Dr. Karin Rau, LASA Brandenburg GmbH, Leiterin Regionalbüros für Fachkräftesicherung bei der LASA Brandenburg GmbH
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- Cathrin Lenz
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1 Dr. Karin Rau, LASA Brandenburg GmbH, Leiterin Regionalbüros für Fachkräftesicherung bei der LASA Brandenburg GmbH Sehr geehrte Damen und Herren, als Leiterin der Regionalbüros für Fachkräftesicherung möchte auch ich Sie sehr herzlich zu unserer Konferenz begrüßen und freie mich über das überaus hohe Interesse an dieser Veranstaltung. Das Thema Fachkräftemangel ist in aller Munde. Zeitungen berichten. Letzte Woche lautete ein Überschrift in der Zeitung: Telekom sucht neue Mitarbeiter. Trotz gravierendem Jobabbau neue Qualifikationen gefragt, oder noch offene Ausbildungsstellen vorhanden, oder aus der jüngeren Vergangenheit die Überschrift Jung - Frau klug - weg. Wie auch immer diese Aussagen zu interpretieren sind, klar ist, dass für uns im Land die Deckung des Fachkräftebedarfs angesichts der wirtschaftlichen, sozialen, regionalen und nicht zuletzt demografischen Bedingungen eine Herausforderung besonderer Art ist. Potenziale in den Regionen erschließen Regionalbüros für Fachkräftesicherung Frau Hübner hat schon sehr anschaulich verdeutlicht, dass das Land, insbesondere das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie die Vielschichtigkeit der Problematik früh erkannt hat, und neben den relevanten Programmen zur Berufsorientierung, Ausbildung, betrieblichen Weiterbildung und Förderung von Netzwerken auch Unterstützungsstrukturen wie die sechs Regionalbüros für Fachkräftesicherung in den Kreisen und kreisfreien Städten, die ich leiten darf, fördert. Sensibilisierung für das Problem der Deckung des Fachkräftebedarfs zunächst wesentlich angesichts der demografischen Herausforderungen - Information zu Daten und Fakten, Beratung zu Fragen der Aus- und Weiterbildung, sowie vor allem Netzwerkarbeit wurden als zentrale Schwerpunkte unserer Regionalbüros identifiziert. Blicke ich auf den Beginn der Arbeit Anfang 2006 zurück, könnte ich sagen, am Anfang stand (nicht das Wort) sondern die Studie. Wesentliche Geburtshelfer für unser Projekt Regionalbüros waren die vom Land Brandenburg in Auftrag gegebene Demografiestudie und die Fachkräftestudie ebenso wie die Ergebnisse der zu erwartenden Schulabgangszahlen. Wer hätte noch vor fünf Jahren gedacht, dass das Wort Demografie für uns und vor allem für die die nach uns kommen werden, so bedeutsam werden wird. Komplexe Herausforderungen für Unternehmen und Regionen Brandenburg wird bis 2030 in seiner Gesamteinwohnerzahl um ca. 13 % schrumpfen. Das entspricht der heutigen Einwohnerzahl des Landkreises Elbe Elster. Dazu kommt, dass wir in der Gesamtstruktur altern. Das muss nicht in jedem Fall schlecht sein, denn der gesamtgesellschaftliche Erfahrungsschatz wächst. Außerdem werben wir mit Brandenburg als Ruhesitz für Seniorinnen und Senioren. Die Herausforderung ergibt sich jedoch daraus, dass die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter im Verhältnis zur Anzahl der Menschen ab 65 immer mehr abnimmt, und unsere Gesellschaft nicht wirklich auf die Folgen vorbereitet ist. In vielen Unternehmen, auch in Großunternehmen ist der Alterungsprozess der Belegschaft sichtbar. Das stellt neue Anforderungen an Arbeitsorganisation und betriebliche Weiterbildung. Eine Kultur der kontinuierlichen Weiterbildung ist jedoch noch in zu wenigen Unternehmen ausgeprägt. Viele Akteure 1
