Projektdatenbank Stadtumbau West NRW
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- Lucas Brandt
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1 Projektdatenbank Stadtumbau West NRW Stand: Mai 2012 Innenstadt Krefeld Stadterneuerungsgebiet: Innenstadt Einwohnerzahl: Einwohnerzahl SUW-Gebiet: Gebietstyp: Innenstadt Periphere Wohnsiedlung Industriebrache Bahnbrache Militärische Brache Sonstiges [Kontext] Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden demographischen Wandels sowie verschiedener baulich-gestalterischer Herausforderungen und punktuell erkennbarer funktionaler Mängel wurde die Stadt Krefeld im Jahr 2006 mit dem Gebiet der Innenstadt in das Bund- Länder-Programm Stadtumbau West aufgenommen. Das Stadtumbaugebiet Innenstadt wird durch den äußeren Erschließungsring begrenzt und beheimatet die bedeutendsten sozialen, kulturellen und administrativen Einrichtungen der Stadt sowie gegenwärtig rund Einwohner. Es ist zudem Einzelhandelszentrum für Stadt und Region sowie Standort einer Vielzahl weiterer Unternehmen, insbesondere aus dem Dienstleistungssektor. Mittel- bis langfristig muss Krefeld aber, trotz leichter Zuwächse in den vergangenen vier Jahren, mit einem kontinuierlichen Einwohnerverlust in den nächsten 20 Jahren rechnen. Diese werden sich insbesondere im Bereich der Innenstadt wie auch bereits schon zum jetzigen Zeitpunkt erkennbar bemerkbar machen. Die Folgen, wie Leerstände im Bereich von Wohn- und Einzelhandelsimmobilien, mangelnde Instandhaltung von Gebäuden sowie städtebauliche Missstände und Mängel im Stadtbild, führten bereits früh zu negativen Nachbarschaftseffekten und somit zu Abwanderungstendenzen bei der städtischen Bevölkerung. Um diesen Negativtrend entgegenzuwirken, hat die Stadt Krefeld einen Antrag zur Aufnahme in das Bund-Länder-Programm Stadtumbau West gestellt Das Stadtumbaugebiet umfasst die gesamte Innenstadt innerhalb der Ringe Den demographischen Wandel bewältigen und aktiv gestalten [Ziele] Ziel des Krefelder Stadtumbaus ist es, im Stadtumbaugebiet Innenstadt durch punktuelle Interventionen private Investitionen und Stadterneuerungsprozesse anzustoßen. Neben der Durchführung von Impulsprojekten im öffentlichen Raum kommt der aktiven Unterstützung investitionsbereiter Eigentümer eine wichtige Rolle zu. Die Förderung privater Investitionen reicht von einer finanziellen Unterstützung, z. B. im Rahmen des Hof- und Fassadenprogramms, bis hin zu umfangreichen kostenlosen Beratungsleistungen, z. B. im Hinblick auf die Möglichkeiten einer energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien. Aktivierung Privater durch punktuelle Interventionen 01
2 Der Stadtumbau verfolgt jedoch nicht nur das Ziel der Sanierung und Umgestaltung der nicht mehr zeitgemäß gestalteten öffentlichen Räume und der Wohngebäude, bei denen sich teilweise die unterlassene Instandsetzung bereits zu einem ernsthaften Sanierungsbedarf verdichtet hat. Vielmehr lässt der Rückgang der Bevölkerung sowie die Konkurrenzsituation mit den benachbarten Oberzentren und der generell anhaltende Strukturwandel im Einzelhandel einen weiteren Abfluss von Kaufkraft aus der Krefelder Innenstadt befürchten, der zu einer Zunahme an Leerständen von Ladenlokalen und Handelsimmobilien führen könnte. Einem solchen Trading-Down, der Abwärtsbewegung von Teilbereichen oder des gesamten Einzelhandelsstandorts Innenstadt, soll im Rahmen des Stadtumbau ebenfalls mit geeigneten Maßnahmen in den Bereichen baulich-gestalterische Aufwertung und Standortmarketing entgegengewirkt werden. Negativen Entwicklungstendenzen und Trading-Down- Effekten aktiv entgegenwirken [Projektbeschreibung] Der Stadtumbau konzentriert sich dabei auf die folgenden drei Handlungsschwerpunkte: Stärkung des Einzelhandels Aufwertung des öffentlichen Raums Stärkung des innerstädtischen Wohnens Hierzu werden Management- und Beratungsstrukturen etabliert, die unter Einbindung von Personal und Know-how der städtischen Verwaltung während der gesamten Laufzeit der Maßnahme andauern, um Beteiligung und Einbindung wesentlicher Akteure zu organisieren, vor allem aber auch, um privates Engagement und Folgeinvestitionen [ISG s, Einzeleigentümer, etc.] zu fördern. Da es bei der Größe des Gebiets unrealistisch ist, alle Teilbereiche durchgehend gleichermaßen intensiv zu bearbeiten, erfolgte die