Der richtige Maßstab

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3 AusrufeZeichen Der richtige Maßstab Diesel-Fahrverbote sind zwar rechtlich grundsätzlich zulässig, sie dürfen jedoch nur unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit in Betracht gezogen werden. So lautet, auf den Punkt gebracht, das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von Ende Februar, das nach wie vor für Diskussionen sorgt. Wann die Verhältnismäßigkeit beginnt und wo sie aufhört, dazu gab das Gericht eher allgemeine Anhaltspunkte. In jedem Fall, so die Leipziger Richter, sollen Fahrverbote nur als letztes Mittel zum Einsatz kommen, nachdem andere Instrumente versagt haben. Damit verdeutlicht das Gericht, dass der mit Fahrverboten verbundene erhebliche Eingriff in die individuelle Freiheit, von dem auch Unternehmen betroffen wären, wenn irgendwie möglich zu vermeiden ist. Nach Auffassung des Klägers allerdings ist der Zeitpunkt für Fahrverbote in vielen Städten bereits erreicht. Und so beantragte er beim Verwaltungsgericht die Vollstreckung eines Zwangsgeldes gegen den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet, da dieser Kommunen und Bezirksregierungen weiterhin ermuntert hatte, nach alternativen Lösungen zur Luftreinhaltung zu suchen. Dass der Ministerpräsident sich damit letztlich genau im Rahmen des Leipziger Urteils verhielt, musste auch der Kläger eingestehen. Er zog den Antrag zurück. Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen: Der Green City Plan für die Stadt verspricht, dass hier künftig die Stickstoffdioxid-Grenzwerte auch ohne Fahrverbote eingehalten werden können. Foto: IHK Die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen hatte zu dem Thema bereits im Herbst 2017 Position bezogen und wie das Bundesverwaltungsgericht ein Fahrverbot nur als letztes Mittel angesehen, das im Falle eines Falles mit Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen zu verbinden sei. Derweil sinken auch ohne Fahrverbote die Stickstoffdioxid-Werte kontinuierlich, wie etwa die aktuell verfügbaren Werte für Münster zeigen. Hier ist die Belastung um vier Mikrogramm zurückgegangen. Deshalb ist die IHK zuversichtlich, dass auch in Gelsenkirchen, wo der Grenzwert noch geringfügig überschritten wird, Maßnahmen gefunden werden, um die Luftqualität ohne Fahrverbote zu verbessern. Der Green City Plan der Stadt Gelsenkirchen wird hierfür mittelfristig Bausteine liefern. Die IHK wird ihre Mitgliedsunternehmen noch stärker für nachhaltige Mobilitätslösungen sensibilisieren, etwa mithilfe eines betrieblichen Mobilitätsmanagements. Viele Betriebe können das Mobilitätsverhalten mit kleinen Veränderungen beeinflussen und aktiv zu einer besseren Luftqualität beitragen. Dies hilft nicht nur der Umwelt, sondern macht Unternehmen auch zukunftsfähiger, meint Ihre IHK Nord Westfalen wirtschaftsspiegel

4 Inhalt Saubere Busse Für gute Luft: Verkehrsunternehmen setzen auf saubere Diesel und erproben Elektrobusse....Seite 60 IT-Strategie Beim IT-Forum am 3. Mai verrät Carl Naughton, was das Digitale mit unserem Hirn macht und umgekehrt, was unser Hirn mit dem Digitalen macht. Der IT-Experte vorab im Interview....Seite 56 Titelthema 14 Sicher nach oben Arbeitsschutztrainer Stefan Bartel sagt: Arbeitsschutz ist eine Frage der Unternehmensphilosophie 17 Sache der Verantwortung Drei Führungskräfte erklären, warum es beim Thema Arbeitssicherheit nicht nur um die Erfüllung von Vorschriften geht 20 Sicherheit schaffen Wer bei der Umsetzung von Vorschriften zum Arbeitsrecht systematisch vorgeht, bekommt diese schnell in den Griff Themen 32 Einstimmig für Jaeckel Die Vollversammlung wählte Dr. Fritz Jaeckel zum neuen Hauptgeschäftsführer 34 Guet goan und Glückauf! Beim Jahresempfang verabschiedete sich Karl-Friedrich Schulte-Uebbing von der IHK 40 Das Gesicht der IHK Führungswechsel in Gelsenkirchen: Grütters folgt Schnepper 52 Das wächst zusammen Ingenieurgesellschaft gibt Tipps für erfolgreiches Wachstum 54 Von Radlern profitieren Über die wirtschaftlichen Effekte des Radtourismus 56 Lernen im warmen Wasser Digitalisierungsexperte Dr. Carl Naughton im Interview 58 Kluge Köpfe geehrt IHK-Preis für die besten 30 Ausund Weiterbildungsabsolventen 60 Saubere Busse für gute Luft Die Stadtwerke Münster haben bereits fünf E-Busse im Einsatz 64 Fünf auf einen Streich Beim 8. IHK-Azubi-Speed-Dating in Münster wurden vielversprechende Bewerber entdeckt WIRTSCHAFTSSPIEGEL ALS APP Mehr: 4 wirtschaftsspiegel

5 Inhalt IHK-Jahresbericht Guet goan und Glückauf! Um erfolgreich zu bleiben, benötigt die Region gute Bildung, starke Branchen und eine leistungsfähige Infrastruktur. 600 Gäste, viele Emotionen: Auf dem Jahresempfang der IHK verabschiedeten sich IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte- Uebbing und sein Stellvertreter Prof. Dr. Bodo Risch. Schulte-Uebbing wünschte seinem Nachfolger Dr. Fritz Jaeckel Erfolg und Fortune im neuen Amt....Seite 34 Von Radfahrern profitieren Vom Radtourismus profitieren Unternehmen aus den verschiedensten Branchen wenn sie sich in Service und Qualität auf die Wünsche der radelnden Gäste einstellen.... Seite 54 Spezialisten Nostalgisches Geschäft: Glanzbilder mit historischen Motiven produzieren und vertreiben die Geschwister Freihoff von der ef Ernst Freihoff GmbH in Coesfeld.... Seite 81 Rubriken VerlagsSpezial 3 Ausrufezeichen 6 TerminBörse 8 BlickFang 10 Nord-Westfalen 23 KonsumGut 24 IHK-Service 26 Aus- und Weiterbildung 28 Recht 30 Außenwirtschaft 42 BetriebsWirtschaft 66 Neues aus Berlin und Brüssel 67 Steuern 78 Wirtschaftsjunioren 80 LebensWert 81 Spezialisten 82 SchlussPunkt E-PAPER Der Wirtschaftsspiegel als E-Paper unter: 68 Bildung / Personaldienstleistungen Weiterbildung ist unerlässlich Besondere Unterstützung Passgenaue Lösungen Anhaltend beliebt Mobiles Lernen für unterwegs 72 Der Wirtschaftsraum Emscher/Lippe Neue Modelle für Pendler Flächendeckend schnell Gefahren effektiv verhindern Ein beliebtes Reiseziel Neue Freiheit bietet Chancen TELEFONNUMMERN IHK Nord Westfalen (Münster) (Gelsenkirchen) (Bocholt) wirtschaftsspiegel

6 Grafik: Team Wandres TerminBörse SPRECHTAGE Finanzierung Experten beraten zu Finanzierung und Förderprogrammen. 18. April IHK in Münster, Nr Mentoren Führungskräfte beraten Existenzgründer, Jungunternehmer und Nachfolger. 17. April BASF in Münster, Nr Erfinder Patentanwältin Anne Estelle Werner informiert Unternehmen, wie sie gewerbliche Schutzrechte aufbauen können. 19. April IHK in Münster Nr WEITERE TERMINE Alle Veranstaltungen der IHK Nord Westfalen: veranstaltungen Veranstaltungen der IHKs im Ruhrgebiet: IHK-ADRESSEN: Steuern Ein Steuerberater beantwortet Fragen zur Existenzgründung. 23. April IHK in Bocholt Nr Münster, Sentmaringer Weg Gelsenkirchen-Buer, Rathausplatz Bocholt, Willy-Brandt-Straße 3 Als Arbeitgeber attraktiv sein Brauchen Unternehmen eine Arbeitgebermarke? Nach Antworten sucht der IHK-Industriekongress 2018 in Bocholt. Neue Regeln für Tourismusbranche Ab dem 1. Juli gilt in Deutschland die EU-Pauschalreiserichtlinie. Über Auswirkungen spricht Prof. Dr. Ansgar Staudinger von der Universität Bielefeld am 23. April von 11 bis 13 Uhr in der IHK in Münster. Er informiert Unternehmen der Touristikbranche, worauf sie zukünftig bei Buchungen oder bei der Veranstalterhaftung achten müssen. Nr Foto: Leandro Higuimaran/Fotolia Gastgeber ist die Spaleck Oberflächentechnik GmbH & Co. KG, ein Mitgliedsunternehmen der 2011 gegründeten Akzeptanzoffensive In du strie Nord Westfalen. Das Grußwort spricht NRW- Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Dr. Christoph Brast (Westfälische Hochschule Bocholt) und Nicola Warning (KTR Systems GmbH in Rheine) geben Impulse, wie Unternehmen sich als gute Arbeitgeber vermarkten und so neue Fachkräfte finden und langfristig an sich binden können. Zum Abschluss diskutieren Brast und Warning mit Wirtschaftsminister Pinkwart, IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel (Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG) und Daniel Terwersche (ballo.digital) über Möglichkeiten und Grenzen von Employer Branding, wie die Bildung einer Arbeitgebermarke neudeutsch genannt wird. Veranstalter des Industriekongresses ist die IHK Nord Westfalen. Nr April, 17 Uhr, Spaleck GmbH & Co. KG, Robert-Bosch-Str. 15, Bocholt Kapital für Start-ups Sprechtag Das Venturecenter der NRW.Bank und die IHK beraten Gründer sowie etablierte Unternehmen zur Finanzierung durch Beteiligungskapital. Nr April, IHK in Münster Chancen für Gründer Gründungsmesse Das gwc.chancenforum findet am 26. April von bis 21 Uhr im Bürgerzentrum Schulze Frenking in Nottuln statt. Auf der Messe spricht Social-Media-Experte Felix Beilharz über Marketing in sozialen Netzwerken. 6 wirtschaftsspiegel

7 TerminBörse Antrieb für Gründer Netzwerkbildung Das Programm Digital Hub Accelerator fördert die Weiterentwicklung von Startups und unterstützt sie bei der Vernetzung mit Kunden und Investoren in Nordrhein-Westfalen. In der IHK in Münster stellen teilnehmende Gründer ihr digitales Geschäftsmodell vor. Das Programm wird durchgeführt vom Digital Hub münsterland e.v. in Münster. Unterstützer ist die IHK. Nr April, 15 bis 18 Uhr, IHK in Münster Ländersprechtag Vietnam Björn Koslowski von der Auslandshandelskammer Vietnam berät am 20. April in der IHK in Münster Unternehmen, die Handelsbeziehungen mit Vietnam aufbauen wollen. Die Beratung erfolgt in Einzelgesprächen. Nr Foto: MasterLu/Fotolia Daten schützen Grundverordnung Am 25. Mai 2018 tritt die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) in Kraft. Auf einer Veranstaltung der IHK geben der auf Datenschutz spezialisierte Rechtsanwalt Nils Volmer aus Münster und Unternehmensberater Gerd Zillmer aus Menden einen Überblick über die neuen Regelungen sowie Tipps für die praktische Umsetzung in Unternehmen. Nr April, 16 Uhr, IHK in Gelsenkirchen wirtschaftsspiegel

8 BlickFang Eine Stelle pro Kopf Auf dem 8. IHK-Azubi-Speed-Dating in Münster kamen über 1000 Bewerber mit Teams von 125 Unternehmen ins Gespräch, die rund 1000 Azubi-Stellen anboten. Besonders begehrt: Bewerber für die Ausbildung zum Asphaltbauer, Maschinen- und Anlagenführer und zur Fachkraft für Lagerlogistik (siehe Seite 64). 8 wirtschaftsspiegel

9 BlickFang Foto: MünsterView/Tronquet/IHK wirtschaftsspiegel

10 Nord-Westfalen Regionalplan einsehen Kalkabbau Noch bis zum 13. April kann Einsicht genommen werden in den geänderten Planentwurf der Bezirksregierung Münster zum Sachlichen Teilplan Kalkstein. Die grundlegenden Änderungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Gebiete der Städte Beckum und Ennigerloh (Kreis Warendorf) sowie der Gemeinde Wettringen (Kreis Steinfurt). Hamburg und Köln Flixtrain Am 23. März 2018 fuhr erstmals ein grüner Fernzug von FlixTrain ab Hamburg Richtung Köln. Seit dem 24. März pendelt der FlixTrain im Regelbetrieb täglich außer mittwochs zwischen Hamburg und Köln - mit Haltepunkten in Münster und Gelsenkirchen. Die Fahrt ab Gelsenkirchen nach Hamburg dauert drei Stunden. Energie-Scouts: Sophie Heimes (DIHK) und Franz-Josef Bütfering (Industrieinitiative) übergaben Lukas Terharen, Annika Wößmann und Saskia Bernemann den Preis. Dr. Eckhard Göske und Bernd Sperling von der IHK waren die ersten Gratulanten (v. l.). Foto: Emmerich/IHK Energie-Scouts ausgezeichnet 32 Auszubildende aus zehn Betrieben suchten nach Möglichkeiten, im Unternehmen Energie einzusparen. Das beste Projekt war das von Saskia Bernemann, Lukas Terharen, Annika Wößmann und Janik Rump, Auszubildenden der Hammelmann GmbH in Oelde. Sie wurden für ihr Projekt Wärmerückgewinnung über Abwärme und Strom mit dem Preis der Initiative In du strie Gemeinsam.Zukunft.Leben geehrt. Franz-Josef Bütfering vom Förderverein der Initiative übergab in der IHK Nord Westfalen in Münster den Preis an die stolzen Energieeinsparer. Der zweite Platz ging ebenfalls nach Oelde an das Azubi-Team von der Haver & Boecker OHG. Platz drei belegten die Energie- Scouts der Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG am Standort Steinfurt. Ziel des Wettbewerbs, den die IHK zum dritten Mal durchführte, ist es, im eigenen Ausbildungsbetrieb Energieeinsparpotenziale zu erkennen, Verbesserungen anzuregen und in einem eigenen Projekt umzusetzen. Die Azubis lernen dafür in drei Workshops unter anderem energetisches Basiswissen sowie den Umgang mit Messinstrumenten, Grundlagen des Projektmanagements sowie Präsentationstechniken. Wir freuen uns sehr über die anhaltende, positive Resonanz der Unternehmen. Sie bestätigt uns, dass wir Unternehmen und ihren Auszubildenden einen echten Mehrwert bieten, sagt IHK-Projektbetreuer Bernd Sperling. Unternehmer bei Next Pharma Neue IT-Jobbörse für das Münsterland Waltrop Zum mittlerweile 7. Unternehmerfrühstück konnten Markus Lübbering von der IHK Nord Westfalen und Bürgermeisterin Nicole Moenikes 35 Teilnehmer örtlicher Unternehmen bei Next Pharma in Waltrop begrüßen. Der Standortleiter Ralf-Dieter Blesel erläuterte, dass das Unternehmen für die Pharmaindustrie als Lohnhersteller für Arzneimittel agiert. Next Pharma ist einer der größten Arbeitgeber in Waltrop mit über 200 Beschäftigten. Der Standort Waltrop ist noch längst nicht an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, sodass der Waltroper Standort aus Konzernsicht sehr positiv bewertet wird. Emsdetten Im Münsterland ist eine auf IT-Jobs spezialisierte Plattform an den Markt gegangen. In Zusammenarbeit mit münster- LAND.digital und dem IT-Forum Nord Westfalen hat die E-Commerce-Agentur deltashops aus Emsdetten diese Initiative ins Leben gerufen. So sollen möglichst viele High-Potentials in der Region gehalten oder von außerhalb ins Münsterland geholt werden. Wir müssen aktiv werden, um den Standort dauerhaft attraktiv zu halten, nennt Klaus Weßendorf vom IT-Forum Nord Westfalen eine der größten Herausforderungen der Branche wirtschaftsspiegel

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12 Nord-Westfalen Trauer um Dieter Berens Die IHK Nord Westfalen trauert um Dieter Berens, der am 6. März 2018 im Alter von 80 Jahren gestorben ist. IHK vor Ort Über ein volles Haus bei der IHK-vor-Ort- Veranstaltung zum Thema Digitalisierung des Handels in der alten Post in Drensteinfurt freuten sich am 21. Februar (v. l.): Christian Korte (IHK), Bürgermeister Carsten Grawunder, Wirtschaftsförderung Ute Homann, Bernd Homann (Dülmen) und Theo Homann von der IG Werbung für Drensteinfurt e.v. Engagierter IT-Spezialist Klaus Weßendorf Foto: Betz/IHK Foto: Simon 50 Jahre Einen runden Geburtstag feierte Klaus Weßendorf. Der geschäftsführende Gesellschafter der deltacity.net GmbH & Co. KG wurde am 24. März 50 Jahre alt. Der IT-Spezialist aus Emsdetten erarbeitet seit über 20 Jahren innovative Onlinelösungen von Marktführern wie Saertex, SchmitzCargobull, CLAAS oder TECE. Über 400 Kunden vertrauen dem 27-köpfigen Team bei Homepage- Erstellungen und in Fragen rund um die Themen Unternehmensdigitalisierung, Plattformökonomie, Onlineportale und E-Commerce. Seine IT-Kompetenz und Erfahrung als Unternehmer bringt Weßendorf in die ehrenamtliche IHK-Arbeit ein. Er ist Mitglied in der Vollversammlung, im Finanzausschuss sowie stellvertretender Vorsitzender im IHK- Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt. Zudem ist er im IT-Forum Nord Westfalen aktiv. IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing dankte Weßendorf für die Energie, mit der er sich in die Selbstverwaltung der regionalen Wirtschaft einbringt: Ihr Engagement, nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch die Region voranzubringen, verdient hohe Anerkennung. Der Unternehmer aus Gelsenkirchen war fast 20 Jahre Mitglied der IHK-Vollversammlung. Für seine Verdienste um die regionale Wirtschaft erhielt er den IHK-Ehrenpreis Balance sowie die Goldene Ehrennadel. Zudem wurde Berens mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Stadt Gelsenkirchen und die Emscher-Lippe-Region haben eine große Unternehmerpersönlichkeit verloren, betonten IHK- Präsident Dr. Benedikt Hüffer und IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing in ihrem Nachruf auf den langjährigen geschäftsführenden Gesellschafter der Wilhelm Ossmann GmbH & Co. KG, die Autohäuser der Marken VW und Mercedes Benz betrieb. In dem Nachruf würdigen sie sein außergewöhnlich hohes ehrenamtliches Engagement für das Gemeinwohl. So gehörte er der IHK-Vollversammlung wie auch dem IHK-Regionalausschuss für die Stadt Gelsenkirchen an. Zudem war Berens als Handelsrichter aktiv, ebenso im Handelsausschuss wie auch im Beirat der Vestischen Gruppe der IHK und in der Einigungsstelle für kaufmännische Streitigkeiten. Dieter Berens Foto: Krüdewagen/IHK Schwerpunkt seines Engagements war es jedoch, junge Menschen in der betrieblichen Ausbildung zu fördern. Von 1994 bis 2010 war er einer von zwei alternierenden Vorsitzenden im Berufsbildungsausschuss. Zudem gehörte er dem nationalen Berufsbildungsausschuss des DIHK in Berlin an. Auf seine Initiative und durch sein dauerhaftes Engagement wurde der Beruf Automobilkaufmann/-frau eingeführt. Besonderen Praxiseinsatz zeigte Berens als ehrenamtlicher Prüfer. Über 1400 Auszubildende hat er in rund 40 Jahren geprüft. In den Prüfungsausschüssen Kfz-Einzelhandel, Großhandel, Industrie für Gelsenkirchen und Automobilkaufmann für das Vest war er viele Jahre Vorsitzender. 12 wirtschaftsspiegel

13 Nord-Westfalen Energischer Verfechter der betrieblichen Bildung Theo Wilmink Foto: Willers 60 Jahre Theo Wilmink feierte am 14. März seinen 60. Geburtstag. Zusammen mit seiner Frau Maria betreibt er das traditionsreiche Parkhotel Neuenkirchen. IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer und IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing gratulierten dem Unternehmer, der sich neben seinen beruflichen Aufgaben als Gastronom auch ehrenamtlich in der Selbstverwaltung der regionalen Wirtschaft engagiert. Seit 2003 ist er Mitglied der Vollversammlung und im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt. Zudem wirkte der Unternehmer viele Jahre als Interessenvertreter auf Bundesebene im DIHK-Tourismusausschuss mit. Besonders setzt sich Wilmink für den Fachkräftenachwuchs ein: Sie sind ein energischer Verfechter der betrieblichen Ausbildung, lobt die IHK-Spitze seinen Einsatz über den eigenen Betrieb hinaus. Um sich zu inspirieren, wälzt das Ehepaar Wilmink oft stundenlang Kochbücher, darunter viele Raritäten. Die Bibliothek ist inzwischen zu einer stolzen Sammlung von über 400 Bänden angewachsen. Alle Bücher stehen in Regalen und Vitrinen. Auch die Feinschmecker im Haus dürfen darin blättern. Besonders im Bereich der Gastronomie ist es erforderlich, neue Wege einzuschlagen, blickt der Slow-Food-Koch in die Zukunft. So stehen auf der Speisekarte nicht nur regionale Gerichte, sondern auch Leckerbissen aus fremden Ländern. Letzte Lücke der B 67n wird geschlossen Zustimmung zum Bündnis für Mobilität Baurecht Die Klagefrist zum Planfeststellungsbeschluss für den Bau der letzten Lücke der B 67n zwischen Reken und Dülmen ist ohne Einwände verstrichen, der Beschluss somit rechtskräftig. Es herrscht Baurecht. Für die vorbereitenden Arbeiten, wie archäologische Untersuchungen, Kampfmittelsondierungen und Leitungsverlegungen wurde bereits punktuell das Baufeld freigemacht. Im Zuge des Gesamtprojektes müssen 21 Brücken gebaut werden. In der zweiten Jahreshälfte 2018 soll mit dem ersten Brückenbauwerk, dem Kreuzungsbauwerk der B 67n mit der B 474, begonnen werden. In den letzten Jahren wurden bereits 100 Hektar Kompensationsflächen angelegt. IHK NRW Gemeinsam die Mobilität von morgen gestalten das ist das Ziel des Bündnisses für Mobilität, das NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst gegründet hat. Mehr als 60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie öffentlicher Hand haben sich bei der Auftaktveranstaltung Ende Februar zusammengeschlossen. Die Industrie- und Handelskammern in NRW, zusammengeschlossen in IHK NRW, wollen im Bündnis für Mobilität verdeutlichen, dass die Arbeitsplätze und der Wohlstand in NRW entscheidend davon abhängen, dass alle mobil bleiben können. Die Infrastruktur sei derzeit aber größtenteils marode oder überlastet. Deswegen müsse investiert und gebaut werden. Das gehe nicht ohne lästige Baustellen und Beeinträchtigungen. wirtschaftsspiegel

14 Titel Arbeitsschutz 14 wirtschaftsspiegel

15 Titel Arbeitsschutz Herr Bartel, wer sich mit Arbeitssicherheit beschäftigt, taucht ab in Gesetze, Verordnungen, Richtlinien und Vorschriften. Wie holen Sie das Thema aus dieser staubtrockenen Ecke? STEFAN BARTEL: Indem ich deutlich mache, dass es um Unternehmenskultur geht, um gelebte Werte, die sich im Verhalten der Mitarbeiter spiegeln. Wenn wir das Thema Arbeitssicherheit so betrachten, holen wir es weg von Vorschriften und Technik und stellen es dorthin, wo es hingehört: ins Zentrum der Führungsaufgaben. Arbeitsunfälle gehen zum ganz überwiegenden Teil auf Fehlverhalten zurück. Ein Mitarbeiter etwa, der eine negative Einstellung zum Unternehmen hat, wird am Sonntag eher mal ein Bier mehr trinken und gegebenenfalls mit Restalkohol am Montag zur Arbeit gehen. Wer sich aber mit dem Unternehmen identifiziert, hat ausgeschlafen, ist produktiv und weniger unfallgefährdet. Das zeigt, dass die Themen Arbeitssicherheit und Produktivität in dieselbe Richtung gehen. Schon Isaac Newton hat festgestellt, dass er zwar die Bewegung von Himmelskörpern berechnen könne, nicht aber das Verhalten von Menschen... BARTEL: Es gibt drei Faktoren, die das Verhalten der Mitarbeiter beeinflussen. Erstens die innere Einstellung von Haus aus, als Folge der Sozialisierung. Zweitens haben die Führungskräfte großen Einfluss: Es kommt darauf an, was sie fordern, zulassen und vorleben. Wenn sie Fehlverhalten zulassen, etwa, dass ein Schutzgitter aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen dauerhaft entfernt wird, werden die Leute das auch immer machen. Störungsbeseitigungen bei laufenden Anlagen ein anderes Beispiel dienen vielleicht kurzfristig der Produktivität, sind aber in der Regel mit hohen Risiken behaftet. Passiert etwas, ist die Produktivität dahin. Am Verhalten der Mitarbeiter also wird die Qualität Der Knackpunkt ist die Führungsebene. der Führung sichtbar. Der dritte Punkt knüpft daran an: Es ist die Ausprägung der Unternehmenskultur. Welche Werte werden gelebt? Ist die Gesundheit der Mitarbeiter wirklich das höchste Gut, und wird alles dafür getan, dass sie abends so gesund nach Hause gehen, wie sie morgens reingekommen sind? In Ihrer Publikation Kulturwandel regen Sie an, Arbeitssicherheit und Unternehmenskultur in Einklang zu bringen. Wie bemerken die Unternehmen überhaupt, dass eine Dissonanz besteht? BARTEL: Das ist das klassische Prinzip: Lernen durch Erfahrung. Ich habe viele mittelständische Unternehmen kennengelernt, die das Thema Arbeitssicherheit nicht wertgeschätzt haben. Dann ist ein schwerer Unfall passiert, und man ist aufgewacht, hat einen Prozess in Gang gebracht und die Chancen erkannt, die in ihm liegen. Der Autor, Trainer und Moderator Stefan Bartel überzeugt seit mehr als 25 Jahren Unternehmer, das Thema Arbeitssicherheit ganz weit oben auf die Agenda zu setzen. Welche Chancen meinen Sie genau? BARTEL: Das lässt sich an einem Beispiel verdeutlichen: Eine Treppe ist ein gefährliches Gerät. Sie ist in Deutschland jedes Jahr mehr als 1000 Mal Schauplatz eines Unfalls, der mit einem Rentenanspruch endet. Deshalb sagen die Unternehmen ihren Mitarbeitern, dass sie den Handlauf benutzen sollen. In dem Moment aber, indem ich an den Handlauf denke, brauche ich ihn eigentlich nicht mehr: Wer konzentriert im Hier und Jetzt ist, macht weniger Fehler nach dem Motto Geht s mit Sicherheit nach oben? Wer Mitarbeitern Sicherheit auf Schritt und Tritt bieten will, hält sich an die Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS 2121 Teil 2. Sie fordert, dass Leitern, Tritte, Elefantenfüße und Ähnliches in einem Leiterkataster inklusive Prüfdatum aufgeführt und von einer fachkundigen Person jährlich inspiziert werden. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Wenn es uns also gelingt, die Wahrnehmung auf das Thema Gefahren auszurichten, sind wir im Arbeitsschutz schon ziemlich weit. Wer hier einen Kulturwandel auf den Weg bringt, wird feststellen, dass im Zuge organisatorischer Veränderun- wirtschaftsspiegel

