann nicht jeder Mensch ein realistischer Optimist? Eine mögliche Antwort dieser Frage geben Gillham und Reivich (2004). Sie sagen, dass Zwillingsstudien darauf hin deuten, dass Optimismus eine genetische Komponente hat. Positive Attribution im Sinne Seligmans Theorie (1988) konnte beispielsweise bei monozygotischen Zwillingen nachgewiesen werden. Hingen zeigten dizygotische Zwillinge keine Korrelationen zu positiven Attributionen. Prädispositionen zu positiver 41

42 und negativer Affektivität könnten eine weitere Erklärungsmöglichkeit der genetischen Komponente darstellen. Nicht nur genetische Komponenten, sondern auch Einflüsse aus der Umwelt und frühkindliche Erfahrungen können dafür verantwortlich sein, dass Menschen eine positive oder negative Meinung über sich selbst oder die Zukunft entwickeln. Negative Lebensereignisse, Traumata, sozioökonomischer Status während der Kindheit und später als auch das Verhalten der Eltern und deren Erziehungsstil tragen einen Teil zu unserer späteren Einstellung bei. Wenn Eltern beispielsweise sehr fürsorglich sind und ein angemessenes Ausmaß an Zuneigung zeigen, werden in der Adoleszenz höhere Levels an Hoffnung und Optimismus berichtet, da elterliche Zueignung den Basisstein für das Vertrauen in sich Selbst und die Welt legt (Heyman, Dweck & Cain, 1992; Gillham & Reivich, 2004; Korkeila et al., 2004). Heinonen et al. (2006) konnten in ihrer, über 21 Jahre laufenden, Studie zeigen, dass ein geringer sozioökonomische Status in der Kindheit, gemessen am Bildungsstand der Eltern und dem Wohnstandard, geringeren Optimismus und erhöhten Pessimismus in der Adoleszenz vorhersagen konnte. Trotz dieser negativen Umstände, ist es möglich eine positive Einstellung zu erlernen. Kognitive Therapien setzen bei dysfunktionalen Denkmustern an und versuchen diese in funktionale umzuwandeln. So werden beispielsweise negative, internale und globale Attributionen in variable und spezifische umgewandelt. Automatische negative Gedanken können mit Hilfe von Tagebüchern erfasst, aufgedeckt und verändert werden, um sie in Zukunft vermeiden zu können. Gerade bei dem Risiko einer negativen Entwicklung in der Kindheit stellen spezielle Computerprogramme wie gnats Island (Coyle, McGlade, Doherty & O Reilly, 2011) eine gute Interventionsmethode dar, die auch, wenn sie früh genug eingesetzt werden, präventiven Charakter haben können (Coyle, McGlade, Doherty & O Reilly, 2011; Forgeard & Seligman, 2012). 42

43 6. Humanmedizinische Berufe Der humanmedizinische Bereich ist, mit seinen zahlreichen Facetten und diversen Berufen und Aufgabengebieten, ein sehr komplexes Arbeitsfeld. Es besteht aus der Versorgung von Patienten und Patientinnen, was sowohl die Prävention, Diagnose, Behandlung als auch die Rehabilitation von Gesundheitsschäden inkludiert, aber auch die medizinische Forschung stellt einen wichtigen Punkt dieses Berufsfeldes dar. Ohne die Forschung wäre es nicht möglich Impfstoffe, Behandlungs- bzw. Therapieverfahren zu entwickeln oder Voraussagen über mögliche Krankheitsverläufe zu machen. Tätigkeiten im humanmedizinischen Bereich, so unterschiedlich sie auch sind, sind also mit viel Verantwortung und daraus entstehendem Stresspotenzial behaftet. Was bringt Menschen trotz hoher Anforderungen und hohem Stresspotenzial dazu, so einen Beruf zu ergreifen? Laut Fengler (1994) gibt es verschiede Motive zum Ergreifen eines helfenden Berufes. Als wichtigstes Motiv nennt er die Identifikation mit jemandem, der bzw. die den Beruf überzeugend ausführt. Des Weiteren nennt er Interesse an sich selbst, Existenzsicherung, Macht und Abhängigkeit sowie Begegnungen. Interesse an sich selbst sei deswegen so wichtig, weil man nur durch die Beschäftigung mit den eigenen seelischen Vorgängen einen Zugang zu der Besonderheit des Gegenübers finden (Fengler, 1994). Sönnichsen, Donner-Banzhoff und Baum (2005) befragten an der Philipps-Universität Marburg, 326 Studenten und Studentinnen der Fachrichtung Medizin bezüglich ihrer Motive, Berufsziele und Hoffnungen. Sie baten sie weiters eine Einschätzung bezüglich ihrer eigenen Berufsaussichten abzugeben. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Studenten gaben als die vier Hauptmotive will mit Menschen arbeiten, anderen Menschen helfen, anspruchsvolle Tätigkeit und intellektuelle Tätigkeit an. Die Studenten gaben, mit absteigender Gewichtung, als weitere Motive, sicherer Arbeitsplatz, freiberufliche Arbeiten wissenschaftlich arbeiten ; Karriereaussichten ; gesellschaftliches Ansehen ; Verdienstaussichten ; naturheilkundliches Arbeiten und als letztes Motiv Vereinbarkeit mit Familie an, während die Studentinnen die Motive absteigend wie folgt rangreiten: freiberufliche Arbeiten, wissenschaftlich arbeiten, sicherer Arbeitsplatz, naturheilkundliches Arbeiten, Karriereaussichten ; Verdienstaussichten ; gesellschaftliches Ansehen und Vereinbarkeit mit Familie Die Studierenden gaben primär altruistische Motive für 43

44 die Berufswahl an und die Möglichkeit, die eigenen Ideale verwirklichen zu können (Sönnichsen, Donner-Banzhoff & Baum, 2005). Im Folgenden soll ein Überblick über die Arbeitsfelder der einzelnen Berufsgruppen gegeben werden Humanmediziner und Humanmedizinerin Der Werdegang zum Humanmediziner bzw. zur Humanmedizinerin ist ein steiniger. Nach Absolvierung der Reifeprüfung und der Zulassung an einer medizinischen Universität muss zunächst ein Aufnahmetest so gut wie möglich bestanden werden, da die begehrten Plätze hart umkämpft sind. Im Jahr 2014 waren österreichweit nur 1560 Studienplätze für Humanmedizin vorgesehen, um welche sich laut einem Onlineartikel der Tageszeitung die Presse ( Aufnahmeprufung-gestiegen) Bewerber und Bewerberinnen bewarben. Nach erfolgreichem Bestehen des Aufnahmetests werden im Laufe eines sechs-jährigen Studiums (12 Semester Mindeststudienzeit) spezielle theoretische und praktische Fragestellungen in klinischer Medizin vermittelt ( Das Aufgabengebiet von Humanmedizinern und Humanmedizinerinnen umfasst neben der Diagnose und Therapie von Krankheiten auch Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation sowie die Aufrechterhaltung von Gesundheit, das Verfassen von Gutachten und Befunden und in manchen Fällen auch die Sterbebegleitung. Das spezifische Aufgabengebiet hängt prinzipiell von der Zusatz- bzw. Fachausbildung ab, welche nach der Grundausbildung des Medizinstudiums absolviert wird. Die Fachausbildung kann in verschiedenen Richtungen absolviert werden, sei es in Richtung der Psychiatrie, Radiologie, Neurologie, Orthopädie, Geriatrie, Anästhesie, Chirurgie (mit diversen weiteren Spezialisierungen), Augenheilkunde, Gynäkologie, innere Medizin oder vieles mehr. Der Arbeitsort kann beispielsweise ein Krankenhaus, eine Gruppenpraxis, ein Ambulatorium, eine Kuranstalt, eine private/freie Praxis, eine Schule aber auch ein Labor oder eine Forschungseinrichtung sein. Auch im öffentlichen und gewerblichen Bereich gibt es für HumanmedizinerInnen die Möglichkeit tätig zu sein. In diesem Feld handelt es sich mehr um Überwachungs- und Aufklärungsarbeiten von Gesundheitsschutzmaßnahmen. 44

45 Als Anforderungen an Mediziner und Medizinerinnen werden meistens Genauigkeit und Sorgfalt, hohes Verantwortungsbewusstsein, soziale Kompetenz im Sinne von Empathie- Vermögen, hohe Merkfähigkeit und Konzentration, feinmotorisches Geschick (in Abhängigkeit des Fachbereiches), räumliches Vorstellungsvermögen, interdisziplinäres Denken sowie Bereitschaft zu Weiterbildungen und unregelmäßigen Arbeitszeiten, angegeben (Arbeitsmarktservice Berufslxikon, 2015; Berufsinformationscomputer, 2015) Diplomierte/r Gesundheits- und Krankenpfleger und Krankenpflegerin Im Gegensatz zu der humanmedizinischen Ausbildung, kann die Ausbildung zum/zur diplomierten Gesundheits- und KrankenpflegerIn, an dafür eigens konzipierten Schulen, bereits nach Vollendung der zehnten Schulstufe bzw. einem Mindestlebensalter von achtzehn Jahren begonnen werden. An Fachhochschulen muss erst die allgemeine Universitätsreife oder eine einschlägige berufliche Qualifikation nachgewiesen werden. Sowohl die schulische als auch die fachhochschulische Ausbildung dauert drei Jahre (sechs Semester). Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen sind in erster Linie für die Betreuung, Beratung, Begleitung und Pflege von Patienten und Patientinnen in Krankenhäusern, Ambulanzen, Pflegeheimen, Hospizen aber auch in öffentlichen Praxen oder der mobilen Pflege verantwortlich. Hierbei stehen Aufgaben wie, das Wechseln von Verbänden, Verabreichung von Medikationen, Abklären und Dokumentation des Befindens, Hilfe bei der täglichen Hygiene, Ansprechperson für angehörige zu sein, Aufklärungsarbeit zu leisten und generell für physisches und körperliches Wohl zu sorgen, im Vordergrund. Bei Spezialisierungen im Bereich der Chirurgie fallen noch Aufgaben wie, die Vorbereitung der Instrumente vor der Operation und die Assistenz während des Eingriffes, an. In der freien Praxis, beispielsweise als OrdinationsassistentInnen fallen primär Verwaltungsaufgaben in den Bereich der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen. Auch der problemlose Ablauf des PatientInnenmanagements, von der Terminvergabe über die Rezepterstellung und Wartung des Medikamentenschrankes bis hin zu der Führung der PatientInnenakten, fällt in ihren Aufgabenbereich. 45

46 Diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen arbeiten zumeist in interdisziplinären Teams zusammen, welche sich sowohl aus medizinischen als auch sozialen Berufen zusammensetzt. Als Hauptanforderungen an KrankenpflegerInnen werden generell folgende genannt: Körperliche Anforderungen: gute Beweglichkeit und körperliche Verfassung sowie Unempfindlichkeit gegenüber Gerüchen Sachkompetenz: Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit, medizinisches Verständnis, schnelles Reaktionsvermögen, gute Beobachtungsgabe und Problemlösefähigkeit und eine systematische Arbeitsweise Sozialkompetenz: Beurteilungs- und Entscheidungsvermögen, Empathie, Hilfsbereitschaft, Freude am Umgang mit Menschen, Kritikfähigkeit, Kundenorientierung, Kommunikationsfähigkeit, soziales Engagement und die Fähigkeit zuzuhören. Selbstkompetenz: Interesse an menschlichen und sozialen Problemen, Geduld, Gesundheitsbewusstsein, (psychische) Belastbarkeit, Selbstbeherrschung, Selbstmotivation, Diskretion, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Freundlichkeit. Des Weiteren wird ein gepflegtes Erscheinungsbild vorausgesetzt (Arbeitsmarktservice Berufslxikon, 2015; Berufsinformationscomputer, 2015) Sanitäter und Sanitäterin In Österreich wird in zwei Arten von SanitäterInnen unterschieden. Es gibt RettungssanitäterInnen und NotfallsanitäterInnen. Wie man generell dazu kommt als SanitäterIn zu arbeiten kann sich aus der freien Entscheidung ergeben, den Beruf wählen zu wollen oder, für manch volljährige Knaben, die bei der Stellungskommission als tauglich eingestuft wurden und den sogenannten Dienst an der Waffe nicht leisten wollen und stattdessen den Zivildienst wählen. Auf welche Art man auch immer dazu kommt, als SanitäterIn zu arbeiten, die Berufspflichten und Anforderungen bleiben gleich. Die Ausbildung zum/zur RettungssanitäterIn beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Inhalte zu Rettungsdienstpraktiken wie, medizinische Grundkenntnisse, Fähigkeit Erste Hilfe zu leisten, Ambulanzdienste, Rettungsmanagement, PatientInnenbetreuung, Krisen- und Katastrophenmanagement, Stressmanagement und 46

47 Hygiene und Sicherheit. Nach positiver Absolvierung dieses Ausbildungsmoduls und dem erbrachten Nachweis genügender Praxisstunden, gibt es für RettungssanitäterInnen die Möglichkeit eine Zusatzausbildung bzw. Weiterbildung zum Notfallsanitäter bzw. zur Notfallsanitäterin zu machen. In diesem Abschnitt werden zusätzlich Inhalte der Arzneimittellehre, Venenzugang und Infusion sowie Beatmung und Intubation vermittelt (Arbeitsmarktservice Berufslxikon, 2015; Berufsinformationscomputer, 2015). Der Tätigkeitsbereich von RettungssanitäterInnen umfasst: Die eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung kranker, verletzter und hilfsbedürftiger Menschen, die medizinische Betreuung brauchen, sowie deren Transport und Durchführung von Infusionen nach Anweisung eines Arztes bzw. einer Ärztin Die Übernahme und Übergabe eines Patienten/einer Patientin im Sinne eines Krankentransportes Hilfestellung bei Akutsituationen (Sauerstoffverabreichung) Durchführung von lebensrettenden Sofortmaßnahmen Der Tätigkeitsbereich von NotfallsanitäterInnen umfasst zusätzlich: Unterstützung des Arztes/der Ärztin bei allen Notfallmaßnahmen und Katastrophenmedizinischen Einsätzen Betreuung und Transport von NotfallpatientInnen Verabreichung autorisierter Arzneimittel Eigenverantwortliche Betreuung der Gerätschaften und Materialien im Rettungswagen Mitarbeit in der Forschung Das Haupttätigkeitsfeld ist die prähospitale Rettungs- und Notfallmedizin, wobei NotfallsanitäterInnen auch die Lehre und Forschung als Einsatzort nutzen könnten, beim Monitoring von klinischen Studien oder interdisziplinären Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogrammen (Lissel & Gepard, 2004; Flake, Gliwitzky, Grusnick, König & Beckers, 2013) Stress und Coping in humanmedizinischen Berufen Aus den Berufsbeschreibungen geht hervor, dass der humanmedizinische Bereich ein sehr komplexer und breitgefächerter ist, der mit vielen potentiellen Stressoren behaftet 47

48 ist. Nun stellt sich die Frage, welchen Stressoren die genannten Berufsgruppen tatsächlich ausgesetzt sind, wie sie diese empfinden und wie sie damit umgehen bzw. welche Auswirkungen sich aufgrund der Stresseinwirkungen zeigen? Brunner et al. (2010) fassen als wesentliche Belastungen in Gesundheitsberufen Belastungen aus der Arbeitsorganisation, psychische und physische Belastungen und Belastungen durch PatientInnen zusammen. Belastungen aus der Arbeitsorganisation ergeben sich aus Personalmangel und schlechten Dienstplänen, woraus sich für manche Personen längere Dienstzeiten mit vielen Überstunden ergeben. Psychische Belastungen stellen deswegen einen wichtigen Stressor dar, weil sie nicht nur Auswirkungen auf die arbeitenden Personen haben, sondern auf lange Sicht auch auf die PatientInnenversorgung und somit auf die Gesellschaft. Ein erheblicher Teil der Befragten litten unter emotionaler Erschöpfung wovon einige angaben, bereits ausgebrannt zu sein. Besonders angestellte ÄrztInnen zeigten hier erhöhte Werte. Wie bereits beschrieben kann sich emotionale Erschöpfung zu einer Burnout-Symptomatik entwickeln, was zumeist zu innerlicher Abmeldung und Isolation führt und somit den Kontakt zu den PatientInnen und deren Angehörigen negativ beeinflussen kann. Physische Belastungen resultieren in erster Linie aus ungesunden Bewegungsabläufen, wie schweres Tragen, Heben oder durch eine ungünstige Arbeitshaltung (Computerarbeit). Der ständige Umgang mit PatientInnen stellt insofern eine Belastung dar, da man permanent mit Ansprüchen und einer gewissen Erwartungshaltung genügen muss. Zusätzlich kann es mit schwierigen PatientInnen zu Konflikten aufgrund von kulturellen Unterschieden, unterschiedlichen Ansichten und Einstellungen, anspruchsvoller Haltungen oder (sexueller) Belästigung und verbaler Ausfälle, kommen. Für Sendera und Sendera (2013) hängt das Risiko für Burnout bei Krankenpflegepersonal beispielsweise direkt mit der Anzahl der zu betreuenden PatientInnen ab, wobei Zeitmangel hier ein Hauptkriterium darstellt. Zusätzlich sind Unzufriedenheit und Einmischung der Angehörigen sowie nicht immer nachvollziehbare Anweisungen und Konkurrenz untereinander Faktoren, die auf das Wohlbefinden des 48

49 Krankenpflegepersonals einwirken. Ein weiterer Faktor, organisationaler Natur, ist der wechselnde Arbeitsrhythmus zwischen Tagdienst und Nachtdienst, welcher körperliche und seelische Probleme verursachen kann Wallace und Lemaire (2013) untersuchten Ärzte und Ärztinnen bezüglich ihrer Copingstrategien und deren Auswirkungen auf Symptome emotionaler Erschöpfung. Sie teilten die Probanden und Probandinnen in zwei Gruppen, nämlich eine Gruppe mit positiver Affektivität und eine Gruppe mit negativer Affektivität. Personen mit positiver Affektivität gaben an, oft glücklich mit ihrer Arbeit, generell zufrieden oder positiv gegenüber der Zukunft gestimmt zu sein, während Personen mit negativer Affektivität angaben leicht von Kleinigkeiten irritiert zu sein und pessimistisch in die Zukunft zu sehen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass HumanmedizinerInnen mit hoher positiver Affektivität im Vergleich zu HumanmedizinerInnen mit hoher negativer Affektivität regelmäßiger zu aktiven Problemlösestrategien oder zu sozialer Unterstützung greifen. Ebenso konnte gezeigt werden, dass Strategien wie Verdrängung und dem Weitermachen als wäre nichts gewesen im Vergleich öfter von ProbandInnen mit hoher negativer Affektivität angewandt wurden. Zusätzlich stellten die Autorinnen fest, dass emotionale Erschöpfung negativ mit Abkoppelung von der Situation, dem Suchen nach sozialer Unterstützung und aktivem Problemlösen korrelierte, während eine positive Korrelation mit Verleugnung verzeichnet werden konnte. Die Situation zu verleugnen (denial), scheint die Gefahr einer Burnout-Symptomatik signifikant zu erhöhen. Auch Ro et al. (2010) zeigten in ihrer Längsschnittstudie, dass die Reduktion von emotionsfokussiertem Copingstil hin zu einem aktiven und problemfokussierten Copingstil den Grad an emotionaler Erschöpfung senken kann. Ähnliche Ergebnisse zeigten Tattersall, Bennett und Pugh (1999). Sie stellten fest, dass häufigerer Gebrauch aktiver Copingstrategien bei Ärzten und Ärztinnen mit besserer psychischer Gesundheit einherging, während der umgekehrte Effekt für passive Strategien (Schuld bei sich selbst suchen, Problemvermeidung etc.) nachgewiesen werden konnte. Untersuchungen an Krankenpflegern und Krankenpflegerinnen zeigten, dass Stressmanagement sowohl von personalen als auch organisationalen Faktoren abhängt. Laal (2013) befragte 103 KrankenpflegerInnen bezüglich ihrer Stressverarbeitungsmechanismen und stellte fest, dass iranische KrankenpflegerInnen nicht nur primär positive oder negative Copingstrategien verwendeten, sondern sich beider Kategorien bedienten. Als positive Copingstrategien wurden unter anderem, sich 49

50 mit Familienangehörigen oder Freunden treffen, mit Freunden, Verwandten oder Bekannten über die Stressoren sprechen, Musik hören, lesen, fernsehen, etwas schreiben, singen, sich mit Tieren oder Gruppenaktivitäten beschäftigen genannt. Zu den negativen Verarbeitungsstrategien zählten unter anderem, andere anfeinden, beleidigen, anschreien oder schlecht über sie reden genannt, sowie sich selbst negative Vorträge halten, übermäßiger Konsum von Tee, Kaffee, Alkohol, Zigaretten oder Drogen. Signifikante Unterschiede zeigten sich hinsichtlich positiver und negativer Strategien und dem Geschlecht Männer gaben an mehr negatives Coping im Sinne von Aggression anzuwenden, während Frauen eher Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden suchten. Auch die Anzahl an Berufsjahren ließ signifikante Unterschiede verzeichnen, so zeigten ProbandInnen mit Berufserfahrung zwischen einem und zehn Jahren sich leichter von Kleinigkeiten irritieren und stressen, als ProbandInnen mit mehr Berufserfahrung. Garrosa, Moreno-Jiménez, Rodríguez-Muñoz und Rodríguez-Carvajal (2011) zeigten in ihrer Studie, dass Optimismus einen signifikant mildernden Effekt auf das Erleben von emotionaler Erschöpfung hat. Ihre Ergebnisse deuten darauf hin, dass optimistische Krankenschwestern weniger Stress und emotionale Erschöpfung, dafür aber mehr vorhandene Energie und Dedikation ihrem Beruf gegenüber berichten. Krankenschwestern die über eine optimistische Einstellung verfügten, zeigten auch weniger Anzeichen einer Burnout-Symptomatik. SanitäterInnen stellen in Bezug auf stressige Arbeitssituationen wohl einen Sonderfall dar, da sie, wie PolizistInnen und Feuerwehrkräfte, in die Kategorie der Erstversorgung fallen. Damit unterliegen sie ständig dem Risiko potentiell traumatische Arbeitserfahrungen zu machen. Diese Erfahrungen können nicht nur Auswirkungen im Sinne von normalen Stressreaktionen haben, sondern sich zu schweren Depressionen, Burnout, Depersonalisation oder Posttraumatischer Belastungsstörungen entwickeln. Regehr, Goldberg und Hughes (2002) untersuchten Copingstrategien bei 86 Sanitätern. Sie fanden heraus, dass ihre Probanden primär kognitive Copingstile nutzten um mit traumatischen Ereignissen fertig zu werden. Sie distanzierten sich emotional von der Situation um klar denken und konstruktive Entscheidungen treffen zu können. Einige legten Wert darauf, die Ereignisse nach zu besprechen, um sie besser verstehen und daraus lernen zu können. Im Zuge dieser Nachbesprechungen wurden die Erlebnisse in einem positiveren Rahmen gesehen und umbewertet. So wurde der Fokus auf die positiven Aspekte der Situation gelegt. Die meisten der befragten Sanitäter gaben an, eine 50