2 im Land befördern mit ihrer Arbeit die Umsetzung von Personal- und Organisationsentwicklungsprozessen in und mit den Unternehmen, stimulieren das Nachdenken über Ausbildungs- und Einstellungsverhalten, die Integration jüngerer und älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und nicht zuletzt auch das Angebot von Entwicklungsperspektiven als Möglichkeit der Bindung qualifizierter Mitarbeiter/innen an das Unternehmen. Auch wir Regionalbüros haben allein zu den öffentlichen Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung und zu Einstellungshilfen, in den beiden Jahren ihres Bestehens über Gespräche mit Unternehmen geführt. Sicherung des Fachkräftenachwuchses Obwohl durch die verkürzte Schulzeit im Schuljahr 2011/2012 Schülerinnen und Schüler der 12 und der 13 Klasse in Brandenburg gleichzeitig ihr Abitur ablegen werden, wird die Zahl der Schulabgänger zu diesem Zeitpunkt im Vergleich zu anderen Jahren gravierend sinken. Auf Dauer können und wollen wir uns die gegenwärtige Zahl der Schul- und Studienabbrecher nicht mehr leisten. Finanzielle Ressourcen, Zeit, vor allem Lebenszeit gehen so verloren. Das Vorstellen und Kennen der vielfältigsten Berufsbilder, das Herausstellen von zukunftsorientierten Branchen und Berufen, das Kennen der regionalen Unternehmen, ihrer Ausbildungsangebote aber auch ihrer Erwartungen und nicht zuletzt das Erkennen der ganz individuellen Begabungen sollten wir nicht nur den Jugendlichen und ihren Eltern überlassen. Wir brauchen, um zukünftig unseren Lebensstandard halten zu können, gebildete junge Menschen, die einen Beruf kreativ und auch disponibel, in einer alternsgerechten Arbeitswelt (übrigens ein Wort, was auch der Duden erst noch lernen muss) ausüben können und dafür auch einen angemessenen Lohn erhalten. Und hier wird in Ansätzen deutlich, dass hier regional Mögliches, dass wir mit unserer Arbeit mit erschließen helfen wollen, mit überregional Notwendigem sprich gesetzlich und tariflich Geregeltem verbunden werden muss. Ich brauche in diesem Kreis nicht weiter auf prognostizierte Entwicklungsverläufe einzugehen. Die Fakten sind vielfach, nicht zuletzt auch durch die RB kommuniziert worden. So wurden in den zwei Jahren von den Regionalbüros Gespräche zur Sensibilisierung, Information und Koordination mit Partnern aus der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt geführt. 260 Veranstaltungen sind von den Regionalbüros selbst initiiert, durchgeführt oder maßgeblich mitgestaltet worden. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt war in den Jahren 2006 und 2007 erfreulich kräftig. In den ersten neun Monaten des Jahres 2007 wuchsen die Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes in Brandenburg sogar um bemerkenswerte 13,2 Prozent. Angesichts der guten Auftragslage wurde das Fachkräfteproblem für viele Unternehmen, wirklich akut erfahrbar. Bedarfe sind durch die Unternehmen formuliert und durch die Kammern, Verbände und veröffentlichten Befragungsergebnisse multipliziert worden. Regionale Initiativen zur Fachkräftesicherung sind entstanden oder befinden sich in Vorbereitung. Im Rückblick auf die Arbeit zeigt sich deutlich, wie vielschichtig die Problematik ist, wie unterschiedlich die Herausforderungen in den Regionen, die Partner aber auch die gemeinsam zu nehmenden Hürden waren und immer noch sind. In regionalen Handlungsstrategien Zukunft und Gegenwart verbinden 2