16 Titel Arbeitsschutz gen am Anfang die Produktivität vielleicht sogar etwas runtergehen kann. Langfristig aber steigen mit der Arbeitssicherheit auch Produktivität, Qualität und Unternehmenserfolg. Wer in Arbeitssicherheit gut ist, ist überall gut. Wie wird Ihre Botschaft denn in den Unternehmen aufgenommen, vor allem in kleineren und mittleren? BARTEL: Die Botschaft wird von den KMU positiv aufgenommen, weil sie schlüssig ist. Aber manchmal gerät sie nach einem absolvierten Seminar etwas in Vergessenheit. Deshalb ist es sinnvoll, dass der Kulturveränderungsprozess ein halbes oder ein Jahr lang von Experten begleitet wird. Oft ist in dieser Zeit eine Kaskade zu beobachten: Zunächst setzt man sich mit den Vorschriften auseinander, dann merkt man, dass das Thema eine Frage der Unternehmensphilosophie ist, und ein Leitbild wird erarbeitet. Der nächste Schritt ist, die Gedanken in die Praxis zu übertragen. In großen Unternehmen bestimmter Branchen, wie Chemie-, Pharma- und Mineralölindustrie, ist das längst geschehen auch deshalb, weil sie im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen. Aber auch mittelständische Unternehmen, etwa der Verpackungs- und Lebensmittelindustrie, machen oft mehr, als Vorschriften verlangen, unter anderem weil es die Kunden wünschen. Dann ist auch der Markt ein Katalysator. Im Mittelpunkt sollten aber die Mitarbeiter stehen: Sie merken es und sind demotiviert, wenn es nur um Statistiken, um den Glanz nach außen geht, und nicht um sie. Wo setzt ein Unternehmen den ersten Hebel an? BARTEL: Der Knackpunkt ist die Führungsebene vor Ort. Man muss die Meister, die Schichtführer, die Teamleiter für das Thema gewinnen und begeistern. Wenn du das nicht schaffst, hast du verloren. Es geht darum, eine Kultur zu schaffen, in der man Fehler nicht verheimlicht, sondern darüber sprechen kann, ohne Angst zu haben und das fängt bei den Führungskräften an. Wie werden sich die Aufgaben im Bereich Arbeitssicherheit weiterentwickeln? Welche Impulse geben beispielsweise Digitalisierung und demografischer Wandel? BARTEL: Zwei Dinge haben sich verändert. Zum einen ist die junge Generation dazu erzogen worden, nicht alles zu glauben und sofort zu machen, was ihr gesagt wird. Warnweste anziehen? Einfach das Kommando geben, das hat noch gut funktioniert in einer Generation, in der alle still sein mussten, wenn Vater spricht. Heute müssen Sie als Führungskraft erstmal begründen, warum die Weste sinnvoll ist. Der andere Punkt ist der Arbeitsmarkt. In einer Befragung durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Jahr 2014 haben 76 Prozent der Befragten als Grund für den Unternehmenswechsel gesagt, dass sie bessere Vorgesetzte wollen. Dieser Punkt kann für mittelständische Unternehmen, in denen es oft auf Mitarbeiter merken es, wenn es nur um den Glanz nach außen geht. STEFAN BARTEL die einzelnen Leistungsträger ankommt, schnell existenziell werden. Beide Entwicklungen haben dieselbe Konsequenz: Es wird im Hinblick auf das Kommunikationsverhalten für die Führungskräfte immer anspruchsvoller. Ein Meister muss schon heute auch ein Meister der Einwandbehandlung, also rhetorisch gut drauf sein. Für die Zukunft sehe ich da eine Gefahr aufziehen: Immer mehr Unterweisungsprozesse laufen im Zuge der Digitalisierung automatisch, rechnergestützt. Damit wird Kommunikation auf die Inhaltsebene reduziert und zugleich eine große Chance vergeben: dass nämlich ein Vorgesetzter mit Leidenschaft und Überzeugungskraft über Arbeitssicherheit spricht. Das Interview führte Dominik Dopheide Ist der Fluchtweg klipp und klar? In einem Notfall sollten Mitarbeiter nicht im Dunkeln tappen. Deshalb fordert die Arbeitsstätten-Regel ASR A2.3, Fluchtwege mit Sicherheitsbeleuchtung auszurüsten, wenn bei einem Ausfall der allgemeinen Beleuchtung nicht gewährleistet ist, dass die Belegschaft die Arbeitsstätte gefahrlos verlassen kann. Beispielsweise in Gebäuden mit hoher Geschosszahl, unübersichtlichen Fluchtwegen, geringem Tageslichteinfall oder großer Personenbelegung kann das der Fall sein. Arbeitsstätten-Regel ASR A1.3 beschreibt, wie der Weg auszuschildern ist. Sicherheitshinweisschilder nach DIN EN ISO 7010 sind im Fachhandel erhältlich. Fehlt die Sicherheitsbeleuchtung, müssen Rettungs- und Brandschutzzeichen kraft langnachleuchtender Materialien oder automatischer Beleuchtung erkennbar bleiben. 16 wirtschaftsspiegel

17 Titel Arbeitsschutz Eine Sache der Verantwortung Vorschriften erfüllt, Thema abgehakt? Drei Führungskräfte aus Nord Westfalen erklären, warum eine solche Einstellung zur Arbeitssicherheit von gestern ist. Technik und Vorschriften bezeichnet Michael Andrees, Geschäftsfeldleiter Unternehmensberatung, Luftmonitoring, Energie der WESSLING Gruppe, als selbstverständliche Voraussetzungen der Arbeitssicherheit. Mehr denn je aber stehe der Mensch im Mittelpunkt der Arbeitssicherheit. Der Mitarbeiter ist einem hohen Tempo an Veränderungen in der Arbeitswelt unterworfen, und dies wird von den Unternehmen erkannt, berichtet der Manager. Der Mensch als Person wird den Unternehmen immer wichtiger, vor allem die heutige Generation fordert gesunde und sichere Arbeitsplätze. Somit gewinne das Thema stetig an Stellenwert und sei zu einem wichtigen Bestandteil der Arbeitgebermarke geworden: Viele Mittelständler wollen bei der Arbeitssicherheit ganz weit vorne sein und immer besser werden, sagt Andrees keine schlechte Nachricht für Dienstleister wie die WESSLING Gruppe, die seit Jahrzehnten solche Vorhaben unterstützt. Erst mit Arbeitssicherheitsmanagement wird Arbeitsschutz wirklich prüfbar und lenkbar, erklärt WESSLING Abteilungsleiter Arbeitssicherheit Mike Woltering. Es sei grundlegend für Unternehmen, die noch mehr machen wollen, als die Vorschriften verlangen, die auch deshalb strengere Standards erfüllen wollen, weil das im Zuge der Auftragsvergabe immer stärker nachgefragt wird. Zu kurz springe ein Unternehmen, das nur die Unfallzahlen messe, betont er. Vielmehr gelte es, in einem kontinuierlichen Prozess Verbesserungspotenziale zu verfolgen, regelmäßig angepasste Ziele zu definieren und sämtliche Maßnahmen zu dokumentieren, weil sie nur dann prüfbar seien. Woltering erklärt, wie er Betriebe auf dem Weg der Optimierung begleitet. Die Experten gehen immer nach demselben System vor. Erst identifizieren und beschreiben sie die Gefährdungen, dann beurteilen sie deren Relevanz. Im nächsten Schritt wird das jeweilige Risiko bewertet, Michael Andrees, Geschäftsfeldleiter Unternehmensberatung, Luftmonitoring, Energie der WESSLING Gruppe, hat zu Demonstrationszwecken über einem Kanalschacht eine handbetriebene Seilwinde aufgebaut, deren Funktionsprinzip sich seit ein paar Jahrtausenden bewährt. Dieses Rettungshubgerät setzen wir als zweite Sicherheitsvorkehrung ein, wenn beispielsweise ein Kunde in die Kanalisation oder in ein Silo steigen muss, erklärt Andrees. Sollte er unten ohnmächtig werden, weil Gase eintreten, kann er so schnell heraufgeholt werden. Foto: Grundmann/IHK wirtschaftsspiegel

18 Titel Arbeitsschutz Chemiepark Marl Gründungsjahr: 1938 Branche: Chemieindustrie Mitarbeiter: ca Standort: Marl also Schadensschwere und Eintrittswahrscheinlichkeit eingeschätzt, dann in Abstimmung mit dem Kunden der Maßnahmenkatalog entwickelt und umgesetzt. Wir coachen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, dass sie sich bewusst verhalten und anderen ein Vorbild geben, leisten also Begleitung der (Mitte). eigenen Entwicklung, erläutert Woltering. Dass er dabei mit der Distanz und Neutralität eines externen Sicherheitsingenieurs auf die Situation blickt, wertet Michael Andrees als Kundenvorteil. Wolterings Know-how ist jedenfalls in vielen Branchen gefragt. Der größte Teil seiner Arbeit aber spielt sich auf Baustellen im Industriebereich ab. Zuletzt hat er unter anderem ein Sicherheitskonzept für die Sanierungsarbeiten an der Emmericher Rheinbrücke entwickelt. Was ist, wenn jemandem in 60 Metern Höhe etwas passiert, wie kommt er da runter?, formuliert er eine der zentralen Sicherheitsfragen, die sich an dieser Baustelle in der Planungsphase stellen. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat er eine Lösung gefunden: Ein Gerüst und ein Bauaufzug in tragenden Rollen laut Andrees technisch nicht ganz banal innerhalb einer solchen Brückenkonstruktion. Arbeitssicherheit heißt Prävention, sie besteht darin, dass man sich Gedanken macht, bevor etwas passiert, kommentiert Michael Andrees. Die Chemiebranche ist dabei übrigens immer der Vorreiter Mitarbeiter, ein Konzept Die Sicherheit von rund Mitarbeitern im Chemiepark Marl ist die Aufgabe von Martin Winkelhagen Foto: Grundmann/IHK Einer der deutschlandweit größten Standorte dieser Branche ist der Chemiepark Marl, der von der Evonik Industries AG betrieben wird: 100 Produktionsanlagen von 24 verschiedenen Unternehmen. Seit rund 80 Jahren feilt man hier an der Sicherheitskultur und hat sie entsprechend weit entwickelt. Wir betrachten den Standort im Hinblick auf Arbeitssicherheit wie ein einziges Unternehmen, in dem sich alle zu gemeinsamen Regeln bekennen, erklärt Martin Winkelhagen. Er ist als Abteilungsleiter Arbeitssicherheit der Evonik Technology & Infrastructure GmbH für dieses Thema auf einem 6,5 Quadratkilometer großen Areal mit 900 Gebäuden verantwortlich. Sein Auftrag: Rund Mitarbeiter auf dasselbe Arbeitssicherheitskonzept einzuschwören. Es gibt einen gemeinsamen Arbeitsschutzausschuss, der regelmäßig tagt, und an dem 25 Sicherheitsreferenten teilnehmen. Auch die hiesigen Arbeitnehmervertretungen bringen sich konstruktiv in diesen Ausschuss ein, erläutert Winkelhagen. Die zentrale Stelle informiert alle Unternehmen, welche Beschlüsse gefasst worden sind. In den Betrieben wiederum werde dafür gesorgt, dass die Informationen schnell die Runde machen. Mehr als 600 interne Sicherheitsbeauftragte beobachten, wie sich die Beschlüsse im Tagesgeschäft bewähren. Die Unfallzahlen im Chemiepark Marl liegen inzwischen im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten konstant auf einem sehr niedrigen Level. Doch Winkelhagen will mehr: gemeinsam mit allen Beteiligten die Zahl der Unfälle und berufsbedingten Erkrankungen immer weiter senken. Das geht nur, wenn alle ihr Bewusstsein für Arbeitssicherheit schärfen, wenn sich Vorgesetzte immer vorbildlich verhalten und wenn sich Gruppendynamik in die richtige Richtung entwickelt, 18 wirtschaftsspiegel

19 Titel Arbeitsschutz betont der Abteilungsleiter. Einer von mehr als 100 Handlungsgrundsätzen der Kulturinitiative Sicherheit bei Evonik lautet: Ich werde Ereignisse, Beinahe-Ereignisse, unsichere Situationen oder mögliche Fehlerquellen sofort melden. Man sieht bei den Unfällen immer nur die Spitze des Eisbergs, deshalb ist es wichtig, den Ursachen aller Ereignisse im Rahmen einer offenen, vertrauensvollen Kommunikation ohne Schuldzuweisung nachzugehen, erklärt Martin Winkelhagen. Nur so werde die Chance zur Verbesserung genutzt und die Akzeptanz des Themas in den Belegschaften gefördert. Wie wichtig diese Akzeptanz ist, zeigt eine Regel, die sich als echter Prüfstein herausstellt: Ich werde unsicheres Handeln sofort unterbinden, egal, von wem es kommt. Winkelhagen erwartet von Mitarbeitern sogar, dass sie auch Vorgesetzte ansprechen, sollten diese beispielsweise die gebotene Schutzkleidung nicht tragen. Die besten Workshops nutzen nichts, wenn sich in Gruppen ein falsches Vorbildverhalten durchsetzt, erläutert Winkelhagen. Zur Schutzkleidung sowie zur gesamten technischen Ausstattung hat er einen Tipp parat: Wer hochwertige Produkte zur Verfügung stelle, mache Mitarbeitern das Leben leichter und zeige zugleich die Wertschätzung, die sie im Unternehmen erfahren. Die Belegschaft, weiß Winkelhagen, revanchiert sich mit dem Wertvollsten: mit Motivation. Trainingsort Treppe Um die Beschäftigten zu beteiligen, bieten der Sicherheitsingenieur und sein 32-köpfiges Team immer wieder neue Events an etwa die Aktionswochen High-Five, in denen sich alles um den Schutz Wessling Gruppe Gründungsjahr: 1983 Branche: Analytik-, Prüf- und Beratungsdienstleister Mitarbeiter: ca Standorte: 25 in Europa und China, Hauptsitz in Altenberge der Hände dreht. Dem Thema Arbeitssicherheit widmet der Chemiepark Marl zudem eine Veranstaltungsreihe. Zur jüngsten Ausgabe hatte Winkelhagen einen renommierten Motivationstrainer eingeladen. Man kann nur dann andere Menschen mitreißen, wenn man selbst von der Sache überzeugt ist, gibt er dessen Botschaft wieder. Genau deshalb sieht er die Führungskräfte in besonderer Vorbildfunktion selbst dann, wenn sie eine Treppe hinabgehen. Denn gemessen an der Statistik passieren die meisten Unfälle auf dem Areal nicht in Behältern für chemische Substanzen, sondern auf Straßen, Wegen und Stufen. Stolpern, rutschen, stürzen ist laut Winkelhagen branchenübergreifend ein Topthema der Arbeitssicherheit. Mit einem Konzept zur Umsetzung der Beurteilung der Gefährdung durch psychische Belastungen Der Chemiepark greift auch einen Aspekt auf, der seit 2013 im Arbeitsschutzgesetz verankert ist: Die Arbeit ist komplexer geworden, die Anforderungen an Qualität und Produktivität sind gestiegen, beschreibt Winkelhagen den Hintergrund. Längst hat der Chemiepark Strategien entwickelt, um gegenzusteuern. Zum Beispiel bietet er Beratung zu diesem Thema an. Gute Leistungen im Arbeitsschutz anzuerkennen: Diese Regel setzt Evonik beispielsweise mit der Verleihung des Safety-Awards für langjährige Unfallfreiheit um. In seiner höchsten Variante wird der Preis von einem Vorstandsmitglied überreicht. Das ist eine wichtige Honorierung, die unsere Mitarbeiter stolz macht, betont Winkelhagen. Arbeitssicherheit ist eben mehr als Technik und Vorschriften, sagt Michael Andrees und fügt an: Am Ende ist das eine Sache von Einstellung und Verantwortung. DOMINIK DOPHEIDE Hat Erste Hilfe freie Bahn? Erste Hilfe braucht gute Bedingungen: Die Vorschrift 1 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) sowie die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A4.3 geben Auskunft über Räume, Mittel und Einrichtungen. An Betriebsverbandskästen nach DIN oder DIN etwa darf es nicht fehlen bitte regelmäßig Vollständigkeit und Verfallsdatum überprüfen. Jedem Verbandskasten wird ein Verbandbuch zugeordnet: Unfälle, auch die kleinsten, werden dokumentiert unter anderem, damit mögliche Folgeschäden nachzuvollziehen sind. Den wichtigsten Beitrag zur Ersten Hilfe leisten die Mitarbeiter selbst: Es müssen sich Ersthelfer in ausreichender Zahl finden und regelmäßig schulen lassen. Die Anschaffung eines Defibrillators ist übrigens sinnvoll: Er ist mit automatischer Sprachführung leicht zu bedienen und kann Leben retten. wirtschaftsspiegel

20 Titel Arbeitsschutz Schritt für Schritt Sicherheit schaffen Trotz vieler Vorschriften ist Arbeitssicherheit kein Mysterium. Ein Unternehmen kann sie am besten organisieren, wenn es systematisch vorgeht. Jeder Unternehmer ist gesetzlich verpflichtet, für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu sorgen. In Deutschland gilt ein duales Arbeitsschutzsystem, das einerseits vom Gesetzgeber, andererseits von den Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geprägt wird. Repräsentiert wird die DGUV von den Berufsgenossenschaften (BG). Vertreter der Aufsichtsbehörden sind berechtigt, Betriebe jederzeit zu besichtigen und im Fall von Mängeln Auflagen festzusetzen. Erfüllt das Unternehmen sie nicht fristgerecht, werden Verwarnungsoder Bußgelder verhängt. Bei gravierenden Verstößen kann der Betrieb sogar stillgelegt werden. Nach Unfällen, die entstanden sind, weil Arbeitssicherheitsmaßnahmen unterlassen wurden, drohen, je nach Schwere, Verwarnungs- oder Bußgelder, Klaus Neuhaus zudem die zivilrechtlichen Folgen Schadensersatz und Schmerzensgeld, dazu Regressforderungen der Unfallversicherungsträger sowie Geld- oder Freiheitsstrafe als Foto: IHK strafrechtliche Konsequenzen. Keine Frage: Infolge vieler Vorschriften wirkt das Thema Arbeitssicherheit unübersichtlich. Wer aber systematisch vorgeht, bekommt die Sache relativ schnell in den Griff. Mit folgenden Schritten können Unternehmen in die Organisation ihrer Arbeitssicherheit einsteigen: Regelbetreuung nach DGUV Vorschrift 2 festlegen: Somit bringen Unternehmen in Erfahrung, welche betrieblichen Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Die jeweils zuständige Berufsgenossenschaft definiert, wie weit in einer Branche der sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuungsbedarf reicht. Zudem sind die Vorschriften auf die Unternehmensgröße abgestimmt. Fachkraft für Arbeitssicherheit und Betriebsarzt bestellen: Es bleibt dem Unternehmer überlassen, ob er eine selbstständige Fachkraft sowie einen selbstständigen Betriebsarzt bestellt oder einen Arbeitssicherheitsanbieter beauftragt, der eine Komplettlösung anbietet. Eine weitere Option: einen Mitarbeiter bei der BG kostenfrei zur Fachkraft ausbil- Stimmt alles mit dem Strom? Ein elektrisches Gefühl? Bitte nicht am Arbeitsplatz. Der Strom muss kontrollierte Kreise ziehen, damit Mitarbeiter auf der sicheren Seite stehen. Deshalb sind elektrische Betriebsmittel, inklusive Stecker, Verlängerung und Verteilersteckdose, nach DGUV-Vorschrift 3 von einer Elektrofachkraft zu prüfen. Mobile Geräte an weniger gefährlichen Arbeitsplätzen werden mindestens alle zwei Jahre inspiziert. Unterliegt der Arbeitsplatz besonderer Belastung, wie dies beispielsweise auf einer Baustelle der Fall ist, sind die Geräte alljährlich zu prüfen. Stehen sie ortsgebunden auf dem Betriebsgelände, beträgt das Prüfintervall fünf Jahre. 20 wirtschaftsspiegel

21 Titel Arbeitsschutz Ansprechpartner für Unternehmen Das Thema Arbeitssicherheit ist komplex. Die gute Nachricht: Es gibt Ansprechpartner, die bei Informationsbedarf weiterhelfen. Eine Auswahl: Berufsgenossenschaften Geht es um Arbeitssicherheit, sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften (BG) für gewerbliche Unternehmen Ansprechpartner Nr. 1. Sie gehören zu den Trägern der Gesetzlichen Unfallversicherung und sind branchenspezifisch organisiert. Ihre Aufgabe ist unter anderem, Unternehmen bei der Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu unterstützen. Entsprechend bietet jede Berufsgenossenschaft vielfältige Beratung sowie Aus- und Fortbildungen zum Thema Arbeitssicherheit an. Zugleich ist es ihre Aufgabe, die Maßnahmen der Unternehmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zu überwachen. Einen Überblick zu den einzelnen Berufsgenossenschaften gibt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung auf ihrer Website. Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) ist der Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften sowie der Unfallkassen. Auch die DGUV unterstützt die Unternehmen, zum Beispiel mit Präventionskampagnen und Fachveranstaltungen. Das Institut für Arbeit und Gesundheit der DGUV wendet sich mit einem umfangreichen Bildungsangebot unter anderem an Führungskräfte, an Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie an Betriebsärzte und arbeitsmedizinisches Assistenzpersonal. Besteht in einem Unternehmen Unklarheit, welche Berufsgenossenschaft zuständig ist, hilft die DGUV weiter. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist eine Ressortforschungseinrichtung des Bundes, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Fragen von Sicherheit und Gesundheit berät und zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit beiträgt. Zu ihren Aufgaben gehört der Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die betriebliche Praxis. Entsprechend bietet die BAuA Unternehmen Workshops, Seminare und Informationsmaterial an. Die DASA Arbeitswelt-Ausstellung in Dortmund ist eine ständige bildungsaktive Einrichtung der BAuA. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Arbeitswelt, ihren Stellenwert für Individuum und Gesellschaft sowie über die Bedeutung menschengerechter Gestaltung der Arbeit und somit auch über das Thema Arbeitssicherheit. Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) ist eine Initiative von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern zur Stärkung von Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz. Die GDA wendet sich mit verschiedenen Instrumenten und Arbeitsprogrammen an Unternehmer, Führungskräfte, Beschäftigte und betriebliche Arbeitsschutzexperten, um die Gestaltung des Arbeitsschutzes in den Betrieben zu unterstützen. Das Instrument GDA-ORGAcheck beispielsweise hilft insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, ihren Arbeitsschutz selbst zu prüfen und zu verbessern. Berufsverband der Rechtsjournalisten zum Arbeitsschutzgesetz Der Berufsverband der Rechtsjournalisten (BvDR e.v.) ist ein Zusammenschluss von Rechtsjournalisten und Rechtsanwälten aus ganz Deutschland, die Rechtsbeiträge zu verschiedenen Themen veröffentlichen unter anderem zum Arbeitsschutz. Ein Internetauftritt des Vereins bietet eine Fülle von Informationen zu allgemeinen Arbeitsschutz-Themen und zu Arbeitsschutzverordnungen. DOMINIK DOPHEIDE wirtschaftsspiegel

22 Titel Arbeitsschutz den lassen. Die Bestellung eines Betriebsarztes bleibt davon unberührt. Gefährdungsbeurteilungen für alle Arbeitsplätze und Tätigkeiten erstellen: Wer als Unternehmer die Gefährdungsbeurteilungen selbst vornimmt, sollte die Fachkraft für Arbeitssicherheit und den Betriebsarzt einbeziehen. Alternativ kann die Fachkraft die Aufgabe übernehmen in Abstimmung mit dem Betriebsarzt. Arbeitsmittel gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) bereitstellen und regelmäßig prüfen: Bei Anlagen wie beispielsweise Aufzügen, die nach BetrSichV 16 in fest definierten Intervallen von Hersteller oder TÜV geprüft werden müssen, ist es empfehlenswert, einen Wartungsvertrag abzuschließen. Gefahrstoffverzeichnis erstellen: Die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS 400) verlangt, dass Unternehmer oder Fachkraft die relevanten Substanzen auflisten und mögliche Gefährdungen beschreiben. Auf dieser Mehr davon? Alle, die mit dem Arbeitsschutz jetzt erst so richtig anfangen wollen und dafür Step-by-Step-Anleitungen suchen, können die ausführlichen Texte auf der Website der IHK lesen: Grundlage ist zu prüfen, ob gefährliche Stoffe durch weniger gefährliche ersetzt werden können. Informationen zum Gefährdungspotenzial liefern Sicherheitsdatenblätter, die der jeweilige Hersteller herausgibt. Medizinische Vorsorge anbieten: Nach der Arbeitsmedizinischen Vorsorge Verordnung (Arb- MedVV) sind in einigen Branchen Pflichtuntersuchungen sowie weitere Vorsorgeangebote, zum Beispiel Sehtests, gefordert. Betriebsanweisungen zur Bedienung von Maschinen und zum Umgang mit Gefahrstoffen formulieren: Klare schriftliche Anweisungen, ausgehängt am Arbeitsplatz, erinnern die Beschäftigten daran, Sicherheitsvorgaben einzuhalten. Mitarbeiter jährlich unterweisen: Die Sicherheitsunterweisung kann an den Arbeitsplätzen oder im Zuge einer Personalversammlung erfolgen. Alle Beschäftigten müssen teilnehmen. Themen sind beispielsweise: Brandschutz, Evakuierungsplan, Arbeitssicherheitsregeln, branchenspezifische Sicherheitshinweise und Empfehlungen zur Prävention von Berufserkrankungen. Sicherheitsbeauftragten bestellen: Nach SGB VII 22 und DGUV Vorschrift 1 müssen Unternehmen ab 20 Beschäftigte einen Sicherheitsbeauftragten oder sogar mehrere bestimmen. Bei sicherheitstechnischen Problemen sind diese Mitarbeiter für ihre Kollegen erste Ansprechpartner. Zudem ist es ihre Aufgabe, auf Sicherheitsmängel hinzuweisen. Berufsgenossenschaften qualifizieren Mitarbeiter kostenfrei zum Sicherheitsbeauftragten, auch einige Fortbildungsinstitute bieten Seminare an. Arbeitsschutzausschuss (ASA) gründen: Er ist nach 11 des Arbeitssicherheitsgesetztes (ASiG) ab einer Betriebsgröße mit mehr als 20 Beschäftigten vorgeschrieben. Der Ausschuss setzt sich aus dem Unternehmer, der Fachkraft für Arbeitssicherheit, dem Betriebsarzt, zwei Mitgliedern des Betriebsrates und den Sicherheitsbeauftragten zusammen. Er muss viermal im Jahr alle relevanten Themen zur Arbeitssicherheit besprechen. Wer diese sowie die umseitig aufgeführten Maßnahmen, insbesondere zu den Themen Elektroprüfung, Brandschutz und Erste Hilfe, umsetzt, hat Arbeitssicherheit zu einem guten Teil erreicht. Da jede Branche aber eigene typische Gefährdungen aufweist, ist es erforderlich, bei der jeweils zuständigen Berufsgenossenschaft (BG) ergänzende Informationen einzuholen. In der Regel bieten die BG entsprechende Dokumente auf ihren Websites zum Download an. KLAUS NEUHAUS Wo ist es noch brandgefährlich? Ein heißer Tipp für alle Unternehmen, die sich beim Brandschutz keine Blöße geben wollen: Die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A2.2 (Maßnahmen gegen Brände) führt Punkt für Punkt auf, was zu prüfen ist. Fehlt es an Feuerlöschern? Sind CO ² -Löscher neben den elektrischen Anlagen platziert? Werden die Geräte gewartet? Wissen die Mitarbeiter, wie ein Feuerlöscher bedient wird? Sind genügend Rauchmelder installiert, und werden sie regelmäßig geprüft? Ist sogar eine Brandmeldeanlage erforderlich, und wird sie regelmäßig geprüft? Wird der Ernstfall geübt? Sind die Brandschutzhelfer benannt, die im Ernstfall die Mitarbeiter evakuieren? Sind ein Evakuierungsplan entwickelt und ein Sammelpunkt bestimmt worden? Diese Fragen gehören auf die Checkliste. 22 wirtschaftsspiegel

23 KonsumGut Gentlemen Special Wendige Fliege. Die Herrenschleifen der Münsteraner Modemarke FEIERABEND sorgen für Abwechslung: Das Modell Münster- Urban zeigt auf der einen Seite Fahrräder auf grünem, auf der anderen Sterne auf rotem Grund. Datenschutz im Portemonnaie. Die Geldbörse Fino Classic von BULLAZO in Münster hat kein Münzfach und ist daher besonders schmal. Ein integrierter Schutz ver hindert das Auslesen von Kreditkarten per Funk. Rarität für die Füße. Die Schuhe von POMPWOW! sind streng limitiert und nur in Münster und auf Norderney ausgestellt. Von diesem Modell gibt es lediglich 35 Paare. Schmuckvolles aus Holz. Die Manschettenknöpfe des Schmucklabels CEM aus Münster sind aus Ebenholz und Edelstahl gefertigt. An hellen Hemdmanschetten kommen sie besonders gut zur Geltung. Nicht nur für Geologen. Die Gürtelschließe der Schmuckmanufaktur FOUR POINT ONE in Münster schmückt ein echter Bodenschatz aus der Region. Der in Gold eingefasste Strontianit stammt aus einem Mineralgang südlich von Münster am Dortmund-Ems-Kanal. wirtschaftsspiegel

24 IHK-Service Fahrradleasing Beim Webinar Fahrradleasing und Lastenräder in Unternehmen am 19. April ab 11 Uhr stellt die Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz zwei Ansätze vor, mit denen Unternehmen Dienstfahrräder und Lastenfahrräder besser nutzen können. webinare Cloud-Lösungen Cloud Computing hat sich als einer der wichtigsten IT-Trends der letzten Jahre herauskristallisiert. Immer neue Anwendungen kommen auf den Markt und bieten Unternehmen vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Die IHK Nord Westfalen informiert am 18. April ab Uhr in Bocholt. Nr Am 7. und 8. September wird wieder für das Einkaufen in der Innenstadt geworben. Erste Ideen dafür gibt es am 27. April. Ideen für die Innenstadt Am 27. April 2018 können Interessenund Werbegemeinschaften an der Ideenschmiede Heimat shoppen Aktionen 2018 teilnehmen. Es werden Werbekonzepte wie individuelle Gutscheinhefte, digitale Stadtgutscheine und Spendenwände vorgestellt. Gemeinsam mit dem Handelsverband NRW Westfalen-Münsterland und weiteren Sponsoren werden die Kaufleute im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region an den Aktionstagen am 7. und 8. September wieder für den lokalen Einkauf werben. Die Aktion soll Verbraucher dafür sensibilisieren, wie sich ihr Einkaufsverhalten auf die Foto: IHK Strukturen vor ihrer Haustür auswirkt. Heimat-Shopper stärken die lokale Wirtschaft, sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und sorgen damit letztendlich auch für lebendige Innenstädte. Heimat shoppen wurde 2014 erstmals im IHK-Bezirk Mittlerer Niederrhein durchgeführt. Die IHKs koordinieren die Aktionstage, die landesweit am zweiten Septemberwochenende stattfinden. Nr wirtschaftsspiegel

25 IHK-Service Gaben den 350 Teilnehmern einen Überblick über die EU-Datenschutzgrundverordnung (v. l.): IHK-Vizepräsident Prof. Ulrich Sick, die Referenten Dr. Andrea Stubbe und Nils Volmer sowie Monika Santamaria (IHK Nord Westfalen). Foto: Stein/IHK Nicht mehr viel Zeit Die IHK informierte über das neue EU-Datenschutzrecht. Ab dem 25. Mai müssen alle Unternehmen die neuen EU- Vorgaben für das Datenschutzrecht umgesetzt haben. Entsprechend groß war das Interesse an einer Veranstaltung der IHK Nord Westfalen zu dem Thema. Viele Teilnehmer brachten ihr Unverständnis über die zahlreichen Pflichten zum Ausdruck. Ziel der EU-Datenschutzgrundverordnung ist eine Verbesserung des Verbraucherschutzes und die Schaffung europaweit einheitlicher Datenschutzstandards. Die Informations- und Dokumentationspflichten für uns Unternehmer werden deutlich erweitert, betonte Prof. Ulrich Sick. Der IHK- Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Recklinghausen, der die Veranstaltung moderierte, zeigte Verständnis für Unternehmen: Viele konkrete Fragestellungen sind noch nicht abschließend geklärt, obwohl den Unternehmen für die Umsetzung nicht mehr viel Zeit bleibt. Die Referenten Dr. Andrea Stubbe, Referentin bei der Landesbeauftragten für Datenschutz in Düsseldorf, und Nils Volmer, ein auf Datenschutzrecht spezialisierter Rechtsanwalt aus Münster, gaben den Teilnehmern einen Überblick über die neue Rechtslage. Dr. Andrea Stubbe empfahl, auch das Internetangebot der Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zu nutzen. Beispiele gesucht Digitalisierung Es gibt kein Patentrezept für die digitale Transformation. Die IHK-Initiative we do digital sucht gute Beispiele und stellt sie vor, damit andere Unternehmen davon profitieren können. Bewerbungen bis zum 14. Mai über Ansprechpartner ist Christian Seega, Verkaufsoffene Sonntage bleiben ein knappes Gut Spitzengespräch Vertreter von IHK Nord Westfalen, christlichen Kirchen und kirchlichen Arbeitnehmerbewegungen sowie Gewerkschaften aus der Emscher- Lippe-Region trafen sich zur Diskussion über verkaufsoffene Sonntage. Die IHK stellte heraus, dass Sonntagsöffnungen auch aus Sicht der Wirtschaft etwas Besonderes bleiben müssen. Wichtig ist, dass die Antrags- und Genehmigungsverfahren künftig schlank und rechtssicher durchgeführt werden können, erklärte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer, Peter Schnepper. DGB-Regionsgeschäftsführer Mark Rosendahl fand es erfreulich, dass wir uns konstruktiv austauschen konnten.

