Symmetrie und Dynamik

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Transkript:

Fortbildung II, 25.3.2006 Symmetrie und Dynamik H.G. Dosch Inst. Theor. Physik 1. Spezielle Relativitätstheorie und Quantenmechanik Negative Energien Dirac-Gleichung Dirac-See Antimaterie 2. Quantenmechanik und (relativistische) Feldtheorie QM: Teilchenerhaltung, QFT: gewünscht: Teilchenerzeugung und Vernichtung Kanonische Quantisierung der Feldtheorie, Erzeuger und Vernichter Wechselwirkung, Feynman-Graphen Teilchen-Erzeugung, Vernichtung und Streuung Quantenkorrekturen, Unendlichkeiten Vakuumpolarisation Bsp. Ladungsrenormierung, laufende Kopplung Vakuumfluktuation, kosmologische Konstante, Hawkingstrahlung anomales magnetisches Moment des Elektrons Axiomatische Formulierung der QFT Yukawa-Potential, anomales magnetisches Moment der Nukleonen QCD, Vakuumpolarisation und asymptotische Freiheit Effektive Theorien, Bsp. Fermi s Theorie des beta-zerfalls 3. Grundsätzliche Probleme der QFT 1

µ theo = µ B (1 + 0.5a 0.32847844400a 2 + 1.181234017a 3 1.5098a 4 ). Hier ist die Zahl a die Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante geteilt durch die Zahl π, a = 0.0023228.... Die Größe µ B ist das Bohrschen Magneton,der Wert des magnetischen Dipolmoments eines Elektrons in der freien Theorie, µ B = e h 2m e. µ exp = 1.001 159 652 18 e h 2m e e h µ theo = 1.001 159 652. 2m e 2

Abbildung 1: Illustration der Lokalität. Das Raum-Zeitgebiet, auf das das durch einen vollen Kreis gekennzeichnete Ereignis einen Einfluß haben kann, ist quergestreift eingezeichnet, das Gebiet, das selbst einen Einfluß ausüben kann, ist längsgestreift. Ereignisse, die z. B. an den durch offene Kreise gekennzeichneten Raum-Zeitpunkten stattfinden, sind von dem mit dem vollen Kreis vollkommen unabhängig. Aus H.G. Dosch, Jenseits der Nanowelt 3

Abbildung 2: Die Spur eines geladenen Teilchens in einer Nebelkammer mit einer Bleiplatte von 6 mm Dicke. Aus der verschiedenen Krümmung läßt sich schließen, daß der Impuls im oberen Teil der Bahn beinahe nur ein Drittel des Impulses unterhalb der Platte ist, deshalb muß das Teilchen von unten kommen. Die magnetischen Feldlinien zeigen von oberhalb der Ebene nach unten; daraus kann man schließen, daß die abgebildete Spur von einem positiv geladenen Teilchen herrührt. Ein Proton kommt nicht in Frage, es hätte mit diesem Impuls oberhalb der Platte höchstens ein Zehntel der Wegstrecke zurücklegen können.aus C.D. Anderson, Phys. Rev. 43 (1933) 492 4

W1 Kovarianz: In allen gleichförmig bewegten Bezugsystemen haben die Gleichungen die gleiche Form. Es gibt einen Zustand, das Vakuum, der in allen Bezugsystemen gleich ist. W2 Observable: Alle Zustände lassen sich durch Anwendung der quantisierten Feldoperatoren aus dem Vakuumzustand erzeugen.die Observablen lassen sich durch Feldoperatoren ausdrücken Dies ist das Programm der Quantisierung. W3 Kausalität oder Lokalität: Feldoperatoren an solchen Raum-Zeitpunkten, die nicht durch Lichtsignale verbunden werden können, wissen nichts voneinander. W4 Eindeutigkeit des Vakuums: Der oben erwähnte Vakuum-Zustand ist der einzige, der sich nicht mit der Zeit ändert. m e + m e /(m e + + m e ) 4 10 9 m K 0 m K0 /(m K 0 + m K0) 10 18 5

0.5 0.4 0.001 0.01 0.1 0.3 0.2 0.1 0.001 0.01 0.1 Abbildung 3: Die laufende Kopplung in der QCD. Die ausgezogene Kurve ist die niedrigste Näherung, die lang gestrichelte die nächste Ordnung und die kurz gestrichelte die noch höhere Ordnung. Die experimentellen Punkte sind aus Experimenten gewonnen, für die die entsprechende Skala besonders wichtig istaus H.G. Dosch, Jenseits der Nanowelt 6

Elektron Quark Elektron Quark Elektron Quark Gluon Gluon Positron Antiquark Positron Antiquark Positron Antiquark (a) (b) (c) (d) Abbildung 4: Zwei- und Drei-Jet-Ereignisse in der Elektron-Positron Vernichtung. (a) Einfachster Graph für Zwei-Jet-Ereignisse, (b) Einfachste Graphen für Drei-Jet-Ereignisse, Quarks und Gluonen werden hier wie reelle Teilchen behandelt; (c,d) die im Zähler beobachteten Bahnen der Hadronen für Zwei- (c) und Drei-Jet-Ereignisse (d) Aus H.G. Dosch, Jenseits der Nanowelt 7

F 2 (x,q 2 ) 1.4 1.2 1 0.8 0.6 0.4 0.2 H1 ZEUS BCDMS NMC SLAC E665 10-4 10-3 10-2 10-1 1 x Abbildung 5: Die Strukturfunktion des Protons bei zwei verschiedenen Werten des Impulsübertrages Q als Funktion der Skalenvariablen x = Q 2 c 2 /(W 2 + Q 2 c 2 + m 2 pc 4 ). Man sieht sehr deutlich die Verletzung des Skalenverhaltens bei kleinen Werten von x. Die offenen Kreise sind die ersten Messungen vom Linearbeschleuniger SLAC, die vollen Kreise und Sterne sind Meßpunkte vom Beschleuniger HERA in Hamburg Aus Review of Particle Physics 2004, Particle Data Group 8