3 Mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche, soziale, zukünftige demografische und damit zusammenhängende auch infrastrukturelle Entwicklung müssen in den regionalen Handlungsstrategien zur Deckung des Fachkräftebedarfs Zukunft und Gegenwart verbunden sein. Deshalb auch unser Tagungsmotte: - Zukunft ist Gegenwart -. Partner vor Ort Regionalbüros für Fachkräftesicherung Sensibilisierung für die Herausforderungen des demografischen Wandels Koordination, Initiierung und Begleitung von Maßnahmen zur Deckung des Fachkräftebedarfs auf regionaler Ebene - Stärkung der RWK - Förderung von Qualifizierung in Branchenkompetenzfeldern Begleitung von Aktivitäten zur Arbeits- und Berufsfeldorientierung in der Region Begleitung von Unternehmen bei Ansiedlungsund Erweiterungsinvestitionen in Fragen der Fachkräftesicherung Fachkräftemonitoring Prignitz Ostprignitz- Ruppin Diese Projekt wird aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Mitteln des Landes Brandenburg gefördert. ESF Investition in Ihre Zukunft. Neuruppin Havelland Potsdam Potsdam - Mittelmark zzt. Luckenwalde.Potsdam Potsdam Teltow - Fläming Barnim Elbe - Elster Die Komplexität der Problematik widerspiegelnd, haben wir uns das Bild der Bausteine gewählt. Bausteine sind heute nicht mehr nur aus Lehm oder Beton und eckig. In modernen Bauten ineinander übergehen, geben so Festigkeit. Sie können transparent sein und neue Oberflächen speichern Ressourcen wie Wärme. Fachkräftesicherung ist ein hoch komplexes Thema, was man an den Aufgabenstellungen für den Bereich der Regionalbüros sehen kann. Mit den Partnern vor Ort, also mit vielen von Ihnen, arbeiten wir an Projekten und in Netzwerken die helfen sollen den Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der regionalen Wirtschaft zu decken. Es ist daher auch nicht überraschend, dass wir mit der Wirtschaftsförderung, den regionalen Arbeitagenturen und besonders eng auch mit der ZukunftsAgentur Brandenburg zusammenarbeiten, was sich auch in der räumlichen Nähe zwischen Regionalbüros und RegionalCenters der ZAB vor Ort zeigt. Zu Beginn unserer Tätigkeit ist uns natürlich nicht entgangen, dass wir anfänglich angesichts dieser Aufgabenstellung teilweise als Doppelstruktur und Konkurrenz empfunden Regionalbüros für Fachkräftesicherung wurden. Es gibt in unserem Land definierte Zuständigkeiten für das Gut Konzeptionell-inhaltlicher Ansatz Erschließung regionaler Potenziale zur Fachkräftesicherung durch Brandenburger Fachkraft. In der Kooperation komplexe, interdisziplinäre Sicht ( Wertschöpfungskette für das Gut Wertschöpfungskette agieren Eltern, Fachkraft) Schule, Hochschule, Unternehmen, Bildung und Weiterbildung als wesentliches Element (neben anderen Rahmenbedingungen) Arbeitsagenturen, Kammern, wirtschafts- und arbeitspolitische Akteure Sensibilisierung und Beratung als Mittel, um die Wahrnehmung der Eigenverantwortung sowie die Kooperation im regionalen Kontext zu stärken. und nicht zuletzt die Menschen selbst. Im Vordergrund unserer Arbeit stehen neben der Informations- und Beratungstätigkeit für Unternehmen; Fragen einer neuen Art der Zusammenarbeit der verschiedenen bildungs-, arbeits- und wirtschaftspolitischen Akteure in den Regionen. Gerade im letzten Jahr haben sich in den Kreisen, RWK und sich entwickelnden BKF bezüglich der Fachkräftefrage, in Konstellation und Inhalt, neue Bündnisse gebildet. Fast immer geht es um die Erschließung neuer oder erweiterter Handlungsspielräume bzw. einer verbesserten Nutzung bereits bestehender Strukturen in ganz Brandenburg (und