I. SEMIOTISCHE UND LINGUISTISCHE GRUNDBEGRIFFE. Kommunikation = wichtige Form sozialer Interaktion:

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1 Herkner / Kapitel 3 / Teil KAPITEL: SPRACHE UND WISSEN I. SEMIOTISCHE UND LINGUISTISCHE GRUNDBEGRIFFE Kommunikation = wichtige Form sozialer Interaktion: verbale Kommunikation mit Hilfe von Sprache (= Zeichensystem) non-verbale Kommunikation mit Hilfe von Mimik, Gestik, Körpersprache Semiotik = Wissenschaft von den Zeichen: Zeichen = wahrnehmbar, kann in physikalischen Begriffen beschrieben werden (z.b. Muster auf Papier) 3 Merkmale machen ein Zeichen zu einem Reiz: Beziehung zu Benutzer (d.h. wird verwendet, um z.b. etwas mitzuteilen) = pragmatischer Aspekt des Zeichens Beziehung zu einem Objekt (d.h. Zeichen hat eine Bedeutung und bezeichnet ein Objekt) = semantischer Aspekt des Zeichens Beziehung zu anderen Zeichen (d.h. sinnvolle Zeichenkombinationen, NICHT alle Zeichenkombinationen) = syntaktischer Aspekt des Zeichens Psycholinguistik (= Sprachpsychologie) beschäftigt sich vor allem mit pragmatischem Zeichenaspekt, d.h. mit tatsächlichem Sprech- Verhalten Unterschiede zwischen Mensch- und Tiersprache: Kreativität der menschlichen Sprache: d.h. jeder Sprecher kann außerordentlich große Anzahl an Sätzen richtig produzieren und verstehen (auch wenn er sie noch nie zuvor gelesen oder gehört hat), daher kann z.b. Info aus Herkner-Buch verstanden werden Doppelstruktur der menschlichen Sprache: wenige nicht bedeutungshaltige Sprachlaute (im Deutschen ca. 40) können zu Tausenden von bedeutungshaltigen Wörtern kombiniert werden bei menschlicher Sprache ist Zuordnung von Zeichen (Wort) und Bedeutung gelernt, bei Tiersprache hat jedes elementare Zeichen eine feste, ererbte Bedeutung (vgl. Bienentanz)

2 Herkner / Kapitel 3 / Teil Analyseeinheiten der Linguistik: Phonem: = kleinste lautliche Einheit, die bedeutungsunterscheidend wirkt (z.b.: i ie in binnen Bienen). Unterschied zwischen laut und leise ist Linguistik eher egal, ABER: für Psychologen z.b. Anzeichen für Wut, etc. ABER: Phonem selber trägt auch für Psychologen KEINE Bedeutung! Morphem: = kleinste bedeutungstragende Einheit (Z.B.: Personen = 2 Morpheme -> 1x Person + 1x Mehrzahlendung) - freies Morphem: kann allein vorkommen; ist immer ein Wort (z.b.: Person, oh!) - gebundenes Morphem: kann nur mit anderem Morphem gemeinsam vorkommen, ist Teil eines Wortes (z.b. Fallendung) Satz: sprachliche Einheiten desselben Komplexitätsgrads (z.b. Wörter) stehen in syntaktischer, semantischer und pragmatischer Beziehung zueinander. Elemente des Satzes können verschiedenen Kategorien angehören (z.b. Nomen, Verb, Adjektiv) BEISPIEL: Mein Auto ist rot. Mein Auto ist Katze. -> daran sehe ich, das es sich bei den Elementen um Kategorien handelt: rot kann ich hier NICHT einfach durch Katze ersetzen, tue ich es kommt nichtsinnvoller Satz heraus! Kompetenz und Performanz (Chomsky, 1957): Kompetenz = Wissen (des idealen Sprechers ) um die sprachlichen Regeln, nach denen ALLE korrekten Sätze gebildet werden Performanz = tatsächliches Sprechverhalten; beschädigte Kompetenz, d.h. Rede/Satz kann Pausen, Fehler, etc. enthalten (entstehen aufgrund begrenzter Gedächtniskapazität, schwankender Aufmerksamkeit, usw.)

