Vorwort. Vorwort 3. Rückblick Neue Aktionsversprechen 5. Laufende Aktionsversprechen 8. Abgeschlossene Aktionsversprechen 9.

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Tätigkeitsbericht 2016

Vorwort Vorwort 3 Rückblick 2016 4 Neue Aktionsversprechen 5 Laufende Aktionsversprechen 8 Abgeschlossene Aktionsversprechen 9 Ausblick 10 Die Aktionsbereiche 11 Die gesündere Wahl im Alltag das wollen das Bundesamt für Gesundheit BAG und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV mit actionsanté erreichen. actionsanté ist eine Erfolgsgeschichte: Jahr für Jahr verpflichten sich neue Partner. Im letzten Jahr wurde im BLV die Zuckerreduktion in den Joghurts und Frühstückscerealien als Schwerpunkt im Dialog mit der Lebensmittelindustrie und dem Detailhandel weitergeführt, sodass neue Aktionsversprechen von den Unternehmen eingereicht wurden. Sehr erfreulich ist, dass auch im Bewegungsbereich ein Aktionsversprechen verzeichnet werden konnte das erste seit längerer Zeit. Das Versprechen, das von zwei der grössten Messe-Unternehmen in der Schweiz abgegeben wurde, hat die Bewegungsförderung von Senioren an Publikumsmessen zum Ziel. Allen Unternehmen, die sich freiwillig engagieren und damit zu einer besseren Gesundheit der Bevölkerung beitragen, gebührt unser grosser Dank. Auch möchten wir der Expertengruppe actionsanté unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Roger Darioli von der Universität Lausanne für ihren wertvollen Einsatz herzlich danken. Neben der konstanten Entwicklung der letzten Jahre wurde actionsanté Ende 2016 vom Nationalen Programm Ernährung und Bewegung 2008 2016 in einen neuen Rahmen überführt: Künftig wird actionsanté unter dem Dach der übergeordneten, nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) und der Schweizer Ernährungsstrategie umgesetzt. Die neu lancierte NCD-Strategie als auch die Schweizer Ernährungsstrategie setzen auf einen partnerschaftlichen Ansatz und zielen darauf ab, die Bemühungen von Bund, Kantonen, Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Gesundheitsversorgung besser zu koordinieren, um die Wirkung der Massnahmen zur Förderung eines gesunden Lebensstils zu erhöhen. In beiden Strategien spielt die Wirtschaft eine wichtige Rolle bei der Gestaltung eines gesundheitsfördernden Umfeldes. Deshalb wird die Initiative actionsanté von beiden Bundesämtern fortgeführt. Wir sind überzeugt, dass actionsanté unter diesen neuen Vorzeichen weiterhin erfolgreich sein wird. Wir zählen auch in Zukunft auf die Unterstützung durch die Wirtschaft für eine gesündere Wahl im Alltag. Andrea Arz de Falco Vizedirektorin und Leiterin Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit im BAG Michael Beer Vizedirektor und Leiter der Abteilung Lebensmittel und Ernährung im BLV 2 3

Rückblick 2016 Neue Aktionsversprechen Aktionsversprechen im Jahr 2016 Im vergangenen Jahr hatte actionsanté folgende Partnerschaften: Fünf neue Aktionsversprechen wurden lanciert, zwei erfolgreich abgeschlossen und eines fortgeführt. Eine erfreuliche Entwicklung, die sich auch in den Zahlen seit der Einführung von actionsanté im Jahr 2009 widerspiegelt. Sie macht deutlich, dass die Bemühungen fruchten, gemeinsam mit Unternehmen die gesündere Wahl im Alltag zu erleichtern: Seit der Lancierung konnten bis Ende 2016 insgesamt 37 Aktionsversprechen mit 23 Partnern umgesetzt werden. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Bewegung und gesünderer Ernährung im Alltag. actionsanté Jahreskonferenz An der Jahreskonferenz vom 29.11.2016 tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft zu aktuellen Themen aus. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutierten sie über die Verantwortung der Unternehmen für die öffentliche Gesundheit, über Produkte und Dienstleistungen in der Silver Economy* sowie die technische Machbarkeit bei der Verbesserung der Lebensmittelzusammensetzung. Quintessenz der Referate und Workshops: Der Weg zu einer besseren Gesundheit führt nur über eine übergeordnete Betrachtungsweise, gemeinsame Ziele und eine intensive Zusammenarbeit. Alle Akteure Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft, Politik sowie Verwaltung müssen an einem Strick ziehen. Den detaillierten Rückblick inklusive Präsentationen finden Sie auf der Website von actionsanté unter der Rubrik Jahreskonferenz. *Silver Economy: Teil der Wirtschaft, der sich systematisch mit den Bedürfnissen und Konsumwünschen älterer Menschen beschäftigt und entsprechend neue und/oder angepasste Produkte und Dienstleistungen anbietet. Anzahl laufende Aktionsversprechen und Anzahl laufende Partnerschaften von 2009 2016. Die Partnerschaft besteht nur während der Dauer des Aktionsversprechens. Mehr Informationen zu den Aktionsversprechen finden Sie auf der Website www.actionsante.ch 14 13 11 11 11 3 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Aktionen 7 8 2 5 6 7 7 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Partnerschaften 8 5 7 Referenz: Angaben zu Zucker in Joghurts und Cerealien Eine Erhebung des BLV im Sommer 2016 ergab, dass Joghurts durchschnittlich 14,1 Gramm (g) Zucker enthalten. Darin eingerechnet sind auch der von Natur aus vorhandene Milchzucker aus der Milch und der Fruchtzucker aus den Früchten. Der zugesetzte Zucker beläuft sich auf 9,4 g pro 100 g bzw. 16,9 g pro Becher à 180 g. Cerealien enthalten im Durchschnitt 20,1 g Gesamtzucker bzw. 17,6 g zugesetzten Zucker pro 100 g.* *Quelle: Bericht des BLV «Zucker in Joghurt und Frühstückscerealien, Standortbestimmung ein Jahr nach Unterzeichnung der Erklärung von Mailand», Januar 2017 COOP Aktionsidee: Joghurts und Cerealien mit weniger Zucker Der Zuckergehalt in Joghurts und Frühstückscerealien der Coop-Eigenmarken wird reduziert, in bestehenden Produkten und bei Neuentwicklungen. Markenlieferanten werden motiviert, die Aktionsidee ebenfalls umzusetzen. Joghurts der Coop-Eigenmarken enthalten im Durchschnitt pro 100 g maximal 9 g zugesetzten Zucker. 95 Prozent der Eigenmarken-Cerealien enthalten pro 100 g höchstens 25 g Gesamtzucker. Zuckerkonsum pro Kopf und Tag Empfehlung WHO: 50g In der Schweiz: ca. 120g Coop geht auf seine Markenlieferanten zu und regt bei ihnen nachdrücklich eine Zuckerreduktion an. Zwischenstand: Ziel bereits erreicht Bereits bis Ende 2016 wurde der Gehalt an zugesetztem Zucker in Joghurts der Coop- Eigenmarken auf durchschnittlich unter 9 g pro 100 g gesenkt. Drei Neuentwicklungen enthielten gar nur 7 g. Die bereits erreichte Reduktion mag nach wenig aussehen, wer aber täglich ein gezuckertes Coop-Joghurt isst, nimmt nun 96 Würfelzucker weniger pro Jahr zu sich. 4 5

Von den 32 Cerealien-Produkten der Coop- Eigenmarken enthielten Ende 2016 noch zwei mehr als 25 g Gesamtzucker pro 100 g. Damit konnte dieses Aktionsversprechen ebenfalls bereits erreicht werden. Zudem hat Coop mit 14 Geschäftspartnern Kontakt aufgenommen, um die Reduktion des Zuckergehaltes von Frühstückscerealien auch bei Markenartikeln voranzutreiben. Coop Gesamtzucker im Cerealien-Sortiment (inkl. ungezuckerten Produkten) 17.1g/ 100g 15.2g / 100g Selecta erweitert das Produktportfolio von fresh + fit durch Snackboxen. Sämtliche Produkte der fresh + fit-linie entsprechen neuerdings den Kriterien der «Choices International Foundation»*. Das fresh + fit-angebot wird von Schulen auf KMU- und Corporate-Kunden erweitert. * Die Foundation wurde 2006 als Antwort auf die Forderung der WHO an die Lebensmittel-Industrie gegründet, eine aktive Rolle einzunehmen im Kampf gegen Fettleibigkeit und Krankheiten, die auf Fehlernährung zurückzuführen sind. Zwischenstand: Automaten mit gesünderem Angebot In zehn Betrieben wurden Snackboxen eingeführt. 