Berlin). Dabei bedarf es eines mehrperspektivischen, interdisziplinären Blicks, der nicht selten über das bisherige Rollenverständnis der handlungswilligen Akteure oder ihrem bisherigen institutionellen Auftrag hinausgeht. Uckermark Eberswalde Dahme - Spreewald Märkisch - Oderland Frankfurt (O.) Oberhavel Ober- Spreewald - Lausitz Konvergenz der Bemühungen um Fachkräftesicherung in Bildung, Arbeit, Wirtschaft und Infrastruktur erfordert Arbeit an den Schnittstellen Oder - Spree Cottbus Spree - Neiße In Zusammenarbeit von kommunalen Akteuren, Unternehmen, Arbeitsagenturen, Kammern, Verbände etc. 3
4 Meine Damen und Herren, wir verfolgen mit der heutigen Veranstaltung nicht nur das Ziel, für uns als Regionalbüros ein Zwischenresümee der Arbeit zu ziehen, sondern viel mehr soll die Veranstaltung ein Meilenstein für eine weitere Zusammenarbeit mit Ihnen in der Region Brandenburg und Berlin sein. Im Rahmen der drei geplanten 3 Arbeitsgruppen sollen Erfahrungen ausgetauscht und Schritte erarbeitet werden, um weitere Ideen und Initiativen zur Sicherung von Fachkräften in der Region zu entwickeln und umzusetzen. Mitgestaltung in Richtung Zukunftsfähigkeit der Region In der Arbeitsgruppe 1 wollen wir den Aspekt der Fachkräftesicherung als Element der Regionalentwicklung diskutieren. Der Ansatz ist hier: Mitgestaltung in Richtung Zukunftsfähigkeit der Region, durch Bündelung von Energien, Kompetenzen und Ressourcen von wichtigen lokalen Akteuren aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Angesicht der (erfreulichen) Vielfalt der Aktivitäten zur Fachkräftesicherung und der zur Verfügung stehenden Ressourcen ist ein regional abgestimmtes Konzept von bildungs-, wirtschafts- und arbeitspolitischen Aktivitäten zur Deckung des Fachkräftebedarfs, das auf die jeweils sehr konkreten Gestaltungsmöglichkeiten und auch Visionen der Region ausgerichtet ist, erforderlich. Im August 2007 wurde z. B. im Barnim das Barnimer Netzwerk Fachkräftesicherung gegründet, mit dem Ziel, künftig durch verbesserte Kooperation mehr Wirksamkeit zu generieren. Gründer waren der Landkreis, die Stadt Eberswalde als Regionaler Wachstumskern, die Arbeitsagentur, die ZAB, das Regionalbüro für Fachkräftesicherung der LASA, die IHK, die HWK, die Fachhochschule Eberswalde, der DGB und die Wirtschaftsförderung des Kreises. Im Rahmen dieses ist nunmehr der Auftakt zur Reihe Barnimer Dialog Fachkräftesicherung mit 80 Teilnehmern gegeben worden. Ich will nicht unerwähnt lassen, dass das Barnimer Netzwerk seine erste Auszeichnung erhielt: Im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs Land der Ideen 365 Orte im Land der Ideen gehörte es zu den Gewinnern. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, in das jeder Partner seine Kompetenz einbringt und der Erfolg auch als Gemeinschaftsgut vermarktet wird. Eine wichtige Tatsache, nicht zuletzt weil die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Netzwerkes auch als Marketinginstrument allen Netzwerkpartnern zu Gute kommt. Viele solcher Netzwerke sind in Vorbereitung. Aus Zeitgründen kann ich hier nicht alle Initiativen und Netzwerke aufzählen. Unsere Erfahrung ist, dass in den Regionen unterschiedliche Kulturen der Kooperation zwischen strategischen Partnern bestehen, so dass sicherlich Konzepte nicht 1:1 zwischen Regionen übertragbar sind. Nicht selten werden Politikfelder bestenfalls parallel und von unterschiedlichen Akteurskreisen innerhalb des Netzwerkes bearbeitet, aber noch nicht immer innerhalb eines