51 unterstützende Person in ihrem Umfeld zu haben, mit der sie traumatische oder stressige Einsätze besprechen können. Besonders wichtig ist die soziale Unterstützung durch nahe Menschen für Sanitäter mit Familien. Die kognitive Umbewertung und soziale Unterstützung konnten als signifikante Prädiktoren für das Funktionieren der Familie ausgemacht werden. (Shakespeare-Finch, Smith & Obst, 2002). Reynolds und Wagner (2007) geben nicht nur positive Umbewertung und Nachbesprechung des Einsatzes als nötige Copingstrategien an, sie empfehlen auch Stress-Edukation in den Berufsalltag aufzunehmen und über Entspannungstechniken sowie positive Selbstgesprächtechniken aufzuklären. 51

52 52

53 II. Empirischer Teil 7. Zielsetzung der Untersuchung Gerade in sehr komplexen Berufen, wie jenen der Erstversorgung, ist es für die Angestellten wichtig, über angemessene Coping-Strategien und Einstellungen zu verfügen. Ein Arbeitsfeld, welches ständigen Änderungen, seien sie organisational, gesellschaftlich, politisch oder personeller Art, unterliegt, stellt eine große Herausforderung für die betroffenen Berufsgruppen dar. Nicht nur die Stressoren des Berufslebens, sondern auch jene des Privatlebens spielen eine Rolle in der Verarbeitung stressiger Situationen. Besonders humanmedizinische Berufe haben nicht nur mit den alltäglichen Berufsanforderungen und denen privater Natur umzugehen, sondern werden zusätzlich durch jene ihrer PatientInnen und deren Angehörigen belastet. Durch diese Mehrfachbelastung kommt es, gerade in diesen Berufen, oft zu Überforderung durch permanent einwirkende Stressoren. Obwohl bekannt ist, dass sowohl SanitäterInnen, Krankenpflegepersonal als auch ÄrztInnen ständigem Druck ausgesetzt sind und es dadurch zu Stress bis hin zu Burnout kommen kann, was sich direkt auf das Wohl der PatientInnen auswirkt, wird im humanmedizinischen Bereich selten über dieses wichtige Thema gesprochen (Sendera & Sendera, 2013). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, ob sich im humanmedizinischen Bereich tätige Menschen mit optimistischer Einstellung hinsichtlich ihres Stresserlebens und ihrer Stressverarbeitungsmechanismen wesentlich von Menschen mit pessimistischer Einstellung unterscheiden. Des Weiteren beschäftigt sich die Arbeit mit einem möglichen Zusammenhang zwischen der Anzahl an Dienstjahren im humanmedizinischen Beruf und optimistischer bzw. pessimistischer Einstellung. Auch wird untersucht, wie optimistische bzw. pessimistische Personen mit positiven und negativen Emotionen umgehen und diese verarbeiten. Die vorliegende Arbeit erhebt nicht den Anspruch auf alle existierenden Faktoren hinsichtlich Stressentstehung, -empfinden und -verarbeitung eingegangen zu sein, da dies den Umfang einer Diplomarbeit in Komplexität und Länge bei weitem übersteigen würde. Vielmehr sollen die durchgeführte Untersuchung und Analyse als Anstoß zur gezielten Stressforschung im humanmedizinischen Bereich dienen. 53

54 8. Fragestellung und Hypothesen Aus den angeführten Überlegungen lassen sich folgende Fragestellungen und Hypothesen ableiten: Fragestellung 1: Gibt es hinsichtlich ihres Stresserlebens Unterschiede zwischen der Population der Optimisten und der Population der Pessimisten? H01: Optimisten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Stresserlebens nicht signifikant von Pessimisten. H11: Optimisten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Stresserlebens signifikant von Pessimisten. Fragestellung 2: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und der Einstellung? H02: Es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und einer optimistischen bzw. pessimistischen Einstellung. H12: Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und einer optimistischen bzw. pessimistischen Einstellung Fragestellung 3: Unterscheiden sich optimistische und pessimistische Personen hinsichtlich ihrer Stressverarbeitungsmechanismen? H03: Optimisten zeigen hinsichtlich ihrer negativen Stressverarbeitungsmechanismen keine signifikanten Unterschiede zu Pessimisten. H13: Optimisten zeigen hinsichtlich ihrer negativen Stressverarbeitungsmechanismen signifikante Unterschiede zu Pessimisten. H04: Optimisten zeigen hinsichtlich ihrer positiven Stressverarbeitungsmechanismen keine signifikanten Unterschiede zu Pessimisten. H14: Optimisten zeigen hinsichtlich ihrer positiven Stressverarbeitungsmechanismen signifikante Unterschiede zu Pessimisten. H05: Optimisten unterscheiden sich von Pessimisten nicht signifikant hinsichtlich ihrer Tendenz zu Resignation als Stressverarbeitungsmechanismus. H15: Optimisten unterscheiden sich von Pessimisten signifikant hinsichtlich ihrer Tendenz zu Resignation als Stressverarbeitungsmechanismus. 54

55 Fragestellung 4: Unterscheiden sich optimistische Menschen hinsichtlich ihrer Lebensqualität von pessimistischen Menschen? H06: Optimisten unterscheiden sich von Pessimisten nicht signifikant hinsichtlich ihrer Lebensqualität. H16: Optimisten unterscheiden sich von Pessimisten signifikant hinsichtlich ihrer Lebensqualität. Fragestellung 5: Macht die Berufserfahrung einen Unterschied hinsichtlich optimistischer und pessimistischer Einstellung? H07: Es gibt keine, durch die Anzahl an Berufsjahren bedingten, signifikanten Unterschiede hinsichtlich optimistischer bzw. pessimistischer Einstellung, bei Personen, die im humanmedizinischen Bereich tätig sind. H17: Es gibt, durch die Anzahl an Berufsjahren bedingten, signifikante Unterschiede hinsichtlich optimistischer bzw. pessimistischer Einstellung, bei Personen, die im humanmedizinischen Bereich tätig sind. H08: Es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Anzahl an Berufsjahren und der Höhe des Optimismuswertes. H18: Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Anzahl an Berufsjahren und der Höhe des Optimismuswertes. Fragestellung 6: Gibt es eine Wechselwirkung zwischen den Jahren an Berufserfahrung, dem Beruf und einer optimistischen bzw. pessimistischen Einstellung? H09: Es gibt keine Wechselwirkung zwischen dem Beruf, der Jahre an Berufserfahrung und der Ausprägung von Optimismus bzw. Pessimismus. H19: Es gibt eine Wechselwirkung zwischen dem Beruf, der Jahre an Berufserfahrung und der Ausprägung von Optimismus bzw. Pessimismus. Fragestellung 7: Gibt es Abweichungen im Stresserleben in Abhängigkeit der Berufserfahrung? H010: Es gibt keine signifikanten Unterschiede des Stresserlebens in Abhängigkeit von der Berufserfahrung bei Pessimisten. H110: Es gibt signifikante Unterschiede des Stresserlebens in Abhängigkeit von der Berufserfahrung bei Pessimisten. 55

56 H011 Es gibt keine signifikanten Unterschiede des Stresserlebens in Abhängigkeit von der Berufserfahrung bei Optimisten. H111: Es gibt signifikante Unterschiede des Stresserlebens in Abhängigkeit von der Berufserfahrung bei Optimisten. Fragestellung 8: Gibt es einen Berufsbedingten Unterschied im Stresserleben? H012: HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Stresserlebens nicht signifikant voneinander. H112: HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen unterscheiden sich hinsichtlich ihres Stresserlebens signifikant voneinander. Fragestellung 9: Gibt es Berufsbedingte Unterschiede hinsichtlich des Ausprägungsgrades von Optimismus bzw. Pessimismus? H013: Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen hinsichtlich ihrer Ausprägung in Optimismus bzw. Pessimismus. H113: Es gibt signifikante Unterschiede zwischen HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen hinsichtlich ihrer Ausprägung in Optimismus bzw. Pessimismus. Fragestellung 10: Gibt es einen Unterschied zwischen Pessimisten und Optimisten hinsichtlich ihres Umganges mit positiven bzw. negativen Emotionen? H014: Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen Optimisten und Pessimisten hinsichtlich ihres Umganges mit Emotionen. H114: Es gibt signifikante Unterschiede zwischen Optimisten und Pessimisten hinsichtlich ihres Umganges mit Emotionen. Fragestellung 11: Gibt es Unterschiede im Umgang mit Emotionen zwischen den Berufsgruppen der HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen? H015: Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hinsichtlich ihres Umganges mit Emotionen. H115: Es gibt signifikante Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hinsichtlich ihres Umganges mit Emotionen. 56

57 Fragestellung 12: Gibt es einen Zusammenhang zwischen einer optimistischen bzw. pessimistischen Einstellung und der Berufserfahrung hinsichtlich des Umgangs mit Emotionen bzw. lässt sich ein Zusammenhang in den diversen Berufsgruppen finden? H016: Es gibt bei Optimisten und Pessimisten keinen Zusammenhang zwischen der Berufserfahrung und dem Umgang mit Emotionen. H116: Es gibt bei Optimisten und Pessimisten einen Zusammenhang zwischen der Berufserfahrung und dem Umgang mit Emotionen. H017: Es gibt keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Berufserfahrung und dem Umgang mit Emotionen in den drei Berufsgruppen. H117: Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Berufserfahrung und dem Umgang mit Emotionen in den drei Berufsgruppen. 9. Methoden 9.1. Untersuchungsplanung und -durchführung Die, der Diplomarbeit zugrunde liegende, Untersuchung wurde als Querschnittdesign geplant. Da in der Literatur noch nicht auf einen Vergleich der drei untersuchten Berufsgruppen verwiesen wurde, handelt es sich um eine Pilotstudie welche mittels Online-Fragebogens durchgeführt wurde Datenerhebung Die Erhebung der Daten erfolgte im Zeitraum von 24. Dezember 2014 bis 30. April Der Online-Fragebogen wurde auf der Homepage erstellt. Eine detaillierte Beschreibung der verwendeten Messinstrumente befindet sich in Abschnitt Die Rekrutierung der Probanden und Probandinnen startete mittels Schneeballprinzip aus dem sozialen Umfeld der drei an der Arbeit beteiligten Diplomanten, welche s mit dem Link zu der Befragung und der Bitte, sich an der Studie zu beteiligen, verschickten. Da dies nicht auf die nötigen Rückmeldungen stieß, um eine repräsentative Stichprobe zu akquirieren, wurden im weiteren Verlauf nahezu alle öffentlichen und privaten Krankenhausanstalten in Österreich sowie in Teilen der Schweiz und Deutschlands per angeschrieben. Des Weiteren wurde das österreichische Rote Kreuz sowie der Präsident der Ärztekammer, mit der Bitte um Unterstützung und landesweiter Weiterleitung des Links zu dem Fragebogen, kontaktiert. Der Fragebogen wurde online 57

58 ausgefüllt und war so konzipiert, dass es weder möglich war Rückschlüsse auf den Teilnehmer bzw. die Teilnehmerin noch den Arbeitgeber zu ziehen, um die Anonymität der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu gewährleisten und die Motivation zu einer Mitarbeit zu steigern Stichprobenbeschreibung Der Fragebogen wurde während des Erhebungszeitraumes insgesamt Mal aufgerufen (inklusive Hits in Suchmaschinen), 833 Mal geöffnet, von 428 Personen begonnen und schließlich von 100 Personen beendet. In die Berechnungen gingen alle Personen ein, die mehr als die ersten zwei Seiten des Fragebogens vollständig ausfüllten. Da viele Probanden und Probandinnen die Untersuchung während der Bearbeitung einzelner Fragebögen abbrachen, ergeben sich für nahezu alle Fragestellungen und Hypothesen unterschiedliche Stichprobengrößen, die für die statistischen Berechnungen herangezogen wurden Deskriptive Analyse der Stichprobe In die Berechnung und Überprüfung der Hypothesen wurden 234 Personen inkludiert, von welchen 231 ihr Geschlecht, 234 ihr Alter, 232 ihren Beruf angaben und 227 jeweils Angaben bezüglich ihres Familienstandes und ihrer Berufserfahrung machten. Eine grafische Darstellung der Daten aufgeteilt in Frauen und Männer zeigen Grafiken 1 bis 9. Berufaufteilung der Frauen 8% 13% Humanmedizinerin Krankenpflegerin 79% Sanitäterin Abbildung 1. Berufsaufteilung der Frauen in Prozentangaben Abbildung 1 zeigt, dass 79% der teilnehmenden Frauen von Beruf Krankenpflegerinnen, 13 % Humanmedizinerinnern und 8% Sanitäterinnen sind. 58

59 Die Mehrheit der Probandinnen stammte aus Österreich (N=131), drei Probandinnen kamen aus Deutschland oder machten keine Angaben bezüglich ihrer Herkunft, zwei stammten aus Ungarn und jeweils eine Frau kam aus Russland, Rumänien und Tschechien. Familienstand der Frauen 4% 35% 4% 1% 25% 31% Ledig in Beziehung Verheiratet Geschieden sonstiges fehlend Abbildung 2. Familienstand der Frauen gemessen in Prozentangaben Abbildung 2 stellt die prozentualen Angaben des Familienstandes der teilnehmenden Frauen dar. Hier zeigt sich, dass 35% verheiratet, 31% in Beziehung lebend, 25% ledig, jeweils vier Prozent geschieden waren oder keine Angaben machten und ein Prozent sonstiges angaben. Altersverteilung der Frauen < Alter Abbildung 3. Altersverteilung der Frauen in absoluten Zahlen Abbildung 3 zeigt, dass die meisten der Probandinnen (29) zwischen 25 und 29 Jahren alt waren und unter fünf Personen jünger als 19 Jahre alt waren. 59

60 Berufserfahrung der Frauen 0 0-5,0 5,1-10,0 10,1-15,0 15,1-20,0 20,1-25,0 25,1-30,0 30,1-40,0 Berufserfahrung Abbildung 4. Berufserfahrung der Frauen, geteilt in Fünfjahresabschnitte, in absoluten Zahlen Abbildung 4 verdeutlicht, dass 38 Probandinnen über Berufserfahrung zwischen 0,1 und 5,0 Jahren verfügen, 24 zwischen 5,1 und 10,0 Jahren Berufserfahrung haben, 22 Frauen 20,1-25,0 Jahre Erfahrung aufweisen, 19 Frauen zeigen Erfahrung zwischen 30,1 und 40,0 Jahren und 15 haben einen Erfahrungswert zwischen 10,1 und 15,0, während jeweils nur 12 Probandinnen eine Berufserfahrung von 15,1 bis 20,0 und 25,1-30,0 Jahren aufweisen. Berufaufteilung der Männer 59% 23% 18% Humanmediziner Krankenpfleger Sanitäter Abbildung 5. Berufsaufteilung der Männer in Prozentangaben Abbildung 5 zeigt, dass der überwiegende Teil der männlichen Probanden (59%) der Berufsgruppe Sanitäter angehört, während 23% Humanmediziner und 18% Krankenpfleger an der vorliegenden Studie teilnahmen. 60

61 Nationalität der Männer 4% 1% 2% Österreich Deutschland Ungarn 93% keine Angabe Abbildung 6. Nationalitäten der Männer in Prozentangaben Abbildung 6 lässt erkennen, dass 93% der Männer als Nationalität Österreich angaben. Vier Prozent der männlichen Teilnehmer kamen aus Deutschland, zwei Prozent stammten aus Ungarn und ein Prozent machte keine Angaben bezüglich ihrer Herkunft. Familienstand der Männer 2% 1% 2% 2% Ledig in Beziehung 29% Verheiratet 29% Geschieden sonstiges 35% eingetragene Partnerschaft fehlend Abbildung 7. Familienstand der Männer in Prozentangaben Die Aufteilung des Familienstandes der männlichen Teilnehmer wird in Abbildung 7 dargestellt. Sie zeigt, dass 35% in einer Beziehung, jeweils 29% verheiratet oder ledig sind, jeweils zwei Prozent geschieden, sonstiges sind oder keine Angaben bezüglich ihres Familienstandes machen wollten. Ein Prozent der Teilnehmer lebt in einer eingetragenen Partnerschaft. 61

62 Altersverteilung der Männer < Alter Abbildung 8. Altersverteilung der Männer, in Abständen von fünf Jahren, in absoluten Zahlen Die Altersverteilung der Männer, welche in Abbildung 8 dargestellt wird, zeigt, dass die meisten Männer zwischen 20 und 24 Jahren alt waren und die wenigsten zwischen 45 und 49 Jahren Berufserfahrung der Männer 0 0-5,0 5,1-10,0 10,1-15,0 15,1-20,0 20,1-25,0 25,1-30,0 30,1-40,0 Berufserfahrung Abbildung 9. Berufserfahrung der Männer, im Fünfjahresabschnitt, in absoluten Zahlen Aus Abbildung 9 lässt sich die Berufserfahrung der Männer im Abschnitt von fünf Jahren ablesen. Hier zeigt sich, dass der Großteil der Männer (36) zwischen 0,1 und 5,0 Jahre Berufserfahrung aufweisen können, während vier bzw. 5 Männer jeweils eine Berufserfahrung zwischen 20,1 und 25,0 und 25,1 und 30,0 besitzen. Der Fragebogen wurde insgesamt von 39 Humanmedizinern und Humanmedizinerinnen begonnen, darunter waren 18 Frauen, 20 Männer und eine Person ohne Geschlechtsangabe, welche ein Durchschnittsalter zwischen 35 und 44 Jahren hatten und über durchschnittlich zehn Jahre Berufserfahrung verfügten. Fast die Hälfte der befragten 62

63 Humanmediziner und Humanmedizinerinnen waren verheiratet (18), elf lebten in einer Beziehung, acht Personen gaben an ledig zu sein und zwei Personen gaben an, geschieden zu sein. Die Stichprobe der Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger setzte sich zu Beginn aus 128 Personen, geteilt in 112 Frauen und 16 Männer, zusammen. Das durchschnittliche Alter dieser Population betrug zwischen 30 und 39 Jahren. Die Probanden und Probandinnen verfügten über durchschnittlich 15 Jahre Berufserfahrung. Auch in dieser Stichprobe waren die meisten Teilnehmer und Teilnehmerinnen verheiratet (47) oder in einer Beziehung lebend (39), während 30 Personen angaben ledig zu sein, fünf gaben an geschieden zu sein, zwei gaben sonstiges an und eine Person gab an, in einer eingetragenen Partnerschaft zu sein. Vier Personen machten keine Angaben bezüglich ihres Beziehungsstandes. Zu Beginn der Studie bestand die Stichprobe der Sanitäter aus zwölf Frauen und 52 Männern, die ein durchschnittliches Alter von 20 bis 24 Jahren aufwiesen. Die Sanitäter und Sanitäterinnen dieser Stichprobe verfügte im Schnitt über 4,5 Jahre Berufserfahrung. Die Mehrzahl der Personen gab an entweder in einer Beziehung (25) oder ledig (24) zu sein. Zwölf Probanden bzw. Probandinnen gaben an verheiratet zu sein, eine Person gab an geschieden zu sein und drei Personen wollten diesbezüglich keine Angaben machen Messinstrumente Im vorliegenden Abschnitt wird auf die, in der Untersuchung verwendeten, Fragebögen und Skalen eingegangen. Ein Exemplar des Online-Fragebogens, welcher den Probanden und Probandinnen vorgelegt wurde, ist dem Anhang beigefügt Soziodemografische Daten Um eine allgemeine soziodemografische Analyse durchführen zu können, wurden folgende soziodemografische Daten erhoben: Geschlecht, Alter, Nationalität, Beruf, derzeitiger Arbeitsplatz (unterteilt in in einem öffentlichen Krankenhaus/Einrichtung, in einer privaten Einrichtung/Praxis und in beiden Einrichtungen ), höchste abgeschlossene Bildung, Nettoeinkommen, Familienstand, Kinderanzahl, Anzahl an Freunden, Zeit die mit Familie bzw. Freunden verbracht werden kann und Hobbies. Weiters wurden Berufsspezifische Fragen gestellt, um den Berufsalltag möglichst genau erfassen und untersuchen zu können. 63

64 Berufsbezogene Angaben Als Berufsbezogene Angaben wurden folgende Daten erhoben: Anzahl der Jahre an Berufserfahrung, Motivation für die Berufswahl, Station der derzeitigen Tätigkeit, Jahr des Ausbildungsabschluss, Ort der Ausbildung, Minuten für Freizeit und deren Nutzung (aktiv oder passiv), Schichtdienst, vorhandene Supervisionsstellen und deren Nutzung sowie die Anzahl der Personen in vorhandenen Arbeitsteams, Pausenzeiten, Definition und Umsetzbarkeit von Arbeitszielen, Konkurrenzdruck unter den MitarbeiterInnen, generelle Zufriedenheit mit der beruflichen Situation sowie mögliche belastende Faktoren wie beispielsweise Probleme in Arbeitsabläufen mit Vorgesetzten, anderen Berufsgruppen oder Abteilungen, Gefahr von Übergriffen durch PatientInnen, Personalmangel, Entlohnung, Lärm, Fluktuation im Team, hohe Verantwortung oder der Umgang mit schwerkranken und suizidalen PatientInnen. Zusätzlich wurden mögliche unterstützende Faktoren wie beispielsweise soziale Unterstützung durch direkte Vorgesetzte, ArbeitskollegInnen, andere Berufsgruppen, Familie und Freunde, sportliche Aktivitäten, Anerkennung und Respekt, Humor, Sinnhaftigkeit der Tätigkeit, berufliche Zukunftsperspektiven oder die eigene Fachkompetenz erhoben Stressverarbeitungsfragebogen (SVF nach Janke, Erdmann und Kallus 1985) Der SVF ist ein Fragebogen, welcher zur Erfassung der Tendenz bestimmter Stressverarbeitungsmechanismen in Belastungssituationen dient. Er setzt sich aus 114 Items zusammen, welche jeweils auf einer fünfstufigen Skala von gar nicht bis sehr wahrscheinlich beantwortet werden. Der Proband bzw. die Probandin soll dabei entscheiden, wie wahrscheinlich die erfragte Reaktion, der eigenen Reaktionsart entspricht. Die Items werden schließlich in folgende 19 Stressbewältigungsstrategien zu je sechs Items zusammengefasst: Bagatellisierung, Herunterspielen durch Vergleich mit anderen, Schuldabwehr, Ablenkung von der Situation, Ersatzbefriedigung, Suche nach Selbstbestätigung, Situationskontrollversuche, Reaktionskontrollversuche, positive Selbstinstruktion, Bedürfnis nach sozialer Unterstützung, Vermeidungstendenz, Fluchttendenz, soziale Abkapselung, gedankliche Weiterbeschäftigung, Resignation, Selbstbemitleidung, Selbstbeschuldigung, Aggression und Pharmakaeinnahme. Für die Auswertung werden jeweils die Scores der sechs zusammen gehörenden Items addiert. Zusätzlich können die zwei Skalen positive Verarbeitung und negative Verarbeitung gebildet werden, von denen erstere sich auf Maßnahmen beziehen, die prinzipiell stressreduzierend sein können, während letztere sich auf 64