26 Aus- und Weiterbildung Wertewandel und geänderte Ansprüche Ein Azubi-Ticket würde es jungen Bewerbern erleichtern, einen entfernteren Ausbildungsplatz anzunehmen. Foto: Phototom/Fotolia Azubi-Ticket wird geprüft Umfrage Viele Ausbildungsstellen bleiben auch unbesetzt, weil Bewerbern die notwendige Mobilität fehlt, um Ausbildungsbetrieb und Berufsschule zu erreichen. In Abstimmung mit den IHKs prüft die Landesregierung daher die Einführung eines ÖPNV-Tickets für Auszubildende. Relevant für ein solches Angebot sind unter anderem die passenden Anbindungen des Öffentlichen Personennahverkehrs und die anfallenden Kosten. In einer bis zum 16. April laufenden Befragung von Ausbildungsbetrieben und Azubis ermittelt die IHK Nord Westfalen die Voraussetzungen für ein Azubi-Ticket. Ausbildungsbetriebe, die sich beteiligen möchten, melden sich bei Daniel Janning, Tel , Arbeitskreis Ausbilder Der Wertewandel sowie die sich verändernden Ansprüche von Jugendlichen waren Themen auf der diesjährigen Tagung des Ausbilderarbeitskreises Industriekaufleute Münster der IHK Nord Westfalen. Bei der BASF Coatings in Münster diskutierten die Beteiligten, welche Auswirkungen dies auf die Ausbildung hat und wie sich Unternehmen für die junge Generation als attraktive Arbeitgeber darstellen können. Das Fazit: Ausbildungsbetriebe müssten noch aktiver auf potenzielle Bewerber zugehen und eine passende Strategie für ihr Ausbildungsmarketing entwickeln. Ein Austausch zur Internationalisierung durch Auslandsaufenthalte für Auszubildende stand zudem auf dem Programm, ebenso wie eine Werksführung. ausbildungsmarketing Ausbildungs-Ass gesucht Wettbewerb Die besten Ausbildungsbetriebe und -initiativen Deutschlands werden gesucht. Mit einem Preisgeld von insgesamt Euro prämieren die Wirtschaftsjunioren und die Junioren des Handwerks persönliche Initiative und Kreativität in der beruflichen Ausbildung zum Ausbildungs-Ass Einsendeschluss ist der 31. Juli DER AUSBILDUNG Lernmittel für Auszubildende Ausbildende müssen dafür sorgen, dass Azubis Handlungsfähigkeit vermittelt wird. Dafür sollten ihnen kostenlos Ausbildungsmittel zur Verfügung gestellt werden (Berufsbildungsgesetz Paragraf 14 Absatz 1 Nr. 3). Ausbildungsmittel sind Werkzeuge, Hilfsmittel und Werkstoffe für die Ausbildung und die Teilnahme an der Abschlussprüfung: je nach Beruf also Maschinen, Büromaterial, Literatur, Kalkulationsübersichten, Zeichengeräte oder elektronische Mittel. Auch das Berichtsheft gehört dazu. Werkzeuge und Werkstoffe müssen nicht immer verfügbar sein. Bereit stehen müssen sie aber für Arbeitsaufträge und für die Prüfungen. Die Kosten der Lernmittel für den Berufsschulunterricht (wie Taschenrechner oder Bücher) muss der Ausbildungsbetrieb nicht übernehmen. Der Arbeitgeber stellt jedoch Dienstkleidung, also jede Kleidung, die im betrieblichen Interesse statt der eigenen Zivilkleidung getragen werden soll. Arbeitskleidung, Schutzund Sicherheitsmittel gehören nicht zu den Ausbildungsmitteln. Sie stellt der Betrieb, wenn sie durch ein Schutzgesetz (zum Beispiel Vorschriften zur Unfallverhütung, Pflicht zu Schutzmaßnahmen nach Paragraf 618 Absatz 1 Bürgerliches Gesetzbuch) durch Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen vorgeschrieben sind. Bis auf das Berichtsheft sind Ausbildungsmittel Eigentum des Betriebes. Sie werden am Ende der Ausbildung zurückgegeben. Auszubildende müssen mit den Ausbildungsmitteln sorgsam umgehen. In der nächsten Ausgabe geht es um den Aufhebungsvertrag. Weitere Informationen: ausbildungsberatung 26 wirtschaftsspiegel

27 Aus- und Weiterbildung Dating auch digital Beim Azubi-Speed-Dating der IHK gab es zum ersten Mal Bewerbungen online per Skype. BASF-Azubi Julian Turl skypte beim Speed- Dating mit potenziellen Bewerbern. Foto: Fischer/IHK EINE FRAGE AN DIE IHK Vertreter im Internet? Frage eines Ausbildungsbetriebes aus Münster: Kann ich eine Vertretung für unseren Firmenaccount im Onlineportal hinterlegen? Über 1000 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Münsterland stellten sich am 8. März persönlich bei einigen der 125 Betriebe auf dem 8. Azubi-Speed-Dating der IHK vor (siehe Seite 64). Doch einige Schüler nutzten das Premierenangebot, und empfahlen sich online per Skype für einen Ausbildungsplatz. Diese Möglichkeit boten das Coesfelder St.-Pius-Gymnasium und die Anne-Frank-Realschule aus Ibbenbüren an. Das war ein erfolgreicher Pilotversuch, zeigt sich IHK-Geschäftsbereichsleiter Carsten Wie gut ist mein Azubi? Prüfungsergebnisse Wie gut die eigenen Azubis sind, fragen sich manche Ausbilder nach der Abschlussprüfung. Antworten liefert die Prüfungsergebnisstatistik der IHK Nord Westfalen im Internet. Damit können Betriebe und Azubis ihre Ergebnisse mit den Durchschnittsnoten auf IHK- Ebene, Landes- und Bundesebene vergleichen. So haben Unternehmen, die an mehreren Standorten ausbilden, einen Vergleich der Ausbildungsqualität. Taudt zufrieden. Videotelefonate im Berufsleben seien heute fast schon alltäglich und die inhaltliche Qualität der Gespräche absolut vergleichbar mit den analogen Gesprächen auf der Veranstaltung. Das sahen auch die fünf Arbeitgeber so, die bereit waren, das neue Format zu testen: die BASF Coatings GmbH (Münster-Hiltrup), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Ernsting s family GmbH & Co. KG (Coesfeld-Lette), die LI- VISTO Group GmbH/animedica GmbH (Senden-Bösensell) und die Deutsche Bahn AG. Auch wenn das Azubi- Speed-Dating in seiner klassischen Ausprägung immer sehr gut nachgefragt wird, ist es richtig, neue Wege zu gehen, um Ausbildungsbetriebe mit passenden Bewerbern zusammenzubringen, resümiert IHK-Bildungsexperte Taudt. Gerade kleineren Betriebe, die bei der Nachwuchssuche nicht so großen Aufwand betreiben können, bieten digitale Bewerbungsgespräche eine Alternative. Dank für den Einsatz der Berufsschulen Ehrung Mit Urkunden ehrte die IHK Nord Westfalen Berufskollegs, deren Schüler im Jahre 2017 ihre IHK-Abschlussprüfung mit der Note sehr gut bestanden hatten. IHK-Geschäftsbereichsleiter Carsten Taudt betonte dabei die Bedeutung der Berufskollegs für die Ausbildung: Als Partner der betrieblichen Ausbildung tragen die Berufsschulen einen entscheidenden Teil zur erfolgreichen Vorbereitung künftiger Fachkräfte bei. Damit danken wir den Berufskollegs und allen beteiligten Lehrkräften herzlich für ihren Einsatz und sprechen ihnen unsere Anerkennung aus. Ausbildungsatlas der IHK Im IHK-Ausbildungsatlas stehen viele Ausbildungsbetriebe aus der Region. Unternehmen können dort ihre Ausbildungsberufe veröffentlichen. Dok Die Antwort der IHK: Ja. Für Ihren Account als Ausbildungsbetrieb können Sie im IHK-Onlineportal unter dem Menüpunkt Profil Vertreter/-in eine Vertretung hinterlegen. Für den Vertreter muss bereits ein Account bestehen, zum Beispiel als Ausbilder, Prüfer oder Betrieb. Soll ein Vertreter eingerichtet werden, der noch keinen Account besitzt, wie zum Beispiel ein Mitarbeiter in der Personalabteilung, können Sie dies über den Button Firmenmitarbeiter/-in als Vertreter/-in hinterlegen. Nach der Genehmigung durch die IHK erhält diese Person die Zugangsdaten per und wird ab dann in der Vertreterübersicht aufgeführt. Der Vertreter kann nun über den Menüpunkt Profil Berechtigungen zum Account des Ausbildungsbetriebes wechseln. Sollen mehrere Filialen über den Hauptsitz verwaltet werden, können wir diese Funktion für Sie freischalten. Andreas Brochtrup brochtrup@ihknw.de wirtschaftsspiegel

28 Recht Arbeitszeitreduzierung schriftlich beantworten Ablehnung Hat ein Arbeitnehmer die Verringerung seiner Arbeitszeit beantragt, muss ihm der Arbeitgeber gemäß Paragraf 8 Absatz 5 TzBfG (Teilzeitund Befristungsgesetz) seine Entscheidung spätestens einen Monat vor dem gewünschten Beginn der Verringerung schriftlich mitteilen. Die Einhaltung der Schriftform des Paragrafen 126 Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches bedeutet Unterzeichnung durch eigenhändige Namensunterschrift oder mittels notariell beglaubigten Handzeichens. Bei einer maschinell erstellten und nicht unterschriebenen Mitteilung ist das Formerfordernis nicht erfüllt. Urteil des Bundesarbeitsgerichts, 7. Juni 2017, 9 AZR 368/16 Energieverbrauch anzeigen Internet Elektrogeräte wie Luftkonditionierer unterliegen der Kennzeichnungspflicht zu ihrem Energieverbrauch. Die Energieeffizienzklasse eines in einem Internetshop beworbenen Modells eines Elektrogerätes muss laut Bundesgerichtshof aber nicht auf derselben Internetseite wie die preisbezogene Werbung stehen. Sie kann auch auf einer Internetseite angeführt sein, die sich nach Anklicken eines Links öffnet, der in der Nähe der preisbezogenen Werbung angebracht und klar und Link zur Info Amtliche Bekanntmachung deutlich als elektronischer Verweis auf die Angabe der Effizienzklasse zu erkennen ist. Ein nur allgemein mit Mehr zum Artikel bezeichneter Link reicht hierfür jedoch nicht aus. Ein Verstoß gegen die Kennzeichnungspflicht stellt ein wettbewerbswidriges und somit abmahnfähiges Verhalten nach Paragraf 3a des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (Beeinträchtigung anderer Marktteilnehmer durch Rechtsbruch) dar. Urteil des Bundesgerichtshofs, 6. April 2017, I ZR 159/16 Handelsrichterin wiederernannt Auf Vorschlag der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen hat der Präsident des Oberlandesgerichts in Hamm Anja Seibel-Jonas, geschäftsführende Gesellschafterin der Borkener Kistenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Borken, zur Handelsrichterin beim Landgericht Münster wiederernannt. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre. Foto: Mainka/Fotolia 28 wirtschaftsspiegel

29 Recht Werbung bei der Fußball-WM Bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 gibt es genaue Spielregeln, wie Unternehmen werben dürfen. IHK-KONTAKT Die Antwort der IHK: Auch mit Inkrafttreten der EU- Datenschutzgrundverordnung am 25. Mai 2018 gilt weiterhin, dass Sie einen Datenschutzbeauftragten bestellen müssen, wenn im Betrieb mehr als zehn Personen ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind. Außerdem muss ein Datenschutzbeauftragter bestellt werden, wenn unabhängig von der Anzahl der mit der Verarbeitung beschäftigten Personen Verarbeitungen vorgenommen werden, die einer Datenschutz-Folgenabschätzung unterliegen, also wenn besondere Risiken für die Rechte und Freiheiten der Betroffenen entstehen. Das Gleiche gilt, wenn die personenbezogenen Daten geschäftsmäßig zum Zweck der auch anonymisierten Übermittlung oder für Zwecke der Marktoder Meinungsforschung verarbeitet werden. Bei Unsicherheiten sollten Sie einen Fachanwalt oder einen externen Datenschutzbeauftragten hinzuziehen. Monika Santamaria Tel Kein Eigentor sollten Unternehmen bei WM-Werbung schießen. Foto: mipan/fotolia Am 14. Juni startet die Fußballweltmeisterschaft (WM) in Russland. Bei der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen in Zusammenhang mit der WM müssen von Unternehmen einige Regeln beachtet werden. Anderenfalls kann eine Werbekampagne sehr viel teurer werden als zunächst beabsichtigt. Veranstalter des Großevents ist die FIFA. Bei der WM handelt es sich um deren Markenprodukt. Der FIFA steht eine Vielzahl von Schutzrechten zu. Die Vermarktung der kommerziellen Rechte, das heißt Medien-, Marketing-, Lizenzierungsund Ticketing-Rechte obliegt ausschließlich ihr. Der markenrechtliche Schutz erstreckt sich vom offiziellen Emblem des FIFA World Cup Russia 2018, dem Pokal des 2018 FIFA World Cup TM und dem offiziellen Maskottchen bis zu einer Vielzahl von Einzelbegriffen, unter anderem die Bezeichnung WM 2018 TM. Das hat zur Folge, dass es nur bestimmten Partnern und Sponsoren gestattet ist, mit den geschützten Begriffen zu werben. Unternehmen, die nicht darunter fallen, aber trotzdem mit den Marken werben möchten, müssen dafür eine Lizenz bei der FIFA erwerben. Ansonsten droht eine FIFA- Klage auf Unterlassung und/ oder Schadenersatz. Werbemaßnahmen mit Bezugnahme auf die WM können zulässig sein, wenn die Werbeaussage rein beschreibend ist und nicht gegen die guten Sitten verstößt. Zudem darf keine unlautere Rufausnutzung oder -beeinträchtigung, keine gezielte Herkunftstäuschung und keine Irreführung über eine tatsächlich nicht bestehende Partnerschaft mit der FIFA erfolgen. Beispiele für zulässige Werbung sind: Das Fußballfieber steigt, die Preise fallen: 20 Prozent auf alles während der WM, Fan- Wurst für 2,50 Euro oder Weltmeister-Produkt und fußballaffine generelle Werbeaussagen. Nicht empfehlenswert ist unter anderem die Werbung mit offiziellen Logos der FIFA ohne eine Lizenz oder die Verwendung von FIFA-Merchandisingprodukten zur Schaufenstergestaltung. Vorsicht zudem bei Werbeaktivitäten, die den Anschein erwecken könnten, dass es sich um offizielle FIFA-Waren handelt. Die Zulässigkeit der Werbung ist also einzelfallabhängig. Bei nicht sicher einzuordnenden Werbemaßnahmen sollte man diese vor der Veröffentlichung von einem spezialisierten Rechtsanwalt juristisch überprüfen lassen. Unternehmen können Lizenznehmer für die offiziellen WM-Produkte werden, indem sie regionale Sponsoringpakete erwerben und/ oder Verkaufsstellen für die offiziellen Produkte werden. Mit der Lizenz für die Verwendung der WM-Kennzeichen der FIFA für ein bestimmtes Produkt darf dieses vertrieben werden. Allerdings wird vorher einschränkend festgelegt, um welches Produkt es sich handelt und in welcher Region es vertrieben wird. Dok EINE FRAGE AN DIE IHK Beauftragter für den Datenschutz? Frage eines mittelständischen Unternehmers aus Bocholt: Wann brauche ich einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten? Dok wirtschaftsspiegel

30 Außenwirtschaft Potenzial in Nigeria Die deutsche Bau- und Maschinenbauindustrie kann auf einer Messe in Nigeria Marktchancen ausloten. EINE FRAGE AN DIE IHK Reaktion auf US-Strafzölle? Frage eines Kraftradimporteurs aus Münster: Als Reaktion auf Trumps Schutzzölle hat die EU unter anderem Importzölle auf Harley-Davidson-Motorräder angekündigt. Mit welchen Mehrkosten müsste ich in dem Fall möglicherweise rechnen? Die Antwort der IHK: Zur Ermittlung der Mehrkosten bei einer angenommenen Zollsatzerhöhung auf 25 Prozent bedarf es eines Vergleiches mit der derzeitigen Situation. Ausgangspunkt dafür ist die Ermittlung der richtigen Zolltarif- Die deutsche Baubranche kann von geplanten großen Projekten in Nigeria profitieren. Foto: Ernst/Fotolia Besonders für die Baubranche ist Nigeria ein Markt mit einem großen Potenzial. Der Hauptwirtschaftszweig in dem mit 190 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist die Rohölförderung, vornehmlich im Nigerdelta. Nigeria plant den Bau einer großen Raffinerie, um das eigene Öl selbst verarbeiten zu können. In der Nähe der Hauptstadt Abuja und bei der Hafenmetropole Lagos sollen zwei neue Städte entstehen. Außerdem plant das Land den Ausbau von Bahntrassen, Häfen und Flughafenterminals. Verbessert hat sich im Land die Verfügbarkeit von Devisen und damit auch die Liquidität der Unternehmen. Langfristig denkende Betriebe positionieren sich jetzt für den kommenden Aufschwung. Unternehmen, die trotz der bisher widrigen Umstände am Markt waren, sprechen nach GTAI von insgesamt guten Erfahrungen. Eine Chance, Produkte im Wachstumsmarkt Nigeria zu präsentieren, bietet die Fachmesse für Bau-, Baustoffmaschinen und Bergbau ConMin West Africa. Sie findet vom 15. bis 17. Mai in Abuja statt. Gezeigt werden Produkte aus dem Bereich Wasseraufbereitungsanlagen, Rohrleitungsbau sowie Abwassersysteme, ein neuer Bereich dreht sich um Nachhaltigkeit. exhibit nummer. Über das Statistische Warenverzeichnis lässt sich für ein Kraftrad mit einem Hubraum von mehr als 800 Kubikzentimetern die Warennummer ermitteln. Geben Sie diese Nummer zur Ermittlung des Zolls beim kostenlosen EZT- Onlineportal bei der Einfuhr ein, erfahren Sie, dass der Regelzollsatz sechs Prozent und die Einfuhrumsatzsteuer 19 Prozent betragen. Ein Anstieg des Zollsatzes auf 25 Prozent hätte nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf den tatsächlich zu entrichtenden Zoll, sondern auch auf den Einfuhrumsatzsteuerwert. Dieser dient als Grundlage für die Berechnung des Umsatzsteuersatzes von 19 Prozent. Bei einem Motorrad im Wert von Euro würden Ihnen durch die höheren Zollund Einfuhrumsatzsteuerabgaben Mehrkosten von circa 2250 Euro entstehen. Friederike Uebing, , Onlinetool geplant Ursprungsrechner In ihrem Antwortschreiben auf eine Anfrage des Europäischen Parlaments hat die EU-Kommission angekündigt, an einer Machbarkeitsstudie über einen Ursprungsrechner zu arbeiten. Ziel ist es, gerade den kleinen und mittelständischen Unternehmen ein Online- Tool anzubieten, das den Exporteuren hilft, den präferenziellen Ursprung einer Ware zu bestimmen. Denn nur für Waren mit dem Ursprung in der EU können die Zollvorteile der EU-Handelsabkommen auf ausländischen Märkten in Anspruch genommen werden. DIHK und der europäische Kammerverband Eurochambres setzen sich seit langer Zeit ebenso hierfür wie auch für einfache Ursprungsregeln in Freihandelsabkommen ein. Handel und Politik Forum Durch den zunehmenden Protektionismus weltweit und den Trend hin zu bilateralen Handelsabkommen drohen einer offenen Volkswirtschaft wie Deutschland erhebliche Nachteile. Auf dem Düsseldorfer Forum zur Handelspolitik am 17. Mai um in der IHK Düsseldorf zeigen Referenten der WTO und der EU-Kommission, welche Hilfestellung die Wirtschaft von der Handelspolitik erwarten kann wirtschaftsspiegel

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32 IHK-Vollversammlung Einstimmig für Fritz Jaeckel Erst gab es viel Applaus für die alte Führung, dann ein einstimmiges Votum für den neuen Chef: Dr. Fritz Jaeckel ist von der Vollversammlung zum IHK- Hauptgeschäftsführer bestellt worden. Es war eine Punktlandung. Um fünf vor sechs am Abend des 15. März signalisiert kräftiger Applaus, der aus dem Sitzungssaal der IHK Nord Westfalen in Münster dringt, dass die Vollversammlung einen neuen Hauptgeschäftsführer gewählt hat: Dr. Fritz Jaeckel, ehemaliger Chef der sächsischen Staatskanzlei, wird Nachfolger von Karl-Friedrich Schulte- Uebbing. Fünf Minuten später beginnt im IHK-Bildungszentrum nebenan offiziell der Jahresempfang mit Wechsel in der Hauptgeschäftsführung. Dr. Fritz Jaeckel war der Vorschlag der von der Vollversammlung eingesetzten Findungskommission, ein Vorschlag, den auch das IHK-Präsidium geschlossen unterstützt hat. Aus 79 Bewerbungen wurde er mit Unterstützung einer Personalberatung ausgewählt und schließlich einstimmig von der Vollversammlung zum Hauptgeschäftsführer bestellt, wie es offiziell heißt. Jaeckel war von 2014 bis Ende 2017 sächsischer Staatsminister für Bundesund Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei. Der Jurist ist in Flensburg geboren und hat Rechtswissenschaften in Passau und Heidelberg studiert. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen arbeitete er als Assistent am Institut für Internationales Wirtschaftsrecht in Münster, wo er 1994 promoviert wurde. Von 1996 bis 2002 war er persönlicher Referent des Regierungspräsidenten von Leipzig und anschließend Referatsleiter im Regierungspräsidium Leipzig. Es folgten verschiedene Tätigkeiten im Innenministerium, dem Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft und anschließend als Abteilungsleiter in der Sächsischen Staatskanzlei. Von 2012 bis 2014 war Jaeckel Staatssekretär im Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Nach dem Juni-Hochwasser 2013 leitete er den Wiederaufbaustab in der Staatskanzlei. Jaeckel ist 54 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Seine Stelle als Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen tritt er zum 1. Mai 2018 an. Klima für Gründer verbessern Applaus gab es nicht nur für den neuen Hauptgeschäftsführer. Die Vollversammlungsmitglieder standen auf und applaudierten minutenlang, als IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer Karl-Friedrich Schulte-Uebbing und seinen Stellvertreter Prof. Dr. Bodo Risch verabschiedete. Zuvor hatte Risch noch einmal erläutert, wo die politischen Hebel angesetzt werden könnten, um die Situation für Unter- Macht sich Sorgen um die Innenstädte und den stationären Einzelhandel: Marlies Hüser.

33 IHK-Vollversammlung Repräsentieren ab 1. Mai gemeinsam die IHK: Präsident Dr. Benedikt Hüffer (l.) und der neue Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel. Foto: IHK Nord Westfalen nehmensgründer zu verbessern. Wir haben in Nord-Westfalen nur noch halb so viele Gründungen wie 2005, warnte Risch. Deutschland sei weit entfernt von einem Gründungsklima, wie es beispielsweise in England oder Israel herrsche. Hinzu kommt, dass viele Gründungen nicht nachhaltig sind. Laut Landesstatistik sind nach fünf Jahren bereits zwei Drittel der Neugründungen wieder vom Markt verschwunden. Die Überlebensfähigkeit sollte gestärkt werden, so Risch, nur 20 Prozent der Gründer lassen sich überhaupt beraten. Zudem müssten die bürokratischen Auflagen reduziert werden. Beim Ländervergleich der besten Standorte für Unternehmen (Doing Business) steht Deutschland auf Platz 113 von 198 Ländern. Konkretes Ziel sollte es sein, so Risch, dass Deutschland zu den Top 20 zählt. Freut sich auf den letzten Lückenschluss der B 67n: Heinrich-Georg Krumme. Werben für Wirtschaftsjunioren Um junge Unternehmer und Führungskräfte geht es auch bei den Wirtschaftsjunioren (WJ). Der neue Vorsitzende der WJ Nord Westfalen, Benjamin Beloch, erläuterte, was Unternehmen davon haben, wenn ihre jungen Führungskräfte Mitglied bei den Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen werden. Seine Präsentation von Zielen und Aktivitäten las sich wie ein Personalentwicklungsprogramm für den Führungskräftenachwuchs. Ihre Mitarbeiter können sich bei uns untereinander austauschen und voneinander und miteinander lernen, warb er bei den Vollversammlungsmitgliedern und erhielt Unterstützung von IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer: Bestimmt finden sich in Ihren Unternehmen auch Nachwuchskräfte, die in dieses Netzwerk passen. Warb für die Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen: Benjamin Beloch. Fotos: IHK/Krüdewagen Einen dringenden Appell hatte gleich zu Beginn der Sitzung Marlies Hüser (Schuhhaus Hölscher, Emsdetten) an Präsidium und Hauptgeschäftsführung gerichtet: Wir müssen uns noch intensiver mit den Auswirkungen des zunehmenden Onlinehandels auf den lokalen Einzelhandel und damit auch auf Innenstädte befassen. Die Verlagerung der Umsätze ins Internet betreffe eben nicht nur die stationären Einzelhändler. Ein attraktives städtisches Umfeld sei auch wichtig, wenn es darum gehe, Fachkräfte zu halten und zu gewinnen. Über gleich zwei wichtige Projekte berichtete IHK-Vizepräsident Heinrich- Georg Krumme. Als Aufsichtsratsvorsitzender des Münsterland e.v. gab er einen Einblick in den Prozess zur Bildung einer Marke für das Münsterland. Zufrieden stellte er fest: Es läuft. Er lud die Vollversammlungsmitglieder zum geplanten Markenbotschafterkongress am 10. Juli ein. Die Lust, im Münsterland zu leben und zu arbeiten, solle intensiv für die Gewinnung von Fachkräften genutzt werden. Als Sprecher der Unternehmerinitiative B 67n berichtete Krumme über den den letzten Lückenschluss der B 67n zwischen Reken und Dülmen. Das Baurecht liegt vor und es sind keine Klagen erhoben worden, auch dank unserer Unternehmerinitiative, sagte Krumme. Sobald der Bundeshalt verabschiedet sei, erfolge der erste Spatenstich. Ab April bringt die Unternehmerinitiative mit einer weiteren Plakatkampagne entlang der Straße ihre Vorfreude über die absehbare Fertigstellung zum Ausdruck. Der Slogan heißt: Bald geht es los! Zudem hat die Vollversammlung drei Satzungen und eine Prüfungsordnung geändert, um eine rechtssichere Durchführung von Prüfungen und Schulungen sicherzustellen und Verwaltungsprozesse modernisieren zu können. Die Beschlüsse betrafen die Ausbildung von Gefahrgutfahrern, die Schulung, Prüfung und Erteilung von Schulungsnachweisen für Gefahrgutbeauftragte, die Prüfung zum Erwerb der Grundqualifikation der Fahrer im Güterkraft- und Personenverkehr sowie die Prüfungsordnung für Fachkundeprüfungen für den Straßenpersonen- und Güterverkehr. GUIDO KRÜDEWAGEN wirtschaftsspiegel

