Fähigkeiten und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
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- Markus Hausler
- vor 7 Jahren
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1 Fähigkeiten und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen E I N E E N T W I C K L U N G S P S Y C H O L O G I S C H E P E R S P E K T I V E Dr. phil. Annette Cina
2 Überblick Was passiert wann während der Pubertät? Bedürfnisse und Verhalten von Teenagern: Wer bin ich? Wie können Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung begleitet werden?
3 Was heisst Entwicklung? «Entwicklung ist das Auswickeln von etwas Eingewickeltem; das Entfalten von noch schlummernden Talenten.» (G. W. Leibnitz, )
4 Stabile, regelhafte, gerichtete, längerfristige Veränderungen im Erleben und Verhalten über die gesamte Lebensspanne. Pinquart, Schwarzer & Zimmermann, 2011
5 Wie wird Entwicklung ermöglicht? Endogene Faktoren (Anlage) Exogene Faktoren (Umwelt) Autogene Faktoren (eigener Wille)
6 Vom Kind zum Erwachsenen Die Jugend umfasst die Altersgruppe der 15- bis 25 Jährigen (UNO 2007). Säugling Kleinkind Kindesalter Jugendalter ~1 Jahr ~ 5 Jahre ~ 9 Jahre ~ 11 Jahre ~ 13 Jahre 18 Jahre ~ 25Jahre Pubertät frühe mittlere späte Adoleszenz Dreher, 2010
7 Was passiert im Jugendalter?
8 Grossbaustelle Teenagerhirn Frontallappen: Neuordnung Bereich der Motivation Disziplin Konzentration Urteils- und Einfühlungsvermögen => Instinktreaktionen und Bauchgefühle dominieren Hirnanhangsdrüse: Kommandostelle zur Ausschüttung von Hormonen => Radikale Veränderung des Körpers und Verhaltens
9 Der jugendliche Körper 1. Phase (10-12) Stimmbruch erste Menstruation Körperbehaarung 2. Phase (13-15) Pickel unstimmige Körperproportionen plötzliche Wachstumsschübe: Muskelmasse bzw. Körperfett erster Samenerguss Kreislaufprobleme bzw. Beschwerden wie prämenstruelles Syndrom 3. Phase (16-18) körperliche Veränderung wird integriert, genossen
10 Jugendliches Empfinden 10 Stimmungsschwankungen (auch während des Tages) Starke Emotionen und Impulsivität Hohe Verletzlichkeit Unsicherheit im Selbstwert Mehr Wunsch nach Eigenständigkeit Egozentrisches Denken Sinn des Lebens
11 Zufriedenheit mit sich selber Zufriedenheit mit dem Aussehen Mädchen: schlank sein Jungen: kräftige Figur Mädchen generell unzufriedener Zufriedenheit mit den Gewicht Risikozeit für Mädchen Zufriedenheit mit dem Körper Mit zunehmendem Alter : Jungen werden zufriedener Mädchen werden unzufriedener mit ihrem Körper = Einbruch des Selbstwertgefühls
12 Pubertierende Mädchen Interessen, Probleme, Verhaltensmuster Vergleichen mit Anderen, Schminken, Frisuren, Mode zickig sein, provozieren Starkult (Boy-Groups) Zeitschriften (Mode, Stars ) Bedürfnisse oder Ängste Suche nach Anerkennung, schön sein, Gruppengefühl, den eigenen Körper spüren, Angst zu unterliegen Überspielen von Unsicherheit und Verletzlichkeit, geringe Frustrationstoleranz, Bedürfnis nach Widerspruch und Opposition Projektion der eigenen Sehnsüchte und Phantasien Möglichkeit der Identifikation mit Idolen, Ausleben von Träumen, Information über heikle Themen
13 Pubertierende Jungen Interessen, Probleme, Verhaltensmuster Kämpfen, Rivalisieren, Kräfte messen Bedürfnisse oder Ängste Suche nach Anerkennung, Spass, stark sein, Gruppengefühl, Angst, zu unterliegen Macho-Gehabe, Machtdemonstration Statussymbole Gefühle kontrollieren, cool sein, Angst vor Versagen und Schwäche, Angst, kein richtiger Mann zu sein Geltung, Akzeptanz, Macht, Freiheit Regelmässig Alkohol trinken Anerkennung bei Jüngeren, Aufwertung, Verständnis von Männlichkeit, Hemmungen überspielen, Probleme verdrängen
14 Die eine Jugend gibt es nicht! Jugendliche bewegen sich in unterschiedlichen Lebenswelten
15 Entwicklungsaufgaben I C H B I N N I C H T, W A S I C H S E I N S O L L T E, I C H B I N N I C H T, W A S I C H S E I N W E R D E, A B E R I C H B I N N I C H T M E H R, W A S I C H W A R!
16 Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen Findung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit (Abgrenzung) Unabhängigkeit von den Eltern Aufbau von Peerbeziehungen Aufbau von Partnerschaften Auseinandersetzung mit der körperlichen Entwicklung Identitätsentwicklung (Selbst & Werte) Zukunftsperspektive entwickeln (Beruf) Havinghurst, 1972; Dreher & Dreher, 2009
17 Was brauchen Kinder und Jugendliche?
18 Psychosoziale Grundbedürfnisse die dem Aufbau der Persönlichkeit, Identität und des Selbstkonzeptes dienen 1. Bedürfnis nach Liebe, Geborgenheit, Zuwendung, Unterstützung und beständiger Erziehung 2. Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit und Sicherheit 3. Bedürfnis nach neuen entwicklungsgerechten Erfahrungen 4. Bedürfnis nach Lob und (adäquater) Anerkennung 5. Bedürfnis nach Verantwortung und Selbstständigkeit 6. Bedürfnis nach Übersicht und Zusammenhang, nach stabilen und unterstützenden Gemeinschaften sowie nach einer sicheren Zukunft 7. Bedürfnis nach Orientierung, Strukturen, Regeln Brazelton & Greenspan, 2002
19 Zugehörigkeit Sicherheit Bindung Liebe Vertrautheit Orientierung.
20 Wie lernen Kinder und Jugendliche? Individuelle Anlagen und Fähigkeiten Soziales Umfeld: Freunde Schule Erfahrungen: Erfolge und Misserfolge Familie
21 Was hilft, die Veränderungen zu bewältigen? Kompetenzen Umgang mit Emotionen Selbstständigkeit Problemen angehen und lösen können Kommunikationsfertigkeiten (zuhören, reden, sich äussern dürfen, für sich einstehen können) Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein Positive Erfahrungen!
22 Erfahrungen sind entscheidend! Kinder lernen in der Auseinandersetzung mit dem Gegenüber. Es braucht eine unterstützende Umwelt, die positive Lernerfahrungen ermöglicht! positive Beziehungen (Eltern, Erwachsene, Peers)
23 Positive Umwelt = Halt geben und Loslassen Zutrauen geben bei Schwierigkeiten bereit sein ernst nehmen anleiten zur selbstständigen Problemlösung Konsequenzen des eigenen Verhaltens tragen lassen Beziehung, trotz Fehlentscheiden und Fehlverhalten
24 Fallen Teufelskreis Kontrolle Zu frühe Verselbständigung Auseinandersetzung wird vermieden Provokationen werden persönlich genommen
25 H E R Z L I C H E N D A N K!
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