65 Stressverarbeitungsmechanismen beziehen, die im allgemeinen Stress vermehren. Diese Überskalen der positiven und negativen Verarbeitungsmechanismen setzen sich wie folgt zusammen: positive Verarbeitung: Bagatellisieren, Herunterspielen, Schuldabwehr, Ablenkung, Ersatzbefriedigung, Selbstbestätigung, Situationskontrolle, Reaktionskontrolle und positive Selbstinstruktion. negative Verarbeitung: Flucht, soziale Abkapselung, gedankliche Weiterbeschäftigung, Resignation, Selbstbemitleidung und Selbstbeschuldigung. (Janke, Erdmann & Kallus, 1985) Das Trier Inventar zum chronischen Stress (TICS, Schulz, Schlotz & Becker, 2004) Das TICS ist ein Fragebogen, der zur Erfassung verschiedener Facetten chronischer Stressbelastungen dient. Es besteht aus 57 Items, welche die neun Skalen Arbeitsüberlastung, soziale Überlastung, Erfolgsdruck, Unzufriedenheit mit der Arbeit, Überforderung bei der Arbeit, Mangel an sozialer Anerkennung, soziale Spannung, soziale Isolation und chronische Besorgnis umfassen. Eine zusätzliche Screening-Skala bietet die Möglichkeit für die Erfassung eines Globalmaßes für erlebten chronischen Stress. Das dem Fragebogen zugrunde liegende Konzept von Stress besagt, dass Stress durch die aktive Auseinandersetzung der Person mit den Anforderungen ihrer Umwelt entsteht. Demzufolge bilden die Merkmale der zu bewältigenden Alltagsbelastungen, die mehr oder weniger gut zu dem Verhaltensrepertoire der Person passen, die Grundlage der Unterscheidung der verschiedenen Stressarten. Merkmale der Situation können sein, Menge, Komplexität, Konsequenz bei Nichtbewältigung, Gratifikation bei Bewältigung und Vielfalt. Zu der Beantwortung der Fragen steht dem Probanden bzw. der Probandin jeweils eine fünfstufige Häufigkeitsskala mit den Ausprägungen nie, selten, manchmal, häufig und sehr häufig zur Verfügung. Die Testperson soll beurteilen, wie oft die angegebene Situation in den letzten drei Monaten auf die zutraf oder vorkam. Die Bearbeitungsdauer liegt zwischen zehn und fünfzehn Minuten. Die unterschiedlichen Arten des Stresserlebens haben folgende Charakteristika: Arbeitsüberlastung: eine Person berichtet sehr viele Alltags- oder Berufsanforderungen erfüllen zu müssen und erlebt dies als ein Zuviel. Diese 65

66 Skala misst somit die quantitative Arbeitsüberlastung. Arbeitsüberlastungen ergeben sich nicht nur aus den Berufsanforderungen, sondern auch aus den Anforderungen in Freizeit, Familie und Haushalt. soziale Überlastung: hierbei handelt es sich um eine zu große Menge an sozialen Anforderungen, seien es interpersonelle Kontakte, Beziehungsanforderungen oder generell soziale Interaktionen. Es geht bei dieser Art der Überlastung vor allem darum, dass die Person sich zu lange und intensiv mit den Problemen anderer Menschen beschäftigt. Erfolgsdruck: von Erfolgsdruck wird gesprochen, wenn eine Nichtbewältigung einer Anforderung unangenehme und negative Konsequenzen nach sich zieht und daher bei der Bearbeitung oder Bewältigung keine Fehler passieren dürfen. Unzufriedenheit mit der Arbeit: entsteht, wenn eine Person Aufgaben zu erledigen hat, die man innerlich ablehnt oder nur sehr ungern verrichtet, weil sie nicht den eigenen Interessen entsprechen. Überforderung bei der Arbeit. Mangel an sozialer Anerkennung: kann dann Stress verursachen, wenn persönliche bzw. soziale Gratifikationen, nach geleisteter Arbeit ausbleiben. soziale Spannung: entsteht, wenn eine Nichtpassung der eigenen Intentionen und jener der Bezugsperson oder des Vorgesetzten auftritt. Die Auswirkungen können offene oder verdeckte Auseinandersetzungen sein und können bei Nichtauflösung zu chronischem Stress führen. soziale Isolation: muss nicht immer tatsächlich vorliegen. Personen können sich trotz vorhandener sozialer Kontakte isoliert fühlen, was dazu führt, dass wichtige soziale Ressourcen wie Unterstützung, Bestätigung oder Zuneigung anderer nicht als solche wahrgenommen wird. chronische Besorgnis: hierbei handelt es sich um eine internale Stressquelle. Besorgnis basiert meist auf Unsicherheit und möglichen aversiv bewerteten Ereignissen in der Zukunft, die durch Uneindeutigkeit und fehlende Sicherheitssignale ausgelöst werden. Screening-Skala: diese Skala misst die Tendenz an chronischem Stress zu leiden mittels 12 Items, aus den Skalen chronische Besorgnis, arbeitsbezogene und soziale Überlastung, Überforderung und Mangel an sozialer Anerkennung. Eine Person ist laut dieser Skala chronisch gestresst, wenn sie sich viele Sorgen macht, 66

67 überfordert und überlastet ist und keine Anerkennung für ihre Anstrengungen erhält (Schulz, Schlotz & Becker, 2004) World Health Organization Quality of Life (WHOQOL BREF, Angermeyer, Kilian, & Matschinger, 2000) Das WHOQOL-BREF ist die deutsche Kurzversion des WHO Instrumentes zur Messung gesundheitsbezogener Lebensqualität und steht für World Health Organization Quality of Life. Der Fragebogen besteht aus 26 Items, welche jeweils auf einer fünfstufigen Skala von niemals (1) bis immer (5), überhaupt nicht (1) bis äußerst (5), sehr unzufrieden (1) bis sehr zufrieden (5), oder von sehr schlecht (1) bis sehr gut (5) bewertet werden sollen. Die Items lassen sich in folgende fünf Facetten der Lebensqualität einordnen: Physisches Wohlbefinden (3,10,16,15,17,4,18) Psychisches Wohlbefinden (5,7,19,11,26,6) Umwelt (8,23,12,24,13,14,9,25) Soziale Beziehungen (20,22,21) Globales Wohlbefinden (1,2) Für die Berechnung der Skalensummen physisches und psychisches Wohlbefinden werden die Items 3, 4 und 26 umgepolt bevor sie in die Berechnung eingehen. Um den Summenscore interpretieren zu können, wird im Manual eine Berechnungsformel für die einzelnen Skalen bzw. Domänen angegeben, welche besagt, dass zu Berechnung der Domänenwerte, das arithmetische Mittel der zu der jeweiligen Domäne gehörenden Items mit vier multipliziert werden soll (Angermeyer, Kilian, & Matschinger, 2000) Life-Orientation-Test Revised Version (LOT-R, Scheier, Carver und Bridges, 1994) Der Life-Orientation-Test zur Erfassung des dispositionellen Optimismus wurde 1985 von Scheier, Carver und Bridges konstruiert und 1990 von Wieland und Carver ins Deutsche übersetzt. Es versierte sich zum am häufigsten eingesetzten Verfahren in der Optimismusforschung und bestand ursprünglich aus 12 Items wurde das Instrument überarbeitet und als revidierte Version LOT-R veröffentlicht. Für die deutsche Version übersetzen zwei Mitarbeiter die Items unabhängig von einander ins Deutsche. Die Rückübersetzung durch einen bilingualen englischen Muttersprachler stimmte fast 67

68 vollständig mit der Originalversion überein. Die anschließende Reliabilitätsprüfung ergab eine interne Konsistenz nach Cronbach α =.69 für die Optimismusskala und ein Cronbach α =.68 für die Pessimismusskala. Für die Gesamtskala wurde ein Cronbach α =.59 berechnet (Glaesmer et al., 2008). Die revidierte Version des Life-Orientation-Tests besteht aus zehn Items, von welchen drei positive und drei negative Formulierungen enthalten. Die Items werden jeweils auf einer fünfstufigen Antwortskala von trifft überhaupt nicht zu, welches mit 0 kodiert ist, bis trifft ausgesprochen zu, was mit 4 kodiert ist, von den Probanden und Probandinnen bezüglich dem Grad ihrer Ablehnung oder Zustimmung bewertet. Die Summe der drei positiv formulierten Items (1, 4, 10) ergibt die Skala des Optimismus, während die drei negativ formulierten Items (3, 7, 9) umgepolt den Score des Pessimismus bilden. Die übrigen vier Items stellen lediglich Füllitems dar und werden weder in den Optimismus-, den Pessimismus- noch den Gesamtscore einbezogen. Da Scheier und Carver Optimismus als eindimensionales Konzept mit zwei Polen ansahen, kann infolge dessen ein Gesamtscore aus dem Ergebnis der Optimismusskala und der umcodierten Pessimismusskala gebildet werden (Glaesmer et al., 2008) NEO-Persönlichkeitsinventar nach Costa und McCrea, Revidierte Fassung (NEO-PI-R Ostendorf & Angleitner, 2004) Das NEO-PI-R ist eine Persönlichkeits-Fragebogenbatterie zur Erfassung der sogenannten BIG 5 Eigenschaftsdimensionen Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Jede dieser Persönlichkeitsbereiche ist durch folgende sechs Skalen repräsentiert, welche spezifische Facetten der jeweiligen Persönlichkeitsfaktoren messen: Neurotizismus: Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Depression, Befangenheit, Impulsivität und Verletzlichkeit. Extraversion: Herzlichkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Aktivität, Erlebnishunger und Frohsinn. Offenheit für Erfahrungen: Phantasie, Ästhetik, Gefühle, Handlungen, Ideen und Werte. Verträglichkeit: Vertrauen, Freimütigkeit, Altruismus, Entgegenkommen, Bescheidenheit und Gutherzigkeit. Gewissenhaftigkeit: Kompetenz, Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, 68

69 Leistungsstreben, Selbstdisziplin und Besonnenheit. Der Fragebogen kann sowohl als Paper-Pencil-Format als auch als Computerversion vorgegeben werden und liegt in zwei Formen S (Selbstbeschreibung) und F (Fremdbeschreibung) auf. Er enthält jeweils 240 Items, die mittels fünfstufiger Skala ( starke Ablehnung, Ablehnung, neutral, Zustimmung und starke Zustimmung ) zu beantworten sind und Aufschluss über die Persönlichkeitszüge des Probanden bzw. der Probandin geben sollen. Aufgrund der großen Itemzahl beträgt die durchschnittliche Bearbeitungszeit zwischen 32 und 45 Minuten (Ostendorf & Angleitner, 2004). In der vorliegenden Diplomarbeit wird nicht auf die Ergebnisse des NEO-PI-R eingegangen, da dieser die Grundlage der Diplomarbeit von Frau Melanie Madl bildet. Eine detailliertere Beschreibung und Ausführung der Persönlichkeitsfaktoren des NEO-PI-R und die Ergebnisse im Zusammenhang mit Personen, die im humanmedizinischen Bereich tätig sind, sind in Frau Madls Diplomarbeit dargestellt Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK, Krampen, 1991) Der FKK dient der Erfassung von Kompetenz- und Kontingenzerwartungen, die über verschiedene Handlungsklassen, Handlungs- und Lebenssituationen generalisiert sind. Somit beziehen sich die Skalen auf das generalisierte Selbstkonzept bezüglich eigener Fähigkeiten und den Aspekten der Kontrollüberzeugungen, Selbstkonzept, Vertrauen, Wertorientierung und Konzeptualisierungsniveau. Der Fragebogen besteht insgesamt aus 32 Items, deren Beantwortung mittels seiner sechsstufigen Skala (sehr, falsch, falsch, eher falsch, eher richtig, richtig, sehr richtig) erfolgt. Die Probanden und Probandinnen sollen innerhalb dieser Skala angeben, inwieweit sie die Aussagen für richtig oder falsch halten. Mittels Summenscores können vier Primär-Skalen (Selbstkonzept eigener Fähigkeiten, Internalität, soziale Externalität und fatalistische Externalität), zwei Sekundär-Skalen (Selbstwirksamkeit und Externalität) und eine Tertiär-Skala (Internalität vs. Externalität) gebildet werden (Krampen, 1991). Nähere Ausführungen bezüglich des Fragebogens und der Ergebnisse zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen befinden sich in der Diplomarbeit von Herrn Dominik Hiesl und werden in der vorliegenden Arbeit nicht behandelt Das Emotionsregulations-Inventar (ERI, König, 2011) Das ERI wurde im Zuge der Dissertation von Frau Dr. König (2011) entwickelt um es zu ermöglichen verschiedene Emotionsregulationsstrategien differenziert und unter 69

70 Berücksichtigung der Valenz der zu regulierenden Emotionen zu erheben (König, 2011, S. 3). Es erhebt mit 22 Items den Umgang mit negativen Emotionen und mit 16 Items den Umgang mit positiven Emotionen über eine fünfstufige Antwortskala von trifft nie zu bis trifft immer zu. Die Art des Umgangs mit Emotionen wird mit folgenden Dimensionen überprüft: kontrollierter Ausdruck, unkontrollierter Ausdruck, funktionale, dysfunktionale und empathische Unterdrückung sowie Ablenkung und Umbewertung. Für negative Regulationsstrategien scheinen folgende Dimensionen ausschlaggebend zu sein: kontrollierter Ausdruck, unkontrollierter Ausdruck, empathische Unterdrückung, Ablenkung und Umbewertung und für positive Regulation kontrollierter Ausdruck, unkontrollierter Ausdruck, empathische Unterdrückung und Ablenkung. Das ERI gilt mit einer internen Konsistenz von Cronbachs Alpha zwischen.77 und.96 als reliables und valides Instrument zur Erfassung von habituellem Einsatz verschiedener Strategien zur Regulation positiver und negativer Emotionen (König, 2011) Childhood Trauma Questionaire (CTQ, Gast, Rodewald, Benecke und Driessen, 2001) Der CTQ ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen der versucht, Missbrauch und Vernachlässigung im Kindesalter retrospektiv zu erfassen. Das ursprünglich aus dem englischen kommende Instrument stammt von Bernstein und Fink aus dem Jahr 1998 und wurde 2001 von Gast, Rodewald, Benecke und Driessen ins Deutsche übersetzt. Die Langform besteht aus 70 Items und wurde mittels plorativer Faktorenanalyse in eine Kurzversion mit 34 Items umgewandelt. Mittels dieser verkürzten Version, welche das an häufigsten angewendete Verfahren zu Erhebung kindlicher Traumata darstellt, werden physischer, sexueller und emotionaler Missbrauch sowie körperliche und emotionale Vernachlässigung erfasst. Jede dieser Subskalen besteht aus fünf Items, welche auf einer fünfstufigen Antwortskala von überhaupt nicht bis sehr häufig bezüglich ihres Auftretens von den Probanden und Probandinnen beurteilt werden sollen. Höhere Summenwerte entsprechen hier einem höheren Ausmaß an Missbrauch oder Vernachlässigung. Als zusätzliche Skala, welche nur aus drei Items besteht, wird die Tendenz gemessen, kindliche Missbrauchserfahrungen zu bagatellisieren oder zu leugnen. Die deutsche Version des CTQ enthält weiters drei Items, die Inkonsistenzerfahrungen in der Ursprungsfamilie erfassen sollen. Nachdem sieben der 34 Items umkodiert wurden, können Summenscores der einzelnen Subskalen gebildet und interpretiert werden (Klinitzke, Romppel, Häuser, Brähler & Glaesmer, 2012). 70

71 Reliabilität der Verfahren Um die Messgenauigkeit der eingesetzten Verfahren zu überprüfen, wurde ich der vorliegenden Arbeit eine Reliabilitätsanalyse mittels IBM SPSS Statistics 22 durchgeführt, welche zu folgenden, in Tabelle 1 angeführten, Ergebnissen führte: Verfahren N Itemanzahl Cronbach α SVF positive Verarbeitung ,899 SVF negative Verarbeitung ,960 SVF Resignation ,828 TICS Screening ,899 TICS Arbeitsüberbelastung ,874 TICS Sozialüberbelastung ,659 TICS Erfolgsdruck ,809 TICS Unzufriedenheit mit d. Arbeit ,872 TICS Überforderung bei d. Arbeit ,813 TICS Mangel soz. Anerkennung ,833 TICS Soziale Spannungen ,824 TICS Soziale Isolation ,820 TICS chronische Besorgnis ,844 WHOQOL global ,648 WHOQOL physisch ,723 WHOQOL psychisch ,746 WHOQOL sozial ,730 WHOQOL Umwelt ,744 LOT-R ,679 NEO-PI-R Neurotizismus ,909 FKK CTQ ,460 ERI-NE kontrollierter Ausdruck ,921 ERI-NE unkontrollierter Ausdruck ,820 ERI-NE empathische ,862 Unterdrückung ERI-NE Ablenkung ,742 ERI-NE Umbewertung ,740 ERI-PE kontrollierter Ausdruck ,860 ERI-PE unkontrollierter Ausdruck ,810 ERI-PE empathische Unterdrückung ,794 ERI-PE Ablenkung ,839 ERI-PE Umberwertung Tabelle 1. Reliabilitätsangaben der verwendeten Messinstrumente SVF: Stressverarbeitungs-fragebogen, TICS: Trier Inventar zu chronischem Stress, WHOQOL: World Health Organization Quality of Life; LOT-R: Life- Orientationtest-Revised, NEO-PI-R: Neo Persönlichkeitsinventar-Revised, FKK: Fragebogen zu Kompetenz und Konrtollüberzeugnungen, CTQ: Child Trauma Questionaire, ERI: Emotionsregulations Inventar (NE: Negative Emotionen, PE: Positive Emotionen) 9.2. Datenanalyse Statistische Auswertung Für die Auswertung der Daten wurde das Statistikprogramm IBM SPSS Statistics 22 verwendet. Für die Berechnungen wurde jeweils ein Signifikanzniveau Alpha < 5% 71

72 angenommen um mit 95 prozentiger Genauigkeit von bzw. um nicht von einem überzufälligen Ergebnis auszugehen. Da die Stichprobe (N =153) oft in kleinere Teilstichproben zerlegt wurde, wurde zuerst immer ein Kolomogorov-Smirnov-Test zur Prüfung der Normalverteilung innerhalb der Stichproben angewandt. Ein nicht signifikantes Ergebnis (>0,05) kann als Normalverteilung der Daten interpretiert werden. Des Weiteren wurde der Levene-Test für die statistische Auswertung herangezogen, um die Homogenität der Varianzen zu überprüfen. Varianzen gelten in diesem Test als homogen, wenn das Ergebnis des Tests nicht signifikant ist. Im Falle eines signifikanten Ergebnisses ist auf nicht-parametrische Verfahren zurückzugreifen. In der vorliegenden Diplomarbeit wurden Großteiles Mittelwerte verschiedener Gruppen miteinander verglichen. Hierfür wurde zunächst auf Intervallskalierung, Normalverteilung und Varianzenhomogenität getestet und anschließend bei gegebenen Voraussetzungen ein t-test für unabhängige Stichproben durchgeführt. Im Falle der Verletzung der Voraussetzungen wurde das nicht-parametrische Pendant, der Mann- Whitney-U-Test durchgeführt. Wenn mehr als zwei Stichproben miteinander verglichen wurden, wurde anstatt des t-tests bzw. U-Tests eine einfache Varianzanalyse (ANOVA) bzw. bei Verletzung der Voraussetzungen ein Kruskal-Wallis-Test angewandt. Um eine ANOVA berechnen zu dürfen, müssen die Daten intervallskaliert und normalverteilt sein, sowie Varianzenhomogenität aufweisen. Für die Analyse von Zusammenhängen wurde, aufgrund von Ausreißern und fehlender Intervallskalierung statt der Produkt-Moment-Korrelation nach Pearson, auf die Rangkorrelation nach Spearman zurückgegriffen. Die Stärke eines Zusammenhanges wird hierbei mittels Korrelationskoeffizienten im Wertebereich zwischen -1,00 und +1,00 angegeben. Ab einem Korrelationskoeffizienten von 0,5 bis 0,7 spricht man von einer mittleren Korrelation, von 0,7 bis 0,9 von einer hohen und ab einem Koeffizienten über 0,9 von einer sehr hohen Korrelation (Zöfel, 2003). 72

73 10. Ergebnisse 10.1 Hypothesenprüfung Im folgenden Abschnitt werden die unter Punkt 8. angeführten Fragestellungen und Hypothesen anhand des gesammelten Datenmaterials untersucht und die statistische Auswertung dargelegt Wo hört Pessimismus auf und fängt Optimismus an? Um feststellen zu können, ob die Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen sich bei der Gruppe der Optimisten bzw. Pessimisten einordnen lassen, wurde der Life- Orientation-Test Revised (LOT-R) vorgegeben. Da in der vorliegenden Diplomarbeit davon ausgegangen wird, dass es sich bei dem Konstrukt Optimismus bzw. Pessimismus um eine eindimensionale Skala mit zwei Polen, Optimismus und Pessimismus, handelt, wurde nach Umpolung der drei Pessimismus-Items (3,7,9) eine Gesamtsumme der drei Optimismus- und Pessimismus-Items gebildet, welche bei der Stichprobe von N = 153 einen Mittelwert von MW = mit einer Standardabweichung von SD = 3.44 ergab. Um die Probanden und Probandinnen die optimistisch sind mit jenen, die pessimistisch sind, vergleichen zu können, wurde die Stichprobe mittels Mediansplit bei Msp = geteilt. Eine genauere Beschreibung lässt sich aus Tabelle 2. entnehmen. N MITTELWERT STANDARDABW. MEDIAN MIN. MAX. LOT-R Tabelle 2. Deskriptive Statistik des Life-Orientation-Tests (LOT-R) Unterschiede im Stresserleben zwischen Optimisten und Pessimisten Als erste Fragestellung wurde untersucht, ob sich Menschen, die über eine optimistische Einstellung verfügen, sich von jenen, die über eine pessimistische Einstellung verfügen, signifikant in ihrem Stresserleben unterscheiden. Für die Überprüfung der Fragestellung wurden die Screening-Skala des TICS (Trier Inventar zum chronischem Stress) und der Median Split des LOT-R herangezogen. Da es sich hierbei um einen Mittelwertunterschied handelt, welcher unter idealen Bedingungen einen t-test für die Berechnung verlangt, wurde erst mittels Kolmogorov-Smirnov-Test mit Korrektur nach Lilliefors bei einer Stichprobe die Normalverteilung der TICS-Skala überprüft. Diese Überprüfung ergab bei N = 104, MW = und SD = 7.72 einen nicht signifikanten Wert von p = 0.06, was darauf schließen lässt, dass die Screening-Skala des TICS in der Gesamtstichprobe nicht normalverteilt ist. Auch innerhalb der Gruppen der Optimisten und Pessimisten mit p = 0.02 und p = 0.20 ist die TICS Screening Skala nicht 73