Prozesses gebündelt. Die getrennten Zuständigkeiten und institutionellen Besonderheiten werden damit nicht erweitert oder berührt. Für mich wäre es hoch interessant, in der Diskussion zu erfahren, wie diese erforderliche Komplexität der in den regionalen Fachkräfteinitiativen beherrschbar wird und sich in konkreten Aktionen umsetzen lässt. Wir, als vom Land und von der EU finanzierte Regionalbüros, sind in unserer Arbeit natürlich in die Förderstrategie des Landes eingebunden. Ansatz der Politik der Stärkung der Regionalen Wachstumskerne ist, dass sich durch Konzentration des Ressourceneinsatzes nicht nur der Kern, sondern auch die Wirkungen ins Umland verstärken. Das ist zunächst die gewünschte Entwicklungsmöglichkeit. Diese Ausstrahleffekte werden jedoch nur dann eintreten, 4
5 wenn genügend Unternehmen vorhanden sind die auch miteinander kooperieren und Innovationen generieren wollen und die Kompetenzen dazu entwickeln, genügend Arbeits-, und Ausbildungsplätze geschaffen werden, auch für Menschen aus dem Umland, wenn Wirtschaft, Bildung, Arbeitspolitik und Verwaltung sich auch auf neue Kooperationen einlassen. Ein Ziel dieser Förderstrategie ist auch das Entstehen eines konsistenten, wahrnehmbaren Profils der Region, des Landkreises, des RWK. Ein Profil, das den dort lebenden und ggf. zuzugswilligen Menschen die Potenziale und Entwicklungschancen der Region verdeutlicht; Das z. B. auch für ansiedlungsinteressierte Wirtschaftsunternehmen regionale Kompetenz und Zukunftsperspektiven ausweist. Fachkräftepotenzial als Standortvorteil Angesichts der raumübergreifenden Verfügbarkeit von traditionellen Standortfaktoren treten im Rahmen der regionalen Standortkonkurrenz spezifische, zusätzliche Standortvorteile in den Vordergrund, die Unternehmen nur in einer bestimmten Region realisieren können. Dabei kann systematische und kompetente Fachkräfteakquise verbunden mit bedarfsgerechter Weiterbildung auch ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb um Investoren sein. Immer mehr Investoren prüfen den Standort Berlin- Brandenburg. Und wir werben ausdrücklich mit der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften. Und in diesem Kontext ist es mir ein Bedürfnis noch ein anderes Netzwerk hervorzuheben, in dem wir als LASA wesentlicher Partner sind. Wir haben gerade den ersten Jahrestag der Unterzeichnung des Brandenburger Servicepakets für Ansiedlung und Erweiterung begangen. Hier geht es um die Investorenwerbung und insbesondere um die Bereitstellung von Fachkräften für die neuen Unternehmen oder für Erweiterungsinvestitionen. Unterstützungsstrukturen zur Deckung des Fachkräftebedarfs Zusammenarbeit aller Partner ZAB (MW), RD der BA, LASA (MASGF) unterstützen wir Investoren bei: Servicepaket für Ansiedlung und Erweiterungsinvestitionen Unterstützung bei: der Fachkräfteakquise und Personalauswahl der Finanzierung der Einarbeitungsphase neuer Mitarbeiter/innen der Inanspruchnahme öffentlicher Förderung zur Fachkräftesicherung Herstellen von Transparenz auf dem Bildungsmarkt (Weiterbildungsdatenbank Brandenburg) Neue Art der Kommunikation und Kooperation zwischen Partnern Die ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB GmbH), die Regionaldirektion Berlin- Brandenburg der BA, mit ihr die Arbeitsagenturen vor Ort und wir als LASA tragen in einer wirklich konzertierten Aktion dazu bei, bedarfsorientiert, professionell und schnell zur Bereitstellung von qualifizierten Fachkräften beizutragen. Abgestimmt entwickelt und umgesetzt werden Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz der Fachkräftesituation (z.b. durch regionale Arbeitskräftepotenzialanalysen im Vorfeld der Ansiedlung) Maßnahmen der Personalrekrutierung und der investitionsorientierten Qualifizierung. Zentraler Ansatz ist, Instrumente der Arbeitsmarktpolitik und Wirtschaftsförderung durch deren koordinierte Nutzung zu einem eigenständigen Leistungsangebot der Partner zusammen zu führen. 5