34 IHK-Jahresempfang Guet goan und Glückauf! Ein IHK-Jahresempfang mit 600 Gästen und viel Emotionen: Nach mehr als zwölf Jahren an der Spitze der IHK verabschiedete sich Karl-Friedrich Schulte-Uebbing gemeinsam mit seinem Stellvertreter Prof. Dr. Bodo Risch in den Ruhestand. Vorstellung beim Jahresempfang: Karl-F. Schulte-Uebbing (l.) wünscht seinem Nachfolger Dr. Fritz Jaeckel Erfolg und Fortune im neuen Amt. Foto: Hubert Kemper Der Kapitän geht von Bord, doch um Schiff und Mannschaft ist es bestens bestellt, sagte IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer vor den Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, darunter NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst und DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben. Nur zwei Stunden zuvor hatte die Vollversammlung Dr. Fritz Jaeckel zum Nachfolger des langjährigen Hauptgeschäftsführers gewählt (siehe Seite 33). Gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer verabschiedet wurde auch sein Stellvertreter, Prof. Dr. Bodo Risch. Beide beenden ihre Tätigkeit bei der IHK am 31. März. Insgesamt fast 40 Jahre hat Schulte- Uebbing für die wirtschaftliche Selbstverwaltung gearbeitet, davon allein 34 Jahre bei der IHK Nord Westfalen. Der 63-Jährige gilt als engagierter Verfechter der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Unter seiner Leitung startete die IHK zahlreiche bildungspolitische Projekte, um trotz rückläufiger Schüler- und Bewerberzahlen die Anzahl der Auszubildenden im IHK-Bezirk stabil zu halten und die Bedeutung der betrieblichen Ausbildung für den wirtschaftlichen Erfolg der Region in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Lohn dieser Arbeit: Die IHK Nord Westfalen ist mit eingetragenen Ausbildungsverhältnissen hinter München und Stuttgart die drittgrößte Ausbildungs-IHK in Deutschland. Ein besonderes Verdienst unserer Unternehmer, aber auch von Karl- Friedrich Schulte-Uebbing und seiner IHK-Mannschaft, betonte Hüffer. Ebenso schärfte Schulte- Uebbing das Profil des IHK-Bezirks und besonders des Münsterlandes als Industrieregion. Die von ihm mitinitiierte Kampagne für eine stärkere Wahrnehmung Kommunale Spitzen: Warendorfs Landrat Dr. Olaf Gericke (l.) und Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe. Foto: Hubert Kemper Treffpunkt IHK: (v. l.) Markus Hilkenbach (Stadtwerke Coesfeld), IHK-Vizepräsident Heinrich-Georg Krumme und Dr. Wolfgang Breuer (Westfälische Provinzial). Katharina Neuroth (WIN Münster) und Christoph Almering (EUREGIO-Zweckverband). 34 wirtschaftsspiegel

35 IHK-Jahresempfang Abschied mit 600 Gästen: (v. l.) DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben, Wirtschaftsminister Dr. Andreas Pinkwart, der künftige IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel und IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer wünschen Karl-F. Schulte-Uebbing und Bodo Risch alles Gute für die Zukunft. Alle Fotos ohne Copyright-Hinweis: Joachim Busch der Industrie als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung war eine der ersten in Deutschland und Vorbild für eine ähnliche Initiative auf Bundesebene. Es war eine Epoche außerordentlich erfolgreicher Arbeit an der Spitze unserer IHK, resümierte der Präsident Schulte-Uebbings Amtszeit: Dafür danken wir alle, danke ich Ihnen persönlich sehr herzlich. Als Symbol für Schulte-Uebbings Kreativität gilt der newpark und gleichermaßen auch als Symbol für die von ihm immer wieder kritisierte langsame Umsetzung von wichtigen Infrastrukturprojekten : Seine Idee von einem modernen Industriepark bei Datteln und Waltrop, die er angesichts anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in der Emscher-Lippe- Region schon vor über 20 Jahren in die politische Diskussion brachte, ist bis heute nicht umgesetzt, obwohl alle führenden politischen Entscheidungsträger sich für das Projekt ausgesprochen haben. Als Fortsetzung auf der nächsten Seite Als Förderer junger Menschen bekannt: Bernd und Magdalena Münstermann aus Telgte. Netzwerkerinnen und engagiere Clubfrauen im Forum Frauen u(u)nternehmen: (v. l.) Lisa Schüßler-Meisen, Dagmar Merfort und Ilona Tertilt. Im Gespräch: (v. l.) Dr. Jochen Grütters (IHK), NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Coesfelds Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr und Josef Hovenjürgen, MdL und Generalsekretär der CDU in NRW. wirtschaftsspiegel

36 IHK-Jahresempfang Diana Weßling, Repräsentantin der WESSLING Holding in Altenberge, mit Fernsehjournalist Ralf Czichowski. Talk zu dritt: (v. l.) Dieter Gebhard, Vorsitzender der Landschaftsversammlung, LWL-Direktor Matthias Löb und Thomas Meyer, Präsident der IHK NRW. Entspannte Hoteliers: Kay Fenneberg und Anja Wolke-Fenneberg (Hotel Kaiserhof, Münster). Anerkennung für Unternehmer: Dass Nordrhein-Westfalen wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen kann, ist Ihre wirtschaftliche Leistung, so Minster Pinkwart. engagierter Interessenvertreter der Wirtschaft sei Schulte-Uebbing meist, aber nicht immer, ein freundlicher Gesprächspartner gewesen. Gelegentlich, verriet Hüffer, knirschte es auch im Gebälk, wenn er merkte, dass die Interessen der Unternehmen in der Region nicht angemessen berücksichtigt wurden. Von heftigen Debatten mit Schulte-Uebbing bei der Suche nach der besten Lösung für die Wirtschaft konnte auch Dr. Martin Wansleben berichten. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrieund Handelskammertages zeigte im Gespräch mit Dr. Norbert Tiemann, Chefredakteur der Westfälischen Nachrichten, aber viel Sympathie für solche Dickschädel wie Schulte-Uebbing: Standortstärker: Münsters Wirtschaftsförderer Thomas Robbers, Skateboard-Unternehmer Titus Dittmann und IHK-Chef Karl-F. Schulte-Uebbing. 36 wirtschaftsspiegel Gut gelaunt: (v. l.) Franz-Josef Hemker (Wecon, Ascheberg), Michael von Bartenwerffer (Ehrenmitglied der Vollversammlung), Dirk Schuchardt (Lichtgitter, Stadtlohn) und Heinz-Georg Mors (Agravis Technik Münsterland, Olfen).

37 IHK-Jahresempfang Im Dialog: Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler (l.) und Josef Hovenjürgen, Generalsekretär der CDU in NRW. Weil man sich auf sie verlassen kann, wenn man sie einmal überzeugt hat. Und überhaupt: Nur Nullen sind rund, lobte Wansleben Schulte-Uebbings Streitkultur. Ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet wurde Prof. Dr. Bodo Risch (64). Er hat Volkswirtschaft in Hannover, Saarbrücken und Kiel studiert, war Mitarbeiter des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel und vor seiner Promotion zu Forschungszwecken an der Yale University in den USA. Seit 1984 ist Risch bei der IHK in Münster, wo er ein Jahr später die Leitung des Geschäftsbereichs International und Volkswirtschaft übernahm wurde er Stellvertreter des Hauptgeschäftsführers. Herr Dr. Risch war der Gute Gespräche: (v. l.) Der designierte IHK-Chef Dr. Fritz Jaeckel und sein künftiger Stellvertreter Peter Schnepper mit den Gewerkschaftern Dr. Josef Hülsdünker und Volker Nicolai-Koss. Lobte die Streitkultur von IHK-Chef Karl-F. Schulte-Uebbing: Dr. Martin Wansleben (l.) im lockeren Gespräch mit WN-Chefredakteur Dr. Norbert Tiemann. Chefvolkswirt und Außenwirtschaftsexperte unserer IHK, lobte Hüffer. Kaum ein anderer könne wie er die Zusammenhänge zwischen den Ereignissen der Weltwirtschaft und den Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region erklären. Wir werden Ihre weltumspannende wirtschaftspolitische Expertise vermissen, sagte Hüffer. Genau diese Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft, die typisch sei für Münster, ist aus Sicht von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart von zentraler Bedeutung, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu sein. Mit der nachdrücklichen Empfehlung an die Unternehmen, die Möglichkeiten des Technologietransfers zu nutzen, gab es großes Lob für die exzellente Arbeit der Westfälischen Wilhelms-Universität wie auch für die Fachhochschule Münster und die Westfälische Hochschule, zwei hervorragende Fachhochschulen. Anerkennung gab es auch für die Unternehmer. Seit 1974 habe NRW erstmals wieder einen ausgeglichenen Haushalt: Das ist Ihr Erfolg, es ist Ihre wirtschaftliche Leistung. Seit langer Zeit wachse die Wirtschaft hierzulande endlich wieder wie im Bundesdurchschnitt, wenn es gut geht, sogar ein bisschen besser. Bildung sei für wirtschaftliches Wachstum eine zentrale Voraussetzung. Deshalb forderte Pinkwart angesichts der Diskussion um unterschiedliche schulische Anforderungen in den Bundesländern: Ich möchte nicht, dass sich unsere Abiturienten für ihr Zeugnis in Süddeutschland entschuldigen müssen. Auch die berufliche Bildung will er noch stärker machen. Heutzutage müsse jedem klar sein, dass Studierende, die sich gegen eine Fortsetzung des Studiums und für eine betriebliche Ausbildung entscheiden, keine Karriere zweiter Fortsetzung auf der nächsten Seite wirtschaftsspiegel

38 IHK-Jahresempfang Christiane und Thomas Jakoby (Vorstand Vereinigte Volksbank Münster). Netzwerker (v. l.): Dr. Hubertus Hille (IHK Bonn), Dr. Ralf Mittelstädt (IHK NRW) und Michael Radau (IHK-Vizepräsident und Präsident des Handelsverbandes NRW). Besuch aus der Glockenstadt: Werner und Sylke Ruppert vom Autohaus Sibbing in Gescher. Gute Laune (v.l.): MdL Henning Rehbaum, Prof. Dr. Bodo Risch und DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben. Foto: Hubert Kemper Klasse machen. Im Gegenteil: Das verdient höchste Anerkennung, sagte Pinkwart. Und, Ruhestand hin oder her: Der Minister bat Schulte-Uebbing angesichts seines Einsatzes für die Aus- und Weiterbildung: Bitte, Sie müssen weiter aktiv bleiben für die Bildung in unserem Land. Der scheidende Hauptgeschäftsführer mochte jedoch noch nicht über den nächsten Monat hinausschauen, wollte lieber erst einmal alles sacken lassen. Guet goan und Glückauf wünschte er allen zum Abschied. Vorher nutzte Schulte-Uebbing aber noch die Chance, um die Erfüllung von zwei persönlichen Wünschen zu bitten. Schenken Sie der IHK weiterhin Ihr Vertrauen, so stärken Sie das Münsterland und die Emscher- Lippe-Region, sagte er. Sein zweiter Aus Recklinghausen: (v. l.) Katrin Feiertag (Rewe Feiertag) und Tatjana Hetfeld (RDN Agentur). Kontakte aufgefrischt: DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben und Dr. Reinhold Festge (Haver & Boecker, Oelde). Foto: Hubert Kemper Jan-Udo Kreyenborg (Kreyenborg, Senden) und Journalist Ludger Baumeister (r.). 38 wirtschaftsspiegel

39 IHK-Jahresempfang Industrievertreter: (v. l.) Dr. Hans Moormann (Jöst Gruppe, Dülmen) und Gustav Deiters (Crespel & Deiters, Ibbenbüren). Treffpunkt IHK (v. l.): Hans-Christian vom Kolke (Elsinghorst, Bocholt), Dr. Carsten Höing (AWB, Münster) und Wolfgang Stricker (Stricker, Münster). Gäste aus dem Vest: Hans-Peter Knein und Birgit Dehling. hand ganz bestimmter Kriterien entschieden, sagte Dr. Fritz Jaeckel. Er habe in den vergangenen Jahren gesehen, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um Regionen erfolgreicher zu machen oder überhaupt erst einen Aufholprozess zu beginnen, sagte der ehemalige Chef der sächsischen Staatskanzlei. Er wolle dazu beitragen, gute Voraussetzungen für Unternehmen zu schaffen. Ziel sei es, über die Kraft der Unternehmen Menschen in Arbeit zu bringen, Unternehmen erfolgreicher zu machen, damit Wohlstand entstehe, von dem die Gesellschaft profitiere. Vor allem für die Umsetzung wichtiger Infrastrukturprojekte brauche man starke Fürsprecher, zu denen er nun gehöre: Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen allen. GUIDO KRÜDEWAGEN Guet goan und Glückauf!, wünschte IHK- Chef Schulte-Uebbing zum Abschied. Fried Gehring, Chefredakteur und Verleger der Glocke in Oelde (l.), mit Franz-Josef Bütfering (Beckum). Foto: Hubert Kemper Gute Gespräche (v. l.): Dr. Walter Erasmy (Nordwestdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie), Detlev Wegner (Calcis Lienen) und Monika Rensing (Eing, Gescher). Dorothea und Wolfgang Dabrock (DaFil Dabrock s Filterwelt, Beckum). Wunsch resultiert aus seinem Engagement für ein besseres Regionalmarketing für das Münsterland wie auch für das Ruhrgebiet. Er forderte die Gäste auf, ihren Teil dazu beizutragen, die Regionen bekannt zu machen, damit sie im Wettbewerb bestehen könnten: Tragen Sie Ihren Stolz, mit dem Sie hier leben, hinaus in die Welt. Für die Umsetzung der Kampagnen müsse Geld aufgewandt werden, wenn sie nicht in den Schubladen verbleiben, sondern ihren Zweck erfüllen sollten. Oft müssten Unternehmen nicht einmal viel Geld in die Hand nehmen, wenn die Botschaft auf Briefpapier oder Lkw-Plane platziert werde. Diesen Faden griff der zukünftige Hauptgeschäftsführer, der sein Amt am 1. Mai antritt, auf. Der Wettbewerb um die erfolgreichsten Regionen wird an wirtschaftsspiegel

40 Führungswechsel in Gelsenkirchen Peter Schnepper hat viele Kumpel in seiner Zeit hier bei uns im Vest gefunden und ist selbst für viele andere zum Kumpel geworden. LARS BAUMGÜRTEL Engagement für die Wirtschaft in der Emscher-Lippe-Region: Dr. Jochen Grütters (2. v. l.) übernahm die Leitung des IHK-Standorts Emscher-Lippe von Peter Schnepper (3. v. l.). IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer (r.) und IHK-Vizepräsident Lars Baumgürtel dankten Schnepper für seinen Einsatz. Foto: IHK Das Gesicht der IHK in der Region Führungswechsel bei der IHK Nord Westfalen: Zwölf Jahre hat Peter Schnepper in Gelsenkirchen den IHK- Standort Emscher-Lippe geleitet. Seine Aufgaben übergab er am 20. März an Dr. Jochen Grütters. 40 wirtschaftsspiegel Schnepper (61), der seit 2006 auch stellvertretender Hauptgeschäftsführer ist, ist offiziell am 1. April zurück zum Sitz der IHK nach Münster gegangen. Er leitet von dort aus bezirksweit die Bereiche Handel, Dienstleistung und Stadtentwicklung sowie International. IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer lobte vor über 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung Schneppers Fachkompetenz und Engagement sowie seine starke Präsenz. Egal, ob es um Projekte wie Umbau21, Industrieansiedlungen, Handelsfragen oder Entscheidungen zur Stadtentwicklung ging: Er war das Gesicht der IHK in der Region. Hüffer nutzte die Anwesenheit zahlreicher Bürgermeister und Abgeordneter, um klarzustellen: Das Engagement der IHK für das nördliche Ruhrgebiet bleibt unverändert groß, mit ihrem Standort in Gelsenkirchen wird sie weiterhin eine aktive Rolle auf allen Ebenen ihres Aufgabenspektrums spielen. Für den Vorsitzenden des Vestischen Vorstands der IHK, Lars Baumgürtel, war die Nähe zu den Menschen ein wesentlicher Grund für die erfolgreiche Arbeit: Peter Schnepper hat viele Kumpel in seiner Zeit hier bei uns im Vest gefunden und ist selbst für viele andere zum Kumpel geworden, so der geschäftsführende Gesellschafter der Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG (Gelsenkirchen). Schnepper sei 2006 regelrecht eingetaucht in die Region, habe sich auch als begeisterter Radfahrer Kilometer für Kilometer jeden Winkel erschlossen. Er sei zum wirkungsvollen Botschafter der Region geworden, der die Warmherzigkeit und Direktheit der Menschen hier zu schätzen wisse. Unermüdlich habe er dafür gekämpft, den Abstand zur Hellweg- Zone zu verringern und Anschluss an die mittelständischen Strukturen des Münsterlandes zu finden. Jochen Grütters (53) ist mit der Übernahme der Leitung des IHK-Standorts in Gelsenkirchen ebenfalls stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer geworden. Grütters ist seit 1998 Geschäftsbereichsleiter bei der IHK Nord Westfalen in Münster. Bis zum 1. April leitete er standortübergreifend die Bereiche Recht, Personal, Finanzen, Zentrale Dienste und IT. Auf Landes- und Bundesebene ist er in verschiedenen Gremien der IHK-Organisation tätig. Mehr als zehn Jahre war er Federführer für den Bereich Recht der nordrhein-westfälischen IHKs. Die Abteilung Recht und Personal der IHK Nord Westfalen wird er künftig von Gelsenkirchen aus verantworten. IHK-Präsident Hüffer zeigte sich zuversichtlich, dass Grütters sich als Gelsenkirchener schnell in die Strukturen und Themen der Emscher-Lippe-Region einfinden wird. GUIDO KRÜDEWAGEN

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42 BetriebsWirtschaft Wertpapiere stark gefragt Sparkasse Westmünsterland Wertpapiere standen 2017 in der Gunst der Kunden weit oben, auch bei den Krediten und Einlagen war der Zuspruch sehr gut: Das Kundengeschäftsvolumen der Sparkasse Westmünsterland stieg um mehr als 3,6 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Über eine Milliarde Euro an neuen Krediten sagte die KURZMELDUNGEN Medaillen Das Testzentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat Berief Food aus Beckum mit zwei Gold- und einer Silbermedaille für die Qualität der Produkte ausgezeichnet. Die prämierten Bioprodukte erfüllen die Vorgaben der EG- Öko-Verordnung und bestanden eine sensorische Qualitätsprüfung. Flugpläne Der FMO in Greven hat sich auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin als leistungsfähiger Flughafen mit attraktivem Einzugsgebiet vorgestellt. Verhandelt wurde bereits mit Airlines und Reiseveranstaltern über das Flugprogramm im Winter und im Sommer Fortsetzung Die DZ Bank mit Standort in Münster und Ratiodata, ebenfalls Münster, setzen ihre Zusammenarbeit bis mindestens 2022 fort. Der IT-Spezialist bietet Dienstleistungen und Managed Services für 5500 Mitarbeiter an 18 DZ-Bank- Standorten weltweit. Bank zu. Der Kreditbestand legte um 4,2 Prozent zu auf erstmals über sechs Milliarden Euro. Um fast 72 Prozent auf 67 Millionen Euro stieg das Volumen, das Sparkassenkunden zusätzlich in Wertpapieren anlegten. Im Ergebnis ist der Wertpapierbestand um gut acht Prozent auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen. Der Einlagenbestand kletterte um zwei Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Immer größeren Zuspruch erfährt die digitale Präsenz. Jeden Monat nutzen Kunden die Sparkassen-App, das ist ein Plus von 19 Prozent. Auch in die Standorte investiert die Sparkasse Westmünsterland: In Lüdinghausen und Nienborg eröffnet sie neue Beratungscenter. Prof. Andreas Pinkwart (l.) und Prof. Oliver Koch (r.) von der Hochschule Ruhr-West gratulieren Prof. Hans-Arno Jantzen von der FH Münster (2. v. l.) und Frank Münstermann zum Preis. Foto: Zenit Innovative Kooperation Bernd Münstermann Erfolg durch Kooperation lautete das Motto des Innovationspreises des Netzwerks Zenit. Gesucht waren NRW-weite Produkt- und Dienstleistungsideen, die ein mittelständisches Unternehmen mit einer Hochschule oder mit einem anderen Unternehmen entwickelt hat. Sechs Projekte zeichnete Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart aus, darunter auch den Beitrag des Unternehmens Bernd Münstermann aus Telgte. Münstermann arbeitet seit 2014 mit der FH Münster an einem Verfahren, um Produkte deutlich schneller aufzuheizen. Der Fachbereich Maschinenbau entwickelte eine Strömungssimulation und ein Computerprogramm, das für unterschiedliche Anlagen die optimale Luftführung berechnet ging die erste optimierte Anlage in Betrieb, für dieses Jahr sind die Auftragsbücher gut gefüllt und neue Arbeitsplätze eingerichtet. Vom Bund gefördert Tenwinkel / Kemper Mit staatlichen Fördermitteln zur neuen Hallenlüftung: Tenwinkel aus Vreden stellt mit einer neuen Absaugtechnik den Arbeitsschutz sicher und spart dabei Investitionskosten. Geplant wurde die Lüftung auf der Grundlage eines unabhängigen Energiekonzepts von Kemper, ebenfalls aus Vreden. Die neue Absaugtechnik stellt beim Hersteller technischer Betonteile die Einhaltung des Staubgrenzwerts sicher. Genutzt wurde dabei das Programm Optimierung technischer Systeme des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das Neu-, Ersatzund Erweiterungsinvestitionen fördert. Lifestyle im Netz Odernichtoderdoch Das Start-up Odernichtoderdoch aus Münster hat den Young Icons-Award in der Kategorie Lifestyle Business gewonnen. Das gab Iconist, das digitale Mode- und Lifestylemagazin der Welt am Sonntag, bekannt. Den Preis nahm Joana Heinen entgegen, Gründerin und Creative Dirctor des Unternehmens mit 30 Mitarbeitern. Das Onlinemagazin Odernichtoderdoch zählt nach eigenen Angaben zu den aufrufstärksten Lifestylebrands im deutschsprachigen Raum. Ergänzt wird der Blog durch einen Onlineshop für Wohnaccessoires, Schreibwaren und Alltagshelfer. 42 wirtschaftsspiegel

43 BetriebsWirtschaft Umsatzplus mit Motoren EMZ Ein Umsatzplus von 15 Prozent meldet die EMZ Elektro-Maschinen-Zentrale für Der Motorenhersteller aus Recklinghausen legte vor allem im Geschäft mit Großmaschinen und mit EMK-Niederspannungsmotoren zu. EMZ liefert Großmaschinen in EU-Staaten und nach Afrika und Asien. Das Unternehmen fertigt Motoren nach den Vorgaben der Kunden, die dadurch genau auf die jeweiligen Anlagen zugeschnitten sind. So kann beim Austausch von Altmotoren auf einen aufwendigen Umbau von Anlagen verzichtet werden. Mikroplastik im Naturschutzgebiet Wessling Sind die münsterschen Rieselfelder mit Mikroplastik belastet? Dieser Frage spürten Christoph Dumstorf und Lars Zeggelaar beim IHK-Regionalwettbewerb Jugend forscht nach und wiesen in einer Stichprobe erhebliche Mengen der unerwünschten Partikel Gratulierten Lars Zeggelaar (4. v. l.) und Christoph Dumstorf (3. v. r.): Dr. Jens Reiber, Dr. Björn Kemper von der Uni Münster, die Lehrer Daniel Spieker und Michael Deittert sowie Dr. Hans-Uwe Schütz (v. l.) von der biologischen Station in den Rieselfeldern. Foto: Wessling nach. Dafür wurden sie mit dem ersten Platz im Fachgebiet Chemie ausgezeichnet. Unterstützt wurde die Untersuchung mit Planktonnetzen des Analytik-, Prüfund Beratungsdienstleisters Wessling aus Altenberge. Damit entnahmen die Schüler Wasserproben, die sie aufbereiteten und im Labor des Unternehmens untersuchten. Dass sich viele unterschiedliche Kunststoffe nachweisen ließen, überraschte Dr. Jens Reiber. Das bestätigt, dass die Belastung der Umwelt mit Mikroplastik vor Naturschutzgebieten nicht haltmacht, erklärte der Mikroplastik-Experte von Wessling. wirtschaftsspiegel

44 BetriebsWirtschaft KURZMELDUNGEN Nachfolger Dr. Christoph Stephany hat die Geschäftsführung bei Dieterle in Dülmen übernommen. Er folgt auf Bernd Peitz, der über 40 Jahre für den Anbieter von Hebe- und Kipptechnik tätig war. Dieterle ist seit 2006 Teil der Jöst group, ebenfalls Dülmen. Kapitalerhöhung Der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist Daldrup & Söhne aus Ascheberg und Grünwald gibt bis zu neue Aktien an institutionelle Anleger heraus. Die Barkapitalerhöhung soll rund 6,5 Millionen Euro umfassen. Goldmedaille Die Feinbrennerei Sasse hat beim Craft Spirits Festival Destille Berlin mit zwei Spirituosen die Goldmedaille gewonnen. Der Lagerkorn 10 sowie der Cigar Special erhielten die höchste Auszeichnung. Prädikat vorbildlich Erfolge bei Top Job und Great Place to Work 85 mittelständische Firmen zeichnete der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement für vorbildliche Arbeitgeberqualitäten aus. Das Top Job-Siegel des Zentrums für Arbeitgeberqualität erhielten aus Nord-Westfalen die Arning Bauunternehmung aus Steinfurt, Bröcker Tiefbau aus Gronau-Epe, Norres Schlauchtechnik aus Gelsenkirchen, MC Bauchemie aus Bottrop sowie die Firmengruppe Brück und Rödl Dynamics aus Münster. Beim regionalen Arbeitgeberwettbewerb Great Place to Work wurden die Glückliche Preisträger: Great Place to Work zeichnete die besten Arbeitgeber des Münsterlandes aus. Foto: Great Place to Work Preisträger des Münsterlandes gekürt. Die Spitzenplätze in der Kategorie der Unternehmen ab 50 Beschäftigten belegten die IT-Unternehmensberatung viadee aus Münster, der Softwareanbieter Shopware aus Schöppingen sowie die Behindertenhilfe Marienheim Wettringen auf den Plätzen eins bis drei. Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Bocholter Energie- und Wasserversorgung und LIS Logistische Informationssysteme aus Greven. Bei den Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten lag die Beratungsgesellschaft BBHT vor den Unternehmen Seidel & Friends Consulting sowie LV digital aus Münster sowie dem Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur- Management (INFA) aus Ahlen. 44 wirtschaftsspiegel

45 BetriebsWirtschaft Academy-Leiter Olaf Heymann-Riedel (r.) freut sich gemeinsam mit Auszubildenden und Ausbildern über die Auszeichnung des Fachverbands. Foto: W&H Top-Ausbilder W&H Die W&H Academy ist vom deutschen Fachverband Flexodruck als Top Ausbilder 2018 ausgezeichnet worden. Die Academy ist Teil der Windmöller & Hölscher Gruppe und fungiert als Kompetenzzentrum für die Aus- und Weiterbildung. Gemeinsam mit zwei weiteren Unternehmen zählt die W&H Academy zu den drei besten Ausbildungsbetrieben in der Flexo- und Verpackungsdruckbranche. Begründet wurde die Auszeichnung mit der hohen Zahl der Auszubildenden, der guten Übernahmequote sowie den fachübergreifenden Schulungsangeboten. Die W&H Academy bildet am Standort Lengerich regelmäßig rund 80 Fachkräfte und duale Studenten aus. Verbessertes Ergebnis Masterflex Stark zugelegt hat die Masterflex Group. Das Unternehmen aus Gelsenkirchen steigerte seine Umsätze mit Hightechschläuchen und -verbindungssystemen um 12,3 Prozent auf 74,7 Millionen Euro. Das EBITDA stieg um 16,5 Prozent auf 10,3 Millionen Euro, das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) verbesserte Masterflex um 16,1 Prozent auf 7,1 Millionen Euro. Zu Umsatz und Ergebnis erwirtschaftete auch die neue Tochtergesellschaft APT Advanced Polymer Tubing in Neuss signifikante Beiträge. CEO Dr. Andreas Bastin erwartet eine digitale Zukunft für die Masterflex- Produkte: Wir forcieren die Entwicklung unserer smarten Schläuche und wollen neue digitalbasierte Dienstleistungen rund um die Produkte schaffen, kündigte er an. wirtschaftsspiegel

46 BetriebsWirtschaft Gestiegene Einlagen Bessere Wärmeversorgung Volksbank Baumberge Gut aufgestellt in einem herausfordernden Marktumfeld mit niedrigen Zinsen und zunehmenden Regulierungen sieht sich die Volksbank Baumberge. Die Bilanzsumme stieg um 6,5 Prozent auf 557 Millionen Euro. Bei den Kundenforderungen verzeichnete die Bank ein Wachstum von 5,1 Prozent auf 322 Millionen Euro. Insgesamt wurden 123 Millionen Euro neu an Krediten vergeben. Die Einlagen stiegen um 7,1 Prozent auf die Rekordhöhe von 365 Millionen Euro. Weiterhin parkten die Kunden ihre Gelder vor allem in Spar- und Termineinlagen. Die Mitglieder werden mit einer Dividende in Höhe von sechs Prozent am erwirtschafteten Jahresüberschuss beteiligt. Parador Wie kann Parador seine Wärmeversorgung optimieren? Das Unternehmen aus Coesfeld geht dieser Frage in einer Machbarkeitsstudie nach und erhielt dafür von der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld und der FH Münster einen Wärmegutschein. Das Projekt beläuft sich auf Euro, Euro davon werden im Rahmen des Interreg-Projektes Wärme in der Euregio fokussieren und modernisieren (WiEfm) gefördert. Parador betreibt eine Holzfeuerung sowie mehrere Ölkessel zur Erzeugung von Warmwasser und Thermoöl. Die Versorgung eines benachbarten Betriebs mit Fernwärme soll nun weiter verbessert werden. Neue Gesellschafter Florian Tente (l.) und Daniel Behrens verstärken die Führungsriege der Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft Dr. Beermann WP Partner. Neben Benedikt und Monika Geise sowie Stephan Beermann sind sie als Partner und geschäftsführende Gesellschafter eingesetzt. Florian Tente, Bachelor of Arts, absolvierte beim Unternehmen in Münster-Hiltrup schon seine Ausbildung. Daniel Behrens, Diplom-Kaufmann und Prokurist, trat direkt nach dem Studium in die Gesellschaft ein. Foto: Dr. Beermann WP Partner 46 wirtschaftsspiegel