74 normal verteilt. Somit wurde ein Mann-Whitney-U-Test für unabhängige Stichproben durchgeführt, welcher einen signifikanten Unterschied mit p = 0.00 zwischen der Gruppe der Optimisten N = 55, die einen mittleren Rang von mr = aufwiesen, und der Gruppe der Pessimisten N = 49, die einen mr = erreichten, gezeigt werden. Somit konnte für die erste Fragestellung, die Gegenhypothese H11 bestätigt werden. LOT-R N MITTLERER RANG TICS_SCREENING Pessimisten Optimisten Tabelle 3.Gruppenstatistik des Trier Inventars zu chronischem Stress bei Optimisten und Pessimisten Fragestellung 2: Aufgrund des signifikanten Ergebnisses der ersten Hypothese, wurde überprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und einer optimistischen bzw. einer pessimistischen Einstellung gibt. Die Fragestellung wurde aufgrund der fehlenden Normalverteilungen des LOT-R (p = 0.00) mittels der Korrelation nach Spearman überprüft und ergab mit einem p = 0,000 einen signifikanten Zusammenhang von rs = Daraus folgt, dass bei Hypothese 2. die Gegenhypothese H12 beibehalten wird. Abbildung 10. stellt diesen Zusammenhang dar. Abbildung 10. Zusammenhang Life-Orientation-Test Revised und Trier Inventar zu chronischem Stress 74

75 Unterschiede in der Stressverarbeitung zwischen Optimisten und Pessimisten In Fragestellung 3 wurde untersucht, ob es einen signifikanten Unterschied zwischen optimistischen und pessimistischen Personen hinsichtlich ihrer Stressverarbeitungsmechanismen gibt. Für die Überprüfung der Hypothesen wurde der mittels Median-Split geteilte LOT-R und drei Skalen des SVF herangezogen. Auch in dieser Analyse der Daten handelt es sich um Mittelwertvergleiche, weshalb zu Beginn die Daten mittels Kolmogorov-Smirnov-Test mit Korrektur nach Lilliefors auf Normalverteilung und Varianzengleichheit der Skalen positive Stressverarbeitung, negative Stressverarbeitung und Resignation getestet wurden. Aufgrund der in Tabelle 4.und 5. dargestellten Ergebnisse, wurden für alle Berechnung Mann-Whitney-U-Tests herangezogen. PARAMETER DER NORMAL- VERTEILUNG PESSIMISTEN NEG. VERARB. POS. VERARB. RESIGNA- TION N Mittelwert Standardabweichung Asymp. Sig. (2-seitig) Tabelle 4. Kolmogorov-Smirnov-Test Pessimisten PARAMETER DER NORMAL- VERTEILUNG OPTIMISTEN Tabelle 5.Kolmogorov-Smirnov-Test Optimisten NEG. VERARB. POS. VERARB. RESIGNA- TION N Mittelwert Standardabweichung Asymp. Sig. (2-seitig) Für die Unterschiede in negativer Verarbeitung und Resignation lassen sich jeweils folgende signifikante Ergebnisse berichten: Der U-Test für unabhängige Stichproben zeigte, dass sich ein signifikanter Unterschied mit p = 0,000 zwischen der Gruppe der Optimisten N = 60, die einen mittleren Rang (mr) von mr = aufwiesen, und der Gruppe der Pessimisten N = 57, die einen Gruppenmittelwert von mr = erreichten, bestätigen lässt. Somit wurde für Hypothese 3. die Gegenhypothese H13 als bestätigt angenommen. Des Weiteren zeigte der Mann-Whitney-U-Test, dass sich mit einem p = 0,000 ein signifikanter Unterschied zwischen der Gruppe der Optimisten N = 60, die einen mittleren Rang von mr = aufwiesen, und der Gruppe der Pessimisten N = 59, die einen mittleren Rang von mr = hatten, hinsichtlich des Einsatzes von Resignation als 75

76 Verarbeitungsmechanismus nachweisen lässt. Dementsprechend wird für Hypothese 4. ebenfalls die Gegenhypothese H14 angenommen. LOT-R N MITTLERER RANG NEG. VERARBEITUNG Pessimisten Optimisten POS. VERARBEITUNG Pessimisten Optimisten RESIGNATION Pessimisten Optimisten Tabelle 6. Gruppenstatistik für negative, positive Stressverarbeitung und Resignation laut SVF bei Optimisten und Pessimisten Bei der Überprüfung der Unterschiede zwischen Optimisten und Pessimisten hinsichtlich positiver Verarbeitungsmechanismen können folgende Ergebnisse berichtet werden: Es zeigte sich mit p = 0.27 kein signifikantes Ergebnis, für den Unterschied bezüglich positiver Verarbeitungsmechanismen zwischen der Gruppe der Optimisten mit N = 60 und mr = und der Gruppe der Pessimisten mit N = 57 und einem mr = Daraus folgt, dass für Hypothese 5. die Nullhypothese beibehalten wird Unterschiede in der Lebensqualität zwischen Optimisten und Pessimisten Als vierte Fragestellung wurde untersucht, ob sich Unterschiede in der Lebensqualität von Optimisten und Pessimisten zeigen. Hierfür wurden der mittels Median-Split geteilte LOT-R und der WHOQOL-BREF herangezogen. Die Voraussetzungen des t-tests wurden abermals mittels Kolmogorov- Smirnov-Test untersucht und zeigten die in Tabelle 7. und 8. angeführten Ergebnisse, bis auf die Dimension Umwelt keine Normalverteilung erkennen lässt. Aufgrund dessen wurde Hypothese 6. Mit Hilfe mehrerer Mann-Whitney-U-Tests und eines t-tests ausgewertet. PARAMETER DER NORMAL- VERTEILUNG PESSIMISTEN GLOBAL PSYCHISCH PHYSISCH SOZIAL UMWELT N Mittelwert Standardabw Sig Tabelle 7. Kolmogorov-Smirnov-Test der Lebensqualität bei Pessimisten PARAMETER DER NORMAL- VERTEILUNG OPTIMISTEN GLOBAL PSYCHISCH PHYSISCH SOZIAL UMWELT N Mittelwert Standardabw Sig Tabelle 8. Kolmogorov-Smirnov-Test der Lebensqualität bei Optimisten 76

77 Wie in Tabelle 9. dargestellt wird, geht aus der Berechnung des Mann-Whitney-U-Tests hervor, dass Optimisten in allen Dimensionen des WHOQOL-BREF signifikant höhere mittlere Ränge aufweisen als Pessimisten. GLOBAL PHYSISCH PESS. OPT. PESS. OPT. PSYCHISCH PESS. OPT. SOZIAL PESS. OPT. N MITTLERER RANG MANN- WHITNEY-U- TEST Tabelle 9. Mittlere Ränge der Lebensqualität bei Optimisten und Pessimisten ASYMP. SIG. (2-SEITIG) Aus Tabelle 10. und 11. geht hervor, dass Menschen mit optimistischer Einstellung im Vergleich zu Menschen mit pessimistischer Einstellung, signifikant höhere Werte in der Dimension Umwelt bezüglich ihrer Lebensqualität aufzeigen. LOT-R N MITTELWERT STANDARDABWEICHUNG UMWELT Pessimisten Optimisten Tabelle 10. Mittelwerte in der Lebensqualitätsdimension Umwelt des WHOQOL-BREF bei Optimisten und Pessimisten WHOQOL UMWELT Vanrianzen- Gleichheit angenommen LEVENE- T-TEST MITTELWERTGLEICHHEIT TEST F Sig. t df Sig. (2- seitig) MW Diff. Standardfehlerdiff Tabelle 11. t-test für unabhängige Stichproben in der Dimension Umwelt im WHOQOL-BREF für Optimisten und Pessimisten Aus diesen Darstellungen geht hervor, dass für Hypothese 6. die Gegenhypothese H16 angenommen wird Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl an Berufsjahren und der Ausprägung an Optimismus bzw. Pessimismus Fragestellung 5 beschäftigt sich mit der Frage, ob Personen mit mehr Berufserfahrung sich signifikant von Personen mit weniger Jahren an Berufserfahrung hinsichtlich ihrer Optimismus- bzw. Pessimismus-Werte unterscheiden. 77

78 Zur Überprüfung der gegeben Fragestellung wurden der Gesamtwert des LOT-R und die Angaben der Probanden und Probandinnen aus den soziodemografischen Daten heran gezogen. Von den 153 Personen, die den LOT-R vollständig ausfüllten, machte eine Person keine Angaben bezüglich der Anzahl ihrer Berufsjahre. Aus diesem Grund setzt sich die Stichprobe zur Analyse der Fragestellung aus 152 Personen zusammen, deren Berufserfahrung zwischen weniger als einem und 40 Jahren variiert. Da die zu vergleichenden Gruppen für eine Analyse der einzelnen Jahresangaben zu sehr variierten, wurden die Erfahrungsjahre folgendermaßen zusammengefasst: Jahre, Jahre, Jahre, Jahre, Jahre, Jahre und Jahre. Zu Berechnung von Hypothese 7. wurde aufgrund fehlender Normalverteilung des LOT- R, welche mittels Kolmogorov-Smirnov-Test überprüft wurde und ein Ergebnis von p = 0.00 zeigte, auf die Ausführung einer ANOVA verzichtet und das nichtparametrische Pendant, der Kruskal-Wallis-Test durchgeführt. Dieser zeigte mit p = 0.01, dass sich signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen feststellen lassen. Die 17 Personen, die über Berufserfahrung zwischen 15.1 und 20.2 Jahren verfügen, wiesen mit mr = den geringsten mittleren Rang auf, während die 22 Personen, die über Berufserfahrung zwischen 20.1 und 25.0 Jahren verfügen, mit mr = den höchsten mittleren Rang aufwiesen. Tabelle 12. Und Grafik 11. dienen der Veranschaulichung der unterschiedlichen Optimismuswerte in den verschiedenen Erfahrungsgruppen. BERUFSERFAHRUNG IN N MITTLERER RANG LOT-R JAHREN Tabelle 12. Berufserfahrung in Jahren und Optimismuswerte in mittleren Rängen So zeigen Tabelle 13 und Abbildung 11, dass Personen mit Berufserfahrung zwischen 20.1 und 25.0 Jahren die höchsten Werte in der Dimension Optimismus zeigen, während Personen mit Berufserfahrung zwischen 15.1 und 20.0 Jahren die niedrigsten Werte aufweisen. 78

79 Berufserfahrung und Optimismus ,1-40,0 Berufsjahre und LOT-R Abbildung 11. Mittlerer Rang der Höhe des Optimismuswertes in Verbindung mit Berufserfahrung Aufgrund des signifikanten Ergebnisses von Hypothese 7. wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen der Anzahl der Berufsjahre und der Höhe des Wertes im LOT- R untersucht. Für die Berechnung wurde aufgrund fehlender Normalverteilung des LOT-R eine Rangkorrelation nach Spearman durchgeführt. Diese führte mit einem p = 0.10 zu einer nicht signifikanten Korrelation von rs = 0.14 (siehe Tabelle 13.). Somit wird für diese Hypothese die H08 als gültig angenommen. SPEARMAN - RHO Berufserfahrung LOT-R Korr.koeff Sig. (2-seitig) N Korr.koeff Sig. (2-seitig) N Tabelle 13. Korrelation Berufserfahrung und Höhe des Optimismuswertes (LOT-R) BERUFSERFAHRUNG LOT-R Die sechste Fragestellung untersucht, ob es eine Wechselwirkung zwischen dem Beruf, der Jahre an Berufserfahrung und der Optimismus- bzw. Pessimismus-Ausprägung gibt. Folgende Ergebnisse, welche mittels zwei-faktorieller-varianzanalyse überprüft wurden, können aus Tabelle 14. abgelesen werden: 1, es gibt keinen signifikanten Haupteffekt hinsichtlich der Berufserfahrung und Optimismus bzw. Pessimismus p = , es gibt einen signifikanten Haupteffekt hinsichtlich der Berufsgruppe und Optimismus bzw. Pessimismus p = , es gibt keine Wechselwirkung zwischen den Faktoren Berufsgruppe und Berufserfahrung p =

80 QUELLE DF QUADRAT. F SIG. MD KORR. MODELL KONST. TERM ERFAHRUNG BERUF ERFAHRUNG*BERUF Tabelle 14. Tests der Zwischensubjekteffekte Optimismusasuprägung Arzt/Ärztin KrankenpflegerIn SanitäterIn Mittelwert SD Abbildung 12. Optimismus über Berufsjahre und Berufsgruppen in absoluten Werten Abbildung 12 zeigt, dass ÄrztInnen die durchschnittlich höchsten Optimismuswerte in absoluten Zahlen aufweisen, gefolgt von KrankenpglegerInnen und SanitäterInnen. Bei einer erneuten Berechnung der Wechselwirkung zwischen Beruf und Berufserfahrung hinsichtlich der Ausprägungshöhe in der Dimension Optimismus bzw. Pessimismus zeigte sich sowohl bei der Trennung der Berufserfahrung bei zehn als auch bei fünfzehn Jahren ein signifikanter Haupteffekt für den Beruf, jedoch nicht für die Anzahl an Berufsjahren und somit der Berufserfahrung. QUELLE DF QUADRAT. F SIG. MD KORR. MODELL KONST. TERM ERFAHRUNG 15A BERUF ERFAHRUNG*BERUF Tabelle 15. Test der Zwischensubjekteffekte bei drei Berufen und der Berufserfahrung geteilt in 15> 80

81 Tabelle 15. verdeutlicht die Ergebnisse bezüglich der Haupteffekte und einer nicht gegebenen Wechselwirkung zwischen dem Beruf und der Ausprägung an Berufserfahrung getrennt in weniger und mehr als fünfzehn Jahre. 20 Optimismus und Berufserfahrung <15a> Optimismusausprägung <15 >15 <15 >15 <15 >15 ÄrztInnen KrankenpflegerInnen SanitäterInnen Mittelwert SD Abbildung 13. Optimismuswerte der drei Berufsgruppen geteilt bei einer Berufserfahrung von 15> Jahren In Abbildung 13 sind die Gruppenunterschiede zwischen Personen mit weniger bzw. mehr als fünfzehn Jahren Berufserfahrung innerhalb der drei untersuchten Berufsgruppen dargestellt. QUELLE DF QUADRAT. F SIG. MD KORR. MODELL KONST. TERM ERFAHRUNG 10A BERUF ERFAHRUNG*BERUF Tabelle 16. Test der Zwischensubjekteffekte bei drei Berufen und der Berufserfahrung geteilt in 10> Tabelle 16. dient der Veranschaulichung der Ergebnisse bezüglich des Haupteffektes für den Beruf und eines nicht gegebenen Haupteffektes für die Berufserfahrung, geteilt in weniger bzw. mehr als zehn Jahre, und eine nicht vorhandene Wechselwirkung zwischen der Beruf und der Ausprägung an Berufserfahrung. 81

82 20 Optimismus und Berufserfahrung <10a> Optimismusausprägung <10 >10 <10 >10 <10 >10 ÄrztInnen KrankenpflegerInnen SanitäterInnen Mittelwert SD Abbildung 14. Optimismuswerte der drei Berufsgruppen geteilt bei einer Berufserfahrung von 10> Jahren Aus Abbildung 14 können die Gruppenunterschiede zwischen Personen mit weniger bzw. mehr als zehn Jahren Berufserfahrung innerhalb der drei untersuchten Berufsgruppen in absoluten Zahlen entnommen werden. Selbst, wenn der Faktor Alter konstant gehalten wird, zeigt sich in allen Berechnungen ein Haupteffekt für den Beruf, nicht aber für die Berufserfahrung in Jahren. Bei der Unterteilung in sieben Erfahrungsgruppen ergeben sich folgende Effekte: 1, es gibt keinen signifikanten Haupteffekt hinsichtlich der Berufserfahrung und Optimismus bzw. Pessimismus p = , es gibt einen signifikanten Haupteffekt hinsichtlich der Berufsgruppe und Optimismus bzw. Pessimismus p = , es gibt keine Wechselwirkung zwischen den Faktoren Berufsgruppe und Berufserfahrung p = 0.08 Wobei Alter einen nicht signifikanten Wert von p = 0.87 aufweist. 82

83 Optimismusausprägung unter konstantem Alter Arzt/Ärztin KrankenpflegerIn SanitäterIn Mittelwert SD Abbildung 15. Optimismuswerte der drei Berufsgruppen geteilt in 7 Berufserfahrungsgruppen, in absoluten Zahlen, unter Konstanthaltung des Alters. Abbildung 15 verdeutlicht den Unterschied der Optimismuswerte in den Berufsgruppen, geteilt in sieben Berufserfahrungsgruppen zu je fünf Jahren. Man sieht, dass sich die Werte im Vergleich zu Grafik 12. trotz Konstanthaltung des Alters der Probanden und Probandinnen nicht signifikant verändert. Eine Teilung der Berufserfahrung in zehn und fünfzehn Jahre unter Konstanthaltung des Alters ergab folgende Ergebnisse: 1, es gibt keinen signifikanten Haupteffekt hinsichtlich der Berufserfahrung und Optimismus bzw. Pessimismus bei zehn Jahren Berufserfahrung p = 0.48 bzw. bei fünfzehn Jahren Berufserfahrung p = , es gibt einen signifikanten Haupteffekt hinsichtlich der Berufsgruppe und Optimismus bzw. Pessimismus bei zehn Jahren Berufserfahrung p = 0.01 bzw. bei fünfzehn Jahren Berufserfahrung p = , es gibt keine Wechselwirkung zwischen den Faktoren Berufsgruppe und Berufserfahrung bei einer Trennung der Berufserfahrung bei zehn Jahren p = 0.20 bzw. bei einer Trennung der Berufserfahrung bei fünfzehn Jahren p = 0.65 Wobei Alter einen nicht signifikanten Wert von p = 0.32 bei zehn Jahren und p = 0,54 bei fünfzehn Jahren aufweist. 83

84 Berufsjahre und Stresserleben Fragestellung 7, welche sich mit Abweichungen im Stresserleben in Abhängigkeit der Berufserfahrung beschäftigt, wurde mittels Kruskal-Wallis-Test überprüft. Hierfür wurde getestet, in welchen Dimensionen des Stresserlebens (TICS) es in Abhängigkeit der Berufserfahrung Unterschiede zwischen Optimisten und Pessimisten gibt. Dazu wurden die Unterskalen des TICS, die Aufteilung der Stichprobe in sieben Gruppen und die Teilung in Optimisten und Pessimisten verwendet. Wie sich in Tabelle 17 und 18 zeigt, gib es in den Erfahrungsgruppen der pessimistisch eingestellten Personen signifikante Unterschiede hinsichtlich der Dimensionen Mangel an sozialer Anerkennung (p = 0.01), während es in den Erfahrungsgruppen der optimistisch eingestellten Personen signifikante Unterschiede hinsichtlich der Dimension Arbeitsüberlastung (p = 0.02) gibt. Daraus ergibt sich, dass sowohl bei Hypothese H10 und H11 jeweils die Gegenhypothese H110 und H111 als bestätigt angenommen werden. 84

85 BERUF-ERF. JAHRE N ARB.Ü. SOZ.Ü. ERF. DR. UZ. ARB. Ü. ARB. M.SOZ. AN. SOZ. SP. SOZ.IS BES CHI-QUADRAT DF ASYMP. SIG Tabelle 17. Berufserfahrung und Stresserleben bei Pessimisten: ARB.Ü: Arbeitsüberlastung, SOZ.Ü: Soziale Überlastung, ERF.DR: Erfolgsdruck, ZU.ARB: Unzufriedenheit mit der Arbeit, Ü.ARB: Überforderung mit der Arbeit, M.SOZ.AN: Mangel sozialer Anerkennung, SOZ.SP: Soziale Spannungen, SOZ.IS: Soziale Isolation und BES: chronische Besorgnis. 85

86 BERUF-ERF. JAHRE N ARB.Ü. SOZ.Ü. ERF. DR. UZ. ARB. Ü. ARB. M.SOZ. AN. SOZ. SP. SOZ.IS BES CHI- QUADRAT DF ASYMP. SIG Tabelle 18. Berufserfahrung und Stresserleben bei Optimisten: ARB.Ü: Arbeitsüberlastung, SOZ.Ü: Soziale Überlastung, ERF.DR: Erfolgsdruck, ZU.ARB: Unzufriedenheit mit der Arbeit, Ü.ARB: Überforderung mit der Arbeit, M.SOZ.AN: Mangel sozialer Anerkennung, SOZ.SP: Soziale Spannungen, SOZ.IS: Soziale Isolation und BES: chronische Besorgnis. 86

