Veränderungspotenzial der UN-BRK: Erfolge und Herausforderungen bei ihrer Umsetzung in Entwicklungs- und EU-Ländern
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- Uwe Dunkle
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1 Veränderungspotenzial der UN-BRK: Erfolge und Herausforderungen bei ihrer Umsetzung in Entwicklungs- und EU-Ländern Ulrike Last, Fachberaterin zur inklusiven Entwicklungszusammenarbeit, Handicap International, Genf
2 Überblick Kontext der Entwicklungszusammenarbeit Hauptakteure und Handlungsrahmen Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit Politikrichtlinien, Dienstleistungen und Akteure vor der BRK Behindertenrechtskonvention Politikrichtlinien und Akteure nach der BRK
3 Kontext der Entwicklungszusammenarbeit Vereinte Nationen (VN) derzeitiger Konsens zum Verständnis von Entwicklungszusammenarbeit: Staaten und Zivilgesellschaft dabei zu unterstützen, Armut zu bekämpfen und Lebensbedingungen aller, und insbesondere der Ärmsten zu verbessern, unter Wahrung der Menschenrechte (MDG 2015) Durch wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Veränderungsprozesse in Ländern mit geringem staatlichem Einkommen (Least Developed Countries) Verschiedene Entwicklungstheorien (Modernistische, Abhängigkeitstheorie, Neo-liberale, Nachhaltige, Postmoderne, Systemische, Menschliche Entwicklungstheorien) Unterschiede: politische Ausrichtungen, Ziele, Mittel, Wirkungszusammenhänge
4 Kontext der Entwicklungszusammenarbeit Entwicklungszusammenarbeit Mandat der Schweiz (DEZA): Armut, und globale Risiken zu reduzieren, mit dem Ziel nachhaltige globale Entwicklung zu sichern Förderung des Respekts der Menschenrechte, Demokratie, friedlicher Koexistenz und die Sicherung natürlicher Ressourcen (Schweizer Verfassung) Fokus auf ausgewählte Länder und Inhalte der Entwicklungszusammenarbeit Mittel: Stärkung der Zivilgesellschaft, und öffentlichen und privatwirtschaftlichen Partnern Partnerschaftlicher Implementierung von meist mehrjährigen Projekten mit lokalen Partnern - institutionelle Fördergelder und Arbeitsbeziehungen
5 Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit Fokus: Soziale Wohlfahrt und Rehabilitation Universale Deklaration der Menschenrechte stellt Behinderung in den Zusammenhang von Vulnerabilität und Wohlfahrt Int. Humanitäres Recht und Prinzipien verstehen Menschen mit Behinderung als verletzlich, und benennen Menschen mit physischen Beeinträchtigungen als verletzbarer, mit spezifischen Bezug auf physische und psychische Gesundheit (Art. 3 der Genfer Konvention, und die nachfolgenden Protokolle und 4. Genfer Konvention)
6 Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit Seit den 50er Jahren: Gründen von Selbstvertretungs- Organisationen von Menschen mit Behinderungen 1951 Gründung von AGILE in Switzerland, consisting of 8 self representative organizations fighting for social security, in place since 1960 (Law on invalidity insurance 1980 Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt das globale Internationale Klassifizierungs-System: mit erster globalen Definition von Behinderung Richtlinie für die Entwicklung oder Übernahme als nationales Klassifizierungssystem beeinflusste Verfassungen, Behindertengesetzgebungen
7 80er Jahre Verständnis von Behinderung wird dominiert in der Offiziellen Entwicklungszusammenarbeit von der WHO ICF Klassifikation Organische Struktur & Funktion Beeinträchtigung. Behinderung Grundfunktionen Soziale Funktionen Handicap PROBLEM = A) Die physische/ psychische Verschiedenheit zu einer etablierten Norm der Mehrheit einer Bevölkerung B) Auf der Ebene des Individuum s Beeinträchtigung/ Behinderung/ Handicap Lösungen = A) Anpassung des Individuums an die Norm, Spezial -Lösungen, Prävention oder Medizinische-rehabilitative Antworten um Funktionen zu erhöhen, Menschen mit Behinderungen als Objekte dieser Veränderungen B) Spezial Programme, zielen auf die Menschen mit Behinderungen ab (Spezialschulen, etc.)