3 Herkner / Kapitel 3 / Teil ABER: so wie Chomsky das sieht, KANN es nicht ganz sein, denn Entscheidung, ob ein Sprachgebilde korrekt ist, ist nicht immer eindeutig! Ob es eindeutig ist, entscheidet der ideale Sprecher, ABER: wer ist das??? der Kompetenztheoretiker selber II. SYNTAX 1. WAHRSCHEINLICHKEITSSTRUKTUR DER SPRACHE: Manche Zeichenkombinationen = häufig (z.b. Artikel + Nomen), andere selten (z.b. Artikel + Artikel), d.h. Übergang von z.b. Artikel auf Nomen ( der Vater isst ) ist wahrscheinlicher als Übergang von z.b. Artikel auf Artikel (eine Frau, die den Luxus liebt [Anmerkung von mir: das Beispiel ist natürlich insofern falsch, weil die in diesem Fall ja kein Artikel ist, sondern ein Relativpronomen Herkner kennt offenbar die Grammatik nicht ] Wahrscheinlichkeit hängt ab von: - vorangegangenem Zeichen - von weiteren vorangegangenen Zeichen (z.b. die schöne, blaue Blume) Durch Berücksichtigung der Übergangswahrscheinlichkeit von einem Zeichen zum nächsten (bzw. von 2 zum nächsten, von 3 zum nächsten, usw.) kann man Wortketten bilden (= sukzessive Approximationen an echte Sprache) je höher der Ordnungsgrad [Approximation nullter Ordnung = ALLE Wörter haben die gleiche Chance auf Aufnahme in die Wortkette] desto mehr ähneln Wortketten echter Sprache je höher der Ordnungsgrad, desto leichter wird eine Wortkette gemerkt (Experimente zeigen, dass in ca. 5. Ordnung das meiste gemerkt wird)

4 Herkner / Kapitel 3 / Teil ERZEUGUNGSREGELN UND KONSTITUENTENSTRUKTUR: Chomsky (1957, 1965): Generative Transformationsgrammatik: (1) Erzeugung einer grammatischen Struktur (= Konstituentenstruktur), d.h. syntaktische Struktur des Satzes wird hergestellt unter sukzessiver Anwendung von Erzeugungsregeln (Form: A -> B) BEISPIEL: Regel 1 S -> NP + VP Satz besteht aus Nominal- und Verbalphrase Regel 2a VP -> V Verbalphrase kann durch Verb ersetzt werden Regel 2b VP -> V + NP Verbalphrase kann durch Verb und Nominalphrase ersetzt werden Regel 3a NP -> N Nominalphrase kann durch Nomen ersetzt werden Regel 3b NP -> Art + N Nominalphrase kann durch Artikel und Nomen ersetzt werden (2) Um aus Satzstruktur korrekten Satz zu erzeugen, braucht man nun: Lexikon: = Liste der Wörter und Morpheme, Infos über syntaktische Aspekte von ihnen (z.b. welche Wortart) und Infos über semantische Aspekte Substitutionsregeln: durch sie wird an jeder Stelle der Konstituentenstruktur ein passendes Worteingesetzt. Form einer Substitutionsregel: A -> {a, b, c, BEISPIEL: Regel 4 Regel 5 Regel 6 N -> {Menschen, Katzen, Mäuse] V -> {jagen, lieben, essen} Art -> {die} Damit kann ich jetzt sinnvolle Sätze bilden, z.b. Menschen lieben die Katzen. Vorzüge einer solchen Syntaxtheorie: erklärt Konstituentenstrukturen von Sätzen erklärt die Kreativität von Sprache (wenige Regeln und begrenztes Lexikon können Vielzahl von Sätzen erzeugen) -> wer Lexikon und Erzeugungsregeln beherrscht, kann Sätze bilden, die er noch nie zuvor gehört hat erklärt den Spracherwerb auf relativ ökonomische Weise (ca. 100 Regeln genügen, um ALLE Sätze produzieren zu können)