87 Unterschiedlicher Beruf unterschiedliche Stressbelastung? Fragestellung 8 beschäftigt sich mit der Frage, ob sich unterschiedliche Berufsgruppen in ihrem Stressempfinden und ihrer Stressverarbeitung unterscheiden. An Fragestellung 8 anknüpfend wird in Fragestellung 9 überprüft, ob es berufsbedingte Unterschiede hinsichtlich des Ausprägungsgrades von Optimismus bzw. Pessimismus gibt. Aufgrund der bereits beschriebenen fehlenden Normalverteilung des LOT-R und der verschieden großen Gruppen, wurde für die Überprüfung von Hypothese 12. und 13. jeweils ein Kruskal-Wallis-Test durchgeführt. Hypothese 12. ergab hinsichtlich des Stresserlebens einerseits keine signifikanten Unterschiede in der Screening-Skala des TICS (p = 0.55). KrankenpflegerInnen N = 67 zeigten mit mr = die höchsten, HumanmedizinerInnen N = 20 mit mr = den zweithöchsten und SanitäterInnen N = 16 mit mr = den niedrigsten Wert. Andererseits ließ sich ein signifikantes Ergebnis für die Dimension Erfolgsdruck des TICS p = 0.01 nachweisen. Hier zeigte sich, dass HumanmedizinerInnen N = 20 den höchsten Wert mit mr = 65.85, die SanitäterInnen N = 16 den zweithöchsten Wert mit mr = und KrankenpflegerInnen N = 67 den geringsten Wert mit mr = zeigten. Für Hypothese 13. zeigte sich, dass es mit einem p = 0.01 signifikante Unterschiede bezüglich der Ausprägung von Optimismus und Pessimismus zwischen den drei Berufsgruppen gibt. Die Gruppe der HumanmedizinerInnen N = 29 wies mit einem mittleren Gruppenrang von mr = den höchsten Wert auf, gefolgt von der Gruppe der KrankenpflegerInnen N = 95, welche einen mr = zeigten und den SanitäterInnen N = 28, welche mit mr = den niedrigsten Gruppenrang zeigten. Aus Abbildung 16 lasen sich die Unterschiede zwischen HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen hinsichtlich ihrer Ausprägungen in Optimismus, erlebtem Erfolgsdruck und erlebtem Stressempfinden ablesen. 87

88 Stresserleben und Optimismus in drei Berufsgruppen TICS Erfolgsdruck ÄrztInnen SanitäterInnen KrankenpflegerIn nen TICS Screening LOT-R SanitäterInnen KrankenpflegerInnen ÄrztInnen SanitäterInnen KrankenpflegerInnen ÄrztInnen SD Mittelwert Abbildung 16. Darstellung Unterschiede der Berufsgruppen bezüglich Stresserleben und Optimismus (Angaben der mittleren Ränge) Somit wurde für Hypothese 12. die Nullhypothese H012 beibehalten, während für Hypothese 13. von der Richtigkeit der Gegenhypothese H113 ausgegangen werden kann Gibt es Unterschiede im Umgang mit positiven und negativen Emotionen zwischen Optimisten und Pessimisten? Fragestellung 10 beschäftigt sich mit der Frage nach einem möglichen Unterschied zwischen Pessimisten und Optimisten hinsichtlich ihres Umganges mit positiven bzw. negativen Emotionen und wurde mit Hilfe des ERI und der Aufteilung der Gesamtstichprobe in Optimisten und Pessimisten überprüft. Für die Auswertung wurde zunächst die Stichprobe der Optimisten und Pessimisten hinsichtlich ihres Umganges mit positiven und negativen Emotionen mittels Kolmogorov-Smirnov-Test auf Normalverteilung geprüft. Da sich keine Normalverteilung in den Daten nachweisen ließ, wurde als statistisches Mittel ein Mann- Whitney-U-Test durchgeführt. Dieser ergab für den Umgang mit negativen Emotionen signifikante Unterschiede in den Dimensionen kontrollierter Ausdruck (p = 0.01) und unkontrollierter Ausdruck (p = 0.01). Die Gruppe der Optimisten zeigte in der Dimension kontrollierter Ausdruck einen höheren Mittleren Rang (mr = 93.27) als die Pessimisten (mr = 74.86). Während sich in der Dimension unkontrollierter Ausdruck umgekehrte Effekte zeigten. Hier hatten die Pessimisten einen höheren mittleren Rang (mr = 94.74) als die Optimisten (mr = 75.19). 88

89 Für den Umgang mit positiven Emotionen ergaben sich signifikante Unterschiede in den Dimensionen empathische Unterdrückung (p= 0.00) und Ablenkung (p =0.00). Hier zeigte sich, dass Optimisten sowohl in der Dimension empathische Unterdrückung (mr = 66.88) als auch in der Dimension Ablenkung (mr = 65.22) niedrigere mittlere Ränge aufwiesen als die Gruppe der Pessimisten (mr = für empathische Unterdrückung und mr = bei Ablenkung). Die übrigen Skalen zeigten keine signifikanten Unterschiede bei Optimisten und Pessimisten im Umgang mit Emotionen. Anhand der dargestellten Ergebnisse wird für den Umgang mit Emotionen die Gegenhypothese H114 beibehalten Unterschiede im Beruf Unterschiede im Umgang mit Emotionen? Fragestellung 11 befasst sich mit der Frage, ob es Unterschiede im Umgang mit Emotionen in den Berufsgruppen der HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen gibt. Diese Fragestellung wurde ebenfalls mit Hilfe des ERI und der soziodemografischen Variable des Berufes erforscht. Zunächst wurde ein Kolmogorov-Smirnov-Test für die Normalverteilung bezüglich des Umganges mit positiven und negativen Emotionen durchgeführt und aufgrund nicht vorhandener Normalverteilungen innerhalb der Berufspopulationen ein Kruskal-Wallis-Test als Pendant zur ANOVA durchgeführt. Das Ergebnis des Kruskal-Wallis Tests zeigt, dass es keinerlei signifikante Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hinsichtlich des Umgangs mit Emotionen gibt. Eine detaillierte Auflistung der Werte findet sich in den unten stehenden Tabelle 19. Für Fragestellung 11 wird also die Nullhypothese H015 beibehalten. 89

90 KANE UANE EUNE ABNE UMNE KAPE UAPE EUPE ABPE PEOUT CHI DF SIG Tabelle 19. K-S-Test Umgang mit positiven und negativen Emotionen: ERI = Emotinsregulations-Inventar, NE = negative Emotionen, PE = positive Emotionen, kane: Skala kontrollierter Ausdruck ERI-NE, uane: Skala unkontrollierter Ausdruck ERI-NE, eune: Skala empathische Unterdrueckung ERI-NE, abne: Skala Ablenkung ERI-NE, umne: Skala Umbewertung ERI-NE, kape: Skala Kontrollierter Ausdruck ERI-PE, uape: Skala Unkontrollierter Ausdruck ERI-PE, eupe: Skala Empathische Unterdrueckung ERI-PE, abpe: Skala Ablenkung ERI-PE, peout: Skala Ausdruck positiver Emotionen 90

91 Gibt es einen Zusammenhang zwischen Beruf, Berufserfahrung, Umgang mit Emotionen und der Einstellung? Fragestellung 12 geht von einem möglichen Zusammenhang zwischen einer optimistischen bzw. pessimistischen Einstellung und der Berufserfahrung hinsichtlich des Umgangs mit Emotionen aus und beschäftigt sich weiters mit der Frage, ob sich so ein Zusammenhang in den diversen Berufsgruppen finden lässt. Für die Untersuchung von Fragestellung 12 wurden aufgrund der nichtnormalverteilten Stichprobenwerte nicht-parametrische Methoden angewandt. Als Korrelationsmittel wurde die Korrelation nach Spearman berechnet und ergab folgende Ergebnisse: In der Stichprobe der Optimisten (Optimismus_Pessimismus_Split_2) konnte nur in der Dimension Ablenkung bei negativen Emotionen eine signifikante Korrelation (p = 0.00) von r = gefunden werden. Die Korrelationsprüfung in der Stichprobe der Pessimisten ergab auch nur ein signifikantes Ergebnis (p = 0.01) für die Dimension kontrollierter Ausdruck bei Verarbeitung negativer Emotionen mit r = Die Ergebnisse sind in Grafik 5 und 6 dargestellt. Abbildung 17. stellt die Korrelation der ERI Dimension Ablenkung bei negativen Emotionen und der Berufserfahrung in Jahren dar. Sie zeigt, dass mit ansteigender Anzahl an Berufsjahren, die Ablenkung von negativen Emotionen, als Verarbeitungsmechanismus sinkt. Die dargestellten Werte sind absolut. Abbildung 17. Korrelation bei Optimisten zwischen der ERI Dimension Ablenkung bei negativen Emotionen und der Berufserfahrung in Jahren. 91

92 In Abbildung 18 wird hingegen die Korrelation zwischen der Dimension kontrollierter Ausdruck im Umgang mit negativen Emotionen und der Berufserfahrung in absoluten Zahlen dargestellt. Abbildung 18. Korrelation bei Pessimisten zwischen der ERI Dimension kontrollierter Ausdruck bei negativen Emotionen und der Berufserfahrung in Jahren. Für Hypothese 16 wird mit Vorbehalt die Gegenhypothese H116 (Es gibt bei Optimisten und Pessimisten einen Zusammenhang zwischen der Berufserfahrung und dem Umgang mit Emotionen) beibehalten. Um Hypothese 17 zu überprüfen, wurde aufgrund der nicht normalverteilten Daten innerhalb der Berufsgruppen wieder zu der Spearman-Rho Korrelation gegriffen. Diese Analyse ergab folgende Ergebnisse: für die Stichprobe der Humanmediziner und Humanmedizinerinnen ergaben sich mit Werten zwischen p = 0.26 und p = 0.89 keine signifikanten Korrelationen zwischen den Berufsjahren und dem Umgang mit Emotionen. Ebenso ließen sich mit Werten von p = 0.17 bis p = 0.89, keine signifikanten Korrelationen für die Stichprobe der Sanitäter und Sanitäterinnen nachweisen. Wie Abbildung 19 allerdings zeigt, konnte in der Stichprobe der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen ein signifikantes Ergebnis (p = 0.00) von einer sehr kleinen negativen Korrelation zwischen Ablenkung beim Umgang mit negativen Emotionen und der Berufserfahrung (r = -0.29) verzeichnet werden. 92

93 Abbildung 19. Korrelation nach Spearman-Rho zwischen der ERI Dimension Ablenkung bei negativen Emotionen und der Anzahl an Berufsjahren bei KrankenpflegerInnen. Da sich ein signifikanter Zusammenhang in der Stichprobe der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen nachweisen lässt, wird für Hypothese 17 die Gegenhypothese H117 als bestätigt angenommen. 93

94 11 Diskussion und Interpretation der Ergebnisse Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, einerseits herauszufinden, ob optimistische Personen, die im humanmedizinischen Bereich tätig sind, sich hinsichtlich ihres Stresserlebens und in ihren Stressverarbeitungsstrategien von jenen Personen unterscheiden, die eine pessimistische Einstellung haben. Andererseits sollte geklärt werden, ob es Zusammenhänge zwischen der Berufserfahrung und der Einstellung hinsichtlich des Stresserlebens und der Stressverarbeitung gibt, bzw. in Hinblick auf den Umgang mit positiven und negativen Emotionen. Um die Ausprägung an Optimismus und Pessimismus messen zu können, wurde die deutsche Version des Life-Orientation-Test Revised herangezogen. Das Verfahren weist interne Konsistenzen zwischen.59 und.69 auf (Glaesmer et al., 2008), was generell als nur als mittelmäßige Reliabilität zu bewerten ist (Bortz & Döring 2006). Ein zusätzlicher negativ beeinflussender Faktor besteht darin, dass die Auswertung des Verfahrens auf zwei unterschiedliche Arten gemacht werden kann. Einerseits ist es möglich einen eigenen Summenwert für die Subskalen Optimismus und Pessimismus zu bilden, oder, wie es in der vorliegenden Arbeit gemacht wurde, einen Gesamtwert zu bilden und Optimismus als eindimensionales Konstrukt mit zwei Polen anzusehen. Die 153 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die den LOT-R vollständig ausfüllten, wurden zunächst mittels Mediansplit, unter bzw. ab einem Wert von 17, in die beiden Gruppen Optimisten und Pessimisten eingeteilt. Daraus ergaben sich eine Gruppengröße von 80 Personen bei den Pessimisten und eine Größe von 73 bei den Optimisten. Fragestellung eins beschäftigte sich mit der Frage nach unterschiedlichen Stresslevels der beiden Gruppen, wozu die Screening-Skala des TICS (Trier Inventar zu chronischem Stress) herangezogen wurde. Das Ergebnis des Mann-Whitney-U-Tests für unabhängige Stichproben zeigte, dass Optimisten einen signifikant geringeren mittleren Rang aufwiesen, als die Gruppe der Pessimisten. Diese Ergebnisse stimmen mit jenen von Scheier, Carver und Bridges (2001) überein. Es scheint also, als würden optimistische Personen weniger dazu tendieren an chronischem Stress zu leiden. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde geprüft, ob ein möglicher Zusammenhang zwischen optimistischer bzw. pessimistischer Einstellung und dem Stresserleben besteht. Diese Frage wurde durch ein signifikantes Ergebnis (p=0.00) in Richtung einer negativen Korrelation (r=-0.42) 94

95 bestätigt, was darauf hindeutet, dass Menschen die über eine positive Einstellung verfügen, weniger Stress wahrnehmen bzw. empfinden (Carver, Scheier & Segerstrom, 2010; Forgeard & Seligman, 2012). Wie in der Literatur oft besprochen wird, gibt es die Annahme, dass sich Optimisten anderer Stressverarbeitungsmechanismen bedienen als Pessimisten (Scheier, Carver & Bridges, 2001; Scheier, Weintraub & Carver, 1986; Solberg Nes & Segerstrom, 2006; Stanton & Snider, 1993). Für die Analyse dieser Theorie, wurden die Dimensionen positive Verarbeitungsmechanismen (Maßnahmen, die prinzipiell stressreduzierend wirken), negative Verarbeitungsmechanismen (vermehren Stress im Allgemeinen) und Resignation, welche hier negativ behaftet ist und mit Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit einhergeht, heran gezogen. Der t-test für unabhängige Stichproben sowie der Mann-Whitney-U-Test zeigten, dass signifikante Gruppenunterschiede für negative Verarbeitung und Resignation nachweisbar waren, die jeweils zu Gunsten der Optimisten ausfielen, welche in positiver Verarbeitung höhere und in Resignation tiefere Werte als die Pessimisten zeigten, aufwiesen. Diese Ergebnisse stimmen sowohl mit den Studien von Carver, Scheier und Segerstrom (2010) als auch mit jenen von Solberg, Nes und Segerstrom (2006) überein, die davon ausgehen, dass positiv eingestellte Menschen nicht so schnell aufgeben oder hilflos sind, wie Menschen, die generell negative Ergebnisse erwarten, was ebenfalls Seligmans Theorie der Kontrolle entspricht (Schwarzer, 2004). Was jedoch verwunderlich ist und nicht den Erwartungen entsprach, war die Tatsache, dass sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich positiver Verarbeitungsmechanismen finden ließen. Das könnte damit erklärt werden, dass die Probanden und Probandinnen sich sowohl positiver als auch negativer Copingstrategien bedienen, jedoch Pessimisten mehr dazu neigen negative Strategien anstatt positiver anzuwenden (Laal, 2013). Ein weiterer Erklärungsansatz könnte sein, dass Optimisten und Pessimisten prinzipiell in der Lage sind positive und negative Strategien zur Stressvermeidung anzuwenden, aber aufgrund unterschiedlicher kindlicher Erfahrungen, Pessimisten mehr dazu neigen, negative Strategien zu benützen als Optimisten (Heyman, Dweck & Cain, 1992). Als nächstes wurde untersucht, ob sich Pessimisten und Optimisten hinsichtlich ihrer angegeben Lebensqualität unterscheiden. Mittels der Kurzversion des WHOQOL (World Health Organization Quality of Life) wurden die fünf Dimensionen globale, physische, psychische und soziale Lebensqualität sowie Lebensqualität durch die Umwelt erhoben, 95

96 und mit t-tests bzw. U-Tests berechnet. Die Ergebnisse sprechen für sich, da Optimisten in allen Dimensionen signifikant höhere Werte an Lebensqualität aufwiesen als Pessimisten. Hoyer (2000), Scheier et al. (1989) sowie Peterson, Seligman und Vaillant (1988) berichten ähnliche Ergebnisse in ihren Untersuchungen zu Lebensqualität in Zusammenhang mit einer positiven Einstellung. So konnte beispielsweise in der Harvard- Grant Studie nachgewiesen werden, dass optimistisch eingestellte Menschen, selbst 40 Jahre nach der ersten Befragung, aufgrund ihrer damaligen Einstellung über mehr Lebensqualität verfügen, als pessimistisch eingestellte Personen. Ob die Anzahl an Berufsjahren und damit einhergehend die Berufserfahrung einen Unterschied in der Einstellung erkennen lässt, wurde mit Hilfe eines Kruskal-Wallis- Tests überprüft. Hier zeigte sich entsprechend der Studie von Garrosa, Moreno-Jiménez, Rodríguez-Muñoz und Rodríguez-Carvajals (2011) ein signifikantes Ergebnis. Interessant daran ist, dass die Optimismuswerte nicht, wie angenommen, mit der Berufserfahrung stetig steigen, sondern im Laufe der Zeit zu fluktuieren scheinen. Es zeigte sich, dass Personen mit Berufserfahrung zwischen 20.1 und 25.0 Jahren am optimistischsten, Personen mit Erfahrung zwischen 15.1 und 20.0 Jahren am wenigsten optimistischen waren. Den zweittiefsten Optimismuswert zeigte die Gruppe der Personen mit Jahre an Erfahrung. Dies könnte darauf zurück zu führen sein, dass Menschen gerade am Anfang ihrer Karriere und speziell in humanmedizinischen Berufen, in denen viel Verantwortung getragen wird, größere Unsicherheiten bezüglich ihrer eigenen Kompetenz aber auch ihrer Zukunftsperspektiven haben (Keller, Aulike, Böhmert & Nienhaus, 2010). Eine Überprüfung auf eine mögliche Korrelation zwischen den Berufsjahren und dem Optimismuswert zeigte allerdings keine signifikanten Ergebnisse. Da Laal (2013) von einem signifikanten Zusammenhang zwischen Berufserfahrung und einer optimistischen Einstellung sowie reduziertem Stressempfinden berichtet, waren die vorliegenden Resultate unerwartet, und wurden weiter analysiert, um mögliche Wechselwirkungen zwischen dem Beruf und der Berufserfahrung in Abhängigkeit des gemessenen Optimismus aufzudecken. Die Berufserfahrung wurde aufgrund kleiner Stichproben in sieben Gruppen zu je fünf Jahren Erfahrung zusammengefasst und anschließend mittels zwei-faktorieller-varianzanalyse überprüft. Es zeigte sich kein Haupteffekt hinsichtlich der Berufserfahrung. Selbst bei einer weiteren Aufteilung in Berufserfahrung unter bzw. über zehn und fünfzehn Jahren, änderte sich das Ergebnis des nicht signifikanten Haupteffektes Erfahrung nicht. Es konnten auch in keiner 96

97 Berechnungsanordnung signifikante Wechselwirkungen entdeckt werden. Einzig der Beruf wies in allen Berechnungen einen signifikanten Haupteffekt auf. Selbst wenn das Alter der Probanden und Probandinnen konstant gehalten wurde, veränderten sich die Werte nur marginal. Der Haupteffekt Beruf blieb weiterhin bestehen, während der Haupteffekt Erfahrung und die Wechselwirkung nicht signifikant blieben. Weshalb sich hier keine Effekte zeigten, bleibt ungeklärt und bedarf zusätzlicher Untersuchungen. Eine weitere Untersuchung in Zusammenhang mit Berufserfahrung war die Überprüfung des Stresserlebens bei Optimisten und Pessimisten und in weiterer Folge bei HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen. Pessimistisch eingestellte Personen zeigten signifikante Werte in den Dimensionen chronische Besorgnis (p=0.03) und Mangel an sozialer Anerkennung (p=0.01), während optimistische Personen lediglich in der Dimension Arbeitsüberlastung (p=0.02) signifikante Werte zeigten. Wie erwartet, zeigt sich das Ergebnis, dass bei der Gruppe der Pessimisten, Personen mit Berufserfahrung zwischen 5.1 und 10.0 Jahren am meisten an chronischem Stress leiden, während Personen mit Erfahrung zwischen 30.1 und 40 Jahren die tiefsten Werte in dieser Dimension berichten. Den höchsten Mangel an sozialer Anerkennung empfinden Pessimisten mit Erfahrung zwischen 15.1 und 20.5 Jahren, während Pessimisten mit Erfahrung zwischen 20.1 und 25.0 Jahren hier die tiefsten Werte angaben. Pessimisten mit längerer Berufserfahrung scheinen bessere Wege gefunden zu haben, mit den jeweiligen Stressoren umzugehen, als Pessimisten, die über weniger Berufserfahrung verfügen (Keller, Aulike, Böhmert & Nienhaus, 2010). Optimisten zeigten hingegen signifikante Unterschiede in der Dimension Arbeitsüberlastung, welche von Optimisten mit Berufserfahrung zwischen 30.1 und 40.0 Jahren am meisten und von Optimisten mit 0.1 bis 5.0 Jahren Berufserfahrung am wenigsten berichtet wurden. Auf die Frage weshalb ältere Optimisten mehr Arbeitsüberlastung empfinden als jüngere, könnte eine mögliche Antwort die generelle körperliche Konstitution sein. Auch könnte die Arbeitsüberlastung zu einem späteren Zeitpunkt der beruflichen Laufbahn ein Anzeichen für ein ausgebrannt sein, im Sinne einer beginnenden oder vorherrschenden Burnout-Symptomatik darstellen. Um diverse Möglichkeiten abzuklären, bedarf es an dieser Stelle zusätzlicher Untersuchungen und Studien, die den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würden. Da das Augenmerk der vorliegenden Arbeit nicht nur auf Optimismus und Pessimismus, sondern auch auf den unterschiedlichen Berufsgruppen liegt, wurde das Stresserleben 97