6 Beim Umgang mit Investoren geht es um Argumente und Schnelligkeit. Als Vorteil dieser Kooperation, und das gilt glaube ich für jedes Netzwerk, ist auch der persönliche Kontakt zwischen den Partnern. Das ist eine wesentliche Basis dafür, dass schnelle und auch verlässliche Ergebnisse erzielt werden können. Diese Zusammenarbeit wird sich, und davon bin ich überzeugt, auch zukünftig bewähren. Wir alle erhoffen uns nicht zuletzt mit dem Ausbau des Flughafens Schönefeld zum zentralen Airport Berlin- Brandenburg International (BBI) bis 2011 einen bedeutenden Innovationsschub für unsere gemeinsame Region. Im letzten Jahr wurde die Initiative für Fachkräfteentwicklung in Luftverkehr und Luftfahrtindustrie in Berlin-Brandenburg ausgerufen, an der auch unsere RB wesentlich beteiligt waren. Vielfältige Themen wurden und werden hier bearbeitet. So Fragen der Berufsorientierung, der Qualifizierung und Weiterbildung, der Fachkräfte- und Qualifikationsbedarfsermittlung bis hin zur Unterstützung bei der Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen. Das für die Landkreise Teltow-Fläming und Dahme Spreewald zuständige RB wird demnächst nach Schönefeld umziehen. In räumlicher Nähe zum Ansiedlungsteam von ZAB und BerlinPartner werden wir auch Fragen der Fachkräfteentwicklung auf dem Gelände des zukünftigen Airports kompetent unterstützen. Meine Damen und Herren, Regionalentwicklung und Branchenentwicklung kann man, so denke ich, eigentlich nur theoretisch trennen. In der Arbeitsgruppe 2 werden wir jedoch verstärkt den sektoralen Kooperationsansatz in den Fokus der Diskussion nehmen. Wir werden über Erfahrungen und Erfordernisse in branchenspezifischen Kooperationsmodellen zur Fachkräftesicherung diskutieren. Dabei kann es sich sowohl um Kooperationen handeln, die vielleicht nur an einem spezifischen Problem wie der Deckung des Fachkräftebedarfs ansetzen, wie das z B. bei Arbeitgeberzusammenschlüssen das der Fall sein kann. Daneben geht es um die Erarbeitung gemeinsamer Handlungsoptionen z.b. im Rahmen von bestehenden Branchennetzwerken, die an der Entwicklung von Wertschöpfungsketten ansetzen, und um den Erwerb der hierzu notwendigen Kompetenzen. Das anvisierte Innovationsklima in den Branchenkompetenzfeldern und Regionalen Wachstumskernen stellt sich dabei nicht allein durch die räumliche Nähe oder gleiche Strukturmerkmale ein. Es bedarf eines Wissens-, Erfahrungs-, und Know-how-Austausches zwischen den Unternehmen, der wesentlich auf Vertrauen basiert. Kurz- und mittelfristige Bedarfe ermitteln das Brandenburger Fachkräftemonitoring Es ist eine Binsenweisheit, dass, wenn man Fachkräftebedarfe decken will, diese Bedarfe kennen muss. Dies betrifft zum einen die aktuellen, kurzfristigen Bedarfe, die u. a. von Unternehmen in den Arbeitsagenturen vor Ort, in Stellenausschreibungen signalisiert oder in Unternehmensbefragungen erhoben werden. Zum anderen ist es aber erforderlich, mittel- und längerfristige Bedarfe an Arbeits- und Fachkräften zu eruieren, um auch politisch gestaltend tätig werden zu können. Diese