Ergebnisse der Partizipations-Studie in Leichter Sprache

Ähnliche Dokumente
Diakonie Standortbestimmung und Herausforderung

Begleitetes Wohnen. Leben, wie es mir gefällt.

Das Positions-Papier zur Änderung der Werkstätten-Mitwirkungs-Verordnung in Leichter Sprache. Wer sind wir?

Landes-Gesetz über Wohn-Formen und Teilhabe (Das ist die Abkürzung: LWTG)

Zusammenfassung in Leichter Sprache

>>Persönlichkeits Entwicklung und Zufriedenheits-Ermittlung.

Konzept OBA-Beirat Passau

Ambulant Betreutes Wohnen in leichter Sprache

Bildung für alle Menschen in Werkstätten

Kanton St.Gallen Amt für Soziales. Kantonaler Bericht zum Gesetz für Menschen mit Behinderung. in leichter Sprache. Departement des Innern

Das Evaluations-Projekt war von April 2010 bis Mai 2011.

5. Was heißt Barrierefreiheit für Menschen mit Lernschwierigkeiten?

SAGEN UNSERE MEINUNG

Erklärt in leichter Sprache

Konzeption Beratung Heggbacher Wohnverbund. in Leichter Sprache

Landesaktionsplan Schleswig-Holstein

7 Forderungen an die Politiker für die Bundestags-Wahl 2017 vom Bundes-Verband Caritas Behinderten-Hilfe und Psychiatrie e.v.

Geschäftsordnung Inklusionsbeirat der Stadt Schwäbisch Gmünd. Dieser Text ist nur in männlicher Sprache geschrieben.

Sechs gemeinsame Forderungen zum Bundesteilhabegesetz

Geschäfts-Ordnung vom Inklusions-Beirat Wandsbek

Inklusion Aufgabe der Kirche

Eine goldene Kamera für Dunja Hayali

Bericht vom Treffen: Menschen mit Lernschwierigkeiten

Einen guten Arbeits-Platz fur Menschen mit Beeintrachtigung finden. Das steht in diesem Programm. in Leichter Sprache

Das ist uns wichtig. Leitbild in Leichter Sprache. 1. Kapitel Menschen sind das Wichtigste

WIR IM HERZEN DER EU. Nr. 1429

Klinische Studien für Kinder erklärt Eine Broschüre für Kinder ab 7 Jahre

Frage-Bogen zur Freizeit

Nachricht von Martin Hagen

Die Theorie U. Ein Weg um Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zu verändern. von John O Brien

Diakonie-Werkstätten- Mitwirkungs-Verordnung in Leichter Sprache Heft 3: Die Frauen-Beauftragte Diakonie für Menschen

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

1. Warum sollten Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen gerade die CDU wählen?

Naturfreundejugend Leitbild der Naturfreundejugend Deutschlands. Kinderfassung

Was ist ein Institut für Menschen-Rechte? Valentin Aichele

Geschäfts-Ordnung Inklusions-Fach-Beirat

MITBESTIMMEN MACHT SPASS

Die Behinderten-Anwaltschaft. Ein offenes Haus.

Guten Morgen! Schön, dass Sie dabei sind! Susanne Hahn Simone Schardt Nelo Thies Armin Herzberger

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

Selbstbestimmung. Unsere Frage am Anfang war: Was gehört zur Selbstbestimmung? Wie wo wann wie oft wünsche ich etwas? Wer und was hilft mir dabei?

Wir sind nicht nur Opfer. Was können wir gegen Gewalt tun? Martina Puschke Weibernetz e.v.

Das Angebot Clearing Plus- Unterstützung für ein selbst-bestimmtes Leben

Satzung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

Wir sind das Team Köllensperger.

Neue Definition vom Begriff: Menschen mit Behinderungen.

Was war. Wie misst man. Seite 1

Film vom Frauennotruf Hannover e.v.: Behindert sexuelle Gewalt Untertitel Leichte Sprache In einfache Sprache übertragen von: Clara Bellebaum

Die Regeln für die Mitglieder-Versammlung von der Lebenshilfe in Leichter Sprache

Interview mit Ch. Interview mit Ch. im Kinderheim in Lohmar. Termin: Mitglied im KiJuPa nein. I: Interviewerin

MEDIEN UND WIR MITTENDRIN

DIE EU - EINE GEMEINSCHAFT WIE WIR

Teil haben. Teil sein. mit Bildern. BruderhausDiakonie. Leitbild der. Leichte Sprache. Leitbild BruderhausDiakonie.