strategische Festlegung, dass im Gesamtgebiet alle Management- und Beratungsdienstleistungen auf einem Grundniveau kontinuierlich angeboten werden, während eine kleinräumliche Intensivierung der Management- und Beratungsaktivitäten immer die baulichen Investitionen in ihren jeweiligen Teilräumen begleitet, um so ein Maximum an Mitwirkung und privaten Folgeinvestitionen zu erreichen. Der historische Stadtgrundriss der Krefelder Innenstadt bildet dabei die Basis der städtebaulichen Entwicklung. Der Orientierungsrahmen aus Innenstadtring, Wallviereck und ins Zentrum führende Magistralen soll im Rahmen des Stadtumbaus vervollständigt und das einmalige und unverwechselbare Stadtbild wieder erlebbar werden. Dabei geht es nicht um die Rekonstruktion einer teilweise verlorenen Struktur, sondern vielmehr um die Weiterentwicklung der Planung. Dazu gehören vor allem die attraktive Gestaltung von Straßen und Plätzen, die Anlage von notwendigen Wegeverbindungen und wo die Chance des Rückbaus genutzt werden kann auch die Anlage neuer Plätze. Die Innenstadt ist gleichzeitig auch das Wohnviertel mit der höchsten Wohnungsleerstandsquote in Krefeld. Dies bewirkt eine Reihe negativer Effekte wie Wertverlust der Gebäude, Rückgang der Investitionsbereitschaft auf Seiten der Eigentümer, ein vernachlässigtes Wohnumfeld und Erscheinungsbild etc. Diese Problematik und Negativentwicklung ist aus einem Zusammenwirken von Nachfrageschwäche und nicht hinreichenden Wohn- und Wohnumfeldqualitäten entstanden. Management- und Beratungsdienstleistungen für Eigentümer & Händler Umgestaltung und Aufwertung der Magistrale Stärkung des Wohnstandorts Innenstadt Der Stadtumbau soll diesen Negativtrends mit einem integrierten Handlungskonzept umfassend entgegenwirken. Dazu gehört neben einer Stärkung des Handels und einer umfassenden Aufwertung des öffentlichen Raums auch die Anpassung des Wohnungsbestandes 02
3 an zeitgemäße Standards und die Schaffung neuer Wohnangebote, zum Beispiel in den Marktsegmenten altersgerechtes und gemeinschaftliches Wohnen. Durch die Förderung entsprechender Wohnungsangebote sollen auch die Studenten der angrenzenden Hochschule Niederrhein als Zielgruppen innerstädtischen Wohnens gewonnen werden. Die Herausforderung wird in diesem Handlungsfeld darin bestehen, im Rahmen des Stadtumbaus eine glaubhafte Qualitäts- und zugleich Imageverbesserung zu erzielen und die unterschiedlichen Wohnquartiere der Innenstadt als attraktive eigene Marken zu entwickeln und zu profilieren. Die Eigentümerstruktur im Wohnungsbestand kennzeichnet sich fast ausschließlich durch private Einzeleigentümer. Eine Zusammenarbeit mit ihnen im Stadtumbauprozess ist erfahrungsgemäß aufwändiger und schwieriger als die Kooperation mit wenigen, professionell agierenden Wohnungsunternehmen. Von Vorteil ist jedoch, dass zahlreiche Eigentümer selber in der Innenstadt oder in Krefeld wohnen. Diese haben zum Großteil ein gesteigertes Interesse, sich in den Stadtumbau einzubringen und zu einer Werterhaltung ihrer Immobilien beizutragen. Kleinteilige Eigentümerstruktur erfordert intensive Beratungsleistungen [Projektchronologie] 2005 Antragstellung zur Aufnahme in das Bund-Länder-Förderprogramm Stadtumbau West 2006 Aufnahme in das Programm Stadtumbau West seit 2006 Durchführung von Ideenwerkstätten und Beteiligungsveranstaltungen sowie Durchführung von Planungen und Umsetzung erster baulicher Maßnahmen März 2009 Fertigstellung des Städtebaulichen Entwicklungskonzept April 2009 Beschlussfassung über die Festlegung des Stadtumbaugebiets und das Städtebauliche Entwicklungskonzept Juli 2010 Ableitung eines Integrierten Handlungskonzepts als Gesamtmaßnahmenplanung für den Stadtumbau in der Krefelder Innenstadt Januar 2011 Beschluss des Ausschusses für Stadtplanung und -sanierung zur Einrichtung des Stadtumbaubeirates [Empfehlungsgremium] Februar 2012 Offizielle Eröffnung des Stadtumbaubüros Mitte 2012 Geplante Gründung einer Dach-ISG Lebendige Innenstadt e.v. [Operative Ziele & Aktivitäten] Ziele Das Städtebauliche Entwicklungskonzept zum Krefelder Stadtumbau definiert die nachfolgenden elf Leitsätze bzw. Ziele, auf die der Stadtumbau in der Krefelder Innenstadt ausgerichtet ist. Die regionalen Nachbarschaften nutzen Krefeld profiliert sich als die lebendige Innenstadt mit Charme Die City stabilisieren und aufwerten Die Innenstadt ist das Aushängeschild Krefelds Das historische Stadtbild pflegen Qualität hält wieder Einzug in die Innenstadt Das Image des Wohnstandortes Innenstadt steigern Wohnen in der Krefelder Innenstadt hat Zukunft 03
