Die Arbeitswelt im demografischen Wandel gute Arbeitsgestaltung für jede Generation
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- Ralf Kranz
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1 Die Arbeitswelt im demografischen Wandel gute Arbeitsgestaltung für jede Generation Gesund älter werden im Arbeitsprozess - Ergonomie im Betrieb Dr. Hanna Zieschang, IAG Institute der DGUV Bochum Sankt Augustin Dresden Institut für Arbeit und Gesundheit - IAG Qualifizierung 50% Forschung 25% Beratung 25% Seite 2 1
2 Gliederung Warum interessiert das Thema die Unfallversicherungsträger? Wie hilft eine präventive Vorgehensweise? und da insbesondere die Arbeitsgestaltung? Und wenn die Prävention nicht reicht? IAG Seite 3 Die Arbeitswelt im demografischen Wandel Warum interessiert das Thema die UVT? Seite 4 2
3 Die Anzahl der Arbeitsunfälle nimmt mit dem Alter ab. Werte aus 2006 und 2007 Datenquelle: Holz-BG, BKK-BV, IAG. aber die AU-Falldauer nimmt zu! Seite 5 Rangfolge der Unfallursachen ändert sich Bedienen von Verlust Maschinen der Kontrolle beim Bedienen einer Maschine Verlust Arbeiten der mit Kontrolle Handwerkzeugen von beim Bedienen Handwerkzeugen Ausgleiten/ Stolpern Ausgleiten, mit Sturz oder Stolpern, Absturz beim Bewegen Stürzen Daten der Fleischerei-Berufsgenossenschaft unter bis 44 über 45 Σ Rang Seite 6 3
4 Psychische und physiologische Leistungsfähigkeit Altern ist ein individueller Prozess Einflussfaktoren auf Leistungsfähigkeit Lebensalter Quelle: Buck 2002, IAO Seite 7 Die Arbeitswelt im demografischen Wandel Wie hilft eine präventive Vorgehensweise? Seite 8 4
5 Mit dem Älterwerden ändert sich ganz viel Reaktionszeiten Hörvermögen Altersweitsichtigkeit psychische Leistungen Herz- Kreislauf Defizite körperl. Leistungsfähigkeit Beweglichkeit Helligkeitsbedarf soziale Kompetenz gezielte Zuver- Arbeitsgestaltung Kommunilässigkeit kation Welche Veränderungen haben Einfluss Kompe- auf die tenzen Loyalität Arbeitsgestaltung? Was kann gestalterisch und zeitliche ergonomisch Lebens- getan Flexibilität erfahrung werden? Berufserfahrung Dr. Hanna Zieschang, IAG Seite 9 1. Kompensation durch technische Hilfen Beispiele Nachlassen der Sinnesorgane: Brille, Hörgerät,. Nachlassen der Kräfte: Hebe-, Tragehilfen, Sackkarre,. DGUV - Stephan Floß Dr. Hanna Zieschang, IAG Seite 10 5
6 O Kraft 2 -Kapazität in % der in Höchstkraft l/min Kraft in % der Höchstkraft Quelle: Lange, 2002 Quelle: Hollmann, Hettinger, 2000 Leistungssportler in Ausdauersportarten 2. Kompensation durch Training physische Leistung Leistungssportlerinnen in Ausdauersportarten Alterssportler Männer (Langstreckler) Alterssportler Frauen Alter in Jahren Seite 11 psychische/kognitive Leistungsveränderungen Höhe der Leistung Quelle: BAuA, 2001 Lebensalter Seite 12 6
7 2. Kompensation durch Training kognitive Leistung PFIFF Programm zur Förderung und zum Erhalt intellektueller Fähigkeiten für ältere Arbeitnehmer (Falkenstein, IfADo Dortmund) Einflussfaktoren auf geistige Leistungsfähigkeit: Gesunde Ernährung Guter Umgang mit Stress Kognitive Aktivität Körperliche Aktivität Bewegung ist besonders wirksam gegen geistigen Abbau körperliche Koordination Genauigkeit Ausdauertraining Geschwindigkeit des Denkens Seite Kompensation durch Training kognitive Leistung Abnahme der Reaktionsgeschwindigkeit ab dem 20sten Lebensjahr: 0,6-3 ms / Jahr Ist das eine relevante Größe? Ältere sind minimal langsamer, aber sie machen weniger Fehler. Untersuchungen: HU Berlin, IfaDo Dortmund (Falkenstein) Seite 14 7