Gesetze, damit Sie wichtige Entscheidungen selbst treffen können

Viele Menschen mit Behinderungen bleiben. weiter vom Wahl-Recht ausgeschlossen

Der Paritätische Wohlfahrts-Verband ist ein großer Verein. Man sagt auch: Der Paritätische. Man spricht es so: Pa-ri-tät-isch.

Vorwort. In Freizeit-Treffs und in der Schule. Für Inklusion muss es Hilfen geben, damit jeder mit machen kann. Zum Beispiel:

Was wünschen sich Menschen mit Lernschwierigkeiten vom neuen Landesgesetz? Karin Pfeifer- People First Südtirol

Zusammenfassung vom Treffen: Menschen mit psychischer Beeinträchtigung

DER SÄCHSISCHE LANDTAG WER ENTSCHEIDET WAS? Informationen in Leichter Sprache

SOZIAL-AMT von der Stadt Soest

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen gibt es jetzt seit 10 Jahren.

caritas In allem Nächstenliebe Leitbild des Caritasverbandes für die Stadt Köln e.v. in leichter Sprache Caritasverband für die Stadt Köln e.v.

Geschäfts-Ordnung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

Regeln der Bezirks-Versammlung Wandsbek

AKTIONSPLAN für ein inklusives Freiburg 2017/2018

Was ist die Kreisau-Initiative? Kreisau Kreisauer Kreis

Inklusion. Daran wollen wir in Bethel von 2014 bis 2017 arbeiten. v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Vorstand. Leicht Verstehen.

Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den stationären Jugendhilfeeinrichtungen

So geht das für Sie mit der Eingliederungshilfe und der Hilfeplanung

CHECKLISTE MITBESTIMMUNG

Bremen wählt. Die Bürgerschafts-Wahl 2011 in Bremen

Liebe(r) Viel Erfolg und viel Spaß dabei wünscht dir

Leit-Bild in leichter Sprache. In diesem Leit-Bild stehen die Regeln der Lebenshilfe Freising. An diese Regeln sollen sich alle halten.

Kinder-Rechte sollen in das Grund-Gesetz

Das Hessische Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz in Leichter Sprache

Die Frauen-Beauftragte

Zusammen-Fassung vom Rechts-Gutachten über das Verfahren zur Beantragung von speziellen Hilfen.

Selbstbestimmt leben

bericht Forschungs Evaluation des Behindertengleichstellungsgesetzes Abschlussbericht Sozialforschung ISSN

Evangelischer Religionsunterricht in der Grundschule. Das macht Sinn.

Oberschulen in Neukölln Informations-Heft für Eltern und Kinder

Praxis-Forschung am Beispiel von 'Frauen-Beauftragte in Einrichtungen' nach dem Konzept von Weibernetz e.v.

KUNSTTHERAPIE Was ist das? Eine Information in leichter Sprache

Potsdam - solidarisches Miteinander in einer wachsenden Stadt!

Menschen-Rechte von Anfang an

Die Bundestags-wahl am 24. September 2017

Wählen ist wichtig. Und bei der nächsten Wahl sind Sie dabei. Wenn Sie die Wahlhilfe des Behindertenbeauftragten

Wählen ist wichtig. Und bei der nächsten Wahl sind Sie dabei. Wenn Sie diese Wahlhilfe gelesen haben, wissen Sie, wie Wählen funktioniert.

Jojo sucht das Glück - 2 Folge 28: Aus und vorbei

Älter werden alt sein

KOMMUNALWAHL IN NIEDERSACHSEN AM Wählen - einfach erklärt

GUTE GRÜNDE WÄHLEN ZU GEHEN. Hier sind gute Gründe, warum Sie zur Wahl gehen sollten:

WER NICHT PARTIZIPIERT, VERLIERT!

Das Persönliche Budget leicht erklärt. Selbstbestimmt Leben mit dem Persönlichen Budget.

Zukunfts-Projekte. Wir wollen gute Arbeits-Bedingungen. in Mecklenburg-Vorpommern

Transkript:

susanne gerull Ergebnisse der Partizipations-Studie in Leichter Sprache Worum geht es? Ich heiße Susanne Gerull und arbeite an der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin). Ich habe 2 Jahre lang zum Thema Partizipation geforscht. Das spricht man so: Parti-zipa-zion. Mit Partizipation meine ich Mitbestimmung. Ich wollte wissen: Können wohnungslose Menschen in der Wohnungslosen-Hilfe mitbestimmen. Zum Beispiel: Welches Problem hat der Mensch? Was kann eine mögliche Lösung des Problems sein? Oder entscheiden Sozial-Arbeiter und Sozial- Arbeiterinnen alles alleine. Z. B.: Wohin soll unser nächster Ausflug hingehen? Außerdem gibt es Arbeits-Gruppen. In den Arbeits-Gruppen entscheiden Menschen über wichtige Dinge von wohnungslosen Menschen. Welche neuen Hilfen wohnungslose Menschen brauchen. Oder welche neuen Gesetze es gibt. Mitbestimmung kann vieles bedeuten Sozial-Arbeiter und Sozial-Arbeiterinnen können wohnungslosen Menschen zuhören. Sie entscheiden dann allein über wohnungslose Menschen.

