VILLE D ESCH-SUR ALZETTE SERVICE À L ÉGALITÉ DES CHANCES

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Transkript:

VILLE D ESCH-SUR ALZETTE SERVICE À L ÉGALITÉ DES CHANCES depuis 2002 sous tutelle directe du collège échevinal budget annuel +-60.000 3 personnes à 40h (emp. com. carr. S rédacteur - emp. com. B1) Actions (exemples) : plan d action interne pour l égalité entre femmes et hommes dans l administration communale depuis 2003 Gender Budgeting: enfants, jeunesse, sports, culture depuis 2008 plan d action communal pour l égalité des femmes et des hommes dans la vie locale (Charte Européenne) mars 2011 But: prise en compte des questions de genre/de l égalité entre femmes et hommes dans les différents domaines politiques

Das Ziel von Gender Budgeting ist die öffentlichen Gelder im Sinn der Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern einzusetzen. Frage: Wie beeinflussen die Einnahmen und die Ausgaben die Gleichstellung von Frauen und Männern? Wie sind die Auswirkungen der budgetairen Massnahmen auf Frauen und Männer? Unterschiedliche Methoden

Beginn des Prozesses: Herbst 2007 Bereiche: Kinder, Jugend, Sport, Kultur (dépenses ordinaires) 2007-2009: Entwicklung der Nutzungsanalyse (als 1. Instrument) Bei der Nutzungsanalyse wird gefragt, bei wem die Ausgaben ankommen, wer die geförderte Infrastruktur nutzt und wer von den finanzierten Programmen profitiert > Verknüpfung des Faktors Geschlecht mit anderen Faktoren (Alter, Nationalität, ) Vorteil: Ausbau der Daten - Identifizierung von Ungleichverteilungen bei den Zielgruppen Nachteil: Rein quantitative Betrachtungsweise Sagt wenig aus über die Gleichstellungswirkung einer finanzierten Massnahme/eines Programms/einer Dienstleistung (qualitative Analyse)

10 von der Gemeinde verwaltete M.R. ohne Ganztagsschule, M.R. CIGL (2011/2012) Kinder: 859 Kinder; 50,30% Mädchen, 49,70% Jungen; 42,80% mit luxemburgischer Nationalität Personal: 121 pädagogische Fachkräfte (10% Männer); chargé-e-s de direction: 11 (2 Männer) Warteliste: 398 Kinder (2012/2013) Nutzungsanalyse ist nicht ausreichend Gleichstellungswirkung der Ausgaben der M.R. (Eltern, Kinder, ) qualitative Analyse

1. Etappe: Definition von Gleichstellungszielen für die M.R. Workshops mit den Verantwortlichen der Maisons Relais (2009-2010) Ziele für die Kinder (u.a.): - Förderung der Entwicklung, ohne einengende Geschlechterstereotype - Gestaltung der Angebote, dass Mädchen und Jungen gleichermassen angesprochen werden - Förderung der interkulturellen Kompetenzen Ziele für das Personal: - Erhöhung des Männeranteils unter dem Erziehungspersonal - Erhöhung der Gender-Kompetenz Erreichung der Ziele: Neu-Gestaltung bestehender Massnahmen Finanzierung neuer Massnahmen

Wie kann Gleichstellung durch Gender Budgeting umgesetzt werden? Steuerung der Budgetmittel der M.R. zur Verbesserung der Chancengleichheit von Jungen und Mädchen Beispiele: - Anschaffung von Büchern, die vielfältige Geschlechterbilder und Geschlechterrollen darstellen > Ziel: Förderung der Entwicklung, ohne einengende Geschlechterstereotype - Anschaffung von Material, das von Mädchen und Jungen genutzt wird; Organisation eines Ausflugs, der den Interessen von Mädchen und Jungen gerecht wird > Ziel: Gestaltung der Angebote, dass Mädchen und Jungen gleichermassen angesprochen werden - Finanzierung einer Weiterbildung in genderbewusster Pädagogik für das Personal > Ziel: Erhöhung der Gender-Kompetenz

2. Etappe: Analyse des Ist-Zustandes Am Beispiel des Zieles «Förderung der Entwicklung, ohne einengende Geschlechterstereotype» Beobachtungen der Kinder durch die Erzieher/Erzieherinnen: Spielverhalten, Umgang mit Emotionen, Raumnutzung (2010) Selbstreflexion Erzieher und Erzieherinnen: pädagogische Ziele für Jungen/Mädchen, Interaktion mit Mädchen/Jungen (2010) Untersuchung von E. Pianaro (Master Prof. Genre et Politiques Sociales) in zwei M.R. (während drei Monaten, 2011): u.a. Materialnutzung, Raumnutzung, Gendersensibilität beim Personal

Beispiel 1 - Beobachtungen des Spielverhaltens der Kinder durch die Erzieher und Erzieherinnen: Mädchen: Prinzessinnenspiele, Küchenspiele, Puppe, Puzzle oder Quiz am Tisch, Tanzen, Singen, reden beim Spiel, wollen Ruhe dabei haben, wollen raus zum Spazierengehen, Jungen: Fussball, Kicker, Raufen, Autos am Boden, Lego am Boden, Piraten, machen Dummheiten, nehmen Spiel nicht ernst, wollen raus zum Austoben/Fussball, Es gibt auch gemeinsame Spiele von Jungen und Mädchen Wenige Kinder gehen zu den Spielen die von Jungen oder Mädchen dominiert sind Oft wurde geschlechterstereotypes Spielverhalten festgestellt

Beispiel 2 - Gendersensibilität des pädagogischen Personals (Untersuchung E. Pianaro): - «Gender» ist unsichtbar (Aussagen des Personals) : es wird kein Unterschied zwischen Mädchen und Jungen gemacht; alle Kinder werden gleich behandelt; die Individualität jeden Kindes wird berücksichtigt, unabhängig v. Geschlecht > die Gender-Frage ist keine Priorität Unterschiedliches Verhalten (Spielverhalten oder Raumnutzung) wird vom Personal nicht problematisiert - Erklärung der Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen (wenn darauf hingewiesen): 1) Frauen und Männer sind von «Natur» aus verschieden; sie sind einander komplementär; 2) für einige Erzieher/Erzieherinnen sind die Unterschiede in der geschlechtsspezifischen und traditionellen Sozialisierung begründet

Vorläufige Schlussfolgerungen und Ausblick (2012) - Das Thema «Gender» soll sich nicht auf einzelne Projekte mit den Kindern begrenzen > das Thema «Gender» sollte in den Alltag der M.R. eingebunden werden - Die Einstellung/der genderbewusste Blick des pädagogischen Personals sind wichtige Voraussetzungen für die Umsetzung von Gleichstellungszielen (über u.a. genderbewusste Pädagogik) in den M.R. - Es fehlt vor allem: entsprechende Weiterbildung für das Personal - Entwicklung der Weiterbildung Gender4Kids - Entscheidung: 1) Weiterbildung G4K wird obligatorisch für das gesamte pädagogische Personal; 2) die Leitenden erhalten zusätzliche Ausbildung (2 Jahre) in «Gender Diversity Management» (auch: Verantwortliche Jugendamt, Verantwortliche Ferienaktivitäten für Kinder > Erweiterung des Gender-Wissens; bessere Integration der Gender-Perspektive in Projekte/Aktivitäten des Jugendamtes u. in andere Programme für Kinder)