8 Die Arbeitswelt im demografischen Wandel und da insbesondere die Arbeitsgestaltung? Seite Kompensation durch Gestaltung gute ergonomische Gestaltung maßliche Anpassungsmöglichkeit des Arbeitsplatzes Beachtung der Greifräume Beachtung der Sichträume nicht reflektierende Oberflächen keine schweren Lasten ausreichende Beleuchtung gute Lesbarkeit von Anweisungen.. Quelle: IAG Seite 16 8
9 aus: BGIA-Report 3/2009 Kraftrichtungen im Stehen nach Alter +A -A +A -A +A -A +A -A n=23 n=67 n=128 n=54 Seite 17 Veränderungen: Altersschwerhörigkeit A: durchschnittliche altersbegleitende Hörverluste für ohrgesunde Männer im Alter von 40 und 60 Jahren B: Audiogramm eines 60jährigen Arbeitnehmers mit fortgeschrittener Lärmschwerhörigkeit A B Quelle: HOFFMANN/ von LÜPKE/ MAUE, 1999 Seite 18 9
10 Veränderungen: Helligkeitsbedarf Lichtbedarf 250% 200% 150% 100% 209% 183% 122% 50% 0% Jahre Jahre Jahre Jahre 100 Lux 200 Lux 900 Lux Beleuchtungsstärke Jahre Jahre Quelle: BGI 884 Seite Kompensation durch Gestaltung zusätzlich: wenige spezielle Maßnahmen zur Anpassung an die Bedürfnisse der Älteren (branchenspezifisch) Trageunterstützung/ Hebehilfe akustische Signale deutlich unterscheidbar, ruhige Ecken für Gespräche Zusatzbeleuchtung.. Quelle: IAG Seite 20 10
11 Quelle: Bommel et al Mehr Helligkeit bringt mehr Qualität Art der Arbeit Beleuchtungsniveau (lux) vorher nachher Kameramontage Lederstanzerei Leistungszunahme (%) Setzerei Feinmontage Metallbearbeitung Schwierige Sehaufgaben bei der Metallbearbeitung Montage von Subminiaturteilen Weberei Ausschussrückgang (%) Seite Kompensation durch Gestaltung 1. Grundlage: gute Gestaltung nach arbeitswissenschaftlichen und ergonomischen Kriterien 2. darauf aufbauend: nur wenige zusätzliche spezielle Maßnahmen, um den Arbeitsplatz an die Bedürfnisse der Älteren anzupassen 3. Prävention für alle Generationen: was für ältere Arbeitnehmer gut ist, ist oft auch für jüngere hilfreich, spezielle Altenarbeitsplätze oder Schonarbeitsplätze sind nicht notwendig Seite 22 11
12 Das Älterwerden fängt früh an. Das ergonomische Klassenzimmer Tische,Stühle... Lärm Raumklima Quelle: Stephan Floß Licht, Farbe Seite Kompensation durch Organisation Arbeitszeitgestaltung Pausengestaltung, Schichtplangestaltung Arbeitszeitautonomie Anpassung der Arbeitszeit an die Lebensphase.. Nutzung von Kompetenzen altersgemischte Teams Wissenstransfer vor der Rente.. Dr. Hanna Zieschang, IAG Seite 24 12
13 Ilmarinen (FIOH): Haus der Arbeitsfähigkeit Persönliches Umfeld 60% Seite 25 Die Arbeitswelt im demografischen Wandel Und wenn die Prävention nicht reicht? Seite 26 13
14 INQA-Projekt im IAG: Horizontaler Berufsumstieg IAG Personenprofil Qualifikation Kompetenzen Präferenzen Beanspruchung/ Einschränkungen Berufsprofile Qualifikation Kompetenzen Belastungen/ Anforderungen Output Liste geeigneter Berufe für den horizontalen Berufsumstieg 27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kontakt WebCode d69167 Seite 28 14
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