Ernährung im Leistungssport Grundlagen. Céline Matter, Ernährungsberaterin BSc, SVDE

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Transkript:

Ernährung im Leistungssport Grundlagen Céline Matter, Ernährungsberaterin BSc, SVDE

Ablauf Sporternährung - was ist das? Ziele der Sporternährung Leistungsbeeinflussende Faktoren Bedeutung der Ernährung im Leistungssport Grundlagen der Energiezufuhr Lebensmittelpyramide für Sportlerinnen und Sportler Basisernährung Umsetzung im Alltag Fragen Fallbeispiele

Sporternährung was ist das? Auf sportliche Betätigung ausgerichtete Zufuhr von Nahrungsmitteln und Flüssigkeit, um Versorgung mit allen notwendigen Nahrungsbestandteilen zu gewährleisten Empfehlungen richten sich nach: Sportdisziplin (Belastungsart) Leistungsniveau Saisonplanung (Vorbereitungs-, Wettkampf- und Übergangsperiode) Art des Trainings (Ausdauer, Kraft oder Schnelligkeit) Gewichtsrestriktionen

Ziele der Sporternährung Bereitstellung von Energie und Nährstoffen zur Leistungserbringung Bereitstellung von Energie und Nährstoffen zur Regeneration Förderung der Abwehrkräfte, des Wohlbefindens und der Motivation Schutz vor Mangelerscheinungen Gewährleistung der gesunden Entwicklung im Kindes- und Jugendalter Wichtig: Ernährungsempfehlungen sind Leitplanken, individuelle Anpassungen sind notwendig

Leistungsbeeinflussende Faktoren Eine Auswahl

Bedeutung der Ernährung im Leistungssport Relation der einzelnen Bausteine

Energiezufuhr und Energiebilanz Zu den Hauptnährstoffen gehören Kohlenhydrate, Fett und Protein Energiebedarf und Verhältnis der Hauptnährstoffe im Sport hängen von der Sportart ab (Ausdauer, Kraft, Schnellkraft etc.) sowie der Intensität und Dauer der Trainings

Schweizer Lebensmittelpyramide Basisernährung Snacks und Süssgetränke Fette Proteine Kohlenhydrate Früchte und Gemüse Flüssigkeit

Lebensmittelpyramide für Sportlerinnen und Sportler

Basisernährung - Flüssigkeit 1.5 2 Liter pro Tag Faktoren zur Beurteilung der Trinkmenge Durstgefühl Körpergewicht vor und nach dem Sport Farbe des Urins

Basisernährung Früchte und Gemüse, Stärkebeilagen, Proteinbeilagen Milchprodukte: 3 Portionen Fleisch, Fisch, Eier, Tofu: 1 Portion Getreideprodukte: 3 Portionen Gemüse: 3 Portionen Früchte: 2 Portionen

Basisernährung Fette und Snacks Snacks: 1 Portion Nüsse: Ca. 30 g Öle und Fette: 2 3 Esslöffel (20 30 g

Umsetzung im Alltag Mahlzeitenzusammensetzung - der optimale Teller

Umsetzung im Alltag Mahlzeitenverteilung ohne Training

Znüni ZMZ 1 ZMZ 2 Zvieri ZMZ 3 ZMZ 4 Umsetzung im Alltag Mahlzeitenverteilung bei zwei Trainingseinheiten Schule Training Schule Training Frühstück Mittagessen Abendessen ZMZ = Zwischenmahlzeit

Fragen

Links zum Thema gesunde Ernährung Schweizerische Gesellschaft für Ernährung www.sge-ssn.ch 5 am Tag www.5amtag.ch Feel-ok.ch www.feel-ok.ch Suisse Balance www.suissebalance.ch Swiss Sports Nutrition Society www.ssns.ch

Quellen Raschka, C., & Ruf, S. (2017). Sport und Ernährung: wissenschaftlich basierte Empfehlungen, Tipps und Ernährungspläne für die Praxis. Georg Thieme Verlag. Swiss Sports Nutrition Society, www.ssns.ch, abgerufen am 18.10.2018 Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, www.sge-ssn.ch abgerufen am 18.10.2018

Worum geht es nun in der Praxis? 1. Die Nährstoffe dem Bedarf angepasst abhängig von Alter, Grösse, Gewicht und Sportart richtig über den Tag verteilen 2. Lösungen finden für die unterschiedlichen Verpflegungszeiten und strukturellen Gegebenheiten 3. Training, trainingsfreie Zeiten und Wettkampfphasen sind individuell zu besprechen 4. Sicherheit vermitteln beim Thema Ernährung