5 Herkner / Kapitel 3 / Teil EXPERIMENTE: Wahrnehmung und Lernen von Sätzen = abhängig von Konstituentenstruktur Wahrnehmung eines Störreizes hängt ab von syntaktischer Struktur des gestörten Satzes (Garrett, et al., 1966): VPn bekamen 2 Sätze vorgespielt, in beiden im Wort George Störreiz -> Störgeräusch wurde ZWISCHEN den Hauptkonstituenten wahrgenommen!) Fehler bei Wiedergabe von gelernten Sätzen vorwiegend an den Grenzen der Hauptkonstituenten, NICHT mitten drinnen generative Grammatik damit als psychologische Realität bestätigt 3. TRANSFORMATIONSREGELN UND TIEFENSTRUKTUR: Transformationsregeln zur Umformung ganzer Sätze, z.b. Passivtransformation ( Katzen jagen Mäuse -> Mäuse werden von Katzen gejagt ), d.h. nicht nur 1 Wort wird geändert, sondern ganze Satzstruktur Grund für Einführung von Transformationsregeln: - Sätze können völlig verschiedene Konstituentenstruktur haben, - aber ähnliche bzw. idente Bedeutung, -> d.h. Oberflächenstruktur verschieden, Tiefenstruktur gleich. Ablauf der Sprachproduktion nach Chomsky: (1) Erzeugung der Tiefenstruktur des Satzes mit Hilfe von Erzeugungsregeln, Substitutionsregeln und Lexikon; Bedeutung = abhängig von Tiefenstruktur, ABER: Tiefenstruktur ist nicht Bedeutung, sondern Bedeutung des Satzes erst durch Anwendung semantischer Interpretationsregeln (2) Mit Transformationsregeln wird aus Tiefenstruktur die Oberflächenstruktur des Satzes hergestellt. (3) Oberflächenstruktur durch Anwendung phonetischer Regeln in hörbare Lautgestalt des Satzes umgewandelt Hörprozess in umgekehrter Richtung: Hörer rekonstruiert die Oberflächenstruktur, aus ihr die Tiefenstruktur und aus dieser ermittelt er die Satzbedeutung.

6 Herkner / Kapitel 3 / Teil Je mehr Transformationsregeln zur Herstellung und Entschlüsselung eines Satzes notwendig sind, desto schwerer ist er zu merken; Grund: Gedächtnis kann nur begrenzte Anzahl von Elementen pro Zeiteinheit speichern (und JEDE Transformation ist auch so ein Element) Psychologische Kritik an Chomsky: Sehr unwahrscheinlich, dass Satzproduktion mit Herstellung der syntaktischen Tiefenstruktur beginnt, die DANACH semantisch interpretiert wird In Wirklichkeit ist SatzBEDEUTUNG das Primäre (es geht dem Sprecher ja um den INHALT der Mitteilung, der er dann halt eine entsprechende Form gibt!): Daher: generative SEMANTIK (nicht Grammatik!) (z.b. Kintsch, 1972) neueste Ansicht: daher: Tiefenstruktur eines Satzes ist KEINE syntaktische, sondern eine semantische Struktur (z.b. Engelkamp, 1976) (1) semantische Erzeugungsregeln / Lexikon (2) Bedeutungsstruktur (3) Transformationsregeln (4) Oberflächenstruktur (5) phonologische Struktur (6) gesprochener Satz Dafür spricht: (1) entspricht der Intuition der Sprachbenützer (2) generative Semantik ist einfachere und ökonomischere Theorie als generative Grammatik, weniger Komponenten, weniger Teilprozesse als bei Chomsky (3) Einleuchtendere Interpretation der empirischen Ergebnisse (Beispiel: Je länger ein Satz, desto weniger Wörter können gemerkt werden) (4) Experimente zeigen: Inhalt des Satzes bleibt länger in Gedächtnis, als sein Wortlaut (Anderson, et al.,) -> ca. ½ Minute nach Darbietung werden syntaktische Änderungen nicht mehr bemerkt. Folge: semantische Info ist die wichtigere, sie wird im LZG gespeichert.

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