47 BetriebsWirtschaft Unglücke verhindern Ernsting s family Für bessere Arbeitsverhältnisse in Bangladesch hat Ernsting s family erneut den Transition Accord unterzeichnet. Dieser wurde 2013 nach dem Unglück im Rana Plaza initiiert, um die Gebäudesicherheit, die elektrische Sicherheit und den Brandschutz zu verbessern. Der Textilfilialist aus Coesfeld zählt zu den Gründungsmitgliedern des Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh. Partner für Frankreich Budelmann Elektronik Das münstersche Unternehmen Budelmann Elektronik ist offizieller Handelspartner von Innovative Technology für Frankreich. ITL ist eines der führenden Unternehmen im Bereich Geldverarbeitungskomponenten. Dazu gehören Banknotenleser, Banknotenrecycler, Multi- Münz-Hopper sowie Ticketund Coupon-Drucker. Das Hengst-Team freute sich über den Innovationspreis, überreicht durch Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. Foto: Hengst Ölfilter neu erfunden NRW-Innovationspreis für Hengst 800 Millionen Autos fahren mit Öl-Anschraubfiltern, die bei jedem Ölwechsel komplett ausgetauscht werden müssen. Das entspricht einer Abfallmenge von Tonnen Stahl und Tonnen Restöl. Eine Alternative hat Hengst aus Münster mit Blue.on entwickelt. Dafür gab es den mit Euro dotierten Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, überreicht durch Ministerpräsident Armin Laschet und Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. Blue.on wird als nachhaltiger Ölfilter auf die herkömmliche Schnittstelle des herkömmlichen Anschraubfilters appliziert. Das Unternehmen hat mit seinem Entwicklungsteam rund um Michael Böhm den klassischen Öl-Anschraubfilter praktisch neu erfunden, erklärte Pinkwart. Stellen geschaffen Norres Ein organisches Wachstum von 20 Prozent hat die Norres Gruppe im vergangenen Jahr erreicht. Seit der Übernahme der Gruppe vor 15 Jahren durch Geschäftsführer Burkhard Mollen legte Norres beim Umsatz pro Jahr durchschnittlich über zehn Prozent zu. Mit Produktionsstandorten in China und den USA sowie Niederlassungen in Frankreich, Polen, Großbritannien, Tschechien und Taiwan ist der Schlauchhersteller international orientiert. Davon profitiert auch Gelsenkirchen: 40 zusätzliche Stellen entstanden hier In diesem Jahr expandiert Norres weiter und plant, drei neue Maschinenstraßen anzuschaffen und weitere Mitarbeiter einzustellen. Oberbürgermeister Frank Baranowski, Stadtrat Dr. Christopher Schmitt und Wirtschaftsförderer Rainer Schiffkowski informierten sich vor Ort auch über die digitalen Prozesse, darunter webbasierte Schlauchauswahl, Online-Lagerstandsabfrage und das Tracking von Sendungen. wirtschaftsspiegel

48 BetriebsWirtschaft Wachsen mit CAD-Technik Die Preisträger Rainer Laudert (5. v. l.), Jörg Rewer (5. v. r.) und Andreas Rosing (r.) mit ihren Ehefrauen und den Gratulanten. Foto: Laudert Ausgezeichnetes Trio Unternehmer des Jahres in Ahaus gekürt Rainer Laudert, Andreas Rosing und Jörg Rewer sind in Ahaus zu Unternehmern des Jahres 2017 gekürt worden. Der von der Sparkasse Westmünsterland und der Münsterland Zeitung zum dritten Mal vergebene Preis ging damit an das Führungstrio des IT- und Mediendienstleisters Laudert KURZMELDUNGEN Gründungsmitglied Die gds-gruppe aus Sassenberg gehört zu den 24 Gründungsmitgliedern des neuen iirds Consortiums der Gesellschaft für Technische Kommunikation (tekom). Das Gremium löste die Arbeitsgruppe Information 4.0 bei ihrer Arbeit am Intelligent Information Request and Deliver Standard (iirds) ab. Der iirds soll künftig Informationen kontextbezogen und unabhängig von der Wahl des Endgerätes darstellen. 48 wirtschaftsspiegel aus Vreden. Die Jury würdigte die vorbildlichen Leistungen in den Bereichen Digitalisierung, Teamleistung und Nachfolge. Laudator Prof. Heinz-Reiner Treichel lobte vor 200 Gästen im Tobit-Campus, dass man bei Laudert die Herausforderungen gemeinsam angehe, und zwar mit Position ausgebaut den flachsten Hierarchien, die man sich nur vorstellen kann. Besonders würdigte er Rainer Laudert für die erfolgreiche Nachfolge-Regelung, Andreas Rosing für seine Schnuppernase bei der Entwicklung von Märkten und Jörg Rewer als einen der gefragtesten IT- Spezialisten der Branche. Armacell Nach vorläufigen Zahlen hat Armacell 2017 den Umsatz um acht Prozent auf 603,2 Millionen Euro gesteigert. Das um Einmaleffekte bereinigte EBIT- DA wuchs um fast 1,7 Prozent auf 102,1 Millionen Euro. Wir haben unsere Marktposition in allen Regionen ausgebaut, kommentierte Patrick Mathieu, Präsident und CEO der Gruppe. Armacell produziert in 16 Ländern flexible Dämmstoffe im Bereich der Anlagenisolierung und im Bereich technischer Schäume expandierte Armacell in ganz Lateinamerika, in diesem Jahr geht eine neue Fertigungsanlage in Bahrain in Betrieb. Auch in Kanada, Südkorea und China baute Armacell seine Aktivitäten aus. Interessant ist Armacell auch für den Nachwuchs. 20 Schüler nahmen bei dem Unternehmen aus Münster am Auftakt von Schule und dann? teil. Fast vier Wochen lang öffneten dabei 14 Unternehmen gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Münster ihre Pforten für Neuntklässler. CAD Systemtechnik Die CAD Systemtechnik Böhne aus Waltrop wächst weiter. Im Februar wurde am 2016 eröffneten Standort in Köln ein größeres Büro bezogen. Klaudia und Peter Böhne erstellen mit ihrem Team aus studierten Holztechnikern und Tischlermeistern seit 20 Jahren Produktions- und Fertigungszeichnungen. Mithilfe von CAD führt das Unternehmen im Auftrag von Fertigungsunternehmen die komplette Arbeitsvorbereitung für Laden-, Messeund Innenausbau durch. Zudem entwickelte sich CAD Systemtechnik zu einem der großen Konstruktionsbüros für den Möbelbau in Deutschland. In den vergangenen acht Jahren kamen Kreuzfahrtschiffe, Residenzen und Mega-Yachten hinzu. Vierfach vorn dabei HLB Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft HLB Dr. Schumacher & Partner aus Münster gehört auch 2018 zu den besten Kanzleien in Deutschland. Dies ergab die Branchenumfrage des Hamburger Institutes Statista. Die Kanzlei wurde erneut in vier Rubriken ausgezeichnet und erreichte Top-Platzierungen in den Kategorien Wirtschaftsprüfung, Verwaltungsvollstreckung, Umwandlung/Umstrukturierung und M&A sowie Steuerrechtliche Beratung, Steuerstrafrecht.

49 BetriebsWirtschaft Volle Auftragsbücher 2G Energy Mit einem konsolidierten Konzernumsatz von 189 Millionen Euro hat 2G Energy aus Heek seine Prognose für 2017 um neun Millionen Euro übertroffen erzielte der Hersteller von gasbetriebenen Kraft- Wärme-Kopplungs-Anlagen 174 Millionen Euro Umsatz. Auch die Aussichten für das laufende Jahr stimmen den Vorstand zuversichtlich, was unter anderem an einer sehr lebhaften Nachfrage zu Jahresbeginn liegt. So verdreifachte sich der Auftragseingang im Januar gegenüber dem Vorjahr beinahe auf 17,1 Millionen Euro. Stark ist 2G Energy weiterhin in den USA, in Frankreich und Japan sowie in Italien. Vom 2017 verbuchten Auftragseingang in Höhe von 133,3 Millionen Euro stammten 53 Millionen Euro aus dem Ausland, lediglich in Großbritannien gingen die Aufträge deutlich zurück. _ Zuschlag erhalten Über neue Lagerkapazitäten freuen sich Helmut Schaller und Rolinck-Werksleiter Thomas Bressem. Foto: Rolinck Mehr Platz für Paletten Rolinck Mit einer Investition in Höhe von Euro bekennt sich die Krombacher Brauerei zum Standort Steinfurt. Auf dem Gelände der Rolinck Brauerei wurde in vier Monaten eine neue Lagerhalle errichtet. Angesichts steigender Ausstoßmengen war ein Ausbau der Kapazitäten für die kurzzeitige Zwischenlagerung von bereits abgefüllter Ware notwendig geworden. Bis zu 900 Paletten finden in der neuen Halle ihren Platz, das entspricht Kisten. Mit dem Bau gewinnen wir ein 500 Quadratmeter großes Areal hinzu, das uns eine effiziente Abwicklung gerade zu saisonalen Stoßzeiten und gleichzeitig eine höhere Flexibilität ermöglicht, erklärt Helmut Schaller, Geschäftsführer Technik der Krombacher Brauerei. AGTOS Nach 2011 sicherte sich AGTOS erneut einen Großauftrag aus der Türkei. Das Unternehmen bekam von Atikmetal den Zuschlag für eine Durchlaufhängebahn-Strahlanlage und installierte jetzt eine zweite Linie. Die erste Doppelkammer-Strahlanlage zum Entsanden und Reinigen verschiedener Gussteile wurde vor sieben Jahren in Betrieb genommen. Bei der neuen Anlage können jeweils zwei komplette Gehänge parallel gestrahlt werden, was die Kapazität erhöht. Ansiedlung am Airport AirportPark FMO Die Depenbrock Unternehmensgruppe aus Stemwede zieht es zum AirportPark FMO am Flughafen Münster/Osnabrück: Der Spezialist für Industrie- und Gewerbebau sowie für Tief- und Straßenbau baut auf einem 8000 Quadratmeter großen Grundstück einen neuen Verwaltungs- und Schulungsstandort. wirtschaftsspiegel

50 BetriebsWirtschaft Motivierter Nachwuchs Gute Übernahme-Chancen für Azubis Zeugnistag für erfolgreiche Azubis: In Nord-Westfalen freuten sich viele Nachwuchskräfte über ihren Abschluss, der erst der Auftakt ins Berufsleben ist. 108 Auszubildende, darunter 52 Chemikanten, verabschiedete allein der Chemiepark Marl. Acht Azubis legten ihre Prüfung mit einer Eins ab. Die neuen Absolventen reihen sich ein in die fast jungen Leute, die bisher im Chemiepark ihren Beruf erlernt haben. Ausgebildet wird seit vielen Jahren im Verbund: An der aktuellen Prüfung nahmen Azubis von Evonik Industries, ISP Marl, Sasol Stumme Verkäufer Germany, Synthomer Deutschland und Vestolit teil. Viele Azubis halten nach der Lehre ihrem Unternehmen die Treue. 24 von 35 Auszubildenden und Studenten bei Windmöller & Hölscher bleiben nach ihrer Ausbildung oder ihrem Dualen Studium beim Lengericher Maschinenbauer. 40 frisch gebackene Bankkaufleute zählt die Sparkasse Münsterland-Ost. Während einige Absolventen ein weiterführendes Studium anstreben, setzen rund zwei Drittel von ihnen ihren Berufsweg in der Sparkasse fort. Als besonders motivierten Jahrgang lobte Simon Schmidt-Bussmann, Ausbildungsleiter bei BASF in Münster, 48 Absolventen. Ihnen allen konnte das Unternehmen attraktive Übernahmeangebote unterbreiten. Auch die 15 Auszubildenden der Beumer Maschinenfabrik in Beckum werden nach ihrem Abschluss übernommen. Seit mehr als zehn Jahren haben jeweils alle Azubis von GEA am Standort Oelde ihre Abschlussprüfung bestanden. So war es auch in diesem Jahr, in dem 34 erfolgreiche Prüflinge ihre Facharbeiterbriefe erhielten. Ehrung für Fachhändler Düsing Die Düsseldorfer Verlagsgruppe markt intern hat erneut den Gartenfachmarkt Düsing in Gelsenkirchen als 1a-Fachhändler ausgezeichnet. Mit der Initiative unterstützen wir mittelständische Unternehmen, die fachliche Beratung, ein hochwertiges Sortiment und individuelle Dienstleistungen verbinden, so Dominicus Gnielinski, Chefredakteur des Informationsbriefs Eisenwaren-Werkzeuge-Garten. Bei Düsing finden Hobby- und Profigärtner alle Waren für den Garten- und Landschaftsbedarf. Zudem bietet das Unternehmen einen Reparatur- und Ersatzteilservice in einer eigenen Werkstatt. Start im Container AMM Auf einer Fläche von 4000 Quadratmetern in Emsdetten hat sich die Adrian Muster Manufaktur mit 50 Mitarbeitern neu eingerichtet. Geschäftsführer Walter Adrian hatte sein Unternehmen 2013 in angemieteten Räumlichkeiten aufgebaut. Der Hersteller von Musterkollektionen erweiterte seitdem die Produktionskapazitäten und die Anzahl der Beschäftigten. Die haptische Wahrnehmung sei auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung weiterhin gefragt, betont Walter Adrian. Musterkollektionen sind stumme Verkäufer, die eine große Rolle bei der Produktpräsentation spielen, erläutert er. Individuelle Lösungen Seit 25 Jahren bietet Hetkamp in Borken individuelle Softwarelösungen für weltweit agierende Unternehmen an. Der Schwerpunkt liegt in der Beratung für die betriebswirtschaftliche Software. Ergänzt wird das Produktportfolio durch Lösungen für die revisionssichere elektronische Archivierung und das Dokumentenmanagement. Mit den Geschäftsführern Marius und Willy Hetkamp freuen sich die Prokuristen Heiko Seiffert und Urban Holthausen (v. l.) über die Jubiläumsurkunde, die Norbert Steinig (Mitte), Leiter des IHK-Standortes Westmünsterland, überreicht. Foto: Hetkamp KüchenTreff Für den KüchenTreff war es ein ungewöhnlicher Rekord: In Münster betrieb der Unternehmensverband sein kleinstes Küchenstudio, untergebracht in einem Container inklusive einer Musterküche. Nach diesem Start haben Katja und Sven Hunnius nun ein richtiges, 400 Quadratmeter großes Küchenstudio mit 22 Ausstellungsküchen und eigener Schreinerei eröffnet. Dazu kam auch der Paralympics- Sieger und Weltrekordhalter Heinrich Popow. Für ein Trikot des Leichtathleten sowie durch Spenden kamen 2125 Euro für die Kinderkrebshilfe Münster zusammen. 50 wirtschaftsspiegel

51 BetriebsWirtschaft Neu aufgestellt Schmitz-Werke Neu aufgestellt haben sich die Schmitz-Werke in Emsdetten. Die beiden Geschäftsbereiche Sonnenschutz und Textil des Unternehmens wurden zu den eigenständigen Unternehmen markilux und Schmitz Textiles. Die Schmitz-Werke fungieren als Holding über den operativen Gesellschaften. Das vergangene Jahr stand bei den Schmitz-Werken im Zeichen der Vorbereitung auf diese neue Struktur. Das Familienunternehmen weitete den Umsatz 2017 um vier Prozent auf 107,3 Millionen Euro aus. Der Exportanteil lag bei 34,6 Prozent. Das Investitionsvolumen betrug sieben Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 690 Beschäftigte. Für 2018 erwarten die Schmitz-Werke dank der neuen Struktur, neuer Projekte und verbesserter Organisationsabläufe, die durch Automation und Digitalisierung unterstützt werden, eine weitere positive Entwicklung. Marls Bürgermeister Werner Arndt (3. v. l.) eröffnete mit den Evonik- Vertretern Dr. Claus Rettig, Dr. Ralf Düssel, Dr. Jörg Harren, Dr. Harald Schwager und Dr. Matthias Kottenhahn (v. l.) die neue Produktionsstraße. Foto: Evonik Wachstum mit 3D-Druck Einklemm-Schutz Evonik Einen mittleren zweistelligen Millionen- Euro-Betrag hat Evonik Industries im Chemiepark Marl in eine weitere Produktionsstraße für spezielles Polyamid-12-Pulver (PA 12) investiert. Die neue Anlage produziert Hochleistungspulver für den 3D-Druck- Markt, der sich mit zweistelligen Wachstumsraten sehr stark entwickelt. Evonik will am weltweiten Wachstum in Märkten wie etwa der Beschichtungsindustrie oder des 3D-Drucks eine noch stärkere Rolle einnehmen. Ruthmann Als erster Hersteller von Lkw-Hubarbeitsbühnen hat Ruthmann aus Gescher ein Secondary- Guarding-System entwickelt. Dieses schützt Bediener davor, zwischen Arbeitskorb und einem anderen Objekt eingeklemmt zu werden. Eine Gummi-Schaltleiste stoppt auf Druck die Bewegung der Hubarbeitsbühne. Deutlich zugelegt Vereinigte Volksbank Um sieben Prozent auf 2,35 Milliarden Euro legte 2017 die Bilanzsumme zu, meldete die Vereinigte Volksbank Münster. Das Kundengeschäftsvolumen wuchs um über fünf Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Aufgrund der Zuwächse in der Mittelstands- und der Immobilienfinanzierung wurde das Kundenkreditgeschäft um 3,4 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro ausgebaut. Das Neugeschäftsvolumen betrug 290 Millionen Euro. Das Kundenvermögen wuchs um 6,5 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 4,6 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit wurde um mehr als 37 Prozent auf 15,8 Millionen Euro ausgebaut. Die Mitglieder unter den Kunden dürfen eine Dividende von vier Prozent erwarten. Aktuell läuft eine Kooperationsvereinbarung mit der VR-Bank Kreis Steinfurt und der Volksbank Greven. Ziel ist eine Fusion im Jahr 2020 zur Volksbank Münsterland Nord. Weitere Übernahmen NETGO Die Unternehmensgruppe NETGO aus Borken hat weitere IT- Unternehmen akquiriert. So wurde SAM Now aus Altenberge übernommen, im Juli stößt CONTENiT aus Bocholt zur Gruppe hinzu. Erst vor Kurzem kam die in Süddeutschland ansässige bükotec zu den Borkenern. SAM Now wurde 2015 gegründet und bietet Beratungsdienstleistungen im Software-Lizenzmanagement, IT-Asset- und Vertragsmanagement. Gründer Daniel Hayen bleibt Geschäftsführer des Altenberger Unternehmens. Bei CONTENiT, das aktuell zu 100 Prozent zur Bocholter Gilde Gruppe gehört, geht NETGO eine 50-prozentige Beteiligung ein und holt damit den Bereich Enterprise-Content-Management-Systeme (ECM) ins Portfolio. Gilde und NETGO hielten zudem seit Längerem jeweils die Hälfte an DATA Westfalia, wo die Borkener nun ihre Anteile auf 100 Prozent aufgestockt haben. Andre Hüttemann, einer der CONTENiT- Geschäftsführer, wechselt in die NETGO- Geschäftsführung. wirtschaftsspiegel

52 Unternehmenswachstum Foto: Nowaczyk/IHK weiter reduziert haben, erklärt Hegmanns und rechnet vor: Als ich hier, im Unternehmen meines Vaters, angefangen habe, konnten wir für ein Fünf-Jahres-Projekt mit zehn Mitarbeitern planen. Heute stehen für dieselbe Menge an Mannstunden nur noch 14 Monate zur Verfügung, also brauche ich mehr als 40 Mitarbeiter. Geschäftsführer Stefan Hegmanns zeigt vor seinem Firmensitz einen Auftrag für ein Chemiewerk. Das wächst zusammen Zusammenführen statt zerschlagen: Nach diesem Grundsatz hat Stefan Hegmanns sein Ingenieurbüro durch Zukäufe in die Branchenspitze geführt. Unternehmen mit ähnlichem Expansionskurs gibt er einige Tipps. Wir brauchten dringend Personal : Wenn Stefan Hegmanns die Geschichte seiner Unternehmensgruppe erzählt, fällt dieser Satz regelmäßig. Schon einige Male hat der Vorstandsvorsitzende der Hegmanns AG in solchen Situationen mit Erfolg zur großen Lösung gegriffen: Er hat nicht nur Fachkräfte akquiriert, sondern gleich das ganze Unternehmen, in dem sie arbeiten. Auf diese Weise ist eine Gruppe von acht eigenständigen Gesellschaften entstanden. Entsprechend ist die Gesamtmitarbeiterzahl seit Gründung der H & G Hegmanns Ingenieurgesellschaft mbh im Jahr 1969 in Gelsenkirchen-Erle stetig gestiegen: von circa 60 auf rund 650. Ein Unternehmen muss in unserer Branche heute eine gewisse Größe haben, um Projekte in Deutschland abwickeln zu können, weil sich die Durchlaufzeiten in der Kundengruppe Konzerne immer Full Service wird verlangt Zudem, ergänzt er, verlangten die Auftraggeber inzwischen Full Service: Sie müssen alle Fachrichtungen abdecken, sagt Hegmanns und zählt jene auf, die in seiner Unternehmensgruppe vertreten sind: Verfahrenstechnik, Rohrleitungsund Aufstellungsplanung, Automotive, Mess- und Regelungstechnik, Elektrotechnik, Prozessleittechnik, Bautechnik, Rohrfernleitungen, 3D-Laserscanning und natürlich, als Fundament des Portfolios, konzeptionelle Beratung. Zurzeit ist die Hegmanns-Gruppe mit ihren Engineering-Projekten für folgende Branchen tätig: Chemieanlagenbau, Petrochemie und Raffinerie, Walzwerk- und Hüttentechnik, Kraftwerkstechnik sowie Pharmazie und Lebensmitteltechnik. Gut möglich, dass die Liste noch länger wird auch deshalb, weil Stefan Hegmanns mit dem jüngsten Zukauf ein Coup gelungen ist: Seit dem vergangenen Jahr ist die VTA Verfahrenstechnik und Automatisierung GmbH, vormals eine selbstständige Tochter der BP Europe, Teil seines Imperiums. Wir haben uns gegen mehr als 20 Interessenten durchgesetzt, darunter große internationale Konzerne, freut sich Hegmanns. Sanft integrieren Wie jede der Akquisitionen der Hegmanns-Gruppe ist der VTA-Erwerb strategisch motiviert: Beide Unternehmen haben sich durch den Zusammenschluss neue Perspektiven erschlossen. Die ganze Gruppe profitiert von der Expertise der VTA, die auch eigene Patente besitzt: Wir können bei Ausschreibungen in Sachen Verfahrenstechnik jetzt ganz anders punkten, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Punkten will er auch intern, bei den VTA-Mitarbeitern. In deren Motiva- 52 wirtschaftsspiegel

53 Unternehmenswachstum tion sieht er den entscheidenden Erfolgsfaktor für den Zusammenschluss und für die weitere Unternehmensentwicklung. Dank dezentraler Unternehmensstruktur und der Vielzahl der Standorte zurzeit sind es 15 hat der Unternehmer im Wettbewerb um Fachkräfte ein starkes Argument: die Arbeitsplatzqualität. Wir können zwar bei den Gehältern mit den Großen nicht mithalten, aber wir können unseren Mitarbeitern sagen, dass sie in der Regel abends und am Wochenende zu Hause bei ihren Familien sind. Genau das ist in einem international aufgestellten Konzern nicht möglich, betont Hegmanns und fügt an: Eine gute Work-Life-Balance ist für die neue Fachkräftegeneration das wesentliche Kriterium der Arbeitsplatzwahl. Der zweite wichtige Aspekt der Standortstrategie ist die Kundennähe. Die Konzerne haben ihre Planungsabteilungen immer weiter heruntergefahren und die Aufgaben auf uns Dienstleister übertragen, daher ist es wichtig, dass wir jeweils vor Ort einen Ansprechpartner stellen, erklärt der Ingenieur. Natürlich, räumt er ein, sei es immer wieder eine Herausforderung, einen Zukauf über die Bühne zu bringen und das neue Unternehmen in die Gruppe zu integrieren. Wesentlich sei, nicht alles von heute auf morgen zu verändern, manches auch dauerhaft weiterlaufen zu lassen. Hegmanns hat einen konkreten Tipp parat: Der Name, der Standort, die Geschäftsleitung das sind die Gründe, warum Mitarbeiter in einem Unternehmen bleiben, erläutert er und weiß: Wenn alle drei Punkte zugleich geändert werden, kommt es zu einem Identifikationsverlust, und das Unternehmen kippt. Task-Force bilden Vielleicht sogar die größte Herausforderung sind für Hegmanns die Anpassungen im administrativen Bereich. Aktuelles Beispiel ist die Umstellung der Lohnund Finanzbuchhaltung der VTA von einer Konzernsoftware (SAP) auf eine mittelständische Lösung. Die Mitarbeiter wollen am 30. ihr Gehalt, aber es müssen ja zunächst die Daten integriert werden, erläutert er. Das funktioniert nur, indem Sie eine Task-Force bilden, in der auch externe Spezialisten eine Zeit lang jeden Tag mitarbeiten. Externe Unterstützung hatte er bereits im Zuge des Zukaufs konsultiert und von der Due-Diligence-Prüfung als Grundlage der Preisfindung bis zur Unterzeichnung des Vertragswerks keinen Schritt ohne Experten unternommen. Ein halbes Jahr lang hat ein fünfköpfiges Beraterteam den Kaufprozess begleitet. Das war teuer, aber es hat sich gerechnet, sagt Hegmanns. Und gibt einen Tipp für alle Unternehmen mit Akquisitionsplänen: Ab einem gewissen Verhandlungsstadium würde ich versuchen, eine schriftliche Zusage für Exklusivität zu bekommen, empfiehlt er. Wenn das klappt, sind die anderen draußen. Exklusivität sichern Es ist wichtig, dass wir für die von Konzernen übernommenen Planungsaufgaben jeweils Ansprechpartner vor Ort haben. STEFAN HEGMANNS Gelernt hat Hegmanns manchmal auch aus eigenen Fehlern. Bei einer der ersten Übernahmen 2006 lief es noch nicht rund. Nach der Due-Diligence-Prüfung hatte er ein Angebot für ein Ingenieurbüro ausgearbeitet, das insolvent war. Ihm gelang es damals zwar, in der Region neue Aufträge zu akquirieren. Da jedoch kurz vor Unterzeichnung 24 von 30 Mitarbeitern gekündigt hatten, wusste ich erst nicht, wer die Aufträge umsetzt, erzählt der Unternehmer. Heute lässt er sich schriftlich geben: Wenn Schlüsselpersonal weggeht, reduziert sich der Kaufpreis. Das Beste am Zukauf ist ja, dass Sie sofort das Team von Ingenieuren und Technikern haben, betont er. DOMINIK DOPHEIDE wirtschaftsspiegel

54 Wirtschaftsfaktor Radtourismus Die 100-Schlösser-Route gehört zu den beliebten Routen im Münsterland. Die meisten Radler sind zwischen 45 und 64 Jahre alt. Foto: Duschner Von Radlern profitieren Das Münsterland und das Ruhrgebiet gehören zu den beliebtesten Radregionen. Davon profitieren Unternehmen aus den verschiedensten Branchen wenn sie sich in Service und Qualität auf die Wünsche der Radtouristen einstellen. Die aktuelle ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse zeigt es erneut: Das Münsterland bleibt auf Platz zwei der beliebtesten Radregionen Deutschlands. Auch Nordrhein-Westfalen als Gesamtdestination (Platz drei) und das Ruhrgebiet (Platz vier) belegen im bundesweiten Vergleich Spitzenpositionen lediglich das Bundesland Bayern ist noch beliebter als die Radregionen hierzulande. Die Analyse zeigt aber auch: Reiseerfahrungen und Ansprüche der Radfahrer nehmen stetig zu. Für die Unternehmen der Tourismusbranche bedeutet dies, immer wieder in Service und Qualität zu investieren. Über Kooperationen von beteiligten Akteuren der Tourismusbranche gilt es für Radregionen, ihr jeweiliges Profil weiter zu schärfen, um sich so im Wettkampf der Destinationen zu profilieren und auch zukünftig wettbewerbsfähig aufgestellt zu sein. Doch wie kann ein solches Netzwerk aufgebaut und Kräfte gebündelt werden? Workshop Römer-Lippe-Route Dies soll aktuell für die Römer-Lippe- Route erarbeitet werden, die unter anderem durch Haltern und Umgebung führt. Gemeinsam mit der Ruhr Tourismus GmbH veranstaltet die IHK Nord Westfalen am 3. Mai eine erste Veranstaltung zu den wirtschaftlichen Effekten und Chancen dieser Radroute (siehe Kasten), die es trotz guter Voraussetzungen erneut nicht in die Top-Ten der beliebtesten Radrouten geschafft hat. Langfristig erscheint dies jedoch möglich. Aufgrund ihrer Kombination aus kulturellen Angeboten direkt am Streckenrand und dem beliebten Radfahren am Fluss besitzt dieser Radwanderweg großes Potenzial, sagt Christoph Lottritz, Leiter der Abteilung Aktivtourismus der Ruhr Tourismus GmbH. Er weiß, dass gut zwei Drittel der Tourenradfahrer kulturelle Sehenswürdigkeiten entlang ihrer Wege besichtigen. Anregungen, Ideen und Beteiligungsmöglichkeiten, wie ansässige Unternehmen von der Römer-Lippe-Route profitieren können, gibt zum Beispiel Stephan Reichwein von der Ruhr Tourismus GmbH auf der Veranstaltung. Profitieren vom EmsRadweg Unternehmen entlang des EmsRadweges, der von Warendorf bis Rheine durch den IHK Bezirk Nord Westfalen verläuft, profitieren bereits von den positiven wirtschaftlichen Effekten dieses touristischen Angebots. Der Radweg landete bei dem bundesweiten Ranking auf einem starken fünften Rang. Im Jahr 2000 wurde der insgesamt 375 Kilometer lange Flussradweg erstmals vollständig durch eine deutschlandweit vertriebene Radwanderkarte beschrieben. Untersuchungen zeigten später, dass der Fahrradtourismus entlang der Ems sowohl bestehende Arbeitsplätze sichern als auch neue schaffen kann. Der örtliche Einzelhandel profitiert ebenso wie Freizeiteinrichtungen, Hotels, Gastronomie oder Transportdienst- IHK-VERANSTALTUNG Über Die wirtschaftlichen Potenziale der Römer-Lippe-Route sprechen auf einer Veranstaltung der IHK und der Ruhr Tourismus GmbH am 3. Mai Tourismusexperten aus der Region und Unternehmer. Es geht um unternehmerischen Mehrwert durch Fahrradtourismus, um Barrierefreiheit und Ideen, wie Unternehmen von dieser Radroute profitieren können bis Uhr im KönzgenHaus in Haltern am See. Dok wirtschaftsspiegel