Fallbeispiel 1 16j. Fussballerin Gymnasium in Basel, Training im Joggeli, Wohnort im Laufental Geht um 7.00 Uhr aus dem Haus, kommt um 20.30 Uhr wieder nach Hause Schwierigkeiten: Verpflegung ausser Haus, oft unterwegs, sehr tiefes Körpergewicht Fokus: genügend Energie und regelmässige Mahlzeiten

Ist und Soll-Zustand 06.15 Uhr: 1 Stk. Brot, Butter, Konfitüre, Orangensaft => Proteindeckung mit 1 Becher Frucht-Joghurt oder Quark 10.00 Uhr: 1 Banane + Wasser => Ergänzen mit Nüssen 12.30 Uhr: Menü Kantine + Wasser => optimalen Teller beachten 16.00 Uhr: ev. 1 Schoggiweggli => fettarmes Sandwich und Obst 18.00 Training: Wasser oder Sportgetränk => 20.00 Regenerationsgetränk/Mahlzeit (Joghurtdrink oder Schoggidrink) 21.00 Uhr: Abendessen = Resten => optimalen Teller beachten

Fallbeispiel 2 15j. Eishockeyspieler Lehre in Basel, Training in Joggeli, Wohnort Riehen Schwierigkeit: viele Ideen zu Supplementen, Basisernährung schlecht abgedeckt Fokus: regelmässige Mahlzeiten und Nährstoffdeckung über natürliche Produkte

Ist und Soll-Zustand 06.30 Uhr: -- => Cornflakes mit Milch 09.00 Uhr: 2 Silsersandwich mit Salami, 1 Cola => 2 Sandwich mit Schinken oder Käse => Getränk: koffein- und zuckerarm 12.00 Uhr: vorgekochtes Menü (optimaler Teller) von Zuhause, Eistee 15.00 Uhr: 1 Banane, Getreideriegel, Wasser 16.00 Uhr: Training: Isostar 18.00 Uhr: Regenerationsmahlzeit für unterwegs (Protein-Riegel und Wasser) 19.30 Uhr: Cornflakes mit Milch => vollständige Mahlzeit (optimaler Teller): Birchermüesli mit Obst

Fallbeispiel 3 17j. Schwimmerin Schule in Basel, Training in Joggeli, Wohnort Allschwil 20h Sport pro Woche Schwierigkeit: wenig Zeit zum Essen, viele Infekte Fokus: Energie- und Nährstoffdeckung

Ist und Soll-Zustand 06.30 Uhr: Knuspermüesli mit Milch, Orangensaft => Allenfalls Milch durch Joghurt oder Quark ersetzen (mehr Protein) 09.00 Uhr: 8 Vollkorncracker, Wasser => Ergänzen mit Obst und Nüssen, evt. Cracker mit Philadelphia bestreichen 12.00 Uhr: Menü von zu Hause oder Mensa (Stärkebeilagen, Eiweissportion) => Ergänzen mit Gemüse und/oder Salat 16.00 Uhr: Joghurt, Apfel, Schoggi (Erfahrung: liegt auf und deckt 3 h Training nicht ab) => Banane, Leckerli /Biberli; Wasser oder Schorle (austesten!) 17.00 Uhr: Training -> Wasser isotonisches Sportgetränk 20.00 Uhr: Regenerationsmahlzeit für unterwegs (3 5 dl Joghurt- oder Schoggidrink) 21.00 Uhr: gekochtes Ei, Fleischkäse, Brot => Ergänzen mit Gemüse

Ernährungsberatung und Kosten Kostenübernahme durch Grundversicherung der Krankenkasse: - Übernimmt Rechnung mit ärztlicher Verordnung (Fehl- und Mangelernährung) - Abzüglich Franchise und Selbstbehalt Rechnung geht von Klinik direkt an Versicherung Durchschnittliche Kosten pro Beratung ohne Diagnose und ärztliche Verordnung: => 35. Fr. pro 15 Minuten (140. pro Stunde) Zusatzversicherung bei Krankenkasse: => Rechnung kann von Ihnen eingereicht werden und wird allenfalls übernommen Kontakt: ernaehrung@merianiselin.ch

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