98 bzw. Unterschiede darin unter den Berufsgruppen untersucht. In der Dimension generelles chronisches Stressempfinden (gemessen mit der Screening-Skala des TICS) konnten eine signifikanten Unterschiede zwischen HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen gefunden werden. Hingegen zeigte sich in der Dimension Erfolgsdruck ein signifikanter Unterschied, der darauf schließen lässt, dass Humanmediziner und Humanmedizinerinnen mehr unter Erfolgsdruck leiden als SanitäterInnen und KrankenpflegerInnen. Dies lässt sich damit erklären, dass sie von den drei Berufen die meiste Verantwortung tragen und man in der Allgemeinbevölkerung generell davon ausgeht, dass Ärzte und Ärztinnen immer ihr Bestes geben und zur Verfügung stehen müssen (Sendera & Sendera, 2013). Humanmediziner und Humanmedizinerinnen wiesen trotz des Erfolgsdrucks, dem sie unterliegen, die signifikant höchsten Ausprägungen in Optimismus aus. So stehen Ärzte und Ärztinnen zwar unter viel Druck, die Optimismusausprägung könnte allerdings ein Anzeichen dafür sein, dass sie über mehr Glauben an sich selbst und ihr eigenen Fähigkeiten haben, und somit mit positiven Ergebnissen in der PatientInnenbehandlung rechnen (Keller, Aulike, Böhmert & Nienhaus, 2010; Wallace & Lemaire, 2013). Um eine mögliche Erläuterung der Ergebnisse zu erleichtern, wurde das ERI (Emotionsregulationsinventar) angewandt und die drei Berufsgruppen auf Unterschiede im Umgang mit Emotionen untersucht. Diese Analyse ergab keine signifikanten Unterschiede. Somit kann nicht davon ausgegangen werden, dass HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen auf verschiedene Arten mit positiven bzw. negativen Emotionen umgehen. Wenn die Gesamtstichprobe hingegen nur in Optimisten und Pessimisten geteilt und auf ihren Umgang mit Emotionen getestet wurde, zeigten sich sowohl signifikante Unterschiede im Umgang mit positiven als auch im Umgang mit negativen Gefühlen. Optimisten zeigten höhere Werte in der Dimension kontrollierter Ausdruck und niedrigere Werte in der Dimension unkontrollierter Ausdruck im Umgang mit negativen Gefühlen, während sich für Pessimisten das umgekehrte Ergebnis berichten lässt. In Zusammenhang mit positiven Emotionen, lassen sich signifikante Unterschiede in den Dimensionen empathische Unterdrückung und Ablenkung verzeichnen. Optimisten erreichten hier niedrigere Werte als Pessimisten, was für einen besseren Umgang mit Gefühlen bei Optimisten spricht (König, 2011). Da sich signifikante Unterschiede im Stresserleben über die Zeit zeigten, wurde mittels des ERI (Emotionsregulationsinventar) überprüft, ob sich Zusammenhänge in Hinsicht 98

99 auf den Umgang mit Emotionen bei Optimisten und Pessimisten nachweisen lassen. Dafür wurden Spearman-Rho Korrelationen berechnet. Diese zeigten, einen signifikanten negativen Zusammenhang (r=-0.35) zwischen der Dimension Ablenkung von negativen Emotionen und der Anzahl an Berufsjahren bei Optimisten. In der Population der Pessimisten konnte ein negativer Zusammenhang (r=-0.30) zwischen dem kontrolliertem Ausdruck in der Verarbeitung negativer Emotionen in und der Berufserfahrung ausfindig gemacht werden. Die Ergebnisse zeigen somit, dass Optimisten mit mehr Berufserfahrung in Umgang mit negativen Gefühlen weniger Ablenkung suchen und sich somit eher mit ihren Gefühlen auseinandersetzen, als Optimisten mit weniger Berufserfahrung. Übereinstimmend mit diesen Ergebnissen zeigte sich bei der Untersuchung der einzelnen Berufsgruppen, dass ein kleiner negativer Zusammenhang (r=-0.29) zwischen steigender Berufserfahrung und Ablenkung bei negativen Emotionen in der Population der Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger gefunden werden konnte. Umgekehrt, lies sich erkennen, dass Pessimisten mit weniger Berufserfahrung im Umgang mit negativen Gefühlen ihren Ausdruck besser kontrollieren, als Pessimisten mit mehr Berufserfahrung. Dass optimistische Personen mit steigender Berufserfahrung und Alter sich weniger von einer problematischen Situation ablenken müssen um sie zu verarbeiten, als jüngere Personen mit weniger Erfahrung, ist wenig überraschend. Das könnte daran liegen, dass sie im Laufe der Zeit bessere Verarbeitungsmechanismen erlernt oder automatisiert haben. Auch, dass ältere Pessimisten ihren Ausdruck weniger kontrollieren können, als jüngere Pessimisten scheint plausibel, da sie vielleicht nach jahrzehntelangem Vorspielen falscher Emotionen oder dem Verstecken realer Gefühle, nicht mehr so viel Wert darauf legen, was andere über sie denken. Da es allerdings keine Belege für diese Erklärungen gibt, bleibt ihre Interpretation reine Spekulation und bedarf wie viele andere Ergebnisse der vorliegenden Pilotuntersuchung weiterer Forschung (Carver, Scheier & Segerstrom, 2014; Peterson, Seligman & Vaillant, 1988; Scheier, Carver & Bridges, 2001, Scheier, Weintraub & Carver, 1986; Taylor et al., 1992; Wallace & Lemaire, 2013) Kritik und Einschränkungen der Studie Ein großer Kritikpunkt der vorliegenden Diplomarbeit ist sicherlich die Gestaltung und Länge des Online-Fragebogens. Mit einer Länge von 42 Seiten und einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 45 Minuten, wurde den Probanden und Probandinnen sehr viel Zeit, Konzentration sowie vor allem Motivation abverlangt. Zu 99

100 Beginn der Erhebung war es den Probanden und Probandinnen noch nicht möglich, den Fragebogen zu unterbrechen und an einem späteren Zeitpunkt fertigzustellen. Dies trug wahrscheinlich unter anderem dazu bei, dass ihn nur 100 Personen vollständig ausfüllten. Zusätzlich mussten aufgrund vieler fehlender Werte, Scherzantworten und doppelt auftretender Personen die Mehrheit der ursprünglichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus den Berechnungen exkludiert werden. Aufgrund der geringen und teilweise stark unterschiedlichen Stichprobengrößen, die für die statistischen Berechnungen herangezogen wurden, stellt sich die Frage, wie repräsentativ die Stichproben für die Populationen der HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen sind. Dies lässt sich auch an der stark unterschiedlichen Verteilung der männlichen und weiblichen TeilnehmerInnen auf die Berufs- und Berufserfahrungsgruppen erkennen, aufgrund welcher keine Geschlechterunterschiede berechnet werden konnten. Durch die Art der Fragebogengestaltung und vieler freier Antwortformate, konnten Fragestellungen wie gibt es einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Stresserleben und dem Ausmaß an täglicher Freizeit der Probanden und Probandinnen nicht untersucht werden. Als weiterer Kritikpunkt ist zu nennen, dass die Reliabilität des Life-Orientation-Test (LOT-R) mit Cronbachs α 0.69, keine optimale Genauigkeit aufweist und, in Abhängigkeit der Definition von Optimismus bzw. Pessimismus, auf verschiedene Arten ausgewertet werden kann. Diese Tatsache wird auch bei Glaesmer et al. (2008) diskutiert. Abgesehen von organisatorischen Schwierigkeiten und Fehlern ist zu beachten, dass Optimismus nur als eindimensionales Konstrukt erhoben wurde und keine Unterscheidung in funktionalen und dysfunktionalen Optimismus, im Sinne unrealistischer Erwartungen, vorgenommen wurde. Zusätzlich wird in der Literatur meistens von problemfokussiertem oder emotionsfokussiertem Coping berichtet, während in der vorliegenden Arbeit nur zwischen positiven und negativen Stressverarbeitungsstrategien unterschien wird Implikationen für zukünftige Forschung Für zukünftige Forschung in dem Feld der humanmedizinischen Berufe wäre es von Interesse zu untersuchen, weshalb die Rekrutierung von Probanden und Probandinnen schwieriger von statten geht, als in anderen Berufsgruppen. Außerdem wäre es 100

101 diesbezüglich spannend zu untersuchen, weshalb Frauen noch eher dazu bereit sind, an längeren Studien teilzunehmen als Männer. Ein weiterer interessanter Punkt wäre es, nicht nur HumanmedizinerInnen, KrankenpflegerInnen und SanitäterInnen, sondern auch Polizeibeamte und -beamtinnen sowie Einsatzkräfte des Militärs und der Feuerwehr hinsichtlich ihres Stresserlebens und ihrer Stressverarbeitungsmechanismen miteinander zu vergleichen. Dies wäre besonders in Hinblick auf das potentiell traumatisierende Arbeitsfeld, in welchem sich diese Menschen bewegen, von Interesse. 101

102 12 Literaturverzeichnis Allenspach, M. & Brechbühler, A. (2005). Stress am Arbeitsplatz. Theoretische Grundlagen, Ursachen, Folgen und Prävention, Bern. Angermeyer, M.C., Kilian, R. & Matschinger, H. (2000). WHOQOL-100 und WHOQOL-BREF. Handbuch für die deutschsprachige Version der WHO Instrumente zur Erfassung von Lebensqualität. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle: Hogrefe. Bortz, J. & Döring, N. (2006). Forschungmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler. Heidelberg: Springer. der Unfallkassen, B. (2005). Psychische Belastungen am Arbeits-und Ausbildungsplatz ein Handbuch. Phänomene, Ursachen, Prävention. Brunner, A., Bürg, T., Bobens, C., Schmid, T., Troy, C. D., & Wagner, A. (2010). Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen in den Gesundheitsberufen in Wien und Niederösterreich. Sozialökonomische Forschungsstelle: Wien. Carver, C. S., Scheier, M. F., & Segerstrom, S. C. (2010). Optimism. Clinical psychology review, 30(7), Coyle, D., McGlade, N., Doherty, G. & O Reilly, G. (2011). Exploratory Evaluations of a Computer Game Supporting Cognitive Behavioural Therapy for Adolescents. Proceedings of the SIGCHI Conference on Human Factors in Computing Systems, Vancouver, BC, Canada. doi: / Dillard, A. J., McCaul, K. D., & Klein, W. M. (2006). Unrealistic optimism in smokers: Implications for smoking myth endorsement and self-protective motivation. Journal of Health Communication, 11(S1), Dillard, A. J., Midboe, A. M., & Klein, W. M. (2009). The dark side of optimism: Unrealistic optimism about problems with alcohol predicts subsequent negative event experiences. Personality and social psychology bulletin. Erdmann, G. & Janke, W. (2008). Stressverarbeitungsfragebogen (SVF). Stress, Stressverarbeitung und ihre Erfassung durch ein mehrdimensionales Testsystem. Göttingen: Hogrefe. Faltermaier, T. (2005): Gesundheitspsychologie. 1. Auflage. Stuttgart. Flake, F., Gliwitzky, B., Grusnick, H. M., König, M. K., & Beckers, P. D. S. (2013). Notfallsanitäter Chancen und Perspektiven des neuen Berufsbildes. Notfall+ Rettungsmedizin, 16(8),

103 Forgeard, M. J. C., & Seligman, M. E. P. (2012). Seeing the glass half full: A review of the causes and consequences of optimism. Pratiques psychologiques, 18(2), Fröhlich, W. D. (2011). Wörterbuch Psychologie. Deutscher Taschenbuch Verlag. Gabauer, A. (2003). Kritische Anforderungsbedingungen für Rettungsdienstmitarbeiter im Notfalleinsatz. In: Zielke, M., Meermann, R. & Hackhause, W., (2003). Das Ende der Geborgenheit? Die Bedeutung von traumatischen Erfahrungen in verschiedenen Lebens- und Ereignisbereichen: Epidemiologie, Prävention, Behandlungskonzepte und klinische Erfahrungen. (S ). Pabst Science Publishers, Lengerich Garrosa, E., Moreno-Jiménez, B., Rodríguez-Muñoz, A., & Rodríguez-Carvajal, R. (2011). Role stress and personal resources in nursing: A cross-sectional study of burnout and engagement. International Journal of Nursing Studies, 48(4), Gillham, J., & Reivich, K. (2004). Cultivating optimism in childhood and adolescence. The Annals of the American Academy of Political and Social Science, 591(1), Heinonen, K., Räikkönen, K., Matthews, K. A., Scheier, M. F., Raitakari, O. T., Pulkki, L., & Keltikangas Järvinen, L. (2006). Socioeconomic Status in Childhood and Adulthood: Associations With Dispositional Optimism and Pessimism Over a 21 Year Follow Up. Journal of personality, 74(4), Heyman, G. D., Dweck, C. S., & Cain, K. M. (1992). Young Children's Vulnerability to Self Blame and Helplessness: Relationship to Beliefs about Goodness. Child development, 63(2), Hoyer, J. (2000). Optimismus und Gesundheit: Überblick, Kritik und Forschungsperspektiven. Zeitschrift für Gesundheitspsychologie, 8, Hoyer J. & Herzberg, P.Y. (2009). Optimismus. In: Bengel, J. & Jerusalem, M., Handbuch der Gesundheitspsychologie und Medizinischen Psychologie. (S ), Göttingen: Hogrefe. Janke,W., Erdmann, G. & Kallus, K.W. (1985). Stressverarbeitungsfragebogen (SVF) nach W. Janke, G. Erdmann und W. Boucsein. Göttingen: Hogrefe. Kaluza, G. (2012). Gelassen und sicher im Stress: Das Stresskompetenz-Buch-Stress erkennen, verstehen, bewältigen. Springer-Verlag. 103

104 Kaluza, G. & Renneberg, B. (2009). Stressbewältigung. In: Bengel, J. & Jerusalem, M., Handbuch der Gesundheitspsychologie und Medizinischen Psychologie. (S ), Göttingen: Hogrefe. Kaluza, G. & Vögele, C. (1999). Stress und Stressbewältigung. In: Flor H, Birbaumer N, Hahlweg K (Hrsg) Enzyklopädie der Psychologie, Themenbereich D Praxisgebiete, Serie II Klinische Psychologie, Band 3 Grundlagen der Verhaltensmedizin. Hogrefe, Göttingen, S Keller, M., Aulike, B., Böhmert, M., & Nienhaus, A. (2010). Explorative Studie zur Erfassung arbeitsbedingter Stressoren und Ressourcen von Klinikärztinnen undärzten. Psychologie des Alltagshandelns, 3(1), Kline, P. (2000). The handbook of psychological testing (2. Auflage). London: Routledge Klinitzke, G., Romppel, M., Häuser, W., Brähler, E., & Glaesmer, H. (2012). Die deutsche Version des Childhood Trauma Questionnaire (CTQ) psychometrische Eigenschaften in einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe [The German Version of the Childhood Trauma Questionnaire (CTQ): psychometric characteristics in a representative sample of the general population]. Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 62(2), Korkeila, K., Kivelä, S. L., Suominen, S., Vahtera, J., Kivimäki, M., Sundell, J.,... & Koskenvuo, M. (2004). Childhood adversities, parent-child relationships and dispositional optimism in adulthood. Social psychiatry and psychiatric epidemiology, 39(4), König, D. (2011). Die Regulation von negativen und positiven Emotionen. Entwicklung des Emotionsregulations-Inventars und Vergleich von Migränikerinnen mit Kontrollpersonen. Unveröffentlichte Dissertation, Universität Wien. Krampen, G. (1991). Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK). Göttingen: Hogrefe. Kristel K. H.: Gesund Pflegen: Streßbewältigung und Selbstpflege; 1998; München; Urban & Schwarzenber Kryspin-Exner, I. (2007). Klinische Psychologie. In: Kastner-Koller, U. & Deimann, P., Psychologie als Wissenschaft. (Seite ), (2. Auflage), Wien:Fakultas Laal, M. (2013). Job stress management in nurses. Procedia-Social and Behavioral Sciences, 84, Lazarus, R.S. & Folkman, S. (1984). Stress, appraisal and coping. New York: Springer 104

105 Lissel, P. M., & Gepart, C. (2004). Die gesetzlichen Grundlagen von Beruf, Tätigkeit und Ausbildung der Sanitäter in Österreich. Notfall & Rettungsmedizin, 7(5), Maercker, A., Forstmeier, S., Wagner, B., Glaesmer, H., & Brähler, E. (2008). Posttraumatische Belastungsstörungen in Deutschland. Der Nervenarzt, 79 (5), doi: /s Mason, J.W. (1971). A re-evaluation of the concept of non specifity in stress-theory. Journal of Psychiatric Research, 8, Mason, J.W. (1975). A historical view of the stress field, part II. Journal of Human Stress, 1, McGrath, J.E. (1981). Stress und Verhalten in Organisationen. In J.R. Nitsch (Hrsg.), Stress (S ). Bern: Huber. Nerdinger, F. W., Blickle, G., Schaper, N., & Schaper, N. (2008). Arbeits-und Organisationspsychologie. Heidelberg: Springer. Pearlin, L.I. (1989). The sociological study of stress. Journal of Health and Social Behavior, 30, Peterson, C., Seligman, M. E. P., Vaillant, G. E. (1988). Pessimistic explanatory style is a risk factor for physical illness: A thirty-five-year longitudinal study. Journal of Personality and Social Psychology, 55, Regehr, C., Goldberg, G., & Hughes, J. (2002). Exposure to Human Tragedy, Empathy, and Trauma in Ambulance Paramedics. American Journal of Orthopsychiatry, Vol. 72 (4), Renneberg, B., Erken, J. & Kaluza, G. (2009). Stress. In: Bengel, J. & Jerusalem, M., Handbuch der Gesundheitspsychologie und Medizinischen Psychologie. (S ), Göttingen: Hogrefe. Reynolds, C.A., & Wagner, S.L. (2007). Stress and first responders: The need for a multidimensional approach to stress management. International Journal of Disability Management Research, 2, doi: /jdmr Richter, P., & Hacker, W. (1998). Belastung und Beanspruchung: Streß, Ermüdung und Burnout im Arbeitsleben. Asanger. Ro, K. E. I., Tyssen, R., Hoffart, A., Sexton, H., Aasland, O. G., & Gude, T. (2010). A three-year cohort study of the relationships between coping, job stress and burnout after a counselling intervention for help-seeking physicians. BMC Public Health, 10(1),

106 Scheier, M.F. & Carver, C.S. (1985). Optimism, coping and health: Assessment and implications of generalized out-come expectancies. Health Psychology, 4, Scheier, M. F., Carver, C. S. & Bridges, M. W. (2001). Optimism, pessimism and psychological well-being. In Chang, E. C. (Ed.). Optimism & Pessimism. Implications for Theory, Research, and Practice (pp ). Washington, D.C.: American Psychological Association. Scheier, M. F., Matthews, K. A., Owens, J. F., Magovern, G. J., Lefebvre, R. C., Abbott, A. R., Carver, C. S. (1989). Dispositional optimism and recovery from coronary artery bypass surgery: the beneficial effects on physical and psychological well-being. Journal of Personality and Social Psychology, 57, Scheier, M. F., Weintraub, J. K., & Carver, C. S. (1986). Coping with stress: divergent strategies of optimists and pessimists. Journal of personality and social psychology, 51(6), Schönpflug, W. (1983). Coping efficiency and situational demands. In G.R.J. Hockey (Ed.), Stress and fatigue in human performance (S ) London: Wiley. Schulz, P. (2005). Stress-und Copingtheorien. Enzyklopädie der Psychologie, 100, Schulz, P., Schlotz, W. & Becker, P. (2004). TICS. Trierer Inventar zum chronischen Stress. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle: Hogrefe Schwarzer, R. (2004). Psychologie des Gesundheitsverhaltens (3. Aufl.). Göttingen: Hogrefe. Schwarzer, R. & Renner, B. (2004). Theoretische Konstrukte. In Schwarzer, R. (Ed.): Psychologie des Gesundheitsverhaltens (3. Aufl.). (S ), Göttingen: Hogrefe. Selye, H. (1988). Stress: Bewältigung und Lebensgewinn. Pipe Sendera, A. & Sendera, M. (2013). Trauma und Burnout in helfenden Berufen: erkennen, vorbeugen, behandeln-methoden, Strategien und Skills. Springer DE. Shakespeare-Finch, J., Smith, S., & Obst, P. (2002). Trauma, coping resources, and family functioning in emergency services personnel: A comparative study. Work & Stress, 16(3), Stanton, A. L., & Snider, P. R. (1993). Coping with a breast cancer diagnosis: A prospective study. Health Psychology, 12(1),

107 Sönnichsen, A. C., Donner-Banzhoff, N. & Baum, E. (2005). Motive, Berufsziele und Hoffnungen von Studienanfängern im Fach Medizin. Z Allg Med, 81, Solberg Nes, L. S., & Segerstrom, S. C. (2006). Dispositional optimism and coping: A meta-analytic review. Personality and social psychology review, 10(3), Tattersall, A. J., Bennett, P., & Pugh, S. (1999). Stress and coping in hospital doctors. Stress and Health, 15(2), Taylor, S. E., Kemeny, M. E., Aspinwall, L. G., Schneider, S. G., Rodriguez, R. & Herbert, M. (1992). Optimism, coping, psychological distress, and high-risk sexual behavior among men at risk for Acquired Immunodeficiency Syndrome (AIDS). Journal of Personality and Social Psychology, 63, Wallace, J. E., & Lemaire, J. (2013). Physician Coping Styles and Emotional Exhaustion. Relations Industrielles/Industrial Relations, 68(2), Weinstein, N. D. (1980). Unrealistic optimism about future life events. Journal of personality and social psychology, 39(5), 806. Zöfel, P. (2003). Statistik für Psychologen. München: Pearson. Internetquellen: Arbeitsmarktservice Berufslexikon. (26. Juli 2015). Von Berufslexikon.at: abgerufen Arbeitsmarktservice Berufslexikon. (26. Juli 2015). Von Berufslexikon.at: abgerufen Arbeitsmarktservice Berufslexikon. (26. Juli 2015). Von Berufslexikon.at: KrankenpflegerIn~Diplomierte-Gesundheits-und-Krankenschwester abgerufen Berufsinformaitonscomputer. (26. Juli 2015). Von Bic.at: abgerufen Berufsinformationscomputer. (26. Juli 2015). Von Bic.at: abgerufen Berufsinformationscomputer. (26. Juli 2015). Von Bic.at: abgerufen Die Presse (26. Juli 2015) Aufnahmeprufung-gestiegen 107

108 13 Tabellenverzeichnis Tabelle 1. Reliabilitätsangaben der verwendeten Messinstrumente Tabelle 2. Deskriptive Statistik des Life-Orientation-Tests (LOT-R) Tabelle 3.Gruppenstatistik des Trier Inventars zu chronischem Stress bei Optimisten und Pessimisten Tabelle 4. Kolmogorov-Smirnov-Test Pessimisten Tabelle 5.Kolmogorov-Smirnov-Test Optimisten Tabelle 6. Gruppenstatistik für negative, positive Stressverarbeitung und Resignation laut SVF bei Optimisten und Pessimisten Tabelle 7. Kolmogorov-Smirnov-Test der Lebensqualität bei Pessimisten Tabelle 8. Kolmogorov-Smirnov-Test der Lebensqualität bei Optimisten Tabelle 9. Mittlere Ränge der Lebensqualität bei Optimisten und Pessimisten Tabelle 10. Mittelwerte in der Lebensqualitätsdimension Umwelt des WHOQOL-BREF bei Optimisten und Pessimisten Tabelle 11. t-test für unabhängige Stichproben in der Dimension Umwelt im WHOQOL-BREF für Optimisten und Pessimisten Tabelle 12. Berufserfahrung in Jahren und Optimismuswerte in mittleren Rängen Tabelle 13. Korrelation Berufserfahrung und Höhe des Optimismuswertes (LOT-R) Tabelle 14. Tests der Zwischensubjekteffekte Tabelle 15. Test der Zwischensubjekteffekte bei drei Berufen und der Berufserfahrung geteilt in 15> Tabelle 16. Test der Zwischensubjekteffekte bei drei Berufen und der Berufserfahrung geteilt in 10> Tabelle 17. Berufserfahrung und Stresserleben bei Pessimisten Tabelle 18. Berufserfahrung und Stresserleben bei Optimisten Tabelle 19. K-S-Test Umgang mit positiven und negativen Emotionen