56 von insgesamt 71 Produkten bzw. 79 % der Produkte, die sich im Sortiment von fresh + fit befinden, entsprechen den Vorgaben der «Choices International Foundation». BERNEXPO / FAIRMATCH MIT MESSE SCHWEIZ* Aktionsidee: Mehr Bewegung für Senioren Publikumsmessen eignen sich besonders, um die breite Masse an Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten für Gesundheitsthemen zu sensibilisieren. An Schweizer Messen von Bernexpo und Messe Schweiz wird deshalb neu gezielt auch die Zielgruppe der Senioren (60+) angesprochen. Die Bewegungsund Gesundheitswelt «Active Zone» zeigt, wie sie Bewegung in den Alltag integrieren und sich so mehr und sicherer bewegen können. Ältere Menschen aktiv an neue Bewegungsformen heranführen. Risiken klar machen: Stürze und Verletzungen sowie deren Häufigkeit thematisieren und Möglichkeiten zur Reduktion aufzeigen. Sensibilisierung für die Themen Bewerbung und sitzender Lebensstil Zwischenstand: Erste Bewegungsangebote in Umsetzung An der Frühlingsmesse BEA wurden in der BEActive-Zone erstmals Senioren separat angesprochen: Ein durch Spezialisten geführtes Bewegungsprogramm, Informationen zum Orientieren und Laufen sowie Probefahrten mit E-Bikes und Sicherheitstipps wurden angeboten. * Dieses Aktionsversprechen wurde sowohl von Bernexpo als auch von Fahrmatch mit Messe Schweiz eingereicht. Beginn 2016 Ende 2016-11.12% SELECTA Aktionsidee: Frisch und fit am Arbeitsplatz Selecta als Anbieter von Getränke- und Verpflegungsautomaten in der Schweiz baut mit seiner fresh + fit-linie sein Angebot an gesünderen Lebensmitteln für Firmen aus. BIO-FAMILIA Aktionsidee: Weniger Zucker in den Müesli bio-familia reduziert schrittweise den Zuckergehalt in ihren Müesli-Produkten. Dazu werden bestehende Rezepturen angepasst und neue Produkte nach den Richtwerten entwickelt. 90 % der familia Müesli enthalten max. 25 g Gesamtzucker pro 100 g. Bei Neuentwicklungen wird ein maximaler Gehalt von 20 g Gesamtzucker pro 100 g angestrebt. Interview zum Zwischenstand: Vielversprechend gestartet Interview mit Nadja Degelo-Durrer, Leiterin Marketing bei bio-familia AG. Warum hat sich Ihr Unternehmen für ein Versprechen von actionsanté verpflichtet? Als Schweizer Lebensmittelhersteller wollen wir zu einem gesünderen Lebensstil beitragen. Für die Marke familia und deren Konsumentinnen und Konsumenten ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung von grosser Bedeutung. Das Aktionsversprechen war eine logische Konsequenz aus dieser Haltung. Wie lautet das Aktionsziel Ihres Versprechens? Wir legen seit Jahren unser Augenmerk auf die Zuckerreduktion in kleinen Schritten und entwickeln seit 2010 nach und nach neue familia Müesli mit weniger Zucker. Ende 2018 sollen 90 Prozent der familia Müesli weniger als 25 Prozent Gesamtzucker enthalten. Zurzeit liegen wir bei 80 Prozent der Müesli. Welches sind die speziellen Herausforderungen für bio-familia? Das Versprechen bedeutet für ein KMU mit beschränkten Ressourcen einen beträchtlichen Mehraufwand in der Entwicklung und der Administration. Welchen Vorteil hat Ihr Unternehmen aus dem actionsanté-versprechen? Die Unterzeichnung der Erklärung von Mailand und des Aktionsversprechens ist eine Konsequenz aus unserer Haltung und unserem Streben in der Produktentwicklung. Wir gehen davon aus, dass sich zuckerreduzierte Produkte künftig besser am Markt behaupten können. Somit sind wir auf dem richtigen Weg. Dieses öffentliche Engagement im Rahmen von actionsanté verleiht uns zusätzliche Glaubwürdigkeit und Transparenz. 7 6