55 Wirtschaftsfaktor Radtourismus leister direkt und indirekt von der viel befahrenen Route. Das gilt für den EmsRadweg genauso wie für die ebenfalls beliebte 100-Schlösser-Route im Münsterland. Voraussetzung: Die Betriebe stellen sich auf die Bedürfnisse der Radtouristen ein. Auf Kunden eingestellt Das hat Bernd Laukötter vom Canu Camp aus Angelmodde getan. Die Fahrradinfrastruktur der Region ist ganz klar die Grundlage unserer Arbeit, sagt er. Der Unternehmer erkennt in seiner täglichen Arbeit als Kanutouren-Anbieter und Fahrrad-Verleiher einen Wandel im Buchungsverhalten der Gäste. Er hat deshalb sein Fahrrad-Sortiment auf die Bedürfnisse von Tourenradlern angepasst: Die Radfahrer werden anspruchsvoller. Der Gast will vor der Reise wissen, welche Ausstattung sein Fahrrad hat. E- Bikes und Pedelecs haben die Altersgrenze der Radfahrer weiter nach oben verschoben, so Laukötter. 47 Prozent der Radreisenden sind zwischen 45 und 64 Jahren alt und in der Regel relativ einkommensstark Tendenz steigend. Unsere speziellen Miet-Reiseräder bieten einen erhöhten Komfort, der auf längeren Strecken und für ältere Kunden wichtig ist, betont er. Von Familien über einzelne Tagesgäste jeden Alters bis hin zu ganzen Firmen- Abteilungen leihen sich die unterschiedlichsten Kunden Fahrräder beim Canu Camp aus. Die Räder können in der gesamten Region entgegengenommen oder wieder abgestellt und vom Canu Camp, zum Beispiel nach einer kombinierten Kanu-Radtour, abgeholt werden. Doch eine derart ausgefeilte Logistik und guter Service muss über einer gute Homepage mit übersichtlichen Informations- und Buchungsmöglichkeiten vermittelt werden: 86 Prozent der Radreisenden bereiten sich im Internet auf ihre Touren vor und buchen dort auch ihre Unterkünfte. Hier liegen die Hotels mit 57 Prozent vor den Pensionen (47 Prozent), dem Camping (19 Prozent) und den Ferienwohnungen (14 Prozent). 84 Prozent der Radreisenden führen ihre Touren noch immer als Individualreise durch, obwohl viele Radreisewege beispielsweise über den Münsterland e.v. auch als Pauschalreise gebucht werden können. Unterwegs auf dem Rad orientieren sich wiederum 74 Prozent der Tourenradfahrer an den Wegweisern entlang der Route. Über gut sichtbare Werbetafeln können Unternehmen so auch Radtouristen auf ihrem Weg leiten und dadurch einen wirtschaftlichen Mehrwert für den eigenen Betrieb bekommen. Jeder zweite Deutsche unternimmt Radausflüge oder längere Radreisen. Die Hauptradreisesaison beginnt Mitte April und endet Anfang Oktober. Jetzt ist also ein guter Zeitpunkt, um sich auf die Bedürfnisse der Radtouristen einzustellen. NICOLAS HENDRICKS Foto: Canu Camp Bernd Laukötter vom Canu Camp hat sich auf Radtouristen eingestellt und punktet mit dem Bring- und Abholservice. wirtschaftsspiegel

56 IT-Strategiekongress Lernen im warmen Wasser Beim IT-Forum am 3. Mai verrät Dr. Carl Naughton, Was das Digitale mit unserem Gehirn macht und Was das Hirn mit dem Digitalen macht. Das provoziert mehr als nur die Frage, wer am Ende gewinnt. Herr Dr. Naughton, Sie sind nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ausgebildeter Schauspieler: Welchem Filmgenre ordnen Sie die Digitalisierung zu: Abenteuer, Drama oder Horrorfilm? DR. CARL NAUGHTON: Vielleicht wird es in manchen Organisationen auch eher eine Komödie!? Es hängt sehr davon ab, wer das Drehbuch schreibt. In der Tat wäre es ein gutes Unterfangen, eine firmenspezifische Storyline für die Digitalisierung zu schreiben, inklusive der Hauptdarsteller und der Bestimmung des Regisseurs. In meiner Zeit in L.A. konnte jedes Drehbuch in einem Pitch wiedergegeben werden - und der dauert 60 Sekunden, nicht mehr. Das wäre ein guter Start für die Klarheit der Digitalisierungs- Story. Und wie bei jedem guten Drehbuch sollte die Dramaturgie vom Schluss her aufgerollt werden. Von der Schlussszene rückwärts zu denken, macht den richtigen Weg klarer. Ihre beiden Vortragstitel klingen jedenfalls nach einem harten Wettbewerb zwischen dem Digitalen und unserem Gehirn. Gibt es ein Happy End für uns? NAUGHTON: Evolutionär könnten wir kaum happier sein. Vor Hunderttausenden von Jahren entwickelten unsere menschlichen Vorläufer Handwerkzeuge. Die Archäologie sieht darin einen maßgeblichen Treiber für die Co-Evolution von Sprache, zielgerichtetem Verhalten und sozialen Netzwerken. Technologie trieb damals Entwicklung. Auch heute passen sich unsere Gehirne mit ihren Verschaltungen an soziales Onlinenetzwerken und eine neue Technologiegesellschaft an. Technologie treibt auch heute menschliche Entwicklung. No end in Sicht. Sie sagen selbst, dass wir uns in einer Phase der Digitalisierung befinden, die von Hypes und Ängsten dominiert wird. Ist es da hilfreich, wenn Siemens-Chef Kaeser sagt, dass der geplante Stellenabbau in der Kraftwerkssparte nichts ist im Vergleich zu den Auswirkungen der Digitalisierung? NAUGHTON: Hilfreich ist immer relativ. In diesem Fall relativ zum kommunikativen Ziel. Über Herrn Kaesers spezifische Zielsetzung kann ich nur spekulieren. Generell ist aber immer das kommunikative Ziel der Medien, die diese Wir brauchen Neugiermanagment im Dienste des digitalen Wandels. CARL NAUGHTON Aussage verbreiten, mitzubetrachten. Denn das eigentlich Brisante ist die Verkürzung der genannten Aussage. Der weitere Kontext des von Hern Kaeser am Rande der Sicherheitskonferenz in München der Deutschen Presseagentur gegebenen Interviews spricht von einem Strukturwandel, den die Digitalisierung hervorruft. Er meint in diesem Fall eine Veränderung in der Art der Arbeit. Jeder Headline über Stellenabbau steht eine - nicht immer ganz so medienträchtige - Aussage zu einem regelrechten Universum an neu entstehenden Jobs entgegen - aber good news don sell that well. Was bewirkt die Angst? NAUGTON: Es geht um die Frage, was eine komplexe, unbekannte, neue Situation für den einzelnen Menschen bedeutet. Die individuelle Antwort darauf hängt wiederum mit den psychischen Ressourcen zusammen, über die ein Mensch zu verfügen glaubt. In unserer Forschung im Merck Curiosity Council konnten wir zeigen, dass die Stress-Toleranz neben der Wissbegierde und der Offenheit für andere Ideen einen zentralen Teil der beruflichen Neugier ausmacht. Diese Toleranz ist das Vermögen des Einzelnen, mit Informationen und Situationen umzugehen, die komplex, unbekannt, verwirrend und neu sind und daher Unsicherheit und Anspannung auslösen. Die Frage ist also weniger Was bewirkt die Angst?, sondern, Wie gehen Menschen mit dieser Angst um?. Was kommt nach dieser Angstphase? NAUGHTON: Digitalisierung ist in erster Linie ein Veränderungsprojekt - es ändert die Art der Arbeit und der Zusammenarbeit. Und für solche Projekte gibt es typische Erlebniskurven, wie die von Richard Streich: Dem anfänglichen Schock folgen Vermeidung, Wut, Akzeptanz, Ausprobieren, Erkenntnis und Integration. Wie gut ein Mensch durch diese Phasen kommt, hängt sehr stark davon ab, was eine Organisation tut, um den Einzelnen in diesen Phasen zu unterstützen. Zwei Beispiele: Für einen Technologiekonzern begleiten wir die weltweite Einführung eines cloud-basierten Arbeitsumfeldes. Die neue Software führt zu vielen Umstellungen in den individuellen Arbeitsabläufen. Unser Ansprechpartner war offen für den Gedanken, das Change-Management direkt an diese Einführung zu koppeln bzw. es diesem sogar vorausgehen zu lassen. So entwickeln wir aktuell für die Einführungsphase Interventionen und Erlebnisse, die die Unsicherheit sichtbar machen, sie als durchaus menschliches Verhalten thematisieren und gleichzeitig neue Perspektiven im 56 wirtschaftsspiegel

57 IT-Strategiekongress Dr. Carl Naughton erklärt, wie Mitarbeiter besser gegen Informationsfluten im Internet ankommen können. Foto: Kristina Mehlem Umgang mit dem Neuen und der Veränderung eröffnen. Das ist Neugiermanagement im Dienste des digitalen Wandels. Eine zweite Herangehensweise stellt unser aktuelles Forschungsprojekt unter dem Arbeitstitel Changeology dar. Es dreht sich im Kern um die Frage, wie wir unser alltägliches digitales Verhalten wie Messaging, Gamification und Ähnliches nutzen können, um damit psychologische Ressourcen aufzubauen, die uns gelassener im Umgang mit der digitalen Veränderung machen. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Techniken, die wir spielerisch und damit attraktiv verpacken. Dazu bilden wir auch ab, wie Menschen ihre Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit einschätzen. Die ersten statistischen Analysen sind kurz vor der Veröffentlichung und sie werden überraschen. Als Mittel gegen das Ertrinken in der digitalen Infoflut empfehlen Sie, den Freischwimmer für das digitale Hirn zu absolvieren. Was heißt das? NAUGHTON: Es geht um den Erwerb Wenn wir schon etwas Neues lernen, warum nicht auf die Art, die uns behagt? einer digital literacy, einer digitalen Alphabetisierung. Die Konsequenzen einer ausbleibenden digital literacy vergleicht McKinsey 2014 mit der Wirkmacht einer permanenten nationalen Rezession. Die Berater fassen damit den US-wirtschaftlichen Schaden zusammen, der durch die Kluft entsteht zwischen dem, was Jobs an digitalen Skills einfordern, und den tatsächlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter. Die Literacy hat sechs Komponenten für den Umgang mit einer digitalisierten Umwelt: die Kunst des Photo-Visuellen, des remixenden Denkens, des verzweigten Denkens, des skeptischen Denkens, des sozioemotionalen Denkens und des Echtzeit-Denkens. Interessanterweise sind es nicht die jungen Kollegen, die alle diese mitbringen. Während sie mit der Aufhebung von Linearität durch anklickbare Links sehr gut zurechtkommen, geht ihnen die Kunst des skeptischen Denkens in der Bewertung digital gefundener Informationen ab. Sie behaupten, wer mitten drin ist in der digitalen See, sich also wie ein Fisch im Wasser bewegt, wird nicht ertrinken. Müssen wir nur alle ins kalte Wasser springen, dann wird alles gut? NAUGHTON: Wenn Sie meine bisherigen Antworten zusammennehmen, müsste meine Antwort hier sein: Wie kalt das Wasser ist, bestimmt jeder selbst. Als ich mit meiner damals 4-jährigen Tochter anfing schwimmen zu üben, gingen wir da ins kalte Stadtbad oder ins lauschig warme Thermalbad? Schwimmen lernen konnte sie in beiden. Angenehmer war es im letzteren. Teurer auch. Aber wenn wir schon etwas Neues lernen, warum denn nicht auf die Art, die uns behagt; in einem Umfeld, wo Kompetenz auf Annehmlichkeit trifft? Diese Veränderungsangebote werden gewinnen, egal ob beim Cloud-surfen oder beim Schwimmen. CARL NAUGHTON Bekommen die Zuhörer am 3. Mai durch Ihren Vortrag den entscheidenden Impuls, ihre Gehirn für die Digitalisierung zu trainieren? 5. IT-Strategiekongress Am 3. Mai spricht Dr. Carl Naughton beim 5. IT-Strategiekongress des IT-Forums Nord Westfalen im IHK-Bildungszentrum in Münster. NAUGHTON: Nicholas Negroponte schrieb bereits 1989 Face it. The digital age is over. Es wird Zeit, sich mit der Zeit danach zu beschäftigen; den Nutzen zu nutzen, zum Beispiel sich für eine Zeit zu rüsten, in der die Selbstverständlichkeit der digitalen Kommunikation idea communities statt Firmen und Nationen schafft. Ob mein Impuls der entscheidende dafür ist, kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall wird es einer sein, der zeigt, dass Lust auf Neues und Veränderung eine Frage der Technik ist - und davon werde ich einige zeigen, Praxistransfer inklusive. Das Interview führte Guido Krüdewagen

58 Karl-Holstein-Preis Kluge Köpfe geehrt Die Lust auf Technik hat Alexander Lutterbeck schon als Kind beim Schrauben an Fahrrädern entdeckt. Heute ist der 22-Jährige Technischer Produktdesigner und Träger des Karl-Holstein-Preises, dem höchsten Bildungspreis der IHK. IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer (l.) ehrt Alexander Lutterbeck für seine Spitzenleistung. Foto: Witte/IHK Den Preis verleiht die IHK Nord Westfalen jährlich an ihre Prüfungsbesten, um Politik und Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie sehr der wirtschaftliche Erfolg der Region von jungen Menschen abhängt, die sich für eine Karriere mit betrieblicher Aus- und Weiterbildung entscheiden, so IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer. Dabei werde es für die Unternehmen immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Vor allem werden beruflich-qualifizierte Fachkräfte und nicht nur Akademiker gesucht, warnte er vor dem Fachkräftemangel. Alexander Lutterbeck hat seine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner beim Maschinenbauunternehmen GEA Westfalia Separator Group GmbH in Oelde als einer der 25 Besten von insgesamt IHK-Absolventen abgeschlossen. Die Ausbildungszeit von dreieinhalb Jahren hat er sogar um ein halbes Jahr verkürzt. Dass der 22-Jährige nach dem Abitur erstmal eine Ausbildung machen wollte, wusste er schon früh. Ich bin froh über meine Entscheidung, erklärt er. Die Entwicklung eines Produktes von der Planung bis zur Produktion mitgestalten zu können, übt auf ihn einen besonderen Reiz aus. Als Technischer Produktdesigner arbeitet er genau an der Schnittstelle. Er entwirft Bauteile. Dabei bezieht er Material, Funktion und die Umsetzbarkeit der Herstellung in die Gestaltung mit ein. Lutterbecks Begeisterung für das Berufsfeld reicht noch weiter. Inzwischen studiert er Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Osnabrück. In seinem Ausbildungsbetrieb, der GEA Westfalia Separator Group, arbeitet er als Aushilfe in Absolventin Svenja Lobbe von der LVM Stephan Möller in Rosendahl. den Semesterferien. Nach dem Studium möchte ich gerne bei der GEA Group wieder einsteigen, erklärt er. Die Bereitschaft der Fachkräfte sich weiterzubilden, bringt auch die Entwicklung der regionalen Wirtschaft voran. Immer kürzere Innovationszeiten und die voranschreitende Digitalisierung nahezu aller Prozesse machen es notwendig, dass sich auch ausgebildete Fachkräfte immer weiter bilden. Seit 2003 werden deshalb zusätzlich die fünf besten Weiterbildungsabsolventen der IHK mit dem Karl-Holstein-Preis geehrt. Eine von ihnen ist Svenja Lobbe von der Versicherungsagentur LVM Stephan Möller in Rosendahl. Die Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen war zunächst überrascht. Ich kannte den Preis gar nicht, gesteht sie. Dass sie auch noch zu den fünf Besten von insgesamt 858 Absolventen der IHK gehört, macht sie stolz. Dabei begann Lobbes Karriere holprig. Nach dem Abitur und einem halben Jahr in Australien begann die heute 25- Jährige ein BWL-Studium. Das war ihr allerdings zu trocken. Ich wollte so kurz nach dem Abi einfach nicht mehr nur Theorie lernen. Lobbe fand einen Ausbildungsplatz bei der LVM zur Kauffrau für Versicherungen und Finanzen. Nach der Ausbildung schloss sie ihre berufsbegleitende Weiterbildung bei der IHK Nord Westfalen an. Die LVM hat das unterstützt. Wenn nötig, wurde Lobbe zum Lernen von der Arbeit freigestellt. Zwei Jahre lang besuchte sie donnerstags abends und samstags vormittags den Unterricht. Vor den Prüfungen lernte sie mit anderen Teilnehmern der Fortbildung in der Gruppe. Nach dem Abschluss hat die Fachwirtin auch den Ausbilderschein Foto: Grundmann/IHK gemacht. Ich musste dank der Weiterbildung nur noch die praktische Prüfung anhängen, da bot sich das an. Seitdem arbeitet sie wieder in ihrer alten Position im Außendienst mit guten Aufstiegsperspektiven. DENISE FISCHER 58 wirtschaftsspiegel

59 Karl-Holstein-Preis 2017 IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer (Mitte) mit den 25 besten Ausbildungs- sowie mit den fünf besten Weiterbildungsabsolventen der IHK mit dem Karl-Holstein-Preises Foto: Witte/IHK PREISTRÄGER 2017 Abschlussprüfungen Ausbildung Michel Wellers, Elektroniker für Betriebstechnik, Schmitz Cargobull Aktiengesellschaft, Vreden Steffen Isfort, Elektroniker für Betriebstechnik, Schmitz Cargobull Aktiengesellschaft, Altenberge Raphael Roode, Fachkraft für Lederverarbeitung, Pedivit GmbH, Bocholt Sebastian Robert Grobosch, Chemikant, RAG (BW Prosper/Haniel), Bottrop Sarah Maria Wolfert, Bankkauffrau, Sparkasse Westmünsterland, Dülmen Jördis Thiele, Industriemechanikerin, BP Gelsenkirchen GmbH Vanessa Potjans, Technische Produktdesignerin, LKE Gesellschaft für Logistik- und Kommunikationsequipment mbh, Marl Julian Rose, Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Westrup International e.k., Ostbevern Alexander Lutterbeck, Technischer Produktdesigner, GEA Westfalia Separator Group GmbH, Oelde Vladislav Schapovalov, Automobilkaufmann, MOHAG GmbH, Recklinghausen Marius Robin Opitz, Industriekaufmann, DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG, Gladbeck Dennis Hörmann, Mechatroniker, URENCO Deutschland GmbH, Gronau Joni Khoury, Automobilkaufmann, Borgmann GmbH, Dorsten Dirk Frank, Verkäufer, Lidl Vertriebs- GmbH & Co. KG, Haltern am See Annika Giese, Kauffrau für Büromanagement, PROSOZ Herten Softwareentwicklungs- und Beratungsgesellschaft mbh, Herten Danny Schröder, Verkäufer, Kaufland Vertrieb 242 GmbH & Co. KG, Recklinghausen Julia Efsing, Kauffrau im Groß- und Außenhandel, SANIMED GmbH, Ibbenbüren Jonas Hübers, Industriemechaniker, Siemens Aktiengesellschaft, Bocholt Anne Hemker, Kauffrau für Büromanagement, Zentralrendantur Ahaus Lisa Geesink, Kauffrau im Einzelhandel, ba.se service & consulting gmbh, Münster Lukas Toboll, Kaufmann im Gesundheitswesen, St. Franziskus-Hospital GmbH, Münster Ann-Kathrin Maukisch, Kauffrau im Einzelhandel, REWE Markt GmbH, Münster David Vacker, Mechatroniker, Meypack Verpackungssystemtechnik GmbH, Nottuln Alina Heming, Immobilienkauffrau, Vivawest Wohnen GmbH, Gelsenkirchen Alina Dütsch, Immobilienkauffrau, Sahle Baubetreuungsgesellschaft mbh, Greven. Fortbildungsprüfungen Bernd Brillert, Industriemeister Metall Kathrin Epping, Bilanzbuchhalterin Jens Beiderwellen, Operativer Professional Svenja Lobbe, Fachwirtin für Versicherungen und Finanzen Tobias Oenning, Technischer Betriebswirt Karl-Holstein-Preis Der Karl-Holstein-Preis ist der höchste Bildungspreis der IHK Nord Westfalen. Er wird seit 1980 jährlich an die 25 prüfungsbesten Auszubildenden aus der regionalen Wirtschaft und seit 2003 außerdem an die fünf besten Weiterbildungsabsolventen der IHK vergeben. Namensgeber ist der ehemalige IHK-Präsident Karl Holstein aus Gelsenkirchen, der sich besonders um die berufliche Bildung verdient gemacht hat. wirtschaftsspiegel

60 Emissionsminderung Fünf Elektrobusse sind bereits für die Stadtwerke in Münster unterwegs, sieben weitere sollen dazukommen. Foto: Witte/Stadtwerke Saubere Busse für gute Luft Verkehrsunternehmen setzen auf saubere Diesel und erproben Elektroantriebe. Die EU-Grenzwerte für saubere Luft verändern die Mobilität auch in Deutschland. Noch ist nicht ganz auszuschließen, dass in bestimmten Innenstädten Dieselfahrzeuge verboten werden. Allerdings haben die Richter des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig verdeutlicht, dass ein derartig starker Eingriff in die Mobilität von Wirtschaft und Bevölkerung nur als letztes Mittel infrage kommen kann, wenn alternative Maßnahmen und Instrumente nicht erfolgreich sind. Dazu gehören auch die Emissionsminderungsstrategien der Öffentlichen Nahverkehrsbetriebe. Die Vestischen Straßenbahnen GmbH, die BOGESTRA (für Gelsenkirchen und 60 wirtschaftsspiegel Bochum) sowie die Stadtwerke Münster setzen sich schon seit Jahren mit den steigenden Anforderungen an die Umweltverträglichkeit ihrer Busflotten auseinander. Weniger Stickoxidemissionen Die aktuell für das Jahr 2017 veröffentlichten Messergebnisse zeigen zwar generell einen weiteren Rückgang der Stickoxid-Emissionen in NRW, aber die Messstationen in Gelsenkirchen und Gladbeck liegen noch immer wenn auch nur knapp über dem von der EU vorgegebenen Grenzwert von durchschnittlich 40 Mikrogramm. Münster hingegen blieb erstmals knapp unter dem Grenzwert ein Erfolg, der einhergeht mit einer Investitionsoffensive für die kommunale Busflotte. Unter 40 Mikrogramm am Bült Die Messstation am Bült in Münster liegt unmittelbar an einem zentralen Umsteigepunkt für Stadt- und Regionalbuslinien. Somit stammt ein nicht geringer Teil der Stickoxidemissionen auch von den dort fast im Minutentakt ankommenden Bussen. Allerdings wäre es ein Fehler, Busse als das Problem zu sehen sie sind vor allem wichtiger Teil der Lösung, weil jeder Bus viele Autofahrten vermeiden kann, betont Dr. Dirk Wernicke, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. Trotzdem sah das Verkehrsunternehmen Handlungsbedarf, um an der belasteten Messstelle die Stickoxide zu reduzieren. Statt ehemals zehn Linien fahren am Bült nur noch sieben. Und die eingesetzten Busse entsprechen nahezu vollständig der abgasarmen Euro-6-Norm. In der Folge sanken die Stickoxidbelastungen am Bült kontinuierlich. In 2017 konnte der Grenzwert erstmals eingehalten werden.

61 Emissionsminderung Die Vestische hat bereits im Jahr Busse angeschafft, bei denen erstmalig zur Abgasnachbehandlung der Dieselmotoren der Harnstoff AdBlue zum Einsatz gekommen ist. Die Vestische fährt aktuell mit 219 Linienbussen, darunter zwei Dieselhybridbusse, und alle Fahrzeuge sind mit einer grünen Plakette unterwegs, erklärt Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen Straßenbahnen. 33 AdBlue-Busse im Vest Busse sind nicht das Problem, sondern ein wichtiger Teil der Lösung. DR. DIRK WERNICKE An der Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen ist man noch nicht ganz so weit. Auch hier gingen die Stickoxidwerte zwar zurück, liegen aber weiterhin sechs Mikrogramm über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm. Auslöser der bereits vor Jahren einsetzenden Maßnahmen zur Emissionsminderung waren seinerzeit die hohen Feinstaubwerte. Als Sofortmaßnahme pflanzte die BOGESTRA gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen bereits 2016 einen Rasen im Bereich der auf der Kurt-Schumacher-Straße verlaufenden Straßenbahnschienen, um die Staubpartikel am Boden zu binden. Gleichzeitig verdichtete das Unternehmen den Bedienungstakt der parallel verkehrenden Straßenbahnlinie und entwickelte unter dem Slogan Alle 5 Minuten über n Kanal eine Kampagne, um insbesondere mehr Berufspendler zum Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. An der VEL- TINS-Arena steht ein Park+Ride-Parkplatz zur Verfügung, von dem aus es alle fünf Minuten in die City geht. Direkt auf dem Parkplatz hat die BOGESTRA einen WLAN-Hotspot errichtet, damit die Kunden das Ticket mit der App buchen können: Ein zusätzlicher Mehrwert, den unsere Kunden zu schätzen wissen und fleißig nutzen, beschreibt Pressesprecherin Sandra Bruns. Aber wie sieht es mit dem Ausbau der E-Mobilität Münster im ÖPNV aus? Da sind die Unternehmen durchaus unterschiedlich aufgestellt: Im Herbst 2018 wird die Vestische in Kooperation mit der Oberhausener STOAG ihren ersten Elektrobus in der Innovationcity Bot- Dr. Dirk Wernicke, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Foto: Stadtwerke Münster wirtschaftsspiegel

62 Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen Straßenbahnen. Foto: Vestische trop auf die Straße schicken, beschreibt Norbert Konegen den Status quo der Vestischen Straßenbahnen. Die Kooperation mit der STOAG hatte gute Gründe, denn in Oberhausen kann die vorhandene Infrastruktur und Elektrifizierung ist keine schnelle Lösung der aktuellen Probleme. NORBERT KONEGEN die Gleichstromversorgung der Straßenbahnen genutzt werden, um die Batterien der Busse aufzuladen. Das Schnellladeverfahren dauert nur acht bis zehn Minuten, sodass dafür Wendezeiten des Busses genutzt werden können. 20 Elektrobusse in 2018 Sandra Bruns, Pressesprecherin der BOGESTRA. Foto: Grosler/BOGESTRA Die Stadtwerke Münster haben seit 2015 fünf Elektrobusse im Einsatz. Die Ergebnisse des Testbetriebs sind vielversprechend: Machte anfangs die technische Zuverlässigkeit der E-Busse den Münsteranern noch einige Probleme, hat sich die Stabilität des Systems mittlerweile verbessert. Nun wird die E-Bus-Flotte erweitert und die Stadtwerke planen, in diesem Jahr sieben weitere Busse anzuschaffen. Sofern die noch erheblichen Mehrkosten auch weiterhin gefördert werden, sollen die E-Busse ihre dieselbetriebenen Vorläufer in Münster im Laufe der nächsten Dekade weitgehend ersetzen, so Dr. Dirk Wernicke. Die BOGESTRA setzte bisher im ÖPNV auf die Hybridlösung und Abgasnachbehandlungssysteme. In diesem Jahr stehen aber große Anschaffungen in der E- Mobilität an. Die ersten 20 Elektrobusse wird die BOGESTRA 2018 ausschreiben. Nach positiven Erfahrungen seit der Anschaffung von zwei Elektroautos 2014 wurden im Sommer des letzten Jahres 22 neue E-PKW angeschafft. Sie werden für Dienstfahrten im Betriebsgebiet eingesetzt. Dazu wurden, verteilt auf alle Betriebshöfe, insgesamt 37 Ladepunkte installiert, so Sprecherin Sandra Bruns. Staatliche Förderung nötig Joachim Brendel, IHK-Geschäftsbereichsleiter. Foto: Morsey/IHK Doch nicht alle sehen in E-Bussen die letztendliche Lösung aller Probleme. Norbert Konegen von den Vestischen Straßenbahnen sieht insbesondere die Kosten-Nutzung-Bilanz kritisch: Wir sehen in der Elektrifizierung von Busflotten keine schnelle Lösung der aktuellen Probleme. E-Busse stehen weder in ausreichender Zahl, noch in hinreichender Qualität zur Verfügung. Und: E-Busse sind doppelt so teuer wie Dieselbusse und haben eine geringere technische Verfügbarkeit, sieht Konegen noch Risiken der neuen Technologie. Mit einer staatlichen Förderung von zwei Millionen Euro könne man vier Batterie-Busse im Standard-Format anschaffen. Mit derselben Summe ließen sich auch 100 ältere Dieselbusse auf die emissionsarme Euro-6-Norm umrüsten. Der Gewinn für die Umwelt die Reduzierung von Stickoxiden wäre bei dieser Lösung 23-mal größer als bei der Neuanschaffung von vier Elektrobussen, so Konegen. Ohne staatliche Förderung sei allerdings auch die Nachrüstung von Dieselbussen nicht zu finanzieren. Dass sich der Bund an den Zukunftsinvestitionen im ÖPNV auch finanziell beteiligen muss, da sind sich die Verkehrsbetriebe einig. Ein Vorrang für den ÖPNV muss nicht nur in den Köpfen und auf Förderbescheiden erreicht werden, sondern vor allem auch bei der Infrastruktur, etwa durch Ampelkreuzungen mit Vorrangschaltungen für die Busse und den Ausbau von Bussonderspuren, insbesondere auf stauanfälligen Hauptverkehrsstraßen, so Dr. Wernicke von den Stadtwerken Münster. Dann können diejenigen, die das Auto stehen lassen und so die Umwelt schonen, im Bus am Pkw-Stau vorbeifahren. Ein attraktiver ÖPNV ziehe ganz automatisch mehr Fahrgäste an und helfe somit, die Straßen zu entlasten und die Luftqualität zu verbessern. Bei der Umrüstung der Flotte von Diesel auf Elektro sind die Verkehrsunternehmen weiterhin zwingend auf eine staatliche Förderung der erheblichen Anschaffungskosten angewiesen, betont Wernicke die Grenzen der Wirtschaftlichkeit. E-Mobilität ist nur ein Baustein in der Mobilitätsstrategie. E-Mobilität kann nur als ein Baustein im Rahmen einer umfassend erneuerten JOACHIM BRENDEL Mobilitätsstrategie angesehen werden, so die Einschätzung von IHK-Geschäftsbereichsleiter Joachim Brendel. Zudem erfordere die Produktion der Batterien weitere Energie und Rohstoffe, die knapp seien und in Deutschland so gut wie gar nicht vorkämen. Auch das Entsorgungs- beziehungsweise Recyclingproblem sei noch nicht gelöst, so der IHK-Verkehrsexperte. Er rät dem ÖPNV, seine Nachhaltigkeitsstrategie breit aufzustellen und die spezifischen Vor- und Nachteile alternativer Antriebskonzepte auch weiterhin auf den Prüfstand zu stellen. DENISE KLEIN 62 wirtschaftsspiegel