109 14 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1. Berufsaufteilung der Frauen in Prozentangaben Abbildung 2. Familienstand der Frauen gemessen in Prozentangaben Abbildung 3. Altersverteilung der Frauen in absoluten Zahlen Abbildung 4. Berufserfahrung der Frauen, geteilt in Fünfjahresabschnitte, in absoluten Zahlen Abbildung 5. Berufsaufteilung der Männer in Prozentangaben Abbildung 6. Nationalitäten der Männer in Prozentangaben Abbildung 7. Familienstand der Männer in Prozentangaben Abbildung 8. Altersverteilung der Männer, in Abständen von fünf Jahren, in absoluten Zahlen Abbildung 9. Berufserfahrung der Männer, im Fünfjahresabschnitt, in absoluten Zahlen Abbildung 10. Zusammenhang Life-Orientation-Test Revised und Trier Inventar zu chronischem Stress Abbildung 11. Mittlerer Rang der Höhe des Optimismuswertes in Verbindung mit Berufserfahrung Abbildung 12. Optimismus über Berufsjahre und Berufsgruppen in absoluten Werten 80 Abbildung 13. Optimismuswerte der drei Berufsgruppen geteilt bei einer Berufserfahrung von 15> Jahren Abbildung 14. Optimismuswerte der drei Berufsgruppen geteilt bei einer Berufserfahrung von 10> Jahren Abbildung 15. Optimismuswerte der drei Berufsgruppen geteilt in 7 Berufserfahrungsgruppen, in absoluten Zahlen, unter Konstanthaltung des Alters Abbildung 16. Darstellung Unterschiede der Berufsgruppen bezüglich Stresserleben und Optimismus (Angaben der mittleren Ränge) Abbildung 17. Korrelation bei Optimisten zwischen der ERI Dimension Ablenkung bei negativen Emotionen und der Berufserfahrung in Jahren Abbildung 18. Korrelation bei Pessimisten zwischen der ERI Dimension kontrollierter Ausdruck bei negativen Emotionen und der Berufserfahrung in Jahren Abbildung 19. Korrelation nach Spearman-Rho zwischen der ERI Dimension Ablenkung bei negativen Emotionen und der Anzahl an Berufsjahren bei KrankenpflegerInnen

110 Seite 01 Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Im Zuge unserer Diplomarbeit an der Universität Wien im Studienfach Psychologie, führen wir eine wissenschaftliche Studie zum Thema Stresserleben und Stressverarbeitung im humanmedizinischen Bereich durch. Im Fokus des folgenden Fragebogens stehen der Umgang mit Stress, persönliche Grundeinstellungen, wie Optimismus, Introversion oder Selbstregulierungsstrategien sowie das tägliche Arbeitsumfeld in den Berufsgruppen HumanmedizinerInnen, SanitäterInnen und diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. Wir bitten Sie dazu die folgenden Fragen vollständig auszufüllen, da alle Daten größte Wichtigkeit für unsere Untersuchung haben und wir nur vollständig ausgefüllte Fragebögen in unsere Studie mit aufnehmen können. Weiters bitten wir Sie, die Fragen möglichst ehrlich und spontan auszufüllen. Mit der Abgabe des Fragebogens erklären Sie sich einverstanden, dass wir Ihre Daten im Zuge unserer Studie verwenden dürfen. Wir möchten betonen, dass Ihre Teilnahme selbstverständlich vollkommen anonym behandelt wird, und keinerlei Rückschlüsse auf Ihre Person gezogen werden können. Die Testung wird ca. 45 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. In Abhängigkeit von Ihrer Bearbeitungsgeschwindigkeit kann sich die angegebene Dauer individuell verkürzen oder verlängern. Es besteht außerdem die Möglichkeit die Testung zu unterbrechen und an einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Dazu können sie den "Befragung unterbrechen"-button am linken unteren Rand drücken. Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine Angaben verwendet und anonymisiert publiziert werden dürfen. Für Ihre Teilnahme danken Ihnen Monika Emich, Dominik Hiesl und Melanie Madl 110

Umgang mit Stress und Angst im beruflichen Kontext. Definitionen Modelle - Bewältigung

Umgang mit Stress und Angst im beruflichen Kontext. Definitionen Modelle - Bewältigung Umgang mit Stress und Angst im beruflichen Kontext Definitionen Modelle - Bewältigung Definitionen im Wandel der Zeit Hans Selye: Stress ist eine unspezifische Reaktion des Körpers auf eine Belastung Tierversuche

Mehr

Meet The Expert - Bewältigungsstrategien. DGBS Jahrestagung Sep. 2017

Meet The Expert - Bewältigungsstrategien. DGBS Jahrestagung Sep. 2017 Meet The Expert - Bewältigungsstrategien DGBS Jahrestagung 07. -09. Sep. 2017 Stress Definition Stress (engl. für Druck, Anspannung ; lat. stringere anspannen ) bezeichnet durch spezifische äußere Reize

Mehr

Entspannter Umgang mit Stress

Entspannter Umgang mit Stress Entspannter Umgang mit Stress Dr. Thorsten van Beeck-Stumpp Leiter Personalentwicklung / Ausbildung 14. März 2014 Inhalt 1. Bedeutung von Stress 2. Was ist Stress? 3. 4. Umgang mit Stress 2 1 Bedeutung

Mehr

Erfolgreicher Widerstand. Alarmreaktion Widerstandsphase Erschöpfungsphase

Erfolgreicher Widerstand. Alarmreaktion Widerstandsphase Erschöpfungsphase Was ist Stress? ab: Stress ist die Antwort des Organismus auf jede Beanspruchung. Für H. Selye ergab sich, dass die Reaktionen immer die gleichen sind, egal ob es sich bei einer Beanspruchung um eine große

Mehr

Gelassenheit in Balance bleiben. Silke Woit, Dipl. Psychologin

Gelassenheit in Balance bleiben. Silke Woit, Dipl. Psychologin Gelassenheit in Balance bleiben Silke Woit, Dipl. Psychologin Stress englisch: Druck, Anspannung Stress ist die Reaktion auf belastende Ereignisse n Stress ist die unspezifische Reaktion des Körpers auf

Mehr

STRESSAUSLÖSER

STRESSAUSLÖSER 28.04.2015 STRESSAUSLÖSER Termine der blauen Gruppe: 28.04. 12.05. 26.05. 09.06. 23.06. 07.07. 14.06. (Abschlussveranstaltung für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer- Ort wird noch bekannt gegeben) eportfolio

Mehr

Netzwerk Betriebe am 2. Juni 2014 Stress lass nach Umgang mit Stress?!

Netzwerk Betriebe am 2. Juni 2014 Stress lass nach Umgang mit Stress?! Netzwerk Betriebe am 2. Juni 2014 Stress lass nach Umgang mit Stress?! Petra Nägele Diplom-Psychologin Merkmale moderner Arbeitswelten -Verdichtung der Arbeit 63% -Termin- und Leistungsdruck 52% -Multitasking

Mehr

Stress: Ursachen, Folgen und. Dipl.Psych. Dr. Jessica Schneider

Stress: Ursachen, Folgen und. Dipl.Psych. Dr. Jessica Schneider Stress: Ursachen, Folgen und Bewältigungsstrategien Dipl.Psych. Dr. Jessica Schneider Warum mit Stress beschäftigen? durch Stress bedingte psychische Störungen liegen an vierter Stelle bei den Ursachen

Mehr

GEW Tag der beruflichen Bildung Forum Ausbrennen im 45-Minuten-Takt Burnout am Arbeitsplatz Schule (Dr. Barbara Breidenbach)

GEW Tag der beruflichen Bildung Forum Ausbrennen im 45-Minuten-Takt Burnout am Arbeitsplatz Schule (Dr. Barbara Breidenbach) GEW Tag der beruflichen Bildung 11.03.2013 Forum Ausbrennen im 45-Minuten-Takt Burnout am Arbeitsplatz Schule (Dr. Barbara Breidenbach) Es ist Zeit, den Hebel endlich umzulegen... Fragestellungen/Themen

Mehr

Stressmanagement und Extremereignisse. Teil 1: Stressmanagement

Stressmanagement und Extremereignisse. Teil 1: Stressmanagement Stressmanagement und Extremereignisse Teil 1: Stressmanagement Agenda. Ú Vorstellungsrunde Ú Erwartungen Ú Einführung ins Thema Stressmanagement Ú Stress und seine Auswirkungen Ú Stressbewältigung Ú Erfahrungsaustausch

Mehr

43% der Bachelor-Studierenden empfinden die Belastung im Studium als hoch. 18% empfinden die Belastung als zu hoch

43% der Bachelor-Studierenden empfinden die Belastung im Studium als hoch. 18% empfinden die Belastung als zu hoch Was ist Stress? Stress im Studium 43% der Bachelor-Studierenden empfinden die Belastung im Studium als hoch 18% empfinden die Belastung als zu hoch 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks 2010

Mehr

Stress am Arbeitsplatz und seine Folgen

Stress am Arbeitsplatz und seine Folgen Stress am Arbeitsplatz und seine Folgen Seminar: Arbeit und Leben in stressigen Zeiten 29.06-01.07.2014 Mareike Richter und Hanna Wolf Inhalt 1. Stress am Arbeitsplatz Eine Einführung 2. Ursachen für Stress

Mehr

Vom Stress zum Burnout

Vom Stress zum Burnout Vom Stress zum Burnout oder wie werde ich ein guter Burnouter eine Anleitung zum Unglücklichsein Psychisch gesund im Job, 29. September 2016 Psychotherapeut 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT

Mehr

Notieren Sie spontan 10 Begriffe, die Ihnen zum Wort Stress einfallen.

Notieren Sie spontan 10 Begriffe, die Ihnen zum Wort Stress einfallen. Was ist Stress? Notieren Sie spontan 10 Begriffe, die Ihnen zum Wort Stress einfallen. Wieviel Stressbelastung hatten Sie im letzten Monat? Wieviel wissen Sie über Stress und wie Sie dieser Belastung begegnen?

Mehr

DAS STRESSPROFIL. Ist auch Ihre Gesundheit gefährdet?

DAS STRESSPROFIL. Ist auch Ihre Gesundheit gefährdet? DAS STRESSPROFIL Ist auch Ihre Gesundheit gefährdet? WAS IST STRESS? Stress ist die Bezeichnung für eine körperliche und psychische Reaktion auf eine erhöhte Beanspruchung. Stress beginnt bei jedem unterschiedlich,

Mehr

Allgemeine Psychologie: Emotion, Aggression und Stress. Sommersemester Thomas Schmidt

Allgemeine Psychologie: Emotion, Aggression und Stress. Sommersemester Thomas Schmidt Allgemeine Psychologie: Emotion, Aggression und Stress Sommersemester 2008 Thomas Schmidt Folien: http://www.allpsych.uni-giessen.de/thomas Zimbardo, Kap. 13 Literatur I. Emotionen Plutchik s (1994) Taxonomie

Mehr

Psychologische Stress-Modelle für Bearbeitung des Stromausfalls

Psychologische Stress-Modelle für Bearbeitung des Stromausfalls Psychologische Stress-Modelle für Bearbeitung des Stromausfalls Lazarus und Hobfoll Richard Lazarus (1922-2002) Transaktionale Stressmodell Ereignis Wahrnehmung Nein Erste Einschätzung: Ja Ist das, was

Mehr

Was ist Stress. was ist Burnout?

Was ist Stress. was ist Burnout? Was ist Stress. was ist Burnout? Stress/Burnout - www.menntherapie.de 1 Inhalt 1. Was ist Stress? 2. Auswirkung von Stress 3. Was ist Burnout? 4. Ursachen von Burnout 5. Verlauf von Burnout Stress/Burnout

Mehr

Themenabend am : Aggression was tun? Referentin: A. Sewing. Definition Ursachen/ Auslöser Vorbeugung Deeskalation

Themenabend am : Aggression was tun? Referentin: A. Sewing. Definition Ursachen/ Auslöser Vorbeugung Deeskalation Themenabend am 13.6.2013: Aggression was tun? Referentin: A. Sewing Definition Ursachen/ Auslöser Vorbeugung Deeskalation Definition: Aggression verletzend gefährdend zerstörend soziale Grenzen überschreitend

Mehr

STRESS. Ödemzentrum Bad Berleburg Baumrainklinik Haus am Schloßpark

STRESS. Ödemzentrum Bad Berleburg Baumrainklinik Haus am Schloßpark STRESS 1 Was ist Stress? Würze des Lebens? oder Gefährliche Zivilisationsplage? 2 Die Stress-Ampel Besteht aus: 1. Stressoren 2. Stressreaktionen 3. Eigenanteil der Person 3 1. Stressoren Äußere belastende

Mehr

Äußere und innere Stressoren in der Arbeitswelt. 8. Fachtag Demenz Burnout - ein aktuelles Thema in der Alten- und Gesundheitshilfe

Äußere und innere Stressoren in der Arbeitswelt. 8. Fachtag Demenz Burnout - ein aktuelles Thema in der Alten- und Gesundheitshilfe Äußere und innere Stressoren in der Arbeitswelt 8. Fachtag Demenz Burnout - ein aktuelles Thema in der Alten- und Gesundheitshilfe Was ist unter Stress zu verstehen? Stress gilt als Ergebnis eines Ungleichgewichts

Mehr

Stress. Was ist Stress? Wie entsteht Stress? Wie bewältigt man Stress? Dipl.-Psych. Heike Stüttgen

Stress. Was ist Stress? Wie entsteht Stress? Wie bewältigt man Stress? Dipl.-Psych. Heike Stüttgen Stress Was ist Stress? Wie entsteht Stress? Wie bewältigt man Stress? Was ist Stress? Was ist Stress? Stress ist eine Alarmreaktion des Körpers Stress stellt Energien bereit Stress dient zur Vorbereitung

Mehr

Burnout Prophylaxe: Wie entgehe ich der Burnout-Falle?

Burnout Prophylaxe: Wie entgehe ich der Burnout-Falle? Burnout Prophylaxe: Wie entgehe ich der Burnout-Falle? Workshop am 26. September 2013 Dr. Mada Mevissen Sozial- und Konfliktberatung an der TU Darmstadt 26. September 2013 Dr. Mada Mevissen Sozial- und

Mehr

Stressbewältigung für Referendare

Stressbewältigung für Referendare Stressbewältigung für Referendare Dr. Elisabeth Gläßer (Projekt Lehrergesundheit) Woher kommt der Antrieb zur Veränderung? Selbstaufmerksamkeit auf sich achten Vorteile der Veränderung sind klar (Gewinne

Mehr

3 STRESSOREN UND STRESSVERSTÄRKER

3 STRESSOREN UND STRESSVERSTÄRKER SELBSTFÜHRUNG MIT COACHING CENTER BERLIN GESUNDHEITSTAG 3 STRESSOREN UND STRESSVERSTÄRKER LEITSYMPTOM: DIE ERSCHÖPFUNG DER INTEGRALE STRESS TEST - OBJEKTIVE IST- ANALYSE IN STRESS BELASTENDER UMGEBUNG

Mehr

Stress als Herausforderung

Stress als Herausforderung Stress als Herausforderung Individuelle Faktoren, arbeitsbezogene Anforderungen und gesellschaftliche Verhältnisse unter besonderer Berücksichtigung helfender Fachkräfte von Jana Bott Erstauflage Diplomica

Mehr

Achtsam und gelassen im Job

Achtsam und gelassen im Job Schuster Achtsam und gelassen im Job Bei Stress selbst aktiv werden Online-Material unterliegen mehr oder weniger gleichermaßen den Wirkungen dieses Modells. Nun also Schritt für Schritt: Das Modell unterscheidet

Mehr

Was Betriebe in Sachen psychischer Belastung wissen sollten. Was ist mit psychischer Belastung gemeint?

Was Betriebe in Sachen psychischer Belastung wissen sollten. Was ist mit psychischer Belastung gemeint? Was Betriebe in Sachen psychischer Belastung wissen sollten Was ist mit psychischer Belastung gemeint? Was sind wichtige Faktoren für die Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung? Claudia Flake, Dipl.-Arb.-Wiss.,

Mehr

Stressmanagement Bauen Sie sich ein Haus, in dem Stress keine Chance hat!

Stressmanagement Bauen Sie sich ein Haus, in dem Stress keine Chance hat! Stressmanagement Bauen Sie sich ein Haus, in dem Stress keine Chance hat! Ihre Bausteine sind... 1. Erkennen was mich stresst, um gewappnet zu sein 2. Hinweise auf und Folgen von Stress, um Stress rechtzeitig

Mehr

Psychische Belastung am Arbeitsplatz als Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung

Psychische Belastung am Arbeitsplatz als Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastung am Arbeitsplatz als Bestandteil der Gefährdungsbeurteilung Quelle: Birte Cordes/GDA Psyche Quelle: Birte Cordes/GDA Psyche Dipl.-Psych. Carolin Amtsfeld 11. Oktober 2016, Unternehmerverband

Mehr

Umgang mit herausforderndem Verhalten. Stuttgart, den Stefan Teich

Umgang mit herausforderndem Verhalten. Stuttgart, den Stefan Teich Umgang mit herausforderndem Verhalten Stuttgart, den 5.2.2016 Stefan Teich Überblick Stress - Was ist Stress und wie entsteht Stress? Coping - Stressbewältigung Low Arousal Ein autistischer Stresstag und

Mehr

Psychische Belastungen bei der Arbeit und Gesundheit - Einführung Tag der Arbeitssicherheit, DGUV-LV-Südwest, Fellbach

Psychische Belastungen bei der Arbeit und Gesundheit - Einführung Tag der Arbeitssicherheit, DGUV-LV-Südwest, Fellbach Psychische Belastungen bei der Arbeit und Gesundheit - Einführung Tag der Arbeitssicherheit, DGUV-LV-Südwest, Fellbach 13.-14.3.2013 Dr. Marlen Cosmar 26.03.2013 Was ist psychische Belastung? (DIN EN ISO

Mehr

Stress. - Ursachen. - Zusammenwirken von Kognition, Emotion und Motivation anhand des Erlebens von Stress -

Stress. - Ursachen. - Zusammenwirken von Kognition, Emotion und Motivation anhand des Erlebens von Stress - Stress - Ursachen - Zusammenwirken von Kognition, Emotion und Motivation anhand des Erlebens von Stress - 1. Einleitung 2. Begriffsbestimmung (und Erklärung der Schlagworte) 3. Ursachen für Stress 4. Zusammenwirken

Mehr

Wenn der Druck steigt. Körperliche und seelische Auswirkungen des Leistungsdrucks in der Schule auf Kinder und Jugendliche

Wenn der Druck steigt. Körperliche und seelische Auswirkungen des Leistungsdrucks in der Schule auf Kinder und Jugendliche Körperliche und seelische Auswirkungen des Leistungsdrucks in der Schule auf Kinder und Jugendliche Körperliche und seelische Auswirkungen des Leistungsdrucks in der Schule auf Kinder und Jugendliche Agenda

Mehr

Die Energetische Medizin

Die Energetische Medizin Die Energetische Medizin Die Energetische Medizin ist ein Modell der Medizin, das den Menschen, seine Gesundheit und seine Behandlung aus energetischer Sicht betrachtet. Dieses Modell basiert auf dem energetischen

Mehr

Kurs Portfolio - Inhouse-Seminare werden auf den Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnitten und methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt.

Kurs Portfolio - Inhouse-Seminare werden auf den Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnitten und methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt. Kurs Portfolio - Inhouse-Seminare werden auf den Bedarf Ihres Unternehmens zugeschnitten und methodisch und didaktisch abwechslungsreich vermittelt. Anke Schiwy www.reset4life.de Inhalt Stressmanagement

Mehr

Fatigue - die ständige Müdigkeit

Fatigue - die ständige Müdigkeit Fatigue - die ständige Müdigkeit Fatigue seit 1970 wird die Fatigue als Erschöpfungszustände im Zusammenhang mit der Tumorerkrankung- und Therapie in Verbindung gebracht in den letzte zwei Dekaden auch

Mehr

Workshop. Leistungsverdichtung und Stress in der Arbeitswelt

Workshop. Leistungsverdichtung und Stress in der Arbeitswelt Workshop Leistungsverdichtung und Stress in der Arbeitswelt Konferenz Gute Arbeit 18./19. Juni 2009 Bereich ver.di-bundesverwaltung, Berlin Gefährdungsfaktor "psychische Belastung" Definition: Die Gesamtheit

Mehr

Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium

Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium Heute: STRESS Herausforderung oder Belastung? Dipl.-Psych. Janina Weyland Ablauf Definition: Stress Stressoren Stressreaktionen Bewältigungsmöglichkeiten

Mehr

Gesundheit am Arbeitsplatz - Ressourcenstark im Job

Gesundheit am Arbeitsplatz - Ressourcenstark im Job Gesundheit am Arbeitsplatz - Ressourcenstark im Job Vortrag bei der Aktionswoche zur Seelischen Gesundheit 2011 Institut für Personal- und Gesundheitsentwicklung, Mainz Zum Nachdenken Dienstleistungssektor

Mehr

Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium

Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium Lässig statt stressig Tipps für ein erfolgreiches Studium Heute: STRESS Herausforderung oder Belastung? 18.12.2017 Dipl.-Psych. Janina Weyland Ablauf Definition: Stress Stressoren Stressreaktionen Bewältigungsmöglichkeiten

Mehr

Entspannung «Zwischen bewusstem Nichtstun und gezieltem Auflockern»

Entspannung «Zwischen bewusstem Nichtstun und gezieltem Auflockern» Entspannung «Zwischen bewusstem Nichtstun und gezieltem Auflockern» Adrian Gilgen, M Sc Prävention und Gesundheitsförderung, Spezialist Betriebliches Gesundheitsmanagement Gesund bleiben trotz hoher Arbeitsbelastung

Mehr

Stress bei der Arbeit / Stress in der Schule Marc Zeitler,Sebastian Scheikh,Stephan Huppertz

Stress bei der Arbeit / Stress in der Schule Marc Zeitler,Sebastian Scheikh,Stephan Huppertz Marc Zeitler,Sebastian Scheikh,Stephan Huppertz [10] Schlagzeilen [5] [3] [3] [4] 2 Inhalt Was ist Stress? Positiver & Negativer Stress Stress - Mindmap Auslöser von Stress Reaktionen auf Stress Folgen

Mehr

Checkliste Modul X. Erkenntnisse. Erstellt durch: Datum: Nein. Erstbeurteilung: Arbeitsinhalt Arbeitspensum. Tätigkeiten.