8 Handlungsrichtlinien & Akteure vor der BRK Nationale Auswirkungen: Entwicklungszusammenarbeit fokussiert auf die Norm einer Gesellschaft Spezialisierte Dienstleister der EZ Spezielle Bedürfnisse Schaffen segregierende Dienstleistungen 1980s: Spezifischer Ansatz der gemeindenahen Rehabilitation Funktionale Rehabilitation und Bildung für Kinder mit Behinderungen ausserhalb des allgemeinen Gesundheitsoder Bildungssystems Im South Sudan Primäre Bildung von Kindern mit Behinderungen unter dem Management des Ministeriums für Soziale Wohlfahrt, Gender und Behinderung
9 Handlungsrichtlinien & Akteure vor der BRK Globale Politikrichtlinien Spezielle Berücksichtigung und Einordnung von Behinderung und Menschen mit Behinderung nur im medizinischen oder sozialen Bereich Keine Berücksichtigung in allgemeinen Sektor spezifischen Richtlinien der Entwicklungszusammenarbeit Beispiel: exklusive Millennium Entwicklungsziele Globale Dienstleistungsakteure: VN: WHO und UN DESA, keine Fachkräfte oder Abteilungen zur Inklusion in anderen Organisationen mit Ausnahme der ILO (berufliche Rehabilitierung und Prävention) Keine globalen Konferenzen, Treffen der VN Mitgliedsstaaten
10 Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit 70s/80s wachsende Anerkennung der gleichen Rechte von Menschen mit Behinderungen Seit den 80s: Globale Selbstvertretungsorganisationen verlangen ihre gleichen Rechte als BürgerInnen zunehmend Disabled People International (DPI) Internationale Jahr zu Behinderung: Forschungen und Surveys zeigen Dimension von Behinderung klarer: 10% MmB VN Welt Programm zur Aktion zu MmB 1990s 1-ster Versuch zu einer menschenrechtlich basierten BRK scheitert 90s Skandinavier, US und UK beginnen Mainstreaming von Behinderung in der EZ
11 Rechtsbasierter Ansatz zu Behinderung wächst an Frauenrechtskonvention 1979, Ohne Bezug zu Behinderung, 189 Länder ratifiezierten Meilenstein von karitativ zu rechtsbasiert: VN Kinder Rechts Konvention (1989) Artikel 2 erstmals Behinderung als Diskriminierungsfaktor anerkannt Artikel 23 - Kinder mit Behinderung 2002 Studie zu den Menschenrechts-Konventionen und Schutz und Gleichstellung der Rechte der MmB, Dr. T. Degener und Dr. G. Quinn 2006 UN Konvention zum Schutz von Menschen mit Behinderungen: Entwickelt von Selbstvertretungs-Organisationen, Staaten, AkademikerInnen, Rechtsspezialisten und Zivil Gesellschaft Artikel 32 Internationale Entwicklungszusammenarbeit Artikel 11 Humanitäre Hilfe Am schnellsten ratifizierte VN Konvention: 06/ Unterzeichner & 155 Ratifizierungen Schweiz Mai 2014
12 2006: UN CRPD/ WHO Disability Understanding Mensch Frauen & Maenner, Jungen & Maedchen leichterer- schwerer Intellektueller mit Physischer Psychischer- Visueller Sprach Gehoer Behinderung Schwierigkeiten &.. Interaktionen Umwelt (institutionelle, Einstellungen & physische Barrieren und/ o. Befähiger) = Gleiche Soziale Beteiligung Behinderung (behindernde Situation/ Dienstleistung/ Gesellschaft..) Menschen mit Behinderungen: Menschen, die langfristige körperliche, psychische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können. (BRK 2006/ WHO ICF 2001)
