3. Phase 5: Einordnung der Erfahrungen in übergeordnete Fragestellungen

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Transkript:

3. Phase 5: Einordnung der Erfahrungen in übergeordnete Fragestellungen 3.1 Können städtebauliche Maßnahmen Schrumpfungsprozess beeinflussen? 3.2 Führt Stadtumbau in westdeutschen Städten perspektivisch zur Aufgabe von Siedlungsgebieten? 3.3 Bedeutet Stadtumbau West das Aus für Außenentwicklung?

3.1 Können städtebauliche Maßnahmen Schrumpfungsprozesse beeinflussen? In welcher Hinsicht können städtebauliche Maßnahmen Schrumpfungsprozesse beeinflussen? z. B. Anpassung von städtebaulichen Strukturen an Schrumpfungsprozesse Gegensteuerung bei Schrumpfungsprozessen

3.1 Können städtebauliche Maßnahmen Schrumpfungsprozesse beeinflussen? Welche städtebauliche Maßnahmen in Pilotstädten dienten der Anpassung von Stadtstrukturen an Schrumpfungsprozesse? z. B. Rückbau von Wohngebäuden zur Anpassung des Angebots an die reduzierte Nachfrage Zwischennutzungen von Flächen, für die auf absehbare Zeit keine dauerhafte Nutzung abzusehen ist Anpassung der Schulinfrastruktur an rückläufige Schülerzahlen Anpassung der Anzahl von Dorfgemeinschaftshäusern an rückläufige Nachfrage

3.1 Können städtebauliche Maßnahmen Schrumpfungsprozess beeinflussen? Welche städtebaulichen Maßnahmen in Pilotstädten dienten der Gegensteuerung bei Schrumpfungsprozessen? z. B. Initiierung neuer Arbeitsplatzangebote durch Revitalisierung von Industrie- und Militärbrachen und Umnutzung von Wohngebäuden zu quartiersbezogenen Gesundheitsdienstleistungen Schaffung touristischer und Naherholungsinfrastruktur zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und Generierung von Kaufkraft Schaffung nachfragegerechter Wohnangebote auf Rückbauflächen

3.2 Führt Stadtumbau in westdeutschen Städten perspektivisch zur Aufgabe von Siedlungsgebieten? Welche strategischen Prinzipien liegen dem Stadtumbau von Wohnquartieren in den Pilotstädten zugrunde? z. B. Schaffung neuer städtebaulicher Qualitäten durch Kombination von Rückbau und Aufwertung Tendenz: Wiedernutzung von Rückbauflächen für Wohnnutzung bei Reduzierung des Wohnungsbestandes

3.2 Führt Stadtumbau in westdeutschen Städten perspektivisch zur Aufgabe von Siedlungsgebieten? Gibt es Hinweise aus den Pilotstädten für zunehmende räumliche Konzentration des Rückbaus? Tendenz: punktueller Rückbau von Wohngebäuden bzw. -teilen In wenigen Städten oder Stadtteilen mit anhaltend hohen Wohnungsleerständen wurden zwischenzeitlich Modifikationen der Stadtumbau-Konzepte vorgenommen, die auf eine Konzentration des Rückbaus von Geschosswohnungsbau auf größere Siedlungsteile abzielen. Diese räumliche Konzentration des Rückbaus soll in diesen Fällen der besseren Wiedernutzung als Eigenheimgebiete dienen. In den 16 Pilotstädten gibt es zurzeit keinen Fall einer Entscheidung für die Aufgabe eines ganzen Siedlungsgebietes.

3.3 Bedeutet Stadtumbau West das Aus für Außenentwicklung? Welche Beobachtung ist bei der Bewertung des Einflusses von Stadtumbau West auf die Außenentwicklung zu berücksichtigen? z. B. Außenentwicklung hat in der Vergangenheit im Rahmen von Suburbanisierungsprozessen insbesondere in Umlandgemeinden von Kernstädten stattgefunden Seit einigen Jahren scheint der Suburbanisierungsdruck und damit auch die Außenentwicklung nachgelassen zu haben Nachlassende Nachfrage dürfte daher stärkeren Einfluss auf die Außenentwicklung in Pilotstädten gehabt haben als der Stadtumbau

z.b. Bremerhaven und Umland: Entwicklung der Baufertigstellungen Baufertigstellungen (inkl. Umbau) in Bremerhaven und seinem Umland 1995 bis 2005 in % (Index: 1995=100) 400 350 300 250 200 150 Langen Loxstedt Schiffdorf Bederkesa Beverstedt Hagen Land Wursten Bremerhaven 100 50 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

z.b. Bremerhaven und Umland: Entwicklung der Einwohner 160 150 140 Bremerhaven Strukturtyp LU (Bederkesa, Beverstedt, Hagen, Land Wursten) Strukturtyp SU2 (Langen, Loxstedt, Schiffdorf) Verflechtungsraum 130 Nähere Erläuterungen zu Strukturtypen vgl. http://www.forum-oldenburg.de/ Download/DemWand/AS1_4.pdf 120 110 Strukturtyp LU = Ländliche Kommune am Rande des oberzentralen Einflussraumes im demographischen Umbruch 100 90 80 Strukturtyp SU2 = Suburbane Kommune mit hohem Durchschnittsalter und Schrumpfungstendenzen 70 60 1968 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006

3.3 Bedeutet Stadtumbau West das Aus für Außenentwicklung? Braucht eine Stadtumbau-Stadt Außenentwicklung? Tendenziell verfügt jede Stadtumbau-Stadt über genügend Siedlungsflächenreserven im Siedlungskörper Stadtumbau-Städte verfolgen als wohnungspolitische Strategie in der Regel Diversifizierung, d.h. sie bieten vielfältige Wohn- und Bauangebote in unterschiedlichten Lagen an, um alle potenziellen Zielgruppen bedienen zu können. Dazu gehören in der Regel auch Bauflächen am Siedlungsrand. Ein Teil der Stadtumbau-Städte kann Bauflächen am Siedlungsrand durch Wiedernutzung von Rückbauflächen mobilisieren und damit zur Reduktion von Außenentwicklung beitragen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!