Laufende Aktionsversprechen Abgeschlossene Aktionsversprechen MIGROS Aktionsidee: Weniger Zucker, Fett und Salz im Müesli Die Migros optimiert ihr Eigenmarken-Sortiment der Frühstückscerealien auf Basis der mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erarbeiteten Nährwert-Richtlinien. Neuheiten werden nach diesen Vorgaben beschafft, bestehende Produkte überarbeitet. Bis 2017 entsprechen 70 % der Frühstückscerealien den Richtlinien, ohne Qualitätseinbussen für Konsumenten. Bei der Beschaffung neuer Frühstückscerealien werden die Richtlinien ebenfalls berücksichtigt. Zwischenstand: Bereits mehr gesündere Rezepturen als versprochen 8 von 9 im 2016 lancierten Produkten erfüllen die Richtlinien. Per Ende 2016 konnten bei über 43 % des nationalen Eigenmarkensortiments die Rezeptur verbessert oder Produkte durch verbesserte Neuheiten ersetzt werden. Damit entsprachen 80 % des nationalen Eigenmarkensortiments den Migros-Nährwertrichtlinien. Migros Gesamtzucker im Cerealien-Sortiment (inkl. ungezuckerten Produkten) 18.18g/ 100g 15.9g / 100g Beginn 2014 Ende 2016-12.5% ISTITUTI SOCIALI COMUNALI LUGANO Aktionsziele: Mehr Wissen, mehr Gesundheit Geprüfte und ausgewogene Menüs für Betagte, Jugendliche, Kinder und Mitarbeitende. Der Leitungswasser-Konsum wird erhöht, indem dieses leicht verfügbar ist. Wenn möglich werden Wasserspender installiert. Die Mitarbeitenden in Küchen und Speisesälen werden laufend informiert und regelmässig geschult. Diese Ziele wurden erreicht: 1. Kenntnisse: Eine Befragung im November 2016 unter den Mitarbeitenden der sozialen Gemeindeeinrichtungen ergab, dass mehr als die Hälfte das Projekt kannten. 2. Bewusstsein: Drei Viertel der Mitarbeitenden gaben an zu wissen, dass gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. 3. Qualität: Die bei actionsanté eingereichten Versprechen boten den Verantwortlichen die Gelegenheit, die Qualitätsprozesse in ihrem Restaurationsbetrieb zu prüfen, zu überdenken und weiterzuentwickeln. SV SCHWEIZ Aktionsziele: Mehr Durst weniger Zucker In den rund 300 Personalrestaurants und Mensen von SV Schweiz wird der Konsum von gesunden Getränken gefördert, indem das Angebot angepasst und die Kundeninformation verbessert wird. Diese Ziele wurden erreicht: 1. 7 % mehr gesunde Getränke: SV Schweiz steigerte den Verkauf von gesunden Getränken. 2. 12 % weniger Süssgetränke: In den Mensen von SV Schweiz wurden rund 367 500 Liter weniger Süssgetränke konsumiert. 3. In 95 % aller SV Restaurants ist es heute möglich, Gratis-Wasser zu trinken. Ein Drittel aller Gäste trinkt Gratis-Wasser. 4. SV Schweiz hat das Gewicht der Zuckersticks von 5 auf 4 g reduziert. 5. Alle Massnahmen zusammen entsprachen im Jahr 2015 einer Reduktion von rund 11,5 Millionen Würfelzucker. 6. Rund 400 mit Marken von Süssgetränke- Herstellern gebrandete Kühlschränke wurden durch neutrale ersetzt. 8 9