Wohnungslose Menschen können aber auch ein Stimm-Recht bekommen. Sie können dann mit entscheiden. Ihre Stimme zählt dann genauso viel wie die Stimme von den Sozial-Arbeitern und Sozial-Arbeiterinnen. Wohnungslose Menschen können noch mehr mit entscheiden. Es gibt viele andere Möglichkeiten. Wie habe ich geforscht? Ich habe mit Sozial-Arbeitern und Sozial-Arbeiterinnen Aber auch mit anderen Menschen, die in ihrem Beruf mit wohnungslosen Menschen zu tun haben. Außerdem habe ich mit wohnungslosen Menschen Manche von ihnen waren früher einmal wohnungslos. Jetzt haben sie eine eigene Wohnung. Manchmal habe ich auch wohnungslose Menschen besucht. Zum Beispiel bei Haus-Versammlungen in Wohnheimen. Da wird manchmal auch über wichtige Dinge Andere Menschen haben auch schon etwas über Mitbestimmung von wohnungslosen Menschen geschrieben. 2

Also habe ich auch Bücher und Aufsätze dazu gelesen. Die Ergebnisse meiner Untersuchung Wohnungslose Menschen mitbestimmen lassen ist gar nicht so leicht. Manche Sozial-Arbeiter und Sozial-Arbeiterinnen der Wohnungslosen-Hilfe finden das schwer. Viele haben auch Angst davor. Wenn wohnungslose Menschen mehr mit entscheiden können, dann haben Sozial-Arbeiter und Sozial-Arbeiterinnen weniger Macht. Aber auch für wohnungslose Menschen gibt es viele Hindernisse. Zum Beispiel ist die Sprache in Arbeits-Gruppen oft zu schwer. Dabei wissen wohnungslose Menschen oft ganz gut, wie die Hilfe noch besser werden kann. Alle müssen also mit einander reden. Und gemeinsam nach Lösungen suchen. Sonst kommt der wohnungslose Mensch einfach nicht mehr zu den Sozial-Arbeitern und Sozial-Arbeiterinnen. Meistens merken wohnungslose Menschen schnell, wenn man sie nur ausnutzt. Und ihre Meinung gar nicht wichtig findet. Wohnungslose Menschen wollen mit entscheiden. Sie wollen bei Themen mit entscheiden, die für sie wichtig sind. 3

Manchmal reicht es, wenn man sie nach ihrer Meinung fragt. Zum Beispiel, wenn neue Hilfe-Angebote geplant werden. Oder wenn ein Gesetz geändert wird. Wohnungslose Menschen haben nicht nur Probleme. Sie können auch ganz viel. Das sollen die Sozial-Arbeiter und Sozial- Arbeiterinnen herausfinden. Sie sollen die Stärken nutzen. Jeder hat ein Recht mitzubestimmen. Aber: Niemand darf zu Mitbestimmung gezwungen werden. Mitbestimmung ist freiwillig. Ein wohnungsloser Mensch darf also entscheiden: Ob und worüber er mitbestimmen will. Meine Ideen Mitbestimmung für wohnungslose Menschen muss geregelt werden. Zum Beispiel in einem Gesetz. Dann können wohnungslose Menschen ihr Recht einfordern. Wie Mitbestimmung gut gelingt, muss zusammen besprochen werden. Sozial-Arbeiter und Sozial-Arbeiterinnen und wohnungslose Menschen müssen also über Mitbestimmung reden. 4

Man kann auch gucken, wo Mitbestimmung schon gut funktioniert. Daran kann man sich ein Beispiel nehmen. Die Sozial-Arbeiter und Sozial-Arbeiterinnen müssen wohnungslose Menschen ernstnehmen. Wohnungslose Menschen müssen Sozial-Arbeitern und Sozial-Arbeiterinnen vertrauen können. Dann funktioniert Mitbestimmung viel besser. Juli 2018 Prüfung: AWO Büro Leichte Sprache (Berlin) Den Text kann man hier aus dem Internet herunterladen: https://www.susannegerull.de/forschung/partizipation-wohnungslosenhilfe/ 5