Remo H. Largo Schülerjahre
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- Ute Egger
- vor 6 Jahren
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1 Remo H. Largo Schülerjahre Wie Kinder besser lernen Referiert von Dr. Jurina Karsten
2 Die Schule ist eines der größten Experimente der Menschheitsgeschichte. Millionen von Kindern gehen während Tausenden von Stunden in die Schule. Wenn die Kinder die Schule verlassen, sind sie verschiedener denn je.
3 Eine kindgerechte Schule orientiert sich an den Gesetzmäß äßigkeiten der kindlichen Entwicklung: der Variabilität t der Entwicklung dem Bindungsbedürfnis dem Wunsch nach selbstbestimmten Lernen
4 Kindliche Entwicklung ist gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Variabilität
5 Variabilität der Entwicklung: Interindividuelle Variabilität: Vielfalt zwischen Kindern im Erreichen einer Entwicklungsstufe, Intraindividuelle Variabilität: Unterschiedliche Ausprägung von Entwicklungsmerkmalen bei ein und demselben Kind (Stärken und Schwächen) Geschlechtsunterschiede: Unterschiede je nach Entwicklungsbereich und Alter Qualität der Entwicklungsmerkmale: Unterschiede in der Güte von Fähigkeiten nach Largo, 1993
6 Wortschatz zwischen 2 und 5 Jahren % Anzahl Wörter % 3% Alter in Jahren
7 Entwicklung der Lese Kompetenz hoch Lars 8 7 Lesekompetenz mittel Eldar 3 2 Patrick 1 0 keine Alter (Jahre)
8 25 Zeit (Sekunden) für 5 Bewegungsabfolgen Sequentielle Fingerbewegungen Knaben Mädchen 3 % 50 % 97 % Alter in Jahren Largo et al. 2001
9 Motorische Aktivität t 1 bis 15 Jahre 3000 Arm- und Beinbewegungen pro Stunde % Knaben Mädchen 50% 5% Alter in Jahren Eaton 2001
10 Variabilität der motorischer Aktivität Maximum an motorischer Aktivität zwischen 7 und 9 Jahren, also im frühen Schulalter, wenn sie ruhig auf der Schulbank sitzen sollen D.h. hohe motorische Aktivität macht das Stillsitzen unmöglich
11 Hyperaktivität Sog. Hyperaktivität ist der Ausdruck normaler motorischer Variabilität. Nur ein geringer Prozentsatz an Kindern hat ADHS Eine kindgerechte Schule respektiert das große Bewegungsbedürfnis der Kinder und integriert dies in den Unterricht
12 Ein Missstand besteht darin, dass die Schulmeister mit ein und demselben Unterrichtsstoff und nach ein und demselben Maß eine Vielzahl junger Geister von unterschiedlichen Maßen und Begabungen unter ihre Fuchtel nehmen. Empfindungsweise und Seelenstärke der Menschen sind verschieden. Man muss sie daher ihrer Wesensart gemäß auch auf verschiedenen Wegen zu ihrem Besten führen. Les Essais de Michel de Montaigne ( )
13 Bindungsverhalten Verlässliche Beziehungen
14 Kind und Lehrerin
15 Bindungsverhalten J. W. von Goethe vor 250 Jahren: Das Kind lernt nur von demjenigen, den es liebt Grundvoraussetzung fürs Lernen ist Geborgenheit und das Gefühl angenommen zu werden
16 Bindungsverhalten Jedes Kind erwartet vom Lehrer vorbehaltlos angenommen zu werden Es kann seine Lernmotivation erst dann entfalten, wenn es sich wohl und aufgenommen fühlt
17 Wertschätzung statt Bewertung Schlechte Noten bestimmen die Schulkarriere, statt die guten Stärken sollten betont werden, denn Stärken bestimmen die Zukunft Anstrengungsbereitschaft und nicht normierte Leistung sollte belohnt werden
18 Bindungsverhalten Mehrere Fachlehrer in den ersten Schuljahren problematisch Kaum tragfähige Beziehung von beiden Seiten möglich Überforderung des Kindes aufgrund seines Bindungsverhaltens Ebenso problematisch häufiger Wechsel des Klassenraumes
19 Selbstbestimmtes Lernen
20 Selbstbestimmtes Lernen Das Kind ist ein selbstbestimmtes Wesen, aber auch andererseits von der Umwelt extrem abhängig.