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64 IHK-Azubi-Speed-Dating Fünf auf einen Streich Fünf Azubis hat Markus Deiters von der Schmitz Cargobull AG 2017 über das IHK-Azubi-Speed-Dating gefunden. Für ihn war es darum keine Frage, auch bei der achten Auflage der Flirtbörse wieder auf Bewerbersuche zu gehen. Schon seit 2012 ist Markus Deiters für die Schmitz Cargobull AG beim jährlichen IHK-Azubi-Speed-Dating in Münster aktiv war der Ausbildungsleiter besonders erfolgreich. Da habe ich mit sieben Schülern einer Realschule im Kreis Steinfurt gesprochen. Fünf davon absolvieren jetzt bei uns ihre Ausbildung. Dass so viele Kandidaten von einer Schule von sich überzeugen konnten, lag für den Ausbildungsleiter an der intensiven Vorbereitung. Die Lehrer haben einen guten Job gemacht, lobt er. Beim diesjährigen IHK-Azubi-Speed- Dating suchte Schmitz Cargobull vor allem Auszubildende zur Fachkraft für Lagerlogistik. Gerade für diesen Beruf sei Haben vielversprechende Bewerber kennengelernt: Ute Brune (l.) und Samaneh Szymiczek vom Reisebüro Lückertz in Münster. Foto: Fischer/IHK es schwierig geworden, geeignete Nachwuchskräfte zu finden. Vielleicht, weil viele die dreijährige Berufsausbildung fälschlich mit der nicht ganz so anspruchsvollen zweijährigen Ausbildung zum Fachlageristen gleichsetzen, vermutet Deiters. Bewährtes Konzept Am 8. März hieß es zum achten Mal in Münster: In zehn Minuten zur Lehrstelle. Schauplatz war erstmals das neue Bildungszentrum der IHK. Im Foyer standen IHK-Mitarbeiterinnen bereit, um Fragen zu beantworten und Orientierungshilfe zu geben. Die Handwerkskammer Münster und die Agentur für Arbeit in Münster informierten ebenfalls über Ausbildung und Berufswahl. In den Seminarräumen waren Teams von 125 Unternehmen untergebracht, die 1000 Ausbildungsplätze in fast 100 Berufen anboten. Für ungestörte Gespräche sorgten Trennwände. Bewerber und Unternehmen hatten zehn Minuten Zeit, sich im persönlichen Gespräch kennenzulernen. Dann wurde gewechselt. Die Zeit reicht, um festzustellen, ob die Chemie stimmt, sagt Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung bei der IHK Nord Westfalen. Es wurden vielleicht noch keine Ausbildungsverträge geschlossen, vermutet er. Doch haben schon zahlreiche Unternehmen weitere Treffen mit interessanten Bewerbern vereinbart. So auch Julia Wieduwilt. Die Vertriebsassistentin vom Hotel Kaiserhof in Münster hat drei Schüler zur Probearbeit eingeladen. Für den Betrieb sucht sie vor allem Köche sowie Hotel- und Restaurantfachleute. Gern mit dem Wunsch, ein Praktikum im Ausland zu machen. Wenn ein Azubi Erfahrungen auf einem Schiff oder in einem Hotel außerhalb von Deutschland machen will, unterstützen wir das, so die Vertriebsassistentin. Sie ergänzt: Bei der Weiterbildung zum Europaassistenten ist das sogar ein Muss. Alter und Schulabschluss spielen für sie bei der Auswahl der Bewerber nur eine untergeordnete Rolle. Wichtiger seien Erfahrungen durch Praktika und ein freundliches Auftreten, so Wieduwilt. Mit Persönlichkeit konnte eine Bewerberin Ute Brune und Samaneh Szymiczek vom Reisebüro Lückertz in Münster überzeugen. Wir haben sie direkt zu einem weiteren Bewerbungsgespräch eingeladen, berichtet Brune. Für die fünf Reisebüros im Münsterland werden jedes Jahr mindestens fünf Auszubildende eingestellt. Das IHK-Azubi-Speed- Dating nutzen wir als Chance, um unser Unternehmen zu präsentieren, so Brune. Bisher konnte Lückertz noch jede Stelle besetzen. Wir merken aber schon, dass es schwieriger wird, sagt Szymiczek. Zum ersten Mal konnten Bewerber auch online via Skype am IHK-Azubi- Speed-Dating in Münster teilnehmen. Diese Möglichkeit nutzten das Coesfelder St.-Pius-Gymnasium und die Anne- Frank-Realschule aus Ibbenbüren, damit sich ihre Schüler ohne logistischen Aufwand bei Unternehmen für einen Ausbildungsplatz empfehlen konnten (weitere Infos in der Rubrik Aus- und Weiterbildung, S. 27). Für die BASF Coatings in Münster-Hiltrup führten Simone Jurczik und Julian Turl ein virtuelles Bewerbungsgespräch per Webcam. Im letzten Jahr hat Turl noch auf der anderen Seite gesessen und das Azubi- Speed-Dating als Schüler besucht. Dort konnte er das Unternehmen von sich überzeugen und ist jetzt Industriekaufmann im ersten Ausbildungsjahr. Nach 64 wirtschaftsspiegel

65 IHK-Azubi-Speed-Dating Mit Persönlichkeit punkten: Auf dem IHK-Azubi-Speed-Dating hatten Bewerber zehn Minuten, Betriebe von sich zu überzeugen und umgekehrt. Selbstironisch warb die Shopware AG in Schöppingen mit dem Slogan Die schlimmste Ausbildung der Welt (oben l.). Foto: Tronquet/IHK seinem Abitur hatte sich der heute 20- Jährige bewusst für eine Ausbildung entschieden. Ich wollte erstmal etwas Handfestes machen, erklärt er. Wenn er fertig ist, möchte er gern bei BASF bleiben und neben dem Beruf an der Fachhochschule in Münster studieren. Chancen für jeden Die meisten unter den über 1000 Besuchern des IHK-Azubi-Speed-Datings waren Schüler. Doch auch einige ältere Bewerber, die nicht mehr die Schulbank drückten, nutzten die Gelegenheit. Svenja Eschner ist 32 Jahre alt und will eine Ausbildung zur Kauffrau im Büromanagement machen. Selbstbewusst erzählt sie, warum sie erst jetzt dazu kommt. Ich bin Mutter von zwei Kindern. Die beiden sind elf und 15 Jahre alt. Jetzt habe ich Zeit. Eine andere Geschichte bringt Carlos Miguel mit. Der 27-jährige Grevener ist vor zwei Jahren von Angola nach Deutschland geflüchtet. Wenn er einen Ausbildungsplatz findet, kann er vielleicht bleiben. Ich will Elektroniker für Betriebstechnik werden, sagt er. IHK- Willkommenslotsin Anke Leufgen hatte Miguel und weiteren Geflüchteten dazu geraten, über das IHK-Azubi-Speed-Dating auf Ausbildungssuche zu gehen. So können sie Vorurteile abbauen und mit ihrer Persönlichkeit überzeugen, so Leufgen. Wenn sie einen Betrieb finden, der sie ausbilden möchte, unterstützt Leufgen Bewerber und Unternehmen bei allen weiteren Schritten, die für die Einstellung eines Flüchtlings nötig sind. DENISE FISCHER WEITERE INFOS Nächstes IHK-Azubi-Speed-Dating: 19. Juni, 9 bis 14 Uhr, Vestlandhalle Recklinghausen Internettipps: IHK-Willkommenslotsin Anke Leufgen: Telefon , leufgen@ihk-nw.de Bei der Organisation von Auslandspraktika unterstützt IHK-Mobilitätsberater Dr. André Boeing, Telefon , boeing@ihk-nw.de wirtschaftsspiegel

66 Neues aus Berlin und Brüssel HOHE STEUERÜBERSCHÜSSE Steuersenkung gefordert Berlin. DIHK-Präsident Eric Schweitzer sieht die Zeit für spürbare Steuerentlastungen gekommen. Deutschland hat 2017 den höchsten Steuerüberschuss seit der Wiedervereinigung erzielt. Der Rekordüberschuss ist Ergebnis des Fleißes vieler Menschen in gut aufgestellten Unternehmen. Er ist aber auch ein Zeichen dafür, wie überfällig steuerliche Entlastungen sind. Denn der Staat ist nicht dazu da, Überschüsse anzuhäufen, sagte Schweitzer. Eric Schweitzer sprach sich für Steuerentlastungen aus. Unser Land muss jetzt vielmehr die Weichen dafür stellen, auch noch in zehn Jahren Wohlstand erwirtschaften zu können. Wir brauchen sinkende Steuern und bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen, damit die Wirtschaft mehr investieren kann. Wir erleben derzeit, dass sich in vielen Ländern die Investitionsbedingungen im Vergleich zu Deutschland verbessern, so der DIHK-Präsident. In den USA geschieht das über Steuersenkungen und Sofortabschreibungen. Auch Frankreich, Großbritannien und Österreich wollen Investitionen mit Steuerentlastungen stärker unterstützen. Schweitzer: Diesem internationalen Foto: Hasenau Wettbewerb müssen wir uns stellen. Auch beim Werben um Fachkräfte über Grenzen hinaus ist die Steuer- und Abgabenbelastung ein wichtiger Aspekt. Strommarkt stärken Brüssel Der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments ist bei der Reform der EU-Regeln für den Strombinnenmarkt vielen Forderungen des DIHK gefolgt. Die Parlamentarier haben sich zum reformierten Strommarkt als Grundpfeiler des zukünftigen Marktdesigns bekannt. Kapazitätsmechanismen sollten nur als letztes Mittel zur Sicherstellung von Versorgungssicherheit in Betracht gezogen werden. Die Abgeordneten treiben auch die Marktintegration der Erneuerbaren Energien voran. Die zwangsweise Aufteilung des deutschen Strommarkts in verschiedene Preiszonen ist nur noch als letztes Mittel vorgesehen. Die intensivere Einbeziehung der Endkunden in den Strommarkt wurde gestärkt. Volker Treier (l.) mit Mazedoniens Premierminister Zoran Zaev (M.) Mazedonien beim DIHK Berlin DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier lotete im Februar zusammen mit dem Premierminister der Republik Mazedonien Zoran Zaev Kooperationspotenziale zwischen beiden Ländern aus. Die Gäste zeigten sich besonders an Projekten im Energiebereich interessiert. Mazedonien hat seit Ende der innenpolitischen Krise im Mai 2017 wieder an Attraktivität für ausländische Investoren gewonnen. Nach Foto: Hüls/DIHK Prognosen sollen deutsche Unternehmen in den kommenden drei Jahren neue Arbeitsplätze schaffen. Die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte in Mazedonien gewinnt somit an Bedeutung. Von den konkreten Aktivitäten im Bereich der (Weiter-)Qualifizierung berichtete während des Treffens im DIHK auch Patrick Martens, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Mazedonien. Die Zukunft Europas Brüssel Der DIHK hat gemeinsam mit den IHKs eine bundesweite Dialogreihe mit Repräsentanten der Europäischen Union und Unternehmern ins Leben gerufen. Unter dem Motto EU wozu? werden verschiedene Fragen der Wirtschaft diskutiert. Wo drückt die Unternehmen bei der EU der Schuh? Wo sind die bürokratischen Hürden der Brüsseler Gesetzgebung besonders hoch? Seit Mitte Oktober konnten für die EU- Roadshow mehr als 30 hochrangige EU-Vertreter gewonnen werden, darunter EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger. Über 30 IHKs machen bei der EU- Roadshow bislang mit. Die Ergebnisse der Dialogreihe fließen in die Europapolitischen Positionen der IHK- Organisation ein. 66 wirtschaftsspiegel

67 Steuern Umsatzsteuer bei Warenlager? In Deutschland fällt bei grenzüberschreitenden Produkttransporten aus der EU in ein Konsignationslager nicht mehr unbedingt Umsatzsteuer an. Bisher musste sich ein Lieferant aus einem anderen EU- Land in Deutschland umsatzsteuerlich registrieren lassen, wenn er hier Ware in sein Konsignationslager gebracht hatte. Das ist ein Warenlager, das vom Zulieferer in unmittelbarer Nähe des Abnehmers errichtet und regelmäßig befüllt wird. Der Zulieferer bleibt bis zur Entnahme der Waren durch den Abnehmer Eigentümer. Der Bundesfinanzhof (BFH) urteilte aber wie folgt: Steht der Abnehmer bereits bei Beginn der Versendung fest, gilt die Lieferung grundsätzlich bereits dann als steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferung und unterliegt beim inländischen Abnehmer der Erwerbsbesteuerung mit entsprechendem Vorsteuerabzug. Die Finanzverwaltung hat auf diese Rechtsprechung reagiert und ihre restriktive Sichtweise aufgegeben (BMF-Schreiben vom 14. Keine Umsatzsteuer bei Zwischenlagerung. Dezember und 10. Oktober 2017): Bei Einlagerungstransporten aus einem anderen EU-Land in ein inländisches Lager liegt mit Transportbeginn im Ausland bereits dann eine innergemeinschaftliche Lieferung vor, wenn der Abnehmer der Ware bei Transportbeginn feststeht, also verbindlich bestellt oder bezahlt hat. Dieser Annahme einer innergemeinschaftlichen Lieferung steht nicht entgegen, dass sich durch Zwischenlagerung in einem - auf Initiative des Abnehmers eingerichteten - Konsignationslager eine kurzfristige Transportunterbrechung ergibt, wenn der Abnehmer bereits vertraglich ein uneingeschränktes Zugriffsrecht auf die Ware im Lager hat. Bei dieser Direktanlieferungsannahme braucht sich der ausländische Zulieferer nicht mehr im Inland registrieren zu lassen. Eine bei Transportbeginn nur wahrscheinliche Abnahme ist den Fällen des feststehenden Abnehmers nicht gleichzusetzen. Daher stellt der Einlagerungstransport in das inländische Konsignationslager in diesen Fällen weiterhin ein innergemeinschaftliches Verbringen dar. Foto: stock-apex/fotolia Keine fortlaufenden Rechnungsnummern Einnahmen-Überschuss Für einen Fall der Gewinnermittlung durch Einnahmen-Überschussrechnung hat das Finanzgericht Köln entschieden, dass das Finanzamt keine Gewinnerhöhung durch Schätzung durchführen darf, nur weil der Unternehmer keine lückenlos fortlaufenden Rechnungsnummern verwendet hat (7. Dezember 2017, Aktenzeichen 15 K 1122/16). Er hatte auf seinen elektronischen Rechnungen Buchungsnummern verwendet, die computergestützt durch eine Kombination aus Veranstaltungsnummer, Geburtsdatum des Kunden und Rechnungsdatum erzeugt wurden. Damit wurde jede Buchungsnummer zwar nur einmal vergeben, diese bauten aber nicht numerisch aufeinander auf. Aus den umsatzsteuerlichen Vorschriften und der Abgabenordnung ergibt sich, so das Finanzgericht, für Einnahmen-Überschussrechner die einzelne Aufzeichnungspflicht, aber nicht verpflichtend die Vergabe einer fortlaufenden lückenlosen Rechnungsnummer. Arbeitslohn besteuern Zeitwertkonto Arbeitslohn auf einem Zeitwertkonto muss nicht bei Einzahlung besteuert werden, sondern wenn er dem Arbeitnehmer in der Auszahlung zufließt. So entschied das Finanzgericht Baden- Württemberg (Aktenzeichen 12K1044/15) mit Revision beim Bundesfinanzhof.

68 VerlagsSpezial Bildung/Personaldienstleistungen Das VerlagsSpezial Bildung / Personaldienstleistungen ist eine Veröffentlichung der Anzeigenabteilung des Verlages Aschendorff. Redaktion: Unternehmensgruppe Aschendorff Telefon Ein Mix aus Präsenzanveranstaltungen und netzgestützten Angeboten wird zukünftig die Weiterbildung prägen. Foto: Colourbox.de Dies betont der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Friedrich Hubert Esser. In einer Arbeitswelt von morgen mit steigenden Datenmengen, kürzer werdenden Halbwertszeiten von Wissen sowie einer erhöhten Flexibilität am Arbeitsplatz ist berufliche Weiterbildung schon lange nicht mehr Kür, sondern Pflicht, betont Esser in der Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis BWP mit dem Schwerpunktthema Weiterbildung. Der digitale Transformationsprozess, der Einsatz von Robotern sowie der wachsende Einfluss künstlicher Intelligenz sorge für bislang nicht gekannte strukturelle Verschiebungen in Arbeitsund Produktionsprozessen. Arbeiten und Lernen werden sich von Grund auf ändern. Der Umgang mit leistungsstarken IT- Infrastrukturen sowie das Arbeiten und Lernen in Virtual- und Augmented-Rea- Weiterbildung ist unerlässlich Digitalisierung, Roboter und künstliche Intelligenz verändern unsere Arbeit. Die erfordert in Zukunft einen höheren Stellenwert der beruflichen Weiterbildung. lity-umgebungen oder mithilfe von Erklärvideos und Tutorials sind längst keine Zukunftsmusik mehr, so der BIBB- Präsident weiter. Für Esser kann nach heutigem Kenntnisstand nur ein intelligent-kreativer Mix aus Präsenz- und netzgestützten Weiterbildungsangeboten ein qualitativ angemessener Weg sein, um Fachkräfte zukunftsfähig im Prozess der Arbeit weiterzubilden. Zudem bedeute lebenslanges Friedrich Hubert Lernen künftig, benötigtes Wissen Esser Foto: BIBB spezifisch und situativ je nach Bedarf mobil oder stationär abrufen zu können. Smarte Weiterbildungsangebote setzen jedoch smartes Weiterbildungspersonal voraus, das in der Lage ist, bewährtes didaktisches Know-how mit neuer Technologie kreativ zu verbinden. Diese Lernarchitektinnen und -architekten von morgen gilt es bereits heute zu fördern und zu qualifizieren. UNTERNEHMEN BILDEN WEITER Gut drei Viertel der Unternehmen (77 Prozent) nutzten im Jahr 2015 Weiterbildungsmaßnahmen zur Qualifizierung ihrer Beschäftigten, so die derzeit aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der Anteil der weiterbildenden Unternehmen gegenüber 2010 stieg um vier Prozentpunkte boten 62 Prozent die klassische Form der Weiterbildung mit Lehrveranstaltungen, 74 Prozent setzten andere Formen wie etwa Informationsveranstaltungen, Job-Rotation und selbst gesteuertes Lernen ein. 68 wirtschaftsspiegel

69 Bildung / Personaldienstleistungen VerlagsSpezial Besondere Unterstützung Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten, die Mitarbeiter qualifizieren möchten, können mit finanzieller Unterstützung rechnen durch ein neues Förderprogramm der Agentur für Arbeit. Rechtsanwalt Fabian Lücke und seine Chefin Dr. Lena Pohl von der Accidenta Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbh nutzten diese Möglichkeit bereits. Der junge Anwalt hat den Fachanwaltslehrgang für Verkehrsrecht absolviert und ist damit zu einem weiteren Experten für das Unternehmen geworden. Bislang hat die Kanzlei Fort- und Weiterbildungen in Eigenregie durchgeführt. So war auch der Fachanwaltslehrgang für Fabian Lücke bereits fest eingeplant. Daher war es für uns eine positive Überraschung, als die Qualifizierungsberaterin der Agentur für Arbeit auf uns zukam. Sie hat uns über die Möglichkeit informiert, eine Förderung für die Ausbildung unserer Mitarbeiter zu erhalten. Seit Anfang des Jahres hat der Gesetzgeber kleineren Unternehmen, die weniger als zehn Mitarbeiter haben, mit dem Förderprogramm WeGebAU eine besondere Unterstützungsmöglichkeit eröffnet. Voraussetzung sei, dass es sich um einen zertifizierten Kurs handelt. Neu ist außerdem, dass die Fortbildung auch außerhalb der Arbeitszeit durchlaufen werden kann. Das ist besonders für kleine Betriebe ein Vorteil, da sie häufig nicht in der Lage sind, Mitarbeiter für längere Zeit von der Arbeit freizustellen, betont Angelika Mallas einen weiteren positiven Punkt. Die Weiterbildungsexpertin in der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster betont, dass auch Unternehmen aus anderen Branchen und Arbeitnehmer aus allen Berufen das Förderprogramm nutzen können: Egal, ob Handwerksbetriebe oder Dienstleistungsunternehmen, ob kaufmännische Lehrgänge oder technische Inhalte: Die Bandbreite der möglichen Qualifizierungen ist sehr umfangreich, so die Expertin, die dafür wirbt, dass weitere Unternehmen das Programm in Anspruch nehmen. Auch Firmenchefin Dr. Lena Pohl denkt darüber nach, ob weitere Mitarbeiter in anderen Abteilungen des Unternehmens vom Programm WeGebAU profitieren könnten. Wir unterstützen es, wenn sich jemand beruflich und persönlich weiterentwickeln möchte. Und natürlich sind gut qualifizierte Kräfte für das Unternehmen wichtig, so Dr. Pohl. Sie ist sich sicher, dass sich der Einsatz lohnt: Das ist eine Win-win Situation für alle Beteiligten. ARBEITSAGENTUR INFORMIERT Mit dem Programm WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen) können Betriebe ihre Mitarbeiter mithilfe der Agentur für Arbeit zur Fachkraft fortbilden. Weitere Informationen zu den Förderprogrammen der Agentur für Arbeit es direkt bei der Agentur für Arbeit. Interessierte Arbeitgeber rufen dazu die Nummer an. wirtschaftsspiegel

70 VerlagsSpezial Bildung / Personaldienstleistungen Passgenaue Lösungen Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist hervorragend, die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Deshalb suchen aktuell viele Unternehmen neue Mitarbeiter. Das jedoch ist nicht immer einfach. Denn aktuell herrscht in der Region beinahe Vollbeschäftigung. Und da wird es oftmals eng insbesondere, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht. Früher haben die Firmen das noch selbst gemacht, weiß Reinhard Lezgus, gemeinsam mit Paul- Peter Groten Geschäftsführer von MünsterlandManager.de, einem Unternehmen, das sich auf die Fach- und Führungskräftevermittlung aus der Region für die Region spezialisiert hat. Doch in einem immer enger werdenden Markt ist es schwieriger geworden, die richtigen Anreize zu finden, um offene Positionen wunschgemäß zu besetzen. Deshalb werden die Dienste von Personalvermittlern derzeit verstärkt in Anspruch genommen. Insbesondere auch von kleineren Unternehmen, die bislang den Aufwand scheuten, wie Lezgus sagt. Angesichts der größeren Konkurrenz im Wettstreit um Fach- und Führungskräfte machen sich jedoch fehlendes methodisches Know-how und Reinhard Lezgus Übung in diesem Bereich heute oftmals sehr schmerzhaft bemerkbar. Die nötige Erfahrung besitzen Personalvermittler, die zudem die Klaviatur unter- Foto: Oliver Werner schiedlicher, zeitgemäßer Ansprachemöglichkeiten beherrschen. Insbesondere die sozialen Netzwerke bieten neue und erfolgversprechende Möglichkeiten beim Suchen und Finden von Mitarbeitern. So übernehmen Personalberater den kompletten Recruiting-Prozess von der Stellenausschreibung bis hin zur Generierung geeigneter und interessierter Bewerber, erläutert Reinhard Lezgus. Im besten Fall überzeugen sich die Experten in persönlichen Gesprächen von der Eignung der Interessierten, um so die ausgeschriebenen Stellen passgenau besetzen zu können. Kompetente Unterstützung also, die insbesondere Mittelständlern bei der erfolgreichen Besetzung von Schlüsselfunktionen im Unternehmen helfen kann. Im sich schnell verändernden Markt ein nicht immer ganz leichtes Unterfangen. PI Im Bereich Verkehr und Logistik ist beinahe jeder vierte Zeitarbeitnehmer beschäftigt. Foto: DHL Anhaltend beliebt Zeitarbeit erfreut sich in Deutschland anhaltender Beliebtheit. Die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich steigt weiter an. So zählte die Bundesagentur für Arbeit (BA) im Juni des vergangenen Jahres Zeitarbeitskräfte mehr als im Vormonat. Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an allen Beschäftigten in Deutschland lag damit bei 2,8 Prozent. Das geht aus der jetzt veröffentlichten BA-Statistik Leiharbeitnehmer und Verleihbetriebe hervor. Mit Zeitarbeitnehmern ist der Bereich Verkehr und Logistik die größte Einsatzbranche. Das ist fast jeder Vierte (24,3 Prozent). Hierzu gehören auch Berufe in der Lagerwirtschaft. Damit ist der Anteil der Zeitarbeitnehmer in dieser Branche um 7,7 Prozentpunkte gewachsen. Die zweithäufigste Einsatzbranche ist Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau. Hier arbeiteten im ersten Halbjahr 2017 durchschnittlich Zeitarbeitnehmer. Am stärksten ist der Anteil der Zeitarbeitskräfte in dem Bereich Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe gewachsen um 9,3 Prozent auf Zeitarbeitnehmer. Mit ist ein Großteil der Zeitarbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind knapp 93 Prozent. 77 Prozent ( ) arbeiten in Vollzeit. Davon sind 77 Prozent ( ) Männer. Die meisten Zeitarbeitnehmer sind zwischen 25 und 55 Jahre alt (74 Prozent), zwölf Prozent sind älter als 55 Jahre. IGZ 70 wirtschaftsspiegel

71 Bildung / Personaldienstleistungen VerlagsSpezial Mobiles Lernen von unterwegs Smartphone-Apps, Online-Vorlesungen und Webinare sind für viele eine praktische Alternative zu klassischen Weiterbildungsformaten. Knapp die Hälfte der Bundesbürger hat bereits Erfahrungen damit gesammelt. Jeder Fünfte (20 Prozent) lernt mit kostenpflichtigen Angeboten. Die Bereitschaft, für digitales Lernen zu zahlen, ist am größten (77 Prozent) bei Nutzern von einem kombinierten Angebot aus Präsenzveranstaltungen und digitalem Lernformat. Auch Nutzer von Lern-Apps für Smartphone und Tablet wie zum Beispiel Babbel (75 Prozent) und von interaktiven E-Books (64 Prozent) geben dafür mehrheitlich Geld aus, seltener ist das der Fall bei PC-Lernprogrammen und -spielen (22 Prozent) und Online-Kursen (15 Prozent). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Für Nutzer digitaler Lernformate liegen die Vorteile auf der Hand. Neun von zehn (87 Prozent) schätzen besonders, sich dank digitaler Technologien immer und überall weiterbilden zu können. Sechs von zehn (59 Prozent) sind überzeugt, mit digitalen Formaten schneller und zielgerichteter zu lernen. Und immerhin vier von zehn (43 Prozent) meinen, dass digitales Lernen mehr Spaß macht als klassische Lernformate. Digitale Angebote sind viel leichter in den Alltag zu integrieren und steigern Motivation und Lernerfolg. Nie war es einfacher, unabhängig von Zeit und Ort zu lernen etwa auf Bahnfahrten, im Wartezimmer oder in der Mittagspause, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Zudem können die Inhalte besser und zielgerichteter vermittelt werden. Neue Technologien wie das sogenannte adaptive Learning passen das Lernangebot zudem genau an den individuellen Wissensstand und Lernfortschritt des Nutzers an. Allgemein gibt es eine große Bereitschaft, sich privat weiterzubilden. Drei von vier Bundesbürgern (76 Prozent) nutzen private Weiterbildungsangebote, sei es in klassischen oder digitalen Formaten. Berg: Eine gute Qualifikation und die Bereitschaft zu einer stetigen Weiterqualifizierung sichern langfristig Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ermöglichen Teilhabe in der digitalen Welt. Dieses Potenzial müssen wir heben, indem Politik und Wirtschaft bessere Voraussetzungen für lebenslanges und informelles Lernen schaffen. wirtschaftsspiegel