Ausblick Die Aktionsbereiche Neues strategisches Dach actionsanté ist ab 2017 Teil der NCD-Strategie und der Schweizer Ernährungsstrategie. Letztere wird für den Zeitraum 2017 bis 2024 neu aufgelegt und soll einen wichtigen Beitrag in der Umsetzung der NCD-Strategie leisten. Einerseits gilt es, die Bevölkerung in der Schweiz gezielt zu informieren und ihre Ernährungskompetenzen zur Umsetzung einer genussvollen und gesunden Ernährung im Alltag zu stärken. Andererseits müssen die Rahmenbedingungen wie z. B. Lebensmittelzusammensetzungen oder Mahlzeiten in der Gemeinschaftsverpflegung so gestaltet werden, dass sie im Beruf, in der Schule oder privat in allen Lebensphasen eine gesunde, aber ebenso genussvolle Ernährung erlauben. Unter Federführung des BLV wird ein Aktionsplan erstellt und in freiwilliger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft umgesetzt. Neue Datengrundlage Mit der nationalen Ernährungserhebung «menuch» stehen erstmals wertvolle, repräsentative Daten zu Lebensmittelverzehr und Ernährungsverhalten in der Schweiz zur Verfügung, auf die in der Arbeit von actionsanté abgestützt wird. (Weitere Informationen: www.blv.admin.ch unter der Rubrik Lebensmittel und Ernährung.) Förderung der Gesundheitskompetenz In der repräsentativen «Erhebung Gesundheitskompetenz», welche das BAG 2016 veröffentlichte, wurde festgestellt, dass nur zehn von hundert Personen in der Schweiz eine ausgezeichnete Gesundheitskompetenz haben.* Die Gesundheitskompetenz trägt dazu bei, dass Menschen im täglichen Leben Entscheidungen treffen können, die sich positiv auf ihre Gesundheit auswirken. Für deren Verbesserung müssen sich alle Akteure auch die Wirtschaft einsetzen. Daher wird sich actionsanté in Zukunft im Aktionsbereich Gesundheitskompetenz vermehrt mit der Frage beschäftigen, welchen Beitrag Unternehmen leisten können, diese Kompetenz im Ernährungs- und Bewegungsbereich zu verbessern. Weitere Informationen finden Sie auf www.actionsante.ch unter der Rubrik Aktionsbereich Gesundheitskompetenz. «Nudging» für mehr Bewegung im Alltag Die Bevölkerung soll im Aktionsbereich Bewegungsförderung in Zukunft verstärkt über «Nudging» sogenannte Anstupser oder niederschwellige Anreize zu mehr Bewegung im Alltag animiert werden. Dabei spielt insbesondere der öffentliche Verkehr als zweithäufig genutztes Verkehrsmittel eine wichtige Rolle. Gesundheit als wichtiger wirtschaftlicher Faktor Gesundheit ist ein wichtiger Treiber von Produktivität und ökonomischem Wachstum. Krankheiten und damit verbundene Arbeitsausfälle erzeugen direkte und indirekte Kosten, die letztlich von der Gesellschaft getragen werden. Dies hat zur Folge, dass finanzielle Ressourcen gebunden sind, die andernorts einen positiven volkswirtschaftlichen Effekt hätten. actionsanté möchte auch in Zukunft dazu beitragen, dass Unternehmen die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Risiken von nichtübertragbaren Krankheiten in ihrer Agenda stärker gewichten. *Quelle: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/themen/ strategien-politik/nationale-gesundheitspolitik/gesundheitskompetenz.html Sind Sie interessiert an einer Partnerschaft? Aktionsversprechen können in folgenden Bereichen eingereicht werden: Aktionsbereich Zusammensetzung und Angebot von Lebensmitteln Aktionsbereich Marketing und Werbung Aktionsbereich bewegungsfreundliches Umfeld Aktionsbereich Gesundheitskompetenz Weitere Informationen für ein Engagement auf www.actionsante.ch 10 11

Kontakt für Fragen und Bestellungen Büro actionsanté Bundesamt für Gesundheit BAG Sektion Gesundheitsförderung und Prävention CH-3003 Bern Tel. +41 (0)58 463 87 55 info@actionsante.ch www.actionsante.ch actionsanté, eine Initiative des BAG und des BLV Impressum Herausgeber: Bundesamt für Gesundheit und Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Redaktion: Büro actionsanté Gestaltung/Layout: cr Kommunikation Bildnachweis: fotolia.com (Titel) BAG, Michael Anderegg (Seite 3) 2017-OEG-62