4 Die wohnungsnahe Versorgung sichern und verbessern Die Krefelder Innenstadt ist mehr als nur ein Ort zum Einkaufen Sich um den öffentlichen Raum kümmern Straßen und Plätze sind die Wohnzimmer der Krefelder Innenstadt Das Angebot an wohnungsnahen Freiflächen verbessern Die Innenstadt ist kinderund jugendfreundlich Den Verkehr innenstadtverträglich gestalten Die Verkehrsteilnehmer der Innenstadt sind gleichberechtigt Die soziale Mischung und das Engagement in der Bewohnerschaft fördern Die Innenstadt ist für alle da Projekte gezielt fördern Acht Viertel sind ein Ganzes Eine effiziente und umsetzungsorientierte Organisation für den Stadtumbau schaffen Bereits durchgeführte Aktivitäten Durchführung einer Ideenwerkstatt Ideen für unsere Stadt Erstellung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Anpassung des Maßnahmenumfangs und Ableitung eines Integrierten Handlungskonzepts mit Gesamtmaßnahmenplanung für das Stadtumbaugebiet Aufbau einer Prozessmanagementstruktur mit Lenkungsgruppe, Stadtumbaubeirat und Stadtumbaukoordinator Einrichtung eines Quartiersmanagements mit verwaltungsinternen Mitarbeitern, die themenspezifisch externe Experten aus einem Beraterpool einbinden Einrichtung eines Innenstadtmanagements zur gezielten Förderung des Einzelhandels Aufbau eines Ladenflächenmanagements zur Erfassung des Bestandes und einer gezielten Vermarktung Förderung von Maßnahmen zur Fassadenverbesserung sowie zur Gestaltung von privaten Haus, Hof- und Gartenflächen in den verschiedenen Quartieren Maßnahmen der Standortaufwertung durch ISG s Ideenfindung zur Umnutzung der Alten Samtweberei Scheibler im Lewerentzblock Konzeption für ein Familienzentrum am Westwall 200; Ideenfindung für verschiedene Platzgestaltungsmaßnahen; Ideenfindung für eine Sanierung verschiedener Parkanlagen / Grünflächen [Stadtgarten/ Kaiser-Friedrich-Hain] Geplante Aktivitäten Umsetzung eines Gewerbemanagements Erstellung eines Masterplans Wohnen in Krefeld Handlungsleitfäden zur Eigentümerberatung: Sanierung und Umbau des Krefelder Hauses sowie Umgestaltung von Blockinnenbereichen Förderung der Anpassung des Wohnungsbestands durch Umbau und Modernisierung Förderung des Rückbaus leer stehender, dauerhaft nicht mehr benötigter Gebäude in verschiedenen Quartieren Fortschreibung eines Gestaltungskonzepts Weitere Maßnahmen der Standortaufwertung durch ISG s 04
5 Sanierung Stadtgarten einschließlich Spielflächen und gastronomischen Nutzungen Projekte zur Umgestaltung und Aufwertung des öffentlichen Straßenraums, der Plätze, Spielplätze und Grünflächen Gestaltung und Aufwertung des Kaiser-Friedrich-Hains sowie Herrichtung des Stadtgartens Umgestaltung und Vernetzung der Plätze innerhalb der vier Wälle zur Steigerung der Aufenthaltsqualität und zur Standortprofilierung Sanierung und Wiedernutzung des Stadtbades Entwicklung einer Stadtterrasse [an der Saumstrasse] ggf. auch als Bestandteil der Krefelder Promenade als multifunktionale Freizeitachse Aufbau einer Plattform für neue Wohnformen [Angewandte Instrumente & Methoden] Bestandsanalyse Ideenwerkstatt Leitbildentwicklung Impulsprojekte Ressortübergreifende Managementstrukturen Einrichtung und Nutzung eines externen Beraterpools [Kontaktadressen] Stadt Krefeld, Fachbereich Stadtplanung Eckhard Lüdecke, Stadtumbaukoordinator Konrad-Adenauer-Platz Krefeld Tel.: 02151/ Stadt Krefeld, Fachbereich Marketing und Stadtentwicklung Dr. Christiane Gabbert, Citymanagerin Von-der-Leyen-Platz Krefeld Tel.: 02151/ ch.gabbert@krefeld.de Stadt Krefeld, Fachbereich Vermessungs- und Katasterwesen Hans-Peter Rütten, Quartiersmanager Konrad-Adenauer-Platz Krefeld Tel.: 02151/ peter.ruetten@krefeld.de Wirtschaftsförderung Krefeld GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld mbh & Co. KG Holger Leroy, Ladenflächenmanager Untergath Krefeld Tel.: 02151/ holger.leroy@wfg-krefeld.de Stadtumbaubüro Stefan Wiewelhove, Quartiersarchitekt St.-Anton-Straße Krefeld Tel.: 02151/ Stadtumbaubuero.Krefeld@gmx.de oder Tel.: info@post-welters.de 05
6 [Das Krefelder Stadtumbaugebiet] 06
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