21 Selbstbestimmtes Lernen Das Kind ist aktiv: Es entwickelt sich aus sich selbst heraus und will sich entwickeln Das Kind ist selektiv: Es sucht sich diejenigen Erfahrungen, die seinem Entwicklungsstand entsprechen
22 Selbstbestimmtes Lernen Voraussetzung: Gewährleistung von guten Rahmenbedingungen D.h. wenn die Umwelt dem Kind die notwendigen Erfahrungen vorenthält, kann es sich nicht seiner Anlage entsprechend entwickeln
23 Formen des Lernens Soziales Lernen: Aneignung von Verhalten durch Nachahmung Lernen durch selbstständige Auseinandersetzung mit der gegenständlichen Umwelt durch Erkunden, Begreifen, Erfassen mit allen Sinnen Lernen durch Unterweisung
24 Lernen durch Unterweisung Die Unterweisung dient dazu, das Lernangebot in Form und Inhalt den entwicklungsspezifischen Interessen des Kindes anzupassen und das Kind in seinem Lernverhalten zu unterstützen
25 Selbstbestimmtes Lernen Die individuellen Fähigkeiten und individuellen Verhaltenseigenschaften eines Kindes setzen sich im Verlauf der Entwicklung immer mehr durch. Die Umwelt bestimmt die Erfahrungen, die ein Kind machen kann. Das Kind kann aber nur soviel von der Umwelt aufnehmen, wie es ihm von seinem Entwicklungsstand vorgegeben ist. Ein Angebot, welches über seine Bedürfnisse hinausgeht, bleibt ungenutzt.
26 Lernmotivation Demotivierte Schüler sind Kinder, die etwas lernen müssen, was sie nicht begreifen Ergo: Eltern und Lehrer müssen sich auf den individuellen Entwicklungsstand des Kindes einstellen
27 Motivationsquellen Innere Lernbereitschaft und Neugier bei jedem Kind vorhanden als Motor der Entwicklung und wichtigste Motivationsquelle Äußere Motivationsquelle ist z.b. das gemeinsame Lernen
28 Kinder brauchen Kinder
29 Individualisiertes Lernen
30 Die Vielfalt unter den Kindern ist für f jedes Entwicklungsmerkmal so gross, dass nur eine Schule, die auf ihre individuellen Fähigkeiten F eingeht, den Kindern gerecht werden kann.
31 Jedes Kind will seinem Entwicklungsstand entsprechend Lernen.
32 Anforderung und Kompetenz hoch Lars Lesekompetenz mittel 4. Klasse Unterforderung Erfolgserlebnis Eldar Patrick Überforderung keine Alter (Jahre)
33 Orientierung an mittlerem Anforderungsniveau Frustration für Kinder, die weit unter diesem Niveau liegen Jahrelange negative Lernerfahrung auch für Kinder, die ihr Begabungspotential nicht genügend ausschöpfen konnten
34 Konsequenz Individualisierung des Unterrichtes Vermeidung von Überforderung Vermeidung von Unterforderung Ziel: Erhalt der Schullust
35 Individualisiertes Lernen Das Kind wird dort abgeholt, wo es in seiner Entwicklung steht. kann aktiv und selbst bestimmt lernen. hat überwiegend Erfolgserlebnisse.
36 Individualisierter Unterricht Das Kind entwickelt ein gutes Selbstwertgefühl. Es kann seine Stärken entwickeln. Es lernt mit seinen Schwächen umzugehen und sie zu akzeptieren. Es kann seine eigenen Lernstrategien entwickeln. Es verfügt über ein Grundwissen und Grundfertigkeiten, die seinen individuellen Möglichkeiten entsprechen.
37 Respekt vor der Einzigartigkeit des Kindes Das Kind kam nicht auf die Welt, um die Erwartungen der Eltern und Lehrpersonen zu erfüllen. Das Kind gehört nur sich selbst. Das Kind soll das Wesen werden, das in ihm angelegt ist. Dies zu ermöglichen ist die Aufgabe von Eltern und Schule.
38 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
2009 Das Copyright liegt beim Verfasser dieses Referats
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