Checkliste Modul X. Erkenntnisse. Erstellt durch: Datum: Nein. Erstbeurteilung: Arbeitsinhalt Arbeitspensum. Tätigkeiten. ARBEITSSICHERHEIT Gefährdungsbeurteilung gemäß Arbeitsschutzgesetz n Organisationseinheit (Abteilung / Klinik / Institut): Verantwortliche Leitung: Erstellt durch: Datum: Erstbeurteilung: Ja Nein Letzte

Mehr

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Impressum:

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Impressum: Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

Mehr

Burnout. Einstieg in das Thema. Dipl. Psych. Thorsten Uhle. Einige Folien erklären sich erst bei der Lektüre des entsprechenden Kapitels im Buch.

Burnout. Einstieg in das Thema. Dipl. Psych. Thorsten Uhle. Einige Folien erklären sich erst bei der Lektüre des entsprechenden Kapitels im Buch. Ausgangsbasis 1 Burnout Einstieg in das Thema Dipl.-Psych. Thorsten Uhle Bitte beachten! Einige Folien erklären sich erst bei der Lektüre des entsprechenden Kapitels im Buch. Ausgangsbasis 2 Unsere Fragen

Mehr

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung Fragestellung und Hypothesen 62 3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung In der vorliegenden Arbeit wird folgenden Fragen nachgegangen: 1. Existieren Geschlechtsunterschiede in der

Mehr

ratgeber Stress lass nach Wenn Arbeit krank macht

ratgeber Stress lass nach Wenn Arbeit krank macht Überlange Arbeitszeiten, Termindruck und die Anerkennung vom Chef bleibt aus. So geht es vielen Beschäftigten, die arbeitsbedingtem Stress ausgesetzt sind. Wie man Stress erkennt und was jeder selbst gegen

Mehr

Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats

Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats Amoklauf Ein Auslöser für Traumata und psychische Störungen am Beispiel des Zuger Attentats Maturaarbeitspräsentation von Tamara Pfäffli Brücker Betreuungsperson Frau Jeannette Wick Inhaltsverzeichnis

Mehr

Stress und Burnout. Mag Isabel Koberwein, GPA-Grundlagenabteilung

Stress und Burnout. Mag Isabel Koberwein, GPA-Grundlagenabteilung Stress und Burnout Mag Isabel Koberwein, GPA-Grundlagenabteilung Was ist Stress eigentlich? Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf physische oder psychische Belastungen Stress ist in seiner

Mehr

Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten

Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten Sybille Zumbeck Die Prävalenz traumatischer Erfahrungen, Posttraumatischer Belastungsstörung und Dissoziation bei Prostituierten Eine explorative Studie Verlag Dr. Kovac Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG

Mehr

Grundbedingungen nach Jaspers (1965)

Grundbedingungen nach Jaspers (1965) Inhaltsübersicht -Allgemeine Überlegungen -Nomenklatur psychoreaktiver Störungen -Akute Belastungsreaktion -Posttraumatische Belastungsstörung -Anpassungsstörungen -Sonstige psychopathologische Syndrome

Mehr

Stress entsteht im Kopf Die Schlüsselrolle von Denkmustern im Umgang mit Stress und Belastungen

Stress entsteht im Kopf Die Schlüsselrolle von Denkmustern im Umgang mit Stress und Belastungen Stress entsteht im Kopf Die Schlüsselrolle von Denkmustern im Umgang mit Stress und Belastungen Betriebliches Eingliederungsmanagement in Schleswig-Holstein 2016 Fachtag und Auszeichnung Büdelsdorf, 7.

Mehr

Wege aus der Depression

Wege aus der Depression Wege aus der Depression Thomas Pollmächer Zentrum für psychische Gesundheit Klinikum Ingolstadt Ingolstadt, am 7. Oktober 2017 Zunahme von Fehlzeiten durch psychische Erkrankungen http://www.tk.de/tk/broschueren-und-mehr/studien-und-auswertungen/gesundheitsreport-2012/449296

Mehr

Herzlich Willkommen. Gordana Martinovi

Herzlich Willkommen. Gordana Martinovi Herzlich Willkommen Fit bleiben in der Führung Ideen, Impulse, Instrumente Ergebnisse einer Umfrage Gordana Martinovi Dipl. Pflegewirtin, Mitglied der Zentralen Arbeitsgruppe ZAG Stations-/Wohnbereichsleitung

Mehr

Seminar 12665: Einführung in die Psychologie des Gesundheitsverhaltens

Seminar 12665: Einführung in die Psychologie des Gesundheitsverhaltens Gesundheitspsychologie Seminar 12665: Einführung in die Psychologie des Gesundheitsverhaltens Benjamin Schüz www.fu-berlin.de berlin.de/gesund/ /gesund/schuezschuez Gegenstand: Verhalten, Kognition und

Mehr

Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen

Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen Gewalterfahrungen und Trauma bei Flüchtlingen Dr. med. Barbara Wolff Frankfurter Arbeitskreis Trauma und Exil e. V. Gewalterfahrung und Trauma Durch die Erlebnisse im Heimatland und auf der Flucht leidet

Mehr

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz Carsten Burfeind, M.A. Burfeind Training Beratung Mediation Personalversammlung der BBAW Berlin, den 16.11.2016 Arbeitsfähigkeit Arbeitsbedingungen Motivation Kompetenz

Mehr

Gesundheit im Unternehmen. Veranstaltungsreihe der IHK Erfolgreich unternehmen

Gesundheit im Unternehmen. Veranstaltungsreihe der IHK Erfolgreich unternehmen Gesundheit im Unternehmen Veranstaltungsreihe der IHK Erfolgreich unternehmen Einstieg in das BGM Diagnose Ist-Analyse / Ausgangssituation Ist-/Soll-Abgleich Evaluation Planung Durchführung und Controlling

Mehr

Stressempfinden ist subjektiv

Stressempfinden ist subjektiv Leiden Sie unter Stress? 13 und reagieren Sie möglichst schnell schon auf kleinste Anzeichen von Stress und Unwohlsein. 52 66 Punkte: Sie haben ein hohes Stressempfindenund fühlen sich leicht bis an die

Mehr

Psycho-soziale Belastungen (k)ein Thema in der modernen Industrieproduktion?

Psycho-soziale Belastungen (k)ein Thema in der modernen Industrieproduktion? Psycho-soziale Belastungen (k)ein Thema in der modernen Industrieproduktion? INGEMO - Initiative betriebliche Gestaltungskompetenz stärken - ein Präventionsmodell für Unternehmen der Elektro-und Metallindustrie

Mehr

Rehazentrum Bad Dürrheim Klinik Hüttenbühl der Deutschen Rentenversicherung Bund. Vortrag zum Thema: Stress

Rehazentrum Bad Dürrheim Klinik Hüttenbühl der Deutschen Rentenversicherung Bund. Vortrag zum Thema: Stress Rehazentrum Bad Dürrheim Klinik Hüttenbühl der Deutschen Rentenversicherung Bund Vortrag zum Thema: Stress Was ist Stress S O R Stressmodell und Stresstheorie dient dem besseren Verständnis der komplexen

Mehr

Arbeitsstress laufend bewältigen

Arbeitsstress laufend bewältigen Arbeitsstress laufend bewältigen Ein Forschungsprojekt des Instituts für Medizinische Psychologie Charité Universitätsmedizin Berlin www.medpsych.charite.de daniel.fodor@charite.de Studienverantwortliche

Mehr

Fragestellung Fragestellungen

Fragestellung Fragestellungen Fragestellung 107 7 Fragestellungen Im Fokus dieser Studie steht die Frage, welche Auswirkungen individualisierte Rückmeldungen über den aktuellen Cholesterin- und Blutdruckwert auf die Bewertung der eigenen

Mehr

Erhebung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz Bisherige Erfahrungen im Betrieb

Erhebung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz Bisherige Erfahrungen im Betrieb Erhebung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz Bisherige Erfahrungen im Betrieb Was Sie jetzt erwartet Zeitleiste und Überblick Befragte Bereiche und Ergebnisse Beispiele für Maßnahmen Schlussfolgerungen

Mehr

Was ist Stress? Hormon Funktion Reaktion auf Dauer-Stress Adrenalin, Noradrenalin

Was ist Stress? Hormon Funktion Reaktion auf Dauer-Stress Adrenalin, Noradrenalin Was ist Stress? Als Stress (Druck, Anspannung; lat. stringere: anspannen ) bezeichnet man durch spezielle äußere Reize hervorgerufene psychische und physische Reaktionen beim Menschen, die einerseits zur

Mehr

Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum

Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum Psychosoziale Risiken und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit Herausforderungen für die Mediziner 14. SIZ-Care Forum Dr. med. Andreas Canziani FMH Psychiatrie und Psychotherapie Themen Was sind

Mehr

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz

Psychische Belastungen am Arbeitsplatz Psychische Belastungen am Arbeitsplatz Personalversammlung Universität Hildesheim 24. November 2010 1 Psyche (grch.) Hauch, Leben, Seele das seelisch-geistige Leben des Menschen unbewusste und bewusste

Mehr

Technik-Stress 4.0 Was Mitarbeiter der Zukunft leisten müssen BGF-Jahressymposium,

Technik-Stress 4.0 Was Mitarbeiter der Zukunft leisten müssen BGF-Jahressymposium, Technik-Stress 4.0 Was Mitarbeiter der Zukunft leisten müssen BGF-Jahressymposium, 23.11. Prof. Dr. Katarina Stanoevska-Slabeva Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement Blumenbergplatz 9 9000

Mehr

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005

Eike Fittig, Johannes Schweizer & Udo Rudolph Technische Universität Chemnitz/ Klinikum Chemnitz. Dezember 2005 Lebenszufriedenheit bei chronischen Erkrankungen: Zum wechselseitigen Einfluss von Strategien der Krankheitsbewältigung, Depression und sozialer Unterstützung Technische Universität Chemnitz/ Klinikum

Mehr

Psychische Belastungen als arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren. Dr. Frank Wattendorff, Dipl. Ing.

Psychische Belastungen als arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren. Dr. Frank Wattendorff, Dipl. Ing. Psychische Belastungen als arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren Dr. Frank Wattendorff, Dipl. Ing. Definition der Begriffe nach DIN EN ISO 10075-1 Psychische Belastung Die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse,

Mehr

PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN

PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN 1 PSYCHISCHE KOMORBIDITÄTEN BEI CHRONISCHEN RÜCKENSCHMERZEN Depressivität und Ängstlichkeit 2 Gliederung 1. Komorbidität Was ist das? 2. Häufigkeit psychischer Komorbidität 3. Gründe für eine erhöhte psychische

Mehr

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig

Depression, Burnout. und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten. Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig Burnout I Depression Volkskrankheit Nr. 1? 1. Oktober 2014, Braunschweig Depression, Burnout und stationäre ärztliche Versorgung von Erkrankten Privatdozent Dr. med. Alexander Diehl M.A. Arzt für Psychiatrie

Mehr

2 Stress was ist das eigentlich? Wissenschaftliche Stresskonzepte... 11

2 Stress was ist das eigentlich? Wissenschaftliche Stresskonzepte... 11 IX I Grundlagen 1 Gesundheitsförderung durch Stressbewältigung.................... 3 1.1 Von der Prävention zur Gesundheitsförderung.......................... 4 1.2 Gesundheit fördern aber welche?..................................

Mehr

Physiologische Komponente. Erlebenskomponente

Physiologische Komponente. Erlebenskomponente Emotion Physiologische Komponente Kognitive Komponente Konative Komponente Vegetative Reaktionen (z.b. EDA; Puls) Zentral nervöse Prozesse (z.b. Aktivierung d. Amygdala) Bewertung der Situation (z.b. gut

Mehr

DEPRESSIONEN. Referat von Sophia Seitz und Ester Linz

DEPRESSIONEN. Referat von Sophia Seitz und Ester Linz DEPRESSIONEN Referat von Sophia Seitz und Ester Linz ÜBERSICHT 1. Klassifikation 2. Symptomatik 3. Gruppenarbeit 4. Diagnostische Verfahren 5. Epidemiologie 6. Ätiologische Modelle 7. Fallbeispiel KLASSIFIKATION

Mehr

Mobbing/Bullying am Arbeitsplatz

Mobbing/Bullying am Arbeitsplatz Klaus Niedl Mobbing/Bullying am Arbeitsplatz Eine empirische Analyse zum Phänomen sowie zu personalwirtschaftlich relevanten Effekten von systematischen Feindseligkeiten Rainer Hampp Verlag München und

Mehr

Wie gehen (ältere) Menschen mit Veränderungen um?

Wie gehen (ältere) Menschen mit Veränderungen um? Wie gehen (ältere) Menschen mit Veränderungen um? Zürcher Migrationskonferenz 2015: «Offene Jugend, skeptisches Alter?» 17. September 2015 Hans Rudolf Schelling, Zentrum für Gerontologie UZH Inhalt Wie

Mehr

Gesundheitspotenziale von Frauen

Gesundheitspotenziale von Frauen Gesundheitspotenziale von Frauen Vortrag auf der Fachveranstaltung Frauenkarrieren und Frauengesundheit wie passt das zusammen? 15.11.2013 Neues Rathaus Bielefeld Prof. Dr. Petra Kolip Universität Bielefeld

Mehr

Alternsgerechte gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen

Alternsgerechte gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen Alternsgerechte gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen Erkenntnisse und Interventionsstrategien im Überblick Mareike Claus Beratungsservice Gesundheitsmanagement Inhalt Arbeit und Gesundheit Altern,

Mehr

Situationsanalyse. Angst- und Stressbewältigung

Situationsanalyse. Angst- und Stressbewältigung Situationsanalyse Wenn Sie zu been Zeiten mit Ihrem Verhalten unzufrieden sind, dann ist es gut, zunächst zu prüfen, worum es denn genau geht: Wo liegt bei Ihnen das Problem? Aber dann auch die Frage,

Mehr

Bewertung und Bewältigung von Zeitdruck

Bewertung und Bewältigung von Zeitdruck Bewertung und Bewältigung von Zeitdruck Immer schneller immer mehr Zeit- und Leistungsdruck bei Wissens- und Dienstleistungsarbeit BAuA-Fachtagung, Berlin 03. Juli 2015 Jun.-Prof. Dr. Jan Dettmers Universität

Mehr

Praxis trifft Sportwissenschaft Sport mit Spaß Möglichkeiten & Grenzen von Emotionen im Sport. Dr. Peter Kovar

Praxis trifft Sportwissenschaft Sport mit Spaß Möglichkeiten & Grenzen von Emotionen im Sport. Dr. Peter Kovar Praxis trifft Sportwissenschaft Sport mit Spaß Möglichkeiten & Grenzen von Emotionen im Sport Dr. Peter Kovar Emotionen Sind komplexe Muster von Veränderungen, welche physiologische Erregung Gefühle kognitive

Mehr

ELEKTRONISCHES TESTARCHIV

ELEKTRONISCHES TESTARCHIV Leibniz Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) ELEKTRONISCHES TESTARCHIV Testverfahren aus dem Elektronischen Testarchiv Liebe Nutzerinnen und liebe Nutzer, wir freuen uns, dass

Mehr

Arbeitest du nur oder lebst du auch? Burnout und Burnout-Bewältigung. Dr. med. Hannes Strebl

Arbeitest du nur oder lebst du auch? Burnout und Burnout-Bewältigung. Dr. med. Hannes Strebl Arbeitest du nur oder lebst du auch? Burnout und Burnout-Bewältigung Dr. med. Hannes Strebl Burnout in aller Munde 2 Was ist Burnout? Das englische Wort»Burnout«bedeutet so viel wie ausbrennen und bezeichnet

Mehr

Stress (HaufeIndex: ) Zusammenfassung. 1 Stressauslöser und Stressfolgen (HaufeIndex: )

Stress (HaufeIndex: ) Zusammenfassung. 1 Stressauslöser und Stressfolgen (HaufeIndex: ) Stress (HaufeIndex: 672965) Zusammenfassung Begriff Zur Beschreibung psychischer Belastungen wird häufig der Begriff "Stress" gebraucht. Er wird unterschiedlich verwendet: Im Alltagssprachgebrauch meint

Mehr

Tobias Stächele (Autor) Workload und Interaktionsarbeit als Prädiktoren emotionaler Erschöpfung von Klinikärzten

Tobias Stächele (Autor) Workload und Interaktionsarbeit als Prädiktoren emotionaler Erschöpfung von Klinikärzten Tobias Stächele (Autor) Workload und Interaktionsarbeit als Prädiktoren emotionaler Erschöpfung von Klinikärzten https://cuvillier.de/de/shop/publications/88 Copyright: Cuvillier Verlag, Inhaberin Annette

Mehr

Sich entspannen. Learning Unit: Relax and wellbeing Reading & Writing Level B1 GER_B R

Sich entspannen. Learning Unit: Relax and wellbeing Reading & Writing Level B1 GER_B R Sich entspannen Learning Unit: Relax and wellbeing Reading & Writing Level B1 www.lingoda.com 1 Sich entspannen Leitfaden Inhalt Erfahrt in dieser Stunde mehr darüber, was Stress bedeutet und welche Auswirkungen

Mehr

Missbrauch und Life - events

Missbrauch und Life - events Missbrauch und Life - events Gertrude Bogyi, Petra Sackl-Pammer, Sabine Völkl-Kernstock Curriculumdirektion Humanmedizin Medizinische Missbrauch und Life events Missbrauch an Kindern und Jugendlichen kann

Mehr

Depression. Prävention psychischer Gesundheitsgefahren. IPU Dr. Nagel & Partner

Depression. Prävention psychischer Gesundheitsgefahren. IPU Dr. Nagel & Partner Depression Prävention psychischer Gesundheitsgefahren Themenübersicht Depression geläufig, aber unterschätzt Woran erkennt man eine Depression? Verlaufsformen depressiver Erkrankungen Entstehung und Ursachen

Mehr

Trauma: Entstehung Prävention Auswirkungen und Umgang damit

Trauma: Entstehung Prävention Auswirkungen und Umgang damit Trauma: Entstehung Prävention Auswirkungen und Umgang damit Anita Manser Bonnard v/o Chipsy Psychologin/Supervisorin BSO Quellen: Katharina Bindschedler, lic. Phil I Impact Selbstsicherheit: www.selbstsicherheit.ch

Mehr

Stress. Folie 1. Am Limit? Strategien für den Umgang mit Stress.

Stress. Folie 1. Am Limit? Strategien für den Umgang mit Stress. Folie 1 Am Limit? Strategien für den Umgang mit. Ausgepowert. Folie 2 Jeder Mensch geht mit anders um: Während die einen schier übermenschlichen Belastungen standhalten können, liegt bei anderen die Schwelle

Mehr

Resilienz. Ein anderer Blick auf Verlustreaktionen. Aeternitas - Service - Reihe: Trauer. Aeternitas - Service - Reihe: Trauer

Resilienz. Ein anderer Blick auf Verlustreaktionen. Aeternitas - Service - Reihe: Trauer. Aeternitas - Service - Reihe: Trauer Resilienz Ein anderer Blick auf Verlustreaktionen Gliederung Einführung Definition Trauer und Resilienz Resilienz-Forschung Was zeichnet resiliente Menschen aus? Schlussfolgerungen für die Praxis 2 Einführung

Mehr

Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz

Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz Evaluierung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz Visionäre Unternehmensführung bedeutet MitarbeiterInnen als einen der wesentlichen Wettbewerbsvorteile zu erkennen. Viele Führungskräfte verfolgen in

Mehr

Burnout Prophylaxe: Wie entgehe ich der Burnout-Falle?

Burnout Prophylaxe: Wie entgehe ich der Burnout-Falle? Burnout Prophylaxe: Wie entgehe ich der Burnout-Falle? Workshop am 15. September 2011 Dr. Mada Mevissen Sozial- und Konfliktberatung an der TU Darmstadt 15. September 2011 Dr. Mada Mevissen Sozial- und

Mehr

Stress durch Zeit- und Qualifizierungsdruck

Stress durch Zeit- und Qualifizierungsdruck Stress durch Zeit- und Qualifizierungsdruck VORTRAG VON HOLGER SCHARUN, DIPL.-PSYCH. GESUNDHEIT PRÄVENTION VERHALTENSÄNDERUNG Fachtag für Erzieherinnen und Erzieher Gesunde Arbeitsbedingungen in der Kita,

Mehr

Krankheitsbewältigung aus psychologischer Sicht

Krankheitsbewältigung aus psychologischer Sicht Krankheitsbewältigung aus psychologischer Sicht U. Engst-Hastreiter Rehabilitationsklinik Wendelstein der BfA Rheumazentrum Bad Aibling Chronische Erkrankung Im Verlauf chronischer Erkrankungen und den

Mehr

Skala zur Erfassung der beruflichen Lebensqualität Mitgefühlszufriedenheit und Mitgefühlsmüdigkeit

Skala zur Erfassung der beruflichen Lebensqualität Mitgefühlszufriedenheit und Mitgefühlsmüdigkeit Skala zur Erfassung der beruflichen Lebensqualität Mitgefühlszufriedenheit und Mitgefühlsmüdigkeit PROQOL Version 5 (2009) B. Hudnall Stamm, 2009-2012. Professional Quality of Life: Compassion Satisfaction

Mehr

175'000'000. Stressmanagement eine Aufgabe (auch) der Gemeinden?! Treffer im Internet zum Suchbegriff Stress

175'000'000. Stressmanagement eine Aufgabe (auch) der Gemeinden?! Treffer im Internet zum Suchbegriff Stress Stressmanagement eine Aufgabe (auch) der Gemeinden?! Gemeinsam für mehr Gesundheit Stressbewältigung bei Jugendlichen Kooperationsprojekt BEGES / voja Treffer im Internet zum Suchbegriff Stress 175'000'000

Mehr

Angst und Atemnot in der Palliativpflege

Angst und Atemnot in der Palliativpflege Angst und Atemnot in der Palliativpflege Qualitätszirkel Pallium, Bühl, 16.03.2011, Psychoonkologin (DKG), Atemtherapeutin (AFA), Körperpsychotherapeutin Inhaltsverzeichnis Angst im palliativmedizinischen

Mehr