72 VerlagsSpezial Der Wirtschaftsraum Emscher/Lippe Das VerlagsSpezial Der Wirtschaftsraum Emscher/ Lippe ist eine Veröffentlichung der Anzeigenabteilung des Verlages Aschendorff. Redaktion: Unternehmensgruppe Aschendorff Telefon Neue Modelle für Pendler Alternativen zum Stau auf dem Weg zur Arbeit sollen im Rahmen des Modellprojektes CoWin ausprobiert werden. Foto: obs/tüv SÜD AG Und auch für Arbeitgeber ergeben sich Probleme, wenn Mitarbeiter häufig ausfallen. Jetzt können Pendler im mittleren Ruhrgebiet gemeinsam mit ihren Arbeitgebern eine innovative Arbeitsumgebung ausprobieren. Das Forschungsinstitut für Innovative Arbeitsgestaltung und Prävention (FIAP) e.v. Gelsenkirchen wird ab Mitte 2018 mit zwei Co-Working-Spaces im Wissenschaftspark Gelsenkirchen und im Designhaus Marl modernste Technologien von der Virtual-Reality (VR)-Brille bis zur Video- Konferenz testen und sucht noch freiwillige Teilnehmer. CoWin heißt das Modellprojekt, das beim NRW Wirtschaftsministerium im Rahmen des Programms Umbau 21 Anfang 2018 startete. Es wird auch von den Wirtschaftsförderungen der Städte Gelsenkirchen und Marl unterstützt. Im Rahmen des Projektes wird die Entwicklung neuer Arbeitsplatz-Modelle für Berufspendler erforscht. Voraussichtlich bis Ende 2020 können Pendler gemeinsam mit ihren Arbeitgebern ausprobieren, welche Modellvarianten und Technologien für sie sinnvoll sind. Wie müssen wohnortnahe Arbeitsplätze ausgestattet sein, damit produktiv gearbeitet werden kann? Können wir in Zukunft auch in einer virtuellen Realität mit unseren Kollegen zusammenarbeiten? Welche zusätzlichen Dienstleistungen können eingebunden werden,etwa zur Betreuung von Kindern oder Angehörigen? Neben diesen sehr offenkundigen Fragen wollen wir Staus, Baustellen, Zugausfälle, Termine, pflegebedürftige Angehörige: Für Pendler mit langen Arbeitswegen können schon kleinere Alltagsprobleme zu enormen Belastungen werden. auch herausfinden, welche zusätzlichen Dienstleistungsangebote sich mit einem sol- AUFTAKTVERANSTALTUNG chen Pendler-Co-Working- Space verbinden lassen, sagt FIAP-Institutsleiter Dr. Rüdiger Klatt. Workshops zum Umgang mit digitalen Medien oder zur Work-Life-Balance wären weitere Angebote, die sich rund um den Co-Working-Space entwickeln können. Wir stellen gerne Büroraum und Service-Pakete zur Verfügung, zumal sich viele interessante Querverbindungen zu anderen Themen wie Ressourcen-Effizienz oder digitale Geschäftsmodelle und Start-ups ergeben, begrüßen Nadja Kothe, Inhaberin des Designhauses Marl, und Wolfgang Jung, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen, das Projekt. Im Rahmen des Places _ VR Festivals stellt das FIAP im Wissenschaftspark Gelsenkirchen am Freitag, 20. April, von 14 bis 20 Uhr Ergebnisse des Forschungsprojektes Coworking.NRW vor. Die Veranstaltung ist zugleich Auftakt für das Spin-off-Projekt CoWin Erforschung, Entwicklung und Erprobung eines virtual reality gestützten Co-Working-Modells für Berufspendler. An Stationen gibt es umfassende Informationen zu den Projekten. Weiteres unter 72 wirtschaftsspiegel

73 Der Wirtschaftsraum Emscher/Lippe VerlagsSpezial Flächendeckend schnell Drei Breitbandkoordinatoren kümmern sich aktuell um den flächendeckenden Breitbandausbau in der Emscher-LippeRegion. Die Breitbandkoordinatoren für die Emscher-Lippe-Region (v. l.): Martin Eckl, Alfredo Jakob und Jan Schrader. M it finanzieller Unterstützung des Landes NRW soll in den nächsten drei Jahren die gemeinsame Analyse, Planung und Vernetzung der Breitbandaktivitäten für die Städte Bottrop und Gelsenkirchen und den Kreis Recklinghausen gesteuert werden. Ziel ist es, die Glasfaser als zukunftsweisende Technologie flächendeckend auszubauen. Die Breitbandkoordinatoren unterstützen die Kommunen in ihrer Arbeit zum Breitbandausbau, stellen Kontakte her, bauen regionale Netzwerke auf, reichen Informationen zu neuen Förderprogrammen weiter und holen anerkannte Experten in die Region. Zudem sorgen sie mit $OV =HQWUXP I U +DQGHO XQG 'LHQVWOHLVWXQJ %LOGXQJ XQG.XOWXU OlGW 5HFNOLQJKDXVHQ LQ GLH $OWVWDGW GLH *XWH 6WXEH GHV 5XKUJHELHWV HLQ 1XU LPPHU UHLQ LQ GLH *XWH 6WXEH GHV 5XKUJHELHWV 'HQQ HV JLEW YLHO ]X HQWGHFNHQ *HQLH HQ 6LH GDV (LQNDXIHQ RKQH 0DXVNOLFN PLW SHUV QOLFKHU %HUDWXQJ XQG HLQHP dem Aufbau einer regionweiten Datenbank dafür, dass Anfragen zum Breitbandausbau schnell und kompetent beantwortet werden können. Der schreitet in der EscherLippe-Region weiter voran. Die Zahl der gewerblichen Anschlüsse mit über 100 Mbit/s liegt derzeit bei 58 Foto: Markus Mucha Prozent. Jeder achte Betrieb hat die Möglichkeit, einen direkten Glasfaseranschluss zu nutzen. Währenddessen verringert sich die Zahl der unterversorgten Standorte: Verfügten 2016 noch 45 Prozent der Unternehmen über weniger als 30 Mbit/s, sind es 2018 nur noch 18 Prozent. YLHOIlOWLJHQ 0DUNHQDQJHERW LQ EHU )DFKJHVFKlIWHQ 8ULJH *DVVHQ &DIpV ZLH LP %LOGHUEXFK (VVHQ YRP )HLQV WHQ HLQ URPDQWLVFK KLVWRULVFKHU 6WDGWNHUQ.XOWXU XQG JU QH 2DVHQ OLHJHQ YRU,KQHQ )ROJHQ 6LH HLQIDFK,KUHP HLJHQHQ )ODQLHU 7HPSR XQG QHKPHQ VLFK DOOH =HLW ]XP 6W EHUQ :LOONRPPHQ LQ GHU *XWHQ 6WXEH

74 VerlagsSpezial Der Wirtschaftsraum Emscher/Lippe Gefahren effektiv verhindern Wertvolle Rohstoffe erhalten, Schadstoffe sicher entsorgen das schreiben Bundesgesetze auch für Elektrogeräte vor. Dazu ein Interview mit Christian Winkler, Geschäftsführer der EGR Elektro-Geräte Recycling GmbH in Herten. Herr Winkler, die EGR GmbH ist seit 1993 als Dienstleister für Elektro-Recycling und Datenvernichtung tätig. Welche wesentlichen Veränderungen sind seitdem aus Ihrer Sicht am Markt zu beobachten? CHRISTIAN WINKLER: Aus technischer Sicht sind Elektrogeräte heute wesentlich komplexer als zu Beginn der 1990er-Jahre. Und das sowohl in Punkto Funktionalität als auch bei den verwendeten Materialien und deren Verarbeitung. Das erfordert etwa bei Verbundwerkstoffen und integrierten Akkus einen erhöhten Aufwand bei Sammlung und Recycling. Ähnlich ist es bei der Datenspeicherung. Während in der Vergangenheit Christian Winkler Foto: EGR nur auf vergleichsweise wenigen (spezifischen) Geräten dauerhaft gespeichert wurde, werden Daten heute auf vielfältige Weise generiert und verwahrt - teilweise auch ohne Zutun und Wissen des jeweiligen Nutzers. Deshalb müssen immer mehr Geräte und Geräteteile separiert und speziell behandelt werden, damit Daten am Ende eines Gerätelebens nicht in falsche Hände geraten. Aus Sicht eines Dienstleisters müssen möglichst viele der verschiedenen Aspekte aus Umweltschutz, Rechtskonformität, hochwertigem Recycling und Datenträgervernichtung erfüllt sein, um den Kunden neben den wirtschaftlichen Aspekten stets einen umfassenden, nachhaltigen und sicheren Service anbieten zu können. Warum ist das kontrollierte Sammeln und Recyceln von Elektroschrott so wichtig? CHRISTIAN WINKLER: In modernen Geräten ist oftmals eine komplexe Mischung aus Schad- und Rohstoffen verarbeitet. Gerade das Schadstoffpotenzial, insbesondere bei älteren Geräten, wird dabei häufig unterschätzt. Daher ist es von besonderer Bedeutung, das insbesondere Elektrogeräte ausnahmslos einer spezifischen und hochwertigen Behandlung unterzogen werden, um Gefahren für Mensch und Umwelt zu verhindern sowie möglichst viele Sekundärrohstoffe zur Schonung natürlicher Ressourcen zurückzugewinnen. Dies kann aber nur mit optimalen Sammelmöglichkeiten gelingen. Denn treten hier Probleme auf, haben sie direkte Auswirkungen auf die nächsten Schritte. So bedeuten etwa beschädigte Geräte stets einen höheren Aufwand bei der Erstbehandlung und damit auch eine Verringerung des Recyclingerfolges. Deshalb müssen alle Sammel- und Erfassungssysteme auf die jeweilige Zielgruppe und deren Bedürfnisse zugeschnitten sein, um die Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit, Erreichbarkeit oder Benutzerfreundlichkeit erfüllen zu können. Nicht vorhandene, schlecht erreichbare oder komplizierte Lösungen im Zusammenhang mit mangelnder Aufklärung führen auch in Deutschland leider immer noch dazu, dass Geräte entgegen der gesetzlichen Regelungen etwa im Hausmüll oder auf verschiedenen Wegen im teilweise illegalen Export landen. Alte Elektrogeräte gehören in die Wiederverwertung. So können wertvolle Rohstoffe recycelt und Schadstoffe sauber entsorgt werden. Foto: EGR Angesichts dieser Dimension sind zusätzliche Anstrengungen, neue Ideen und eine weitergehende Sensibilisierung aller Beteiligten zwingend erforderlich. Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des Recycelns von Elektro-Geräten? CHRISTIAN WINKLER: Elektroaltgeräte stellen weltweit gesehen den mit Abstand am stärksten wachsenden Abfallstrom dar. Insofern wird dem Recycling dieser Geräte eine noch größere Bedeutung zukommen. Gleichzeitig werden natürliche Ressourcen, wie sie zur Produktion neuer Geräte eingesetzt werden, zunehmend knapper. Diese Faktoren dürften dafür sorgen, Stoffkreisläufe zu schließen und Sekundärrohstoffe intensiver zurückzugewinnen. Andernfalls lassen sich die steigende globale Nachfrage und der damit einhergehende Ressourcenverbrauch auf Dauer nicht bewältigen. Auch die Wiederverwendung von Geräten muss in diesem Zusammenhang deutlich mehr in den Fokus rücken. Das Recycling von Elektroaltgeräten wird etwa im Hinblick auf bestimmte Stoffe noch aufwendiger werden, um beispielsweise seltene Erden zurückzugewinnen. Dies natürlich unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit und der Frage, ob entsprechende Stoffe bei der Produktion nicht ersetzt werden können. So gilt auch für das Recycling von Elektrogeräten der Grundsatz: Nichts ist so beständig wie der Wandel! 74 wirtschaftsspiegel

75 Der Wirtschaftsraum Emscher/Lippe VerlagsSpezial Ein beliebtes Reiseziel Die positiven Entwicklungen der Beherbergungsstatistik belegen es der Wirtschaftsraum Emscher- Lippe hat sich auch als ein beliebtes Reiseziel etabliert. Mit einem klaren touristischen Regionalprofil und einer empirisch belegbaren Vorreiterrolle beim Thema Industriekultur locken die Metropole Ruhr und die Emscher-Lippe-Region immer mehr Gäste an. Dazu tragen auch andere Faktoren mit nationaler und internationaler Strahlkraft bei: Die Dichte an Freizeit- und Kulturangeboten, die hochkarätige Event- und Festivallandschaft oder die ausgezeichnete Qualität des Radwegenetzes. Gerade hier profitiert der Wirtschaftsraum an Emscher und Lippe von attraktiven Strecken mit überregionaler Bedeutung und Strahlkraft. Darüber hinaus punktet die Region mit Standortvorteilen auch beim Geschäftsreiseverkehr sowie im Tagungs- und Kongresstourismus. Insgesamt zeigt sich der Aufwärtstrend des Tourismus an den Übernachtungszahlen in der Metropole Ruhr, Von etwa 5,8 Millionen 2009 stiegen sie 2017 erstmals auf über acht Millionen an. Die Auslastung der Betten auf das gesamte Ruhrgebiet liegt seit 2010 auf dem Niveau von circa 40 Prozent. Dies ist ein Indikator für einen gesunden Markt, der Hotelneubauten und die Schaffung von Übernachtungskapazitäten zulässt. Eine Vision der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) ist es, im Jahr 2030 zu den Magic Cities zu gehören den zehn touristisch erfolgreichsten und attraktivsten Großstädten Deutschlands. Für die Metropole Ruhr hat sich der Tourismus zu einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren entwickelt. Rund 4,2 Milliarden Euro, so Schätzungen, werden pro Jahr allein durch Tagesgäste erwirtschaftet. Der Tourismus leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zum Standortmarketing in der Region. Durch die konsequente Weiterentwicklung der Branche profitiert das gesamte Ruhrgebiet, und zwar nicht nur durch Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte, sondern auch durch eine Imageverbesserung und zudem durch eine Steigerung der Lebensqualität. wirtschaftsspiegel

76 VerlagsSpezial Der Wirtschaftsraum Emscher/Lippe Neue Freiheit bietet Chancen Unter dem Namen Freiheit Emscher soll am Rhein-Herne-Kanal und der Emscher ein neues urbanes Zentrum mit Gewerbe und moderner Industrie, Wohnen, Grünflächen und Freizeitangeboten am Wasser entstehen. Schon die Benennung signalisiert die vielversprechenden Perspektiven des Raumes: Als Freiheit bezeichnet man seit dem Mittelalter Gebiete mit besonderen Rechten, an denen sich für Wirtschaft und Bürger Möglichkeiten zur freien Entfaltung bieten Freiheit Emscher ist damit nicht nur ein symbolträchtiger, leicht einprägsa- Viele Möglichkeiten bietet die Entwicklung der Freiheit Emscher zwischen Bottrop und Essen. Foto: pd mer Name, sondern auch eine Art Versprechen für die künftige Entwicklung, so die Städte Essen und Bottrop sowie die RAG Montan Immobilien GmbH als Projektpartner. Jetzt nimmt das Leitbild für das Generationenprojekt Konturen an: Arbeitsplätze in attraktiver Lage am Wasser, viel Raum für moderne, smarte Industrieanlagen, Gewerbe und Dienstleistungen, aber auch passende Ergänzung von Wohnangeboten und attraktiven Freizeitangeboten an der renaturierten Emscher all das soll in der Freiheit Emscher möglich sein. Damit gehört die Entwicklung der Industriefläche zwischen den beiden Städten Essen und Bottrop mit zu den spannendsten Projekten der Stadtentwicklung der letzten Jahre, sagt Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. Zwei Kommunen, ein Wirtschaftspartner und viele weitere Akteure arbeiten zusammen, um eine gemeinsame Fläche zu entwickeln das hat es noch nicht oft gegeben. Darüber hinaus sind auch die Bürger gefragt, diesen neuen Lebensraum mitzugestalten. Dreh- und Angelpunkt sind eine grundlegend neue infrastrukturelle Erschließung des Areals und die Entwicklung fünf ehemaliger Bergbauflächen von insgesamt 150 Hektar einer der größten Flächenreserven des Ruhrgebiets in zentraler Lage. Seit Anfang 2017 untersucht die Machbarkeitsstudie IKEP_Mitte, wie das gemeinsame Ziel eines neuen urbanen Zentrums Wirklichkeit werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei die infrastrukturelle Neuerschließung des riesigen Gebietes, das von beiden Seiten des Kanals bislang durch seine eher periphere Lage charakterisiert war. Für das weitere Vorgehen haben die Planer bereits drei Leitbilder erarbeitet, die dank eines offenen Ansatzes aber jederzeit an unterschiedliche Entwicklungsszenarien und Zukunftsbilder angepasst werden können. So sollen neben neuen Verkehrsachsen und -knotenpunkten verschiedene Attraktionskerne entstehen, um die herum neue Quartiere wachsen können. Ende 2018 soll die Machbarkeitsstudie abgeschlossen werden; danach soll der strategische Masterplan für die Freiheit Emscher in die Umsetzungsphase gehen. 76 wirtschaftsspiegel

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78 Wirtschaftsjunioren Texte der WJ-Seite: Tatjana Hetfeld/Katharina Heidmann Im Gespräch (v. l.): WJ-Vorsitzender Benjamin Beloch, der zukünftige IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel und seine Ehefrau, Prof. Dr. Liv Jaeckel. Foto: Joachim Busch Austausch gewünscht Die Wirtschaftsjunioren wollen ihre Präsenz stärken und mit Unternehmen und Politikern aus der Region in den Austausch treten. Der IHK-Jahresempfang bot dafür eine gute Gelegenheit. ihre Positionen für die Wirtschaft deutlich darzulegen. Benjamin Beloch, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren teilt den Wunsch des aktiven Austauschs. Er fände es schön, wenn wir Politiker dafür begeistern können, sich in einem Politgespräch mit uns auszutauschen. Es ist das Ziel, dass wir als junge Wirtschaft hier in der Region auch gehört werden. Dr. Fritz Jaeckel, der künftige IHK- Hauptgeschäftsführer, versprach Unterstützung: Es wird immer wichtiger, dass sich die Interessengruppen gegenüber der Politik klar und mit eindeutigen Forderungen artikulieren. Das empfehle ich den Wirtschaftsjunioren und dabei werde ich ihnen zur Seite stehen. Am Ende des Abends ist Benjamin Beloch zufrieden. Es hat mich gefreut, dass wir uns auf diesem wichtigen Event der IHK präsentieren durften. Auch dank der Unterstützung des Start-ups Wurstgeschwister konnten wir zeigen, dass wir ein junges und modernes Netzwerk bilden. Darüber hinaus konnten wir gute Gespräche mit Unternehmern und Politikern führen und neue Mitglieder gewinnen. Beim IHK-Jahresempfang haben die Wirtschaftsjunioren Nord-Westfalen die Gelegenheit bekommen, sich mit einem Stand zu präsentieren. Verstärkung bekamen sie dabei von Anja Rüweling, angehende Wirtschaftsjuniorin und eine der drei Geschwister, die in 2016 das Start-up Wurstgeschwister gegründet haben ein Onlineshop für Wurst und Hausmannskost aus dem Münsterland. Probierhäppchen gab es natürlich auch. Es ist den Wirtschaftsjunioren ein Anliegen, ihre Präsenz zu stärken und mit Unternehmern und Politikern aus der Region in den Austausch zu treten. Dafür eignete sich der Jahresempfang hervorragend. Nach dem offiziellen Teil konnten die Wirtschaftsjunioren schnell mit den weiteren Gästen ins Gespräch kommen. Auch der scheidende IHK-Hauptgeschäftsführer Karl-Friedrich Schulte- Uebbing schaute am Stand vorbei und äußerte einen konkreten Wunsch für die Aktivitäten der Wirtschaftsjunioren: Die Veranstaltungen der Wirtschaftsjunioren finde ich super. Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die jungen Unternehmer und Führungskräfte aus unserer Region noch stärker den aktiven Dialog mit der Politik suchen. Denn als Unternehmer haben sie die Möglichkeit, Daniel Münzberg Telefon ihk-nordwestfalen.de wirtschaftsjunioren.nordwestfalen 78 wirtschaftsspiegel

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80 LebensWert KULTUR IN DER REGION Lateinamerika Auf eine musikalische Reise nach Kuba, Mexiko und Argentinien nimmt die Neue Philharmonie Westfalen in Gelsenkirchen das Publikum am 9. April um Uhr mit. Die Rhythmen von Tango, Samba und Malambo dieses Symphoniekonzerts Lateinamerika dürften auch die gemütlichsten Europäer von den Sitzen reißen, kündigt das Musiktheater im Revier an. Kabarett Auf Anfang heißt das Kabarett mit Sebastian Pufpaff, dass das Kulturamt der Stadt Gladbeck am 19. April um 20 Uhr in der Mathias-Jakobs- Stadthalle zeigt. Spielzeugmuseum Wer war zuerst da: die Henne oder das Ei? Um diese Frage streiten sich das Huhn Huberta und der Osterhase Oswald in einer ausgestellten Geschichte im Spielzeugmuseum Max und Moritz in Rhede. Historisches Kinderspielzeug wird dort bis zum 29. April in den verschiedenen Szenen präsentiert. Dienstag bis Donnerstag und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Kunsthalle Videoinstallationen der niederländischen Künstlerin Nicoline van Harskamp zur Bedeutung der Weltsprache Englisch zeigt die Kunsthalle Münster bis 22. April. kunsthalle Die wilden Zucchini-Holz-Sistaz zeigen in der Friedenskapelle erstmals gemeinsam, was sie draufhaben. Foto: Kölsch Jubiläum in der Friedenskapelle Ein geballtes Konzertwochenende zeigt die Programmvielfalt der Location. Vor 15 Jahren öffnete die Friedenskapelle in Münster in der Loddenheide ihre Pforten und wurde zu einem beliebten Konzertort der Stadt. Im April wird das Jubiläum mit einem langen Konzertwochenende gefeiert, bei dem hochklassige Künstler zeigen, wofür das Programm der Location steht. Die swingenden Zucchini Sistaz eröffnen mit dem Herren-Ensemble Wildes Holz den Konzertreigen am 18. April und lassen sich auf musikalisch und optisch waghalsige Darbietungen Raisa Ulumbekova Foto: Lackmuseum Klassik aus Russland ein. Als Vertreter der Vokalmusik sind Muttis Kinder am 19. April eingeladen, ein A-cappella-Ensemble aus Berlin. Am 21. April bringen die Klazz Brothers & Cuba Percussion klassische Musik, Jazz und lateinamerikanische Klänge zusammen. Die kleinsten Konzertgäste hören im Fidolino-Kinderkonzert Mozart-Musik am 22. April. Als Highlight bringt Ayse Deniz Gökcin zum Abschluss klassische und Rock- Musik am Piano in Einklang. Konzert Das letzte von vier klassischen Konzerten mit der Violinistin Raisa Ulumbekova präsentiert das Museum für Lackkunst in Münster am 10. April um 19 Uhr. Unter dem Titel Saludos desde San Petersburgo spielt sie gemeinsam mit Musikern aus Chile und Russland Souvenirs von Brahms, Tschaikowsky, Mendelssohn, Havelson und Prokofiev. Wildwuchs in der Kultur Freie Szene Vielfalt, Fantasie und Experimentierlust sind Begriffe, die man mit der Freien Kunstszene verknüpft. Das Pumpenhaus in Münster zeigt deren Vielfalt vom 6. bis 29. April in der Veranstaltungsreihe WILDWUCHS. Mit Ausstellungen, Performances, Konzerten und Partys. Die Spanne reicht vom Stummfilm mit Live-Musik bis zur Space-Hörspiel-Disko, von der Werkschau über die Gesprächsrunde bis zur Lesung, mit altgedienten Künstlern und vielversprechenden Newcomern. Überraschungen garantiert. Richter und Modersohn Ausstellung In einer Unerwarteten Begegnung von Gerhard Richter und Otto Modersohn zeigt das Otto Modersohn Museum Tecklenburg bis 26. August kleinformatige Gemälde des 1932 geborenen Gegenwartskünstlers Richter neben Landschaften des um ein Jahrhundert älteren Tecklenburgers Modersohn ( ). Die erstmalig so präsentierte Gegenüberstellung der radikal abstrakten Werke Richters und der Landschaftsbilder Modersohns bietet dem Betrachter eine verblüffende Sicht auf unerwartete Parallelen, teilt das Museum in einer Pressemeldung mit. Die 25 Gemälde stammen zum Teil aus Privatbesitz wirtschaftsspiegel

81 Serie Spezialisten Über 400 verschiedene historische Motivbögen lagern bei den Glanzbilder-Herstellern Ralph-Thorsten und Anne-Ruth Freihoff. Idealismus und viel Liebe zum Detail gehören zum Geschäftserfolg von Ralph-Thorsten Freihoff. Er und seine Schwester Anne-Ruth produzieren und vertreiben Glanzbilder mit klassischen historischen Motiven und sind, so der Geschäftsführer der Ernst Freihoff Papierwarenvertriebsgesellschaft, weltweit mittlerweile das einzige Unternehmen, das diese filigranen, glänzenden Bilderbögen noch herstellt. Zarte Engel, üppige Blumenarrangements, spielende Kinder in der Natur, nostalgische Osterhasen und Weihnachtsmänner finden seit 1948 in vielen Ländern ihre Fans. Zu 95 Prozent sind dies Frauen ab etwa 40 Jahren, die solche Bilder in ihrer Kindheit gesammelt haben und sich auch heute daran erfreuen, kennt Freihoff seine Kundinnen. Aber auch Kinder hätten wieder Spaß an den schönen Motiven und entdeckten sie als Sammelobjekte. Die Freude an den zum Teil mit Glimmer bestreuten zarten Papierbögen umspannt den gesamten Globus. In Japan haben wir etliche Händler, gerade die Engelmotive, die dort sonst nicht bekannt sind, kommen gut an, erzählt Freihoff. Neben Deutschland bestreitet die Unternehmerfamilie auch jährlich eine große Messe in den USA, in ganz Nord- und Westeuropa, besonders in der Schweiz, in Israel, Kanada oder Australien finden sich Fans der historischen Poesiemotive. Erst 1983, als der letzte deutsche Hersteller seine Produktion einstellte, entschloss sich unser Vater, eigene Glanzbilder herauszubringen, sagt der Unternehmer. Zuvor hatte er mit den Produzenten gehandelt und leidenschaftlich alte Sammelalben mit vielen Motiven gekauft. Aus diesen begann Ernst Freihoff sorgfältig eigene thematische Bögen zusammenzustellen und ließ sie in hoher Qualität produzieren. Die Produktion wird heute mehr und mehr zu einer Herausforderung, denn nur alte Heidelberger Druckmaschinen sind zu Foto: Morsey/IHK dem Druck mit den historischen weichen Farben fähig und man braucht Prägemaschinen und Stanzen, die die Ausarbeitung der filigranen Konturen sorgfältig ermöglichen, erläutert Freihoff. Um weiter auf dem Markt der Poesie erfolgreich zu sein, hat der Geschäftsmann das Produktportfolio aus den gesammelten Motiven erweitert. Vor vier Jahren habe ich einen eigenen Verlag gegründet und Geschwister Freihoff ef Ernst Freihoff GmbH Erlenweg 93 Coesfeld eine Serie mit geprägten, nostalgischen Postkarten, Puppenschneidebögen und Kalenderrückwänden herausgegeben, berichtet Freihoff. Tisch- und Raumdekoration, Geschenkanhänger und -dosen, Girlanden, Alben, Lesezeichen, Lebkuchenbilder und Christbaumschmuck vermitteln darüber hinaus die heile Welt bis ans andere Ende der Erde. BRITTA ZURSTRAßEN wirtschaftsspiegel

82 SchlussPunkt IMPRESSUM Amtliches Mitteilungsblatt der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, 91. Jahrgang 1. April 2018 Druckauflage: Exemplare 4. Quartal 2017 Nord Westfalen Deutsch war gut VORSCHAU AUSGABE 5/2018 Titelthema Planung Flächennutzungen in der Region werden rechtlich geplant und müssen den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden. Welche Flächen wo und weshalb für Unternehmen verfügbar sind und wie sich die IHK für die verschiedenen Interessen der Wirtschaft einsetzt, zeigen einige Beispiele aus Nord-Westfalen in der Maiausgabe. Karikatur: Dirk Meissner Der Fortschritt ist keine Schnecke. Er ist eine Brieftaube. Jawohl. Und ich werde mir eine kaufen. Der Tag der Brieftaube (15. April) hat mich darauf gebracht. Vielleicht werde ich sogar in die Zucht dieser sendungsbewussten Vögel einsteigen. Dann bin ich für die Zukunft gerüstet. Denn: Glasfaser hin oder her, plötzlich ging (fast) nichts mehr bei uns im Haus. Von 120 Mbits pro Sekunde auf null. Eine ganz andere Einsicht hat Hannes durch den Zusammenbruch der Internetversorgung gewonnen. Mein Sohn war der erste im Haushalt, der es bemerkte. Klar. Keine Serie bei Netflix, kein Fußballspiel online, kein Whatsapp. Nur Nathan der Weise (!) lag nicht in irgendeiner Cloud - unerreichbar und digitalisiert. Der Stoff für die Deutschklausur lag analog neben Hannes auf der Couch. Ich habe nicht verfolgt, wie es weiterging zwischen den beiden. Aber nach der Klausur berichtete Hannes freudestrahlend: Deutsch war gut. Und: Ich hätte nicht so viel für die Klausur gelernt, wenn das Internet funktioniert hätte. Welch ein Fortschritt! Jetzt hoffe ich, dass er auch sichtbar wird bei der Benotung. GUIDO KRÜDEWAGEN Foto: Regionalverband Ruhr Redaktionsschluss: 12. April 2018 Anzeigenschluss: 9. April 2018 Erscheinungstermin: 4. Mai 2018 Verlags-Speziale: Maschinenbau Der Wirtschaftsraum Coesfeld Herausgeber und Eigentümer: IHK Nord Westfalen, Postfach 4024, Münster, Sentmaringer Weg 61, Münster, Telefon , infocenter@ihk-nordwestfalen.de, info@ihk-nordwestfalen.d .de, zertifiziert durch Germanischer Lloyd Certification GmbH nach DIN EN ISO 9001:2008 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der IHK Nord Westfalen wieder. Der Gesamtausgabe liegen Beilagen der Firmen Unitymedia GmbH und der Wortmann AG, Hüllhorst, bei. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung. Redaktion: Guido Krüdewagen (verantwortlich), Ingrid Haarbeck, Denise Fischer (Volontärin), Berthold Stein, Britta Zurstraßen Telefon , wirtschaftsspiegel@ihk-nw.de Titelgestaltung: Atelier Oliver Hartmann, Korrektorat: Korrekturvertrieb Zweibrücken Redaktion Verlagsspeziale: Unternehmensgruppe Aschendorff Telefon , Telefax , zeitschriften@aschendorff.de Verlag, Druck und Anzeigenservice: Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Media & Sales, Münster Anzeigen: Herbert Eick (verantwortl.), Anzeigenservice/Disposition: Telefon , Telefax , Anzeigenverkauf und -beratung: Telefon und , zeitschriften@aschendorff.de Zurzeit ist die Preisliste Nr. 46 vom gültig. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Als kostenpflichtiges Abonnement ist er für jeden erhältlich: Bestellungen zum Jahrespreis von 19,80 Euro für elf Ausgaben beim Verlag Aschendorff, Telefon , buchverlag@aschendorff.de. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. 82 wirtschaftsspiegel

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