13 Diskriminierung und Benachteiligung wird als Menschrechtsproblem verstanden ein Paradigmen Wechsel Paradigmen Wechsel der Einstellung und der Ansätze: Menschen mit Behinderungen werden als Subjekte mit eigenen Rechten anerkannt, in der Lage ihre Rechte selber einzuklagen, mit einigem Bedarf an speziellem Schutz PROBLEM A) Unfähigkeit der EZ und Humanitärer Akteure die Verschiedenheit als Teil der Norm anzugehen B) Auf der Ebene der sozialen Interaktion und Institutionen und der Person Lösungen: Mainstreaming & Empowerment A) Anerkennen von Verschiedenheit als Norm, gleiche Rechte und Anrechte auf spezifische und Zugang zu allen Humanitären und EZ Dienstleistungen, inklusive Schutzmechanismen B) Staaten, Sektor spezifische, Humanitäre und EZ Dienstleister, Gemeinschaften, Familien sind die Adressaten sich zu verändern Barrieren & Diskriminierungen abbauen, MmBs ermächtigen, ihre Rechte einzuklagen u. vorherige Diskriminierung wiedergutmachen
14 Veränderung der Daten-Lage verändert globale Dienstleistungen und Dienstleister Prävalenz: 15% sind Menschen mit Behinderungen (WHO, WB 11) % mit schweren Beeinträchtigungen 5.1 % der Kinder (0-14) 19% der Frauen Behinderung, Gender, Armut und Alter interagieren Mit 20% überproportional repräsentiert unter den ärmsten Menschen (Elwan, 1999) ILO ( 09) Studie zu den Kosten der Exklusion: 3-7% des nationalen BSP verloren Herausforderung Daten Prävalenz von Beeinträchtigungen nicht einheitlich erhoben Am Anfang der systematischen Erfassung der Behinderung Keine Prävalenz zu Barrieren derzeit Derzeitige Dynamik Washington Group on Disability Statistics & UNICEF -> Barrieren Erfassung in der Bildung durch Zensus i.e. Welt Bank/ WHO erster Welt Behinderungs-Bericht 2011 nächste 2021 Daten Revolution in den Nachhaltigen Entwicklungszielen
15 Entwicklungszusammenarbeit nach der BRK globale Dienstleister BRK wird effektives Instrument des Wandels: Selbstvertretungs-Organisationen erhöhen Druck auf internationaler und nationaler Ebene Multilaterale Akteure der Vereinten Nationen (VN) und Richtlinien der Politik werden inklusiver Nachhaltige Entwicklungsziele inklusive inklusive der Indikatoren Vorschläge zur Evaluierung
16 Entwicklungszusammenarbeit nach der BRK auf nationaler Ebene Verändert Nationales Verständnis vom Behinderungsbegriff und des Verständnisses von Entwicklungszusammenarbeit in Richtung Inklusion von Gender, Behinderung und anderen Faktoren Beeinflusst nationale Forschungs-& Klassifizierungssysteme, Masters in Disability and Development Studies Masters Disability and International Humanitarian and Human Rights Law Bringt neue und verändert bestehende nationale Dienstleister der Entwicklungszusammenarbeit hervor, inklusive der Geldgeber und Geberländer Veränderung der bilateralen Akteure der Entwicklungszusammenarbeit Veränderung der nationalen Dienstleister der Entwicklungszusammenarbeit wie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Erlaubt verstärkten Austausch über und Verständnis zu Behinderung Geberländer müssen Rechenschaft ablegen vor Globalen Gremium Verändert die Bildungs-, Gesundheits- und Schutzsysteme in Entwicklungsländern
17 Merci, Danke,Grazie!
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