Bedarfe zu ermitteln und im Land Brandenburg zu kommunizieren, ist u. a. eine Aufgabe der Brandenburger Fachkräftemonitorings, dass auch im Rahmen meines Bereiches im Auftrag des Arbeitsministeriums umgesetzt wird. In der Arbeitsgruppe 3 werden die Möglichkeiten und Handlungserfordernisse bei der Entwicklung dieses Systems diskutiert. Dabei wird angeknüpft an vielen Diskussionen, die von den Mitarbeitern des Monitorings im letzten Jahr mit Experten aus Wissenschaft, der Branchen und RWK begonnen und auch auf internationaler Ebene geführt wurden. 6
7 Brandenburger Fachkräftemonitoring Fokus: Informationen über die aktuelle und zu erwartende Arbeitsmarktsituation in Brandenburg, um potenziellen Fachkräfteengpässen gestaltend entgegenwirken zu können. Das Brandenburger Fachkräftemonitoring soll folgenden Informationsbedarfen nachkommen: Ziel ist es ein empirisch fundiertes Bild des Wirtschafts- und Arbeitsstandorts Brandenburg zu zeichnen. Hierauf aufbauend lassen sich aktuelle Fachkräfteengpässe identifizieren und Hinweise auf zukünftige Fachkräftebedarfe ableiten. Ziel des Vorhabens Brandenburger Fachkräftemonitoring ist die Einrichtung und Erprobung eines landesweiten Fachkräfte-Monitoringsystems, dessen sukzessive Komplettierung und fortlaufende Aktualisierung. Es soll Informationen über die aktuelle und zu erwartende Arbeitsmarktsituation in Brandenburg liefern, um potenziellen Fachkräfteengpässen gestaltend entgegenwirken zu können. Im Rahmen der Arbeitsgruppe 3 sollen Best- Wenn bekannt ist, welche Berufe und Qualifikationen zukünftig gebraucht Practice-Ansätze verschiedener Regionaler werden, lässt sich durch gezielte Aus- und Weiterbildungsanstrengungen präventiv auf einen potenziellen Fachkräftemangel reagieren. Wachstumskerne zum Aufbau regionaler 3 Fachkräfte-Monitoringsysteme und entsprechende Transfermöglichkeiten vorgestellt 3 und diskutiert werden. Beispiele werden vorgestellt, so z.b. die im Rahmen der Innovationspotenzialanalyse im RWK Luckenwalde von der Wirtschaftsförderung und den Kollegen des Fachkräftemonitorings durchgeführte qualitative Fachkräftebedarfsanalyse. Hier wurden Betriebe u. a. nach ihren kurz- und mittelfristig absehbaren Fachkräftebedarfen, nach den erforderlichen Berufen und Qualifikationsanforderungen, nach den Erfahrungen bei der Personalbeschaffung und dem Ausbildungsverhalten befragt. Ich glaube, es wurden sehr vorzeigbare Ergebnisse generiert. Die Stadt verfügt jetzt über konkrete Daten, aus denen der IST-Stand erkennbar wird aber auch regionale Entwicklungstendenzen abgeleitet werden können. Gleichzeitig konnten, und genau das meine ich auch mit Erschließen von Kooperationssynergien, in engster Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur Luckenwalde tagaktuelle Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarfe befriedigt werden. Trotz der konjunkturellen Eintrübung in jüngster Zeit wird allgemein erwartet, dass sich im Jahr 2008 der Beschäftigungsanstieg fortsetzt, wenn auch in abgeschwächter Form. Wie aber sieht die Entwicklung nach 2008 aus? Wie stellen sich die zukünftigen Bedarfe in den BKF und im Land dar? Perspektivisches Ziel des Fachkräftemonitorings ist es, mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Methoden zukünftige Fachkräftebedarfe in sinnvoller Differenzierungstiefe abbilden zu können. Unterstützungsangebot: Informationsangebot: Informations- und Unterstützungsangebote des Brandenburger FKM Landesebene: Bereitstellung von Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsstrukturdaten für arbeitsmarktpolitische Akteure 1. Beschäftigungsstrukturanalyse Beschäftigungs- und Ausbildungsstruktur nach Branchen, Berufen, Qualifikation, Regionen, Alter, Geschlecht und Betriebstyp (1998 bis 2006) 2. Arbeitskraftpotenzialanalyse Arbeitslosenzahlen nach Berufen, Qualifikation, Regionen, Alter, Geschlecht, (1998 bis 2006) IAB Regional und Regionaldirektion der BA Berlin-Brandenburg Beratende und operative Unterstützung bei der Durchführung regionaler Fachkräftebedarfsanalysen (quantitative Analysen; Betriebsbefragungen). 3. Stellenmarktanalyse Offene Stellen nach Branchen, Berufen, Qualifikation, Regionen (1998 bis 2007) VAM der BA, IAB Nürnberg Jobbörsen Regionale Ebene: Bereitstellung von Strukturdaten zur Unterstützung regionaler Fachkräftebedarfsanalysen 4. Arbeitsmarktstrukturanalyse Arbeitsmarktrelevante Strukturdaten: Demografie Schüler- und Schulabgängerzahlen nach Region, Qualifikation, Geschlecht öffentlich zugänglicher Statistiken 6 Die meisten von uns, wenn sie nicht gerade Poeten sind werden in ihrer Arbeit für Exaktheit belohnt. Von Betriebswirten und Finanzexperten werden möglichst Vollständige und genaue Informationen gesucht. Absicherung ist ein Dauerthema unseres Lebens, besonders im politischen Raum. Um ernsthafter Partner sein zu können, müssen wir Möglichkeiten und Grenzen von Transformationen in die Zukunft, sprich Prognosen, kennen. Es handelt sich dabei stets um eine 7
8 wenn, dann - Aussage. So hängt der Arbeitskräftebedarf eben langfristig von einer Reihe nur schwer kalkulierbarer Entwicklungen ab, wie dem Ölpreis, den Währungsrelationen, der Börsenstimmung aber auch dem Einfluss des institutionellen Rahmens und damit von Politik und der Aktion der Tarifparteien. Ich bin sicher, dass in der AG 3 zu den Angeboten des Fachkräftemonitoring nicht nur auf Landesebene, sondern auch für die Regionen interessante Gespräche stattfinden. Aus- und Weiterbildung in Berufen der Branchenkompetenzfelder Dieses Angebot wird in meinem Geschäftsbereich durch das Angebot der Weiterbildungsdatenbank komplettiert. Im Prozess der Vervollständigung befinden sich Internetsei- Weiterbildungsdatenbank ten, auf denen sich interessierte Jugendliche, Beschäftigte oder Arbeitssuchende über Tätigkeitsprofile in den Branchenkompetenzfeldern, Anforderungen, Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und tagaktuellen Bildungsangeboten informieren können. Auch hier arbeiten wir sehr eng mit Berlin zusammen. Sehr geehrte Damen und Herren, die Tagung ist von uns sehr bewusst als Arbeitsforum konzipiert worden. Sie soll ein Element der weiteren gemeinsamen Arbeit zum Thema Fachkräftesicherung im Land und auch gemeinsam mit Berlin sein. Wir wollen mit dieser Tagung Anstöße für die Praxis geben. Es wird zur Diskussion gestellt, was bisher erreicht wurde, was erfolgreich oder weniger erfolgreich war. Beides, so denke ich, ist hilfreich. Ich möchte mich schon jetzt bei Ihnen allen bedanken, dass Sie so zahlreich unsere Einladung angenommen haben, Ihre Erfahrungen hier einbringen und Anregungen mit in die Region nehmen wollen. Gleichzeitig möchte ich dem Ministerium für Arbeit des Landes danken, das unsere Arbeit erst ermöglicht. Nicht zuletzt ist es mir ein Bedürfnis auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Bereichs für ihr aktives, kreatives und engagiertes Tun in den Regionen Brandenburgs meinen Dank auszusprechen. 8
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